Christen - forumKirche
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Nummer 6 16. März 2008 bis 29. März 2008 Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau Christen in der Heimat Jesu Heiliges Land Bauleute des Friedens und der Titelbid: Gläubiger betet am Grab Jesu in der Grabeskirche in Jerusalem. Bild:Harals Oppitz, KNA-Bild Editorial Vor einigen Monaten rief ein 71jähriger Mann auf unserer Redaktion an. Im Thurgau aufgewachsen, wurde er als Kind vom damaligen Pfarrer und Schulpräsidenten als Verdingbub «versorgt», herumgeschoben und als solcher vergewaltigt. In einer Psychotherapie möchte er jetzt seine Geschichte verarbeiten. Doch egal, an welche Stelle er sich wandte – nirgendwo schien man für sein Problem zuständig zu sein. Niemand wollte über die Geschichte und Situation ehemaliger Verdingkinder genauer Bescheid wissen. Bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurden in der Schweiz Kinder verdingt. Viele von ihnen haben Erfahrungen gemacht, die sie ihr Leben lang verfolgen. In wenigen Tagen wird eine Studie des Nationalfonds abgeschlossen, die sich mit der Fremdplatzierung und Kinderarbeit in der Schweiz beschäftigt – einem bislang kaum erforschten und oft verdrängten Thema. Dazu hat der Soziologieprofessor Ueli Mäder an der Universität Basel mit einem Forscherteam 277 ehemalige Verdingkinder ausführlich interviewt (Seite 26-28). Immer wieder klopften in den letzten drei Jahren Personen an die Tür seines Büros, immer wieder klingelte sein Telefon: «Unter den Betroffenen herrscht ein grosses Bedürfnis, über ihr Schicksal zu sprechen», erzählt Ueli Mäder. Durch die jahrzehntelange Verdrängung des Themas im öffentlichen und privaten Leben sind viele ehemalige Verdingkinder heute traumatisiert und tief verletzt. Eine kritische Aufarbeitung der Geschichte macht Schluss mit einer oberflächlichen Sichtweise, die sich darauf beschränkt, das Verdingwesen einfach abzutun – entweder banalisierend à la «Es war doch nicht so schlimm» oder verniedlichend «Die hatten es doch eigentlich ganz gut…» Für Ueli Mäder ist klar: «Wenn man Anteil nimmt am Schicksal dieser Menschen, dann will man mehr wissen, will genauer hinschauen.» 2 forumKirche | 6-2008 Das Leben der Christen in Israel und den Palästinensergebieten Israeli, Palästinenser und die Völker des Nahen Ostens leben in einer sich immer weiter zuspitzenden traumatischen Situation. «Wir brauchen Frieden für alle. Erst dann verdient dieses Land wieder Heiliges Land genannt zu werden», äussert sich Fouad Twal, Koadjutor des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem. Der Erzbischof weiss, wovon er spricht: Fouad Twal ist selbst arabischer Katholik, 1940 in Jordanien geboren. Er hatte gerade seine Priesterweihe empfangen, als der Sechstagekrieg die Region um den Jordan in die Krise stürzte. Sechs Jahre wirkte er als Seelsorger in Palästina und Jordanien. Dann lebte er 20 Jahre in Deutschland und im Vatikan, bevor er in die arabische Welt zurückkehrte. Und seit zweieinhalb Jahren lebt er in der Stadt, die drei monotheistischen Religionen als Heiligtum gilt, wo fast jeder Quadratmeter heiss umkämpft wird: in Jerusalem. Wenn er über die Zukunft der Christen im Heiligen Land spricht, dann hört man seine tiefe Sorge: Seit 2'000 Jahren sind die Christen hier präsent, aber es werden immer weniger. Vor allem christliche Palästinenser sind doppelt benachteiligt, viele suchen eine bessere Zukunft in Amerika, Europa oder Australien. Seit 1948, dem Gründerjahr des jüdischen Staates, geht die Zahl der Christen immer weiter zurück. Ein Beispiel ist die Heimatstadt Jesu: In Nazareth leben statt ehemals 75 Prozent Christen heute nur noch 35 Prozent. Eine Existenz ermöglichen Nur 15 Kilometer entfernt von der Strasse, die Nazareth mit Tiberias verbindet, liegt Turan. Im Herzen der mehrheitlich muslimischen Stadt versammelten sich die Gläubigen einer kleinen griechisch-katholischen Pfarrei, um eine Delegation des Hilfswerks «Kirche in Not» zu empfangen. Sie erzählten von der Schwierigkeit, als arabische Christen in Israel zu leben. «Wir werden zurückgewiesen und diskriminiert, wir sind Bürger zweiter Klasse. Wir wollen nicht, dass es unseren Kindern «Es wäre dramatisch, wenn Christen keine andere Möglichkeit mehr sähen, als zu emigrieren.» Hans-Peter Röthlin, Präsident des Hilfswerks «Kirche in Not». Bild: Balz Röthlin Drusen in Israel Bei den Drusen handelt es sich um eine Religionsgemeinschaft, die vor fast genau 1000 Jahren entstand. Heute leben Drusen hauptsächlich in den Ländern des Nahen Ostens. In Israel verhalten sich Drusen gegenüber der israelischen Regierung meist sehr loyal und leisten ihren Militärdienst. Seit 1957 sind sie in Israel als eigenständige Religionsgemeinschaft anerkannt. ebenso ergeht. Unsere Gemeinde besteht vor allem aus Arbeitern, Angestellten und Bauern. Der Grossteil des Landes wurde, wie in den meisten arabischen Orten, von Israel beschlagnahmt. Viele unserer Jungen können sich in diesem Land nicht entfalten und wandern aus.» Der Präsident des Hilfswerks «Kirche in Not», Hans-Peter Röthlin, betonte daraufhin, dass die Delegation das wichtigste Bedürfnis der Christen im Heiligen Land erkannt habe – die Notwendigkeit, ihnen eine Existenzmöglichkeit in Israel zu bewahren. «Denn ihre Existenz dort ist bedroht, und das im Land der Geburt Christi, der Wiege der Christenheit. Es wäre dramatisch, wenn sie keine andere Möglichkeit mehr sähen, als zu emigrieren.» Verstösse gegen Menschenrechte In Maghar, einem mehrheitlich von Drusen bewohnten galiläischen Ort mit 18'000 Einwohnern, kam es Christliche Schulen in Israel In Israel gibt es verschiedene christliche Initiativen. Ein Beispiel ist die katholische Privatschule in Nazareth, in welcher die «Sisters of Saint Joseph» rund 700 Kinder unterrichten. Bei den Schülerinnen und Schülern handelt es sich vorwiegend um palästinensische Israelis mit katholischem, orthodoxem oder muslimischem Glauben. Heiliges Land Gerechtigkeit News ■ Gewachst Papst Benedikt XVI. ist die neueste Attraktion im Amsterdamer «Madame Tussauds»-Wachsfigurenmuseum. Das Standbild soll aber nur kurze Zeit in den Niederlanden bleiben. Im Frühjahr wird die Figur in die Berliner Dependance von «Madame Tussauds» umziehen. Papst Benedikt war nicht persönlich Modell gestanden. ■ Geplündert Einen notorischen OpferstockPlünderer hat die Zuger Polizei in einer Kirche in Oberägeri festgenommen. Der 52-jährige Franzose war bereits 2001 wegen Opferstock-Plünderung festgenommen worden. Er soll seit etwa zehn Jahren auf diese Weise seinen Lebensunterhalt bestritten haben. 1 2 ■ Geweiht In Doha, der Hauptstadt des Emirats Katar am Persischen Golf, wird an Ostern die erste katholische Kirche geweiht. Ein Experte für islamisches Recht hatte das Recht auf religiöse Kultstätten anerkannt. Kardinal Ivan Dias wird gemeinsam mit dem Schweizer Bischof Paul Hinder die Kirche ohne Kreuz und Glockenturm weihen. 3 4 5 6 2005 zu heftigen Ausschreitungen gegen die Christen, die knapp ein Drittel der Bevölkerung stellen. Christlichen Jugendlichen wurde vorgeworfen, pornographische Bilder von drusischen Mädchen ins Internet gestellt zu haben. Obwohl der Verursacher der Gerüchte alsbald der Lüge überführt wurde, griffen in den ersten Tagen weder Polizei noch Feuerwehr ein. «Ich bin überzeugt, dass die Polizei die Meute noch ermutigte. Dies ist ein Beispiel für die Diskriminierungen, die wir als Palästinenser in Israel erdulden müssen. Das alles verstösst gegen die Menschenrechte, und so lange keine Gerechtigkeit herrscht, wird es in diesem 1 Felsendom in Jerusalem: Für Juden, Christen und Muslime stehen in Jerusalem bedeutende Heiligtümer. 2 Die Verkündigungskirche in Nazareth: In der Heimatstadt Jesu leben heute rund 30 Prozent Christen. 3 Tempelberg 4 Die Gethsemane-Kirche am Ölberg in Jerusalem: Christen leben seit 2000 Jahren im Heiligen Land. 5 Landschaft in Galiläa: Christliche Gemeinden in Israel bestehen vor allem aus Arbeitern, An gestellten und Bauern. 6 Ölberg Bilder: Ann-Katrin Gässlein ■ Gebeichtet Um der schwindenden Bedeutung der Einzelbeichte in der Schweiz zu begegnen, sollen regionale Beichtkirchen und –zeiten eingeführt werden. Die deutschschweizerische Ordinarienkonferenz arbeitet an der praktischen Umsetzung des Schreibens der Schweizer Bischöfe über die Einzelbeichte. ■ Gewählt Der Kirchenrat der katholischen Landeskirche Thurgau hat auf 1. August 2007 Urs Brosi, Jahrgang 1965, lic. iur. can. und diplomierter Theologe zum Geschäftsführer der Landeskirche gewählt. Brosi war von 2001 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Kirchenrecht und Staatskirchenrecht in Luzern. Zur Zeit ist er Bildungsverantwortlicher im Bistum Basel. forumKirche | 6-2008 3 Heiliges Land · SBK Zehn Bischöfe und zwei Territorialäbte aus der Schweiz nahmen an der Pilgerreise ins Heilige Land teil. Bild: SBK Land keinen Frieden geben», sagte Fawzi Khoury, Pfarrer der griechisch-katholischen Georgskirche in Maghar. Drei Jahre sind seit den Unruhen vergangen. Die meisten christlichen Schüler meiden die öffentlichen Schulen, um nicht den Angriffen der drusischen Mitschüler ausgesetzt zu sein. Erzbischof Chacour möchte daher in Maghar eine christliche Schule bauen, wo auch drusische Schüler aufgenommen würden – im Sinne der Versöhnung und des Friedens. Der Papst ist besorgt Auch Benedikt XVI. zeigte sich im Januar anlässlich des Besuches von Bischöfen aus dem Nahen Osten im Vatikan besorgt über den Wegzug vieler Christen aus dem Heiligen Land. Zugleich mahnte er Religionsfreiheit für Christen in arabischen Ländern an. Er betonte, dass jeder Mensch das Recht beanspruchen dürfe, seine Religion frei auszuüben. Er brachte jedoch Verständnis auf für die Christen, die angesichts der Gewalt, der Unsicherheit und des Hasses aus der Nahostregion auswandern. Er versprach seine Unterstützung für bischöfliche Initiativen, die mit der Schaffung geeigneter sozioökonomischen Bedingungen die Christen im Land halten wollen. Dabei rief er auch die Weltkirche zu Solidarität auf und bezeichnete die Christen im Heiligen Land als «Bauleute des Friedens und der Gerechtigkeit» und forderte eine verstärkte Zusammenarbeit von Katholiken mit anderen Konfessionen. Der Papst wies darauf hin, dass dem Zusammenleben mit Juden und Muslimen eine besondere Bedeutung eingeräumt werden müsse, da dieses Miteinander den gemeinsamen Glauben an einen Gott bezeuge und zur Eintracht zwischen den verschiedenen Gesellschaftsgruppen beitrage. Kleine Fortschritte in Sicht Kirchliches Personal steht im Heiligen Land vor mancherlei Problemen. Eines ist die Visa-Frage: Vor allem die Einreise von Priestern und Ordensleuten aus den benachbarten arabischen Ländern, auf welche die Kirche besonders angewiesen ist, wird oft verweigert. Die umstrittene Visa-Frage war auch Thema bei einem Treffen von Vertretern aus acht internationalen Bischofskonferenzen. Und ein kleiner Fortschritt wurde erzielt: Für hohe Kirchenvertreter sind nun Mehrfach-Visa vorgesehen, für anderes Kirchenpersonal strebt die Neuregelung raschere Einzelfall-Lösungen an. Das internationale Bischofstreffen fand auf Initiative des Vatikans seit 1998 bereits zum achten Mal statt. Neben den katholischen Kirchen des Heiligen Landes waren auch Bischofskonferenzen aus Europa und Nordamerika beteiligt, um auf diese Weise ihre Solidarität mit den christlichen Kirchen vor Ort zum Ausdruck zu bringen. Kipa/rj/akg 4 forumKirche | 6-2008 Ein Zeichen der Solidarität Bischöfe auf Pilgerreise im Heiligen Land Vom 1. bis 7. März begab sich ein Grossteil der Schweizer Bischöfe auf Pilgerreise. Der einwöchige Besuch in der Heimat Jesu sollte eine Wallfahrt sein, kein politischer Besuch. Kurz vor Ostern wollten die Bischöfe sich noch einmal selbst auf die Spuren des christlichen Heilsgeschehens begeben. Hauptziele waren entsprechend die christlichen Pilgerorte in Bethlehem, Jerusalem und Galiläa. Begegnungen mit Vertretern der anderen Religionen fanden nur am Rande statt – beim Besuch der El-Aksa-Moschee etwa, in einem Kibbutz am See Genezareth oder beim stillen Gang der Bischöfe durch die HolocaustGedenkstätte Jad Vaschem. Zeichen der Solidarität setzen Vor allem wollten die Bischöfe jedoch ein Zeichen der Solidarität mit der Ortskirche im Heiligen Land setzen. Von Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa und dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah, liessen sie sich aus erster Hand über die Lage der Christen in der Krisenregion informieren. In einem «erschütternden Telefonat» schilderte der Pfarrer von Gaza, Manuel Musallam, den Schweizer Bischöfen die grosse Not der Zivilbevölkerung: Viele Schulkinder würden in den Schulen des Patriarchats gewaschen und ernährt, da die Eltern dazu nicht mehr in der Lage seien. Oft könne aber auch dort nicht mehr als Brot mit etwas Öl ausgegeben werden. Die Bischöfe berichten davon den Gläubigen in ihrer Heimat in dem zum Ende der Wallfahrt verfassten Hirtenbrief. Ihr Fazit: Die einheimischen Christen Wegen Krankheit nahm der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kurt Koch von Basel, nicht an der Reise teil. Bischof Grampa avancierte so unversehens zum «Präsidenten» der Gruppe. Er hoffe, dass viele Schweizer Christen ihrem Beispiel folgten und sich zu Pilgerfahrten in die Heimat Jesu aufmachten. brauchen in ihrem schwierigen Alltag noch mehr Unterstützung als bisher. Die Not sei dann nicht mehr zu ertragen, wenn sie sich allein gelassen fühlten. Grosser Zulauf auf Kinderspital In dem 1952 von einem Schweizer Priester gegründeten Caritas-BabyHospital in Bethlehem konnten die Bischöfe sich von dem Erfolg der Hilfe aus dem Ausland überzeugen: Mit dem einzigen Kinderkrankenhaus des Westjordanlandes sind die Schweizer auch durch die Weihnachtskollekte verbunden, die jedes Jahr nach Bethlehem geht. Seit Ausbruch der zweiten Intifada und dem Bau der israelischen Sperrmauer ist der Zulauf auf die katholische Einrichtung stark angewachsen: 34 000 Kinder pro Jahr werden mittlerweile dort behandelt, auch für wenig Geld. Am letzten Besuchstag erreichte die Bischöfe die Nachricht vom Attentat auf eine Jerusalemer Talmud-Schule mit neun Toten. Solche Meldungen stimmten traurig, meinte Bischof Pierre Bürcher von Reykjavik, früher Weihbischof in der Schweiz. Gute Nachrichten hingegen drängen kaum an die Öffentlichkeit, bedauerte er. Gabi Fröhlich/kipa Pilgerreise Links: Eine Landkarte Palästinas im Mosaik in der St.Georgskirche in Madaba (Jerusalem) ca. Mitte 6. Jahrhundert. Unten: Der Felsendom mit goldener Kuppel ist das islamische Heiligtum Jerusalems. An dieser Stelle stand der alte Tempel, unten links die Grabeskirche, rechts die evangelischlutherische Erlöserkirche. Auf den Spuren von Mönchen und Heiligen Pilgerreise nach Palästina im 4. Jahrhundert Sie war gebildet, tief religiös und ausserordentlich neugierig. Ihre Sprache: Spätlatein. Ihr Reiseführer: Die Bibel. Um die Pilgerin Egeria, die zwischen 381 und 384 das Heilige Land bereiste, ranken sich viele Geschichten. Ihr Pilgerbericht gehört zu den ersten und spannendsten Quellen, die über das Leben der frühen Christen Auskunft geben. Im Jahre 1884 entdeckte der italienische Gelehrte Gian-Francesco Gamurrini in einem Kloster in Arezzo eine alte Handschrift. Diese stammt aus dem 11. Jahrhundert und enthält den leicht fragmentarischen Bericht einer Pilgerin aus dem 4. Jahrhundert, die entweder aus Aquitanien (Südfrankreich) oder Galicien (Spanien) stammte. Erster Bericht aus weiblicher Feder Egeria oder Aetheria ist die Verfasserin des frühesten Pilgerberichts, der von einer Frau geschrieben wurde. Man nennt ihn heute «Itinearium Egeriae». Sie beschreibt in ihm ihre Fahrt ins Heilige Land zwischen 381 und 384. Der Text selbst, in welchem Anfang und Schluss fehlen, gibt keine Auskunft über ihren Namen, doch konnte sie anhand eines Briefes des Bischofs Valerius von Bierzo identifiziert werden. Ausserdem verwendeten Beda Venerabilis und Petrus Diaconus in den späteren Jahrhunderten das «Itinerarium» in ihren Werken, so dass einige Textpassagen rekonstruiert werden konnten. Aus der Kaiserfamilie? Sprachstil und finanzielle Mittel legen nahe, dass es sich um eine Dame der Oberschicht handeln musste. Sie muss hochstehende Förderer und wohl auch gewisse Sprach- und Landeskenntnisse gehabt haben. So wurde auch schon gemutmasst, es hätte sich eventuell um eine Verwandte des Kaisers Theodosius (347 – 395) gehandelt. Die kaiserliche Familie stammte tatsächlich aus Galicien, ebenso wie Bischof Valerius. Fakt ist, dass sowohl Egeria als auch Theodosius Ende 380 in Konstantinopel ankamen. Vor Ort wurde sie immer sehr zuvorkommend aufgenommen, sprach mit Bischöfen und Äbten, auf gefährlichen Routen wurde sie von Soldaten des römischen Reiches begleitet und beschützt. Oder eine Äbtissin? Den Bericht schreibt sie für Sorores Schwestern. Daraus wurde früher geschlossen, sie sei Nonne oder gar Äbtissin gewesen, dies ist nicht sicher. Sie kann auch einem Kreis religiöser Frauen der Oberschicht angehört haben: solche Kreise finden sich im 4. Jahrhundert im römischen Reich des Öfteren. Über sich selbst spricht sie nur einmal: «Ich bin nämlich ziemlich neugierig.» Sie ist der Überzeugung, dass ihre Reise auf Weisung Gottes geschieht, daher änderte sie mehrfach ihre Reiseroute. Ihr Reiseführer ist dabei die Bibel, auch apokryphe Bibeltexte sind ihr bekannt, zum Beispiel die Briefe des Königs Abgar und die Akten des Paulus und der Thekla. Reisen auf biblischen Spuren Die Reiseroute ist anhand ihres Berichtes relativ gut rekonstruierbar. Sie verlief auf dem Landweg über Konstantinopel nach Jerusalem, von wo sie verschiedene Exkursionen unternahm. Nach Ägypten in die thebaische Wüste, wo das christliche Mönchtum entstanden war, nach Alexandrien, auf den Sinai, ins Ostjordanland und nach Südsyrien. Auf der Rückreise machte sie Abstecher nach Mesopotamien, Tarsos und Seleukia. Von Konstantinopel reiste sie dann zurück in ihre Heimat. Vermutlich hatte sie die kaiserliche Post verwendet und reiste per Wagen auf dem relativ gut ausgebauten römischen Strassennetz, zumeist wohl in einer Gruppe, da sie häufig von «wir» spricht. Entlang dieser Strassen gab es zahlreiche Herbergen, Militärlager und Klöster. Auch die Gastfreundschaft der örtlichen Klöster konnte sie in Anspruch nehmen. Dies wurde durch einen so genannten «Friedensbrief» des Heimatbischofs, der als eine Art Ausweis diente, ermöglicht. Somit war ihre Unterkunft immer gesichert. Vor Ort und in unwegsamem Gelände verwendete sie auch Esel und Kamele, bei ihrer Exkursion auf dem Nil ein Schiff. Ihre Ziele waren neben den biblischen Stätten auch Häuser, Höhlen und Gräber von Heiligen. Berichte über frühchristliches Leben Noch im Laufe des 4. Jahrhunderts hatte sich hier die Struktur des uns noch heute bekannten Kirchenjahres herausgebildet. Egeria bewunderte, dass die christlichen Feste immer «passend zu Zeit und Ort» begangen würden. Ihr Pilgerbericht liefert somit eine Fülle von Informationen über das religiöse Leben der Christen im Nahen Osten: er ist ein Zeugnis der Frömmigkeit, der Archäologie und der Liturgiegeschichte des Frühchristentums. Text und Bilder: Daniel Schwenzer forumKirche | 6-2008 5 Aus der Regionalleitung Sieg des Lebens über den Tod Zum Osterfest 2008 Urs Corradini, Regionalverant wortlicher der Bistumsregion St.Victor Bild: Bistum Basel Das Osterfest steht vor der Tür. 40 Tage dienten der Vorbereitung. Die Zahl 40 ist in der biblischen Zahlensymbolik von grosser Bedeutung: 40 Tage oder Jahre gehen entscheidenden Ereignissen voran. Auch an Ostern feiern wir Entscheidendes: Es geht um Leben und Tod. An Aschermittwoch haben wir die Vorbereitungszeit auf Ostern mit der Erinnerung an unsere Sterblichkeit begonnen: «Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst.» In der Osternacht gelangen wir an den Zielpunkt unserer Vorbereitungen mit der Feier des neuen Lebens in der Auferstehung Jesu Christi. Die 40-tägige österliche Busszeit erinnert uns also daran, dass unser irdisches Leben vergänglich ist und wir es deshalb besser auf das neue Leben in Gott ausrichten. Die Übungen des Verzichts haben uns geholfen, die vielen angenehmen Dinge des Lebens zu relativieren und unser Herz nicht daran zu hängen. Dabei geht es nicht darum, das Leben gering zu schätzen oder die Lebensfreude zu trüben; vielmehr können im Blick auf die Fülle des Lebens in Gott neue Perspektiven für das Leben hier und jetzt eröffnet werden, ganz im Sinne der alten Weisheit, dass weniger manchmal mehr ist. Die Suche des Menschen nach Glück Alle Menschen wollen glücklich sein. Sie suchen das Glück in der Welt und sehnen sich nach Erfüllung im Erfolg und in persönlicher Verwirklichung. Papst Benedikt XVI. hat in seiner zweiten Enzyklika («Spe salvi – Auf die Hoffnung hin sind wir gerettet») eindrücklich beschrieben, Gottes Liebe, die den Tod überwindet, ist unser Reichtum. Bilder: hks 6 forumKirche | 6-2008 Gewaltlos für den Frieden einstehen – bis ans Kreuz. wie der moderne Mensch in seinem Leben einem Glück nachrennt, das er in der Welt gar nicht finden kann. Die Fortschritte in Wissenschaft und Technik sowie der wirtschaftliche Erfolg haben zwar viele Annehmlichkeiten gebracht. Doch sind die Menschen damit glücklicher geworden? Die Botschaft Jesu kontrastiert die so skizzierte moderne Lebenshaltung: Jesus nennt in den Seligpreisungen jene Menschen glücklich, die in den Augen der Menschen nichts zu lachen haben: Die Trauernden, die Verfolgten und jene, die gewaltlos für den Frieden einstehen. Und er lebt selbst in dieser Weise mit grosser Konsequenz, bis ans Kreuz. Er lädt uns ein, es ihm gleich zu tun: Wer sein Jünger sein will, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge ihm nach. Damit will Jesus kein Spielverderber sein und uns die Freude am Leben vergällen; denn der Karfreitag ist nicht das Ende: Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod. Jesus will uns den Weg zum wahren Glück weisen. In der Taufe sind wir in Jesu Tod hineingetaucht und in das neue Leben aufgetaucht. Als Getaufte zu leben bedeutet, im Umgang mit dem Irdischen frei zu sein. Wir müssen nicht zu den Erfolgreichen und materiell Reichen gehören: Gottes Liebe, die den Tod überwindet, ist unser Reichtum. Stärke in der Schwachheit Diese Lebenshaltung sehen wir im Leben des Apostels Paulus eindrü- cklich verwirklicht. Bischof Kurt Koch hat das vom Papst ausgerufene Paulusjahr aufgegriffen und den Völkerapostel in seinem Hirtenwort zur Österlichen Busszeit zum Thema gemacht. Paulus ist vom gewalttätigen Christenverfolger zum gewaltigen Verkünder der Frohen Botschaft geworden – aus Gnade, nicht aus eigener Kraft und Redegewandtheit, wie er betont. In seiner «Narrenrede» im zweiten Korintherbrief, in der er die Prahlerei der Menschen karikiert, rühmt er sich seiner Schwachheit. «Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.» (2 Kor 12,10) In den Worten der heiligen Teresa von Ávila lautet diese österliche Lebensweisheit: Nada te turbe, nada te espante, Nichts soll dich verwirren, nichts dich erschrecken, todo se pasa; Dios no se muda. alles geht vorbei; Gott bleibt stets gleich. La paciencia todo lo alcanza. Die Geduld erreicht alles. Quien a Dios tiene, nada le falta Wer bei Gott ist, vermisst nichts. Sólo Dios basta. Gott allein genügt. Frohe Ostern! Urs Corradini, Regionalverantwortlicher Kirche Schweiz Ordensschwester wird erste Schweizer Heilige Ankündigung der Heiligsprechung von Maria Bernarda Bütler Die Schweiz bekommt ihre erste Heilige: Papst Benedikt XVI. hat offiziell die Erhebung der Schweizer Ordensfrau Maria Bernarda Bütler aus Auw AG angekündigt. Die Heiligsprechung folgt am 12. Oktober. Die Schweizer Bischöfe nahmen die Nachricht mit grosser Freude auf und empfehlen die neue Heilige den Gläubigen als Vorbild und Fürsprecherin. Die Schweiz hatte bis anhin nur einen Heiligen, Niklaus von Flüe. Papst Benedikt beriet bei einem Konsistorium mit Kardinälen im Vatikan abschliessend über die Heiligsprechung von Schwester Maria Bernarda. Die Heiligsprechungsfeier vom Oktober wird der Heilige Vater persönlich vornehmen. Aus dem Leben von Maria Bernarda Maria Bernarda Bütler wurde 1848 als Verena Bütler in Auw AG geboren. 1867 trat sie ins Kapuzinerinnenkloster Maria Hilf in Altstätten bei St. Gallen ein und erhielt den Ordensnamen Maria Bernarda. 1880 wurde sie zur Oberin des Klosters gewählt. 1888 wanderte Bernarda mit sechs Schwestern nach Ecuador aus, wo sie vor allem in der Krankenpflege und im Schulwesen wirkten. Als in Ecuador eine Katholiken-Verfolgung ausbrach, flüchteten die Schwestern 1895 nach Cartagena in Kolumbien. Dort gründete Maria Bernarda die «Kongregation der Franziskaner-Missionsschwestern von Maria Hilf». Am 19. Mai 1924 verstarb sie in Cartagena. Der Seligsprechungsprozess wurde 1948 eingeleitet und 1995 durch Papst Johannes Paul II. ausgesprochen. Wunder auf ihre Fürsprache hin Das Wunder, das für die Heiligsprechung nötig ist, wurde in einem vatikanischen Dekret vom Juli 2007 festgehalten. Auf die Fürbitte der Seligen Maria Bernarda hin wurde demnach im Jahre 2002 eine Ärztin im ordenseigenen Spital von Cartagena von ihrer schweren Lungen- Maria Bernarda war Oberin des Klosters Maria Hilf in Altstätten – und wanderte nach Südamerika aus. krankheit geheilt. Die Frau litt an einer untypischen Lungenentzündung. Trotz medikamentöser Behandlung zeigte sich bei Dr. Mirna keine Besserung. Ihr Körper wies Schwellungen auf, sie war an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, doch die Werte sanken stetig. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich von Tag zu Tag. Die Ärzte und Spezialisten, die man beigezogen hatte, sprachen offen mit den Angehörigen und sagten, dass sie mit dem Schlimmsten rechnen müssten. Sie gaben der Familie zu verstehen, dass die Krankheit nicht besiegt werden könne. Auf Anraten von Schwester Stella Castano begann die Familie im Glauben und mit Vertrauen eine Novene zur Seligen Mutter Bernarda mit der Bitte zur Genesung ihrer Tochter. Zwei Tage nach Beginn der Novene konnte bereits eine Besserung festgestellt werden. Die vollständige Heilung von Dr. Mirna wurde daraufhin mit Sicherheit als Wunder auf die Fürsprache von Schwester Maria Bernarda Bütler erklärt. Verehrung im Geburtsort Auw «Auf die Heiligsprechung der Tochter von Auw sind wir vorbereitet», sagte Pfarrer Alphons Brunner, der seit zwölf Jahren im Ort wirkt. Von den rund 1600 Einwohnern tragen über ein Dutzend Familien den Namen Bütler. In der Dorfkirche hängt bereits heute ein Bild von Schwester Bernarda und es soll auch ein Raum der Stille eingerichtet werden, wo die Gläubigen ihre Votiftafeln mit Gebetserhöhungen und Verdankungen niederlegen können. Zudem will die Pfarrei Auw einen Speicher neben der Kirche als Begegnungsraum ausgestalten. Dort sollen Gegenstände, die mit dem Leben der Ordensgründerin in Zusammenhang stehen, ausgestellt werden. Ein Video wird über die Heilige und die Kongregation informieren. Ausserhalb des Dorfes ist ein Besinnungsweg geplant. Ein weiterer Ort der Verehrung wird wohl auch das Geburtshaus der Heiligen sein. Dieses steht unweit der Dorfkirche. In der Kirche Auw ist man auf die Verehrung der Heiligen v orbereitet. Bilder: HB Ausstrahlung auf die ganze Schweiz Nach der Heiligsprechung wird der Name Maria Bernarda auch in die ganze Schweiz ausstrahlen und die Pfarrei Auw will für die bevorstehenden Besuche gewappnet sein. Pfarrer Brunner zählt dabei auf die Hilfe des Bistums. Er sieht jedoch gelassen den Dingen entgegen, die da kommen werden. Jeden Monat wird jetzt schon zu ihrem Gedenken im Bernarda-Heim in Auw eine Besinnungsstunde durchgeführt. Pfarrer Brunner geht davon aus, dass diese Besinnung nach der Heiligsprechung in die Dorfkirche verlegt wird, da Bernarda Büttler in der ganzen Region, besonders im Freiamt, verehrt und nun schweizweit bekannt sein wird. Ruth Jung forumKirche | 6-2008 7 Inserate · Personelles · Leserbriefe Katholische Kirchgemeinde Weinfelden Wir sind eine lebendige Kirchgemeinde, die mit Hoffnung, Zuversicht und Engagement die Herausforderungen der Gegenwart annimmt. Zusammen mit vielen aktiven Pfarreivereinen und über 200 Freiwilligen gestalten wir ein überaus lebendiges Pfarreileben und suchen immer wieder neue Wege, um die uralte Botschaft unseres Glaubens zu leben und für Menschen in jedem Alter spürbar zu machen. Nach fast 30 Jahren wird unser Pfarrer auf Ende Januar 2009 pensioniert. Zusätzlich sind weitere Stellen bereits auf Sommer 2008 zu besetzen. Wir suchen daher Mitarbeitende im Umfang von 230 % JugendseelsorgerIn PastoralassistentIn Pfarrer oder GemeindeleiterIn per August 2008 bzw. Februar 2009 oder nach Vereinbarung Abzudecken sind Aufgaben in allen kirchlichen Tätigkeitsbereichen von Liturgie bis Gemeinschaftsbildung, darunter auch wenige Stunden Religionsunterricht. Das genaue Stellenprofil werden wir gerne mit Ihnen besprechen. Für Stellenantritt im Sommer 2008 erwarten wir Ihre Bewerbung bis 18. April 2008 an Thomas Merz-Abt, Austr. 11B, 8570 Weinfelden. Im Idealfall möchten wir die Besetzung der verschiedenen Stellen koordinieren. Daher freuen wir uns auch über Ihre Kontaktaufnahme bei Interesse an der Gemeindeleitung. Die Stellen werden in Absprache mit dem diözesanen Personalamt besetzt. Weitere Auskunft erhalten Sie bei: Thomas Merz-Abt, Kirchgemeindepräsident, Tel. 071 622 23 48 Ruedi Heim, Bischofsvikar für die Region St. Viktor, Tel. 041 419 48 45 HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH Seit 10 Jahren in der Redaktionsstube: Ruth Jung Als 1998 das Schaffhauser «forum» und das Thurgauer «kirche und pfarrei» zu einem Printmedium für die Katholiken in der Ostschweizer Enklave des Bistums Basel verschmolzen, brauchte das Redaktionsteam dringend personelle Unterstützung. Mit Ruth Jung gewann «forumKirche» eine redaktionelle Mitarbeiterin, die eine unverzichtbare Stütze ist: Ob Seerücken oder Fischingen – sie kennt den Thurgau wie ihre Jackentasche. Und sind wir auf der Suche nach einem Ansprechpartner, braucht es nur wenige Augenblicke, bis ihr der richtige Name einfällt. Ganz zu schweigen von den vielen lebhaften und interessanten Texten, die sie für «forumKirche» geschrieben hat. Mit dem persönlichen Stil in ihren Artikeln verleiht sie der Kirche in unserer Region ein liebenswertes Gesicht. Vielen Dank für deine Arbeit! Ann-Katrin Gässlein Seit 10 Jahren bei Blauring/Jungwacht: Cécile Lehmann Am 15. März 1998 nahm Cécile Lehmann ihre Arbeit im Sekretariat der Arbeitsstelle Blauring & Jungwacht Thurgau auf. Die KantonsleiterInnen (Kalei) und ich und möchten ihr danken, für ihr Engagement rund um Blauring & Jungwacht und der Kinder- und Jugendarbeit in den Thurgauer Pfarreien. Viele ScharleiterInnen und LeiterInnen kennen und schätzen Cécile als kundige Beraterin in allen administrativen Belangen der «Jubla-Finanz-, Versicherungs- oder Kurswelt». Wir alle danken dir herzlich für deinen Einsatz und wünschen ein tolles Jubiläum. Stephan Wälti und Kalei Weiteres über die Stelle und Spannendes über unsere Pfarrei finden Sie unter www.katholischweinfelden.ch/stelle Leserbrief Zum Artikel «Zölibat ist nicht schuld an den Pädophiliefällen», forumKirche Nr. 4/2008 Schweizer Bischöfe nehmen Stellung: Der Westschweizer Bischof Genoud findet, das Zölibat ist nicht schuld an den Pädophiliefällen, darum null Toleranz bei pädophilen Priestern. Der Churer Bischof Vitus Huonder kritisiert den Umgang der Medien mit den betroffenen Priestern. Abt Martin Werlen spricht sich gegen jede Form von sexuellen Übergriffen aus. Die Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden wird zugesichert. Alle drei Bischöfe betonen ihren Willen zu Toleranz und Ehrlichkeit. Dazu gehört wohl auch, die Fälle jener neu zu beurteilen, die nicht 8 forumKirche | 6-2008 nur Funktionäre in Sachen Glauben sein wollen, und deren Worte von ihren Vorgesetzten auf theologische Richtigkeit und gemeindetaugliche Verwertbarkeit geprüft wurde. Da musste man nur noch ein wenig Pädophilie und Krankheit nachschieben, und der Grund für den Entzug der «Missio» war gefunden. Höchste Zeit also, nach fünf, zehn oder noch mehr Jahren des Schweigens, die als nicht schuldig befundenen Priester wieder in den Dienst zu nehmen. Die Gnade Gottes gibt allen eine Chance. Anny Gugolz, Thayngen Kunst am Altar Hüllen und «Häuser» für heilige Partikel Im Kanton Thurgau zeugen 200 Behältnisse für Reliquien, so genannte Reliquiare, von der Hochachtung, die die Christen während Jahrhunderten den Überbleibseln heiliger Menschen entgegenbrachten. Seit dem Martyrium des Polykarp von Smyrna um das Jahr 155 n. Chr. begann man, leibliche Überreste von Blutzeugen, aber auch Gegenstände aus ihrem Besitz zu verehren. Die im 9. Jahrhundert aufkommende Praxis der Teilungen führte dazu, dass Reliquiare in verschiedensten Formen geschaffen wurden: Schreine und Kästchen, ab dem 11. Jahrhundert sogar «redende Reliquiare», die durch ihre Form auf die Art des umschlossenen Partikels wiesen, wie zum Beispiel Kopf- oder Fussreliquiare. Etwas später erlaubten Reliquienschaugefässe mit einem Glaszylinder, einen Blick auf Knochen und Knöchelchen zu werfen. Im Barockzeitalter schliesslich sorgten Frauenklöster für einen letzten Höhepunkt in der künstlerischen Gestaltung von Reliquiaren: Die kunstvolle Ausstaffierung mit Gold- und Silberdraht, bunten Glassteinen, Perlen, Stoffen und Krüll nennt man deshalb Klosterarbeit. Ort: Kirche St. Pelagius in Bischofszell Alter: 1681 n. Chr. – Anfang 18. Jahrhundert (Statuetten) Im Glaszylinder schweben Blumen aus Silber- und Golddraht, in der Mitte jeweils ein roter Glasstein oder Perlenschimmer. Wer genau hinschaut, entdeckt hinter den kostbaren Hüllen den Knochen – eine Elle lang – von Victor oder Urs. Die Stiftskirche Bischofszell erhielt 1681 ein paar Säulenreliquiare mit Überresten der beiden römischen Legionäre geschenkt. Nach der Überlieferung waren Victor und Urs Mitglieder der Thebäischen Legion, die bei Acaunum, dem heutigen Saint-Maurice, wegen ihres christlichen Glaubens niedergemetzelt wurde. Glaszylinder und hölzerne Fassung – umrahmt von silbernen Ranken – erheben sich auf einem Sockel mit verglastem Kompartiment, in dem kleinere Knochen aufbewahrt werden. Zwei Traditionen der Heiligenverehrung kreuzen sich in diesem barocken Kunstwerk: Im Jahre 1834 montierte man silberne Statuetten der Bischofszeller Stadtpatrone Pelagius und Theodor auf die Säulen, die fortan mit den v.a. in Saint-Maurice, Genf und Solothurn verehrten Thebäern konkurrierten. Seit dem Raub der Theodorstatuette vor bald 30 Jahren steht Pelagius leider alleine da. Text und Bilder: Barbara Ludwig forumKirche | 6-2008 25 Verdingkinder «Ich hab gar keine Kindheit gehabt» Zur sozialen Lage von Verdingkindern in der Schweiz Bis in die 70er-Jahre wurden in der Schweiz Kinder verdingt. In Heimen, Anstalten oder bei Privatpersonen machten viele von ihnen schreckliche Erfahrungen. Eine Studie des Nationalfonds arbeitet einen Teil der Zeitgeschichte auf, der lange verdrängt wurde. Die Leidensgeschichte beginnt einen Tag vor Heiligabend. Am 23. Dezember stirbt die Mutter von Elsbeth N.* (geb. 1929) und hinterlässt sieben Kinder. Der alkoholabhängige Vater bleibt mit den Kindern allein, die Familie verarmt. Politische und kirchliche Behörden schalten sich ein und überreden den Vater, die Kinder zur Verdingung freizugeben. Zu fremden Leuten gebracht An einem Sonntag im Januar 1936 werden die sieben Geschwister hinter der Kirche zur Verteilung angeboten und als Knechte und Mägde in der Gemeinde verteilt. N. kommt auf einen abgelegenen Bauernhof zu Leuten, die sie noch nie gesehen hat. «Und dann habe ich gesagt, ich möchte nach Hause. Dann hat die Frau gesagt: Es ist niemand mehr zu Hause. Du hast jetzt Kartoffeln zu schälen und mach schnell. Du hast zu gehorchen und zu schweigen, fertig.» Der Pfarrer erhält von der Bäuerin 25 Franken im Monat für das Waisenkind. Aber zu Hause herrscht Nahrungsknappheit. Die Bäuerin ist krank und pflegebedürftig. Trotzdem muss N. bei ihr im Bett schlafen. Vom Sohn der Familie wird sie ab dem 7. Lebensjahr regelmässig vergewaltigt. Er sperrt sie stundenlang im Haus ein und droht ihr, dass er jetzt Menschenfresser, Geister und Tote holen werde – noch heute bricht N. in Tränen aus, wenn sie an diese Situationen zurückdenkt. Kein Einzelschicksal Elsbeth N. ist ein ehemaliges Verdingkind und mit diesem Schicksal nicht allein. Vom Mittelalter bis in die 70erJahre des 20. Jahrhunderts gehörte das Verdingwesen zum Alltag in der Schweiz. Nach groben Schätzungen handelt es sich um hunderttausende von betroffenen Personen. Lange wurde die soziale Lage der Verdingkinder nur literarisch behandelt. Ehemalige Betroffene veröffentlichten meist im Selbstverlag ihre Geschichten. Eine erste Forschungsarbeit verfasste 1991 Marco Leuenberger, selbst Sohn eines ehemaligen Verdingkinds. Und seit drei Jahren beschäftigen sich die Professoren Ueli Mäder und Heiko Karmann mit einem Team an der Universität Basel mit dem Thema «Verdingkinder, Schwabengänger, Spazzacamini und andere Formen der Fremdplatzierung und Kinderarbeit in der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert». Studie kurz vor dem Abschluss Ende März erscheint ihr Schlussbericht. 277 Gespräche mit ehemaligen Verdingkindern aus der ganzen Schweiz haben das von Mäder und Haumann begleitete Team 26 forumKirche | 6-2008 Wie gingen die betroffenen Verdingkinder mit ihrem Schicksal um? – eine der Fragen, die Soziologieprofessor Ueli Mäder am meisten interessiert. Bild: akg (mit Marco Leuenberger, Loretta Seglias, Sabine Gysin und anderen) geführt: systematische Interviews, die je zwei Stunden dauerten. Diese historischen Dokumentationen sind wichtig, denn die Zeit läuft. Viele Zeitzeugen sind nicht mehr am Leben. «Am Anfang dachte ich noch, ich würde das Projekt eher begleiten, den Antrag beim Nationalfond stellen und einmal pro Monat einen halben Tag mit den Forschenden zusammensitzen», erzählt Ueli Mäder. Doch dann klopften immer wieder unangemeldet ehemalige Verdingkinder an seine Türe im Soziologischen Institut, «mit einer Plastiktasche mit eindrücklichen Dokumenten. Sie wollten erzählen.» Über die Einzelschicksale hinaus schauen Mäder und sein Team, welches gesellschaftliche Umfeld hinter den Biographien zum Vorschein kommt. Die Träger des Verdingwesens waren meist die Heimatgemeinden. Häufig herrschte dort das Interesse, möglichst wenig zur Kasse gebeten zu werden. Waisenkinder oder Kinder armer Familien wurden in Heimen oder Anstalten untergebracht oder an Privatpersonen vermittelt. So konnten Zusatzeinnahmen generiert werden. Armut reichte für die Verdingung Unter dem Aspekt des Kindeswohls nahmen auch soziale Einrichtungen Fremdplatzierungen vor. Doch letztlich kamen die Kinder dorthin, wo Bedarf an billigen Arbeitskräften angemeldet wurde. Manchmal waren es auch die eigenen Eltern, die ihre Kinder entweder für immer oder für eine Saison befristet fremdplatzierten. In der Ostschweiz kam vor allem die saisonale Verdingung vor. Als so genannte «Schwabenkinder» wurden Kinder nach Süddeutschland verdingt, wo auf dem berüchtigten Kindermarkt in Ravensburg die Arbeitskräfte ins Allgäu verkauft wurden. Es war eine Zeit, die von anderen Wertvorstellungen geprägt war, betont Mäder. «Individuelle Schuldzuweisungen spielten eine grosse Rolle. Armut wurde oftmals den Betroffenen selbst angelastet.» So reichte die Armutsbetroffenheit lange als einziger Grund, um Kinder verdingen zu dürfen. Erst im Bundesgerichtsentscheid von 1923 wurde festgehalten, dass neben der Armut auch Verwahrlosung und Widerspenstigkeit dazukommen müssen, um eine Verdingung zu rechtfertigen. Arbeit in der Landwirtschaft 1877 wurde das eidgenössische Fabrikgesetz verabschiedet. Es brachte den 11-Stunden-Tag, Massnahmen zur Vermeidung von Gesundheitsschäden und Unfällen und das generelle Verbot der Kinderarbeit unter 14 Jahren. Auf die Landwirtschaft hatte dies keinen grossen Einfluss. «Sie hatte einen starken gesellschaftlichen Einfluss», berichtet Mäder. Die Landwirtschaft war ideologisch besetzt. Es ging um den Erhalt der Heimat. «Der Boden ist es, der die Schweiz angeblich zusammenhält – und seine Bewirtschaftung wird weniger als ’Arbeit’ wahrgenommen, als dies bei der industriellen Fertigung der Fall ist.» Bis 1979 gab es keine landesweit gesetzliche Grundlage zur Kontrolle der Verhältnisse – auch der Arbeitsverhältnisse – von Pflegekindern. Fragen, die Mäder besonders interessieren, sind: Wie gingen die be- Verdingkinder Waisenkinder oder Kinder armer Familien wurden in Heimen oder Anstalten unter gebracht oder an Bauern vermittelt. Bilder: Markus Schürpf; Ausstellung Paul Senn, Fotoreporter, Kunstmuseum Bern Über das Forschungsprojekt In einer ersten Tranche bewilligte der Nationalfond 133 000 Fr. für die Aufzeichnung, Transkribierung und Zusammenfassung der 277 Interviews. Offen sind noch Dokumenten- und Archivanalysen. «Wir möchten die jetzigen Ergebnisse vertiefter auswerten und neben den Aussagen von Betroffenen auch Datenmaterial hinzuziehen», so Mäder. Besonders der Kanton Bern steht im Fokus der Aufmerksamkeit, da dort ein Grossteil der Verdingkinder gelebt hat. Im Januar 2008 sprach die Berner Regierung 200 000 Fr. für eine weitere Erforschung des Verdingwesens. Mäder hofft, dass weitere Projekte folgen, die auch einen Vergleich mit dem Verdingwesen in den Kantonen Luzern und Solothurn ermöglichen. In der Synode der römisch-katholischen Kirche des Kantons Luzern wurde im vergangenen Dezember ein Postulat mit dem Hinweis abgeschwächt, man wolle die Ergebnisse der Nationalfondstudie abwarten. Der Synodalrat war aufgefordert worden, er solle bei der Schweizerischen Bischofskonferenz vorsprechen, damit sich diese für den Missbrauch von Heim- und Verdingkindern entschuldigen. In Luzern kamen solche Misshandlungen etwa im Erziehungsheim Rathausen vor, einer Einrichtung der katholischen Kirche. troffenen Verdingkinder mit ihrem Schicksal um? Woran liegt es, dass einige von ihnen besondere Energien entwickelten, sich gegen ihre soziale Benachteiligung wandten und kämpften – und andere resignierten, dem Alkoholismus verfielen oder sich das Leben nahmen? Widerstand entwickeln «Ja, das waren harte Zeiten, oder? Aber es ist halt im Leben so. Manchmal muss man durchbeissen, oder? Und ich habe mich durchgebissen, oder? Ich habe nicht aufgegeben», berichtet Rudolf W. (geb. 1939). Seine Aussage deutet an, dass Anpassung auch eine widerständige Form sein kann, sich zu behaupten. Oder Paul Pf. (1945) traute sich, zu drohen, weil er sich selbst ohnmächtig fühlte: «Dann ging ich mit 16 Jahren zum Vormund runter und sagte ihm: Wenn du mich nicht frei lässt, passiert etwas. Ich hatte Nichts zu verlieren.» Einige flüchteten und wurden zurückgebracht. Andere wiederum kämpften jahrzehntelang mit Wut und Erbitterung. Roger H. (1952) ist heute Taxichauffeur. Er erzählt von seinen Rachegefühlen: «Sie (die leibliche Mutter) ist einmal am Aeschenplatz vor mir über den Fussgängerstreifen gegangen und dann gehen einem schon Gedanken durch den Kopf, ich könnte jetzt Gas geben. Diese Frau hat mir viel in meinem Leben kaputt gemacht.» R.H. wuchs in verschiedenen Heimen auf, weil sein Vater Alkoholiker war und die Mutter die Kinder nicht haben wollte. Seine Wut verkehrt sich meistens bald wieder in Resignation: «Ich habe keine Erwartung. Gar nichts, nein. Was kann ich schon für eine haben.» Schweigen in der Familie Bei ihren eigenen Kindern wollten ehemalige Verdingkinder oft alles anders und besser machen – «doch tragischerweise kommen manchmal ähnliche Muster vor; die Leute werden depressiv oder schlagen dann die eigenen Kinder», so Mäder. «Der Mangel an Selbstwertgefühl wird weitergegeben – gerade auch, wenn man etwas überkompensieren möchte.» Viele ehemalige Verdingkinder schwiegen jahrelang auch gegenüber der eigenen Familie. «Mein Mann wollte, dass ich ihn und die Kinder von alten, belastenden Geschichten verschone», erzählt eine achtzigjährige Frau. Aus heutiger Sicht Es ist besonders der Mechanismus des «Tretens nach Unten», das im Verdingwesen zum Ausdruck kommt, die strukturelle Gewalt gegenüber den Schwachen und Schwächsten der Gesellschaft, die uns heute schockiert und beschämt. «Die Schwächsten wurden nicht besonders in Schutz genommen, im Gegenteil. Es war breit akzeptiert, dass man von vermeintlichen Niederlagen wie Armut auch profitieren durfte», meint Mäder. Das Verdingwesen wurde von Personen mit höherer Ausbildung gefördert, die mit den Kindern in direktem Kon- Weitere Informationen Albert Loosli, Werkausgabe (in 7 Bänden), Rotpunktverlag, Zürich 2006. Arthur Honegger. «Gestohlene Seelen. Verdingkinder in der Schweiz», 2004. Heinrich Tuggener u.a. (Hg.) «Aufwachsen ohne Eltern. Verdingkinder – Heimkinder – Pflegekinder – Windenkinder. Zur ausserfamiliären Erziehung in der deutschsprachigen Schweiz», Zürich 1989. Ansprechpartner • Heidi Meichtry, Präsidentin der vor einem Jahr aufgelösten Vereinigung «Verdingkinder suchen ihre Spuren»: T 071 966 59 75, [email protected] • Margot Scherz: Leiterin der Selbsthilfegruppe Verdingkinder gestern - heute Bern: [email protected] • www.verdingkinder.ch: L. Seglias T 044 680 11 59, M. Leuenberger: T 062 961 00 13 forumKirche | 6-2008 27 Verdingkinder · Schaffhausen Erhielten ein herzliches Dankeschön für ihr Engagement als Vorstandsfrauen des KFS: Monika Baumann und Elisabeth Cohen Wo liegen die Herausforderungen? Nachwuchsschwierigkeiten: KFS überdenkt seine Aufgaben Der Berner Schriftsteller Carl Albert Loosli: Reflektiert, was er selbst erlebt hat. Bild: www.literatur.ch takt standen, darunter Vormundschaftsbeamte, Schulärzte, Pfarrer, Lehrer, Fürsorger, Heimleiter oder Regierungsräte. «Natürlich unterstützten auch viele Menschen das Verdingwesen in der Annahme, etwas Gutes zu tun», so Mäder. Doch da kaum Kontrollen vorkamen, gedieh eine Kultur des Wegschauens. «Wenn Misshandlung oder Missbrauch drohten, hatten die Kinder einfach keine Chance.» Es gab aber auch solche, die Widerstand leisteten. Der Berner Schriftsteller Carl Albert Loosli (1877 bis 1959) ist einer davon. Sein Band «Anstaltsleben» befasst sich mit dem Verdingkinder- und Heimwesen. Loosli reflektiert, was er selbst erlebte. Sein eigener Weg führte von der Resignation über Empörung zum sozialen Engagement: «Ist die Schweiz regenerationsbedürftig?», fragte er und schrieb: «Ihr braven Leute nennt euch Demokraten, weil euch das Stimmrecht in den Schoss gelegt, und seid so bettelarm an Taten; ihr habt euch um den Mammon stets bewegt.» Loosli plädierte für eine Zivilcourage, die soziale Verantwortung wahrnimmt. Es lohnt sich, daran anzuknüpfen. Text und Bid: Ann-Katrin Gässlein * Name von der Redaktion geändert 28 forumKirche | 6-2008 Mit dem Rücktritt von Monika Baumann und Elisabeth Cohen reduziert sich der Vorstand des Katholischen Frauenbunds Schaffhausen auf nun mehr drei Personen. Auf der Jahreshauptversammlung wurde entschieden, die ernste Personalsituation in zwei Jahren neu zu bewerten. Bis dahin gilt: Einen Gang tiefer schalten – und weiter nach engagierten Frauen suchen. Seit 2003 gehörte Monica Baumann dem Vorstand des KFS als Aktuarin an und setzte sich insbesondere für die Zusammenarbeit der Frauengruppen innerhalb des Kantons ein. Elisabeth Cohen, theologische Begleiterin, war seit 2002 im Vorstand aktiv. Sie konzipierte und realisierte immer wieder Standortbestimmungen, hielt eigene Vorträge und organisierte Veranstaltungen. Sie wird weiterhin in der Frauengemeinschaft St. Konrad und auf schweizweiter Ebene im Katholischen Frauenbund tätig bleiben. Beiden Frauen wurde für ihr Engagement im FKS herzlich gedankt. Wo braucht’s den KFS heute? Seit der Jahresversammlung 2006 wurden mehrere Vorstandsfrauen verabschiedet, die nicht ersetzt werden konnten. Momentan setzt sich der Vorstand aus nur noch drei Personen zusammen. Obwohl Briefe an alle Einzelmitglieder versandt wurden, sind Nachfolgerinnen nicht in Sicht. Die reduzierte Personalsituation wird Folgen haben. «Wir werden nicht mehr alle Jahresversammlungen abdecken oder bei jeder Vortragsgemeinschaft dabei sein können», erklärte Beate Achermann und hofft auf Verständnis seitens der beteiligten Frauen. Ausserdem habe man sich eine Frist von zwei Jahren gesetzt, nach der die Situation wieder neu zu beurteilen ist: «Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie unsere Zukunft angesichts des Personalmangels aussehen kann: Eine engere Zusammenarbeit mit den Ortsgruppen, eine Fusion oder die Auflösung des KFS, was wir im Moment bestimmt nicht wollen.» Sie verwies gleichzeitig auf die geänderte gesellschaftliche Situation, die auch andere Bedürfnisse hervorruft: «Unsere Frauengemeinschaften sind aus der Not entstanden. Heute haben Frauen viel erreicht. Wir müssen uns die Frage stellen: Wo braucht es uns heute noch? Was sind unsere neuen Herausforderungen?» Spende für den SOFO Das Budget für 2008 wurde einstimmig genehmigt. Das «MütterferienKonto», das 624.35 Fr. beinhaltete, wurde aufgelöst und der Erlös einstimmig dem Solidaritätsfonds für Mutter und Kind SOFO zugesprochen. Dieser leistet in verschiedenen Formen Unterstützung für Frauen und Kinder. Nach den statuarischen Geschäften berichtete Beata Hochstrasser, Geschäftsführerin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds, auf eindrückliche Weise vom Engagement des SKF im afrikanischen Uganda und Kenia. Ann-Katrin Gässlein Der Jahresrückblick veranschaulichte das breit gefächerte Programm des KFS. Rund 25 Frauen nahmen im März an der Präsentation des Dokumentarfilms «1000 Frauen und ein Traum» teil. Im Mai wurde der «Schaffhauser Wassermann» besucht. Im Juni und November wurden zum Ökumenischen Frauen-Zmorge Referentinnen eingeladen, die zu den Themen «Zauberhaftes Grossmutterleben» und «Verstehen – Missverstehen» erzählten. Zuletzt stand der Besinnungsnachmittag im November unter dem Motto «Unser täglich Brot – Rituale zwischen Alltag und Fest» auf der Tagesordnung. Kreuzweg · Osterwanderung «Kreuzweg» geht jeden und jede etwas an Karfreitags-Aktion «Kerzen-Licht-Gedanken» der JUSESO Seit zwei Jahren arbeitet JUSESO Thurgau mit dem Ökumenischen «Kreuzweg der Jugend». Im Jahr 2008 lautet das Thema «Menschensohn». Auf sieben Stationen wird der Weg im Rahmen der «Kerzen-LichtGedanken»-Feier auf der Insel Werd bei Eschenz am Karfreitag für junge Erwachsene angeboten. «Viele Jugendliche befinden sich heute weit weg von den traditionellen Formen der Liturgie», so Daniel Scherrer, Stellenleiter der Impulsstelle für kirchliche Jugendarbeit JUSESO in Weinfelden. Der Ökumenische Kreuzweg für die Jugend will eine Brücke schlagen zu neuen spirituellen Formen. Das Gedächtnis des Todes Jesu wird mit dem Alltag der Menschen verknüpft. Der «Kreuzweg» geht jeden und jede direkt etwas an. «Das Leiden Jesu hat einen Bezug zum Leiden der Menschen heute», ist Scherrer überzeigt. Die Kreuzweg-Meditation versteht er daher auch klar als Aufforderung zum Handeln an die Teilnehmenden. Wenn beispielsweise das Thema «Hand» aufkommt: mit der Hand kann man heilen, streicheln, aber auch zuschlagen. Die Hand wird im Streit gegen jemanden erhoben, aber auch dem Anderen zu Versöhnung gereicht. Der Kreuzweg beginnt mit dem Karfreitag und reicht zum Auftrag Jesu; die Hoffnung soll über das Sterben hinaustragen. Texte und Lieder begleiten die sieben Stationen. akg Druck aushalten Last tragen Osternacht mal anders Zur Seite stehen Am Boden Hast du Lust die Osternacht einmal anders zu erleben? So bist du bei uns richtig. Wir machen eine längere Wanderung mit hoffentlich guten Gesprächen und selbstverständlich Rast mit einem Feuer. Wir wandern Richtung Sonnenaufgang und erreichen am Morgen Schaffhausen. Dort erwartet uns ein feines Frühstück. Datum: Samstag 22. März 2008 Taten Für wen: Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren Der Anlass ist kostenlos Mitnehmen: Taschenlampe, Wanderschuhe, kleiner Rucksack, Regenjacke, Schirm Menschensohn Anmeldeschluss: 17. März 2008 Gottes Sohn Die Kreuzweg-Meditation «Kerzen-Licht-Gedanken» beginnt am Karfreitag, 21.März, 14.30 Uhr auf der Insel Werd, Eschenz. Treffpunkt beim Parkplatz. Zum Schluss findet eine Besinnung in der Kapelle statt. Bilder: Ökumenischer Kreuzweg für die Jugend 2008 Anmeldung an: Jugendarbeit der Kath. Landeskirche Schaffhausen Daniel Raschle, Fäsenstaubstr. 4 8200 Schaffhausen T 052 625 72 43 [email protected] forumKirche | 6-2008 29 Kurse · Tagungen Thurgauer Arbeitsstelle für Behinderte CARITAS ■ Gesprächsführung Oft stehen Menschen dem Leiden und Sterben sprachlos gegenüber und wissen nicht, was sie zu Kranken oder Trauernden sagen sollen. Der Kurs richtet sich an jene, die Kranke, Sterbende oder deren Angehörige begleiten wollen. Datum: Ort: Thema: Kosten: ■ Teilete – Brunch mit Willi Häne Jede Person bringt das Essen für den gemeinsamen Brunch selber mit, der umrahmt wird von Willi Hänes Akkordeonmusik. Datum: 30. März, ab 11.00 Uhr: Brunch; um 13.00 Uhr: Jahresversammlung der TAB Ort: Restaurant Frohsinn Weinfelden Thema: Brunch und anschliessend Jahresversammlung Musik: Willi Häne Veranstalter: TAB Anmeldung: nicht erforderlich Anmeldung: 12. April, 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr CARITAS Thurgau Weinfelden Gesprächsführung Fr. 150.- Mitglieder CARITAS Thurgau; Fr. 170.- Nichtmitglieder erforderlich ■ Biografie I Die Lebensgeschichte eines kranken oder sterbenden Menschen ist bei deren Begleitung von grosser Bedeutung und die Kenntnis darüber lässt eine persönliche Betreuung zu. Datum: Ort: Thema: Kosten: Anmeldung: Voranzeige: 18. April, 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr CARITAS Thurgau Weinfelden Biografie Fr. 150.- Mitglieder CARITAS Thurgau; Fr. 170.- Nichtmitglieder erforderlich Biografie II findet am 30. Mai statt Informationen und Anmeldungen für beide Angebote bei: CARITAS Thurgau, Felsenstr. 11, 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 80 00, Fax 071 626 80 35, E-Mail: [email protected] ■ Jonny Hill «Ganz privat» Vor mehr als 20 Jahren schon bekannte sich Jonny Hill zur deutschsprachigen Country-Musik und ist ihr bis heute treu geblieben. Er wird Geschichten aus seinem Leben erzählen und einige seiner erfolgreichen Songs vortragen. Datum: Ort: Thema: Eintritt: 11. April, 20.15 Uhr kath. Pfarreizentrum Weinfelden Jonny Hill «Ganz privat» Fr. 20.-, Fr. 10.- für Kinder, Jugendliche und IV Erlös: zugunsten der TAB Reservation: bei der TAB Informationen zu beiden Angeboten bei: TAB Freizeit und Bildung, Freistr. 4, Postfach 388, 8570 Weinfelden, Tel. 071 622 37 55, Fax 071 622 06 50, E-Mail: [email protected] 30 forumKirche | 6-2008 ■ Orgelfahrt nach Chur Der katholische Kirchenmusikverband und der Thurgauische Organistenverband laden alle Interessierten zu einer Orgelfahrt nach Chur ein. Datum: 19. April Fahrplan SBB: Hinreise: ab Frauenfeld, 9.12 Uhr; ab Rorschach, 9.21 Uhr. Rückreise: ab Chur via Zürich, 16.09 Uhr; via Roschach, 16.22 Uhr. Vorführungen: in der Martinskirche, 11.00 Uhr durch Stephan Thomas; im Dom: 14.00 Uhr durch Maja Bösch (kostenlos) Organisation: Reise und Mittagessen müssen selbst organisiert und bezahlt werden; Teilnahme am gemeinsamen Mittagessen kann angemeldet werden Anmeldung: bei Hans Stettler, Freiestr. 10, 8500 Frauenfeld, Tel. 052 723 22 49, www.thov.ch Diözesanes Opfer 16. März Fastenopfer der Schweizer Katholiken Das Menschenrecht auf Nahrung muss umgesetzt werden, denn Hunger ist ein Skandal und wir haben eine Verantwortung. 850 Millionen Menschen hungern. Die Hälfte von ihnen lebt auf dem Land. Sie haben keinen Boden zum Bebauen, Wasser ist Mangelware und Produktionsmöglichkeiten sind ihnen verwehrt. Das Fastenopfer kämpft mit seinen Projektpartnern im Süden für das Recht auf Nahrung. 20. und 21. März Hoher Donnerstag und Karfreitag Für die Christen im Heiligen Land Die anhaltenden Unruhen im Heiligen Land isolieren die palästinensischen Gebiete, in denen die meisten Christen wohnen, immer mehr. Das Ausbleiben der Pilgerinnen und Pilger schmälert zusätzlich die wirtschaftliche Basis christlicher Bewohner, so dass durch Auswanderung die christlichen Gemeinden wertvolle Mitglieder verlieren. Die Solidarität aller Christinnen und Christen ist gefragt, damit die christlichen Institutionen in Bildung und Sozialhilfe ihren Dienst weiterhin versehen können. Anderssprachige Missionen · Radio und Fernsehen Radio Gottesdienste Albaner-Mission Samstag, 15. März Sonntag, 16. März Dienstag, 18. März Sonntag, 23. März Dienstag, 25. März 19.30 Uhr 13.00 Uhr 20.15 Uhr 13.00 Uhr 19.30 Uhr St. Stefan Kreuzlingen St. Nikolaus Wil SG St. Antonius Münchwilen St. Nikolaus Frauenfeld St. Antonius Münchwilen Italiener-Mission Kreuzlingen-Weinfelden Samstag, 15. März 19.00 Uhr Sonntag, 16. März 10.05 Uhr 11.15 Uhr Donnerstag, 20. März 17.00 Uhr Freitag, 21. März 18.00 Uhr 19.30 Uhr Samstag, 22. März 18.00 Uhr Sonntag, 23. März 10.05 Uhr 11.15 Uhr 18.00 Uhr St. Albin Ermatingen St. Ulrich Kreuzlingen St. Johannes Weinfelden St. Peter und Paul Sulgen St. Johannes Weinfelden St. Ulrich Kreuzlingen St. Johannes Weinfelden St. Ulrich Kreuzlingen St. Johannes Weinfelden St. Jakobus Steckborn Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach Sonntag, 16. März 09.15 Uhr 11.00 Uhr Donnerstag, 20. März 20.00 Uhr Freitag, 21. März 16.30 Uhr Samstag, 22. März 22.00 Uhr Sonntag, 23. März 11.00 Uhr 19.00 Uhr Montag, 24. März 09.15 Uhr Klösterli Frauenfeld St. Remigius Sirnach Klösterli Frauenfeld St. Anton Münchwilen Klösterli Frauenfeld St. Remigius Sirnach St. Nikolaus Frauenfeld Klösterli Frauenfeld Kroaten-Mission Sonntag, 16. März Donnerstag, 20. März Freitag, 21. März Samstag, 22. März Sonntag, 23. März Portugiesen-Mission Samstag, 15. März Sonntag, 16. März Freitag, 21. März Samstag, 22. März Sonntag, 23. März Spanier-Mission Samstag, 15. März Sonntag, 16. März Donnerstag, 20. März Freitag, 21. März Samstag, 22. März Sonntag, 23. März Montag, 24. März 10.00 Uhr 12.00 Uhr 17.30 Uhr 17.30 Uhr 17.30 Uhr 19.00 Uhr 10.00 Uhr 12.00 Uhr 17.30 Uhr Kirche Bernrain Kreuzlingen Klösterli Frauenfeld St. Peter Schaffhausen St. Peter Schaffhausen St. Peter Schaffhausen St. Peter Schaffhausen Kirche Bernrain Kreuzlingen Klösterli Frauenfeld St. Peter Schaffhausen 19.00 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr 21.00 Uhr 09.00 Uhr 10.30 Uhr Klösterli Frauenfeld Michaelskapelle Bischofszell Michaelskapelle Bischofszell Klösterli Frauenfeld St. Stefan Kreuzlingen Michaelskapelle Bischofszell 19.00 Uhr 10.30 Uhr 12.15 Uhr 20.00 Uhr 17.00 Uhr 19.00 Uhr 09.30 Uhr 11.00 Uhr 12.30 Uhr 10.30 Uhr 12.15 Uhr St. Maria Schaffhausen Klösterli Frauenfeld St. Stefan Kreuzlingen St. Johannes Weinfelden St. Stefan Amriswil St. Maria Schaffhausen Galluskapelle Arbon St. Stefan Amriswil St. Johannes Weinfelden Klösterli Frauenfeld St. Stefan Kreuzlingen Radio Top 17. bis 22. März: Ingo Bäcker 24. bis 29. März: Markus Hediger Montag bis Samstag, ca. 6.45 Uhr Chilefenschter 16. März: Debora Berweger und Andreas Lange Sonntags nach den 8-Uhr-Nachrichten bis 8.30 Uhr Schaffhauser Fernsehen SHf En Gedanke zum Wuchenänd 15. März: Martin Bühler 20. März: Martin Bühler (Hoher Donnerstag) 22. März: Beat Frefel Jeden Samstag ab 19.00 Uhr Radio Munot 15. März: Martin Bühler 22. März: Christoph Cohen Jeden Samstag 18.50 Uhr «Morgengeschichte». Impuls zum neuen Tag vom 17. bis 22. März Pedro Lenz, vom 24. bis 29. März Walter Däpp. 6.40/8.50 Uhr DRS1. Sonntag, 16. März Römisch-katholische Predigt. Pfr. Ruedi Beck, Basel, 9.30 Uhr DRS2. Samstag, 22. März Zwischenhalt. Unterwegs zum Sonntag mit den Glocken der röm.-kath. Kirche St. Stefan Kreuzlingen-Emmishofen TG. 18.30 Uhr DRS1. Sonntag, 23. März Römisch-katholische Predigt. Monika Hungerbühler Grun, Theologin, Basel. 9.30 Uhr DRS2. Fernsehen Samstag, 15. März Wort zum Sonntag. Jürg Welter. 19.55 Uhr SF1. Sonntag, 16. März Kath. Gottesdienst zum Palmsonntag. Aus der Kathedrale in Dresden mit Weihbischof Weinhold. 9.15 Uhr ZDF. Samstag, 22. März Wort zum Sonntag. Barbara Schmutz. 19.55 Uhr SF1. Sonntag, 23. März Sternstunde Religion: Römisch-katholischer Ostergottesdienst. Aus der Klosterkirche Wurmsbach am Zürichsee. Musikalische Begleitung: Äbtissin Monika Thumm und Sr. Silvia Rogger. 11.00 Uhr SF1. Filmtipp In the Valley of Elah Ein ehemaliger Militärpolizist macht sich auf die Suche nach seinem Sohn, der aus dem Irak zurückgekehrt und verschwunden ist. Als er tot aufgefunden wird, will der Vater erst recht wissen, was geschah. Der wortkarge Mann bleibt hartnäckig, bis ihn eine Ermittlerin der örtlichen Polizei unterstützt. Als Handyfilme auftauchen, die der Sohn in Irak gedreht hat, stellen sich Fragen nach dem, was dort passiert ist und was dieses Geschehen mit dem jungen Soldaten gemacht hat. Die konzentrierte Erzählweise lässt den Film zu einem Meisterwerk unter den Filmen werden, die das Iraktrauma der USA bearbeiten. Kinostart: 6. März forumKirche | 6-2008 31 AZA 9403 Goldach Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau Kalenderblatt · Zum Schluss Veranstaltungen Probier’s mal mit Gemütlichkeit! Sonntag, 16. März, 17.00 Uhr Klosterkirche Paradies Konzert des Oberthurgauer Jugendorchesters Dirigent: Martin Sigrist «Probier’s mal mit Gemütlichkeit … mit Ruhe und Gemütlichkeit jagst du den Alltag und die Sorgen weg … … Denn mit Gemütlichkeit kommt auch das Glück zu dir». Dieses Lied aus dem Zeichentrickfilm «Das Dschungelbuch» ist mir vor einigen Tagen plötzlich wieder im Kopf herum geschwirrt. In der Mittelstufe habe ich diesen Song mit meinem besten Kumpel viel gesungen. Oft auch vor einer Prüfung. Und dann haben wir den Fernseher eingeschaltet, statt das Schulbuch aufzuschlagen. Montag, 17. März, 7.30 bis 7.45 Uhr St. Annakapelle Münster Schaffhausen Eingang bei der Schillerglocke Ökumenische Morgenbesinnung vor der Grossratssitzung Pfr. Leo Stocker Montag, 17. März, 20.15 bis 21.45 Uhr Hirschensaal Neunkirch Meditationstanz und Meditationstexte Leitung: Rösli Koller Samstag, 22. März, 14.00 bis 16.00 Uhr in der Oase Horn Atelier-Werkstatt: Kunst und christlicher Geist (J. Beuys) aus dem Leben von Beuys und aus Alltäglichem Kunst machen Leitung: Jürgen Bucher, Gemeindeleiter Sonntag, 23. März, 15.00 Uhr Bibliothekssaal Kloster Fischingen Osterkonzert im Rahmen des internationalen Violinfestivals junger Meister Solisten: zwei ausgewählte Teilnehmer Natürlich will ich mit dieser Anekdote nicht zur einer fahrlässigen Egalität aufrufen. Doch es geht vielmehr um eine gesunde Einstellung der Gelassenheit. Gelassenheit ist und wird wohl immer mehr zu einem kostbaren Gut. Es scheint, als ob wir immer mehr Informationen zu verarbeiten, immer mehr Aufgaben zu bewältigen und immer mehr Ablenkung zu überwinden haben. Und gerade in solchen Zeiten bringt eine Prise Gelassenheit die erleichternde Ruhe und Distanz. So kann das Hausmittel «Gelassenheit» vor Herzinfarkten und körperlichen oder psychischen Störungen bewahren – und das alles sogar rezeptfrei! Die Gelassenheit lehrt uns, nicht immer alles anpacken zu wollen und auch mal etwas einfach stehen zu lassen – so wie es gerade ist. Nerven Sie sich also nicht über jeden kleinen «Seich», der es gar nicht wert ist. Ich wünsche Ihnen (und auch mir selber) eine gelassene Sicht auf Dinge, die nicht zu beeinflussen sind. Und ich wünsche Ihnen eine wohltuende Gelassenheit, auch wenn nicht immer alles wie gewünscht verläuft. Take it easy! Mittwoch, 26. März, 14.30 Uhr Kapuzinerkloster Wil Franziskanische Feier Franziskanergemeinschaft Wil Montag, 24. März, 17.00 Uhr Basilika St. Ulrich Kreuzlingen Musikalisch-literarische Meditation Gedichte aus dem «Geistlichen Jahr» von Annette von Droste-Hülshoff Geistliche Musik mit dem Ensemble Arcus Coelestis; Gestaltung: Brigitt Loretan, Rita Bausch und Matthias Loretan Manuel Bilgeri In der Reihe «Zum Schluss» kommen Ansichten und Meinungen zu Wort: Unser Team besteht aus acht Personen, die abwechselnd unsere letzte Seite mit Impulsen, Berichten und Betrachtungen gestalten. Impressum – Arbeitszeiten Sekretariat: Mo, Di, Do, Fr: 09.00 bis 11.00 Uhr Redaktion: «forumKirche», Postfach 234, 8570 Weinfelden T 071 626 11 71, F 071 626 11 70 [email protected], www.forumkirche.ch Ann-Katrin Gässlein, leitende Redaktorin T 071 626 11 72 Ruth Jung-Oberholzer, redaktionelle Mitarbeiterin Herausgeber: Katholische Landeskirchen Thurgau und Schaffhausen/Pressverein Genossenschaft Redaktionssekretariat: Cécile Lehmann T 071 626 11 73 [email protected] Layout: dfp Kommunikation AG Marktstrasse 28, 8570 Weinfelden (Zustelladresse für Pfarreiteil) T 071 626 22 22, F 071 626 22 23 [email protected] Beiträge für den allgemeinen Teil sind bis 13 Tage (Freitag) vor dem Erscheinungsdatum der leitenden Redaktorin zu senden. Erscheint alle 2 Wochen 32 forumKirche | 6-2008 Pfarreiblattkommission Präsidentin: Ulrike Zimmermann, Regionalverant wortliche, Bischofsvikariat St.Viktor, Abendweg 1, 6006 Luzern, T 041 419 48 45, F 041 419 48 29 Druck: AVD Goldach, Sulzstrasse 10 9403 Goldach, T 071 844 94 44 F 071 844 95 55 Für den Pfarreiteil ist das entsprechende Pfarramt verantwortlich. Inserate: Inserateverwaltung «forumKirche» Postfach, 8570 Weinfelden, T 071 626 11 73, F 071 626 11 70 [email protected] Inserate-Annahmeschluss: bis spätestens 8 Tage (Donnerstag, 10 Uhr) vor dem Erscheinungsdatum (Auflage: 44 000 Exemplare) An die Abonennten: Adressänderungen sind an das jeweils zuständige Pfarramt Ihrer Wohn gemeinde zu richten. In der Stadt Schaffhausen Wohnhafte an die Katholische Kirchenverwaltung, T 052 624 51 51.