AWO BREMEN engagiert 3•2013
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AWO BREMEN engagiert 3•2013
AWO BREMEN engagiert 3•2013 Verbesserungen für junge Menschen 45 neue KiTa-Plätze für unter Dreijährige 25 Jahre gelebte Vielfalt an einem Ort Sarah Ryglewski über politische Ansätze AWO setzt dabei auf hohe Qualitätsstandards AWO und bus e.V. starten in inklusive Zukunft :: INHALT :: EDITORIAL :: NIVT 02 :: 03 Norddeutsches Institut für Verhaltenstherapie e.V. staatlich anerkanntes Ausbildungsinstitut bietet an: Ausbildung zum/zur Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten/-in Vertiefungsgebiet Verhaltenstherapie für Psychologen, Pädagogen, Sozialpädagogen oder Absolventen einer vergleichbaren Hochschulausbildung. Jährlicher Ausbildungsbeginn im Oktober Informationen beim: NIVT, Bredenstraße 11, 28195 Bremen Telefon 04 21 / 27 65 980 · Fax 04 21 / 27 65 98 200 E-Mail: [email protected] · www.nivt.de Meyer-Rojahn 2012_Layout 1 14.02.2012 09:16 Seite 1 Anzeige Print 90x60 4c.indd 1 01.12.10 09:50 Unser Unternehmen Der Inhaber: Dirk Meyer Die Qualifikation: ● Seit über 30 Jahren Miele-Spezial-Vertragshändler in Bremen Das können Sie erwarten: ● Kompetentes Fachwissen ● Einfallsreiche Planungsideen ● Persönliches Engagement aller Mitarbeiter Die Leistungen: ● Repräsentative Ausstellung, mit großer Sortimentsbreite von Miele-Haushaltsgeräten ● Innovative Miele-Produkte mit speziellen Ausstattungsmerkmalen ● Küchenausstellung mit umfangreichem, stilreinen Angebot an Küchenoberflächen ● Umfangreiche Auswahl an Arbeitsplatten in Kunststoff, Granit, Corian und Massivholz ● Beratung, Planung und Verkauf, Lieferung, Montage, und Kundendienst aus einer Hand ● Zuverlässige und pünktliche Montage und fachgerechte Inbetriebnahme ● Kochvorführungen und Aktivkochen ● Hauseigener Kundendienst Unser Ziel: ● Zufriedene Kunden ● Problembewusste Beratung ● Optimale Betreuung (auch nach dem Kauf) Ihr Vorteil: ● Miele-Qualität und unser Service Friedrich-Ebert-Straße 26 28199 Bremen Tel. 04 21/ 53 37 08 und 04 21/ 57 97 76 Fax 04 21/ 53 52 00 Internet: www.meyer-rojahn.de Küchen, Haus- und Gewerbegeräte E-Mail: [email protected] +++Sparen Sie bis zu 49 Euro: bei Vorlage dieser Anzeige entfällt die einmalige Anschlußgebühr.+++ Aus dem Inhalt JUGENDPOLITIK Engagement möglich machen und nachhaltige Perspektiven schaffen 04 :: 05 Qualität 45 neue KiTa-Plätze für unter Dreijährige entlasten Eltern 06 :: 07 INKLUSION Gelebte Vielfalt ist Basis für inklusive Zukunft 08 :: 09 GESUNDHEITSMANAGEMENT „AWO IN FORM“ GEWINNT 10 Spenden AWO-Spendenaktion „Hochwasser 2013“ 11 Jugendwerk Zelten im Zauberwald und andere Abenteuer 12 :: 13 GEWALTPrÄVENTION Pinsel statt Fäuste: Entwicklungschancen für junge Inhaftierte 14 :: 15 Engagement Abenteuerspielplatz ist ein voller Erfolg 16 LEBENSLANGES LERNEN „Erlebend lernen“ im Herbstsemester 2013 18 Malgruppe erschafft farbenfrohe Werke 19 FOTOKUnst „Baumsilhouetten“ im Sozialzentrum Arbergen 20 EDITORIAL Liebe Freunde der AWO Bremen, liebe Leserinnen und Leser, leider neigt sich der vom schönen Wetter begleitete Sommer bereits wieder dem Ende entgegen. Selbstverständlich war die AWO Bremen nicht untätig. Es gab und gibt eine Reihe von interessanten Veranstaltungen. So ist z.B. das 25. Jubiläum im Haus „Sparer Dank“ am 20. September in Vorbereitung. Das Bürger- und Sozialzentrum Huchting und die AWO Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen führten im August mit großem Engagement ihr gemeinsames Jubiläumsfest unter dem Motto „25 Jahre gelebte Vielfalt an einem Ort“ durch. Und das Gewaltpräventionsprojekt „Superhelden der Kunst“ lud am 13. August mit großer Resonanz zur Ausstellungseröffnung in die Kunsthalle Bremen ein. Die Einrichtung eines Fachausschusses zur Verbands-und Mitgliederentwicklung steht sowohl im Präsidium als auch im Kreisausschuss auf der Tagesordnung. Wie auch die Diskussionen und Beratungen auf Bundesebene zeigen, müssen wir bei diesem Thema nach meiner Ansicht neue Wege gehen, um nicht eines Tages „im Museum“ zu landen. Der AWO Kreisverband Hansestadt Bremen e.V. hat zusammen mit AWO International zum Spenden für die Folgeschäden der Flutkatastrophe aufgerufen. Dabei ist eine stolze Summe zusammengekommen und ich danke den Spendern ausdrücklich. Am 22. September 2013 ist Bundestagswahl und ich bitte alle Wahlberechtigten sehr herzlich, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen! Sorgen Sie mit dafür, dass es eine hohe Wahlbeteiligung gibt, das hat unsere funktionierende Demokratie verdient! Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und bis zum nächstenmal Ihre Eva-Maria Lemke-Schulte :: Präsidentin :: JUGENDPOLITIK :: 04 :: 05 JUGENDPOLITIK Engagement möglich machen und nachhaltige Perspektiven schaffen Larissa Krümpfer, Vorsitzende des Jugendwerkes, im Gespräch mit Sarah Ryglewski, Bundestagskandidatin der SPD Bremen, über Verbesserungen für junge Menschen Krümpfer: In der Jugendverbandsarbeit stellen wir fest, dass junge Menschen heute nur noch wenig Zeit haben sich gesellschaftlich oder politisch zu engagieren. Was will die SPD tun um jungen Menschen wieder die Möglichkeit zu geben auch außerhalb von Klassenräumen oder Hörsälen zu lernen und Erfahrungen zu sammeln? Ryglewski: Zunächst einmal ist es wichtig, dass Politik und Verbände Themen in den Vordergrund stellen, die für junge Menschen wichtig sind. Junge Menschen sind nicht unpolitisch, fühlen sich aber oft von den üblichen Strukturen in denen Politik gemacht wird nicht angesprochen. Hinzu kommt das Zeitproblem. In den letzten Jahren ist oft das Bild vermittelt worden Schule, Ausbildung und Studium müssten möglichst schnell durchgezogen werden, um fit für den Arbeitsmarkt zu sein – und letztlich sollte mit G8 und der Umstellung auf Bachelor und Master ja auch nichts anderes erreicht werden. Damit wird jungen Menschen nicht nur die Möglichkeit genommen Erfahrungen jenseits formeller Bildung zu machen, sondern auch als Gesellschaft verlieren wir viel, wenn wir dieses Engagement nicht anerkennen. Deshalb bieten viele SPD-geführte Bundesländer G8 und G9 mittlerweile alternativ an. Auch im Bereich der Hochschulbildung wollen wir den Druck rausnehmen. Jeder Bachelor-Absolvent muss die Möglichkeit haben, einen Master anzuschließen. Außerdem sollten auch außerschuli- sche Qualifikationen bei der Bewerbung um einen Studienplatz berücksichtigt werden und gesellschaftspolitisches Engagement in Vereinen und Verbänden bei der Bemessung der Förderzeiten im Rahmen des BAföG dem hochschulpolitischen Engagement gleichstellen. Bei Auszubildenden wollen wir prüfen, wie wir ihnen zeitliche Freiräume für gesellschaftspolitische Aktivitäten verschaffen können. Beim Bundesfreiwilligendienst sehen wir noch Nachbesserungsbedarf. Wir wollen die etablierten Freiwilligendienste stärken, etwa durch ein Freiwilligendienststatusgesetz, das den Dienstleistenden Rechtssicherheit gibt. Krümpfer: In europäischen Staaten, wie Griechenland, Portugal, Spanien, herrscht eine eklatant hohe Jugendarbeitslosigkeit bedingt u.a. durch die Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa. Auch in Deutschland finden viele Jugendliche keine Ausbildungsplätze. Wie will die SPD Sorge dafür tragen, dass junge Menschen wieder eine Zukunft in Europa sehen? Ryglewski: Das derzeitige Niveau der Jugendarbeitslosigkeit in einigen europäischen Ländern ist eine Tragödie. Viele Menschen meiner Generation, für die Europa immer eine Selbstverständlichkeit war, verlieren durch die Wirtschafts- und Finanzkrise den Glauben daran, dass Europa ihnen eine Perspektive bieten kann. Die SPD kritisiert schon seit längerem, dass das Problem der Jungendarbeitslosigkeit nicht den Stellenwert hat den es eigentlich haben muss. Die Europäischen Regierungen haben zwar im Frühjahr eine sogenannte „Jugendgarantie“ beschlossen, die jedem Jugendlichen eine Beschäftigung, Ausbildung oder Praktikum zusichern soll, doch ist diese mit 6 Milliarden Euro viel zu gering ausgelegt. Außerdem setzt sie vor allem auf eine verbesserte Zusammenarbeit der europäischen Arbeitsämter und eine verbesserte Vermittlung. Bei 5,6 Millionen arbeitslosen jungen Menschen und ca. 1,7 Millionen freien Jobs kann es sich aber offensichtlich nicht vorrangig um ein Vermittlungsproblem handeln. Was fehlt sind Arbeitsplätze! Dafür brauchen wir eine Politik, die nicht mehr nur auf kurzfristige Sparmaßnahmen für die Krisenländer setzt sondern über Investitionen nachhaltiges Wirtschaftswachstum generiert und so neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Als kurz- bis mittelfristige Maßnahme haben Sigmar Gabriel und Harlem Désir – erster Sekretär der französischen Parti socialiste – im Juni vorgeschlagen, ein Sofortprogramm unter Einbeziehung von Gewerkschaften, Unternehmen und EU-Mitgliedsstaaten aufzulegen mit dem bis zu 500.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze jährlich in den nächsten drei Jahren geschafft werden könnten. Krümpfer: Viele Kinder und Jugendliche wachsen heute in Deutschland in Armut auf. Was will die SPD dagegen tun? Ryglewski: In Deutschland leben derzeit ca. 2,5 Millionen Kinder und Ju- links: Larissa Krümpfer, Vorsitzende des Bundesjugendwerkes der AWO und des Kreisjugendwerkes der AWO Bremen rechts: Sarah Ryglewski, Bundestagskandidatin der SPD Bremen 2013 und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft gendliche in Armut. Das ist eine Schande für ein so reiches Land wie unseres. Die Armut der Kinder ist durch die Arbeitslosigkeit und die schlechte Einkommenssituation ihrer Eltern bedingt. Auch das ist einer der Gründe, warum wir uns für einen gesetzlichen Mindestlohn und höhere Löhne einsetzen. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass der Geldbeutel der Eltern nicht über die Lebenschancen der Kinder entscheidet. Daher wollen wir u.a. die Kitas als Ort frühkindlicher Bildung stärken und ausbauen und die Bildungsausgaben deutlich erhöhen. Mittelfristig wollen wir das 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Bildung zur Verfügung stehen. Mit der Abschaffung des Kooperationsverbots sorgen wir dafür das den Ländern wieder mehr Geld für Bildung zur Verfügung steht, etwa für den Ausbau von Ganztagsschulen. Wir wollen aber auch materiell etwas für Familien tun, indem wir das Kindergeld reformieren so das Familien mit wenig Einkommen am stärksten profitieren und nicht, wie bisher, die mit dem höchsten. Das heißt, Familien mit einem Einkommen von unter 3.000 Euro erhalten ein um bis zu 140 Euro erhöhtes Kindergeld. Alle anderen erhalten wie bisher 184 Euro. Krümpfer: Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft. Welche Maßnahmen will die SPD ergreifen, um eine tolerante, pluralistische Gesellschaft zu fördern? Ryglewski: Hier gibt es kein einzelnes Maßnahmenbündel oder einfache Rezepte. Eine tolerante und pluralistische Gesellschaft muss erlernt werden. Dazu braucht es die Zusammenarbeit verschiedener Akteure. Jugendverbände und Sportvereine sind genau wie Schulen Orte in denen das Zusammenleben verschiedener Kulturen gelernt wird. Wir wollen sie dabei unterstützen indem wir die Bedingungen für Ehrenamtlichkeit durch Kostenerstattung, Versicherungsschutz, Freiwilligenmanagement und Fortbildungsangebote verbessern. Wichtig für das Entstehen einer multikulturellen Gesellschaft ist aber auch wie sich staatliche Stellen dazu äußern. Hier hatte man in den letzten Jahren das Gefühl, dass oft eher eine Abwehrhaltung bestand und dadurch indirekt Ressentiments gefördert wurden. Das muss sich ändern. Was wir brauchen ist eine Willkommenskultur. Dazu gehört auch, dass der Staat nicht mehr auf dem rechten Auge blind sein darf. Aus den NSU Erfahrungen müssen institutionelle Konsequenzen gezogen werden. Wir brauchen ein NPD-Verbot und eine langfristige Absicherung von Projekten gegen Rechts, die auch nicht länger durch eine unsinnige „Extremismusklausel“ diskriminiert werden dürfen. Fotos: AWO + Patrice Kunte Zur Person Sarah Ryglewski, geboren in Köln ist 30 Jahre alt und Diplom Politologin. Nach dem Studium in Bremen arbeitete sie zwei Jahre lang für „Wohnen in Nachbarschaften“ in Osterfeuerberg und Woltmershausen. Seit 2011 ist sie Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und Sprecherin der SPD Fraktion für Verbraucherpolitik. Von 2008 bis 2012 war sie Landesvorsitzende der Bremer Jusos. Seit 2010 ist sie stellvertretende Landesvorsitzende der Bremer SPD. :: Qualität :: Qualität 45 neue KiTa-Plätze für unter Dreijährige entlasten Eltern AWO setzt auf hohe Qualitätsstandards für eine gute pädagogische Arbeit Die AWO Bremen setzt Zeichen beim Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige. In diesem Jahr stellen die KiTas 45 neue Plätze zur Verfügung – insgesamt sind es für die Altersgruppe bereits 226 Plätze. „Wir tragen als drittgrößter Träger in der Stadt mit 13 KiTas in zehn Stadtteilen den Ausbau in Bremen weiter mit und beteiligen uns auch an den Umbaukosten mit rund zehn Prozent“, erklärt Fachbereichsleiterin Karin Wetzel. „Ich freue mich, dass wir die zusätzlichen Angebote für berufstätige und gerade auch alleinerziehende Eltern machen können.“ Beim Ausbau der U3-Betreuung stehen die Qualitätsstandards für die AWO an erster Stelle. Mit zweieinhalb Betreuern für eine Gruppe mit acht Kindern ist Bremen Spitze im Bundes- 45 neue KiTa-Plätze für Kinder unter drei Jahren KiTa Hanna-Harder Haus Zehn zusätzliche Plätze seit August 2013 Berliner Freiheit 9c, Vahr KiTa „Singdrossel“ Zehn zusätzliche Plätze seit August 2013 Sozialzentrum „Sparer Dank“ Kulenkampffallee 142a, Schwachhausen KiTa „Villa Blumenkamp“ Zehn zusätzliche Plätze seit August 2013 Billungstraße 23, St.-Magnus KiTa Blexer Straße Fünf zusätzliche Plätze seit August 2013 Blexer Straße 78/80, Woltmershausen KiTa Am Hallacker Zehn zusätzliche Plätze, Umbau in Planung, Am Hallacker 125, Bremen-Osterholz vergleich. „Das ist für eine gute pädagogische Arbeit unerlässlich“, sagt Wetzel. Doch auch bei der AWO sind in den Gruppen schon zehn Kinder, weil der Bedarf bei den Eltern so groß ist. „Das ist für uns das absolute Limit“, erklärt Wetzel. Sprachentwicklung und Bewegung fördern, viel draußen sein und die Natur kennenlernen, ein Geborgenheitsgefühl und soziales Verhalten entwickeln – all das geht, nur wenn die gemischten Teams aus Erziehern, Kinderpflegern oder Sozialassistenten auch Zeit für individuelle pädagogische Arbeit haben. Größere Kinder als Paten der Kleinen Gleich ist in allen AWO-Kitas die Eingewöhnungsphase für die Jüngsten. In den ersten vier Wochen sind die Eltern noch mit dabei – die Ablösung wird als fließender Übergang gestaltet. Sonst haben die Kitas ihre eigenen Schwerpunkte. So setzt Leiterin Kerstin Liebig mit ihrem Team in der KiTa Blexer Straße in Woltmershausen auf eine altersübergreifende Gruppe, in die fünf Kinder unter drei Jahren integriert sind. „Für die Kleinen gibt es jeweils einen größeren Paten, der alles zeigt und morgens schon hilft die Garderobe zu finden oder den Platz am Tisch.“ Der Effekt: Die Kleinen finden sehr viel schneller in die Gruppe und die Großen übernehmen Verantwortung. „Wir hatten jetzt einen Jungen, keine zwei Jahre alt, der sagte seiner Mama nach zwei Tagen Tschüss“, erzählt Liebig. Zusätzlich zu den fünf neuen Plätzen konnte sie in der KiTa auch einen bis- lang dreitägigen Spielkreis mit acht Kindern in ein komplettes Fünf-TageAngebot umwandeln. „Das ist für die Eltern eine große Entlastung.“ Gemeinsame Aktivitäten mit Senioren Sylwia Kreft-Pawlusinski, Leiterin der KiTa Singdrossel in Schwachhausen, verfolgt mit der neuen „Raupengruppe“ einen anderen Ansatz. Die zehn Kinder unter drei Jahren sind in auswärtigen Räumen untergebraucht – im nahen AWO-Sozialzentrum „Sparer Dank“. Generationsübergreifende Arbeit mit den dort lebenden Senioren steht hier mit im Fokus. „Viele Kinder haben keine Großeltern vor Ort und so kommen sie in Kontakt mit älteren Menschen“, so die Leiterin. Sie plant einen gemeinsamen Morgenkreis und auch gemeinsame Aktivitäten auf dem Außengelände. Zusammen Musik machen oder einen Kräutergarten anlegen, das sind weitere Möglichkeiten, um den Dialog der Generationen zu vertiefen. Die „Raupengruppe“ der KiTa Singdrossel zeigt, was an Zusammenarbeit über die verschiedenen Dienstleistungen der AWO möglich ist. „Eine solche Verzahnung mit den vielfältigen Angeboten für Familien und Senioren bietet sonst kein KiTa-Träger“, sagt Karin Wetzel. „Und die Kinderbetreuung selbst umfasst bei uns alle Angebote vom ersten Lebensjahr bis zum Hort.“ So auch am Standort Blexer Straße. „Alles an einem Ort aus einer Hand“, erklärt Leiterin Liebig. „Das wissen die Eltern zu schätzen.“ Die enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern steht bei der Kinderbetreuung in den AWO-KiTas ebenso im Vordergrund, Text: Knut Köstergarten | Fotos: Jens Lehmkühler wie die spielerisch lernende Entwicklung der Kleinen in den Gruppen und die intensive Begleitung durch das Fachpersonal. 6 :: 7 :: INKLUSION :: INKLUSION Gelebte Vielfalt ist Basis für inklusive Zukunft Das Bürger- und Sozialzentrum Huchting und die AWO Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen feierten mit rund 1.500 Gästen ihr 25-jähriges Bestehen Über fünfzehn Einrichtungen, Vereine und Initiativen aus den Bereichen Kultur, Soziales, Ökologie, Beschäftigung und Sport – darunter eine AWO Tagesförderstätte und ein AWO Wohnheim für Menschen mit Behinderungen – gehören zum Bürger- und Sozialzentrum Huchting in der Amersfoorter Straße. Das einmalige Stadtteilprojekt auf dem 26.000 qm großen Gelände sucht in dieser Form seines Gleichen. Toleranz und Kooperation werden hier groß geschrieben. Am 24. August 2013 zeigten die Aktivitäten der Beteiligten beim großen Jubiläumsfest auf beeindruckende Weise das lebendige und vielfältige Miteinander, das tief in das Quartier hinein wirkt. Feierstimmung bei schönstem Wetter Ebenso bunt wie das abwechslungsreiche Jubiläumsprogramm war die Mischung der Gäste. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO sowie anderer Organisationen, Institutionen und Vereine, Polit-Prominenz, Ehrenamtliche, am Aufbau beteiligte Ehemalige und interessierte Bürger kamen zum Gratulieren, Schauen, Reden und Feiern. Die Samba-Gruppe Jacaré eröffnete lautstark das Open-Air-Bühnenprogamm. Moderator Pago Balke führte mit Sachkenntnis und Humor durch drei informative Talkrunden und vielseitige kulturelle Darbietungen von Rap bis Comedy. Bei offenen Türen gab es drinnen und draußen viel zu erleben und zu sehen. „Die Phantasie, dass wir heute so viele Menschen in Huchting zusammen bekommen, hatte ich damals nicht.“, so Dr. Burkhard Schiller, Geschäftsführer der AWO Bremen, in der Talkrunde „Rückblicke“. Er war ab der ersten Stunde am Aufbau der AWOEinrichtungen vor Ort beteiligt. Wie alles anfing 1988 sollten im Zuge der Psychiatriereform Patienten der Klinik „Kloster Blankenburg“ in ihre ursprünglichen Lebensräume zurückkehren. In Huchting richtete die AWO dafür ein Wohnheim und eine Tagesförderstätte an der Amersfoorter Straße ein. Zwei weitere Wohnheime entstanden im Stadtteil und das „Betreute Wohnen“ mit einem Schwerpunkt in der Neustadt. Die ehemalige Blankenburg-Patientin Helga Schuster erinnert sich, dass sie dort oft von einer Schwester festgebunden wurde. In der Tagesförderstätte der AWO fand sie Unterstützung und neue Aufgaben, so dass sie heute ein selbstbestimmtes Leben führt. Gleichzeitig mit dem Aufbau der AWO-Einrichtungen entstand das Bürger- und Sozialzentrum Huchting – kurz bus. Ziel war, das soziale, kulturelle und Freizeit-Angebot im Stadtteil zu verbessern sowie Vereine und Initiativen auf das Gelände zu holen, die die Integration von Menschen mit Behinderungen fördern. Mehr als fünfzehn, deren Vielfalt beeindruckend ist, siedelten sich an. Verbunden sind sie im Trägerverein bus e.V., wodurch erfolgreich neue Kooperationsformen gefördert werden. Das Außengelände wurde von Arbeit & Ökologie in eine lehrreiche Oase verwandelt, in der viele Kunstobjekte zu finden sind. Ein wahres Kleinod im Stadtteil ist entstanden. 25 Jahre gelebte Vielfalt an einem Ort Das damalige Konzept ist aufgegangen. Das Bürger- und Sozialzentrum Huchting steht heute für die gelungene Integration von Menschen mit Behinderung. Gleichzeitig ist das bus Zentrum kultureller Veranstaltungen und hat für eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichste Angebote. „Das bus ist ein Musterbeispiel, wie es in Bremen gehen sollte.“, sagt Staatsrat a.D. Hans-Christoph Hoppensack dazu. Finanzsenatorin Karoline Linnert in ihrem Grußwort: “Hier kann man sehen, wir kriegen ganz, ganz viel hin.“ Das unterstreicht auch der Senatsbeschluß, dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren. Als erstes entsteht ein repräsentativer Neubau mit modernem Veranstaltungsraum und öffentlichem Café. Keimzelle für eine inklusive Zukunft Inklusion beginnt im Kopf. Ziel im Bürger- und Sozialzentrum Huchting ist, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Wertschätzung von Unterschiedlichkeit zu erhöhen und dazu beizutragen, dass sich die Menschen im Stadtteil zueinander orientieren. Tagesförderstättenleiter Gunnar Zropf zum Vorgehen der AWOIntegra-Einrichtungen: „Im ersten Schritt arbeiten wir an einer eigenen, innovativen Positionsbestimmung zur Inklusion. Im zweiten Schritt geht es um Vernetzung und Teilhabe der Betroffenen. Dabei spielt das bus eine besondere Rolle.“. Dr. Burkhard Schiller zur Rolle der AWO: „Wir sehen uns als Initiator und Ideengeber für einen Prozess, der in der Umsetzung von vielen getragen wird.“ Text + Fotos: Silke Ulrich 8 :: 9 :: Spenden :: 10 :: 11 von links: Julia Eckel – Projektleiterin BGM bei der AWO, Preisträgerinnen Sabrina Scheibe und Kirsten Müller-Heitrich, Dr. Burkhard Schiller – links: Eine von der AWO betreute Notunterkunft für Evakuierte aus Aken in Sachsen-Anhalt, fast alle 8.000 Einwohner mussten den Ort verlassen Geschäftsführung Unternehmensgruppe AWO Bremen – mit dem neu entstandenen Logo, Preisträger Gunnar Zropf rechts: Dieses Logo kennzeichnet den Wettbewerb „InklusivKreativ“, der noch bis zum 30. November 2013 läuft „AWO in Form“ gewinnt AWO-Spendenaktion „Hochwasser 2013“ Kreative Ideen zum Thema Inklusion gesucht Das Hochwasser, dem zahlreiche Regionen Deutschlands in diesem Frühjahr ausgesetzt waren, hat zu einer dramatischen Situation für viele Betroffene geführt. Auch mehrere AWO-Einrichtungen im Osten Deutschlands waren betroffen. So musste in Sachsen u.a. ein AWO-Wohnheim für Menschen mit Behinderungen evakuiert werden. AWO International startete einen Spendenaufruf, dem sich der AWO Kreisverband Hansestadt Bremen e.V. anschloss. Ob Geschichte über eine perfekte inklusive Gesellschaft im Jahre 2050, oder Kurzfilm über das soziale Umfeld eines Menschen mit Behinderung: Der AWO Bundesverband und die Aktion Mensch rufen bundesweit Kinder und Jugendliche dazu auf, ihre ganz eigenen Ideen zum Thema Inklusion zu entwickeln und umzusetzen. Seit dem 4. Juni 2013 läuft der Ideenwettbewerb “InklusivKreativ“, der junge Menschen spielerisch an das Thema Inklusion heranführt. Präsidentin Eva-Maria Lemke-Schulte, Erich Kruschel, stellvertretender Präsident und Ute Wedemeier, Vorstand AWO International, baten die Ortsvereine der AWO Bremen um Unterstützung. Mit dem Beitrag des Kreisverbandes kamen 5.000 Euro zusammen. Ein besonderer Dank gilt dabei den Ortsvereinen Farge, Huckelriede und Blumenthal. Die Summe wird jetzt an den Fachverband für humanitäre Hilfe AWO International weiter geleitet, der Mitglied bei der Aktion „Deutschland hilft“ ist. Dort sind ca. 38 Mio. Euro eingegangen, von denen AWO International 3,8 Mio. erhielt. Das Geld wird zur Zeit verteilt. Hinzu kommen direkte Spenden an die einzelnen Landesverbände der AWO und an AWO International. Alles in allem ist inzwischen genug Geld zusammen gekommen, um den von der Flut Betroffenen zu helfen. AWO International unterstützt in enger Zusammenarbeit mit den Landesverbänden die Menschen jetzt beim Wiederaufbau. Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen haben die Möglichkeit, die von ihnen erdachten und umgesetzten Beiträge auf der Internetseite www.inklusivkreativ.de hochzuladen. Sie zeigen, was Inklusion für sie bedeutet und wie ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung aussehen kann. „Wir sind alle verschieden und wir haben alle Talente“, sagt Christina Marx, Bereichsleiterin Aufklärung der Aktion Mensch. Das Bewusstsein darüber sei jedoch „in unserer Gesellschaft leider nicht selbstverständlich“, fügt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker hinzu und ist umso gespannter darauf, wie die Kinder und Jugendlichen sich des Themas annehmen. Der Kreativität der teilnehmenden Gruppen sind bei der Umsetzung jedenfalls keine Grenzen gesetzt. Fotocollagen, Geschichten, Blogbeiträge, Kurzfilme oder Audioclips, alle Beiträge können bis zum 30. November 2013 in digitaler Form eingereicht werden. Text: Silke Ulrich | Foto: Lohnes/ADH Text: Bruno Steinmann | Grafik: AWO Bundesverband + Aktion Mensch Ideenwettbewerb verhilft Gesundheitsmanagement der AWO zu eigenem Gesicht Alle AWO-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wurden im Mai 2013 zur Beteiligung an einem Ideenwettbewerb aufgerufen. Gefragt war ein kurzer prägnanter Name und ein freundliches aktivierendes Logo für das neu eingeführte Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM), das in Kooperation mit der AOK Bremen/Bremerhaven erfolgt. Die Resonanz war vielfältig. Eine vierköpfige Jury traf die Vorauswahl für den BGM-Steuerkreis, der sich einhellig auf den Namen „AWO in Form“ und die passende Gestaltungsidee verständigte. Kreativität wird mit tollen Preisen belohnt Für die besten drei Ideen des Wettbewerbs winkten reizvolle Preise. Der erste Preis wurde sogar zweimal vergeben. Denn die Vorschläge für Namen und Logo kamen von verschiedenen Personen, so wurde der zweite Preis hochgestuft. Über den ersten Preis freuten sich Kirsten Müller-Heitrich aus der Zentrale der AWO-Geschäftsstelle und Tagesförderstättenleiter Gunnar Zropf, die je ein „Wohlfühl-Wochenende“ im Dreisterne-Dünenhotel Strandeck auf Langeoog für zwei Personen gewannen. „Das Bremer Wanderbuch“ ging als dritter Preis für weitere favorisierte Namensvorschläge an Sabrina Scheibe aus der Buchhaltung und die Leiterin des Ambulanten Dienstes Elena Petri-Siagas. Am 6. August 2013 überreichten Dr. Burkhard Schiller, Geschäftsführer der AWO Unternehmensgruppe und Julia Eckel, Projektleiterin der AWO für Betriebliches Gesundheitsmanagement, den Gewinnern die Preise. Das fachlich ausgearbeitete „AWO in Form“-Logo fand großen Anklang im Steuerkreis und kennzeichnet ab sofort alle Aktivitäten und Informationen zum BGM. Mitarbeiterbefragung schafft Basis für BGM Aktuell arbeitet der Steuerkreis an der Vorbereitung einer anonymen Mitarbeiterbefragung als Ausgangsbasis für die weitere Planung von Angeboten zur Gesundheitsförderung und Prävention. Es geht um die Bereiche Arbeitsbelastungen und -bedingungen, den Gesundheitszustand, soziale Bedingungen, Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowie Information und Kommunikation. Durch die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die als „Experten in eigener Sache“ ihre Erfahrungen einbringen, können sinnvolle Ansatzpunkte für Veränderungen im Unternehmen gefunden werden. Ziel ist es, passende Angebote zu machen, die die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO Bremen stärken. Die Befragung wird in der zweiten Oktoberhälfte durchgeführt. Die wissenschaftliche und streng vertrauliche Datenauswertung erfolgt durch das Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen. Darüber hinaus werden Führungskräfte der AWO Bremen in Workshops zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement geschult. Text + Foto: Silke Ulrich :: Jugendwerk :: 12 :: 13 Jugendwerk Zelten im Zauberwald und andere Abenteuer... Sommerfreizeiten des Kreisjugendwerks der AWO ein voller Erfolg Spiel und Sport an frischer Luft, Naturcamping, Schmugglerfahrt und Schatzsuche: Das diesjährige Sommerprogramm vom Jugendwerk der AWO und ihren Partnern erfüllte viele Wünsche. Bei „Ferien ohne Koffer“ und bei der „Ferienfreizeit Unisee“ erlebten insgesamt 60 Kinder eine aufregende Zeit voller Spaß und Abwechslung. „Ferien ohne Koffer“: Ein kunterbuntes Programm! Dreißig Grundschüler aus dem Bremer Westen kamen bei den „Ferien ohne Koffer“ vom 1. bis 12. Juli 2013 voll auf ihre Kosten. Das Jugendwerk der AWO, das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen, TURA Bremen und der AWO Ortsverein Gröpelingen hatten für die erlebnishungrigen kleinen Feriengäste ein buntes Sommerpaket geschnürt. Dazu verwöhnten ehrenamtliche HelferInnen Tag für Tag mit gesundem, leckerem Essen. Von 9 bis 16 Uhr gab es immer wieder Neues zu erleben: Basteln, Malen, Spiel oder Sport. Und tolle Ausflüge lockten obendrein. Gleich in der ersten Woche ging es zum Beispiel mit dem Torfkahn auf große Schmugglerfahrt mit lehrreichen Aktionen und Geschichten, die den Kindern das Leben der Torfbauern näher brachten. In der Bewegungslandschaft von TURA Bremen konnten die Energiebündel mal so richtig Dampf ablassen. Eine tolle Erfrischung war der Besuch im Schloßparkbad in Sebaldsbrück. Ausgiebig rutschen, planschen und schwimmen im kühlen Nass, was für ein Sommerspaß! In der zweiten Woche wurde die Kinderwildnis in Bremen unsicher gemacht. Eine aufregende Schatzsuche stand auf dem Programm. Wer den begehrten Schatz finden wollte, musste schon Einsatz zeigen und viele kleine Aufgaben erfüllen. Richtig glänzende Augen gab es am letzten Tag des Ferienprogramms, als die Kinder ihren Familien voller Stolz ihre gemalten und gebastelten Werke präsentierten. Ein gemeinsames Grillen rundete die zwei aufregenden Ferienwochen ab. Alle waren begeistert. Möglich wurde das abwechslungsreiche Programm durch die finanzielle Unterstützung vom Beirat und vom AWO Ortsverein in Gröpelingen sowie aus Mitteln des Programms „Wohnen in Nachbarschaften (WiN)“. Allen Förderern gilt ein herzliches Danke! „Ferienfreizeit Unisee“: Im Zauberwald geht´s rund! Ende Juli verwandelten 24 kleine Hexen und Zauberer den alten Campingplatz am Unisee für 13 Tage in einen Zauberwald. Hexenbesen, Zaubertränke und ein Hexenfeuer mit gegrillten Marshmallows gehörten natürlich dazu. Übernachtet wurde in Zelten auf der Feuerwiese. Bei heftigem Gewitter lauschten die Acht- bis Dreizehnjährigen im Kerzenschein lustigen Geschichten von der „Kleinen Hexe“. Bei der Sommer-Olympiade zeigten die jungen Sportler großen Einsatz und kamen bei den hohen Temperaturen tüchtig ins Schwitzen. Da waren ein Besuch im Schloßparkbad oder ein Sprung in den Unisee sehr willkommen. Beliebt war auch die Kinderdisco, in der bis zum Umfallen getanzt und gesungen wurde. Eine Schatzsuche auf dem Gelände des Campingplatzes forderte alle Hexen und Zauberer mit zahlreichen Rätseln und Aufgaben richtig heraus. Begeistert drehten die Kids anschließend den Spieß gleich um und organisierten eine eigene Schatzsuche für die TeamerInnen. Beim Kinoabend im umfunktionierten Sozialraum mit großer Leinwand sorgten die „Wilden Kerle“ für gute Laune – dazu gab es Popcorn und leckere Getränken. Wie auf jeder Ferienfreizeit durfte auch eine unangekündigte Nachtwanderung nicht fehlen: Mit Grablichtern und Leuchtstäbchen machte sich die Gruppe nachts auf den Weg in die Uniwildnis. Alles in allem kam die Ferienfreizeit des AWO Jugendwerks richtig gut an! Ein großer Dank geht an den AWO Kreisverband und zahlreiche private Spender sowie an die ehrenamtlichen Helfer – die Dauercamper am Unisee und die Teamerinnen und Teamer – die für das leibliche Wohl der kleinen Abenteurer sorgten. Textvorlage: Melanie Kennard und Leyla Ürün Bearbeitung: Judith Remke | Fotos: Jugendwerk oben: Kinder und Betreuer hatten gemeinam viel Spaß bei der „Ferienfreizeit Unisee“ mittig: Schmugglerfahrt mit Aktionen und Geschichten über Torfbauern und beim Ausflug an die Wasserkante des „Ferien ohne Koffer“-Programms unten: fröhliches Abkühlen im Schlossparkbad und unterwegs mit der Straßenbahn :: Gewaltprävention :: 14 :: 15 Gewaltprävention Pinsel statt Fäuste: Entwicklungschancen für junge Inhaftierte „Superhelden der Kunst“: Projekt-Präsentation und Ausstellung in der Kunsthalle zeigen Möglichkeiten zur Gewaltprävention Über drei Monate haben junge männliche Inhaftierte der Justizvollzugsanstalt Bremen im Rahmen des von der AWO Bremen in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Bremen entwickelten Projektes „Superhelden der Kunst“ an großformatigen Kunstwerken gearbeitet. Die beeindruckenden Ergebnisse sowie das Projekt wurden der Öffentlichkeit am 13. August 2013 in der Kunsthalle Bremen präsentiert. Einer der Jugendlichen zu seinem Werk: „Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas hinbekomme!“ Das AWO-Projekt „Superhelden der Kunst“ Soziale Ausgrenzung, Sprachdefizite, geringe Bildungs- und Berufschancen und damit einhergehende Perspektivlosigkeit – besonders männliche Jugendliche kompensieren das durch Gewalt und Kriminalität. „Superhelden der Kunst“ ist ein kunstpädagogisches Angebot der AWO Bremen für Jungen und heranwachsende Männer ab 14 Jahren zur Gewaltprävention, das gemeinsam mit der Kunsthalle Bremen entwickelt wurde. Die produktive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kunstformen – wie Malerei, Hip Hop oder Streetart – ermöglicht den Jugendlichen, eigene Talente und Stärken zu entdecken. Fachkräfte aus der künstlerischen Praxis erarbeiten mit ihnen individuelle Ausstellungen, Tanz- und Musikpräsentationen und stellen sie öffentlich vor. Die Idee stammt von Lucyna Bogacki, Projektentwicklerin bei der AWO Bremen. Das Projekt wird in Kooperation mit der Kunsthalle Bremen, der JVA Bremen und vielen anderen Partnern realisiert. Es hat seinen Sitz im Nachbarschaftshaus „Helene Kaisen“ und wird von der Aktion Mensch gefördert. Kunstprojekt stärkt Selbstwertgefühl Fünf jugendliche Insassen der Justizvollzugsanstalt Bremen haben die Chance genutzt und ihre eigenen Ideen und Geschichten mit professioneller Unterstützung künstlerisch umgesetzt. Mit ihnen arbeiteten die freiberufliche Künstlerin Dina Koper und der Sozialpädagoge Tim Weber, Projektleiter von „Superhelden der Kunst“, intensiv an großformatigen Bildern. „Die Insassen der JVA waren außergewöhnlich engagiert und interessiert. Es hat sich bestätigt, dass es tatsächlich einen großen Bedarf gibt, sich selber auszudrücken und der künstlerische, angeleitete Weg scheint dafür optimal.“, so Dina Koper, die auch als kunstpädagogische Mitarbeiterin der Kunsthalle tätig ist. Jörg Lockfeldt vom Justizressort äußerte sich sehr positiv über die Durchführung: „Herr Weber und Frau Koper haben im Projekt in der JVA eine verschworene Gemeinschaft entstehen lassen mit einer enormen Hilfsbereitschaft. Das ist ein Riesenerfolg - auch, das Projekt mit einer Ausstellung zum Abschluss zu bringen.“ Entstanden sind fünf individuelle Kunstwerke, die sich mit der Situation der einzelnen auseinandersetzen. Ein besonderer Erfolg für die Beteiligten ist, dass sie nicht nur ihre Kunstwerke fertigstellten, sondern auch ihren Hauptschulabschluss in der JVA erlangten. Dies ist speziell für diejenigen positiv, die zum ersten Mal etwas zu Ende gebracht haben. Einige der jungen Männer wollen sich nach ihrer Entlassung in Projekt-Gruppen engagieren und ihre Erfahrungen weitergeben. „Für uns ist das die beste Werbung, die wir haben können, dass die Teilnehmer sich weiter ehrenamtlich engagieren.“, freut sich Tim Weber von der AWO Bremen. „Superhelden“ in der Kunsthalle Ein besonderer Höhepunkt der Projektarbeit war die Ausstellungseröffnung und Projektvorstellung in der Bremer Kunsthalle am 13. August 2013. Rund fünfzig Gäste erschienen, darunter Mitglieder des Bremer Senats, Führungskräfte aus dem Justizressort und aus der JVA, Mitarbeiter der AWO und der Kunsthalle sowie viele Pressevertreter und Interessierte. Die BreakdanceGruppe „showtimecrew“ sorgte mit einem mitreißenden Tanzauftritt für Hochstimmung unter den Gästen. Christoph Grunenberg, Direktor der Kunsthalle, attestierte den Bildern einen ganz eigenen Stil, der sich sehen lassen kann. Eva-Maria Lemke-Schulte, Präsidentin der AWO Bremen sagte bei der Eröffnung: „Das Thema ist Gewaltprävention. Dazu bietet sich den jungen Männern die Möglichkeit, sich im Nachbarschaftshaus in Gröpelingen zu engagieren, auch um sich in anderen Strukturen zu bewegen.“ Text: Bruno Steinmann und Silke Ulrich Fotos: Silke Ulrich oben (von links): die Künstlerin Dina Koper, Emrah, Marcel und Michael aus der JVA-Gruppe und Projektleiter Tim Weber von der AWO mittig: Ausschnitte aus den fünf großformatigen Bildern, die noch bis zum 29.09.2013 in der Kunsthalle Bremen zu sehen sind unten: Gäste, Projektbeteiligte und Pressevertreter beim Auftritt der Breakdancer, die an einem weiteren Projektangebot beteiligt sind :: KiTa-projekte :: 16 :: 17 von links: Yvonne Kruse vom Funpark-Team, Bürgerschaftspräsident Christian Weber und Uwe Nullmeyer von der Wilhelm Kaisen links: „Perfektes Dinner“ der Kinder in der KiTa „Villa Blumenkamp“ lief wie am Schnürchen Bürgerhilfe, Sven Witte – Leiter des Funparks Obervieland – und funsportbegeisterte Kinder am Rand des Double Pools rechts: Die Senioren- und KiTa-Frühstücksrunde im Hanna-Harder-Haus am 25. Juni 2013 Abenteuerspielplatz ist ein voller Erfolg Das „Perfekte Dinner“ der Villa Blumenkamp Gemeinsames Frühstück für Jung und Alt überwinden und rund 85.000 Euro einzuwerben. Dank zahlreicher finanzieller Unterstützer, darunter auch „Soziale Stadt-Investitionen im Quartier“ und der neu gegründete AWO Kreisverband Hansestadt Bremen e.V., wurde der Abenteuerspielplatz im Frühjahr diesen Jahres eröffnet. Absolut stilecht: Die Hortgruppe der AWO-KiTa „Villa Blumenkamp“ lud die Eltern am 18. Juni ein zweites Mal zum „Perfekten Dinner“ ein: dezente Musik, Candlelights und ein komplettes drei-Gänge-Menü, formvollendet von den Sechs- bis Neunjährigen serviert. Funpark hat sich super entwickelt Eine Skater-Initiative begann 1996 mit Beiratsmitteln den Aufbau des Funparks, der seit 2003 zur AWO Bremen gehört. Die Möglichkeiten auf dem Gelände sind seit der Gründung ständig gewachsen und es gibt Angebote für zahlreiche Sportarten. Allen voran der Funsport mit BMX, Mountainbike, Skatebord, Inline und Stunt Scooter. Eines der Highlights ist unumstritten der Double Pool, der vielseitig genutzt werden kann. Es gibt eine rund 250 Meter lange BMX- und Mountainbike-Strecke, einen großen Streetbereich zum skaten und biken sowie ein Foam Pit zum üben. Darüber hinaus stehen ein Streetballplatz und ein Beachvolleyballfeld zur Verfügung. Auch Basketball, Fußball und Hockey können gespielt werden. Bürgerschaftspräsident Christian Weber und Uwe Nullmeyer von der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe sind sichtlich beeindruckt von den Möglichkeiten. Beide lassen sich vom Spieltrieb anstecken und probieren einige der Geräte aus. „Toll, was ihr hier alles habt.“, ist der einhellige Kommentar. „Ein Perfektes Dinner? Das können unsere Kinder auch.“, dachten sich Matthias Meyer, stellvertetende KiTa-Leitung der „Villa Blumenkamp“ und sein Kollege Roland Pollok. Gesagt, getan: Inspiriert von der gleichnamigen TV-Kochserie, starteten sie mit 20 Kindern und zwei Integrationsfachkräften eine viermonatige Lern- und Übungsphase. Darin widmeten sich jeweils zehn kleine Servicekräfte- und Küchenhelden intensiv dem Thema „Restaurant“, lernten die vielfältige Nahrungspalette kennen und trainierten fleißig das Servieren. Dann war es soweit: Nach einem stilvollen Empfang mit alkoholfreiem Aperitif wurden die Eltern feierlich zu den Tischen geführt mit gebastelten Namenskärtchen auf weißen Tischdecken. In der Küche wurde auf Hochtouren geköchelt und dekoriert: Bei schöner Musik schmeckten die italienische Gemüseplatte, der dampfende Rinderbraten, Blumenkohl und zubereitete Rösti sowie das Dessert noch mal so gut. „Es klappte wirklich perfekt und am Ende gab es einen donnernden Applaus für die Kinder!“ freut sich Matthias Meyer. Alle waren begeistert. Fortsetzung folgt! Immer dienstags frühstücken die Senioren und eine KiTaGruppe aus dem Hanna-Harder-Haus der AWO in der Vahr zusammen. Die Begegnung beider Generationen in einem Haus ist Konzept. Im Frühjahr diesen Jahres wurde das gemeinsame Frühstück von der KiTa-Leiterin Lucyna Szkoda ins Leben gerufen. Dabei können sich Jung und Alt ganz selbstverständlich näher kommen. Text + Fotos: Silke Ulrich Text: Judith Remke | Fotos: AWO Christian Weber und Uwe Nullmeyer sind begeistert von den Angeboten des Funparks Vor gut einem Jahr hat die Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe die Entstehung des Abenteuerspielplatzes auf dem 20.000 qm großen Funpark-Gelände der AWO in Obervieland mit rund 14.500 Euro Spendengeldern aus dem „Bremer Loch“ unterstützt. Was das attraktive Gelände inzwischen zu bieten hat, konnten die Vorstände der Hilfsorganisation, Christian Weber und Uwe Nullmeyer, am 15. August 2013 bei bestem Sommerwetter vor Ort erfahren. „Der Spielplatz wird sehr gut angenommen!“, berichtet Sven Witte, Leiter des Funparks Obervieland. Vormittags wird das hügelige Gelände mit seinen zahlreichen Spiel-, Kletter- und Turnmöglichkeiten auch gerne von den Kindergärten im Stadtteil genutzt. Besonders beliebt ist das große Spielschiff „Emma“ und der Sandspielbereich mit wasserspeiendem Drachen für die Jüngsten. Nachmittags bevölkert eine bunte, multikulturelle Gruppe von Kindern allen Alters, Jugendlichen und Eltern das Funpark-Gelände. „Im normalen Betrieb sind täglich bis zu 150 Besucher hier, am Wochenende auch mehr.“, erzählt Yvonne Kruse, die seit Mitte Juni 2013 hier arbeitet und mit den Gegebenheiten im Stadtteil schon länger vertraut ist. Dass aus der Idee Wirklichkeit wurde, ein attraktives Angebot für jüngere Kinder auf dem Outdoor-Gelände zu schaffen, ist unter anderem dem Engagement von Sven Witte zu verdanken. Dabei gab es diverse Hindernisse zu Am 25. Juni 2013 gibt es sogar etwas zu feiern. Denn Fjolla aus der Mäuse-Gruppe hat Geburtstag, sie wird drei Jahre alt. Ein festlich geschmückter Platz und eine Papierkrone erwarten sie am Kopf der langen Tafel. Sieben Seniorinnen und Senioren, sechs Kinder und zwei KiTa-Mitarbeiterinnen haben sich eingefunden. Die Kleinen sind beim Frühstücken erstaunlich selbstständig. Brötchen schmieren, das Messer benutzen und Getränke einschenken lernen sie in der KiTa, denn auch dort wird gemeinsam gefrühstückt. „Die Kinder wollen auch lernen. Wir ermutigen sie dazu und helfen, wenn es mal nicht so gut funktioniert.“, sagt KiTa-Leiterin Lucyna Szkoda. Die Jüngsten in der Krippe lernen von den Älteren und den Erwachsenen. Jede Woche ist eine andere der vier KiTa-Gruppen beim Frühstück mit den älteren Hausbewohnern. So können sich alle langsam kennen lernen. Und zum Geburtstag spendiert Hausbewohnerin Frau Mentrup den Kindern – sehr zu deren Freude – Süßigkeiten. Text + Fotos: Silke Ulrich :: LEBENSLANGES LERNEN :: 18 :: 19 links: Frau Schürmann und Herr Leipelt sind konzentriert bei der Arbeit am gemeinsamen Leuchtturmbild Referentinnen, Referenten, Studierende und der Schirmherr Prof. Rudolf Hickel in Veranstaltungen des Sommersemsters 2013 rechts: Die Malgruppe gönnt sich eine kurze Pause, im Hintergrund zwei ihrer großformatigen Werke „Erlebend lernen“ im Herbstsemester 2013 Malgruppe erschafft farbenfrohe Werke „Universität der 3. Generation“ mit neuen Highlights Gemeinsames Malen im Pflegeheim Walle fördert Kontakt und Unterstützung Viel Anregendes erwartet Wissensdurstige in der dritten Lebensphase wieder im Herbstsemester der „Universität der 3. Generation“ (U3G): Ab dem 16. September geht es mit Bruno Steinmann, als neuem Projektleiter in die nächste Runde. Das in Deutschland einmalige Modellprojekt der AWO Bremen hat sich seit dem Frühjahr 2012 bestens entwickelt. Schirmherr ist nach wie vor der renommierte Bremer Wissenschaftler Prof. Dr. Rudof Hickel. Zweimal im Monat arbeitet Ergotherapeut Hans-Günter Böttjer mit einer vierköpfigen Runde im AWO Pflegeheim in der Reuterstraße an gemeinsam ausgewählten Motiven. Aus der im Herbst 2012 gegründeten Malgruppe ist schnell eine vertraute Gemeinschaft geworden. Sie können stolz auf ihre Entwicklung und die großformatigen Werke sein. Die farbenfrohen Bilder schmücken inzwischen mehrere Räume im Haus. Frische Impulse für den Kopf Ruhestand muss kein Stillstand sein. Wer gern aktiv ist, geistig fit bleiben oder sich für die nachberufliche Phase Appetit holen möchte, kann im Herbstsemester aus dem Vollen schöpfen: Vorträge, Kurse und Exkursionen eröffnen in fünf Themenbereichen neue Welten: Die beliebte Veranstaltungsreihe „Huchtinger Sozialgeschichte“ wird u. a. mit dem Thema Rechtsextremismus fortgesetzt. In Woltmershausen heißt es: „Etwas bewegen durch Bürgerschaftliches Engagement“. Ergänzend dazu bietet der Bereich „Computer und Internet“ einen Kurs für die „Kompetente Internetrecherche“ an. „Wissenschaft und Technik“ widmet sich z. B. der Energiewende, der ökologischen Landwirtschaft sowie technischen Phänomenen. In „Kunst und Kultur“ stehen Ausflüge zu „Cinderella“, „Der Barbier von Sevilla“ und „Singin´ in the Rain“ nach Bremerhaven auf dem Programm. Darf es Beethoven, Brahms oder Mozart sein? Pianist und Dirigent Peter Paulitsch führt mit vielseitigen Methoden in die Welt der klassischen Musik ein. Der Schwerpunkt „Bremer Einblicke“ lockt unter anderem ins Weserstadion, in die Baumwollbörse und zu Radio Bremen. In neue Welten eintauchen „Neue Eindrücke und Impulse machen Spaß, erfrischen uns und regen Lernen und Entwicklung an“, so der neue Projektleiter Bruno Steinmann. Der 30-jährige Kulturwissenschaftler, der die Aufgaben von Philipp Wronker übernahm, erschließt sich leidenschaftlich gern neue Welten. „Das will ich auch den Interessierten unserer ‚Uni der 3. Generation‘ bieten, ganz entspannt und ohne Leistungsdruck“, ergänzt der vielseitig interessierte und gut vernetzte Bremer. Modellprojekt entwickelt sich bestens Die U3G hat sich bewährt: Über 350 Studierende, überwiegend Frauen, nahmen im Sommersemester 2013 die 29 Angebote wahr. Im Herbstsemester ist das Angebot auf 34 Veranstaltungen gewachsen. Projektleiter Philipp Wronker gewann mehr als 70 qualifizierte und hochrangige Experten als Ehrenamtliche. Wer sich als Dozentin oder Dozent einbringen möchte, ist der U3G sehr willkommen. Unterstützt wird die „Universität der 3. Generation“ von der Deutschen Fernsehlotterie und Aktive Menschen Bremen e.V.. Text: Judith Remke | Fotos: Silke Ulrich + Walter Gerbracht Wie man zu viert ein Bild malt... Der Gesundheits- und Fitnessraum im Pflegeheim Walle ist bestens vorbereitet. Hans-Günter Böttjer hat Farben, Paletten, Pinsel, Leinwände und Kalenderbilder als Vorlagen bereit gestellt. Kurz nacheinander treffen Herr Leipelt, Frau Schürmann und Frau Keichel, begleitet von ihrer Mutter, ein. Als Aufwärmübung wird heute die Sonne für den Tanztee am Sonntag farblich aufgefrischt. Anschließend stehen drei Motive als Vorlage zur Auswahl. Die kleine Gruppe diskutiert, schließlich entscheiden sie sich in demokratischer Abstimmung für das Leuchtturmbild. Mit schnellen Strichen skizziert Hans-Günter Böttjer das Motiv und gibt zur Orientierung die Himmelskontur vor. Gemeinsam malen Frau Schürmann und Herr Leipelt die Fläche aus. Zwischendurch hält sie die Palette für ihn, damit er vom Rollstuhl aus zügiger malen kann. Zusammen wird entschieden, welchen Farbton die Landschaftsgrundierung bekommt. Beim Aus- malen der Fläche leiht der Ergotherapeut Frau Keichel seine führende Hand. Sie gehört zu den jüngeren Pflegebedürftigen im Haus. Auf Grund einer Erkrankung kann die 48-jährige ihre Bewegungen nur schwer koordinieren. Ihre Mutter nutzt die Zeit für sich und malt ein eigenes Bild, gleichzeitig ist sie in der Nähe ihrer Tochter. In gemeinschaftlicher Aktion gewinnt das Leuchtturmbild Kontur. Schnell sind zwei Stunden vorbei. „Wir haben heute extrem viel geschafft!“, lobt der Ergotherapeut. Beim nächsten Mal geht es weiter. ...und was die einzelnen davon haben! Menschen, die sehr unterschiedliche Lebenszusammenhänge haben begegnen sich in der Malgruppe. „Viele der Pflegeheimbewohner leben nebeneinander her. In der Gruppe entsteht mehr Kontakt und gegenseitige Unterstützung.“, erklärt Hans-Günter Böttjer. Das Malen in der Gruppe hilft den einzelnen, sich zu öffnen und ein besseres Selbstwertgefühl zu entwickeln. Es fördert die Konzentration und die Feinmotorik, besonders die Auge-Hand-Koordination. Das gemeinsame Erleben wirkt sich zudem positiv auf die Stimmung der einzelnen aus und dient der Entspannung. Es entstehen sehenswerte Werke, für die die Gruppe viel Anerkennung bekommt. Auf Grund der intensiven Betreuung bleibt die Gruppe klein. Ein bis zwei Personen können aber noch dazu kommen. Auch Angehörige sind gern gesehen. Text + Fotos: Silke Ulrich :: Engagement :: 20 :: 21 links: Eines der achtzehn beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bilder auf transparentem Folienfilm links: Der Informationsstand der AWO zum Fachtag Demenz direkt unterm Roland auf dem Bremer Marktplatz rechts: Henry Dieckmann bei der Ausstellungeröffnung vor seinem Lieblingsbild „Gefällter Baum vorm Baum“ rechts: Die Gewinner des Fußball-Turniers mit dem AWO-Pokal und Ortsvereinsvorstandsmitglied Michael Schnepel „Baumsilhouetten“ im Sozialzentrum Arbergen Fotokunst-Ausstellung des 91-jährigen Bewohners Henry Dieckmann Dem 91-jährigen Fotografen Henry Dieckmann ist es gelungen dem klassischen Thema Bäume und Landschaft mit seiner Serie „Baumsilhouetten“ neue Perspektiven abzugewinnen. Neben dem künstlerischen Blick auf die Form arbeitet er mit einem speziellen Verfahren der Entwicklung und Präsentation der Fotos, das ihren besonderen Reiz ausmacht. Achtzehn seiner Bilder sind bis zum 13. Oktober 2013 im AWO Sozialzentrum Arbergen zu sehen. Der Fotograf Henry Dieckmann Henry Dieckmann wurde am 11. Juni 1922 in Bremerhaven geboren und lebte lange in der Hafenstadt. Dort war er als Meister in der Fischräucherei Westfalia tätig. Mit dem Fotografieren und eigenständigen Entwickeln seiner Bilder begann er bereits in seiner Jugend. Viele Jahre war Henry Dieckmann Mitglied in der Bremerhavener Fotogruppe 61. Zahlreiche beachtenswerte Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, darunter England und Polen, gehören zu seiner Vita. Auf seinen Reisen durch Deutschland und Europa faszinierten ihn immer wieder Menschen und die Natur. Die vor 25 Jahren enstandene Schwarz-Weiss-Serie „Baumsilhouetten“ gehört zu seinen Meisterwerken. Die Bilder erinnern in ihrer reduzierten Form an Scherenschnitte oder chinesische Tuschezeichnungen. „Die schlimmste Arbeit war, frei stehende Bäume zu finden und darauf zu achten, dass keine Hochspannungsmasten im Weg sind. Dafür bin ich manchmal weit über Wiesen gelaufen.“, erzählt Henry Dieckmann, der im Alter nach Bremen zog. Seit dem Frühjahr 2013 lebt er im AWO Pflegeheim Arbergen. Ausstellungseröffnung war voller Erfolg Die Ausstellungseröffnung im AWO Sozialzentrum Arbergen am 12. August war mit 60 Gästen sehr gut besucht, erste Bilder schnell verkauft. Dr. Burkhard Schiller, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe AWO Bremen, in seinem Grußwort: „Die Bilder haben mich sofort begeistert. Es sind Monolithen – große, alte Bäume. Da gibt es durchaus Parallelen zu den Biografien unserer Bewohner und der Geschichte des Pflegeheims Arbergen. Trotz seines Alters ist dieses Haus immer noch aktuell. Hier wird eine ganz wichtige Arbeit geleistet, die Pflege von Menschen durch Menschen. Vor wenigen Monaten haben wir das Haus zurück erworben und werden es ab Herbst 2013 mit viel Geld modernisieren.“ Der Sprecher des Kulturforums Borgfeld Jakob G. Rudolph gab eine Einführung in die Ausstellung und betonte: „Henry Dieckmann hinterläßt eine Lücke in der Schwarz-Weiß-Fotografie des Kulturforums Borgfeld.“ Dort war der versierte Amateurfotograf aktives Mitglied. Musikalisch untermalt wurde die Eröffnung von Herrn Silz aus dem Pflegeheim und Alexander Gorecki. Die Gäste genossen den Abend bei angeregten Gesprächen und leckeren Canapés. Text + Fotos: Silke Ulrich 6. Fachtag Demenz: AWO gut aufgestellt Eifriges Kicken um den AWO-Pokal Informations- und Gesprächsangebote zum Thema Demenz – im Zusammenhang mit der zunehmenden Lebenserwartung in unserer Gesellschaft werden sie immer wichtiger. Am 28. Juni 2013 veranstaltete die DIKS (Demenz Informations- und Koordinationsstelle) mit dem Fachgremium „bremer forum demenz“ auf dem Bremer Marktplatz und in der Stadtwaage den „6. Bremer Fachtag Demenz“. Hoch her ging es am 28. Mai auf dem Bolzplatz neben der Grohner Düne: Der AWO Ortsverein Vegesack-Lesum initiierte in Anlehnung an das Werder Bremen-Projekt „Bremer Spielräume“ ein Fußballtunier für Jungen und Mädchen bis 12 Jahre. Ein Pokal und viele Preise winkten... Unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten“ wurde Angehörigen, Betroffenen und Interessierten gezeigt, welche Angebote in unserer Stadt bereits bestehen. Auch drehten sich die Gespräche - dem Motto folgend - um die Zukunft der Betreuung von Demenzerkrankungen. Zwar gibt es heute schon eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten, es gilt aber schon an morgen zu denken und die Angebotspalette zu erweitern. AWOAmbulant und AWOPflege konnten vor Ort auf umfassende Angebote und Erfahrungen im Bereich Demenz verweisen. In den Bereichen der Häuslichen Pflege, der Tagespflege und der Stationären Pflege sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, die speziell für die Belange demenziell erkrankter Menschen qualifiziert sind. Im AWODienstleistungszentrum Gröpelingen gibt es zusätzlich einen offenen Gesprächskreis für Angehörige in Zusammenarbeit mit der DIKS. Bei herrlichem Wetter kämpften sechs Mannschaften um den gespendeten AWO-Pokal. „Als echter Fußballfan möchte ich die Kinder der Grohner Düne für das runde Leder begeistern und ihnen Freude schenken.“, so Michael Schnepel, Vorstandsmitglied im AWO-Ortsverein Vegesack-Lesum. Der Beton-Gigant Grohner Düne beherbergt 1.500 Menschen aus 55 Nationen, die hier im sozialen Brennpunkt leben. Das Fußballtunier war eine willkommene Abwechslung mit vielen Überraschungen, wie z. B. Werder Bremen-Schlüsselanhängern, -Aufklebern und -Ansteckern, die das Vorstandsmitglied für die Kids organisierte. Auch für den Ausbau der Partnerschaft zwischen dem AWO-Ortsverein und den Einrichtungen in Bremen-Nord ist der neue vierköpfige Vorstand sehr aktiv: Gemeinsame Besuche mit Begrüßungsscheck und fachlichem Austausch in der AWO-KiTa „Villa Blumenkamp“, im AWO-Freizeitheim in Burg-Lesum, im AWO-Mädchentreff „Lilas Pause“, im AWO-Jugendcafé „Hafen Höft“ und bei der Eröffnung des AWO-Cafés „Tuwas“ sorgten für einen guten Start. Text: Bruno Steinmann | Foto: Silke Ulrich Text: Judith Remke | Foto: AWO Brendel 2012_Layout 1 04.10.2012 10:46 Seite 1 Nach mir die Sintflut „Das war noch nie mein Denken. Deshalb habe ich mich für die Bestattungsvorsorge des GE·BE·IN mit Preisgarantie (VorsorgeKombi) entschieden.” Ehemaliger AWO Bundesvorsitzender Otto Fichtner ist verstorben Prof. h.c. Otto Fichtner verstarb wenige Monate nach seinem 84. Geburtstag unerwartet am 8. Juli 2013. Im Dezember 2012 wurde der Träger der Marie-Juchacz-Plakette bei einer Feier des AWO Ortsvereins Buntentor/Neustadt noch für seine 50-jährige AWO-Mitgliedschaft geehrt. Von 1989 bis 1991 war er Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt und brachte seine Fachkenntnisse viele Jahre in die Gremien der AWO ein. Der Jurist Otto Fichtner wurde am 25. März 1929 in Bremen-Huchting geboren. In Bonn war er in den 50er Jahren in der SPD-Bundeszentrale tätig. 1961 kehrte er nach Bremen zurück und wurde später Abteilungsleiter für Jugend bei der damaligen Senatorin für Wohlfahrt, Jugend und Sport Annemarie Mevissen. Otto Fichtner war ein engagierter Sozialpolitiker alten Schlags, der den politischen Disput nicht scheute. Dem Stadtteil Huchting blieb er Zeit seines Lebens verbunden. Im Kreis „Wi snackt platt“ des Vereins AMeB e.V. war er speziell durch seine humorvolle Liebe zur Plattdeutschen Sprache bekannt. Nach seinem Tod organisierte AMeB eine gut besuchte Gedenkveranstaltung im Helga-JansenHaus. Dort wurde er noch einmal besonders geehrt. Danke für 25 und 30 Jahre Betriebszugehörigkeit Geschäftsleitung und Präsidium danken allen Jubilaren für ihr langjähriges Engagement, ihre tatkräftige Unterstützung und ihren Einsatz für die AWO Bremen und freuen sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit. 25 Jahre bei der AWO Bremen Regina Henning-Windhorst: 1.7.1988, AWO Ambulant, Ella-Ehlers-Haus Otto Pudelka: 16.7.1988, AWO Integra, Intensiv Betreutes Wohnen Heike Kaiser: 1.9.1988, AWO Ambulant, Ella-Ehlers-Haus Dagmar Dietrich: 12.9.1988, AWO Ambulant, Haus „Sparer Dank“ Herbert Bernegger: 15.9.1988, AWO Integra, Wohnheim Amersfoorter Straße 30 Jahre bei der AWO Bremen Renate Gildehaus: 7.7.1988, AWO Soziale Dienste, DLZ Neustadt In Gesellschaft schmeckt es besser! Beim täglich wechselnden Mittagstisch sind auch alle, die nicht in den Pflege-Einrichtungen der AWO Bremen wohnen, sehr willkommen. Wer nicht alleine essen möchte oder keine Lust zum Kochen hat, kann den Mittagstisch mit Salatbuffet und Nachspeise in einem der freundlichen Speiseräume nutzen. Es gibt zwei warme Gerichte zur Auswahl. Alles zusammen kostet bis zu 4,50 Euro. Um Voranmeldung wird gebeten, damit von allem ausreichend zur Verfügung steht. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an eine der fünf AWO Pflege-Einrichtungen: AWO Sozialzentrum Arbergen Hermann-Osterloh-Str. 117, Arbergen, Telefon 48 90 80 Heinrich-Albertz-Haus Kurt-Schumacher-Allee 5a, Vahr, Telefon 27 72 101 Haus Sparer Dank Kulenkampffallee 142a, Schwachhausen, Telefon 22 07 0 Haus Reuterstraße Reuterstraße 23-27, Walle, Telefon 39 02 0 Ella-Ehlers-Haus Dockstraße 20, Gröpelingen, Telefon 61 87 0 Brendel SSchöne Räume Dekorationsstoffe Polsterei Teppichboden Sonnenschutz ( (0421) 38 77 60 Die freundliche Fachberatung Voelz AWO neu_Layout 1 10.02.2012 09:31www.abschiednahme.de Seite 1 Die freundliche Fachberatung â Schlüsselsofortdienst â Schließanlagen â Tresorschlüssel â Türöffnungen â Beschläge und Briefkästen â Hausabsicherungen/ Montageservice Kunde: Tischlerei Heidmann Motiv: ET: Zeitung: Farbe: Größe: Perfektes Handwerk Hastedter Heerstraße 121 • 28207 Bremen lt. Kundenvorgabe Tel. 04 21- 44 44 91 • Fax 04 21- 49 89 174 lt. 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