Heimatbote 5-1952
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Heimatbote 5-1952
Der Heilllalbole Gottes Wort und Luthers Lehr', vergehet Milleilungsblall Herausgeber: für die Glieder Pastor Gerhard Richter, Kiel.Holtenau Nr.5 der ew.- augsburg. Mitarbeiter Kons .•Rat KIEL, im Mai 1952 <.::I cnnro""ll'llOO ll"lrlnl""ll'llOO""ll'llOO""ll'llOOll1l1nl ~ Aller 8ru~ling wirb aus ber Winter3eit. Alle Auferfte~ung wirb aus bem .reib. Du mu~t bid}nur bereiten unter bem belfenben Sd}nee: Du mu~t nur Ne f;ullen nid}t 3errtn von beinem We~. ~ ~ ~ ~ Du mu~t nur glaubig bem Stra~le geiSffnttfein, btr Nd} will erwelfen; bann ift ber 8ru~ling bein. ~ fjermann OJUUUlJl...ll.JUlJlJUUl JUUUlJlJUUl J. Dietrich, Kons .•Rat Ph. Kreutz, Kirche Pastor R. Badke 5. Jahrgang () 3~ . ./Ein <6leid]nia ~ ~ - nun und nimmermehrl ~ ~~ ~ ~ ~ ~ <Claubius' ~ JUUUlJl...ll.JUl ~ <Vonder .fIlImach' golfes Ich weiß, Herr, daß des Menschen Tun steht nicht in seiner Gewalt, und steht in niemands Macht, wie er wandle und seinen Gang richte. Jer. 10,23. Siehe, Ich will sie sammeln aus allen Landen, dahin Ich sie verstoße durch meinen Zorn, Grimm und große Ungnade, und will sie wiederum an diesen Ort bringen, daß sie sollen sicher wohnen. Jer. 32,37. EV.-Iuth. Kirche zu Radomsko, Diözese Petrikau FORTFAHRENl Fortfahren! Ein verkrüppeltes Kind ist ein Sorgenkind der Eltern. Wie viele Sorgenkinder hat unser Vater im Himmel! Jesus klagte einmal, daß die Kinder der Welt weiser seien als die Kinder des Lichts. Sie sind in der Tat heute aktiver, erfinderischer und revolutionärer als wie wir. Gott will uns tüchtig machen zu Richtern der We).t, zum Erbteil der Heiligen im Licht. Warum er nicht zum Ziele kommen kann, daran ist unsere Leidensscheu, unser Ungehorsam schuld. Ein Knabe hörte ergriffen die Schöpfungsgeschichte und eilte nach dem Unterricht an den Fluß, um einen Menschen aus Lehm zu machen. Leider konnte er nicht fertig werden, weil die Mutter ihn rief. Nach dem Mittagessen wollte er sein Werk vollenden, aber er fand nicht mehr den Lehmklumpen. Ein Schiff segelte inzwischen vorbei und das verdrängte Wasser nahm den Klumpen mit. Der Knabe suchte jetzt den unfertigen Menschen auf dem Markte. Als er einen ohne Bein fand, machte er ihm einen bitteren Vorwurf: "Warum bist du weggelaufen, ich war noch nicht fertig!" Es bleibt dahingestellt, ob dieses Geschichtchen wahr ist, aber als Tatsache besteht, daß Gott mit uns nicht fertig werden kann, weil wir Ihm aus der Schule laufen. Er redet zu uns durch die Verhältnisse, durch böse und gute Men- Hebr. 6,6. schen. Er redet zu uns durch Krankheiten, durch Katastrophen. Wir bleiben nicht stehen, wir hören nicht, wir gehorchen nicht. Mit Jakob kam Gott erst nach vierzehn Fluchtjahren am Flusse Jabok zum Ziele, mit Mose gar erst nach vierzig Wüstenjahren - wann kommt Er mit uns zum Ziele? Es ist sc;hon gut, wenn wir den Anfang gemacht und uns von den Werken abgewandt haben, die zum Tode führen; noch besser ist es, wenn Gott in uns das Licht des Glaubens anzündet und wir durch den Heiland Gott nahe gebracht wurden und seine Kinder geworden sind. Herrlich ist die Taufbunderneuerung, aber es gilt: fortfahren in der Erkenntnis Gottes, fortfahren in den Tugenden Christi, fortfahren in der Erforschung der Bibel, völliger werden des Geistes, vollkommener in Gott! Durch Hochmut wurde unsere Gemeinschaft mit Gott zerstört, nur durch die Ablegung jeder Art von Überheblichkeit kann die Gemeinschaft hergestellt werden. Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Wer sich noch beleidigen lassen kann, wer noch empfindlich ist, der ist dem Lamme nicht ähnlich. Vor Dir nichts gilt, denn dein eigen Bild! Darum fortfahren, weiter an sich selbst zu arbeiten! (Aus der Predigt von P. J. Gerhardt im Auswandererlager Wentorf). Aus ~er .Eu.Augsburg. ttirdJe polens Nach einer polnischen Presserneldung sind seit 1945 610 vom Krieg in Mitleidenschaft gezogene Kirchen Polens wieder instandgesetzt worden. Wie weit die evangelischen Kirchen daran beteiligt sind, geht aus der Meldung nicht hevor. Einige Mittel hat auch der Staat gegeben und zwar von 1945 bis 1949 500 Mill. Zloty; dann im Jahre 1950 drei Millionen Zloty neuer Währung, die zum Aufbau von 21 Kirchen dienen sollten, und 1951 3,47 Mill. Zloty für 38 Kirchen. Dadurch seien fast alle 55 zerstörten Kirchen der Hauptstadt restauriert worden. Dagegen ist die ev. Trinitatiskirche in Warschau, die allein aus den Spenden der Evangelischen und mit Hilfe des Weltluthertums wiederaufgebaut worden war, kurz nach ihrer Fertigstellung vom Staate einfach beschlagnahmt und in ein kommunistisches Museum umgewandelt worden. Auch die reformierte Gemeinde in Warschau konnte ihre Kirche nur mit Schweizer Hilfe neu instandsetzen. Ihr Gotteshaus wird jetzt von der luth. Gemeinde mitbenutzt; es bestand 1951 175 Jahre. Im übrigen zählt Warschau heute wieder 828000 Einwohner gegenüber 1,3 Mil!. in der Vorkriegszeit. Die Theologische Fakultät der Warschauer Universität, die Ausbildungsstätte der ev. Geistlichen in Polen, weist einen sehr schwachen Besuch auf. Zugelassen sind hier für jeden Jahrgang des vier Jahre umfassenden Studiums 20 Studenten. Die Fakultät müßte also 80 Hörer zählen - in Wirklichkeit sind es aber nicht einmal die Hälfte. Jedes Jahr könnten 20 'Theologen die Prüfungen ablegen, aber es ist noch nicht einmal die Zahl 10 erreicht worden! Vergleichsweise sei dazu erwähnt, daß auch in der DDR schon 1111 Pfarrstellen stillgelegt werden mußten und 666 unbesetzt geblieben sind. An 1450 Kirchengemeinden Thüringens amtieren nur 720 Pfarrer. "Die Ernte ist groß, doch wenige sind der Arbeiter. Drum bittet den Herrn, daß er Arbeiter in seine Ernte sende." 110n unreren partoren Was geschah mit P. Kliner nach Stalingrad? Bekanntlich war P. Kliner, früher Bialystok, zuletzt in Stalingrad. Als Feldmarschall Paulus merkte, daß die Belagerung dieser Stadt aussichtslos war, schlug er dem Führer vor, doch die deutschen Truppen nach Westen zurückzunehmen. Aber Hitler, stur wie er war, befahl bis zum letzten Mann zu kämpfen. Da sich das grauenhafte Verhängnis der Deutschen vor Stalingrad nunmehr erfüllen mußte, hat, nach dem Bericht eines Offiziers, unser Heimatpastor Kliner die Kameraden in einer Ansprache nochmals ermahnt, es solle jeder dafür sorgen, mit seinem Gott ins Reine kommen. Hundertprozentig haben sich daraufhin alle zum hl. Abendmahl gemeldet. - Leider ist bis heutigen Tags in Dunkel gehüllt, was später nach der Kapitulation mit P. Kliner und Zehntausenden der Stalingradkämpfer geschehen ist. Bedauerlicherweise sind auch·Name und Adresse jenes Offiziers verlorengegangen, der obiges von P. Kliner einer DRK-Schwester gegenüber berichtet hat. Wer vermöchte uns wohl einen Hinweis zu geben? P. Berthold R ü c k e r t, ehedem Przedecz, Diözese Plock, der jetzt die Gemeinde Pisz (Johannis burg) im Masurenland betreut, wird am 8.Mai d. J. 61 Jahre. Er ist einer der ganz wel1igen Pastoren, die nach mannigfacher Verfolgung seit der volksdeutschen Amnestie von 1950 in der alten Heimat wieder im Amte sind. Dr. Stewart Herman, der um die Linderung deutscher Flüchtlingsnot sehr verdiente Leiter des Flüchtlingsamtes des Lutherischen Weltbundes, ist an die Spitze der "Division of South-American Cooperations" (Abteilung für südamerikanische Zusammenarbeit) des Lutherbundes berufen worden und tritt sein neues Amt im Frühjahr an. Neben 50 Flüchtlingskindern aus österreich nimmt die Schweiz für die Dauer von 3 Monaten auch dieses Jahr wieder 50 Flüchtlingskinder aus dem Bayerischen Wald auf. In 255 Flüchtlingslagern Bayerns wohnten am 1. Januar 1952 noch 62591 Heimatvertriebene und in 26 Ausländerlagern noch 21 419 heimatlose Ausländer. Einen Lichtblick bedeutet es wenigstens, daß die Zahl der Lager für die Vertriebenen seit dem 1. Januar 1951 um 66 gesunken ist. Nach amtlicher Statistik sind 67 Ofo aller Vertriebenenhaushalte in Bayern in ein e m Raum untergebracht. Im Westen gibt es im ganzen 1996 Ostpfarrer, von denen heute wieder 1582 festangestellt, 307 hingegen kommissarisch beschäftigt und 107 unbeschäftigt sind. Die meisten unbeschäftigten Ostgeistlichen befinden sich in Bayern. 2 lt1ieuid polen~eutrdJe leben in ~er 23un~esrepublif? Die Ergebnisse der letzten Volkszählung im Jahre 1950 sind jetzt veröffentlicht worden. Demnach sind von den 47,7 Mill. Einwohnern der Bundesrepublik 38 Mill. Einheimische, das heißt solche, die schon am 1. September 1939 hier in Westdeutschland wohnten. Fast 10 Millionen sind also hinzugekommen, die damals bei Kriegsausbruch 1939 anderswo ihre Heimat hatten. Von den 10 Millionen lebten 4,4 Mill. in den ehern al. deutschen Ostgebieten, 3,6 Mil!. im Ausland und eine Million schließlich war in dem Gebiet der heutigen Ostzone bodenständig und hat sich seit 1945 von dort nach dem Westen begeben; dazu kommen frühere Berliner und Saarländer .. Von den reichsdeutschen Vertriebenen, deren genaue Zahl 4422858 ist, sind die Schlesier mit 2 053 414 Köpfen die stärkste Gruppe, es folgen alsdann die Ostpreußen mit 1 347 203, die Pommern mit 891 078 und die Brandenburger mit 131 163 Personen. Doch wenden wir uns nunmehr den auslandsdeutschen Vertriebenen zu. Sie machen genau 3406 751 Personen aus, die als Muttersprache deutsch angegeben haben. Es gibt dann noch 182412 Ausländer, die Nichtdeutsche, also DPs etc. sind, davon 70911 Polen. Die zahlreichste Gruppe unter den Deutschen, die früher jenseits der Reichsgrenze wohnten, sind naturgemäß die Sudetendeutschen mit 1,912 Mill., dann folgen wir aus Polen mit 409 654 Landsleuten, den dritten Platz (hinsichtlich der Kopfzahl) nehmen die Danziger mit 224812 Personen ein, es folgen die Ungardeutschen mit 177817, die Rumänendeutschen mit 148596 und die Jugoslawendeutschen mit 147494 Köpfen. Daran schließen sich die Baltendeutschen, Memelländer, Rußlanddeutschen, Österreicher, Hollanddeutschen als kleinere Gruppen an. - Uns interessieren naturgemäß die Volksdeutschen aus Polen. Sie sind auf die einzelnen Gebiete der Bundesrepublik folgendermaßen verteilt: Schleswig-Holstein Hamburg Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Bremen Hessen Württemberg-Baden (amerik. Zone) Bayern Rheinland-Pfalz Baden (franz. Zone) Württemberg-Hohenzollern Westberlin 43475 Polendeutsche 4527 176 638 81899 2680 22 176 12834 48 486 7705 4 152 5082 9 918 Rund 75 Ofo unserer Landsleute leben demnach in der brit. Zone, 21 % in der amerikanischen und nur 49/0 in der franz. Zone. Durch die immer noch im Gang befindliche Umsiedlung wird freilich noch so mancher nach dem Süden ziehen, so mancher auch vom überseeischen "Fernen Westen" noch angelockt werden - aber die größte europ. Völkerwanderung der Jetztzeit liegt nun wohl hinter uns. Freilich ist ein Teil unserer Landsleute in Polen zurückgeblieben und gehört zu den 658 000 Deutschen, die sich heute noch dort befinden, aber doch sind seit Ende 1946 noch sehr v.iele nach Westdeutschland gelangt: die Zahl der Polendeutschen in der Bundesrepublik hat sich von 298000 im Oktober 1946 auf 409654 im September 1950 erhöht; in diesen vier kurzen Jahren sind allein noch 47288 Landsleute nach Niedersachsen und 45114 nach Nordrhein-Westfalen gekommen! Leider liegt das Zählergebnis für die Ostzone nicht vor; für 1946 werden dort 246 000 Polendeutsche angegeben. Somit dürfte die Gesamtzahl der Unseren in allen vier Zonen die 700000 überschreiten (in Polen waren es 1937 1 030000). Vom Sterben unserer Alten Die Zahl der Unterhaltshilfe-Empfänger betrug am 1. 1. 52 in der britischen und amerikanischen Zone 892000 - gegenüber 1070000 im September 1950. Die Ursache dieser Verminderung ist nicht nur die Erhöhung der Arbeits- und Rentenbezüge, Wegzug, sondern vor allem auch Tod. Wie viele unserer Alten sind seit der Vertreibung schon heimgegangen! Hatten doch auch viele durch die erlittenen körperlichen und seelischen Strapazen schwere Schäden an ihrer Gesundheit erlitten. Ein Mißstand war bisher, daß mit der Unterhaltshilfe keine Krankenfürsorge verknüpft war; es wurde nun endlich angeregt, für das kommende Lastenausgleichgesetz die Empfänger von Kriegsschadenrente in eine Krankenversorgung einzugliedern. Sich mit wenigem begnügen begnügen unmöglich. ist schwer, sich mit vielem § Aus Cjesetzen und Verordnungen § Das Gesetz über die Feststellung von Vertreibungsschäden und Kriegsschäden ist nach Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten am 23. 4. 1952 verkündet worden und tritt damit in Kraft. Die amtlichen Anmeldeformulare sind allerdingen erst in ein paar Wochen zu erwarten. Die Verkündung des Gesetzes - nach fast zweijährigem Kampf - ist ein großer Erfolg des Vertriebenenverbandes (ZvD/BVD). Lastenausgleich-Entscheidung im Mai. Die entscheidende zweite und dritte Lesung des Lastenausgleichgesetzes im Bundestag ist für die erste Maihälfte angesetzt. Nach der dritten Lesung (vom 14. bis 16. Mai) wird es klar ersichtlich sein, wie der' Lastenausgleich für uns Vertriebene aussieht, was es an Entschädigung für verlorenes Hab und Gut geben wird, kurz, wie weit der einzelne seine Hoffnungen spannen darf - zuviel wird es sicherlich nicht sein . .. Am 4. Mai werden sich Tausende von Vertriebenen noch einmal zu einer Lastenausgleich-Großkundgebung in Bonn zusammenfinden. Um unsere Staatsangehörigkeit Das Bundesinnenund Bundesvertriebenen-Ministerium haben den Entwurf eines Staatsangehörigkeits-Bereinigungsgesetzes fertiggestellt und dem Kabinett zur Verabschiedung zugeleitet. Dieses Gesetz soll bekanntlich die Staatsbürgerschaft der Volksdeutschen klären, die seinerzeit durch die vom Dritten Reich vollzogene Kollektiv-Einbürgerung deutsche Staatsangehörige wurden und seit dem Sturze Hitlers nur als "gleichgestellt" gelten, weil nämlich das noch heute in Kraft befindliche deutsche Gesetz von 1913 jeweils die Ein z e I einbürgerung vorschreibt und Masseneinbürgerungen nicht anerkennt. Im ersten Teil des Gesetzes sollen zunächst alle die Fälle von Kollektiveinbürgerungen behandelt werden, wie z. B. die von uns Volksdeutschen in Polen, und es soll einigen der betroffenen Gruppen tatsächlich auch der Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit a ne r k a n n t werden. Dabei ist allerdings ein sog. Repudiationsrecht (Entsagungsrecht) vorgesehen, das jedem einzelnen dieser Personengruppen das Recht gibt, durch eine besondere Erklärung auf die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft zu verzichten. Die deutsche Staatsbürgerschaft wird also keinem aufgezwungen! Der zweite Teil des Gesetzes wird die Staatsangehörigkeitsfrage für alle jene regeln, die bisher nie die deutsche Staatsangehörigkeit besessen haben, bei denen es sich jedoch ebenfalls ganz klar um aus der Heimat vertriebene Volksdeutsche handelt. Diesen Vertriebenen soll durch das neue Gesetz die Möglichkeit geboten werden, die deutsche Staatsangehörigkeit zu erwerben. Wir freuen uns über den Fortschritt in dieser wichtigen Frage und bedauern nur, daß dies Gesetz nicht schon vor Ausgabe der neuen Personalausweise beraten worden ist. Bedauerlich auch die Widerstände des Bundesinnenministeriums, das im Gegensatz zum Vertriebenenministerium lediglich die damals noch durch -internationale Verträge gebilligte Kollektiv-Einbürgerung der Sudetendeutschen und der Memelländer, nicht aber die der übrigen Volksdeutschen, zur Anerkennung empfehlen will - womit wir Polendeutsche, als von Polen Ausgebürgerte, tatsächlich im Augenblick staatenlos wären. Renten nach dem Bundesversorgungsgesetz: Der Freibetrag der Ausgleichrente ist ab 1. 4. 1952 um jeweils 5 DM erhöht worden. Das heißt, wenn bei einer Minderung der Erwerbsfähigkeit um 50 Prozent Ausgleichrente bisher gewährt wurde, wenn sie zusammen mit dem sonstigen Einkommen 80,- DM nicht überschritt, so sind es jetzt 85,DM, bei 70prozentiger Erwerbsminderung entsprechend 95,DM, bei 80prozentiger 105,- DM usw. Gleichzeitig ist die Freigrenze bei der Elternrente erhöht worden. Sie durfte lt. § 51, Abs. 2, BVG, bisher nur dann gewährt werden, wenn sie zusammen mit dem sonstigen Einkommen bei einem Elternpaar 100,- DM monatlich und bei einem Elternteil 70,- DM monatlich nicht überstieg. Nunmehr sind diese Beträge auf 120,- DM bzw. 85,- DM heraufgesetzt worden. Die Neufestsetzung der Renten erfolgt von' Amts wegen. Ist der Anspruch auf Elternrente oder Ausgleichrente jedoch wegen der Höhe des sonstigen Einkommens bisher abgelehnt worden, so erfolgt die Neufeststellung auf Grund der jetzigen Erhöhung der Freigrenze nur auf Antrag, der bis zum 30. 6. 1952 zu stellen ist. Die Rente beginnt in diesem Falle mit dem 1. 4. 1952. Die Anmeldung der Sparguthaben Das "Gesetz über den Währungsausgleich für Sparguthaben der Vertriebenen" ist im Bundesgesetzblatt vom 31. März verkündet worden und damit in Kraft getreten. Seit dem 12. April werden nun von den Gemeindeämtern und auch von Geldinstituten die amtlichen Formblätter für die Anträge auf Entschädigung nach diesem Gesetz ausgegeben. Sie enthalten 15 Fragen; um deren sorgfältige Beantwortung zu gewährleisten, hat die Regierung ein amtliches Merkblatt herausgegeben, und es wird dem Berechtigten empfohlen, dasselbe vor Ausfüllung des Antragsvordruckes durchzulesen. Der Antrag kann bei einem beliebigen Geldinstitut (Bank, Sparkasse), oder auch bei einem Postamt eingereicht werden. Geldinstitute wie Postamt müssen jedoch innerhalb des Stadt- oder Landkreises des Betreffenden liegen. Der Antragsteller braucht sich aber beim Ausfüllen und Einreichen seines Formulars nicht zu übereilen, denn als spätester Termin für die Einreichung ist der 30. September 1952 festgesetzt worden, und es spielt für die Bearbeitung der Anträge keine Rolle, wann sie vor diesem Endtermin eingereicht worden sind. Denn in allen Fällen wird die Ausgleichsgutschrift ab 1. Januar 1952, also rückwirkend für das laufende Jahr, gewährt und von diesem Zeitpunkt ab mit 4 % verzinst. Hat der Berechtigte Ansprüche aus verschiedenen Spareinlagen, so muß er sie alle auf dem einen Antragsformular zusammenfassen. Allerdings ist nur für Spareinlagen eine Entschädigung vorgesehen. Guthaben, über die keine Sparbücher ausgestellt worden sind, also Guthaben aus laufender Rechnung, Girokonten, Postscheckkonten scheiden aus, ebenso solche aus Wertpapieren, Hypotheken, Bausparverträgen oder Verträgen aus der Lebensversicherung. Auch unterliegen Spareinlagen in fremder Währung (z. B, aus Zloty-Beträgen im Generalgouvernement) nicht dem Währungsausgleich. Entschädigungsberechtigt sind nur Vertriebene, die am 31. Dezember 1949 bereits im Bundesgebiet oder in Westberlin gewohnt haben. Ausnahmen bestehen für Spätheimkehrer gemäß den Vorschriften des Heimkehrergesetzes vom 19. 6. 1950 und seiner Ergänzung vom 30. 10. 1951. Ferner für Personen, die spätestens 6 Monate nach ihrer Aussiedlung ihren Wohnsitz befugt im westlichen Währungsgebiet genommen haben oder die im Wege der Familienzusammenführung erst nach dem 31. 12. 1949 dorthin gelangt sind. Ist der Entschädigungsberechtigte bereits verstorben, so geht der Entschädigungsanspruch auf die Erben über (Ehegatte, Kind, Vater oder Mutter, Bruder oder Schwester). Zum Nachweis der verlorenen Spareinlagen ist dem Antrag das Sparbuch beizufügen. Ist das Sparbuch ver 1 0 ren ge g a n gen, empfiehlt es sich, andere amtliche Urkunden, z. B. Kontoauszug, Bescheinigung von Geldinstituten beizufügen. Diese Unterlagen bleiben bei den zuständigen Stellen und werden zunächst gen au überprüft. Betreffs der AntragsteIlung 0 h n e Nachweis sagt das amtliche Merkblatt: "Wenn der Sparer keine Urkunde hat, aber annehmen kann, daß über seinen Anspruch noch in das Bundesgebiet verlagerte Kontounterlagen vorhanden sind, muß er sich bei einem Geldinstitut erkundigen; das Geldinstitut kann dann versuchen, diese Fragen zu klären. Ohne diese Erkundigung hat die Vorlage des Antrags ohne beigefügte Urkunde wenig Zweck. Zur Fristwahrung (30.9.) genügt aber im Notfall die Vorlage des Antrags au c h 0 h neU r k und e." Im übrigen heißt es in § 8, Abs. 2 des Gesetzes: "Die Bundesregierung bestimmt durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrats bedarf, 1. ob und unter welchen Voraussetzungen sonstige Urkunden als Beweismittel im Sinne des Abs. 1 anerkannt werden, 2. welche verlagertes Kontenmaterial verwaltenden Stellen im Sinne des Absatzes 1, Nr. 2 als zur Ausstellung von Kontenauszügen berechtigt anerkannt werden". In den letzten Abschnitten des Gesetzes wird schließlich gesagt, daß der Betreffende nach genauer Prüfung des Antrags und der Unterlagen einen Bescheid über die Höhe des anerkannten Ausgleichguthabens erhält, ferner, daß die Aufwertung mit 6,5 Prozent erfolgt und im Gegensatz zur Währungsreform eine Kopfquote nicht abgezogen wird. Die Guthaben bleiben zunächst gesperrt, da die Mittel aus dem Lastenausgleich genommen werden und erst bereitgestellt werden müssen. Die Freigabe erfolgt nach und nach durch Rechtsverordnung der Bundesregierung. Auch die inzwischen ab 1. Januar 1952 gutgeschriebenen 4 Prozent Zinsen kommen erst mit dem gesamten Konto zur Auszahlung. Lediglich kleinere Ausgleichguthaben bis zu 20 DM werden voraussichtlich noch vor Weihnachten dieses Jahres freigegeben. Ansonsten aber darf der Berechtigte über seine Ausgleichgutschrift als sein Eigentum frei verfügen; er darf sie auch verpfänden und an andere abtreten. 3 )\.u5wanberung Die Koffer-Eskapade Dies Erlebnis soll meine Landsleute warnen; es empfiehlt sich durchaus, insbesondere, wenn man nach Südamerika will, sich erst vorher bei kirchlichen oder sonstigen Stellen gründlich beraten zu lassen. 1950, nach Jahren von Verfolgung, Gefängnis, Qual und Peih in der alten Heimat endlich in das "Land der Ahnen" entlassen, zeitigten meine Be~ühungen, hier eine Arbeit zu finden, keine Ergebnisse, VIelmehr erlangte ich, obwohl 49 Jahre alt, den niedrigsten Fürsorgesatz, weil ich ja Auslandsdeutscher war und einen Arbeitsnachweis meiner langjährigen Tätigkeit als Färbermeistel' in Lodz nicht erbringen konnte. Der Satz, den ich erhielt, erwies sich zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig. Was sollte ich tun? Ich entschIoß mich, nach Brasilien zu gehen. Frühere Geschäftsfreunde bezahlten die Reise von Hause ab. Im letzten Augenblick zog ich in Deutschland eine Anleihe ein, um nicht gänzlich mittellos für die Fahrt dazustehen, war ich doch ein Stempelbruder. Da kam die Sache mit dem Gepäck. 100 kg, hieß es seien Freigepäck, ich besaß aber nur 74 kg. Schön, also aiIes in Ordnung? Dachte ich auch, da brachte mir der Briefträger ein Rundschreiben der intern. Expeditionsgesellschaft ins Haus, im Auftrage der Schiffsgesellschaft mein Gepäck und sei es nur Handgepäck an Ort und Stelle zu verzollen und dann nach Frankfurt/M. zu verfrachten. Ich tat, wie da geschrieben war - dies aber brachte mich mit dem weiteren Dafürtun des Angestellten der ausländischen Schiffsgesellschaft um mein ganzes letztes Geld. Tatsächlich hätte mich mein Gepäck, bestehend aus 3 Koffern, keinen roten Heller gekostet - man brauchte es nur bei sich zu führen! So aber erlebte ich folgende Geschichte: Ich gab also das Gepäck rechtzeitig bei der Bahn nach Frankfurt auf, wie es das Rundschreiben der Expeditionsfirma verlangte. Zu meinem Staunen flatterte mir eine Woche später eine Rechnung über DM 60,- ins Haus mit dem Bemerken, das Gepäck wäre erst zwei Tage später in Frankfurt angekommen als vorgeschrieben und müßte darum per E x p I' e ß nach Marseille weitergeleitet werden, meinem Abfahrtshafen nach Südamerika. Doch damit nicht genug. Als ich in Frankfurt/M. ankam, um meine Schiffspapiere in Empfang zu nehmen, rührte mich beinahe der Schlag - da gesellte sich zu der Rechnung der intern. Expeditionsfirma über DM 60 noch eine solche der Schiffsgesellschaft "für das Raufbefördern meiner drei Koffer an Bord" über DM 42, die vor meinen Augen in der Tasche des Abfertigenden verschwanden - eine Quittung konnte ich nicht erlangen. Es hieß: drüben wird sich Ihnen alles bezahlt machen. Außer diesen Rechnungen verlangte man fJ{Ur~e Bordgeld und war ich in kurzen Minuten meiner vorhandenen Gelder, die mir gute MenscheQ vorgestreckt hatten, entDie gegenwärtige USA-Aktion wird unwiderruflich zum ledigt. Nachdem ich noch die Unterbringung in Marseille in 30. Juni 1952 abgeschlossen. Die US-Behörden haben die vorHöhe von DM 60 im voraus bezahlt hatte, verblieben mir gesehenen 54744 Visa erteilt. Da sie jedoch schon vorher eine einige Märklein, die kaum für das Selterswasser im Zuge Anzahl Visa abgezweigt hatten und in diese Aktion auch Frankfurt-Marseille.reichten . .. Für die 60 DM, umgerechdi~ Volksdeutschen in Oesterreich einbezogen waren, anderernet in Tausende Französ. Frs., haben wir dann in Marseille seIts aber in den USA zuviel Bürgschaften gesammelt worvon Freitag nachmittag bis Sonnabend nachmittag im "Hotel den sind (!), so ergibt sich jetzt der Tatbestand daß viele du Poste" gewohnt, wahrlich ein Genuß, bis wir dann an Familien und Einzelpersonen, die bereits über ~ine BürgBord des Übersee dampfers SIS "Provence" gingen, um die schaft verfügen, innerhalb der gegenwärtigen Aktion nicht Gestade Südamerikas zu erreichen. mehr ausreisen können! Wie mitgeteilt wird ist demnächst Sie können überzeugt sein: sollte ich nochmals reisen, jedoch eine neue Aktion zu erwarten, die z~nächst 100 000 werde ich sehr, sehr vorsichtig sein. W. Sch. Europäern, darunter 39000 vertriebenen Deutschen, die Einwanderung ermöglichen soll, wobei Personen die bereits eine US-Bürgschaft haben, den Vorzug genießen 'sollen. Schleswig-Holstein Am 15. 3. brachte das Transportschiff "General Stur gis" Kirchliche Beauftragte für die Umsiedlung: 1 317 volksdeutsche Einwanderer nach dem Hafen von New York. Die Transporte sollen nunmehr dicht aufeinander Für die Transportgruppe A Sitz Bredstedt Herr folgen. B I' a u n - B eu s tri n, Husum, Herzog-Adolf-Straße 4/II Die Rückkehr der Delegation aus der Bundesrepublik, die (die Kreise Südtondern, Husum und Eiderstedt). unter Leitung von Dr. Wolff mit Regierungsstellen in AustraFür die Transportgruppe B - Sitz Eutin - La n deslien die Aufnahme von 12000 Deutschen dortselbst bespricht, pro p s t K i eck bus eh, Eutin, Kirchplatz 5 (die Kreise erfolgt voraussichtlich zum 1. Juni, so daß dann mit dem BeEutin, Oldenburg und Lübeck). ginn einer erweiterten deutschen Einwanderung nach dem Für die Transportgruppe C - Sitz Flensburg - 0 bel' Fünften Erdteil gerechnet werden dürfte. ins p e k tor 1. R. H ä n e I, Flensburg, Schiffbrücke 10 (die Argentinien hat Neueinwanderern (außer Spezialkräften) Kreise Flensburg-Stadt, Flensburg-Land, Schleswig und verboten, sich in der Hauptstadt Buenos Aires oder in einem Eckernförde). Umkreis von 100 km davon niederzulassen, da nämlich die Für die Transportgruppe D - Sitz Neumünster - Herr meisten lieber in der Millionenstadt Buenos Aires vegetieren He n nie k e , Neumünster, Am alten Kirchhof 8 (die Kreise und darben, als in der Weite der Landprovinzen ihr Glück Kiel, Rendsburg, Neumünster und Plön). zu versuchen. Für die Transportgruppe E - Sitz Bad Oldesloe - Herr Kanada. Eine besondere Freude erlebte der Chor der ev.Bus se, Bad Oldesloe, Hamburger Straße 73 (die Kreise luth. Einwanderergemeinde unseres Heimatpastors Robert Segeberg, Stormarn und Lauenburg). Badke in Edmonton/Alta, als drei seiner deutschen VolksFür die Transportgruppe F - Sitz Itzehoe - Dia k 0 n lieder vom dortigen Rundfunk übertragen wurden. Der Chor K ö n i g, Itzehoe, Stiftstraße 1 (die Kreise Norderdithmarsteht unter Leitung von Kantor Th. Frank, einstmals Rawa schen, Süderdithmarschen, Steinburg und Pinneberg). Maz. bei Warschau. Heimatpastor .1. Gerhardt in Amerika angekommen! New York. Am 12. April 1952 landeten wir hier glücklich und wohlauf. Wie die Matrosen versicherten, hatte das Schiff seit September eine so ruhige Fahrt nicht gehabt. Nur eine Frau aus Jugoslawien erreichte nicht das Ziel. Sie starb einige Tage vor der Landung und wurde feierlich ins nasse Grab gesenkt. Den Dienst am nassen Grabe und die ~röstung der alten Schwester in New York, die nun vergeblIch gewartet hatte, durfte ich übernehmen. Der Empfang im Hafen und nächsten Tag im Gottesdienst :-val' uJ?-ge:-völ.mlich herzlich. Mein Bürge, ein gebürtiger Pole, Ist mem mmgster Bruder in Christo geworden. Er brachte mich in eine komfortable Hotelwohnung, er versah meine Küche und füllte meine leere Tasche. Am Ostersonntag 13. April - konnte ich bereits am Worte dienen und die zahlreichen Bekannten aus Belchatow, Diözese Petrikau, und aus Alfeld/Hannover bitten, manch alte Vorurteile im tiefen Wasser zu versenken und das hl. Osterfest im Süßteig der Wahrheit wie der Lauterkeit zu halten. Unsere Gemeinde soll ein Sammelpunkt aller Vertriebenen aus Polen werden. In zwei Monaten werden neue Bürgschaften ausgesandt, damit noch viele von Euch herüber kommen können, und wir hoffen, dann hier manches frohe Wiedersehen zu feiern. New York, die größte Stadt der Welt, ist unsere Heimat geworden. Wir kommen hier schneller und öfter zusammen ~.~swie in einer Kleinstadt Deutschlands, denn für 10 Cent fahrt man mit Schnellzügen innerhalb des weiten Stadtgebietes, wohin und wie lange man will. Arbeit ist hier für Unzählige vorhanden; Fremdenhaß oder FremdenVerachtung - sind hier nicht bekannt. Wer sparsam ist ~ann sich bald eine Existenz auf dem Lande gründen. USA: Ist. das Land der Vertriebenen Europas, das Land der Freih~It und d~r Arbeit .. In den Kirchen wird das Evangelium nIcht nur m verschIedenen Sprachen gepredigt sondern auch für die Vertriebenen alles getan um ihnen' die neue Heimat lieb und warm zu machen. ' Ich danke meinem Herrn, daß er mich hierher geleitet hat und bitte Ihn daß er:.noch viele hierher bringen möchte, die drüben in engsten Raumen und dazu ohne Arbeitsmöglichkeit ihres Lebens nicht recht froh werden können. Im Geiste grüße ich alle die Leser des Heimatboten" herzliehst Euer auch in der Ferne treugeblieb~ner Jakob Gerhardt. fln 4 HEIMATKUNDLICHE Posaunenchor 'Onflifnflsverein ~u desev.-luth. BEILAGE Jünglingsvereins s•.'oh8J1nis·..cod~ (siehe obiges Bild) Jeder, der mit dem Gemeindeleben zu St. Johannis in Lodz auch nur etwas bekannt ist, weiß, welch bedeutende Rolle dieser Verein bei uns seiner Zeit gespielt hat. Es hat kaum eine Veranstaltung gegeben, an welcher er nicht, sei es als Mitarbeiter, sei es mit seinem starken Posaunenorchester teilgenommen und dadurch unsere Bemühungen gefördert hätte. In diesem unseren Verein hatte sich eine ziemlich große Schar junger Männer organisiert, die ihre Kirche lieb hatten und jederzeit bereit waren Hand anzulegen, wo es galt, etwas Gutes zu schaffen. Nicht unerwähnt darf hier der leider so unerwartet verstorbene Herr Arthur Geisler bleiben, der zu den besten und fleißigsten Mitarbeitern gehörte. In dem Orchester aber war es Herr A. Steier, der das Orchester leitete und der rechte Mittelpunkt des musikalischen Lebens im Verein die ganze Zeit hindurch gewesen ist, einem Manne, dem kein Weg zu weit war, der seine ganze freie Zeit der Musik im Verein widmete und unermüdlich tätig war. Auf dem Bilde sehen wir Herrn Steier in der Mitte der untersten Reihe (unmittelbar hinter deI' Pauke und Trommel); aus weiter Ferne grüße ich ihn dankbaren Herzens, wie auch alle anderen Posaunisten auf dem Bilde. Unvergeßlich bleiben mir die Reformationsfeste in unserer St. Johanniskirche, wenn von etwa 3000 bis 4000 Andächtigen, der sich von den Sitzen erhebenden Gemeinde, unter dem mächtigen Schall der Posaunen das "Ein feste Burg ist unser Gott" angestimmt wurde! Seid nochmals herzlich gegrüßt, ihr Jünglingsvereinsmitglieder an St. Johannis. Bleibet fest im Glauben! Konsistorialrat J. Dietrich, früher Lodz. Aus der gemeinde !R8domBho-fJ)~iepole Wie die Gemeinde entstand Die Anfänge der Gemeinde Radomsko-Dziepolc reichen bis zu dem Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Zu der Zeit waren in den benachbarten Ortschaften Petrikau, Belchatow und Tschenstochau bereits Kirchengemeinden vorhanden. Für die immer zahlreicher werdende evangelische Bevölkerung in den Dörfern des Kreises Radomsko ergab sich somit die Notwendigkeit des Zusammenschlusses und des Anschlusses an eine der bestehenden Gemeinden. Bei den Erwägungen, welche Gemeinde als Muttergemeinde in Frage 'kommen könnte, entschied man sich für Belchatow, weil die Entfernung nach dort "nur" 6 Meilen betrug. Im Juli 1839 wandte sich Pastor Eduard Lembke aus Belchatow an die Kalischer Superintendentur mit der Bitte, in Feliksow, im Kreise Radomsko, eine Filialgemeinde ins Leben rufen zu dürfen. Mit Schreiben vom 26. Juni 1840 gab das Warschauer Konsistorium seine Einwilligung zur Gründung dieser Filialgemeinde. zu St. Johannis-Lodz Die Filiale Feliksow hätte schon zu einem früheren Zeitpunkt gegründet werden können. Dem stand jedoch ein Plan im Wege, welcher die Möglichkeit der Gründung einer Filialgemeinde im nahen Przedborz, welches zu Kie1ce gehörte, vorsah. Dieser Plan wurde eifrigst von Pastor Röscher aus Kielce verfochten. Wegen des Abzuges vieler Evangelischer aus Przedborz mußte dieser Plan jedoch wieder aufgegeben werden. Schon seitdem Jahre' 1795 besaß Feliksow ein eigenes Bethaus mit Schule. Der erste Kantor und Lehrer des Ortes war Erdmann Pudewill. Dies war ~in äußerst tüchtiger Mann, der sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreute. Seine Verdienste wurden von Pastor Benni aus Petrikau besonders hervorgehoben und anerkannt. Zur Filialgemeinde gehörten damals 209 Familien, d. i. 975 Seelen. Die Zahl der Familien stieg jedoch innerhaU> eines Jahres auf 300. Als erste Bewohner des Dorfes Feliksow werden genannt: Gottfried Bilau, Andreas Deutschmann, Christiari Förster, Gottlieb Hirche, Gottlieb John, Christian KIekta, Johann und Gottlieb Leiß, Daniel Semper, Gottlieb Werner u. a. Im Jahre 1841 e~~ielt die Filialgemeinde eigene Standesamtsbücher. Zugleich erhielten die katholischen Pfarrämter ein Verbot, standesamtliche Beurkundungen von Evangelischen vorzunehmen. Das Gemeindezentrum in Feliksow bestand nur ganz kurze Zeit. Schon 1843 wurde die Stadt Radomsko zum Mittelpunkt der Filialgemeinde erwählt. In Radomsko wohnten um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts zahlreiche evangelische Familien. Von den vielen werden genannt: der Schneidermeister Danlel Hesler, der Windmühlenbesitzer Gottlieb Weiß, der Kürschnermeister Matt}läus Lange, die Fleischermeister Friedrich und Johann Lange, der Bäcker-meister Karl Pohl, der Gerichtsdiener Daniel Busse, der Kunstmaler Johann .Schwank und verschiedene andere. Um das Jahr 1840 jedoch war vop all diesen niemand mehr in Radomsko ansässig. Als nun die Filialgemeinde nach dort übertragen wurde, wohnten am Ort nur zwei evangelische Familien: Gottlieb Koebernik und Karl Fritz. Es müssen also schon außergewöhnliche Gründe vorgelegen haben, wenn man sich unter diesen Umständen doch entschlossen hat, diesen Schritt zu tun. Diese Gründe glaubte man in den weitgehenden Versprechungen, die der Magistrat von Radomsko den Evangelischen gab, zu sehen. Der Magistrat hatte den Evangelischen für den Fall der Verlegung des Gemeindezentrums nach der Stadt versprochen, einen Raum für gottesdienstliche Zwecke unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. In absehbarer Zeit sollte dann die katholische Kirche des Heiligen Geistes in eine evangelische umgewandelt werden, was ebenfalls nichts kosten sollte. Und endli~ sollten dem Kantor drei Morgen Land sowie genügend Brennmaterial kostenlos überlassen werden. (Schluß folgt) 5 9Jle :JJeuf.chen und d.le9'olen· In seinem Kutno-Bericht (vergl. auch Nr. 2 und Nr. 411952 ·des "Heimatboten") bringt P. J. Rossnagel heute einige aUgemeine Ausführungen über das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen. Wir selbst werden unsdaran erinnern, daß durchaus nicht' immer ein tödlicher Haß zwischen den beiden Nachbarvölkern bestanden hat; erst der moderne Nationalismus hat sie soweit auseinandergebracht, daß an ein nochmaliges Zusammenleben wohl vorläufig nicht zu denken ist und über das tausendfach gejlossene Blut erst noch lange Gras wachsen muß. Nur eine Versöhnung in Christo und gegenseitige Vergebung könnte es anders werden lassen! Es gab in Kutno auch, wie fast überall bei uns, einen polnisch- und einen deutschsprechenden Bevölkerungsteil, und ich freue mich, bezeugen zu können, daß beide früher einmal ein gutes brüderliches Verhältnis miteinander hatten, wie es eben rechten Gotteskindern gebührt. Nicht nur zu den evangelischen, sondern auch zu den katholischen Polen war ein gutes nachbarliches Verhältnis hergestellt und gepflegt. Trotzdem - wurden einige deutsche Gemeindeglieder in den schweren Tagen des Kriegsausbruchs von 1939 verhaftet und nach Bereza Kartuska in den Ptipjetsümpfen verschickt, die ev. Kirche wurde nach Waffen und Munition untersucht, zwei Gemeindeglieder hat man auf dem Lande "versehentlich" erschossen. Ich selbst bin kaum dem Tode entgangen, als 'man in das Pfarrhaus, bevor Ich es verlassen habe, betrunkene Soldaten schickte, die "versehentlich" wild im Hause herumgeschossen haben. Ist das nicht eine entsetzliche Abnormität, wenn wir bedenken, daß Menschen eines und desselben Landes mit gemeinsamen Lebensinteressen widereinander sind und einen Krieg aller gegen alle entfesseln, einen Krieg, in dem sich ganze Völker wider einander erhoben haben und zu Tausendenund Millionen einander töteten, wo .sie doch zu gegenseitiger Liebe und Dienst geschaffen sind und die Erde Gottes Bestimmung hat, die Menschen zu ernähren? Wie ganz anders gestaltete sich das Verhältnis DeutscherPole in der Zeit, als die Vorfahren der Volksdeutschen ins Land kamen! Ihre Einwanderung förderten nicht nur die oberen Adligen und Herren des Landes, indem sie ihnen Privilegien zubilligten, die sie vielleicht im eigenen Mutterlande nicht hatten, sondern auch der ärmere Adel war den Einwanderern gegenüber nicht kleinlich. überall, wo ein Gut an die Kolonisten verkauft wurde, gab der Gutsbesitzer meistens das Holz zum Bau eines Bethauses oder der Kantoratsschule, die dann im Laufe der Zeit auch anerkannte Elementarschule wurde, wenn der Lehrer und Kantor die erforderliche Lehrerausbildung hatte .. Es wurde in diesen S.chulen deutsch, russisch und polnisch unterrichtet, und viele katholische Polen haben in der Zeit (1869-1907) des strengen Verbots der polnischen Sprache allein in den Schulen unserer Lehrer die Möglichkeit gehabt, sich die Anfangsgründe des Lesens und Schreibens ihrer Muttersprache anzueignen. Ich erinnere mich noch der Aussage meines ver~ storbenen Vaters, der Lehrer und Kantor war und neben deutsch und russisch auch polnisch unterrichtet hat, ungeachtet des Mißwillens bei den russischen Lehrern. Als Polen 1918/19 wiedererstanden ist und mein Vater mit uns aus der russischen Verschickung zurückgekommen war und ein Gerichtsverfahren einleiten mußte, um sein inzwischen von Polen in Besitz genommenes Eigentum zurückzugewinnen, begab er sich in das Advokatenzimmer des Bezirksgerichts zu Lublin. Als er dort einen geeigneten Rechtsanwalt suchtsiehe da .,---erhebt sich ein Mann vom Advokatentisch und sagte zu meinem Vater - ich kenne Sie, Sie waren Lehrer und Kantor in Cichostaw gewesen - und ich habe bei Ihnen polnischen Privatunterricht bekommen. Es soll dies nur eine kleine Beleuchtung des Sachverhaltes sein, um den es geht, daß wir keineswegs Schmarotzer und Landesverräter waren. Nein, die Volksdeutschen haben siCh ihrer Wahlheimat würdig und nützlich erwiesen, wie auch ihr bestes Können und Wollen zum Aufbau und zur Wiederherstellung der politischen Souveränität des Landes eingesetzt. Nur unter solchen geistigen und wirtschaftlichen Voraussetzungen wurde Polen ein Land, das Ansehen und Anerkennung in der ganzen westlichen Welt genossen hat, und überall in der Welt hat man es im vorigen Jahrhundert zutiefst schmerzlich empfunden,. daß es seine ihm gehörende Freiheit vermissen mußte. Auch selbst in Deutschland fehlten diese Klänge des Mitleides nicht. Als die überreste der geschlagenen aufständischen polnischen Armeen 1831 die preußischen Grenzen passiert hatten und durch Deutschland nach Frankreich zogen, sang ihnen ~in Ludwig Uhland 6 (schwäbischer Dichter) das Gedicht: "Die letzten 10 des 4Regiments" - aus dem dann das: "Tysiac walecznych opuszcza Warszawe" entstanden jst~ und das Volk jubelte ihnea zu trotz der reservierten Haltung der einzelnen Landesregierungen. Sie haben überall Aufnahme und Zuflucht gefunden, sie fanden Zutritt zu den Lehrsälen prominentester Wissenschaftler. Nicht, die Regierungen waren daran entscheidend beteiligt, diese machten Politik und Kriege - aber das Volk übte Nächstenliebe und Barmherzigkeit! Die Kirch€n hatten damals eine ganz geringe Rolle zu spielen in der Vorbereitung des Nährbodens für Flüchtlinge -, man lebte und glaubte den Worten des Herrn "Ich war hungrig gewesen und ihr habt mich gespeist" - und die folgenden Verse Matth, 25,35 ... Heute aber benutzt man die modernsten Errungenschaften neuzeitlicher Technik - Radio und Television um die Botschaft von der Nächstenliebe in die Welt zu tragen und doch betrachtet man einen Flüchtling als einen überzähligen Menschen, den man lieber gehen sieht wie kommen. Aber seien wir nicht selbstherrlich, und behaupten wir nicht, ohne alle Schuld zu sein - wir sind auch mitschuldig an allem, was geschehen ist und geschieht, denn so wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen "wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns". 1. Joh. 18 ... Es wäre aber trostlos für uns alle "Selbstherrliche" und "Schuldige", wenn unser Herr Jesus Christus uns damit abgefunden hätte. Nein, Er hat uns die alles nivellierende Verheißung gegeben "Die Sünde wird nicht herrschen können über euch, sintemal ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade", Röm. 6,14. Und darum, weil wir nicht unter dem Gesetz sind, sondern unter der Gnade, so beginnen wir täglich das St~rben und Streben nach der vollkommenen Heimat - von ne4em in einer Hinsicht traurig, aber dabei doch siegesfreudig. So gestaltet sich das Flüchtlingsleben zu einem Wachstum in Gott durch tägliche Buße. Das Tragen des Kreuzes fällt dem Christen dem Fleische nach schwer. Wenn man hier in der Welt schlecht behandelt wird, so regt sich in jedem der Gedanke, daß ihm nicht zukomme, was ihm als Kind Gottes und Glied Jesu Christi gebühre. Der Gedanke verschärft sich dahin, daß Gott sich nicht um ihn kümmere, und somit Feind und nicht Vater ist. Man überhört den Mahnruf, den Apostel Paulus in 2. Kor. 6,9 an uns richtet: "Als die Unbekannten, und doch bekannt: als die Sterbenden und siehe, wir leben; als die Gezüchtigten, und doch nicht ertötet, als die Traurigen, aber allezeit fröhlich, als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts innehaben und doch alles haben". Das ist eine Kennzeichnung der Vertriebenen - laßt uns diese Worte des Apostels zu Herzen gehen! Euer Euch grüßender Pastor Jakob Roßnagel. fln der allen 9teima' - heule Eine Landsmännin aus dem Kreise MogUno, Bez. Posen "Nun waren wir wieder in M. beim Bürgermeister. Da haben sie uns gesagt, wir soUten doch die polnische Staatsbürgerschaft (Obywatelstwo) annehmen, aber wir blieben fest und gaben zur Antwort, daß wir Lieber nach Deutschland fahren. Darauf meinten sie: ,Wenn ihr die Papiere von Deutschland bekommt, dann könnt ihr fahren, wir wehren euch nicht'. Wenn das nur stimmte! Wie gern möchten wir raus! Hier in Polen ist doch nichts los, der Pastor hier hält die Andacht auf polnisch und in vielen Kirchen befinden sich immer noch Magazine mit Getreide, die Friedhöfe sind halbverwüset, sie hüten die Ziegen drauf. Auch besteht nur eine evangelische Kirche im weiten Umkreis, das ist die Koniner, und 63 KUometer sind es bis dorthin. Viele Grüße an Pastor Richter und Pastor Kreutz von uns aUen. Vergeßt uns nichtI" K. M. Lodz. Ein System von Zuleitungsrohren soll das Wasserversorgungsnetz der Stadt mit der Pilica verbinden. 5 Kilometer Rohrsystem sind bereits gelegt und man will bis zur zweiten Jahreshälfte 1954 fertig sein, um damit die schon vor vielen Jahren geplante bessere Wasserversorgung der Stadt sicherzustellen. - Zu verzeichnen ist auch, daß 12 Kilometer neue Straßenbahnlinien gebaut worden sind; in Baluty hat man 30 Wohnblocks für ca. 4500 Personen er-' stellt, ebenso hat Stoki (jetzt "Siedlung Marchlewski" genannt) durch Neubauten sein Gesicht verändert, wie wir sicherlich auch in den anderen Stadtteilen vieles nicht wiedererkennen würden, erwähnt sei nur der Umbau im der Kamienna und Abramowskiego-Straße. Woher ich kam, wohin ich gehe, weiß ich nicht, dom dies: von Gott zu Gott ist meine Zuversicht. llnrere <16emeinrdJaft Ostertreffen in Kiel Zu einer gemeinschaftlichen Feier hatten sich, wie immer zu den Festtagen, so auch diesmal am zweiten Ostertag 1952 die Landsleute in Kiel im Saale Brunswiker Straße 51 a eingefunden. Heimatpastor G. Richter diente mit der Botschaft des Evangeliums auf Grund des Textwortes Luk. 24, 36-49: Mit dem lebendigen Auferstehungsglauben steht und fällt die Christenheit. Wenn ich nicht mehr den persönlichen Heiland und Erretter habe, der auch für meine Sünde gestorben ist, dann hilft mir das beste Leben nicht. Herr P. Richter mahnte, dem Glauben der Väter treu zu bleiben, die in der fremden Welt des Ostens zerbrochen wären, wenn sie nicht beständig Kraft von oben geholt hätten. - Im weiteren Teil des Treffens wurde "Die Osterkerze" als Erzählung von L. Tolstoi geboten, eindrucksvolle Gedicht- und Chorvorträge wechselten ab, wobei ein besonderer Dank Herrn Kantor Th. Müller, früher Lodz-Grabienniec, als Leiter unseres volksdeutschen Chors ausgesprochen sei, wie auch Herrn F. Rossol, früher Kr. Lowitsch, und A. Fengler, früher Kr. Lipno, als weiteren Mitwirkenden dieses Abends. Herr H. Stechbarth berichtete über die einstige Auswanderung aus dem "Lande der Ahnen" nach dem Osten - nach Polen - die er mit der heutigen Auswanderungswelle nach dem Westen - jenseits des großen Teiches - verglich, wobei er Briefe von aus Kiel ausgewanderten Landsleuten. u. a. von Adolf Müller und Erich Brudehl, zitierte. Mit Chorlied und Schlußwort von P. Richter wurde das Treffen beendet. Vorstandswahlen in Bielefeld Am 23. März 1952 fand im Freibadrestaurant Bielefeld die diesjährige Generalversammlung der Landsmannschaft Weichsel-Warthe, Ortsgruppe Bielefeld, statt. Der alte Vorstand gab Bericht über seine bisherige Tätigkeit, ebenso berichtete der Kassenprüfer, woraufhin dem Vorstand Entlastung erteilt wurde. Die Anwesenden schritten zu der nun fälligen Neuwahl. In den neuen Vorstand wurden gewählt: Zum ersten Sprecher: Herr Dipl. rer. pol. Helmut Krenz, zum .zweiten Sprecher: Herr Bruno Klingsporn, zum ersten KaSSIerer: Herr Kwast, zum zweiten Herr Laube, zum ersten Schriftführer: Herr Möller, zum zweiten Frl. RocktäscheL Zu Kassenprüfern wurden die Herren Omeljahn und Saß bestellt. - Nach einem von dem neuen Ersten Sprecher gegebenen Vorausblick auf die Aufgaben, mit denen sich der neue Vorstand zu befassen haben wird, wurde die Generalversammlung geschlossen. Unter den Klängen der Musik blieb ein Teil der Mitglieder noch bis in die späten Abendstunden beieinander. B. K. Jahreshauptversammlung in Hagen Die Landsmannschaft Weichsel- Warthe, Kreisstelle Hagen, hielt am 30. März d. Js. ihre erste Jahreshauptversammlung ab. Nach einer kurzen Begrüßung des ersten Vorsitzenden, Herrn M. Salzwedel, übernahm Herr Rudolf Heinrich die Leitung der Versammlung und erteilte Herrn Salzwedel das Wort zum Tätigkeitsbericht. In seinem Bericht schilderte ~err Salzwedel die Entwicklung der Kreisstelle Hagen, die em Sammelpunkt der hier und in der näheren Umgebung der Stadt lebenden Deutschen aus dem Stromgebiet von Weichsel und Warthe geworden sei. Durch Veranstaltungen kultureller und gesellschaftlicher Art wurde das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt und die Erinnerung an die Hei": mat und die dort verbliebenen Landsleute aufrechterhalten. Herr Kurtz erstattete alsdann den Kassenbericht der von der Prüfungskommission in Ordnung befunden w~rden war. - ..Nach der Entlast.ung des Vorstandes wurde der neue gewahlt. Erster Vorsitzender wurde wiederum Herr M. Salzwedel, zweiter Herr Eugen Nippe. Weiter gehören dem Vorstand als Schriftführerin Frau T. Schütz, Kassierer Herr H. Kurtz und als Beisitzer die Herren H. Batz und A. Hauck an. Die Prüfungskommission besteht aus den Herren Weidemann und M. Holz sowie Frau M. Menzel. - Nach kurzen Ausführungen des Herrn Nippe über die Stellung der Deutschen in Polen, deren Rechte international anerkannt gewesen seien, so daß wir auch hier Anspruch darauf hätten i~ das wirtschaftliche und kulturelle Leben als gleichwertig emgeschaltet zu werden, schloß Herr Salzwedel die Jahreshauptversammlung mit dem Appell an die Mitglieder am Aufbau der Kreisstelle weiterhin freudig mitzuarbeite~. Delegiertentagung Nordrhein- Westfalen Am 6. April d. Js. fand in Wuppertal eine Delegiertenversammlung der Landsmannschaft Weichsel- Warthe des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen statt, auf der der neue Landesvorstand gewählt wurde. Die Versammlung wurde von Herrn Krenz geleitet. Nach dem Tätigkeitsbericht des bisherigen 1. Landesvorsitzenden Herrn M. Salzwedel erfolgte auf geheimer Basis die Wahl des neuen Landesvorstandes. Diesem gehören an: als 1. Vorsitzender Herr M. Salzwedel-Hagen, 2. Vorsitzender Herr Dr. Weigelt-Wuppertal, 1. Schriftführer Herr Karl Reiter-Düsseldorf, 2. Schriftführer Frau T. Schütz-Hagen, Kassierer Herr WeidemeierHagen, als Beisitzer die Herren Bremer-Münster und Klingsporn-Bielefeld. Zum Vorsitzenden der Prüfungskommission wurde Herr Krenz-Bielefeld gewählt. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen besteht seit dem 24. Juni v. Js. Das erste Jahr war dem inneren Aufbau der Landsmannschaft gewidmet. Gegenwärtig gehören dem Verband 19 Kreisstellen an. Das Leben innerhalb der Kreisstellen war sehr rege und arbeitsreich. Die lIauptaufgabe der Kreisstellen bestand in der Werbung von Mitgliedern. In einzelnen Kreisstellen wurden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen durchgeführt. Am 1. Juni d. Js. findet in Düsseldorf ein Landestreffen der Landsmannschaft statt. Es ist zu erwarten, daß sich in diesem Jahr noch mehr Kreisstellen der Landsmannschaft bilden. werden, um die Zusammengehörigkeit aller aus dem Gebiet der Weichsel und Warthe stammenden Deutschen zu dokumentieren. Jahreshauptversammlung der LLW Wuppertal Am 22. März fand um 17 Uhr im Gewerkschaftshaus Wuppertal die 1. Jahreshauptversammlung der Landsmannschaft Weichsel- Warthe, Kreisstelle Wuppertal, statt. Zu ihrem Leiter wurde Herr Ing. Bruno Knaack und zum Schriftführer Herr Hugo Burg gewählt. Nach Abwicklung der Tagesordnung gab der 1. Vorsitzende, Herr Dr. Fritz Weigelt, den Jahresbericht über die Tätigkeit der Kreisstelle im verflossenen Geschäftsjahr. Darauf folgten die Berichte des Kassenwarts und der Revisionskommission. Der Leiter der Jahreshauptversammlung, Herr Bruno Knaack, dankte dem Vorstand für die mühevolle Arbeit und entlastete ihn. In den neuen Vorstand wurden folgende Mitglieder gewählt: 1. Vorsitzender: Herr Dr. Fritz Weigelt, Normannenstl'. 11; 2. Vorsitzender: Herr Ing. Heinrich Schmidt, Elberfelderstraße 95; Kassenwart: Herr Oskar Müller, Große Hakenstraße 53 a; Stellvertret. Kassenwart: Herr Hugo Burg, Distelbeck 2; Schriftführer: Frl. Hedwig Fuchs, Ritterstl'. 72. Der Revisionskommission gehören an: Herr Ing. Bruno Knaack, Haeselerstr. 99, Herr Oskar Kurtz, Kronenstl'. 8, Herr Max Kirsch, Neckarstl'. 2. Als Delegierte wurden dem 1. Vorsitzenden die folgenden Herren für das Geschäftsjahr 1952/53 beigeordnet: Her Bruno Knaack und Herr Heinrich Schmidt. Nach erschöpfenden Anträgen seitens der Mitglieder wurde die Jahreshauptversammlung um 20.30 Uhr geschlossen. Am 13. 4. d. Js·. vereinte ein Ostergottesdienst im Gemeindehaus der eV.-Iuth. Kirche zu Wuppertal-Elberfeld die in großer Zahl erschienenen Landsleute. Es predigte unser Heimatpastor Alfred Zundel-Zgierz. S. J. Am 17. Mai führt die Laienspielgruppe der LWW Kreisstelle Wuppertal im großen Saal des Vohwinkler Rathauses einen bunten Sommerabend durch, zu dem alle anderen Landsmannschaften freundlichst eingeladen sind. Über den Verlauf des Festes werden wir noch berichten. "Tag der Heimat" in Frankfurt/Main Eine überaus große Zahl von Landsleuten aus Frankfurt am Main, Wiesbaden und Umgebung beging in Frankfurt am Main am Sonntag, dem 23. März 1952, den "Tag der Heimat". Eingeleitet wurde die schon seit langem mit Sehnsucht erwartete Zusammenkunft mit einem Festgottesdienst in der schönen Alten Nikolaikirche am Römerberg mit anschließendem hl. Abendmahl. Herr Pastor Schedler Würzburg, legte seiner Predigt Lukas 9, V. 51 zugrunde. ' In bewegten Worten schilderte er unser Schicksal und forderte uns zum Vertrauen in Gottes Fügungen auf; ohne Gottes Hilfe würden wir in dem harten Lebenskampf nicht bestehen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen begrüßte der Vorsitzende des Vereins der Deutschen aus Polen in Frankfurt am Main e. V., Dr. Klötzner, die zahlreichen Landsleute und erläuterte sodann die dargebotenen schönen Lichtbilder aus unserer Heimat. In großen Umrissen ging er auf die Leistungen unserer Vorfahren in Polen ein, die für immer ein Beispiel für deutsche Arbeit und deutschen Kulturwillen in der Fremde bleiben werden. Mit sichtlicher Rührung sahen die Landsleute die Gotteshäuser, Schulen und Fabriken aber auch die ärmlichen, sauberen Bauernhäuser der zahlr~ichen deutschen Siedlungen. Die Bilder riefen Erinnerungen an die Jugend und die alte Heimat wach. In seiner Ansprache 7 J verwies Herr P. Schedler darauf, jedoch nicht immer Rückschau zu halten und sich in wehmütigen Erinnerungen zu verlieren, sondern mit Initiative und Mut sowie Gottvertrauen auch hier ein neues Leben aufzubauen. In der Gemeinschaft und mit gegenseitiger Hilfe wie vor hundert Jahren, aber ohne allzu große Erwartung. von Unterstützungen durch den Staat sollten die Kräfte eingesetzt werden. Neben allem materiellen Streben sollte aber nicht die Erhaltung der seelischen Werte vergessen werden, die gerade in der alten Heimat in den Vereinen und im Familienkreise so sehr gepflegt wurden. Das Bedauerlichste der heutigen Zeit sei leider der Schwund des Gemüts und der Seele. Seine warmen Worte wurden mit großem Dank und Beifall aufgenommen. Es schloß sich eine Kaffeetafel an und dann wurden gemeinsam Volkslieder gesungen, Dichtungen unserer Heimatdichter vorgetragen und zuletzt wurden auch noch fröhliche Vorträge geboten. Diese Zusammenkunft zeigte erneut, wie sehr unsere Landsleute den engen Zusammenhalt in der Gemeinschaft begrüßen und wie beglückt sie über das Wiedersehen ihrer Freunde und Bekannten sind. Das Fest verlief in schönster Harmonie und löste den Wunsch aus, weitere Veranstaltun~ gen dieser Art durchzuführen. - Erwähnt sei noch, daß in Frankfurt auch eine sehr schöne KinderweihnachtsfeieF stattgefunden hatte und daß auch wie im Vorjahre in der. Faschingszeit ein Vergnügen die fröhlichen Teilnehmer bis zum Morgen vereinte. Nun ist in Fortführung der Tradition wie der eine richtige Majowka geplant, .die mit einer Waldandacht verbunden sein soll. Noch heute dürfen sich die Tomaschower Gemeindeglieder eines Rundbriefdienstes durch ihren früheren Pastor Heinrich Seeberg erfreuen. Nicht viele Heimatpastoren halten jetzt noch eine solche Verbindung mit der Gemeinde in der Diaspora aufrecht. Persönlich trifft sich P. See berg in jährlich drei Heimatgottesdiensten mit den meisten seiner alten Glaubengenossen. Diese Gottesdienste hält er in Zeitz (Ende Oktober), in Falkenhagen/Brandenburg (Anfang November) und in Leipzig (Ende April) ab. Für den Gottesdienst am 27. April dieses Jahres in der Leipziger Christuskirche war ein gemeinschaftliches Treffen der Tomaschower und Petrikauer vorgesehen. Auf dem Programm des Tages standen: Morgenandacht mit Lichtbildervortrag "Wir sind doch Wanderer", gemeinsames Mittagessen, nachmittäglicher Predigtgottesdienst mit Feier des hl. Abendmahls. Neben P. Seeberg hatte auch Heimatpastor Max Petznik, fr. Petrikau, seine Teilnahme zugesagt. Landestreffen in Düsseldorf Am 1. Pfingstfeiertag, dem 3. Juni, veranstaltet der Landesverband Nordrhein - Westfalen der Landsmannschaft Weichsel-Warthe in Düsseldorf sein 2. Landestreffen. Der Feier geht ein Gottesdienst voraus, der von einem Heimatpastor gehalten wird. Das Mittagessen wird in den Sälen des erweiterten Rheinstadions eingenommen. Anschließend Fortsetzung der Tagung. An der Tagung sollen auch Regierungsvertreter teilnehmen. - Alle Landsleute in Nordrhein- Westfalen werden aufs herzlichste zur Teilnahme an dem Treffen eingeladen. Gäste aus anderen Ländern' des Bundesgebietets sind gleichfalls herzlich willkommen. Einzelheiten sind in der Juni-Ausgabe dieses Blattes zu ersehen oder bei den Kreisstellen oder dem Landesverband zu erfragen. Rückporto nicht vergessen. (efer fd}reiben Empfohlen Schon viele meiner Bekannten beziehen durch meine Vermittlung den "Heimatboten". Wen ich nur gekannt habe, dem habe ich unser Heimatblatt empfohlen. Sollte ich jemals auswandern, würde ich es mir nach Amerika nachschicken lassen. Er ist doch ein Sfückchen Heimat für uns; für mich ist er schon unentbehrlich." Wanda Sch. Ich lebe hier so abseits, direkt an der Nordsee. Hinterm Hause braust schon das Meer, wechseln Ebbe und Flut im ewigen Spiel. Im Winter wird mir oft angst und bange, es ist so einsam, gern möchte ich hier raus, auch bis zum nächsten Dorf ist es eine halbe Stunde zu laufen. Von unseren Landsleuten ist hier niemand, meine Mutter starb mir 1949, so bin ich ganz allein. Ob ich wohl bei Ihnen, Herr Pastor, etwas von meinen Bekannten hören könnte, von Irma Baumgärtel, Großkaufmannsfrau, Lodz, Sienkiewicza 32, oder Fela Bernd, geb. Braun, Sienkiewicza 32? Berta Taler. Unsere Landsleute in Österreich "Trotz der Versicherungen offizieller höherer SteHen, daß wir den Bodenständigen hier in Ö. gleichgestellt seien, läßt 8 sich auf Schritt und Tritt mit Leichtigkeit das Gegenteil feststellen.Ich bin inzwischen alt geworden; in der Heimat hätte ich schon längst meine Pension erhalten. Hier dagegen bin ich dem Verhungern preisgegeben, falls ich arbeitslos oder arbeitsunfähig werde •.. - Gewiß haben sich unsere Landsleute auch hier organisiert. Es ist eine Dachorganisation gebildet worden: die "Zentrale Volksdeutsche Beratungsstelle", die die Volksdeutschen aus den Balkanländern wie die aus Polen nach außen vertritt. Bloß funktioniert unsere Landsmannschaft der Deutschen aus Polen ziemlich schlecht. Ca. 95 Ofo in ihr sind Bielitzer Kinder, die ja ehedem mit den Unseren in Kongreßpolen wenig gemein hatten und von denen auch schon ein Großteil die österreichische Staatsangehörigkeit erworben hat. Ich selbst habe um diese Staatsangehörigkeit nicht nachgesucht und werde es auch nicht tun ... " E. A'., früher Lublin. Ausgewandert sind: Nach den USA: am 17. 3. 1952 Jury-Georg Rehl, geb. 23. 4. 1927 in Posen; am 7. 4. Felix Harwart, zuletzt in Michelsberg, Bezirk Kassel; am 15. 4. Helene Sonström, Tochter des Landwirts Gustav Sonström aus Kl. Lenge, Kreis Lipno/ Leipe, zuletzt Dänischenhagen bei Kiel, deren Ziel das ferne Texas ist; Adam Kujat zuletzt Lehmrade, Kreis Lauenburg, und dessen Nachbar Friedrich Wensei von ebenda; Else Ruppert aus Lodz mit ihrer Tochter Isolde, zuletzt Murnau/ Obb.; Albert Kumitsch, zuletzt Oldenburg i. 0.; Heinrich Maier, zuletzt Lieblos/Hessen; Agathe Reschke, zuletzt Lebenstedt. Nach Kanada gingen: Rudolf Buchholtz, Wedel/Holstein, früher Gemeinde Sompolno; Hugo Stentzel, zuletzt Bad Hönningen/Rhein; - nach Brasilien: Irma Holz mit Sohn Manfred, Schwiegertochter Steffi, geb. Ranynski und Kind Ingrid, ehedem Lodz, Nawrotstraße 64/66, zuletzt Bielefeld; - nach Schweden Johann Ulrich, zuletzt Sorga bei Hersfeld, der in Schweden bereits gute Arbeit und schöne Wohnung gefunden hat, aber auch dort den ihm lieb gewordenen "Heimatboten" nicht missen möchte! Am 26. 4. ist D. D. Goltz, von 1946 bis 1949 Leiter der Betreuungsstelle Oldenburg, nach Toronto/Ont. ausgewandert. Stellengesuch Lodzer Spinnereifachmann (Baumwolle, Zellwolle), 49 J., mit langjähriger selbständiger Praxis und höherer Textilfachausbildung, sucht entsprechenden Posten. Angehörige gesucht. Ein Augenzeuge sucht die Angehörigen des ungefähr 24jährigen Offiziersanwärters der Waffen-SS namens Ne i aus Lowicz, Bezirk Warschau, Fleischerei, um über dessen Tod zu berichten. Besonderer Wunsch! Eine Deutsche aus Polen, 28 Jahre alt, 1,63 m groß, dunkelblond, ledig, ev., wünscht zwecks späterer Heirat mit lieben treuen Herrn passenden Alters bis 35 Jahre in Verbindung zu treten. Freundliche Zuschriften an den "Heimatboten", Vermählt Wir gratulieren! haben sich am 26.4. 1952 in Bamberg Herr Albert K 0 eh aus Mangalia (Rumänien) mit Frl. Ruth Kr aus e aus Bialystok. Gleichzeitig übermitteln sie allen Bialystoker und Lodzer Lesern die herzlichsten Grüße! Getraut wurden am 17. 3.' 1952 in Friedrichsfeld (Ndrrh.), Kreis Dinslaken, Herr Georg I I' I' g a n g, Sohn des Kaufmanns Hugo Josef Irrgang aus Lodz, Ziethenstraße 44, und Fräulein Allee Lei s c h n er, ehedem Lodz, Hermann-GÖring-Str. 47. Geburtsanzeige für Martina Michaele Rentz: Allen Onkeln, allen Tanten / Vettern, Basen, Anverwandten / Freunden, Gönnern und Bekannten /Sei hiermit kund und zu wissen - / Was sie doch erfahren müssen / Und sie sicher freut von Herzen -, / Daß am sechsten Tag des Märzen / Neunzehnhundertfünfzigzwei / Mit dem ersten Lebensschrei / Sich ein Kind gemeldet hat / Bei Familie Studienrat: Annemarie Rentj1:,geb. Richter, Albert Rentz, früher Ob. - Stud. - Rat in Dirschau (Westpr.), z. Z. Studienrat in Dortmund. Das 15jährige Ehejubiläum feiern am 2. Mai 1952 der Angestellte Rudolf K 1e m m mit seiner Gattin Frieda, geb. Heide, einstmals Lodz, Zlotastraße 6. Geburtstage Am 24. April d. J. durfte Herr Adolf I I' I' g a n g, geb. in Michalowo, Kreis Bialystok, später lange Jahre in Zdunska Wola (Freihaus), seinen 84. Geburtstag begehen. Wir wünschen ihm einen ruhigen Lebensabend! Auf 78 Jahre irdischen Wallens konnte am 28. April d. J. im Kreise seiner Angehörigen unser Landsmann Julius He n k e, ehedem Schladow, Kreis Plöhnen/Plonsk, jetzt Alt-Jellingsdorf/Insel Fehmarn, zurückblicken. Ihren 78. Ehrentag feiert am 8. Mai d. J. Frau Marta Nauma:nn, geb" Sperber, Crimmitschau/Sa., früher Pabianice und zuletzt Lodz wohnhaft. Es gratulieren Kinder und Kindeskinder mit dem herzlichen Wunsch, daß der himmlische Vater ihr noch lange Erdenjahre geben möchte! Frau Luise Fe n gl er, geb. Kühn, früher Pabianice, jetzt in Lünen, vollendet am 21. Mai ihr 75. Lebensjahr. Tochter, Schwiegersohn, Enkel, sowie alle Verwandten wünschen ihr ein noch recht langes Leben in bester Gesundheit und Zuversicht! Den 72. Geburtstag feiert am 23. Mai d. J. in Weißenfels, Leopold-Kell-Straße 4, die Witwe Frau Bertha Wo 1t er, geb. Hoffmann. aus Lodz. Ferner begehen ihren Ehrentag: Am 5. 5. Fr. Minna Kühn, geb. Käding, ihren 87., am 15. 5. Fr. Anna Seidel, geb. Freymarck, den 69., am 16. 5. Herr Ernst Krüger, Schneidermeister, den 66., am 19. 5. Herr Julius' Moritz den 76., am 27. 5. Herr EmU Zinserling seinen 69., am 28. 5. Herr Wilhelm Schwalbe den 70. Konfirmiert wurden am 6. April 1952: Lilli Goltz aus Lodz, Straße der 8. Armee Nr. 76, jetzt Bad Oeynhausen; Horst Rossoll, geh. 10. 12. 37 in Königsdorf, Kreis Lowitsch, jetzt Kiel, Lager Kollhorst; Ewald Rau, geb. 22. 2. 37 in Emilianow, Kreis Gostynin, jetzt Kiel, Lager Mettenhof; Eugen Krug, geb. 2. 2. 37 in Lodz, jetzt Kiel-Hassee; Lydia Kryschan, geb. 4. 9. 37 in Pommerellen, jetzt Kiel-Holtenau. <I3erud.Jtwerben: "Ich war mit dem Vermißten in Rußland zusammen" Das DRK will nochmals, und zwar zum letzten Male, eine Befragung der Heimkehrer durchführen, um das Schicksal der vielen Tausend Vermißten zu klären. In diesem Dienst der Aufklärung steht auch unsere Arbeit und wir dürfen mit großem Dank ihren vielfachen Erfolg verzeichn~n. Unsere Leser haben treu mitgeholfen wiederum möge dafür ein Brief sprechen: "In der April-Nummer des "Heimatboten" las ich in der Suchliste den Namen Wend land geb. 1929 in Ozortow vielleicht ist es der Sohn jener suchenden Mutter Agnes W., den ich 1945 kennenlernte. Ich bin Leonberger aus dem Kreise Gostynin/Waldrode und wurde Ende Januar 1945 nach Kutno gebracht; von dort ging es über Lentschütz nach Ozorkow. In der Ozorkower Schule wurden zehn Tage lang Internierte aus dem Ort und seiner Umgebung gesammelt, nach welcher Zeit man uns alle zusammen wieder nach Kutno trieb. Soweit ich mich besinne, ist Wend land in Ozorkow zu uns gestoßen; er hat dann unseren Weg über Kutno nach Rußland geteiU. In Rußland steckte man uns in die Kohlengruben von Donbass; wir waren hier in Snierznoj, nämlich zwischen Stalino und Rostow, 80 km von Stalino entfernt. Viele Landsleute aus Ozorkow, Lentschütz, Alexandrow, Lodz und Umgegend hatte man hierher deportiert. So weit ich denken kann, ist Wend land nie krank gewesen; er hat sich zu den Lodzern gehaUen, und insbesondere zu einem namens Otto Radke und zu zwei Jungens, einer 14-15 Jahre, und der andere 16-17 Jahre aU, welche mit den beiden Brüdern Modro gut bekannt waren, ältere Personen, die sich der alleinstehenden Jungen wie Väter annahmen. Wend land ist mittelgroß, kräftig gebaut und war damals ca. 17 bis 19 Jahre alt. Er sprach ein Lodzer Deutsch. Ich bin am 18. Juli 1946 getürmt, habe mich in sechswöchiger Flucht glücklich bis in die Ostzone durchgeschlagen und entdeckte die Meinigen schließlich in der Westzone. Habe noch paarmal an W. nach Rußland geschrieben - es ist jedoch nie eine Antwort gekommen!" Gustav Schmidt. Und nun die Namen der heute Gesuchten: Aus Lodz Willi Ab rah a m, geb. 21. 4. 98, zuletzt W61czanskastr. 129. Er war bei der Luftschutzpolizei und wurde 1\)45mit Herrn Wahl, ebenfalls aus Lodz, W61czanskastr. 164, von der polnischen Polizei verhaftet. Seitdem fehlt jede Spur. Auf ein Lebenszeichen wartet: Otto Hemmann. Edmund und Olga Ar n d t, geb. Arnold, Hohensteiner Straße 98. Frl. Gertrud Ar n 01 d mit Mutter, Nawrot 54. Alma Be r sc h, Stopferin von M. Klajmann, Moltkestr. 101 (Cegielniana). Frl. Martha Bon i k, W61czanska 98 oder 89. Wilhelm und Jenny B r 0 n s eh, geb. Lange, Lagiewnicka 100 (Sonnleite. Lydia D ins tel, geb. Wudel mit Sohn Willy aus Chojny. Arthur E f f e n b erg er, Zgierska 144. Frl. Hulda F alk, Jastrzembska, Pustastraße 5. Unsere T ofen Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rührt sie an. Vor den Unverständigen werden sie angesehen, als stürben sie, und ihr Abschied wird für. eine Pein gerechnet und ihre Hinfahrt für ein Verderben, - aber sie sind im Frieden. Weisheit 3 Die allen Vertriebenen aus Zgierz bei Lodz wohlbekannte ehern. Bäckereibesitzerin Fr. Mathilde Gab r i e 1, geb. Düring, verschied am 15. 3. d. Js. in NortheimlHann. Ihr Leben war von Leid gezeichnet wie bei vielen unserer volksdeutschen Familien. Geboren in Ozorkow am 7. 10. 1876 als Tochter des Tuchfabrikanten August Düring und Friederike, geb. Handke, hat sie 1895 den Bäckermeister Karl Gabriel aus Zgierz geheitatet. Doch nur kurz war das Glück ihrer Ehe: Während der poln, Unruhen von 1904/05 (russ.-japan. Krieg) kam ihr Mann ums Lebeh. Da aber hat sie mit Gottvertauen die Leitung ihrer Bäckerei und die Erziehung ihrer vier Kinder übernommen. Alles ging gut voran, das Geschäft stand in Blüte, als es ihr Ältester, der Albert, selbst als Meister übernehmen konnte. Da kam der zweite Weltkrieg mit seinem schrecklichen Ende. Ihr ältester Sohn wurde von den Polen erschossen, zwei Schwiegersöhne und ein Enkelsohn nach Rußland verschleppt, die Bäckerei enteignet. Sie, die stets mit vollen Händen geholfen und gegeben hatte, mußte hungern. Erst 1947 konnte sie zu ihrer Tochter Frieda ins Bundesgebiet kommen. Hier erlebte sie noch die Freude des Wiedersehens mit ihrem zweiten Sohne Richard, der fünf Jahre in polnischen Gefängnissen hat schmachten müssen. Sie war der Mittelpunkt ihrer Familie geworden, ihre Geburtstage waren geradezu Familientage, besonders der 75. am 7. Oktober 1951. Sanft ist sie entschlafen. Sie hinterließ ihren Sohn Richard in der Pfalz, ihre Tochter Agnes Gärtig, geb. Gabriel, aus Gr. Mahner, ihre Tochter Frieda Günther, geb. Gabriel, in Northeim, ihre verwitwete Schwiegertochter Olga, geb. Fraschke, sowie 5 Enkel und Verwandte. - Als Leichentext hatte das Losungswort des Todestages der Verblichenen, die ihr Leben lang stets eifrige Losungsleserin war, gedient: "Euch ist gegeben, daß ihr das Geheimnis des Himmelreiches versteht." Matth. 13, 17. Sie ruhe in Frieden! Am 31. 1. 1952 verstarb plötzlich in der alten Heimat in Pabianice Frau Klara Phi 1i pp, geb. Fiebich, geb. 14. 10. 1888. Die Beerdigung fand am 3. 2. 1952 von der Leichenhalle des ev. Friedhofs aus statt. Die Trauerrede hielt Pastor Wendt. Neben den vielen Freunden und Bekannten standen die vereinsamte Tochter und einige Verwandte am offenen Grabe. Die Verstorbene war die Ehefrau des Bäckermeisters Viktor Philipp aus Pabianice, der im Jahre 1945 nach Sikawa verschleppt und dort gestorben war. Um die Abgeschiedene trauern ihre beiden Kinder, die Tochter Elli in Polen und der Sohn Vildor in England, und weitere Verwandte. Im Namen der Angehörigen: E. Philipp. In Leipzig, Weidmannstraße 7, ist Herr Ernst Adolf Neu man n aus Lodz am 3. April 1952 zur ewigen Ruhe eingegangen. Um den Dahingeschiedenen, der 72 Erdenjahre vollendet hatte, stehen in tiefer Trauer seine Ehefrau Marie, geb. Fentzlaff, die Kinder Reinhold mit Gattin Olga, geb. Würdig, und Lydia, verh. Meier, mit ihrem Gatten OUo, ferner die Enkelkinder Waldemar, Erna und Jürgen sowie die Geschwister Emma Wachowski, geb. Neumann, und Hugo Neumann. Am 12. April d. Js. fand unsere Landsmännin Martha Müll er, geb. Sokolowski, 67 Jahre alt, früher wohnhaft in Lodz, Breslauer Straße 96, auf dem ev. Frieähof in Dinslaken ihre letzte Ruhe. Nach einem arbeitsreichen Dasein verstarb an Schlaganfall am 19. 12 1951 in Weimar Frau Else Hin t z , geb. Gross, 51 Jahre alt. Ihre Urne wurde im Grabe ihres Gatten beigesetzt, der ihr am 20. 11. 1946 in die Ewigkeit voraufgegangen war. Sie hinterließ einen Sohn. 9 Wir bitten, alle An,gaben, Anzeigen, Berichte usw. jeweils bis zum 20. des Monats ei~zusenden! Tischlermeister Reinhold F alk e n bel' g , Alexandrowskastraße. Frl. Alexandra Für c h 0, geb. 1914 oder 1916, wohnhaft zuletzt in Litzmannstadt, Hauländerstraße 4. Sucherin: Elli Radatz. Irma Ha c k e 1, geb. Wildemann. Sucherin: Irene Constapel. Anita He i n l' ich, geb. 5. 5. 26, Fridericiusstr. 50. Walli Hoc h, geb. 25. 5. 21, zuletzt Zakontna 65 oder 68. Sucherin: J enny Gamlin. Leutnant Robert Kr ü ger, Gladbacher Str. 9-10 (9-11). Farn. Adolf-Ludwig K 0 b 1 er, Kobaczynski. Frl. Erika Ku m k e, geb. 10. 1. 23, Chojny, Norderneystr. Charlotte und Wanda La n g e, Meisterhausstl'. 19. Richard Lau bis c h, geb. 22. 9. 27 in Lodz, war zuletzt Grenadier in Dresden. Martha M a j e ws k a, geb. Grosser, Friedhofstl'. 10. Farn. M atz, Kilinskiego-Buschlinie 177. Suche meine Schwester Alma Mit s c h, geb. Bonik, von der ul. lI-go Listopada Nr .•52. Wurde 1946 das letzte Mal gesehen. Gesucht von Olga Bonik. A1EixMüll er, geb. 30. 10. 1907, Sierakowskiego 58, Bauführers 1,1'; Schlossermeister Albert Neu man n, Danziger Str. 131 und 147. Wally Qua d e, Tochter des Eduard Ulrich, Chojny, Wodnastr. 24 Gustav Reh 1, Plocker Str. 16 Friedrich Sc h u 1z, Hermann-GÖring-Str. 41, neu 101, und dessen Sohn. Gert Sc h u 1z mit Frau Klara, geb. Michaelis. Ste~an und Martha Sc h u 1z, Petrikauer Str. 225. Otto und Adolf S c h war 1,z, Radegast, später Heinzelhof Marisin. Gertrud S 1,ein k e, geb. Schwartz, Radegast, später Heinzelhof Marisin. Sucherin: Ida Schwartz, früher Spinnlinie 63. Umgegend von Lodz Reinhold R Ü m pe 1 und Gattin Wanda, geb. Schwiderek, die in Zabieniec bei Lodz eigenes Haus und Land besaßen. Frau Rümpel war zuletzt in einem Straflager in Warschau, Herr Rümpel bei der Wehrmacht. Sucherin: Sophie Schimke. Die Eheleute Imanuel und Lidia G l' u d k e, geb. Brückert, nebst Kindern Edith, Herta, Lucie, Max und Liese, zuletzt in Andrzejow bei Lodz. Sucherin: Klara Scheffler, geb. Riewe. Petrikau Wer gibt mir über meinen Vater Theodor He ß Auskunft? Er wohnte zuletzt in Petrikau, Rokszyckastr. 18. 1945 wurde er von den Russen verschleppt. Sigismund Heß. Alexander R i ewe, geb. am 24. 12. 77 in Pozdzenice, Gern. Zelow, Diözese Petrikau, zuletzt beheimatet in Augustow bei Lodz. Vermißt beim Flüchtlingstreck im Januar 1945 vor Kalisch und zwar bei Opatowek. Für irgendeinen Hinweis, auch den geringsten, wäre die Tochter Klara Scheffler, geb. Riewe sehr dankbar! Weichsel niederung Gustav, Adolf, Rudolf und Berthold Hin z aus Rogozew, Kreis Gostynin. Emil L e n z aus Schröttersburg/Plock, Herm.-GÖring-Str. 40. Er war zuletzt beim Heeres-Remonteamt Neu-Kußfeldt, Post Hirschfeld, Kreis Pr. Holland. Letztes Lebenszeichen am 16. 1. 1945. Gesucht von seiner tiefbetrübten Ehegattin Pauline Lenz, geb. Reichenbach, geb. 28. 10. 1897 in Swiniary, Kreis Gostynin/Waldrode. Lubliner und Cholmer Suche meine Eltern Samuel Hau f, ca. 65 J., und Luise, geb. Iker, aus Alexandrowce, Kreis Cholm Lubelski, von dort 1940 nach Sokolowo, Post Milkowo, Kreis Czarnikau, Bezirk Posen, umgesiedelt. Erbitte ebenfalls Nachricht über meine Geschwister Wiktorine, Adela, Danida und Walter Hauf sowie über meine Verwandten A. Heger, Dorok, Iker und Wiktorina Lenz. R. Hauf. Farn. D rat 1,, Fabrikant landw. Maschinen, aus Cholm. Wolhynier Arnold Neu man n und Ehefrau, geb. Mettner. Josef J ä s k e und Ehefrau Olga, geb GelIert, zuletzt im Warthegau. Ferdinand Sei end t, geb. 6. 1. 15 in Sademle/Wolh., war zuletzt bei Fp.-Nr. 06048 D und geriet am 14. 4. 44 auf der Krim in russ. Gefangenschaft. Sucher: Withold Selendt, ehedem Sademle/Wolh., dann Polnisch-Sitzk, Weichselniederung. Veröffentlicht Provinz Posen Hugo R i.s 1,0, geb. 1. 1. 1912 in Radwonke, Kreis Kolmar, Bezirk Posen, zuletzt Obergefreiter bei der Wehrmacht. Gesucht von seiner Gattin Erna Risto. Suche meine Mutter Amalie F i e die l' , geb. Lück, geb. 27. 1. 85 und meine Schwester Else Lau f, geb. Fiedler, geb. 1. 6. 20, beide zuletzt in Talrode, Kreis Hohensalza, sowie meine Schwester Pauline La n g e, geb. Fiedler, geb. 1902, zuletzt in Luisenfelde, Kreis Hohensalza. 1945 sind sie von dort geflüchtet; seither erhielt ich kein Lebenszeichen. Gesucht von Sohn und Bruder Rudolf Fiedler. Familie Andreas Hell man n aus Meinitz (Mikuschewo), Post Liebenstadt (Miloslaw), Kreis Wreschen. Sucher: Georg Ryzynsky. Verschiedene Orte Julius und Katharina Kai s er, geb. Fuchs, Zuckerbäcker aus Lemberg (Galizien) Lina PI u s kat aus Schröttersburg, Hermann-GÖring-Str. 55 Schon sieben Jahre lang suche ich meine alte Mutter Emilie Sophie K lern 1" geb. Hippier. Sie sollte vom Deutschen Roten Kreuz gegen Bezahlung von 300 RM von Thorn nach Oberhausen evakuiert werden und wurde am 20. 1. 1945 zu diesem Transport abgeholt - niemand aber weiß, wo dieser Transport dann abgeblieben ist! Frau Wanda Müller Achtung, ehemalige Solda,ten! Suche meinen Sohn Bruno R ich tel', geb. 16. 7. 1924 in Lodz, war im Januar 1945 als Gefreiter in Radom bei der Infanterie. Johann Richter, früher Lodz-Zubardz, Sierakowskiego 19. Eduard Gottlieb B u c h hol t z , geb. 14. 4. 1905 in Reischewo, Soldat bei Feldpost-Nr. 24891. Letzte Nachricht kam im Januar 1945 aus Landsberg/Ostpr. Es warten auf ihn Frau und Kinder in der Ostzone! Grenadier Karl-Heinz K a y n a t h, geb. 1927, eingezogen am 6. 1. 1945 zur Flak in Xawerow bei Lodz, nachdem er mit vielen Schülern des LDG Lodz das Notabitur absolvierte Letzte Anschrift: 4.1Gen.-Ers.-Batl. 458 in Gnesen, Lager Süd. Sucherin: Ida Rasehig. Gefreiter Franz Kuh n e r 1" geb. 17. 1. 1901, wohnhaft Lodz, Jaremy- Wisniowieckiego 32 (Hannoversche Straße), Feldpost-Nr. 31133 D, letzte Nachricht vom 16. 1. 1945. Laut Angaben eines Heimkehrers (Ludwig Kunitz) soll K. am 16. 1. 1945 6 km von Radom von der 470. Russ. Panzerdivision in Gefangenschaft genommen worden sein. Auf ein Zeichen des Lebens wartet die Ehefrau Olga KuhnCl't. geb. Heidrich. Mitteilungen bitten wir an die Schriftleitung des "Heimatboten", Kiel- HoItenau, Kastanienallee 29, zu übersenden! Eine gute Einkaufsquelle in Frottierhandtücher verseh. Qualitäten u. Größen Frottierbadetücher, groß und klein Bademantelstoff in schönen Dessins, 150 cm breit Waschbeutel und Waschlappen Preiswert und gut Bitte Preisliste zu verlangen ARTUR SCHRÖTER, (13a) Amberg/Opf., Max-Josef-Straße 211. Für einige Bezirke werden noch verkaufsfreudige Vertreter gesucht Kindersuchdienst Gesucht werden aus: Kamieniec, Kreis Hermannsbad, Edwin und Erna Fr i e dl' ich (Zwillinge), geb. 18. 3. 39 und ihr Bruder Waldemal', geb. 1. 9. 41, von Natalie Friedrich. Der Vater von diesen Kindern ist in Rußland gefallen, ihre Mutter 1945 auf der Flucht gestorben. Eine Bekannte sah zufällig, wie ein russischer Soldat die Kinder wegführte - wohin, ist unbekannt. Warschau, Alina Wanda Kr ü ger, geb. 23. 8. 38 in Warschau, ul. Czerniakowska 187/Hafenstr., die zuletzt bei den Großeltern in der Kolonie Modlin war, von Emma Daase, geb. Meister. Birkenfeld (Tomaschow). Polen, Alexander Besler, geb. 7. 3. 34, in Birkenfeld, von seiner Schwester Erna Besler. Goslawitze, Kreis Hermannsbad/Ciechocinek, Helga S tab el , geb. 20. 4. 1934 in Augustow/Wolhynien, Arnold, geb. 9. 9. 1936, und Lotte, geb. 5. 11. 1939, ebenda, sowie Edeltraut, geb. 26. 9. 1941 in Goslawitze und Ursula, geb. 17. 6. 1943 ebendort, von ihrem Vater Otto Stabei, geb. 28. 2. 1903 in Augustow/Wolhynien. unter Zulassung Nr. 15 der Landesregierung Schleswig-Holstein. Schriftleiter H. Stedtbarth, Kiel-Holtenau, Kastanienallee 29. - - Lizenzträger ·P. G. Richter. Für Beiträge trägt Verfasser - Druck: Rud<s & Co" Verantwortung. Kiel.