Clavicula
Transkrypt
Clavicula
1 Inhaltsverzeichnis Teil 1: Einige Kapitel zur Sprachlehre S. 3 - 72 Teil 2: Sachgruppen S. 73 - 221 Teil 3: Alphabetisches Register S. 222 - Liebe Leserinnen und Leser, für Hinweise auf Fehler und Fehlendes sind wir Ihnen dankbar (siehe letzte Seite) Die Herausgeber 2 Glutaeus maximus sive Maximilian gluximus VORWORT DER HERAUSGEBER Glutaeus maximus oder Maximilian gluximus - das ist hier die Frage. Nach der Lektüre der Clavicula wird das keine Frage mehr sein ! Vor Jahren erzählte uns unser Freund Professor Dr. Jonas Landmann, dass sein Vater ein Jahrzehnt lang "lateinlose Medizinstudenten" in die Grundzüge der lateinisch-griechischen (medizinischen) Fachsprache eingeführt hat. Vater Landmann hatte sich immer gewünscht, seine Skripten als Buch herausgeben zu können, was ihm aber nicht vergönnt war. Der tragische frühe Tod unseres Freundes Professor Dr. Jonas Landmann hat uns stimuliert, im Gedenken beider "Landmänner", die sich um die Medizin Verdienste erworben haben, zumindestens die Clavicula als Skriptum neu herauszugeben. Die Herausgeber haben das Skriptum, das z.T. nur noch in schwer lesbarer Form vorlag, sanft bearbeitet und um Medizinisches nicht Philologisches ergänzt, Schreibfehler bereinigt - wahrscheinlich um den Preis eigene Schreibfehler zu übersehen - und neu geordnet. Die Clavicula wendet sich an diejenigen Studenten, die an der Fachsprache interessiert sind: hoffentlich sind viele junge Mediziner daran interessiert ! Die falsche Betonung medizinischer Fachausdrücke, die Unkenntnis ihrer Bedeutung und die häufige Verwechslung ähnlich lautender Fachausdrücke sind für die akademischen Lehrer z.T. "schmerzhaft" und für die Studenten "desavouierend". Wer die Clavicula einmal durchgearbeitet hat wird wissen, was Novus medicus, nova sepulchra (Neuer Arzt, neue Gräber) aber auch Medicus novus facit miracula (Ein neuer Arzt tut Wunder) bedeutet. Wir hoffen, dass möglichst viele Studenten "Motu proprio" "Per aspera ad astra" gelangen. im Oktober 1995 I. und M.J. Mihatsch 3 VORWORT DES AUTORS Über zehn Jahre gab ich an der Basler Universität für "lateinlose Medizinstudenten" eine Einführung in die sprachlichen Grundlagen der wissenschaftlichen Terminologie. In dieser Zeit habe ich mir, als Philologe, aus Medizin und Naturwissenschaft ein ausgedehntes Material zusammengesucht und lexikalisch geordnet. Dieses Lexikon habe ich seither weiter ausgebaut und habe die im mündlichen Unterricht gegebenen notwendigsten grammatischen Erläuterungen zu Papier gebracht. Fertig ist das Buch nicht, vollständig kann es nie werden, ist aber reichhaltig. Das alphabetische Register enthält, ohne die durchsichtigen Zusammensetzungen, über 3000 Vokabeln. Diese Clavicula ("Schlüsselchen") konkurriert nicht mit den vorhandenen Fachwörterbüchern, weil sie nur sprachliche Auskunft geben will, dies aber philologisch zuverlässig, unter Einbezug des Griechischen und sprachlich Zusammengehörendes zusammenstellend. Sie ersetzt auch keine der vorhandenen Einführungen ins Medizinerlatein. Ein Grossteil der Terminologie stammt aus dem Griechischen, und es schien sinnvoll, die lateinischen und griechischen Korrelate zusammenzunehmen: Eine Entzündung des iecur heisst Hepatitis. Also Ordnung des Materials nicht nach dem Alphabet sondern in der Art von Dornseiff's Deutschem Wörterbuch nach Sachgruppen: Elemente, Stoffe, Pflanzen, Tiere, Körperteile, Krankheit; dann die Menschenwelt von der Familie über Staat, Handwerke etc. bis zu Gefühl und Geist, schliesslich die Formalien, Zeit, Ort und Bewegungen, Zahlen, Konsistenz, Temperatur etc. Insgesamt etwa 80 Gruppen, in jeder die hergehörigen Grundwörter und darunter deren Ableitungen: Lateinisch, Griechisch, Deutsch und eine vierte Spalte für das, was ich im Unterricht zur Verlebendigung beifügte: Beispiele von Zusammensetzungen (gala Milch, Galanthus Schneeglöckchen) - dies nur in engster Auswahl, sonst würde das Buch unhandlich; das Vorkommen in lateinischen Zitaten, Wortgeschichtliches, Hinweis auf sprachliche Vorgänge, Ausblicke in Mythologie, Geschichte, Philosophie, Katholisches - all das, um die Terminologie aufzuschliessen, dass Galanthus eben nicht einfach Galanthus "heisst", sondern Milchblüte bedeutet; wie ein antiker Schlüssel aussah, um clavicula als "Schlüsselbein" zu erklären; mactra die Trogmuschel gehört zur "Masse" und magma Teig: Als die Teigschüssel; das nimmt den Wörtern ihr Etiketten-. und Chiffrenhaftes; bekannte Fremdwörter schliessen sich an, das erleichtert das Lernen. Dazu etwas lateinische Formenlehre, soweit sie der Arzt braucht, um griechische und lateinische Wortableitungslehre, damit die Worttypen fühlbar und die häufigen Vor- und Nachsilben geläufig werden. Clavicula richtet sich nur an Menschen, die überhaupt sprachliche Fragen stellen. Sie wird auch denen etwas bieten, die einmal Latein gelernt haben, erst recht aber der ständig wachsenden Zahl derer, denen die sprachlichen Grundlagen fehlen. Ich denke sie mir in der Hand von Studenten. Die ungewohnte Zusammenstellung von Griechisch und Latein könnte selbst Philologen locken; aber auch Drucker, Laborantinnen und in der Pharma-Industrie tätige Menschen hat sprachliches Interesse schon in meine Kurse geführt. im November 1971 G.P. Landmann 4 EINIGE KAPITEL ZUR SPRACHLEHRE DAS INDOGERMANISCHE Griechisch und Latein sind historisch kulturell miteinander verknüpft, sprachlich aber untereinander nicht näher verwandt als beide mit dem Germanischen, Keltischen, Slawischen, Indischen: All diese Sprachen bilden zusammen die indogermanische oder indoeuropäische Sprachenfamilie, die sich abhebt von den semitischen und mongolischen, den Bantu-Sprachen und vielen anderen. Alle Menschen sprechen; aber eine Ursprache, die Sprache Adams, lässt sich so wenig rekonstruieren wie die Urrasse. Das Indogermanische ist nirgends erhalten: es lässt sich nur aus Übereinstimmungen der ältesten Formen des Indischen (Sanskrit), des Griechischen, Germanischen etc. erschliessen. Griechische, lateinische und deutsche Wörter, die so durch gemeinsame Abstammung aus derselben indogermanischen Wurzel zusammengehören, nennen wir urverwandt. Unser Wörterbuch verwendet dafür die Tilde: pater ~ Vater, octo ~ acht. Die Indogermanen nomadisierten zwischen Iran und Ungarn, traten zu Anfang des zweiten Jahrtausends v. Chr. als Einwanderer und Eroberer in die historisch bekannten Räume und vermischten sich in Indien, Griechenland, Italien mit einer Urbevölkerung, wobei sich die Sprachen durchdrangen. Dass die Indogermanen selber eine reine Rasse gewesen wären, lässt sich aus der Existenz ihrer Sprache nicht beweisen - Sieger wie Besiegte können fremde Sprachen annehmen. So lernten die unterworfenen Kelten in Frankreich von ihren römischen Besiegern Latein und übertrugen ihrerseits ihre neue Sprache, das Französische, auf die eingedrungenen germanischen Franken, die dem Land den Namen gaben, auf die germanischen Burgunder und die ebenfalls germanischen Normannen, die aus der Normandie ihr Französisch nach England hinübertrugen, wo sich nun zwei Sprachen mischten. Entscheidend ist also nicht die militärische, sondern wohl eher die kulturelle Überlegenheit. So lässt sich aus der Sprache allein nicht auf die Völker schliessen. Es hat noch nicht gelingen wollen, bestimmte prähistorische Kulturen Nordeuropas mit den Indogermanen zu verknüpfen. Vielleicht ist übrigens auch die indogermanische Sprache selbst schon als ein Mischprodukt zu verstehen. Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. wanderten mit den griechischen Ärzten griechische Fachwörter ins Lateinische, seit dem Mittelalter lateinische und latinisierte ins Deutsche. Solche Entsprechungen bezeichnen wir, wie auch Wortentwicklungen, mit dem Zeichen ›. 5 DAS ALPHABET Wir muten dem Benützer dieses Lexikons nicht zu, für die griechischen Wörter auch noch das griechische Alphabet zu lernen - obgleich das geringe Mühe wäre - sondern wir schreiben auch Griechisch mit lateinischen Buchstaben. Da aber zahlreiche griechische Buchstaben in der wissenschaftlichen Formelsprache Verwendung finden, ist an dieser Stelle vielleicht ein Überblick über das vollständige Alphabet willkommen. Die griechischen Buchstaben tragen Namen - alpha, beta - die aus der griechischen Sprache nicht zu erklären sind: Sie sind semitisch, phönizisch. Denn ums Jahr 1000 v. Chr. entlehnten die Griechen Schreibkunst und Buchstabenformen von den Phöniziern, die nach ägyptischem Vorbild eine Bilderschrift zur Buchstabenschrift weiterentwickelt hatten: Für jeden Konsonanten gaben sie die schematische Abbildung eines Gegenstandes, dessen phönizische Bezeichnung mit dem betreffenden Konsonanten anlautete. Das ist das sogenannte akrophone Prinzip (auch Philologen lieben Fachwörter). Aus demselben Altsemitischen stammt auch das hebräische Alphabet. Der Bildcharakter verlor sich, als die Griechen in klassischer Zeit, im 5. Jahrhundert v. Chr., die ursprünglich mannigfaltigeren und unregelmässigen Formen abstrahierend, geometrisierend, auf wenige wiederkehrende Kreise, Halbkreise, senkrechte, waagerechte und schräge Striche reduzierten; auch die hebräische Quadratschrift entstand unter griechischem Einfluss im Hellenismus, im 2. Jahrhundert v. Chr.. Die griechischen Kleinbuchstaben entwickelten sich gleichzeitig mit den Lateinischen erst im Mittelalter, in Byzanz. Die deutsche und dänische Unsitte, Substantive gross zu schreiben, setzte sich erst in der Barockzeit durch. Während das hebräische Alphabet linksläufig blieb, drehten die Griechen um 500 v. Chr. die Formen und die Schreibrichtung nach rechts herum. Man hat darin einen Übergang vom weiblichen zum männlichen Prinzip erkennen wollen - aber die Griechen haben nie ein Matriarchat gekannt. Die Griechen haben ihre phönizische Vorlage nach ihren Bedürfnissen umgestaltet. Die zahlreichen Zeichen für Hauch-, Zisch- und Reibelaute, die sie nicht brauchten, verwendeten sie neu, um daraus Vokalzeichen zu schaffen. Erst dadurch wurde das griechische Alphabet, zumal in seiner lateinischen Ausformung, zum geeigneten Instrument, um alle Sprachen der Welt wiederzugeben, als kyrillisches Alphabet für das Russische, als lateinisches, selbst für das Türkische, vielleicht demnächst sogar einmal für das Japanische. Aber unsere Schwierigkeiten bei der Fixierung von ng, hart und weich ch, sch, w (verdoppeltes v), englisch hart und weich th, italienisch ci, gi, russisch sch, tsch, schtsch, die mangelnde Unterscheidung von zischendem und säuselndem s, das rührt heut noch daher, dass die Schöpfer unseres Alphabets all diese Laute in ihrer Sprache nicht kannten. Weil die ionischen Griechen das H nicht mehr sprachen, nennen wir heute noch das Land der Hindu: Indien. Bei der Adaption der semitischen Vorlage gingen die einzelnen griechischen Städte gesonderte Wege. Durchgesetzt hat sich das Alphabet von Athen. Die unteritalienische Stadt Kyme, Cumae bei Neapel, deren Alphabet durch etruskische Vermittlung zum lateinischen wurde, kannte noch ein H (die Athener hatten daraus ihr langes E gemacht), kannte noch F und Q, und das X diente dort für ks, in Athen für kh. Das Gamma sprachen die Etrusker hart, als k, so wurde es zum lateinischen C und die Römer mussten für den weichen Laut durch Beistrich ein neues Zeichen schaffen, G, das sie im 6 Alphabet an die Stelle des entbehrlichen Z einsetzten, und da sie die Formen rundeten, entwickelte sich Pi G, zu P, sodass sie das griechische Rho, P, durch einen weiteren Beistrich davon unterscheiden mussten: R. Die folgende Liste gibt vor den griechischen Zeichen noch das altsemitische, aus dem es sich entwickelte, und nennt, soweit bekannt, dessen Bildwert. Sem. Zeichen Bildwert Hebr. Name Griech. Name Lat. Name Kuhkopf, Rind alef A a alpha A Haus bet B b beta B Kamel? gimel G g gamma G Türflügel daled D d delta D Gitterfenster he E e epsilon E Haken, Nagel waw Waffe dsajin Z z zeta Z Zaun? chet H h eta E (gespr. ä) Schauch? Ballen? thet Q q theta T (Th) Hand jud I i iota I gespreizte Hand kaf K k kappa K Ochsenstachel? lamed Ÿ l lambda L Wasser mem M m my M Fisch nun N v ny N Stütze? samech X x xi X Auge ajin O o Mund pe ∏ " pi P Kopf resch P p rho R (Rh) Zahn schin ∑ s sigma S Zeichen, Marke taw T t tau T waw Y u ypsilon Y F f phi F (Ph) X c chi (Ch) y y psi (Ps) Ω w omega O (lang) Angelhaken? zade Hinterkopf? kuf omikron O (kurz) Christus nennt sich Anfang und Ende, das A und O, sein Sigel: X + P = 7 SCHRIFT UND LAUT 1. Alle einfachen Vokale kommen in langer und in kurzer Aussprache vor, ohne dass die Schrift dies unterschiede. Nur das griechische Alphabet hat kurz o mikron und lang o mega, kennt auch zwei e, das kurze e psilon und das lange eta. Unser Buch bezeichnet Längen, wenn nötig, mit waagerechtem Strich über dem Vokal. Diphthonge sind immer lang, daher auch griechisch u, das sich aus oy entwickelt hat, wie das französische ou. 2. In der hellenistischen Periode, in der die Römer anfingen griechische Fachwörter zu entlehnen, war die Freude an den reichen Vokalen, die die Sprache Homers so klangvoll macht, schon im Schwinden. Man schrieb zwar weiter ai und oi, aber man sprach ae und oe. So hörten und so schrieben daher die Römer: Aetna, paedagogus, coenobium, oeconomia. Dies diphthongische ae und oe blieb bis in Caesars Zeit (vgl. dt. Kaiser) und wurde dann, ohne Änderung der Schreibweise, zu ä und ö, wie später im französischen: aimais zu ämä. So, als ä und ö, sprechen wir ae und oe in den wissenschaftlichen Termini; in den romanischen Sprachen jedoch fielen weiterhin beide Laute mit e zusammen, weshalb die Lateinschreiber des Mittelalters in der Orthographie unsicher wurden; coeliacus ist gr. koiliakos, aber irrig steht coelum für caelum, coecum für caecum, foetus für fétus. Im byzantinischen Griechisch war ai auch zu ä und dies zu e geworden und oi zu ü. Man unterschied daher beim Buchstabieren zwischen den diphthongischen e und ü (= ai und oi) und den "einfachen", die darum die Namen e psilon und y psilon erhielten. Im Neugriechischen wurde y weiter zu i gespitzt, daher der französische Name y grec. Aber in wissenschaftlicher Sprache sollte man y wieder als ü sprechen und es auch in der Schrift nicht abschaffen: es hilft unterscheiden, z.B. Oxyd von Rhomboid, stylos von stilus. Unser Buch verwendet für griechische Wörter die echte, griechische Orthographie und empfiehlt auch, sie auszusprechen wie sie geschrieben sind. Man wird also Wörter mit oe und ae im Register und im Lexikon meist unter oi und ai finden. 3. Griechisches ei wurde hellenistisch erst zu geschlossenem e (Achillea, Trachea), später zu i (hyoid, Herakleitos › Heraklit). Man wird also gelegentlich ein i in ei transponieren müssen. 4. Griechisches eu wurde spätgriechisch vor Vokalen (neugriechisch auch vor Konsonanten) zu ev: Evangelium, euonymos › Evonymus, der bacchantische Jubelruf euoi wird evoe, leuko-ion › Levkoie. 5. Es gab im Urgriechischen kein Wort, das mit r anlautete, sondern nur mit sr- oder wr-. Im Griechischen wurden dann diese w und s zum Hauch. Daher transkribiert man jedes anlautende griechische r mit rh: Rhythmus, Rheuma (~ dt. Strom), rhexis (~ dt. Wrack). Bei der Wortzusammensetzung führten diese nachwirkenden w und s zur Verdoppelung des r : 8 arrhythmia, diarrhoia, katarrhûs, glykyrrhiza. Wenn wir den doch wohl keltischen Flussnamen Rhein - ebenso Rhone- mit Rh schreiben, so rührt das daher, dass die Römer den Namen zuerst in geographischen Werken griechischer Gelehrter kennenlernten. 6. Die Griechen kannten die harten Konsonanten in zwei deutlich unterschiedenen Formen, mit Hauch und ohne Hauch, so wie sich der deutsche Tee (sprich THE) vom französischen thé (sprich TE) unterscheidet. Sie hatten k und kh (kappa und chi), p und ph (pi und phi), t und th (tau und theta). Erst in der Kaiserzeit wandelten sich die Aspiraten (k-h, p-h, t-h) zu Spiranten: ach- und ich-Laut, f und englisch th. Wir sprechen nun phi und chi wie es die Byzantiner ihren humanistischen Schülern in Italien beigebracht haben, als f und ch (Philosophie, Chitin); nur beim Dental sprechen wir beide t gleich, weil uns der englische th-Laut fehlt. Sch ist getrennt zu sprechen: s-cholé. 7. Den Römern diente bis zum Ende des Altertums der Buchstabe C zur Bezeichnung des kLautes; das alte K hatte sich nur in Namen und Sakralwörtern erhalten. Erst im Mittelalter begann in den romanischen Sprachen die Erweichung von k vor hellen Vokalen e und im Französischen auch vor dem sehr hell gesprochenen a (chanter, champ): bei vorgeschobener Artikulationsbasis lockerte der für e und i breitgezogene Mund den Gaumenverschluss und k wurde zum Zischlaut. Aus Kikero wurde im Klosterlatein Zizero, italienisch Tschitscherone, französisch Scisséron. In der humanistischen Tradition und so also auch in der wissenschaftlichen Terminologie, wird demnach c vor e, i, ae, oe als z gesprochen, während die meisten Gymnasien im Lateinunterricht die k-Aussprache wiederhergestellt haben. - Die beschriebene Palatalisierung, phonetisch gut begreiflich, hatte übrigens schon dreitausend Jahre früher die indogermanische Sprachen in eine östliche und eine westliche Gruppe gespalten; die Satem- und die Centum-Sprachen (persisch satem, lat. centum = hundert). Da nun auch die griechischen Fachwörter und griechischen Namen durchs Medium lateingeschriebener Wissenschaft in den Westen gelangten, wurde jedes griechische k als c geschrieben und entsprechend ausgesprochen: coelia, caenozoicum, caestus, cista, cystis, Alcibiades, Thucydides. Bei den Namen sind wir auf das griechische k zurückgegangen: Alkibiades, Kimon, Thukydides. Freilich, heisst es nun Kentauren oder Zentauren? In den Fachwörtern aber bleibt es beim c und dessen doppelter Aussprache: oikos Haus steckt in Oekonomie wie in monoecisch, Dioecese. Unser Lexikon schreibt griechisches k als k, um echtes Griechisch zu geben; daran wird man also beim Suchen c-haltiger Wörter denken müssen. 8. Etwa gleichzeitig begann in Italien und in den Klöstern die z-Aussprache von t vor i + Vokal: nati-o wurde nazio. Das Französische ging noch weiter bis zum s. In griechischen Wörtern wurde -ti- auch oft zu -si-. Wo t aber erhalten ist, sollte das t unverändert als t gesprochen werden; Aeti-o-logie. 9 DER AKZENT Wohl alle Sprachen heben in mehrsilbigen Wörtern eine bestimmte Silbe heraus. Aus dem Wechsel betonter und unbetonter Silben ergibt sich ein Sprachrhythmus. Welche Silbe betont wurde, darüber gab es im Indogermanischen keine Regel; aber die Einzelsprachen haben die ursprüngliche Freiheit in verschiedener Weise beschränkt. 1. Griechische Wörter können nur auf einer der drei letzten Silben betont sein, auf der drittletzten nur, wenn die letzte kurz ist. Es gibt ánthropos, poikilos und strategos. Weil man einem Wort seine Tonsilbe nicht ansehen kann - es gibt keine Regel -, werden im Griechischen seit hellenistischer Zeit die Akzente mitgeschrieben. Unser Lexikon gibt die Betonung an, durch Schrägstrich (´) über dem betonten Vokal, wenn der Ton auf der letzten oder auf der drittletzten Silbe ruht; akzentuierte vorletzte bleibt unbezeichnet. Der griechische Akzent war (wie der litauische heute noch) musikalischer Natur: Die herausgehobene Silbe wurde um eine Quart oder Quint höher ausgesprochen als die übrigen. So steigt auch im Rheinland und in Norddeutschland auf Tonsilben die Tonhöhe stark an, während sie bei den alemannischen Schweizern sinkt. Dies musikalische Element bezeichnet das Wort Akzent, die wörtliche römische Übersetzung von gr. prosodia, "Beigesang", harmonische Abstimmung. Da die Griechen die hohen Töne als die scharfen empfanden, heisst das Akzentzeichen Akut, frz. aigu, der scharfe. Dass manchmal auf demselben langen Vokal der griechische Ton stieg und wieder sank, "herumgezogen" wurde, accentus circumflexus ã, e, õ ist für unsere Zwecke irrelevant, bleibt daher in unserem Lexikon unbezeichnet. 2. Im Lateinischen und in den germanischen Sprachen ist der Akzent dynamisch: Die Tonsilbe wird durch die Lautstärke herausgehoben. Das führt zum Schwund von Zwischen- und Endsilben: Lateinische Wörter sind in der Regel kürzer als griechische, germanische wegen des Anfangstons noch kürzer. Am Ende der Entwicklung steht die Einsilbigkeit des Englischen. Das Germanische hat eine starke Anfangsbetonung. Nur wenige Vorsilben (be-, ver-, zer-, ge-, auch über- und unter-) sind vortonig. Das Altdeutsche hat Fremdwörter unbedenklich den eigenen Akzent- und Lautgesetzen unterworfen und dadurch eingedeutscht: kyriaké › Kirche, pentekosté › Pfingsten, papás › Pfaffe, scriniárius › Schreiner. Zur Zeit, da die wissenschaftliche Terminologie rezipiert wurde, war diese Tendenz erloschen: Wir betonen lateinische und griechische Namen und Fachwörter nach den lateinischen Regeln, soweit nicht die französische Endbetonung mitübernommen wurde: Mathematik, Herodot. 3. Der lateinische Akzent kann nur auf der vorletzten oder auf der drittletzten Silbe stehen; auf der drittletzten steht er immer dann, wenn die vorletzte kurz ist; dabei ist die Quantität der drittletzten Silbe gleichgültig. Lang ist eine Silbe, wenn entweder ihr Vokal lang ist oder wenn auch auf kurzen Vokal mehr als ein Konsonant folgt. (Verbindungen mit r und l sind so leicht 10 zu sprechen, cr, gr, pr, pl, br, tr, dass sie als einfache Konsonanten gelten: sincérus, iracundus, industria, fauna, abyssícola). Wenn ein Wort im Genitiv um eine Silbe länger wird, muss sich der Akzent verschieben: ócciput, occípitis. Da man den Akzent ausrechnen kann, sobald man Länge oder Kürze der vorletzten Silbe kennt, wird er im Lateinischen nicht geschrieben. Unser Lexikon gibt gelegentliche Hilfen. Auch die Römer kannten nicht unser modernes Bemühen, fremde Wörter möglichst korrekt auszusprechen; sie betonten griechische Namen und Wörter nach ihren eigenen lateinischen Regeln. Das gilt auch für uns noch. Sokrátes › Sókrates, Periklés › Périkles, Menélaos › Meneláus, koiliakos › coelíacus, kremaster › cremáster, elephantíasis › elephantiásis. Unser Lexikon, das nicht gut beide Akzente schreiben kann, muss die Transposition aus dem Griechischen ins Lateinische dem Leser überlassen. STAMM UND ENDUNG Wenn wir konjugieren, geben wir dem Verb für die drei Personen der Einzahl und der Mehrzahl verschiedene Endungen: Du schreibst, er schreibt. Auch die Grundform hat ihre eigene Endung: schreiben. Freilich fallen manche dieser Endungen zusammen: Er und ihr schreibt; ich schreibe, Konjunktiv er schreibe. Zur Verdeutlichung dienen uns die zugesetzten Pronomina: Ich, du, er. In den antiken Sprachen waren die Endungen klarer unterschieden, oft mehrsilbig, und die Pronomina traten nur dazu, wenn sie betont waren. Die Beziehungen des Begriffs im Satz wurden nicht durch unsere kleinen Formwörter festgelegt, sondern durch die Endungen; das einzelne Wort genügte also sowohl für den Begriff wie für seine Verknüpfung im Satz. Das gibt den alten Sprachen, Sanskrit, Griechisch, Latein, auch Hebräisch, das sparsam Kraftvolle, Gedrungene. Wir müssen also bei antiken Verbformen genau Stamm und Endung unterscheiden, auch wo Stammauslaut und Endung verschmelzen. Ne itereta von itera-re nicht zu wiederholen, misce-atur von miscé-re es werde gemischt; audiatur von audí-re es werde gehört; imprimátur von imprímére es werde gedruckt. Ebenso bei der Deklination von Substantiv und Adjektiv. Zwar hat das Griechische wie das Deutsche schon das hinweisende Pronomen zum Artikel weiterentwickelt: DER Mann wird abgeschwächt der Mann. Aber die Beziehung des Begriffs im Satzzusammenhang wird auch im Griechischen wie im Lateinischen hauptsächlich durch die Endung klar; auch der Nominativ ist nicht die Grundform (wie im Deutschen) sondern mit seiner eigenen Endung ein Fall unter anderen Fällen. Auch hier müssen wir Stamm und Endung unterscheiden lernen. Der Stammauslaut ist massgebend für die zu wählende Gruppe von Endungen, die Art der Deklination. Nur mit der Endung zusammen wird der Stamm zum Wort; isoliert kommt er selten vor; man braucht ihn bei der Wortzusammensetzung. Wie wir im Abschnitt über die Wortfamilien sahen, können sinnverwandte Wörter, d.h. Stämme, ein Element gemeinsam haben. Femina Frau, fetus Leibesfrucht, fecundus fruchtbar. Dies kürzeste gemeinsame Element, hier √ FE, nennen wir die Wurzel. 11 Dass in einer fernen Urzeit einmal Wörter aus Stämmen, Stämme aus Wurzeln wuchsen, ist anzunehmen. Doch lässt sich über diese Periode des Sprachaufbaus nichts aussagen; auf der frühesten, rekonstruierbaren Stufe finden wir ein reich gegliedertes Formensystem und im Laufe der Sprachengeschichte dessen Abbau, den Zerfall des Endungssystems und dessen Ersatz durch Funktionswörter wie Hilfsverben, Pronomina, Artikel und Präpositionen. DIE DREI GESCHLECHTER Im Griechischen und im Lateinischen sind wie im Deutschen alle Substantiva entweder männlich oder weiblich oder sächlich. In der Natur freilich gibt es nur zwei Geschlechter. Dass in der Sprache leblose Dinge als männlich oder weiblich gelten konnten, geht auf eine animistische Entwicklungsstufe der Menschheit zurück: Alles wovon ein Tun, eine Wirkung ausgehen kann, war lebendig. Daneben gab es auch "Dinge", die nur als Objekt denkbar waren, unbelebte Sachen also ungeschlechtig. Der lateinische Ausdruck Neutrum, keines von beiden, weder masculinum noch femininum, ist besser als unser "sächliches Geschlecht". Nach Überwindung des Animismus hatte die Zugehörigkeit zu einer der drei Gruppen keinen tieferen Sinn mehr; das "grammatische Geschlecht" hing vom Bildungstypus des Wortes oder vom Zufall ab, wenn nicht das "natürliche Geschlecht" massgebend war. Mit diesem Objektcharakter der Neutra hängt zusammen, dass bei ihnen allen, in allen Deklinationen, in Einzahl und Mehrzahl, der Nominativ die gleiche Form hat wie der Akkusativ, und dass in fast allen Deklinationen der Singular identisch ist mit dem reinen Stamm. Dass in allen Deklinationen ihr Plural auf einem a endigt, welches aus der übrigen Endungsreihe herausfällt, mag so zu erklären sein, dass ein aus der gleichen Wurzel gebildetes Femininum kollektiven Sinnes als Mehrzahl diente - wie wenn im Deutschen Gebirge als Mehrzahl von Berg diente, Gewölk von Wolke, Menschheit von Mensch. Als Abkürzungen für die Geschlechter dienen: m, f, n. DIE DEKLINATIONEN Die deklinierbaren Wortstämme, also die der Substantive und Adjektive, können praktisch auf jeden Laut des Alphabets endigen; der Stammauslaut bestimmt die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Deklination. Demnach gibt es A-, E-, I-, O-, U- und eine konsonantische Deklination. In fast allen Deklinationen hat der NOMINATIV der männlichen und weiblichen Wörter die an den Stamm antretende Endung s. Lateinisch: nervus, febris, spiritus, dies, pes; Griechisch: Leonidas, mythos, ichthys, helix. Möglich dass dieses Nominativ-s der Rest eines indogermanischen Pronomens so = der ist, das anzugeben hatte, dass der zunächst isoliert hingesetzte Stamm jetzt Subjekt eines Satzes wird, wie etwa in Goethes Türmer: "Der Türmer, der schaut zumitten der Nacht hinab auf die 12 Gräber in Lage; Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht; Der Kirchhof, er liegt wie am Tage". Dieses Nominativ-s wurde in den germanischen Sprachen zu r; wir finden es im Deutschen in den Pronomina er, dieser, und beim Adjektiv: ein kleiner Mann. Aus dem Nordischen sind uns Namen geläufig wie Baldur, Hödur, Fafner. In allen Deklinationen endet der AKKUSATIV Singularis der männlichen und weiblichen Wörter auf m, der des Plurals auf Langvokal + s: nervum, nervõs, alam, alás. Der Name Akkusativ, "Anklagefall" beruht auf dem Missverständnis eines griechischen Namens, der eigentlich mit Ursachefall, Kausativ, hätte übersetzt werden sollen. Die griechischen Grammatiker sahen im Objekt die auslösende Ursache einer Handlung: Der Brief ist die Ursache des Lesens, die Vorstellung Haus ist schuld am Bauen. Im GENITIV stand oft der Name des Vaters, daher Abstammungsfall; DATIV = Gebefall. Die erwähnte Reduktion des ursprünglichen Formensystems zeigt sich schon im Lateinischen und Griechischen bei der Zahl der noch vorhandenen Fälle: Das Griechische hat wie das Deutsche noch vier, das Lateinische fünf, das Indogermanische hatte acht, nämlich zu den uns geläufigen noch einen VOKATIV für Ruf und Anrede (im Lateinischen und Griechischen nur in Resten erhalten), einen ABLATIV, der ohne Beifügung einer Präposition auf die Frage woher ? antwortet, (Wegtragefall), einen LOKATIV (Ortsfall) auf die Frage wo? und einen SOCIATIVUS oder INSTRUMENTALIS auf die Fragen mit wem? und womit? - typisch animistisch, dass dies beides eins war: Mit dem Freund und mit der Axt. Diese drei Fälle flossen im lateinischen Ablativ und mit dem deutschen Dativ zusammen, im Griechischen verteilten sie sich auf Genitiv und Dativ. In der folgenden Übersicht über die einzelnen Deklinationen geben wir nur Nominativ und Genitiv, je Singularis und Pluralis, meist mit zwei Beispielen an, damit man Stamm und Endung richtig trennen lernt. Die übrigen Fälle braucht der Naturwissenschaftler nie, der Mediziner selten; sie sind der Vollständigkeit halber in einer Tabelle zu finden. O - Deklination Im Lateinischen ist das O im Nominativ zu U verdumpft; nervus. Nur in einigen Deklinationsformen und im Griechischen zeigt sich, dass O das ursprüngliche ist. Da es auch eine reine U-Deklination gibt, bleiben wie beim Namen O-Deklination. Es gibt in dieser Deklination Maskulina auf -us und Neutra auf -um: nervus Nerv, digitus Finger, saxum Stein. Nominativ Genitiv Singularis Pluralis Singularis Pluralis Singularis Pluralis nervus nervi nervi nervorum digitus digiti digiti digitorum saxum saxi saxa saxorum 13 Einzelne weibliche Wörter auf -us in dieser Deklination werden gleich dekliniert wie die männlichen; ihr Geschlecht ist nur von Bedeutung für ein etwa dazugestelltes Adjektiv. Es handelt sich um weiblich gedachte Wesen, bei denen also das natürliche Geschlecht dem grammatischen vorgeht: humus f Erde, weil sie eine Gottheit ist, populus f Pappel, fagus f Buche wegen der darin lebenden Baumnymphe. Einzige Neutra auf -us: virus, viri (plur.) vira / Saft, Schleim, Gift und vulgus Volk. Adjektive richten sich im Geschlecht nach dem zugehörigen Substantiv, wie im Deutschen: Ein guter Kerl, eine gute Ernte, ein gutes Jahr. Viele lateinische Adjektive folgen im männlichen und sächlichen Geschlecht der ODeklination, während sie weiblich nach der A-Deklination gehen. Männlich: bonus, weiblich: bona, sächlich: bonum. Lateinische Substantive und Adjektive, die vor dem O des Stammlautes ein R haben, gehen normal, wenn ein langer Vokal vorausgeht: severus: streng, amarus: bitter, maturus: reif; in anderen Fällen verlieren sie im Nominativ fast immer die Endung -us, sie enden dann auf -er, wobei das e entweder zum Stamm gehören kann oder nur zur Erleichterung der Aussprache eingeschoben wird. Ob das e zum Stamm gehört, sieht man erst in der Deklination: puer / Knabe, pueri; ager Acker, agri; ähnlich vir Mann, viri. Adjektive: dexter rechts, dextra dextrum; tener zart, tenera, tenerum. Im Griechischen enden diese Stämme männlich auf -os, sächlich auf -on: anthropos Mensch, kolon (Mehrzahl kola) Glied. Auch hier gibt es einige Weibliche auf -os. A - Deklination Nominativ Genitiv ala Flügel; costa Rippe Singularis ala alae Pluralis alae alárum Singularis costa costae Pluralis costae costarum Die griechischen a-Stämme enden meist auf langes ã, sind daher auf der letzten oder vorletzten Silbe betont: diasporá Zerstreuung, kardiá Herz. Einige auf kurzem a können auch auf der drittletzten Silbe betont sein: asthéneia Schwäche. Dieses ererbte lange a blieb in den meisten griechischen Dialekten als a erhalten; nur gerade in dem zur Schriftsprache gewordenen, also massgebenden Dialekt von Athen, im Attischen, wurde langes ã zu langem é: mãchaná, méchané. Der beim a runde offene Mund muss dafür breitgezogen werden - Zeichen eines intensiveren, energischeren Artikulierens. Vergleichbar ist der Übergang von lat. a ins frz. e: cantäre › chanter, carus › cher. So heisst es denn griechisch chordé Saite, pygmé Faust, gyné Frau, Anemone, Niobe, Antigone. Nur hinter e, i, r blieb langes a unverändert; daher eben diasporá, kardia. Das Lexikon lässt die Länge dieser schliessenden a- und eLaute unbezeichnet. Der griechische Genitiv Singular endet auf -as, resp. -es. Daher heisst Keplers Buch in der bei Humanisten so beliebten Sprachenmischung: Harmonices mundi libri V: Die fünf Bücher von der Weltharmonik. 14 Bei allen lateinischen und den meisten griechischen a-Stämmen gibt es kein Nominativ-S. In beiden Sprachen sind die Wörter der A-Deklination zum überwiegenden Teil weiblich, sie sind daher im Lexikon nicht eigens mit f bezeichnet. So sehr gehört zur A-Deklination die Vorstellung des Weiblichen, dass, wie gesagt, die Adjektive der O-Deklination ihr Femininum auf a bilden: bonus bona bonum. Auch manche Substantive auf -us bilden ein zugehöriges Femininum auf a: dominus Herr, domina Herrin; doch ist dies nicht das Ursprüngliche. Primitive Sprachen haben noch keine allgemeineren Gattungsbegriffe, dafür einen viel grösseren Reichtum an Wörtern für jede Sonderform; sie benennen jeden Baum, haben aber kein Wort für Baum; dementsprechend dienen bei den geläufigen Paaren eigene Wortstämme für das Weibliche: Mann und Frau, Knecht und Magd (servus et ancilla), Stier und Kuh, Eber und Sau, Fuchs und Fähe. Die sogenannten movierten Feminina sind jüngeren Ursprungs: deus Gott, dea Göttin, cervus Hirsch, cerva Hindin, Hirschkuh. Neutra gibt es in dieser Deklination nicht; was so aussieht - gr. gala Milch und die Bildungen auf -ma wie Thema - sind t-Stämme. Dagegen gibt es, weil das natürliche Geschlecht vorgeht, auch Maskulina, meist sogenannte Nomina agentis, d.h. Bezeichnungen von Personen, die eine Tätigkeit ausüben, oder auch Herkunftsnamen, lat. incola Einwohner. Im Griechischen bekommen die männlichen A-Stämme im Gegensatz zu den weiblichen, ein Nominativ-S, sie enden also auf -as, resp. -es. Werden sie lateinisiert, so verlieren sie dieses s wieder: poietés Dichter, poëta; prostates Vorsteher, prostata dieses wird, da die Grundbedeutung verblasste, wieder weiblich gebraucht. Apostates der Abtrünnige, Apostata. Doch bleibt in manchen Termini die griechische Form gebräuchlich: Nummulites. Auch fremden Namen, die auf Vokal endeten, hängten die Griechen ihr Nominativ-S an; daher bei uns das Schwanken zwischen Moses /Mose; Jesaia/Jesaias; Jesus Nominativ, alle anderen Fälle Jesu. Im Griechischen gehören hierher hauptsächlich drei Typen von Wörtern: 1. Die Nomina agentis auf -tes: prostates; litho-klastes der Steinzertrümmerer: Im Deutschen fällt die Endung ganz weg: Lithoklast. 2. Herkunftsbezeichnungen auf -tes: polítes Bürger (vgl. Kosmopolit) patriotes. Danach Steinnahmen wie Syenit; margarites Perle › margarita (was wieder weiblich geworden ist), Granit. 3. Sogenannte Patronymika, d.h. Benennungen nach dem Namen des Vaters (wie Jakobsohn, Petersen, Ben Hur). Im Griechischen enden sie auf -ídès oder -iádès. Als Sohn des Laertios heisst Odysseus der Laertiade, Laertiádes. Nach diesem Typus gehen moderne Rassennamen bei Mensch und Tier: Sibíridae die sibirische Rasse, Equidae die Pferdeartigen. A- und O-Deklination gehören untereinander näher zusammen; sie ergänzen sich in der Verteilung der Geschlechter und haben ähnliche Endungen. 15 I - Deklination I-Stämme können männlich, weiblich oder sächlich sein. Sind sie geschlechtig (männlich oder weiblich), so bekommen sie ein Nominativ-S, sodass sie im Nominativ und Genitiv gleich lauten: cutis Haut, Gen. cutis. Ob sie männlich oder weiblich sind, kann man ihnen schwer ansehen, das Lexikon muss bei jedem das Geschlecht angeben. Manche haben im Nominativ einen volleren Vokal - einen Ablaut auf langes ë: nubes Wolke, Gen. nubis. Eine zweite Gruppe bilden die mit langer vorletzter Silbe; unter der Wirkung eines stark dynamischen Anfangsakzentes, den das Urlateinische mit dem Germanischen teilte, ging bei diesen im Nominativ Singular das I verloren: calcis Ferse › calx (x für c+s), urbs Stadt aus urbis. Da Dentale (d+t) im Lateinischen und Griechischen vor -s weggefallen sind, verkürzten sich Stämme auf -ti noch weiter: montis Berg › monts › mons; partis Teil › parts › pars. Im Genitiv aber treffen wir wie erwartet calcis, urbis, montis, partis. Hier war die Kraft des Schemas, das den Genitiv auf -is verlangt, stärker als die des Lautgesetzes. Wie der Stamm aussieht, ergibt sich also erst im Genitiv, dem Nominativ kann man es nicht ansehen. Man erkennt diesen zweiten Typus daran, dass vor der Genitiv-Endung -is meist zwei Konsonanten stehen. Nominativ Genitiv Singularis cutis cutis Pluralis cutes cutium Singularis finis finis Pluralis fines fínium Singularis nubes nubis Pluralis nubes núbium Nominativ calx calcès pars partes urbs urbes Genitiv calcis calcium partis pártium urbis úrbium Im Neutrum, das nie ein Nominativ-S bekommt, dient der Stamm als Nominativ und Akkusativ. Doch gab es ein Lautgesetz, nach dem I in offener Schlussilbe zu E geschwächt wurde. Darum heisst das Meer mare, Gen. maris. In den Ableitungssilben -ale und -are fiel auch dieses E noch fort; so entstanden Bildungen wie ánimal das Tier, Gen. animalis; exémplar Beispiel, Gen. exemplaris; rete Netz; cochlear Löffel. Nominativ Genitiv Singularis mare maris Pluralis maria márium Singularis rete retis Nominativ Genitiv Singularis cóchlear cochlearis Pluralis Singularis cochlearia ánimal cochlearium animalis Pluralis rétia retium Pluralis animalia animalium Singularis exémplar exemplaris Pluralis exemplaria exemplarium 16 Stämme auf -ri nach Konsonant wurden ähnlich behandelt wie die auf -ro: Im Nominativ Singular der Maskulina fiel auch das I weg, das R verschlang das folgende Nominativ-S. Zur Erleichterung der Aussprache wurde ein E eingeschoben: ventris Magen › ventrs › ventr › venter, aber Gen. ventris; ebenso imber Regen. Nominativ Genitiv Singularis venter ventris Pluralis ventre ventrium Singularis simber imbris Pluralis imbres imbrium Nach dieser I-Deklination gehen auch viele Adjektive. Die meisten haben eine gemeinsame Form für Maskulinum und Femininum; nur die -ri-Stämme unterscheiden: m. silvester, f. silvestris, n. silvestre im Wald lebend; fácilis leicht (zu tun), acer scharf, spitz. Singularis Pluralis Nominativ Genitiv facilis m f facile n facilis faciles m f facília n facilium Nominativ Genitiv acer m acris f acre n acris acres m f acria n acrium Die Adjektiv-Stämme auf c und die Partizip-Stämme auf -nt bilden ihre Genitive ebenso; sie behalten aber das Nominativ-S auch im Neutrum bei, haben also nur einen einzigen Nominativ: felix glücklich; agens wirkend. Nominativ Genitiv Singularis felix felicis Pluralis felíces felícia n felícium Singularis agens agentis Pluralis agentes agéntia n agéntium Im GRIECHISCHEN gehören zu dieser Deklination keine Adjektive, aber eine Reihe weiblicher Substantive, vor allem Abstrakta von Verben, die den lateinischen Stämmen auf -ti entsprechen. Da aber im Griechischen T vor I zu S geworden ist, lauten sie auf -sis; z.B. lysis, thesis, anámnesis. 17 U - Deklination Die grösste Zahl der lateinischen U-Stämme stellen die männlichen Verbalabstrakta -tus und -sus wie adventus Ankunft, spiritus Hauch, descensus Abstieg auf. Das gibt einen Hinweis für ihre Zugehörigkeit; denn der Nominativ klingt gleich wie der der O-Deklination. Darum muss das Lexikon den Genitiv mitangeben. Dieser geht auf -us aus; aber die Länge des u wird im gewöhnlichen Text nicht bezeichnet. Da ausserdem Nominativ und Akkusativ Pluralis auf -us enden, ist diese Endung wirklich vieldeutig. Einige Konkreta sind weiblich, vor allem manus Hand. Bei den wenigen Neutra dient der Stamm als Nominativ wie cornu Horn. Nominativ Genitiv Singularis spíritus spíritus Pluralis spíritus spirítuum Singularis manus manus Pluralis manus manuum Singularis cornu cornus Pluralis cornua cornuum Während bei A- und O-Stämmen die Adjektiv-Ableitung -alis an die Wurzel antritt: mala Wange, malaris; nasus nasalis - bleibt das U der U-Stämme: spiritualis, das Manual. Adjektive gibt es hier nicht. Das Griechische hat wenig substantivische Y-Stämme: ichthys Fisch, sys Schwein; aber zahlreiche Adjektive: tachys schnell, eurys breit, oxys scharf. E - Dekliantion Meist weibliche Zustandsbezeichnungen wie ácies Schärfe, planítie Ebene, caníties Gräue; männlich nur dies Tag. Das E wird im Genitiv nach Konsonant kurz (bei res Ding, spes Hoffnung), nach Vokal bleibt es lang. Nominativ Genitiv Singularis res rei Pluralis res rerum Singularis dies diei Pluralis dies dierum Keine Adjektive, keine Neutra. Im Griechischen nicht vorhanden. Singularis ácies aciei 18 Konsonantische Deklination Konsonantische Stämme können männlich, weiblich oder sächlich sein. Sie haben fast durchweg die gleichen Endungen wie die I-Stämme; diese beiden Deklinationen haben sich gegenseitig beeinflusst. Bei den Neutra dient wiederum der reine Stamm als Nominativ. Die Endung des Gen. Plur. ist nur -um. Die geschlechtigen Stämme auf die Dauerlaute L, N, R brauchen kein Nominativ-S: ver n Frühling, fulgur n Blitz, amor m Liebe, carcer m Kerker, suber n Korkeiche, mel n Honig. Nominativ Genitiv Singularis consul cónsulis Pluralis cónsules cónsulum Singularis carcer cárceris Pluralis cárceres cárcerum Singularis amor amóris Pluralis amóres amórum Nominativ suber súbera pater patris fulgur fulgura Genitiv suberis suberum patres patrum fulguris fulgurum Ebenso gehen etwa: Nominativ sal m mel mella ver abor f Genitiv salis mellis veris aboris Berufsbezeichnungen auf -tor und -sor wie director, flexor flexoris Beuger; Zustandsbezeichnungen wie die vier Entzündungszeichen: calor Hitze, rubor Röte, dolor Schmerz, tumor Schwellung sind alle männlich und mit langem o: caloris. Nominativ Genitiv Die Pflanzennamen sind sächlich: acer aceris piper píperis papaver papáveris sowie die Stoffnamen: sulfur súlfuris ebur éboris marmor mármoris Ahorn Pfeffer Mohn Schwefel Elfenbein Marmor Die geschlechtigen N-Stämme enden im Nominativ infolge eines Ablauts auf langes o hinter dem das n weggefallen ist. Manche schwächen dann den Stamm auf -en, in der Deklination zu -in, andere führen das lange o durch: homo Mann, Mensch, fractio Bruch, semen n Same. Nominativ Genitiv Singularis homo hóminis Pluralis hómines hóminum Singularis fractio fractionis Pluralis fractiónes fractiónum Singularis semen seminis Pluralis sémina seminum 19 Wie homo gehen etwa: virgo f vírginis Jungfrrau longitudo f longitúdinis Länge cartilago f cartiláginis Knorpel ferrugo f ferrúginis Rost hirundo f hirúndinis Schwalbe Wie fractio die Verbalabstrakta auf -tio und -sio Weiterbildungen der Stämme auf - ti sind, die wir bei den I-Stämmen trafen: natio nationis, ratio, commotio Erschütterung, leo leonis Löwe, carbo carbonis m Kohle und Namen wie Cicero Ciceronis, Nero Neronis. Singulär auf -en: pollen póllinis m Blütenstaub, lien m lienis Milz. Stämme auf Dauerlaut gibt es genauso im Griechischen; nur kann dort das N im Nominativ bleiben: rhetor Redner, kremaster Aufhänger, agon Wettkampf, hegemon Führer, phren Zwerchfell oder Geist, Damön, hals Salz hat ein Nominativ-S (griechische Wörter können nur auf Vokal oder N, R, S enden). Stämme auf Verschlusslaut (Lippen-, Gaumen- und Zahnlaute) bekommen männlich und weiblich das Nominativ-S. Wieder ist zu bedenken, dass im Lateinischen nachtoniges E, das in der Deklination in offener Silbe zu stehen kommt, in I geschwächt wird. Labialstämme (auf b und p) sind selten, etwa stirps f Schössling, adeps f Fett. Gutturale (g und c, griechisch auch k und ch) verbinden sich mit dem Nominativ-S zu X. Wie der Stamm wirklich endet, sieht man also auch hier erst, wenn man die Genitivwendung -is abtrennt. Lex f Gesetz, nux f Nuss, vertex m Wirbel, Scheitel, artifex Künstler Nominativ Genitiv Singularis lex légis artifex Pluralis leges légum artificis Singularis nux nucis Pluralis nuces nucum Singularis vertex vérticis Pluralis vértices vérticum Ebenso: lux f lucis Licht cornix f cornícis Krähe cortex m córticis Rinde. Im Griechischen phylax Wächter neben phrophylaktisch; onyx Nagel neben eponychium Nagelbett, styx - stygisch. Dentale (d, t, griechisch auch t h) fallen in beiden Sprachen vor S aus: pes m Fuss, palus f Sumpf, virtus f Mannheit, Tugend, abies f Tanne; mit Vokalschwächung comes Begleiter, caput n Kopf. Nominativ Genitiv Singularis pes pedis Pluralis pedes pedum Singularis palus paludis Pluralis paludes paludum Singularis virtus virtutis Pluralis virtutes virtutum Nominativ Genitiv abies abietis abietes abietum comes comitis comites comitum caput capitis capita capitum 20 Ebenso: Singularis miles m inventus f anas f tigris f Pluralis mílitis inventutis ánatis tígridis Soldat Jugend Ente Tiger Im Griechischen eros neben erotisch, ornis, dazu Ornithologie, Nephritis (Plur. Nephritiden). N fällt im Griechischen, nach dem oben erwähnten Gesetz, vor S aus; daher Gigant gigas, adamas adamantinus Stahl. Bei den griechischen Neutra muss im Nominativ der Schlusskonsonant des Stammes wegfallen: meli melitos Honig; gala galaktos Milch; haima haimatos Blut; thema thematos Thema. Bei den S-Stämmen wurde ein lateinisches Lautgesetz wirksam, das das S zwischen Vokalen so weich werden liess, dass es in R umschlug. Ein Nominativ-S können diese Stämme naturgemäss nicht ansetzen. Die sächlichen Stämme auf -es haben im Nominativ einen Ablaut nach -os, das lateinisch wie bei den O-Stämmen zu -us wurde; in der Deklination führen einige den -es Stamm, andere den -os Stamm weiter. flos m Blume, honos m Ehre (dies wird später unter dem Einfluss der anderen Kasusformen zu honor), genus n Geschlecht, corpus n Körper. Die Komparativ-Endung -ios wird m, f = ior, n = ius. Nominativ Genitiv Singularis flos floris Pluralis flores florum Singularis honos honoris Pluralis honores honorum Nominativ Genitiv corpus córporis córpora córporum lóngior m f lóngius n longioris Singularis genus géneris Pluralis génera génerum longiores longiores longiorum Diese Komparativ-Endung tritt an O- wie I-stämmige Adjektive an; der Superlativ endet auf -issimus, bei ro- und ri-Stämmen auf -errimus: longissimus, simplex simplicior simplicissimus; acer acrior acerrimus. Wie flos geht mos m moris Sitte mus m muris Maus pulvis m púlveris Staub cinis m cíneris Asche lepus m léporis Hase ros roris n Tau wie genus: sidus n síderis Gestirn olus n óleris Kohl wie corpus: tempus n témporis Zeit nemus n némoris Hain ähnlich: femur n fémoris Schenkel 21 Das Griechische hat die Neutra auf -os, wie das Genos, das Ethos, die sich durch Deklination und Geschlecht von den O-Stämmen (wie Logos und Mythos) unterscheiden. So sind auch die lateinischen Wörter auf -us vieldeutig: O-Stamm nervus, U-Stamm adventus, T-Stamm virtus, D-Stamm palus, SStämme corpus, genus. Dazu kommen mit langem U noch grus gruis Kranich und sus suis Schwein. Unregelmässig nix nivis f Schnee, cor cordis corda cordium n Herz. In der folgenden Gesamtübersicht findet man als "gemischte Deklination" die substantivischen IStämme aufgeführt, die im Unterschied zu den Adjektiven, den Neutra und ganz wenigen anderen Substantiven, den Ablativ wie die konsonantische Deklination auf E statt auf I bilden. 22 LATEINISCHE DEKLINATION SINGULAR Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Ablativ PLURAL Nominativ Genitiv Dativ/Abl. Akkusativ 1. A-Dekl. 2. O-Deklination ala ramus granum alae rami grani alae ramo grano alam ramum granum ala ramo grano 3. I-Deklination febris rete febris retis febri reti febrim rete febri reti 4. U-Dekliantion ductus cornu ductus cornus ductui cornu ductum cornu ductu cornu 5. E-Dekl. res rei rei rem re aloe alar (im) alis alas febres febrium febribus febris ductus ductuum ductibus ductus res rerum rebus res rami ramorum ramis ramos grana granorum granis grana retia retium retibus retia cornua cornuum cornibus cornua Konsonantische Deklination: Masculina und Feminina SINGULAR Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ Ablativ PLURAL Nominativ Genitiv Dativ/Abl. r und l amor amoris amori amorem amore n leo leonis leoni leonem leone amores leones amorum leonum amoribus leonibus b g p c homo lex vox hominis legis vocis homini legi voci nominem legem voce, homine lege voce homines leges hominum legum hominibus legibus Nominativ Genetiv Dativ Akkusativ Ablativ PLURAL Nom./Akk. Genitiv Dativ/Abl. n caput capitis capiti caput capite nomen nominis nomini nomen nomino Gemischte Deklination s corpus corporis corpori corpus corpore s mos moris mori morem more voces milites mores vocum militum morum vocibus militibus moribus Konsonantische Deklination: Neutra SINGULAR d und t miles militis militi militem milite nubes nubis nubi nubem nube auris auris auri aurem aure Doppelkonsonant ars artis arti artem arte nubes nubium nubibus aures aurium auribus artes artium artibus ê und i genus generis generi genus genere capita nomina corpora genera capitum nominum corporum generum capitibus nominibus corporibus generibus I - Deklination: Adjektive SINGULAR Zweier Endungen Nominativ brevis breve Genitiv brevis Dativ brevi Akkusativ brevem breve Ablativ brevi Einer Endung felix felicis felici felicem felix felici Komparativ Partizipum longior longius agens longioris agentis longiori agenti longiorem longius agentem agens longiore agente 23 PLURAL Nom./Akk. Genitiv Dativ/Abl. breves brevia brevium brevibus felices felicia felicium felicibus longiores longiora agentes agentia longiorum agentium longioribus agentibus Adjektive gibt es in der O/A-Deklination und in der I-Deklination. Sie haben männliche, weibliche, sächliche Form je nach dem Geschlecht des Substantivs zu dem sie gehören. Mit einer eigenen Endung kann man von ihnen Adverbien ableiten: Positiv Komparativ Superlativ Adverb longus longior longissimus longe longa longior longissima longum brevis longius brevior longissimum brevissimus breviter brevis brevior brevissima breve brevius brevissimum Substantivische und adjektivische Stämme auf -re und -ri bilden den männlichen Nominativ nur hinter langem Vokal normal: amarus, severus, maturus, canorus, ocularis, sonst ohne Endung auf -er: puer pueri, vir viri, magister magistri, tener tenera tenerum, dexter dextra dextrum, celer celeris celere. Einige Beispiele Ecce homo O tempora! O mores! musculus levator musculus flexor Scientia est potentia Nomen est omen Organa sensuum Index medicamentorum Curriculum vitae Calcar avis Cisterna chiasmatis Sulcus tendinis musculi flexoris Sempervivum tectorum Vicia sepium Dolor est custos sanitatis Vitae signum pulsus est (ecce: sieh da, da!) Da ist der Mann Was für Zeiten, was für Sitten! der Hebemuskel (levator ist Apposition; eigentlich: der Muskelheber) der Beugemuskel Wissen ist Macht Der Name ist (schon) ein Vorzeichen Kapitelüberschrift: die Sinnesorgane (und nicht, wie ein Student übersetzte: ein Organ, das sensitiv ist. Man muss eben auf die Endungen achten). Verzeichnis der Arzneien Lebenslauf Vogelsporn (oft übersetzen wir eine genitivische Fügung durch ein zusammengesetztes Substantiv). Denn das Deutsche kennt wie das Griechische das Kompositum, während es im Lateinischen sehr selten ist und in den romanischen Sprachen gar nicht mehr vorkommt. die Höhlung für das Chiasma die Furche für die Sehne des Beugemuskels - von einem Genitiv kann ein weiterer Genitiv abhängen. die Hauswurz der Dächer, Dachhauswurz die Wicke der Hecken, Zaunwicke Schmerz ist der Wächter der Gesundheit das Zeichen des Lebens (dass einer noch lebt) ist der Puls 24 DAS ADJEKTIV Adjektive stehen entweder attributiv hinter dem Substantiv, antwortend auf die Frage "Was für einer?", oder prädikativ als Satzaussage. Der grüne Baum. Der Baum ist grün. Während aber im Deutschen das prädikative Adjektiv nie eine Endung hat (er, sie es ist klein, sie sind klein), muss sich das lateinische Adjektiv in jedem Fall nach dem Substantiv richten, im Geschlecht, in der Zahl, im Fall. Das führt oft zum Reim, aber nur wenn zufällig Substantiv und Adjektiv derselben Deklination angehören. Auch die adjektivische Fügung übersetzen wir oft mit einem zusammengesetzten Wort. Singularis Ranunculus bulbosus Knollen-Hahnenfuss Ranunculus acer , Ranunculus radians Rubus sulcatus, saxatilis, serpens Rosa canina Hundsrose, Rosa arvensis Trifolium striatum, arvense, repens Corpus adiposum, infrapatellare: Der Fettkörper unter der Kniescheibe. (Ortsangabe mit Präposition als Übersetzung eines zusammengesetzten lateinischen Adjektivs). Ligamentum deltoides (Neutrum eines griechischen S-Stamms). Soweit alles Nominative der Einzahl. Pluralis: Musculi epicranii, musculi interspinales, intercostales externi Venae oesophagicae, venae tracheales Ganglia thoracica, ganglia lumbalia Genitiv: Systema nervorum sympathicorum Doctor medicinae et chirurgiae et artis obstetriciae (und der Hebammenkunst, obstetricius, Adjektiv von obstetrix). Tendo musculi abductoris pollicis longi (gehört nun der Genitiv longi zum Daumen oder zum wegziehenden Muskel; der Form nach ist beides möglich - aber es gibt ja keinen kurzen Daumen im Gegensatz zu einem längeren. Also: die Sehne des Muskels der den Daumen wegzieht und zwar die des langen Muskels). Caput longum musculi bicipitis brachii: der lange Kopf des zweiköpfigen Armmuskels Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longi (die vollständige Form des oben gegebenen Ausdrucks. Wieder ist die Beziehung von longi vieldeutig; es kann zu tendo, zu musculus flexor und zu hallux gehören; nur der Sinn entscheidet für: Furche für die Sehne des langen Beugemuskels der grossen Zehe). Musculus flexor digitorum brevis (kurzer Beugemuskel der Zehen und nicht wie ein Student schrieb, der Beugemuskel des Kleinfingers): 25 Circulus arteriosus iridis minor (kleinerer Arterienring der Iris und nicht wie Studenten schrieben, die runde oder zirkelförmige oder zirkulierende Arterie der kleinen Iris - als ob es noch eine grosse gäbe! -). So muss man, um sich vor Unsinn zu hüten, auf die Endungen achten und beachten, was Substantiv und was Adjektiv ist; brevis könnte der Form nach Genitiv sein, kann sich aber nur auf flexor beziehen, ist also Nominativ, minor kann nur Nominativ sein. Foramen pro ramo interno nervi laryngei superioris: Öffnung ( für den inneren Ast - proverbindet sich immer mit dem Ablativ, der in der O-Deklination auf -o geht - des oberen Kehlkopf-Nervs). Wie wir im Deutschen Adjektive auch substantivieren können - der Reiche, das Gute - so im Lateinischen: animal das Lebewesen horror vacui Zurückschrecken vor dem Leeren Beliebt ist das Neutrum Pluralis, das wir mit dem Singular übersetzen müssen, weil wir sonst das Neutrum nicht als Neutrum erkennen würden: Per aspera ad astra durch das Rauhe, durch Widerwärtigkeiten zu den Sternen! Naturalia non sunt turpia Natürliches ist keine Schande Einzahl und Mehrzahl kontrastiert: Non multa sed multum! Bring nicht vielerlei sondern ein Ding von Gewicht, nicht viele sondern viel! Solche Fähigkeiten der Sprache machen das Lateinische bis heute unübertrefflich, ja fast unentbehrlich für sinnschwere Sentenzen. Vom Adjektiv kann man auch Adverbien bilden, wenn nicht das Ding sondern der Vorgang näher bezeichnet wird. Der Zugang ist leicht (easy, facile); wir kamen leicht hinein (easily, facilement). Adjektive der O/A-Deklination bilden das Adverb auf -e - optime vorzüglich. Ausnahmsweise auf -o: Arzt, heile: cito, tuto, iucunde rasch, sicher (gefahrlos), angenehm (schmerzlos). Unregelmässig von bonus: bene gut. Adjektive der I-Deklination bilden das Adverb auf -iter: acriter scharf. Fortiter in re, suaviter in modo | stark, unbeirrbar in der Sache, aber sanft (ohne unnötige Härte) in der Weise (in der Durchführung). Die gegebenen Übersetzungen von tuto, iucunde, fortiter, suaviter zeigen einen Stilunterschied zwischen antiker und moderner Diktion: Römisch das einfache, positive Wort, wo wir mit negativer Umschreibung gerne stärker profilieren. Manchmal dient ein Akkusativ als Adverb. Perpetuum mobile ein ewig Bewegtes. Die olympische Devise: Altus! Citius! Fortius! Höher! Schneller! Stärker! Seltener sind Adverbien auf -tim, Akkusative aller I-Stämme: partim teils, privatim privat, iunctim verbunden, gleichzeitig. (Intim aber kommt von intimus der innerste, ist also Adjektiv). 26 BEISPIEL ZUR DEKLINATION Nominativ Terra incognita: (auf alten Atlanten) unerforschtes Land. Numerus clausus: geschlossene Zahl . Rara avis: ein seltener Vogel. Homo sapiens: der verständige Mensch. Tumor benignus: eine gutartige Geschwulst. Ars longa, vita brevis: die Kunst ist lang, das Leben kurz. Vita somnium breve: das Leben - ein kurzer Traum. Morbus longus est mors certa: eine lange Krankheit bedeutet den sicheren Tod. Novus medicus, nova sepulchra: Neuer Arzt, neue Gräber. Ira furor brevis est: Zorn ist ein kurzer (Anfall von) Wahnsinn. Genitiv Aquae ductus: Wasserleitung. Dies irae: Tag des Zorns (das jüngste Gericht). Summa sumarum: die Summe der Summen. Casus belli: Kriegsfall (ein Vorgang der zum Krieg führt). Vox populi, vox dei: Volkes Stimme, Gottes Stimme. Universitas literarum: die Gesamtheit der Wissenschaften. Genius loci: der Geist des Ortes. a.c. (anni currentis): laufenden Jahres. Corpus iuris: Gesetzbuch. Dr. h.c. (Doctor honoris causa): um der Ehre willen. M.A. (magister artium liberalium): Lehrer der freien Künste. Sacrificium intellectus: das Opfer der eigenen Einsicht. Mors est omnium morborum cura: der Tod ist aller Krankheiten Heilung. Dolor animi gravior est quam corporis: Seelenschmerz ist schwerer als körperlicher (des Körpers). Ne sit medicus iudex morum: der Arzt sei kein Sittenrichter. INRI = Iesus Nazarenus rex Iudaeorum. In Rezepten stehen die Ingredienzien im Genitiv, der von der Mengenangabe abhängt wie altdeutsch: ein Glas Weines: Zinci oxydati, Sulfuris praecipitati aa (= ana) 5.0 (je 5 g von ....); Ichtyoli 1.0, Vaselini flavi ad 50.0 (mit Vaselin auffüllen bis zu 50 g). Dativ Sit venia verbo: sei das Wort erlaubt (sei dem Wort Verzeihung). Urbi et orbi: der Papst verkündet seinen Erlass seiner Stadt (Rom) und dem Kreis (der Länder) d.h. der ganzen Welt. Cui bono: wem zunutze (wer hat ein Interesse daran gehabt?). Pax hominibus bonae voluntatis: Friede den Menschen guten Willens. Akkusativ Te deum laudamus: Dich Gott preisen wir. Panem et circenses: Brot und Zirkusspiele! In medias res: mitten hineingehen (mitten in die Dinge). Ad oculos: demonstrieren, vor Augen führen. Primus inter pares: der Erste unter Gleichgestellten. Plebs amat remedia: das Volk schwärmt für Arzneien. Medicus novus facit miracula: ein neuer Arzt tut Wunder. Natura non facit saltus: Natur macht keine Sprünge. Ad usum proprium: zu eigenem Gebrauch. 27 Ablativ Pro memoria: zur Erinnerung. Pro forma: der Form halber, um der Form Genüge zu tun. Anno domini: im Jahre seit Christi Geburt. In vino veritas, in aqua salus: im Wein Wahrheit, im Wasser Gesundheit. Omne vivum ex ovo: alles Lebendige (kommt) aus einem Ei. Ex libris: aus den Büchern von ... . De profundis: aus den Tiefen. Centraria contrariis curantur: es wird Gegenteil durch Gegenteil geheilt, alles (Übermass) wird durch seinen Gegensatz geheilt. Manu scriptum: mit der Hand geschrieben. Arte factum: mit Kunst gemacht, künstlich. Motu proprio: aus eigenem Antrieb. Bona fide: in guten Treuen. Mens sana in corpore sano: gesunder Geist in gesundem Körper. Viribus unitis: mit vereinten Kräften. Pro narcosi (gr. I-Stamm): (Arznei) für die Narkose geeignet. O-Stämme auf -us (gr. -os), haben noch einen Vokativ auf -e. Quo vadis, domine: wohin gehst Du, Herr. Christe oder Kyrie eleison: Herr erbarme Dich. Aber die Anrede an den Rektor der Universität: vir magnifice, an den Dekan: vir spectabilis. 28 DIE KONJUGATION Da wir keine zusammenhängenden Texte zu lesen brauchen, interessieren uns die personalen Verbalformen höchstens, insofern sie in gängigen Formeln vorkommen. Wir können daher auf einen vollständigen Überblick verzichten. Das lateinische Verb kennt sechs Zeiten: Präsens, Imperfekt, Futurum für die laufende; Perfekt, Plusquamperfekt und Futurum exactum für die abgeschlossene Handlung; die letzten drei werden von einem erweiterten oder abweichenden Stamm gebildet. Jede dieser Zeiten - ausser den futura - kommt im Indikativ oder im Konjunktiv vor, dazu gibt es den Imperativ, also drei Modi, und das alles - ausser dem Imperativ- je aktiv und passiv. Im Griechischen gibt es sogar noch ein drittes Genus verbi, das Medium, eine Art Reflexiv. Auch hier also wieder der antike Charakter, dass alle nötigen Beziehungen, Person, Zahl, Zeit, Modus, Genus, ohne Hilfsverben durch ein ausgebautes System von Endungen dargestellt werden. Wie bei der Deklination folgen die Stämme je nach ihrem Auslaut verschiedenen Endungssystemen. Es gibt A-, E-, I- und konsonantische Konjugation. INFINITIVE: (griechisch aktiv passiv aktiv amare amari miscere miscêri -ein audire audiri medio-passiv légere legi -esthai) PERSONALÄNDERUNGEN: Einzahl -o oder -m, -s, -t Mehrzahl -mus -tis, -nt Also amamus miscemus audimus legimus (mit Hilfsvokal) Im Passiv endet die dritte Person auf -tur, Mehrzahl -ntur. Der Konjunktiv setzt vor diese Endungen in der A-Konjugation ein E, in allen übrigen ein A. Oremus: lasset uns beten. Misceatur: es werde gemischt. Flectamus genua: beugen wir die Knie. Audiatur et altera pars: auch die andere Seite soll gehört werden. Der Imperativ besteht in der Einzahl aus dem reinen Stamm: misce: mische! audi: hör! Contunde: zerstosse! divide et impera: teile (die Gegner) und beherrsche (sie). In der Mehrzahl ist die Endung -te. Ite, missa est: geht (die Gemeinde) ist entlassen. Manche Verben verzeichnet das Lexikon nur in der passiven Form weil es die aktive nicht gibt; das sind die "medialen" oder reflexiven Verben, sogenannte Deponentia, weil ihre Passivform die passive Bedeutung "abgelegt" hat. 29 BEISPIELE ZUR KONJUGATION Veto Credo Cogito ergo sum Credit Ignoramus et ignorabimus Mutabor I.H.S. = In hoc signo vinces Dixi (von dicere) veni, vidi, vici Do, ut des Oremus Gaudeamus igitur Prosit Sanctificetur nomen tuum Adveniat regnum tuum Imprimatur (Ne) iteretur D. = dentur (M.f.) Massa fiat pulvis Fiat lux verte da festina lente cola digere filtra consperge para coque signa adde sicca solve exprime sepone Rp. = recipe Cave canem sicces ne turbetur mundetur ne mutetur contineat deleatur ne excedat obducantur ut iodum adnectatur Edere oportet ut vivas, non vivere ut edas Errare humanum est Mundus vult decipi, ergo decipiatur ich verbiete ich glaube ich denke, also bin ich er glaubt, er vertraut, anvertraut Wir wissen es nicht und werden es nie wissen ich werde verwandelt werden in diesem Zeichen wirst du siegen ich habe gesprochen ich kam, ich sah, ich siegte ich gebe, damit du gebest lasset uns beten lasst uns also fröhlich sein es soll helfen! Zum Wohl! Dein Name werde geheiligt Dein Reich komme darf gedruckt werden Darf (nicht) wiederholt werden es soll gegeben werden die Masse soll ein Pulver werden es werde Licht dreh (das Blatt) um. gib eile langsam siebe verrühre filtriere besprenge bereite koch! bezeichne füge bei trockne löse drücke aus lege beiseite Nimm Hüte dich vor dem Hund trockne bitte darf nicht getrübt werden soll geschält werden soll nicht geändert werden soll enthalten soll getilgt werden (abgekürzt) soll (dies Mass) nicht überschreiten sie sollen überzogen werden damit das Jod gebunden werde das Essen ist nötig damit du lebst, nicht leben, damit du essest Irren ist menschlich Die Welt will betrogen werden, also soll sie betrogen werden 30 DIE PARTIZIPIEN Besonders wichtige Verbalformen sind für uns die Partizipien. Sie haben ihren Namen daher, dass sie wie Adjektive dekliniert werden können, aber wie Verben Aktiv und Passiv, Gegenwart und Vergangenheit unterscheiden und Objekte regieren, also an beiden Flexionssystemen "teilhaben". 1. Das aktive Präsens-Partizip agens, agentis handelnd, nach der I-Deklination, mit nur einem Nominativ für alle drei Geschlechter. Auch das Griechische (Horizont der Begrenzende) zeigt das Charakteristikum -nt, das im Deutschen durch die Lautverschiebung zu -nd wurde. tangens mixtura solvens delirium tremens Paralysis agitans der Berührende lösende Mischung zitterndes Delirium (Alkoholdelirium) schüttelnde Lähmungm (Parkinson'sche Krankheit) Vas afferens Arteria recurrens Gutta aquae ebullientis Trapa natans Salix nigricans Buxus sempervirens ein zuführendes Gefäss; Mehrzahl: vasa afferentia. eine rücklaufende Arterie ein Tropfen kochenden Wassers die (schwimmende) Wassernuss Schwarzweide immer grünend Bux Viele dieser Präsens-Partizipien sind deutsche Fremdwörter; auf dem Weg über das Französische haben sie das Nominativ-S verloren und Endbetonung angenommen: konstant, divergent, rasant, potent, immanent. Als Substantive: Dozent, Dirigent, Agent, Laborant, Praktikant, Abiturient, Opponent. Mit französischem Feminin-E: Tangente, Sekante, Dominante. Gerne werden Arzneimittel nach ihrer Wirkung mit Partizipien bezeichnet; als Neutra haben sie die Mehrzahl auf -ntia, was verdeutscht zu -zien wird: ein Detergens: ein abwischendes, reinigendes Mittel, Mehrzahl: detergentia: Detergenzien. laxans ein lockerndes laxantia abführendes Mittel purgans ein reinigendes purgantia Purganzien roborans kräftigend roborantia Roboranzien expectorans Auswurf befördernd emolliens aufweichend astringens zusammenziehend astringentia Astringenzien evacuans entleerend pellens vertreibend absorbens aufsaugend 31 ingrediens ingredientia (Das) Agens Diagnosis ex iuvantibus was auch noch in die Mischung "eingeht" Ingredienzien der Wirkstoff Diagnose aus dem was hilft (wenn ein Heilmittel hilft, kann man auf die Diagnose zurückschliessen) Sehr beliebt ist die Ableitung von abstrakten Substantiven aus diesen Partizipien mit Hilfe des Suffixes -ia: prudens klug prudentia Klugheit temperans sich mässigend temperantia Selbstbeherrschung constans beharrend constantia Beständigkeit, Konstanz Diese Bildungen sehen also aus wie die sächliche Mehrzahl des Partizips, sind aber weibliche Einzahl eines Substantivs, als deutsche Fremdwörter haben sie schon in der Einzahl das -z und soweit sie wieder Konkreta bezeichnen, eine Mehrzahl auf -zen: efflorescentia "Ausblühung", Ausschlag; Mehrzahl: Effloreszenzen absentia Abwesenheit, Absenz Mehrzahl: Absenzen essentia Wesenheit, Essenz Mehrzahl: Essenzen remanentia der Rest Detumescentia Abschwellung, Detumaszenz Präsens anwesend, gegenwärtig, Präsenz entsprechend: Konsequenz, Transzendenz, Kohärenz, Toleranz, Exzellenz, Arroganz Inappetenz Appetitlosigkeit 2. Das passive Partizip der Vergangenheit, das wir der Kürze halber mit P.P.P. bezeichnen (participium perfecti passivi). Im Deutschen endet es bei schwachen Verben auf -t, bei starken auf -en: gesagt, gefunden,; im Lateinischen auf -tus, nach der O-Deklination: genitus non factus: erzeugt, nicht geschaffen. Acta (sächliche Mehrzahl): getane, erledigte Dinge. Vor diesem harten -t werden weiche Konsonanten hart: von scribere schreiben heisst es scriptus (das Manuskript), von agere actus; die Dentale d und t ergeben mit diesem t zusammen s: flectere biegen, flexus; vertere wenden, versus (ein eingeschobenes Übergangs-S verdrängte die beiden Dentale). Bei vielen Verben tritt dies -tus, resp. -sus statt an den vokalischen Stammauslaut (laudatus gepriesen) direkt an die Wurzel: secare sectus schneiden augere auctus steigern sentire sensus fühlen 32 Bei vielen Verben des ältesten Bestandes tritt es auch an einen abweichenden Stamm; man vergleiche deutsch: schreiben - geschrieben, treffen - getroffen, finden - gefunden. So gehört zu frangere mit seinem präsentischen Nasaleinschub: frangere fractus brechen findere fissus spalten tangere tactus berühren solvere solutus lösen currere cursus laufen Da diese zweite Stammform sehr vielen Ableitungen zugrunde liegt - fractio fractura, fissura, flexio flexibilis, reflexivus, Kurs, kursieren, Exkursion, kursiv - so gibt das Lexikon die unregelmässigen P.P.P. an, während eine dritte Stammform - laufen lief, sehen sah, dicere dixi - das aktive Perfekt, für unsere Zwecke unberücksichtigt bleiben darf. Auch das P.P.P. kann substantiviert werden: candidatus/der (mit der weissen toga candida bekleidete) Amtsbewerber; häufiger im Neutrum: Das Elaborat Ausarbeitung, Relikt Überbleibsel, Dekokt Absud, Präparat, Nitrat das Nitrierte; gelbes Präzipitat Niedergeschlagenes. Hydrargyrum oxydatum via humida paratum auf nassem Weg bereitetes oxydiertes Quecksilber. 3. Seltener ist das sogenannte Gerundivum, ein passives Partizip der bevorstehenden oder gesollten Handlung mit dem Suffix -ndus nach der O-Deklination: examinandus der Prüfling. Der Dividend soll geteilt, der Substrahend abgezogen, der Multiplicand vervielfacht, Addenden sollen zusammengezählt werden; Dividende ist das zu verteilende Geld, Traktanden die zu behandelnden, Agenda (n.pl.) die zu erledigenden Dinge. Addenda et corrigenda in Büchern nach dem Druck noch nötige Zusätze und Verbesserungen. Separanda sind in der Apotheke unter besonderem Verschluss zu verwahren. Mixtura agitandae müssen geschüttelt werden. Legenda die am Fest zu lesende Geschichte; q.e.d. - quod erat demonstrandum was zu beweisen war. Eine Amanda ist liebenswert. Konfirmanden, Doktoranden stehen vor dem feierlichen Akt. Pudenda (n pl.) die Schamteile, deren man sich schämen muss. Referendum die Sache muss vor das Volk gebracht, an das Volk zurückgewiesen werden. Diese -nd- Formen sind nicht zu verwechseln mit den -nt- Formen des Präsens-Partizips. Dagegen droht leicht eine Verwechslung mit den -nd- Formen des sogenannten Gerundiums, des deklinierten Infinitivs: Docendo discimus durch Lehren lernen wir Modus vivendi eine Form des Lebens, eine Form zu leben Venia legendi Erlaubnis Vorlesungen zu halten In statu nascendi im Augenblick der Geburt (des Geborenwerdens) Ad saturandum zur Sättigung Ars amandi Ovid's "Liebeskunst" 33 4. Nur am Rande sei das aktive Partizip des Futurum erwähnt: Moriturus einer der vor dem Tode steht Ave Caesar, morituri te salutant die Todgeweihten grüssen dich Inschrift eines Kriegerdenkmals: Invictis victi victuri den Unbesiegten die (heut) Besiegten, die Sieger von morgen (Revanchegeist, gewiss, aber gut formuliert!) 5. Im Griechischen gibt es auch ein Partizip des Reflexiv-Passivs, des Mediums, auf -menos: Phainomenon ein sich Zeigendes, eine Erscheinung Esthiomenos die Fressende (Flechte) 34 ALPHABETISCHE LISTE DER GRIECHISCHEN UND LATEINISCHEN VORSILBEN G heisst: L heisst: Näheres im Verzeichnis der griechischen Präpositionen Näheres im Verzeichnis der lateinischen Präpositionen Auch in ihren apostrophierten Assimilationsformen a a ab abb acc ad aff agg all amphi an L G L L = ad-b L = ad-c L L = ad-f L = ad-g L = ad-l G G = a vor Vokal od h ana G = ana+a ana G ane G = ana+e ani G = ana+i ann L = ad+n ano G = ana+o oder ho ante L anth G = anti+h anti G apa G = apo+a aph G = apo+h apo G app L = ad-p arr L = ad+r asp L = ad+sp ass L = ad+s att L = ad+t circum L en coa L = con+a coe L = con+e coi coll comb comm comp con contra corr de di dia dia L = con+i L = con+l L = con+b L = con+m L = con+p L L L = con+r L G doppelt G G = dia+a oder ha diarrh G = dia+rh did L = dis+d die G = dia+e diff L = dis+f dig L = dis+g dil L = dis+l dim L = dis+m dir L = dis+r dio G = dia+o oder ho dis L diu G = dia+u e L = ex mete ek G eil G = en+l emb G = en+b emp G = en+p G off epa G = eoi+a eph G = epi+h epi G epirrh G =epi+rh epo G = epi+o epu G = epi+u hypa G = hypo+a hyper G hypi G = hypo+i hypo G hypo G = hypo+o hypu G = hypo+u imb L = in+b imm L = in+m imp L = in+p in L zwei In infra L intra L iuxta L kata G katarrh G = kata+rh kate G = kata+e kath G = kata+h kati G = kata+i kato G = kata+o meta G meta G = meta+a G = meta+e sust meth G = meta+h meto G = meta+o ob L occ L = ob+c L = ob+f trad opp L = ob+p para G para G = para+a pare G = para+e oder he parh G = para+h paro G = par+o paru G = para+u pell L = per+l per L peri G post L prae L pro L und G pros G re L se L sub L succ L = sub+c suff L = sub+f sugg L= sub+g super L supp L = sub+p supra L surr L = sub+r susc L = sub+c susp L = sub+p sub+s L = sub+t symb G = syn+b symm G = syn+m symp G = syn+p syn G L = trans+d traj L = trans+i tral L = trans+l trans L ultra L 35 ALPHABET DER DEKLINATIONS-ENDUNGEN LATEINISCH Endung Fall a Zahl GRIECHISCH Geschl. Stamm Fall Zahl Geschl. Stamm Nominativ Singular Nom. Akk. Plur. f n A alle Nominativ Nom.Akk. Nom. Akk. Nom. Singular Plur. Sing. Sing. f n n F A alle MAT A nur nach e,i,r Abl. Nom.Akk, Abl. Abl. Adverb Gen./Dat. S/Nom. Gen. S Nom. Dat. Dat./Abl. Gen./Dat. Akk. Akk. Akk. Nom./Akk Gen. Sing. Sing. Sing. Sing. f n A I Kons. E O A Nom. Sing. f A Nom/Akk. Sing. Akk. Nom/Akk Nom. Gen. Nom. Sing. Sing. Sing. Plur. Sing. f n I O on, ont alle Namen: Echo, Sappho Nom. Sing. m Nom. Sing. ma à s à ae i ? ? em im um men Plur. f Adj. f Plur. O Sing. Sing. Sing. Sing. Sing. Sing. Sing. Plur. U Kons. I E A E Kons. I O alle.arum, -orum, erum MIN Examen Examinis f f n n in on ön ö Nom. Gen. Dat/Abl. Sing. Sing. m,f er Nom. Sing. m ter Adverb u Nom/Akk Abl. Nom. s Adj. Sing. Sing. n N -önis, inis O auch Adv.: cito Ro,Ri,Tr liber, acer,pater I fortiter U Kons. f TER ureter Kons. 36 Endung Fall Zahl Geschl. Stamm as äs Nom. Akk. Sing. Plur. ? Nom. Sing. es Nom. Sing. Nom/Akk. Nom. Plur. Sing. is Nom. Sing. ts ns Gen. Dat/Abl. Nom. Sing. Plur. Sing. f AT civitas A ET niles iris Gem. nubes I, Kons.C D,T pes, pedis I, Gem. rebris, avis I, Kons. A, O NT dens,denti snurans os as Nom. Sing. m Akk. Plur. m os, flos, floris Nom. Nom/Akk. Sing. Sing. bus Dat/Abl. Plur. us Gen. Nom/Akk. Sing. Plur. n O,U ES genus, tempus I,U,E, Kons. U U êus ys x Nom. Sing. Zahl Nom. Sing. Nom. Sing. Nom/Akk Sing. Geschl. Stamm m Nom. Nom. Nom. m Sing. AS,AD Kreas, ischias A, ANT Lysias, elephas ES sides, Anopheles Helminthes A -TES, ides (lat. Pl. -idae) ET Tapes Nom. Sing. I,D,T,TH lysis, ornis Nom. Sing. m Nom/Akk Sing. n Gen. Nom. Sing. Sing. m Ö heros Gen. Sing. f I lysis, lyseos Nom. Sing. OO, rhus Nom. Sing. Nom. Nom. Sing. Sing. EY epistrophe us Y G,K,CH larynx Thorax, Onyx O logos ES, genos Kons. O eas us Fall C,G erx, rex 37 LATEINISCHE PRÄPOSITIONEN Präpositionen, Vorwörter, stehen vor einem Substantiv und bestimmen meist das räumliche Verhältnis zu der genannten Sache. Das Substantiv steht danach in einem bestimmten Fall: Innerhalb des Kreises, vor dem Hause, in den Wald. Die Präpositionen sind entstanden aus Adverbien. Manche verbinden sich fest mit einem Verbum zu einem neuen Wort: Schreiben; aufschreiben. Dann nennt man sie Präfixe. Manche kommen nur noch als Präfixe vor: beschreiben, verschreiben. a, ab ad Präp./Abl. von, weg von der Schwelle weg von vorneherein vom Ei an, vom ersten Anfang an Präfix ab, fort, los Vor m: a, sonst ab; vor o und t: abs. amotio Entfernung abrupt abgebrochen (plötzlich) absolut völlig, ganz znd gar abnormal nicht normal, ungewöhlich Abszess Eiteransammlung abstrakt begrifflich (nur gedacht) abstinent enthaltsam (alkoh. Getränke meidend) Präp./Akk. zu, an aqua dest. ad 100 Präfix ante Vor Vokal ab. a limine a priori ab ovo Präp./Akk. destilliertes Wasser bis zu 100 a assimiliert sich an jeden folgenden Konsonanten ausser m und fällt weg vor gn und g-Verbindungen. Abbreviatur Abkürzung akzessorisch dazukommen addere zufügen Affinität Verwandtschaft Aggregat Maschinensatz Alluvium Anschwemmung Administration Verwaltungsbehörde Annex Anhängsel Apparat grösseres Gerät Arrosion "Annagen, Anfressen" Attribut Beifügung, Eigenschaft Agnaten Verwandte Aspekt Gesichtspunkt Aszendenz Vorfahren astringere straffen vor a.m.- ante meridiem vormittags ante usum vor Gebrauch 38 Präfix Mit Substantiv: apad Präp./Akk. circa Präp./Akk. bei um- herum circum Präfix Antezedantien ante-brachium anterior das Vorausgegangene Vorderarm der vordere auch circum circa primam horam etwa um 1 Uhr circumscriptus klar umrissen mit (1/4 Stunde) Zeit mit höchstem Lob cum Präp./Akk. mit c.t. - cum tempore summa cum laude con Präfix zusammen Oft verstärkt con nur die Grundbedeutung: konkav, konservieren. n wird vor b, p, m zu m, assimiliert sich an l und r, fällt weg vor Vokal und h, gn und n. continuus zusammenhängend Confluentes (Koblenz) die Zusammenströmenden Kombination Verbindung komponieren zusammensetzen, gestalten Kommunismus Kommunismus Kollision Zusammenstoss korrupt verdorben, bestechlich koagulieren gerinnen Kooperation Zusammenarbeit Kohärenz Zusammenhang cognatus verwandt conubium Ehe gegen unguentum contra combustiones contra Präp./Akk. de Salbe gegen Verbrennungen Präfix kontralateral Kontrapunkt Kontrast kontraproduktiv auch contro: Kontroverse auf der Gegenseite Führung mehrerer selbständiger Stimmen Gegensatz, auffallender Unterschied mit gegenteiliger Wirkung die Streitfrage Präp./Akk. von, herab de mortuis nil nisi bene Über (betreffend) die Toten nur Gutes Präfix herab, weg, ent Deduktion Defensive deformieren denaturatus Derivat degener dementia Ableitung Verteidigung verformen vergällt Ableitung entartet Wahnsinn mit Substantiv: 39 dis Präfix auseinander zer-, miss- e, ex Präp./Abl. aus Präfix dazu: in Vor weichen Konsonanten e, sonst ex. Edikt amtlicher Erlass (v. Kaisern u. Königen) egerere herausschaffen Elektion Auswahl Eruption Ausbruch Exzess Ausschreitung, Ausschweifung extrahieren ausziehen, auslaugen Emission Ausstrahlung, Ausgabe, Entleerung Expansion Ausdehnung, Ausbreitung exterior der äussere extremus der äusserste Präp./Akk. Abl. in, -hinein auf die Frage wohin: in silvam in den Wald auf die Frage wo: in extremis vor dem Ende in suspenso in der Schwebe Präfix ein- n wird vor b, p, m, zu m und assimiliert sich an l und r (vgl. con)Impression Eindruck Invasion Einfall immanent innewohnend (in etwas enthalten) Illusion Wunschvorstellung, Wahn, Sinnestäuschung Irruption Einbruch interior der innere intimus der innerste dazu: in s assimiliert sich an f und fällt weg vor weichen Konsonanten. Differenz Unterschied diffus zerteilt digerere verdauen diskret unterschieden, abgesondert disparat getrennt dilutus aufgelöst Direktor Vorsteher distortio Verrenkung dissimilis unähnlich Divergenz Meinungsverschiedenheit ("Auseinander") Vor Konsonanten e oder ex, vor Vokal nur ex. Ex libris Aus der Bücherei spititus e vine Weingeist ex auro aus Gold Präfix un-, ohne Ohne Zusammenhang mit dem vorigen in. Vor Adjektiven un-: indirekt impotent inoffensiv harmlos 40 vor Substantiven -los: inermis (von arma) waffenlos, unbewehrt immunis abgabefrei, nicht unterworfen infra Präp./Akk. unterhalb Adjektiv: dazu: inter Präp./Akk. zwischen, unter Adjektiv: Präfix infra spinam infra scapulam infrascapularis inferior infirmus unterhalb der Schultergräte unterhalb des Schulterblattes Primus inter pares Interlaken intercostalis, intercostas der Erste unter Gleichrangigen "Zwischen den Seen" was zwischen den Rippen liegt intervenieren intermittierend dazwischentreten mit Pausen dazwischen, "zwischendurchlassend" der untere der unterste intra Präp./Akk. innerhalb Adjektiv: intra venam intravenosus in die Vene intravenös intro Präfix ein-, nach innen introitus introvertiert intromissio Eingang nach innen gekehrt Einführung neben Adjektiv: iuxta pylorum juxtapylorisch juxtamural dem Pylorus benachbart juxtaposition das Ansetzen, Danebenlegen iuxta Präp./Akk. Präfix ob per an der Wand Präp./Akk. wegen Präfix gegen b assimiliert sich an c, f, p. Obduktion Leichenöffnung Obturation Verstopfung Objekt Gegenstand, Ziel Occiput Hinterkopf offerieren anbieten, darbieten Opposition zum Widerspruch neigend, Gegner Präp./Akk. durch per vias naturales per os auf den natürlichen Wegen durch den Mund perforare perlucidus permanent durchbohren durchsichtig dauernd, ständig Präfix 41 post verstärkend: permagnus pertussis sehr gross Keuchhusten nach, hinter (p.m.)post meridiem post mortem postmortalis postcentralis posterior postremus nachmittags nach dem Tode vor Präfix Präsident praemolares das vorne Angeheftete Vorsitzender die Zähne vor den Mahlzähnen an-, vorbei wider Adjektiv: Praeter naturam wider die Natur Präp./Abl. für pro juventute pro narcosi pro die für die Jugend für die Narkose für einen Tag Präfix vor, vorwärts Prozess Produkt Promotion prior primus Vorgang, Ablauf, Verfahren Erzeugnis, Ergebnis Erlangung (Verleihung der Doktorwürde) der frühere, vordere der erste Präp./Akk. Adjektiv: prae Präfix praeter Präp./Akk. pro dazu: hinter dem Zentrum der hintere, spätere der letzte praeter-naturalis prope Präp./Akk. nahe bei propior proximus näher der nächste propter Präp./Akk. wegen propter merita wegen seiner Verdienste re zurück rezessiv Respekt Refugium Remotion repetieren Rebell repellere resistent Resonanz rückläufig "Rücksicht" Zuflucht Entfernung wiederholen Aufständischer, Aufrührer zurückstossen widerstehend Widerhall Sezession Sekret Auszug Ausscheidung Präfix wieder entgegen se Präfix weg- secundum Präp./Akk. längs, gemäss secundum artem sine Präp./Abl. ohne (s.t.) sine tempore sine nobilitate (s. nob.) kunstgerecht pünktlich ohne Adelsprädikat daraus Snob 42 sub Präp./Abl. unter sub aqua unter Wasser daraus: subaqualis sub clavicula unter dem Schlüsselbein daraus: subclavius (Arteria subclavica: die Arterie unter dem Schlüsselbein) Präfix unter von, unten nach ein wenig sub assimiliert sich an c,f,g,p, aber auch an r. Es fällt aus vor sp und wird zu sus vor c, p, und t. Suppression Unterdrückung Substanz Wesen, Stoff, Bestandteil suspekt verdächtig suggerieren etwas einreden, beeinflussen sustentaculum Stütze suscitare erwecken Suspension Aufhängung Sukkurs zu Hilfe, Unterstützung sukzessiv allmählich, nach und nach Insuffizienz mangelhafte Funktion (eines Organs) Surrogat Ersatzmittel, -stoff subakut wenig heftig (verlaufende Krankheit) subfebril wenig fiebernd Sub-icterus beginnende Gelbsucht super Präfix über supercilium superficies Superposition Superacidität superior summus (supremus) Braue Oberfläche Überlagerung Übersäuerung der höhere der oberste, höchste supra Präp./Akk. oberhalb Adjektiv: supra spinam suprasternal suprarenal oberhalb der Schultergräte oberhalb des Brustbeins über der Niere trans Präp./Akk. hinüber, durch Adjektiv: trans Alpes durch die Alpen transalpin transcutan durch die Haut Präfix ultra Präp./Akk. causa Präp./Gen. vor d wird trans zu tra: Tradition Überlieferung, Brauch Transformation Umwandlung, Umformung Transport Versendung, Beförderung transitus Übergang über-, hinaus ultraviolett ulterior ultimus um-, willen über dem violetten Licht der jenseitige der letzte wird nachgestellt, z.B.: honoris causa zur Ehrung 43 GRIECHISCHE PRÄPOSITIONEN Ausser bei peri und pro können die schliessenden Vokale vor Vokal und h apostrophiert werden und verschwinden in der Wortzusammensetzung ganz. amphi beidseits Amphibium Amphitheater das Doppellebige mit Zuschauerraum beidseits oder ringsum ana hinauf, zurück, gegen Anabasis An-ionen Anachoret Anatoxin Anamnese Anabiose analog aa, a, ana Aufstieg, An- oder Aufweg aufsteigende Einsiedler, der sich zurückzieht Gegengift Wiedererinnerung Wiederaufleben entsprechend zu gleichen Teilen wieder anti (anstatt) gegen antiseptisch Antinomie Antagonist Ant-hidrotica gegen die Fäulnis Zweigesetzlichkeit Gegenspieler Mittel gegen Schweiss apo von, weg, ab Apotheke Apohe apokrin Ablage Sonnenferne ausscheidend dia durch, zwischen Diameter diagonal Diarrhoe diaphan Dialog Diaphragma Diaspora Diastase Di-aerase Diastole Durchmesser durch den Winkel Durchfluss durchsichtig reden untereinander, Zwiegespräch Zwischenwand Aussaat, Zerstreuung Trennung Auseinandernehmen Lockerung auseinander ek (ex) aus (ex) vor Vokalen Ektomie Ekliptik Exanthém Exomphalus en in, ein Ausschneidung Kreis des Ausbleibens, d.h. der Finsternisse Ausblühung Nabelbruch en wird zu el vor l und zu em vor b und p enkephalos im Kopf, Hirn endermal in der Haut Empirie Erfahrung émbolos Pfropf Ellipse Auslassung, Kegelschnitt 44 epi auf, oberhalb nach, dazu Epiphyten Epiglottis Ephelides Epigonen Epikrise die auf anderen Pflanzen wachsen Kehlkopfdeckel Sommersprossen Nachkommen Endurteil hyper über, zuviel Hyperämie zuviel Blut hypo unter, zu wenig Hypokardie Hypoxie Hypothese hypoglossus Herzsenkung zu wenig Sauerstoff Grundlage unter der Zunge kata hinab Katarrh Kathode Kationen Katastrophe Katalog katà mena Katamenion Abfluss Niederstieg Absteigende Abwärtsdrehen Herzählen monatlich der Monatliche Metaphysik metapneumonisch Methodos Metacarpus Metamorphose Metaplasie Metaphóra Metabolismus was bei Aristoteles nach der Physik kommt nach Lungenentzündung Weg nach einem Ziel nach der Handwurzel d. Mittelhand Umgestaltung, Verwandlung Umformung Bedeutungsübertragung Stoffwechsel parallel Parasit paraotis paràgraphos Paraplegie Paranaesthesie Paratyphus Parese Paralipomena paradox Paranoia Parakeratosis Parafunktion nebeneinander Mitesser neben dem Ohr Nebenstrich Schlag Unempfindlichkeit dem Typhus ähnliche Erkrankung d. Vorbeilassen, Lähmung Weggelassenes gegen die Erwartung Wahnsinn Verschuppung falsche Funktion Periode Perihel Periskop Periosteum Umlauf Sonnennähe zum ringsum schauen Knochenhaut je meta nach um (verändern) para neben, bei beidseitig ähnlich vorbei wider, anomal peri um, -herum 45 pro vor Prognose Prophylaxe propädeutisch Prostata Vorauserkenntnis Vorbeugung Vorschule Vorsteher pros zu, entgegen prosecon prosthetisch Prosaphie, Adhaesion Antlitz ansetzend Aneinanderhaften syn mit syn wird zu sym vor b, m und p Symbiose Lebensgemeinschaft Symphonie Zusammenklang Synopse Vergleich (Zusammenhang sehen) Symptom Anzeichen, Krankheitszeichen, Vorbote 46 LATEINISCHE WORTBILDUNG A. ABLEITUNG VOM NOMEN 1. -are Verben forma Form labor Arbeit sanus gesund laxus schlaff -ari mit passiven Formen: dominus Herr dominari Herr sein medicus Arzt comes Begleiter comitari begleiten medicari heilen êre flos Blume florére blühen lux Licht lucére leuchten -ire finis Ende mollis weich finire beenden mollire erweichen pars Teil servus Knecht partire teilen servire dienen 2. Diminutiva -ulus lobus Lappen granum Korn caput Haupt,- stück glans Eichel, Drüse -olus nach Vokal: malleus Hammer gladius Schwert àrea Tenne -llus formare formen laborare arbeiten sanare heilen laxare lockern numerus Zahl Salus Heil liber frei Lobulus Läppchen zona Gürtel granulum Körnchen ductus Gang capitulum Häuptchen circus Kreis glandula kleine Drüse malléolus kleiner Hammer gladiolus kleines Schwert aréola kleiner Hof arteria Arteri e durch Assimilation: puer Knabe puella Mädchen aster gr. Stern stella Sternchen signum Zeichen sigillum cerebrum Hirn asinus Esel baculus Stab numerare zählen salutare grüssen liberare befreien zonula Gürtelchen ductulus kleiner Gang circulus kleiner Kreis arterìola kleine Arterie cerebellum Kleinhirn asellus Eselchen bacillus stäbchenförmiger Keim -culus von I-, U- und konsonantischen Stämmen: auris Ohr auricula kleines Ohr moles Masse molécula Molekül artus Glied artìculus kleines Glied cornu Horn corniculum kleines Horn corpus Körper corpusculum kleiner Körper homo Mensch homunculus kleiner Mensch ductus Gang ductulus kleiner Gang 47 3. -ium Kollektiva und Abstrakta collega Amtsgenosse consors Teilhaber senex Greis hospes Gast silens schweigend auditor Hörer collegium Gemeinschaft der Amtsgenossen consortium Gesellschaft senium Alter hospitium Gastfreundschaft, Gasthaus silentium Stille auditorium Hörerschaft, Hörsaal -tium capillus Haar capillitium Haarwuchs -ia colônus Bauer miles Soldat molestus lästig memor eingedenk patiens duldend colonia Siedlung militia Kriegsdienst molestia Beschwerde memoria Gedächtnis patientia Geduld -itia iustus gerecht notus bekannt laetus froh amicus Freund iustitia Justiz, Gerechtigkeit notitia Bekanntschaft laetitia Freude amicitia Freundschaft -ities -itisi f calcus kahl planus eben calvities Kahlheit planities Ebene cânus grau canities Grauhaar -tus -tûtis f servus Knecht iuvenis Jüngling senex Greis vir Mann servitus Sklavenstand iuventus Jugend senectus Alter virtus Mannheit, Mut, Tugend -tas - tatis f civis Bürger liber der Freie von Adjektiven: felix glücklich varus krummbeinig universus gesamt nach Vokal -etas : pius fromm varius mannigfaltig civitas Bürgerrecht, Bürgerschaft, Stadt libertas Freiheit felìcitas Glück vàritas Krummbeinigkeit universitas Gesamtheit pìetas Frömmigkeit varìetas Abart 48 -âtûs -âtûs m magister Lehrer, Führer Magistratus Beamter, Behörde consul Konsul consulatus Amt des Konsuls (ebenso: Senat, Rektorat, Protektorat) -tûdo -tûdinis f von Adjektiven : longus lang altus hoch amplus weit magnus gross -ina piscis Fisch officium Dienstleistung medicus Arzt doctor discipulus Schüler piscina Fischteich officina Büro medicina Heilkunst doctrina Gelehrsamkeit, Lehre disciplina Lehrfach, Schule -âgo -âginis f lumbus Lende plumbus Blei lumbago Hexenschuss plumbago Bleiglanz -ûgo -ûginis f ferrum Eisen lana Wolle ferrugo Rost lanugo Flaum 4. Adjektive der Zugehörigkeit entsprechen deutschen auf -isch, -lich, oder Adjektiva longitûdo Länge altitûdo Höhe amplitûdo Weite magnitûdo Grösse Genitiven oder Zusammensetzungen -ius pater Vater patria (terra) Vaterland patria potestas väterliche Gewalt plebes das niedere Volk plebeius des Volkes nutrix Amme nutricius nährend, von der Amme herrührend risor Lacher musculus risorius Lachmuskel -is von Zusammensetzungen : signum Zeichen forma Gestalt piris Birne collum Hals arma Waffen insignis ausgezeichnet deformis entstellt piriformis birnenförmig tenuicollis dünnhalsig torticollis wendehalsig inermis waffenlos 49 -lis -âlis -ârius fides Treue humus Boden nach einem l: ris mulier Frau fidelis treu humilis niedrig mulìebris weiblich cauda Schwanz caudalis nach hinten gelegen Auch von anderen als A-Stämmen: liber frei liberalis Freiheit origo Ursprung originalis ursprünglich, original - (mit der französischen Nebenform: originell; ähnlich: formal, formell; universal, universell) Sustantiviert aus : anima Leben, Seele animal n das Tier animale das belebte (ebenso: Material, Lineal, Potential) Nach einem l: aris populus Volk popularis miles Soldat militaris articulus Gelenk musculus articularis Gelenkmuskel cerebrum Hirn cerebralis cerebellum Kleinhirn cerebellaris talus Sprungbein der Talar reicht bis zur Ferse -îlis, zunächst von I-Stämmen : civis Bürger civilis hostis Feind hostilis von anderen Stämmen : servus Knecht servilis Sklavensenex Greis senilis greisenhaft, der Greise puer Knabe puerilis infans Kind infantilis legio Legion miles legionarius Legionssoldat proles Nachkommenschaft proletarius corona Kranz arteria coronaris Kranzgefäss nota Abkürzung notarius Schreiber Substantiviert : Sekretär, Seminar scrinium Schrein scriniarius Schreiner Daher die deutsche Endung für Berufe: Schneider, Lehrer, etc. 50 -icus unus einer modus Mass pubes Scham unicus einzig modicus mässig pubicus Schamlacticus Milch(ebenso: Deutsch: motorisch, illusorisch) -nus pater Vater internus innerlich diurnus täglich -ânus : Roma Romanus Römer + römisch primanus legio prima Soldat der ... Auch von Nicht-A-Stämmen : urbe Stadt urbanus städtisch meridies Mittag meridianus mittäglich Octavianus Octavius' Sohn: Christianus Christi Anhänger (ebenso: amerikanisch) -înus : canis Hund vicus Dorf uterus Mutterschoss masculus Männchen Tarentum fibra Faser ruber rot paternus väterlich dens caninus Hundezahn vicinus Nachbar uterinus masculinus männlich Tarentinus (ebenso: Florentiner) Fibrin (ebenso: Protein) Rubin -icius Herkunft: patricius aus angesehener Familie adventicius eingeschleppt -ticus aquàticus im Wasser lebend silvàticus im Wald lebend domesticus häuslich -timus mare Meer lex Gesetz maritimus Meerlegitimus gesetzmässig 51 -ensis Atheniensis, Basiliensis, Jenensis forum Markt, Gericht forensis gerichtlich circus Zirkus circenses Fechterspiele -âs, -îs, -âtis, -îtis Arpinas aus Arpinum Samnus sulfas Schwefel -ester, -estris, -estre silva Wald palus Sumpf Samniter sulfis schweflig silvester Waldpaluster sumpfig wer etwas hat : cornu Horn cornûtus gehörnt mel Honig mellitus honigsüss robur Kraft robustus stark ius Recht iustus gerecht moles Last molestus lästig funus Leichenzug funestus unheilvoll -âtus : cauda Schwanz caudatus geschwänzt vértebra Wirbelsäule Vértebrata Wirbeltiere stella Stern stellatus gestirnt Auch von Nicht-A-Stämmen und in der Bedeutung -förmig : cor Herz crux Kreuz cordatus herzförmig cruciatus kreuzförmig pulveratus in Pulverform (ebenso: Nitrat (Partizip von nitrieren) wie auch Derivat, Sublimat, Diktat) -lentus -osus behaftet mit etwas : corpus Körper opes Reichtum somnus Schlaf vis Gewalt corpulentus dick opulentus reichlich somnulentus schläfrig violentus gewaltsam reich an etwas : musculus Muskel musculosus muskulös periculum Gefahr periculosus gefährlich studium bemühen studiosus eifrig bemüht fama Ruhm famosus berühmt (ebenso: Französisch: graziös, maliziös, amourös) 52 -uus Wiederholung : annus Jahr mensis Monat annuus jährlich menstruus monatlich Stoff : aurum Gold ferrum Eisen caro Fleisch os Knochen lac Milch poples Kniekehle aureus (golden) férreus (aus Eisen) carneus (fleischig) òsseus (aus Knochen) via làctea (Milchstrasse) poplìteus -àceus : rosa Rose papilio Schmetterlin g cutis Haut membrana Haut lympha Flüssigkeit Rosàceae (Akne rosaceae) Papilionàceae cutaneus häutig membranàceus lymphàceus flüssig -neus aes Erz ebur Elfenbein Allgemeiner : calx Ferse aéneus ehern eburneus elfenbeinartig -eus calcàneus Fersenbein mediterràneus mittelmeerisch succedàneus aufeinanderfolgend 53 B ABLEITUNG VOM VERBUM I. Verben -are Intensiva dicere sagen àgere treiben péllere stossen verti sich drehen gradi schreiten dicare feierlich erklären agitare heftig bewegen pulsare immer wieder stossen versari verkehren grasseri um sich greifen -scere Inchoative für allmählichen Beginn valére stark sein adolescere heranwachsen quiéscere ruhen convalescere erstarken¨ créscere wachsen cognoscere erkennen -urire Desiderativa édere essen pàrere gebären vòmere sich erbrechen esurire hungern parturire kreisen vomiturire Brechreiz empfinden II. Adjektive -uus partizipal continêre zusammenhalten decìdere abfallen vacare frei sein divìdere teilen continuus fortlaufen decìduus abfallend vàcuus leer indivìduus unteilbar, kleinste Einheit -ulus pendêre hängen fràngere brechen vòlvere wälzen péndulus hängend Fràngula Faulbaum (der Brüchige) Convòlvulus Winde -icus vòmere sich erbrechen nux vòmica Brechnuss -bundus mori sterben fùrere rasen vagari umherschweifen moribundus im Sterben liegend furibundus wütend vagabundus Landstreicher -cundus iuvare erfreuen vereri flüchten iucundus angenehm verecundus scheu, schamhaft -drus sonare tönen cânare singen sonorus volltönend canôrus klangvoll, wohltönend liquere flüssig sein liquidus flüssig -idus meist von Verben auf ere. 54 valére stark sein calêre warm sein frigêre kalt sein ràpere rauben -ilis Möglichkeit: fàcere machen fàcilis machbar, leicht contràhere zusammenziehen contractilis zusammenziehend erìgere aufrichten eréctilis aufrichtbar -bilis variare verändern movêre bewegen stare stehen crédere glauben -ivus zum Vorgang gehörend sérere säen stare stehen definire abgrenzen audire hören sentire fühlen movere bewegen Substantiviert: ax, -acis validus stark càlidus warm frìgidus kalt ràpidus reissend variàbilis veränderlich mobilis beweglich stâbilis standhaft aber: dialysabel! incredìbilis unglaublich satîvus Saat statîvus Stand definitîvus abschliessend auditivus (sensus) Gehör -sinn statt: "sensivus" nach auditivus / sensitivus Motiv, Beweggrund,Ursache (ebenso: Lokomotive, Direktive, Initiative) Neigung, fuga flüchten fugax flüchtig Fähigkeit vivera leben capere fassen efficere bewirken vivax lebhaft, zählebig capax geräumig, fassend, fähig éfficax wirksam III Substantive -tor, -sor des Täters nomen agentis vom Perfektpartizip abgeleitet régere lenken levare heben fléctere beugen exténdere ausstrecken scrìbere schreiben movêre bewegen profitêri bekennen Von Substantiven abgeleitet: -trix, trîcis gìgnere hervorbringen die dazugehörenden adiuvare helfen Feminina: beatus glücklich rector Leiter levator Heber flexor Beuger extensor Strecker scriptor Schreiber motor Beweger Professor gladiator, senator génetrix Mutter adiutrix Helferin, helfend Beatrix die Beseeligende 55 -a scrìbere schreiben còlere bauen, wohnen weiblich: -x, -is pàrere gebären régere lenken dùcere führen càpere nehmen dìcere sagen scriba Schreiber ìncola Einwohner agrìcola Bauer puérpera Wöchnerin rex regis König dux ducis Führer princeps, prîncipis d. Vornehme, Fürst iudex, iùdicis Richter index Anzeiger -ia Vorgang und invidêre beneiden Ergebnis relìnquere übriglassen invidia Neid relìquiae Reste -ium Verbalabstracta studêre sich bemühen còlloqui sich unterhalten medêri heilen delirare abirren imperare befehlen caedere schneiden, erschlagen studium Eifer colloquium Gespräch remedium Heilmittel delirium Fieber- Rauschzustand impérium Befehl, Reich suicidium Selbstmord -tium ire gehen stare stehen inìtium Eingang, Anfang solstitium Sonnenwende interstitium Zwischenraum -or amare lieben dolêre leiden calêre warm sein splendêre glänzen amor Liebe dolor Schmerz calor Hitze splendor Glanz -io, -iônis régere lenken légere auswählen condìcere verabreden regio Richtung, Gegend legio Legion condìcio Bedingung -tio, -sio agere handeln vom Perfektpartizip mutare verändern abgeleitet fléctere biegen fundere giessen prémere drücken actio Handlung mutatio Veränderung Flexion Beugung Fusion Verbindung Depression Niedergedrücktheit 56 -tus -tûs -sus -sûs càdere fallen sentire fühlen descéndere absteigen habêre sich verhalten spirare hauchen cùrrere laufen cursus -tûra, -sûra sùere nähen vom Perfektpartizip pìngere malen abgeleitet metiri messen nasci entstehen committere zusammenfügen cèlere bebauen casus Fall sensus Gefühl descensus Niederstieg, Abstieg hàbitus Zustand spìritus Hauch Lauf sutura Naht pictura Bild mensura Mass natura Natur, Entstehung commissura Fuge cultura Anbau -ies, -iei spectare schauen spécies Anblick, Form congérere zusammenbringen congéries Anhäufung -igo, -iginis vértere drehen oriri entstehen prurire jucken vertigo Schwindel origo Geburt, Ursprung prurigo Juckreiz -men, -minis n Objekt sérere säen u. Ergebnis lucére leuchten àgere führen tégere decken vòlvere wälzen sémen Same lumen Licht agmen Zug tegmen Decke volumen Abrollung - mentum Mittel und Ergebnis fràngere zerbrechen àlere ernähren suppletare ergänzen testari bezeugen fragmentum Bruchstück alimentum Nahrung supplementum Ergänzung testamentum Zeugnis -ula, -ulum Mittel tégere decken régere lenken spectare schauen cìngere gürten tégula Ziegel regula Lineal spéculum Spiegel cìngulum Gürtel vocare rufen màndere kauen sùere nähen fari sprechen vocàbulum Bezeichnung mandìbula Kiefer sùbula Ahle fàbula Geschichte -bulum -bula 57 -bra, -brum vértere drehen cérnere sichten vértebra Wirbel cribrum Sieb -trum arare pflügen claudere schliessen ròdere nagen, picken ràdere schaben aratrum Pflug claustrum Riegel rostrum Schnabel rastrum Egge -culumMittel und Ort vehi fahren orare beten cùrrere laufen cubare liegen spectare schauen vehìculum Fahrzeug oràculum Betstätte, Orakel currìculum Renn-, Laufbahn cubìculum Schlafzimmer spectaculum Theater -stück 58 GRIECHISCHE WORTBILDUNG VORSILBEN a-, an Alpha privatum. Vor Vokal an-. Mit Adjektiven wie deutsch -un, mit Substantiven wie deutsch -los isos gleich ànisos ungleich homalòs gleichmässig anòmalos ungleichmässig: Anomalie: dèlos deutlich àdelos unklar Mit lateinischen Wörtern: afebril fieberfrei amoralisch, asozial ohne Gefühl für Moral und soziale Bindungen theòs Gott àtheos gottlos gamos Hochzeit àgamos ehelos ònoma Name anònymos namenlos morphé Gestalt àmorphos formlos òphelos Nutzen anopheles zu nichts nutze poros Weg Aporie Ausweglosigkeit thymòs Mut Athymie Mutlosigkeit tonos Spannung Atonie Spannungslosigkeit ophthalmòs Auge Anophthalmus ohne Augen geboren odyne Schmerz Anôdyna schmerzstillende Mittel Modern auch mit Verbalstämmen zusammengesetzt für den Ausfall einer Funktion: phanai reden Aphasie Sprachlosigkeit orégesthai nach etwas langen Anorexie Appetitlosigkeit eu- gut Eutonie richtige Spannung , Euthanasie gutes Sterben, Eurhythmie Regelmässigkeit des Pulses, pherein tragen, Euphorie Wohlbehagen. dys- schlecht Dysphorie Unbehagen peptein verdauen Dyspepsie schlechte Verdauung pnoe Atem Dyspnoe Atemnot énteron Darm Dysenterie Darmbeschwerden arthron Glied Dysarthrie schwere, schlechte Artikulation 59 NACHSILBEN A. ABLEITUNG VOM NOMEN I. VERBEN -iân -ôein, -ûn II. omma Auge zôon Tier sklêrùn härten hypnoein einschläfern nekròein abtöten Sklérôsis Verhärtung Hypnose Zwangsschlaf Nekrose Abtötung therìon biblìon Bücher theriakòn Mittel gegen Gifte biblia die Bibel ommatidion Äuglein zôdion Zodiacus Tierkreis KOLLEKTIVA UND ABSTRAKTA -ìa mònarchos königlich myops kurzsichtig sophos weise malakòs weich cheilos Lippe gnathos Kiefer pneumon Lunge -ìeia IV. zu etwas machen sklêròs hart hypnos Schlaf nekrôs Leichnam DIMINUTIVA -ìon ther Tier biblos Buch -ìdion III. Krankheiten ophthalmòs Auge ophthalmiân augenkrank sein Davon Krankheitsnamen auf iâsis: Elephantiasis krankhafte Vergrösserung/ Schwellung z.B. eioner Extremität von S-Stämmen. hygies gesund asthenes kraftlos akos Heilmittel monarchìa Königstum myopìa Kurzsichtigkeit sophia Weisheit Osteomalacie Knochenerweichung Achilia Lippenlosigkeit Prognathie Vorstehen des Kiefers pneumonia Lungenentzündung hygìeia Gesundheit asthéneia Krankheit, z.B. Neurasthenie Panàkeia Allheilmittel ADJEKTIVE -àios uranòs Himmel Urania die Muse pygmé Faust pygmaios "Däumling" Achilleia wird lateinisch Achillêa. 60 -ikòs thorax Panzer extremitas thoracica psychikòs seelisch phthisis Schwindsucht Substantiviert: thorakikòs zum Brustkorb gehörend die Arme somatikòs organisch phthisicus ein Schwindsüchtiger lexis Wort, Lexikon ptarmika, bechika Mittel zum Niesen und Husten -iakòs zodion Tier Zodiàkus statt -ikòs kardìa Herz cardìacus nach Vokalen:koilìa Leibeshöhle koilìakos = lat.: coelìacus Aphrodite Göttin der Schönheit Aphrodisia Liebesfreuden Aphrodisìaca -iké Substantivierte Feminina; Beispiele aus Kunst und Wissenschaft. Musiké Musik, Grammatik, Lyrik, Mathematik kline Bett Klinik Betten -haus -inos ànthropos Mensch thrix Haar anthròpinos menschlich trichinos haarig -ròs psychos Kälte cholé Galle psychròs kalt choleros gallig, zornmütig -eidés -förmig. sphaira Kugel sphairoeidés kugelförmig Sphäroid sphén Keil Sphenoid Keilbein Von diesen Substantivierungen werden wieder Adjektive abgeleitet auf -eideìos = lat. idèus: z.B. sphenoidêus keilförmig. HERKUNFT -tes polis Stadt patrìs Vaterland idios eigen, für sich polites Bürger patriôtes idiòtes Privatmann Aus Syene stammt Syenit, danach überhaupt Steinnamen: malakòs weich granum Korn Malachit Granit ebenso: Samariter, Johanniter, Israeliten. 61 -itis -ìtidis nosos Krankheit rhachis Wirbelsäule rhachitis (engl. rickets/Höcker), Vitamin-DMangelkrankheit) rhin- Nase rhinitis Schnupfen ôt- Ohr otitis Entzündung des Ohres Von lat. appendix Anhang appendicitis Blinddarmentzündung Mehrzahl: Appendicitiden ABLEITUNG VOM VERBUM ADJEKTIVE -tikòs kathairein reinigen styphein zusammenziehen emein brechen A Kathartika reinigende Mittel Styptìca blutstillendes Mittel emetica Brechmittel SUBSTANTIVE des Täters -tés poiein schaffen poietés, poeta Dichter A-Stämme, planâsthai umherirren planetes latinisiert sta stehen pròstata Vorsteher Apòstata der Abtrünnige auf -ta gameìn heiraten gametés Geschlechtszellen Sophist: Wer aus dem Geist seinen Beruf macht; Flötist, Cellist. Lithoklast Zertrümmerer -tér eurynein verbreitern kremannynai aufhängen massâsthai kauen Euryntér das Werkzeug dazu kremastér Aufhänger massetér Kaumuskel Kathetér Ablasser -tròs iâsthai heilen iatròs Arzt -tor -os Rhetor Redner fast nur in Zusammensetzungen. temnein schneiden mikro-tòmos Kleinschneider anatòmos "Aufschneider" skopeìn sehen mikroskòpos Kleinseher tele-gràphos Fernschreiber oiko-nòmos Hausverwalter 62 B der Tat -sis -mòs lyein lösen lysis Lösung Analyse pauein aufhören Pause krinein entscheiden Krise phylattein bewahren Prophylaxe Vorbeugung Narkose, Nekrose, Neurose, Psoriasis Schuppenflechte rhein fliessen spân ziehen ptareìn niessen otheìn stossen marainesthai welken hellebizein griechisch tun C D der Sache -ma -matos n des Mittels -ron drân tun kineìn bewegen rhythmôs Fluss spasmòs Krampf ptarmòs Nieskrampf nystagmus Nicken, Augenzucken Osmose Stoffübergang Marasmus Entkräftung, Altersschwäche Hellenismus melanoma Schwärzung Sarkom Fleischgeschwulst Drama kìnema Bewegung Thema das Hingestellte Leukom weisse Stelle Ekzem Juckflechte kentein stechen op- sehen kentron Stachel katoptron Spiegel 63 ATTRIBUTE Um ein Substantiv zu bestimmen, kennt das Deutsche (wie das Griechische und Indische) neben den Attributen auch die Wortzusammensetzung. Diese ist im Lateinischen mit geringen Ausnahmen unbekannt, so auch in den romanischen Sprachen. Die Gartentüre = die Türe des Gartens; der Erdkreis = orbis terrarum. Zusammensetzungen sind immer zweiteilig, vorne steht das bestimmende, hinten das bestimmte Wort. Unterscheide: Balkenkreuz Kreuzbalken Hainbuche Buchenhain Plattenboden Bodenplatten Tropfenherz Herztropfen Kinderarzt Arztkind Kunstform Formkunst Auch scheinbar mehrgliedrige Zusammensetzungen sind zweiteilig: Haustürschlüssel, Gartenrotschwänzchen, Dudelsackpfeifer, Autoreparaturwerkstatt. Unechte Zusammensetzungen sind Zusammenrückungen mit vorangestelltem Genitiv: Vaterlandsliebe, Königskerze. Auch Verben können zur Bestimmung dienen: Hebemuskel, Beugemuskel; und Adjektive, wenn sie mit dem Substantiv zusammen einen festen Begriff bilden, z.B.: Rotwein, Kleinkind, Kaltluft, Querfortsatz, Blinddarm, Blaumeise, Grünspecht, Goldhaar. Manchmal dienen solche Zusammensetzungen zur Bezeichnung des Trägers: ein Rotbart ist nicht ein roter Bart sondern der, der einen roten Bart hat. So z.B. Dickwanst, Krauskopf, Grünschnabel, Rotschwänzchen, Rotkehlchen, Dickschädel. Aus Homer kennt man die silberfüssige Thetis Silberfuss, die weissarmige Here, die rosenfingrige Eos. Attribute sind 1. ein Substantiv im selben Fall (Kaiser Karl, Friedrich der Grosse, Fritz, dieser Schlingel) musculus levator der Muskel Heber, der Hebemuskel musculus flexor Beugemuskel musculus extensor Streckmuskel musculus sphinctér der zusammenschnürende, der Ringmuskel 2. ein Substantiv im Genitiv: ala nasi Nasenflügel levator scapulae Schulterblatt-Heber 3. ein Adjektiv: catena aurea goldene Kette, Goldkette annulus aureus ein goldener Ring, Goldring crux lapidea ein Steinkreuz 64 Adjektive richten sich in Geschlecht, Zahl und Fall nach dem Substantiv, das sie näher bestimmen. Nach der A- und O-Deklination: longus longa longum nach der I-Deklination: felix brevis breve Abgeleitete Adjektive des Lateinischen entsprechen oft einem deutschen Genitiv-Attribut oder einer Zusammensetzung: hospes hòspitis der Gastfreund filia hospitalis die Tochter der Wirtin mater hospitalis die Gästemutter, Wirtin nervus facialis Gesichtsnerv concha auricularis Ohrmuschel regio temporali Schläfengegend columna vertebralis Wirbelsäule vas capillare Haargefäss glandulae linguales Zungendrüsen Künstlich dem Griechischen nachgebildet sind Doppeladjektive wie: liquor cerebrospinalis, nervus glossopharyngeus, fascia thoracolumbalis dreiteilig: musculus sternocleidomastoideus der Muskel, der Brustbein, Schlüsselbein und Mastoid verbindet 65 LATEINISCHE KORRELATIVA INTER- DEMONINDEFINITA ROGA- STRAbeliebig bestimmt negativ TIVA TIVA quis ? (Wer?) is (er) aliquis quidam hic (dieser) (jemand) ille (jener) aliqui (irgendein) uter ? alter (welcher) ubi ? ibi (da) alicubi (wo?) hic (hier) (irgendillic (dort) wie) unde ? (woher?) quo ? (wohin?) tum tunc (da, dann) nunc (jetzt) quotiens totiens (wie oft) (so oft) quandiu? tamdiu (wie lang) (so lang) quam (wie) quisquam nemo quisque quivis ullus nullus quilibet neuter uterque usquam inde (von da) hinc (von hier) illinc (von dort) eo? (dahin) huc (hierher) illuc (dorthin) quando? (wann?) aliquando quondam (einmal) (einst) quandoque (bisweilen) KEINER JEDER umquam nusquam ubique (nirgends) (überall) (usque immerzu) undique (von überall) utrimque (von beiden Seiten) quoque versus (nach allen Seiten) utroque (nach beiden Seiten) numquam semper (nie) (immer) ABLATIVA Indiv. generell qui quisquis quicumaqu e (jeder der, wer, wer auch immer) ubi ubicumque unde undecum que quocumque (wohin auch immer) cum (als) quandocumque quotiens quotienscumque quam quamquam (obgleich) quamvis (wie sehr auch) aliquamdiu (ein Weilchen) tam (so) quomodo? sic aliquo (wie?) ita modo (so) quot? tot (wie viele) (so viele) qualis talis (wie? Adj.) quantus tantus (wie gross) (so gross) quodam modo ulleomodo nullo modo ut (wie) quot qualis quantus 66 67 68 EINLEITUNG Die heut übliche medizinische und naturwissenschaftliche Terminologie besteht zum überwiegenden Teil aus einfachen oder abgeleiteten und immer wieder neu zusammengesetzten Wörtern toter Sprachen, des Lateinischen und des Altgriechischen. Sonderbar und eigentlich unnatürlich, zumal in Wissenschaften, die sich so ausgesprochen eingenständig und modern fühlen. . Die Gründe: 1. "Jeder Unsinn ist historisch zu erklären". Hier lebt mitten in der Neuzeit ein Stück Mittelalter weiter. Latein war ja in den Anfängen Europas von Spanien bis Polen nicht nur die Sprache der Kirche sondern auch der innerhalb der Kirche herangewachsenen, erst allmählich aus ihr heraustretenden Wissenschaft. Latein war fast bis ins 18. Jahrhundert keine tote, ja kaum eine fremde Sprache, es war eine Hochsprache. Die Umgangssprache empfand man zunächst als Dialekt, Volkssprache, wie das italienische "Volgare"; das Wort deutsch heisst volkshaft. Zwar gab es schon früh, zumal um 1200, volkssprachliche hohe Dichtung; aber noch um 1500 war es für Luther, noch um 1600 für Galilei und Giordano Bruno ein Wagnis, ihre aufrührerischen Gedanken auf deutsch oder italienisch zu veröffentlichen: Sie trugen damit die im Kreis der gelehrten Kleriker erlaubte Diskussion hinaus ins Volk, und das war gefährlich. Es war auch sprachlich schwierig. Schon innerhalb jeder Einzelsprache hat jeder Lebensbereich und erst recht die Wissenschaft ihre Fachwörter, festgelegte Formulierungen, eindeutige Begriffe, die sich als harte Brocken, Schlacken, Krusten der regsamen Lust, Dinge immer wieder neu zu sagen, widersetzen. Harmlose Wörter wie "sehr gut", "gut", "genügend" bekommen als Zensuren Zahlenwert, lassen sich durch Chiffren ersetzen. Im Polizeirapport heisst es statt "zu schnell": "mit übersetzter Geschwindigkeit"; der Jurist redet "von Gefahr im Verzuge", von "eidesstattlicher Erklärung"; Politiker aller Sparten arbeiten mit Jargon und Schlagwort. Gute Stilisten, gebildete Geister eigenen Denkens, haben sich von je bemüht, solche Formeln zu umgehen, sich über das Technische ihres Gebietes zu erheben. Das Allgemeine, das zu Ende Gedachte wird wieder schlicht. Der Historiker Thukydides in der Beschreibung der Seuche von 430 v. Chr.: "Es folgten Entleerungen der Galle auf all die Arten, für die die Ärzte Namen haben". Das ist nicht ironisch gesagt, hält aber Distanz von der Fachsprache; die hat es also schon in den ersten Anfängen der Medizin gegeben. Platon, ein Meister der Sprache, findet für seine neuen Gedanken immer wieder neue Worte, neue Annäherungen, während Aristoteles schon den festen Terminus liebt, und die Einzelwissenschaften kommen ohne definierte Begriffe nicht aus. Gerne schwelgen der eitle und meist der junge Gelehrte über das nötige Mass hinaus in der Sprache des Faches, in dem sie befangen sind. Es ist der leichte Weg, und man zeigt damit, dass man dazugehört. "Abyssicole Fauna" klingt eben grossartiger als bloss "die Tierwelt der Meerestiefe". Die Spannung zwischen Fach- und Allgemeinsprache verstärkt sich beim Übergang der Wissenschaft von einer Sprache in die andere. Die Griechen als die Erfinder der Wissenschaft durften die gefundenen Begriffe ganz mit den Mitteln ihrer eigenen Sprache benennen. Peripherie heisst nur Umschwung, Kentron Stachel (des Zirkels), Pyloros Türhüter. Sollten 69 nun die Römer, oder allgemein: Soll das lernende Volk die Grundbedeutung des Fachausdruckes in die eigene Sprache übersetzen oder das Wort unverändert übernehmen? Pheriphereia wird circumferentia, eine Lehnüberetzung, kentron wird nicht etwa stimulus oder gar ein neugebildetes *"punctrum", sondern bleibt centrum, ein Fremdwort. Für die Rezeption griechischer Philosophie im Abendland war entscheidend, dass Cicero mit seiner Sprachkraft die fremden Gedanken in reinem Latein wiederzugeben vermochte. Aber die Wissenschaften neigten zum Fremdwort. Und derselbe Vorgang wiederholte sich im 17. Jahrhundert beim Übergang vom Lateinischen in die modernen Sprachen; man kapitulierte vor der Schwierigkeit der Umsetzung. Vielleicht wären die Nationalsprachen damals auch noch kaum geschmeidig genug gewesen. Das Fremdwort, so unentbehrlich es nach Sinn und Nuance oft sein mag, hat nicht den Klang und den Bau der Wörter heimischer Sprache; es fällt heraus, ein Fremdkörper, ein Zitat in Anführungszeichen, es wirkt künstlich und muss als neue Vokabel gelernt werden. "Fremdwörter sind Glückssache"; wenn sie wuchern, erstickt darunter die gewachsene Sprache. Lebendiges Sprachgefühl wehrt sich. Dichter versuchen in ihrem Bereich die Sprache zu entschlacken und so zu verjüngen. Puristen machen Übersetzungsvorschläge; ob ihr Wirken segensreich oder lächerlich ist, hängt von ihrer Sprachkraft ab und vom Sinn für Mass. Galilei, der als erster seinen Diskurs über das heliozentrische System auf italienisch schrieb, hatte ein feines Sprachgefühl - es gibt von ihm Verbesserungsvorschläge zu Ariost und Tasso. Er mied die nötigen Fremdwörter nicht, aber in einem frühen Vortragszyklus von 1587 über den Bau und die Abmessungen von Dantes Hölle (!) entschuldigte er sich vor den Florentiner Akademikern: "Möchte es euren empfindlichen Ohren, die an die reinen toskanischen Laute gewöhnt sind, nicht schwer fallen uns zu verzeihen, wenn sie sich von diesem oder jenem Wort beleidigt fühlen, wie sie der Kunst eigen, deren wir uns bedienen. Sie stammen aus der griechischen oder der lateinischen Sprache. Denn so zu tun zwingt uns der Stoff, von dem wir reden wollen". Damit rechtfertigt er den Gebrauch von Wörtern wie centro, diametro, cono, sfera. - Vesal schrieb ein elegantes Latein und erntete hohes Lob dafür, dass es ihm gelang, aus der lateinischen anatomischen Nomenklatur die griechischen und arabischen Fremdwörter auszumerzen. Das wirkt bis heute nach. In anderen Zweigen der Wissenschaft blieben die ins Latein gemengten griechischen Elemente erhalten, und als schliesslich in Vorlesungen und Büchern das Latein allmählich den modernen Sprachen wich (Eine lebendige Schilderung des Kampfes gibt Leonardo Obdiki, Geschichte der neusprachlichen wissenschaftlichen Literatur, 1919 und 1922), wurde dies ganze greco-lateinische Kauderwelsch unbesehen in die romanischen Sprachen übernommen, ja selbst ins Deutsche, von dem es doch noch härter absticht. Es widerstand in seinem abgeschirmten wissenschaftlichen Bezirk auch den puristischen Wellen des 18. und 20. Jahrhunderts, und heute noch dient bei jeder neuen Entdeckung das lateinische und griechische Vokabular als Steinbruch für immer neue Fügungen. Dies Beharrungsvermögen hat neben den historischen noch andere Gründe: 70 2. 3. 4. 5. Gerade weil das Fremdwort den lebendigen Strömen der Muttersprache entzogen ist, ist es für den wissenschaftlichen Gebrauch geeignet. In seiner Starrheit gleicht es einer mathematischen oder chemischen Formel. Eine den Kreis "berührende" Linie kann jeden beliebigen Verlauf nehmen. Tangente heisst nichts anderes als die Berührende, ist aber eindeutig das Lot auf dem Radius in dessen Endpunkt. Landschaftlich wechseln Gänseblümchen, Maassliebchen, Margritchen, Mattenblümlein, Baserli - Bellis perennis ist botanisch eindeutig - während Margriten ja auch für Chrysanthemum steht. Im Mutterlaut schwingen Ober- und Untertöne mit, manches Wort ist gefühlsbeladen, das Fremdwort ist neutral. Ein Tod bewegt allemal das Herz, letaler Ausgang einer Operation ist ein Faktum für die Statistik; Irrsinn - dementia, schwitzen - transpirieren. Aus diesem Grund neigt auch die moderne Gefühlsarmut zur wissenschaftlichen Sprache; man redet nicht von seiner gefühlvollen Seele, sondern von psychischen Affekten oder psychologischen Problemen. Kepler klagte über Galileis crimen laesae humanitatis, weil er den so wichtigen, aber italienisch geschriebenen Discorso nicht lesen konnte; das war ihm ein Verbrechen an der Bildung. Die errungene Neusprachigkeit geht auf Kosten der internationalen Verständigung. Wir müssen, um die Literatur zu verfolgen, mehrere Sprachen lernen. Da ist es eine grosse Erleichterung und gibt Sicherheit, dass wenigstens die entscheidenden Ausdrücke von Russland und Israel bis Amerika in allen Sprachen gleich lauten. So suchen wir, die babylonische Sprachverwirrung für unseren neuen Turmbau teilweise rückgängig zu machen. Trotz aller modischen Populärwissenschaft bietet die schwierige Terminologie heute noch den Schutz einer Geheimsprache. Nur wer systematisch jahrelang studiert hat, kann wirklich mitreden. Ein praktischer Grund: Reichtum und Gelenkigkeit der griechischen Sprache. Wie das Deutsche und anders als Latein und die romanischen Sprachen bewahrte sich das Griechische von der Ursprache her die Fähigkeit der Wortzusamensetzung. Mit grösster Leichtigkeit lassen sich jederzeit aus einfachen Wörtern komplexe Ausdrücke neu zusammensetzen. Monokulare Diplopie mag hässlich und hermetisch klingen, aber mit seinen zwei Wörtern, Substantiv und Adjektiv, ist der Ausdruck formelhaft brauchbarer als Doppelt sehen auf dem einen Auge.... Soviel zur Erklärung des sonderbaren Befundes, dass unsere Wissenschaftler sich einer Sprache bedienen, deren Wortschatz ihnen oft selber fremd, deren Baugesetze ihnen undurchsichtig sind. Die meisten finden sich achselzuckend damit ab - "A word's just a word" -, orientieren sich über die Bedeutung der Termini im Lehrbuch oder Fachwörterbuch und lernen sie auswendig wie Vokabeln. Wer aber darüberhinaus nach der Herleitung und den sprachlichen Zusammenhängen fragt, dem will das vorliegende Buch helfen, besser als die oft oberflächlichen, zusammenhängenden, gelegentlich sogar falschen Angaben der Fachbücher. Ein Philologe, der natur-wissenschaftlich interessiert aber freilich nicht zuständig ist, versucht in der Clavicula, dem Schlüsselchen, eine grössere Zahl von Fachausdrücken von der sprachlichen Seite her zu erschliessen. 71 DIE EINRICHTUNG DIESES BUCHES I. Aus dem Hauptteil, dem Lexikon, erfährt der Benutzer die eigentliche, die Grundbedeutung der Wörter und begreift damit den Sinn der fachsprachlichen Bedeutung. Das Fachwörterbuch gibt an: aréola - der Warzenhof der Brust; die Clavicula weiss: aréola- die kleine Tenne. Etymologie heisst: Lehre von der wahren Bedeutung. So versteht der Leser, warum denn das Ding so heisst, warum auch andere Flecke oder Stellen area heissen können, er kann sich am zugrundeliegenden Bilde freuen, kann das unter der Kruste erstarrte Leben wieder spüren (denn das halbe Leben der Sprache ist ihre Bildkraft) und kann so den kindlich gläubigen Respekt vor dem Fachwort abstreifen, vielleicht sogar Mut zu eigenem lebendigerem Stil daraus schöpfen. Eine Unzahl von Termini sind zusamengesetzte Wörter. Logorrhoe, audivisuell, sternokleidomastoideus. Das Wörterbuch hilft, die Bestandteile auseinanderzulegen, sodass der Ausdruck durchsichtig wird. Neben der grossen, aber noch überschaubaren Menge von Grundwörtern gibt es eine unendliche Zahl von Ableitungen. Sie schliessen sich mit dem Grundwort zu Wortfamilien zusammen. Nehmen wir das deutsche binden: der Band, das Band, der Bund, das Bund, bündeln, Bändchen, Bändel, Bündel, bündig, Binde, Gebinde, Bindung, unbändig, Binder, Bündnis, Binde- (gewebe), dazu die Verbindungen mit Vorsilben, wovon wieder: Angebinde, Ausbund, Einband, Entbindung, Verband, verbindlich, Verbund, Verbundenheit. Dasselbe gibt es in allen Sprachen. Ihr Reichtum bemisst sich nach der Mannigfaltigkeit ihrer Möglichkeiten, ihre Lebendigkeit nach der Zahl noch fruchtbarer Bildungstypen. So im Lateinischen: facere machen, factum Tatsache, manu-factur Handarbeit, facilis machbar, leicht, satis-factio Genugtuung, facinus (Un)tat, factor der Bewirker, facies Macht → Form → Aussehen → Gesicht → Ansicht → Seite, dazu das Adjektiv facialis; mit Vorsilben: Affekt, Konfekt, Defekt, Effekt, Refektorium, Insuffizienz, Präfekt, Infektion. Indem unser Wörterbuch all diese Vokabeln nicht als eigene Stichworte alphabetisch verteilt, sondern die ganze Wortfamilie unter dem Grundwort versammelt, gibt es Einblick in das Werden der Wörter, in den Organismus der Sprache. Wer die wichtigsten Vor- und Nachsilben des Lateinischen und Griechischen einmal kennt und mit der Bildungsweise der häufigsten Worttypen vertraut worden ist, wird vieles selbst ableiten um sich als Lernender den durchschauten und verknüpften Terminus leichter einprägen zu können. Nachdem einmal aus diesen Sachgründen die rein alphabetische Anordnung aufgegeben war, bot sich die Möglichkeit, die lateinischen und die griechischen Grundwörter gleicher Bedeutung in zwei Spalten nebeneinander zu stellen; die dritte Spalte gibt dann die deutsche Deutung: Wer mit den alten Sprachen nicht vertraut ist, hätte ohnedies nicht gewusst, ob ein Terminus in der lateinischen oder in der griechischen Abteilung zu suchen sei. Man wird erstaunt sein, wieviel griechisch vorkommt. So wurde denn das ganze Wortmaterial in Sachgruppen aufgeteilt. Nun verknüpft sich in diesem Buch dem lernenden Arzt das pathologische hepatitis optisch mit dem anatomischen iecur Leber und etymologisch mit 72 Hepatica Leberblümchen. Neben area steht gr. halos: auch der Mondhof ist eine "Tenne". Die Tennen waren rund, weil man darauf Dreschochsen um einen Mittelpflock kreisen liess. Mit sieben solcher Dreschochsen (septem triones) verglich man die eng um den Pol kreisenden sieben Sterne des Bären (Bär = arktos), daher septendrionalis nördlich, dessen Endung wiederum die Ableitungsform des Gegen-begriffes meridionalis (von meridies Mittag) beeinflusste. Um für derartige sprachliche und historische Beobachtungen Raum zu schaffen, wurde im Lexikon eine vierte Spalte eingerichtet, die denjenigen nicht zu stören braucht, der für solches Beiwerk keinen Sinn und keine Zeit hat. Die Sachgruppen, wie man sie ähnlich in neueren Wörterbüchern findet (z.B. dem deutschen von Dornseiff, dem etymologischen französischen von v. Wartburg) sind numeriert und führen von den toten Elementen zum Pflanzen- und Tierreich (diese beiden in Auswahl); es folgt der Mensch mit seinen Organen in Gesundheit und Krankheit, dann der menschliche Kulturbereich von den Handwerkern über das staatliche Leben bis ins Geistige. In neuem Anlauf breitet sich der Bereich der Formen, Masse und Eigenschaften aus. Auch den Philologen mögen diese Zusammenordnungen interessant dünken. II. Damit aber der Benützer bei diesem Aufbau auch findet, was er sucht, ist hinten ein alphabetisches Register aller berücksichtigten lateinischen und griechischen Grundwörter gegeben. Hätten wir in dieses Register auch alle Ableitungen mit Vor- und Nachsilben aufgenommen, so wäre es zu einem dicken Band aufgeschwollen, womit dieses Hilfsbuch seinen Zweck verfehlt hätte. Dem Leser wird also zugemutet, die Vorsilben selber abzutrennen; sie sind im selben Register durch Versalien herausgehoben, wobei auch undurchsichtige Angleichungsformen mitverzeichnet sind (comm- = con- m; arr- = a-rh-). Die geläufigeren weiteren Ableitungen sind dann unter dem Grundwort im Lexikon zu suchen. III. Wer viel mit der Terminologie zu tun hat, wird sich manches erleichtern, wenn er sich einmal Zeit nimmt für die Listen immer wiederkehrender lateinischer und griechischer Vorsilben. Der beigegebene Abschnitt über die Wortableitungslehre mit den Listen der lateinischen und griechischen Suffixe soll mit der Zeit ein Gefühl dafür vermitteln, mit was für einer Art Wort man es zu tun hat. IV. Darüber hinaus begegnet der Zoologe und Botaniker gelegentlich, auf Schritt und Tritt der Mediziner, lateinischen Ausdrücken, die aus mehreren Wörtern bestehen, Substantiv mit zugehörigem Adjektiv und abhängigem Genetiv. Musculus levator palpebrae superioris, der Hebemuskel des Oberlids; Nervus meatus acustici externi, der Nerv des äusseren Gehörganges. Um hier die Wörter richtig aufeinander zu beziehen und in der Anwendung nicht dauernd fehlzugreifen, sollte der Mediziner eine Vorstellung gewinnen vom System der lateinischen Deklinationen und mindestens die verschiedenen Nominativ- und Genitivendungen kennen. Er findet sie in den Tabellen von Abschnitt (Grundzüge der Grammatik), mit den nötigen Erklärungen. Dabei auch einige Verbalformen, wie sie namentlich der Apotheker braucht. 73 I. DIE KONKRETE WELT 1. Sein und Werden DIE ELEMENTE 2 Erde 3 Wasser 4 Luft 5 Feuer und Licht 6 Stoffe PFLANZENWELT 7 Allgemeines 8 Wurzel, Stamm und Blatt 9 Blüte und Frucht Pflanzennamen: 10 Sporenpflanzen und Gymnospermen Angiospermen: 11 Monolotyledonen 12 Dikotyledonen TIERWELT 13 Allgemeines, Tierische Teile Tiernamen: 14 Reptilien, Amphibien, Muscheln Würmer, Insekten 15 Fische und Vögel 16 Säuger DER MENSCHLICHE KÖRPER 17 Allgemeines, Kopf 18 Hals und Rumpf 19 Eingeweide 20 Glieder 21 Substanzen und Sekrete Lebensvorgänge: 22 Leben und Geburt 23 Wachsen und Altern, Sterben und Verwesen 24 Atmen 25 Essen 26 Schlafen und Wachen Die fünf Sinne: 27 Sehen und Zeigen 28 Hören, Geräusche 29 Riechen, Schmecken und Tasten 30 Stimme und Rede Zustände: 31 Körperliche Eigenschaften 32 Gesundheit und Kraft 33 Krankheiten MENSCHENWELT 34 Familie 35 Volk und Staat 36 Eigentum, Geben und Nehmen, Helfen 37 Grundtätigkeiten 38 Schmutz und Reinigung 39 Sammeln und Jagen 40 Viehzucht und Wagenbau 41 Ackerbau und Weinbau 42 Küche 43 Handwerk, Schmiede 44 Gefässe, Geräte, Möbel 45 Textilien, Leder 46 Kleidung, Schmuck 47 Bauen 48 Seefahrt 49 Handel 50 Spiel und Sport 51 Schrift 52 Kunst, Musik 53 Krieg 54 Heilkunst 55 Religion und Schicksal 56 Gefühle 57 Lob und Tadel 58 Erkenntnis 74 II. FORM, RAUM UND ZEIT Form und Eigenschaft 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 Allgemeines Linien und Flächen Körperliche Formen Voll und leer, Vorsprung und Höhle Dimensionen Konsistenz, Gewicht Oberfläche und Farbe Temperatur Menge, Zahlen Ganzes, Teil, Trennung Zerstören Gleich und ähnlich Raum und Zeit 71 72 73 74 75 76 77 Ort, Lage Reihenfolge Anordnung in Fläche und Raum Zeit Ruhelage Sich Bewegen Etwas Bewegen 75 1. DAS SEIN Ein ursprüngliches Wort für die Welt als Ganzes gab es nicht - siehe die Bemerkungen zu mundus und kosmos. Das deutsche "Welt" aus älterem "wer alde" heisst eigentlich Zeitalter, Menschenalter (wer = lt. vir = Mann + alt) und übersetzt lt. saecular was Jahrhundert und Menschenalter bedeutet und im christlichen Sprachgebrauch die vergänglichen Menschen-"Welt" bezeichnet, im Gegensatz zur ewigen göttlichen. Die frühesten griechischen Denker mit denen die wissenchaftliche Welterklärung begann, hatten vergeblich versucht, die Fülle der Erscheinungen auf einen Urstoff zurüchzuführen (Thales: alles ist aus dem Wasser entstanden, Anaximenes: aus der Luft, Anaximander: aus dem Unbestimmten). Da anerkannte Empedokles Wasser, Feuer, Luft und Erde als die vier "Wurzeln" des Seins, die nicht auseinander abzuleiten seien. Eine Vielzahl solcher Urstoffe legte Demokrit seinem System zugrunde und verglich sie mit den Buchstaben des Alphabetes (stoicheia, elementa), aus deren begrenzter Zahl die ganze Fülle der Dichtung zusammengesetzt sei. esse prae -sen essentia einai on ontOntologie fieri sein Gegenwart Wesen seiend Lehre vom Sein werden entstehen Präsens: sum es est sumus estis sunt Erde terra gehört zu torrere (5) und dt. dürr also: Die Trockene Neutrum on: Das Seiende, das Wesen, Einzelwesen (Onto - genese) Konjunktiv fiat. Fiat lux: es werde Licht. Fiant pilulae: es sollen Pillen gemacht werden DIE ELEMENTE 2. ERDE terra terrester f. terrestris Terrarium ge, gaia, geo- irdisch epigeios hypògeios tellus, telluris f chthon humus f oberirdisch unterirdisch Erde Erdboden humi chamai humilis Sup. humillimus exhumieren (posthum) auf dem Boden niedrig der niedrigste solum solea Boden Sohle weiblich wegen der frommen Vorstellung von Mutter Erde alte Lokativformen auf die Frage: Wo? mit h geschrieben, weil man deutete: nach der Beerdigung. Aber: Postumus ist "der letzte", zu post, der nach dem Tod des Vaters noch geborene Sohn 76 rupes, rupis f rupester -tris petra petrosus saxum saxatilis glàrea arena arénula arenaria arenosus sabuklum p. = pulvis pùlveris pulverulentus pulveratus psammòs ammòs m konis Fels in Felsen lebend felsig Fels, bei, zwischen Fel sen Kies Sand feiner Sand Sandgrube sandig Sand Staub staubig zerpulvert Koniose 3. Petrefakt Versteinerung. Petrus: vom griechischen Übersetzer von Matth. XVI 18 geprägt zur Wiedergabe des hebräischen Kephas. Arena: Die gesandete Mitte des Zirkus. Psammottherapie: Sandbäder Psammomkörper: verkalkte Zellen p.p.p. = pulvis pro pilulis: Pillenpulver m.f.p. = misce, fiat pulvis: Mische, es soll ein Pulver daraus gemacht werden. Coniopterygridae haben bestäubte Flügel WASSER aqua aqueus hydor, hydathydricus anhydricus aquosus, aquàticus, aquàtilis Aquarius Anhydrose hydratus hydrops -opHydrant) siccus siccitas exsiccare àridus H = hydrogenium wasserlos im Wasser lebend ephydatios humor hùmidus, humiditas uligo, ulìginis f uliginosis màdidus madescens Wasser hygròs brechein xêròs naias -adnais -id- auf dem Wasser lebend Wassermann Aquarium "Wassergesicht" Wassersucht "Bewässerer" Feuchtigkeit Die antiken vier Säfte des menschlichen feucht Körpers, s. Temperament. Wer Humor hat, Feuchtigkeit ist voller Saft, nicht ausgetrocknet Bodenfeuchtigkeit nass nass benetzen trocken Trockenheit austrocknen trocken Bregma (nach der Fontanelle?) puncto sicca: z.B. Knochenmarkspunktion ohne Zellen Exsiccantia: trocknende Mittel Naiade: Fluss- oder Quellnymphe 77 flùere fluctum F = fluor fluxio fluxus -ûs rhein flûmen-minis n rheuma -atrhûs fluvius fluviàtilis rhoé rhythmòs arrhythmia cardiale flùidus fluitare fluctuare Fluktuation affluxus -ûs confluens dàrrhoia katàrrhûs defluvium effluvium influentia profluvium rhyax -akmanare Emanation vapor evaporare nubes, nubis nubécula nimbus atmòs f nébula serénus ros roris pruina m drosos droserà fliessen Fluss, Durchfall Hyperämie Fluss, (gesteigerte Sekretion) Fluss Fluss an Flüssen wachsend Fluss das Fliessen Rhythmusstörung flüssig strömen strömen, schwanken das Auf- und Abschwappen Zustrom zusammenströmend "Durchfluss" Durchfall Abfluss Ausfluss "Einfluss"; Ansteckung von aussen reichlicher Fluss Wildbach rinnen, ausfliessen Ausfluss Dampf, Dunst verdunsten Wolke Wölkchen Wolke, Heiligenschein Nebel trocken, heiter Tau Taufliege Sonnentau Reif panta rhei: Alles ist im Fluss (Heraklit) Vaginalfluor: Ausfluss aus der Scheide rhe, rho, rhy sind Ablautstufen wie im Deutschen: binden — band — gebunden Eurhyrhmie das Fluidum Costa duodécima fluctuans: Die lose 12. Rippe Confluentes; daraus: Koblenz Confluens sinuum: Zusammenfluss der Hirnsinus Radium- oder Thoriumemanation: bei Zerfall radioaktiver Substanzen Auftretendes radioaktives Edelgas Auf dem Mond gibt es das Mare sernitatis. Meer des guten Wetters 78 imber, imbris m imbrex, imbricis f imbricatus nix nivis niveus nivalis grando, grandinis glàcies -êi glacialis f chiôn niphargés chàlaza f chàlaza f krystellos cristàllinus cristallisatus m kréne fons fontis fontanus fontinalis fonticulus m lympha (lumpa) pegé nymphe lymphàceus lymphàticus unda undulare Nymphaea kyma -matcyma spuma bulla ebullire rivus rivalis dine aphròs potamòs irrigare/rigore torrens ripa lacus lacûs stagnum Quelle Krenotherapie Aqua fontana, Quellwasser. -Fontanelle kleine Quelle Quelle "Quellwasser", Quellgeist ausser sich wahnsinning Fontanelle Pikropege (Bitterwasser) Welle wogen Trugdolde, Kohlspross Strudel, Wirbel Schaum pompholyx -yg- 1. Blase, 2. Buckel 3. Goldkapsel (physallis) hervorsprudeln Bach Nebenbuhler derivare cataracta -ae Platzregen Hohlziegel (der das Regenwasser ableitet) in Lagen wie Ziegel Schnee schneeweiss " Hagel Dim. chalàzion: chronische Entzündung Hagelfleck der Meibomschen Drüsen des Augenlides Eis - inos ist griechische Ableitungssilbe kataràktes f kataràktes m limne ableiten Fluss bewässern Wildbach Wasserfall Schleuse, grauer Fallgitter Ufer See Teich, stehendes Gewässer Undine. Sonde: Die Stange, mit der man unter Wasser (sub unda) die Tiefe abtastet Aphrodite wurde volksetymologisch gedeutet als die Schaumgeborene; so hat sie, nach einer antiken Bildbeschreibung Botticelli gemalt. Bulletin rivulus (Bächlein), rivularis: Der Rivale bewässert sein Feld aus dem gleichen Bach - das gibt Streit. Derivate: Abkömmlinge chem. Grundsubstanzen Grauer Star, Linsentrübung stagnieren / Stagnation; Stauung 79 pàlûs -udis paluster -trislimus, i mare, maris marînus marìtimus f hélos m pélàs n àbyssos ora litus, litoris fretum, -i insula n nêsos cisterna cloaca stillare stillicidium stazein destillare instillare epistaxis stalazein stalaktites stalagmòs stalagmites arytein arytaina gutta haurire, haustus haustrum haustellum haustorium spargere, sparsi sparsus dispérgere inspersorius fùndere fûsus fusus fusio confùndere confusus effusus diffùndere infùndere infusum chein f n Sumpf Helodéa (Wasserpest) Paludismus: Helodes Malaria (Malaria it.: böse Luft), Sumpffieber Schlamm Meer Abgrund. Meerestiefe Küste, Rand Strand Meeresenge, Enge Insel Wasserbehälter Abzugsgraben tröpfeln Tropfenfall herabträufeln, destillieren einflössen Nasenbluten tropfen Tropfstein (oben) Tropfen Tropfstein (unten) schöpfen Schöpfgefäss Saugrüssel Saugwurzel spritzen, ausstreuen streuen besprengen, ausbreiten zerstreuen giessen, schmelzen geschmolzen Verschmelzung verwirren verworren flattrig, breit hingegossen, zerstreuen, diffus ein-, aufgiessen Aufguss Abyssicata fauna: Tiefseetiere (verwandt mit os, oris: Mund, Mündung) Fretum Halleri (im embryonalen Herz) Dodekanès die 12 Inseln um Rhodos. Peleponnes. Insulin: Hormon der Langerhan'schen Inseln. Von it. isola: isolieren Kloake (siehe bei Vögel) (zu cadere) Aqua destillata (der Tropfer) gtt. = guttae Cartilagines arytaenoides (Giessbecken) Knorpel, die die Stimmbänder regulieren Haustra coli: Dickdarmausbuchtungen Dispersien (Öl in Wasser) zum Bestreuen Fusion (Verschmelzung) Konfusion, Verwirrung Infusion, Einlauf Diffusion, Verbreitung Infusorien, (Aufgusstierchen) 80 infundìbulum choàne suffusio Transfusion chymòs chylòs achylia diàchylos par-en-chyma parenchymatosus mergere 4. versenken Fluctuat nec mergitur: es schwankt aber es sinkt nicht. Wahlspruch der Stadt Paris. LUFT aer aeris aerius m aér aerophorus aura ventus anemos Anemone boréas borealis Hyperboreer auster, austri australis fumus fumalis fumare fumigatio fumaria Luft In den Lüften. luftig Aeroplan: "Luftwandler" kohlensäurehaltig Aura: dem epilept. Anfall vorausgehend Luft, Hauch kurz dauernde Sinnnesempfindung Wind Ventilation, Ventil Windröschen Nordwind Südwind zéphyros kapnos Hypokapnie 5. Trichter, Nasenmün- Infundibulum der Hypophyse dung blutunterlaufene Stelle Guss, Saft Davon vielleicht: Chemie, frz. chimie Saft Milchiger Nährsaft Mangel an HCL und Pepsin im Magensaft durchsaftet Neben-, eingegossenes. Ins Grundgewebe eingebettete Elemente. (Das Griechische kann mehrere Präpositionen kombinieren). ein Sagenvolk im äussersten Norden, Lieblinge Appolos Austria - Österreich Australien Westwind Rauch, rauchend rauchen, dampfen Fumigation: Desinfektion d. Räucherung Räucherung Erdrauch (botanisch) zu wenig Kohlensäure im Blut Gas: ein von Helmont völlig neu erfundenes Wort FEUER, LICHT ignis ignis m pyr Pyrit pyrôsis pyretos Pyromanie Feuer Feuerstein Sodbrennen Fieber Der altindische Feuergott Agni. Offenbar hat die Ursprache zwei Wörter, ein männliches für die göttliche Wesenheit, ein sächliches für die dringliche Brauchbarkeit des Feuers. 81 flagrare deflagrare flamma flàmmula flammeus inflammare inflammatio phlegein phlox phlog- phlegmoné phlegma -atphlegmaticus brennen niederbrennen Flamme Flämmchen feurig, glänzend entzünden, anzünden Entzündung Entzündung, Schleim in flagranti ertappen, auf frischer Tat Phlox, die feuerfarbene Blume. Phlogiston der "Feuerstoff" des 18. Jahrhunderts. Phlegmone: flächenhafte Entzündung antiphlogistisch: entzündungshemmend Einer , in dem der Schleim überwiegt, siehe Temperamente. ardere ardor andêre candêla candêlaris candidus candidatus candicans brennen, glühen Glut glühen Kerze weiss, rein Amtsbewerber verbleichend kaiein urere ustus adùrere uredo -edinis combustio bustum causticus f énkauma cremare torrere tostus aithér aethéréus - us scintilla fulgêre fulgur fulmen lucêre lucerna lux -cis lucifer lumen Lumineszenz illustris lucidus pellucidus verbrennen sengen, ätzen ätzend Brand Verbrennung Grabmal Brand-mal, -fleck verbrennen dörren Feuerregion oberhalb der Luft Funke leuchten, blitzen Blitzschlag Blitz leuchten Leuchter Licht n n lampein lamptér f phôs photphosphèros phosphoricus phosphorosus n Licht lychnìs erleuchtet, berühmt hell durchsichtig Lichtnelke Kandelaber, Kerzenständer Candida: Sprosspilze auf Haut und Schleimhaut Der Römer, der sich um ein Amt bewarb, trat in einer rein weissen Toge vors Volk, ohne den Purpursaum, den die Angehörigen der höheren Stände - Ritter und Senatoren - sonst trugen. Büste weil auf Grabmälern üblich Kremation vgl. torrens, terra recht willkürlich wurde danach der flüchtige Aether benannt. Es-sig-ae-ther kürzte Gmelin zu: Ester fulminant - foudroyant Der hellste Stern, der strahlendste Engel, der sich gegen Gott empörte, weil er es nicht ertrug, der Zweite zu sein; und der, von Michael besiegt, in die Hölle stürzte und der oberste Teufel wurde. Lumen: lichte Weite bei Röhren weil man ihre Blätter als Docht verwendete 82 luna seléne lunaris semilunaris lunatus lunaticus méniskos lùnula caligo -ginis f caliginosus umbra n skotos skiàdeion umbella umbellaris umbellatus Skotòm sol solis solaris skià skìuros m hélios Mond mondförmig mondsüchtig Möndchen Dunkelheit dunkel Schatten Schirm "Verschattung" Schatten Eichhörnchen Sonne ephélides uranòs Sommersprossen Himmel blau "himmlisch" radius aktis -fn- Strahl (der Sonne) stella astér astérion Stern Sternchen caelum caerùleus caelestis stellaris stellatu sidus sìderis gestirnt Umbral-Gläser Umbelliferen Gesichtsfeldausfall. Skotodinie Schwindel mit Ohnmacht "Schattenschwanz" Aphel (Sonnenferne). Perihel (Sonnennähe). Söller : die Sonnenterrasse uranòs auch Gaumen. Der 1781 von Herschel entdeckte Planet. Die Muse Urani. Das Element Uranium. Der indische Gott Varuna. Aktinie. Aetinium. Actin -ophrys "Strahlenbraue" (Heliozoen). stella (Verkleinerung), aus *sterula, ist mit dem deutschen und dem griechischen Wort verwandt. Astern: "Sternblumen". Konstellation n astron éôs eothinòs iris iridiridieus irîtis irisieren Gestirn Morgenröte morgendlich Regenbogen, Mondhof metallum métallon Metall aurum Au aûreus aurosus auratus auriàsis chrysòs Gold golden, goldgelb argentum Ag argénteus argentinus àrgyros aurora 6. frz. lunettes (Brille), nach der frühen Form der Gläser. Iris die Götterbotin. Die Iris des Auges heisst wohl eher der Form wegen nach dem Mondhof, nicht der Farbe wegen nach dem Regenbogen. STOFFE chrysìsasis vergoldet Goldhaut Silber silbern silberfarben Die Spätantike hat den sieben Planetengöttern, wie sie im Pantheon verehrt wurden, die sieben Wochentage und so auch die sieben Metalle zugeordnet: Sonne, Apollon:Gold; Mond: Silber; Merkur: Quecksilber; Venus: Kupfer; Mars: Eisen; (Eisenfeilspäne: limatura Nartis) Jupiter: Zinn; dem trägen Saturn das Blei. auri sacra fames: der verfluchte Goldhunger 83 ferrum Fe férreus ferrosus ferratus ferrûgo -ginis ferrugìneus ferruginare enamelum sìderos Eisen eisern Rost rostrot nach Eisen schmecken adàmâs -mant- Stahl Adamantin Zahnschmelz chalyps -yb- Stahl cuprum Cu Kupfer ces aeris n Bronze (Kupfer+Zinn) aénus ehern aerarium Staastskasse aerûgo -ginis- f Grünspan stannum Sn Zinn plumbum Pb mòlybdos Blei plumbago Bleiglanz, Graphit, - ginis f Grasnelke hydràrgyron Hg Quecksilber élektron Silbergold, Bernstein sâl, salis m hals haloSalz salsus gesalzen salînus Salzwassersulfur -uris n theion Schwefel sulfuratus sulfùricus sulfurosus Stibium Sb Antimon alumen Alaun Aluminium Al minium Mennige miniare rot malen lapis -idism lithos Stein lapideus lithinos steinern lapidaris lithìasis Steinleiden calx, calcis f chalix Kalk Chalikose Staublunge calcium Ca calcaria Kalk calcareus auf Kalkboden wachsend calculus (Rechen)-steinchen. kalkulieren: rechnen calcinosis Kalkablagerung marmor, màrmoris silex, sìlicis m Kiesel silicium Si silìcius pumex, pùmicis m Bimsstein f cum grano salis: mit einem Körnchen Salz Ein "gewürzter" Ausdruck, der nicht ganz wörtlich zu nehmen ist. Halogene, Enaliosaurier: im Meer lebende. Thiopegen, Schwefelquellen Sulfas und Sulfis: Sulfat Miniatur zunächst: Illustration in den rot gemalten Initialen der Handschrift Ein lapidarer Satz ist formuliert wie um ihn in Stein zu meisseln 84 Tofus, tophus creta argilla vitrum vitreus bôlos gypsos hyalos hyàlinos hyàlinos Tuff, poröser Stein. Gichtknoten Kreide Ton Gips Glas gläsern durchsichtig in vitro: auf dem Glas (im Labor). Gegensatz: in vivo. ad vitrum; in Flasche vitrìnus carbo -oniscarbònicus carbunculus carbonescere fuligo -ginisfuliginosus cinis, cìneris cinéreus pix picis sapo -ônissaponatus hyaloîdes Glaskörper hyaloidèus margarîtes Perle bêryllos f Beryll smaragdos f sàppheiros f Safir, Lapislazuli m nathrar Kohle anthrax Milzbrand f asbolos m spodòs f àsphaltes m smêgma Geschwür, Brand verkohlen Russ mit dunklem Belag der Mundhöhle Asche aschgrau Pech Seife AUS DER PFLANZENWELT 7. planta herba ALLGEMEINES phyton phyteuma Epiphyten (bòtanon) herbaceus Herbarium arbor,arboris f dendron arbustus arboreus arborascens silva hyle silvester -tris hyle nemus, némoris n nemorosus Pflanze Gewächs Schmarotzer Kraut (Botanik) krautig Baum mit Bäumen bepflanzt baumartig zum Baum werdend Wald Stoff, Materie Hain Danach: Brille Anthrazit Cineraria (Aschenblume) Saponaria (Seifenkraut) 85 pomus f pomum pomum Adami pomatus frutex, fruticis m thamnos fruticosus dumus, i m dumetum rhamnos sérere, satus speirein sativus semen seminis n sporos sem. = semen, semina seminalis seminifer -feri seminarium sporadisch Diaspora sperma -atspermaticus spermatitis spermium = spermion insitus insiticius thallein thallus Thallium bryein embryon mitis mitigare maturus maturitas marainestai amarantos Marasmus latex, laticis sucas = succus opos succulentus (élektron) succinus Opium résina deresinatus virus, viri n virulentus lignum xylon Obstbaum Frucht Adamsapfel apfelsauer Busch, Strauch verwandt mit gr. bryein Strauch, Gestrüpp Dornbusch, Wegdorn säen angesät Same samentragend Pflanzschule verstreut Zerstreuung Same Samenstrangentzündung "kleiner Same" gepfropft sprossen, grünen Trieblager (weil es grün brennt) schwellen, strotzen Embryo weich, mild lindern reif Reife welken immergrün Kräfteverfall Saft Saft saftig Bernstein Harz entharzt Saft, Gift giftig Holz marantisch (marastisch) (volkstümliche Verdoppelung des c wie in bacca und bucca) 86 TEILE DER PFLANZE 8. WURZEL, STAMM UND BLATT râdix, râdicis f rhiza Rad. = radix radicula radicalis Rhiz.=rhizôma liquiaritia= glykyrrhica rhiza barbara bulbus = bolbos bulbus (oculi) bulbosus bulbiformis bùlbulus bulbulosus bulboîdes bulboidêus cepa stirps, stirpis f blastula blastoma exstirpation germen n germinare germinatio germinativus turio m caulos -lis m kaulos stipe, stipitis m stipula stipulari calamus scapus truncus kormòs cortex, corticis m corticalis excorticatus crusta liber, libri m phloiòs ramus ramosus virga (capréolus) Wurzel aus radix wird Rettich Würzelchen Wurzelstock Süssholz Rhabarber (ist an der südlichen Wolga heimisch) Zwiebel, Anschwellung Augapfel kleine Zwiebel Zwiebel Spross Keimblase Geschwulst Austilgung Keim (aus Wuzelgen) Sprossen blaste: Keim Blastophthorie: Plasmaschädigung Spross Stengel aus caulas wird Kohl Stengel, Stamm nach dem alten Brauch: zur Bestägigung Halm, Nebenblatt vertraglich ausbedingen eines Versprechens einen Halm zerbrechen Halm, Rohr calamus und Halm sind urverwandt Schaft Stamm Rinde geschält Rinde, Schale Bast klados Ast klèma clematis clematitis Rute Ranke Waldrebe waldrebenartig Bast diente, bevor der Papyrus aufkam, als Schreibmaterial. Daher liber = Buch Kladotricheen: Fadenbakterien mit reicher Verzweigung 87 surculus frons, frondis frondosus f chlòe folium Fol. = folium foliatus aurum foliatum foliàceus exfoliatio petìolus spina chlôròs Chlorose phylion àkantha spinalis spinatus spinosus blattförmig Blattgold blattartig Abblätterung Blattstiel Dorn, Gräte, Wirbelsäule dornförmig dornenreich gemma gemmatio 9. Reis, Pfropf Laub, junges Grün belaubt, zottenreich grün Bleichsucht Blatt Auch: blass, daher Chlor als Bleichmittel chloasma: Grünpigmentierung Stratum acanthinum: Stachelzellenschicht Spinat ist nur an spina angelehnt aus persisch, ispanadsch Knospe, Edelstein Knospung Blüte und Frucht BLÜTE UND FRUCHT (peduroculus) flos, floris m anthos n flosculus anthemon Flora anthyllìs florâre antheìn Effloreszenz Exanthem Infloreszenz flòridus anthèròs Defloration anthèra -ae pétalon petaloidèus tepalum sepalum asépalus stamen n stamium stamìneus staminodium pollon pòllinis m Arillus Blütenstiel Blume, Blüte Blume Blümchen Blumengöttin blühen "Ausblühung" Hautblüte (Pusteln etc) Blütenstand blühend, blumenreich Staubbeutel Entjungferung Floskeln: eigentlich blumige Wendungen, aus Mustern des Stils "gepflückt", vgl. Florilegium, Anthologie (Blütenlese). Flor, Ausschlag. Enanthem: Ausschlag z.B. der Schleimhäute floridus: blühend, hochgradig Blütenblatt Perigonblatt Kelchblatt ohne Kelchblatt Kettfaden, Faden Staubblatt verkümmertes Staubblatt Blütenstaub, Pollen Samenmantel Staubblatt zu stare: das Aufgestellte 88 fructus -ùs karpòs fruct. = fructus frui fructus fruges, frugum f frumentum frugìlegus perikarpium carpere, carptus baca = bacca baccatus baccalaureus iliqua nux nucis nucleus nuclearis nucellus enucleatio drupa grànum coccìneus grânulum granularis granulatus granulosus Granulom Granato Granit gluma glumae suppositoriae cicinus arista aristatus spica spicatus spicarium pappus strobulus conus conicus conoideus obconicus f karyon karyon pyrèn kokkos kòkkinos cocculus stachys stròbìlos kònos Frucht geniessen Früchte Getreide früchtesammelnd Fruchtschale pflücken Beere Exzerpt: "Herausgepflücktes" der lorbeerbekränzte Medizinstudent Schote Nuss Zellkern Kern Kernchen Entkernung Steinfrucht Korn scharlachrot Körnchen granum als Gewicht, 1 Gran 0.06g = 1/480 Unze nach den Früchten von Quercue coccifera Granulum auch Pille von 0.05g coccidium: Schildlaus granulieren Granulationsgeschwulst Granatapfel das ebenso mit Körnern gefüllte Gehäuse der körnige Stein Hülse vorfabrizierte Hülsen Wickel Ähre Ähre ährenförmig Speicher ("Grossvater") Zapfen Zapfen konisch, kegelförmig zapfenförmig (das deutsche Wort aus dem lateinischen) Samenkrone wie beim Löwenzahn wie ein abgestumpfter Kegel 89 PFLANZENNAMEN 10. BLÜTENLOSE filix, fìlicis f muscus fucus ph`ykos n fungus mykes myketos fungiformis boletus bolites spongia spongiosus Farn Moos Tang, Algen Pilz Pilz leichen, Flechte Schwamm GYMNOSPERMEN àbies, abìetis Larix, làricis pinus pinsides pinea pinealis f kypàrissos f pitys Tanne Lärche Zypresse Fichte Zapfen, Zirbel Glandula p.: Zirbeldrüse Wacholder iuniperus Der Baum aus Zypern (Zirbelkiefer heisst die Arve) ANGIOSPERMEN 11. MONOKOTYLEDONEN (Einkeimblättrige Pflanzen) palma palmatus gramen frumentum far farina triticum triticeus secale -lis avena hòrdeum` hordéolum phoinix n poia, poa sitos parasitos Palme, Handteller Gras Getreide Mitesser àleuron àmylon amylaceus Spelt Mehl Stärke aus Stärke pyros Weizen Roggen Hafer Gerste Gerstenkorn phoinix (Dattelpalme), wohl der Baum aus Phonizien sitosthai (speisen), parasitos der Schmarotzer, der sich zu Tisch lädt, eine Figur der Komödie, Krankheitserreger Aleurat (Weizenmehl-Eiweiss) capsulae amylaceae (Kapseln für Pulver) Amyloid: Pathologisches Eiweiss, von Virchow fälschlicherweise für Stärke gehalten Entzündung am Auge 90 milium Hirse oryza -ae robigo -ginis canna cannula harundo -dinis harundin -eus charta -ae ò&ryza Reis (phragmites) Rost, Getreiderost Rohr, Schilf (schlank) Kanüle, Röhrchen Rohr Schilf (gröberes) chartes saccharon schoinos leirion hyàkinthos Papyrus (Papier) Zuckerrohr, Zucker Binse Lilie allium narcissus prason prasios skòrodon nàrkissos Lauch grün Knoblauch Narzisse crocus krokos Safran iunc -ûs lilium porrum 12. Milien (Hautgrieb). Miliartuberkulose Tuberkulose (Knötchenkrankheit mit miliaren hirsekorngrossen Streuherden) Corpora oryzoicka: freie Körper in Sehnenscheidenhygromen Das Suffix -intos, auch in Ortsnamen wie Korinth, gehört der vorgriechischen Bevölkerung des ägäischen Raumes Auch -issos ist vorgriechisches Suffix, in eine Narzisse wurde der schöne Jüngling verwandelt, der aus Ovid's virtuosen Erzählungen (Metamorphosen III 344-510) bekannt ist. wohl semitisches Wort DIKOTYLEDONEN (Zweikeimblättrige Pflanzen) salix sàlicis f vimen viminis n viminalis pôpulus f iuglans iuglandis f alnus f bétula betulinus carpinus f corylus fâgus f quercus -ûs Weide Weidenrute Pappel Nussbaum Erle Birke Hainbuche Haselstrauch Buche drys Dryade Eiche Baumnymphe Mit kurzem o populus Volk aus Iovis glans (Jupiters Eichel) Kein Diminuativ. Eigentlich betulia Mit Buche urverwandt, auch mit griechisch phêgôs, aber dies ist die Speiseeiche 91 glans glandis f bàlanos balanitis glandula glandularis glandulosus glandarius galla suber sùberis n morus f morula morellus ficus f ficaria reich an Drüsen Eicheln sammelnd Gallapfel Korkeiche, Kork Maulbeerbaum Maulbeerchen maulbeerartig Feigenbaum Scharbockskraut grossus grossulus grossularia humulus kànnabis cannabinus knide knidosis olus òleris oleràceae râpa nápus napelius daucus sinapis brassica làpathos heléboros n akòniton daphne knéôron kinnàmômon n mêkôn Mekonismus meconium n f krambe gongylis gongyloides Morulastadium der Embryoentwicklung Scharbock aus scorbutum, wogegen es als frühestes Grün helfen soll Hopfen Hanf tartarisches Wort Nessel Nesselsucht Pfeffer Hautausschlag bei Allergie Ampfer Mangold Niesswurz Eisenhut Lorbeer Seidelbast Zimmet Mohn Opiumvergiftung Kindspech Gemüse, Kohl Rübe Rübe rhàphanos karôton Galle Feige unreife Feige Mistel klebrig rumex rumicis m beta aconitum -i laurus daphne casia papáver -eris Entzündung der Eichel am männlichen Glied Drüse sykon úrtica urticaria piper piperis piperatus viscum viscesus Eichel Rettich Mohrrübe, Karotte Senf Kohl Runkelrübe Viskosität (innere Rötung), Klebrigkeit z.B. des Schleims Stuhl beim Neugeborenen 92 rosa ròseus rosatus pirus -i pirum -i rhodon Rose cydonia mit Rosenduft Quittenbaum f n rosa aus der Mehrzahl rhoda. Die Insel Rhodos, da Element Rhodium Quitte aus dem Lateinischen. Kydonia, eine Stadt an der Nordküste Kretas. Birnbaum Birne piriformis birnenförmig malus Apfelbaum mélon malum Apfel sorbus f Eberesche rubus Brombeerstrauch frâgum Erdbeere fragaria Walderdbeere prunus f Pflaumenbaum amygdala amygdalon Mandelbaum amygdalum amygdélinus Gaumenmandel sportum spartòs, spartion Besenginster, Seil legûmen n Hülsenfrucht leguminosae lôtòs Lotusbaum Steinklee, Honigklee cicer ciceris m Kichererbse Cicero vicia òrobos viciôdes faba phàsêlos fabella phaséolus lens lentis f phakòs lenticula lenticulâris lentîgo -ginis f pisum làthyros kyamos hyoakyamos Wicke wickenähnlich Bohne Böhnchen Linse Sommersprosse Erbse linum linea Platterbse Bohne Bilsenkraut Flachs, Lein Linie ilex ilicis f acer àceris n aesculus vitis Steineiche, Stechpalme Ahorn Rosskastanie Rebe àmpelos Musculus piriformis daraus wird entstellt amandula (Mandel) Römischer Bauernname wie Lentulus und Piso, Fabius fabella auch: Sesambein auch optisch; lens cristallina Linse im Auge pisiform (erbsenförmig) Osp.: Handwurzelknochen "Schweinsbohne" nach dem Faden gezogen, Linea alla: weisse Linie zwischen Schwertfortsatz und Symphyse Linea fusea: pigmentierte L.a. während Gravidität 93 pampinus Weinranke uva uvula staphyle staphyle staphylinus staphylitis staphyloma botrys botryidea botrytis racémus racemosus tilia gossypium malva viola violaceus malàche ion iôdes Levkoie kissòs kôneion, conîum kyminon énéthon hédera cicûta carum apium fraxinus òlea olivaris òleum oloeosus exoleatus f elaia Plexus pampiniformus: Gefässbündel am Samenstrang Traube Zäpfchen im Gaumen Verwölbung Traube traubig Blumenkohl Linde Baumwolle, Watte Malve Veilchen Haemangium racemosum Botryomykose: Traubenpilzkrankheit Rabdomyosarkoma botryoides (blaues Auge) Iod heisst nach der Farbe "Weissveilchen" Efeu Schierling Kümmel Anis Sellerie Esche Olive Oel thymos thymicus plantâgo -ginis f sambûcus cucùrbita cucurbìtulum cucûmis càrduus entölt Thymian innere Brustdrüse, benannt nach der Form der Fruchtstände Wegerich Hollunder Kürbis Schröpfkopf Gurke Distel TIERWELT 13. ALLGEMEINES animal -alis bestia n zoon thér = therion Theriak Tier Tier Gegengift Theriomorphie: Missbildung z.B. mit Schwanz Mittel gegen Biss 94 cornu -ûs n kéras corniculum keration corneus cornea cornealis cornutus Horn Hörnchen aus Horn Hornhaut crista cristatus pellis pellionelius iuba iubatus saeta seta lana lanatus lanugo, -inis floccus floccosus flocculus villus villosus squama (lepis) squamalia squamatus squamosus ala alatus chaite Kamm, Leiste mit einem Kamm Fell, Haut pelzig Mähne ecrion Borste Wolle f gehörnt Wollhaar, Flaum Wollflocke f Flöckchen Zotte pholis pteròn àpteros dipteros keration: gepanzertes Geisseltierchen; Cornu cutaneum: Hornartige überschüssige Hornbildung Hyperkeratosis: übermässige Hornbildung Keratonie ist der Johannisbrotbaum, dessen Samen 0,2 gr. schwer als Gewichtseinheit gebraucht wurden, daher unser Wort Karat crista iliaca (Oberrand des Osilium) Spirochäten sind korkenzieherartig gewunden Lanugobehaarung beim Neugeborenen floccilegium Flockenlesen: die Fingerreflexe im Delier bes. bei Typhus z.B. Darmzotten Schuppe Schuppen geschuppt mit viel Schuppen Flügel geflügelt flügellos zweiflügelig Expholiation (Abstossung) Flügel Flügel Hautfalte, Flügelfell flügelförmig Archäopterix Urvogel alaris pteris -id ptérix -g ptérygium ptérygoides pterygoideus penna pinna pinnatus bipennis, bipennatus pluma plumosus cauda caudalis caudatus z.B. am Auge, am Hals Feder gefiedert doppelt gefiedert Feder urà anuros urachòs kerkos Schwanz schwanzwärts gelegen geschwänzt schwanzlos Blasenausgang des Embryos Schwanz Oxyuris (Pfriemenschwanz Darmwurm) Gegensatz oral gelegen Anura Froschlurch Kerkopithekos Meerkatzen u.a. 95 ovum ovalis ovatus ovoideus ovarium ovarialis ovulum ovipar vitellus rodere, rosum rodentium rostrum rostralis rostratus rostellum oòn eiförmig oophòron lékithos rhynchos ùngula 14. Ei Eierstock kleines Ei Eisprung eierlegend Eidotter nagen Nagetiere Schnabel mundwärts gerichtet geschnäbelt Rüssel Klaue, Huf, Nagel Ovulation erodieren Erosion korrodieren Korrosion U. hippocarticus = Uhrglasnagel U. incarnatus = eingewachsener Nagel REPTILIEN, AMPHIBIEN, MUSCHELN, WÜRMER repere reptum réptilis reptare anguis m anguinus anguilla serpens -ntis serpere vipera herpein kriechen kriechen ophis drakôn dracùnculus lacerta, ae lacertus, i rana echis Echium echiòdes echida f sauròs m bàtrachos bufo cancer cancri m phryne kàrkinos cancelli (plur) cancellatus còchlea konche còchlea cochlearis cochlear n cochleariformis Schlange schlangenartig Aal Schlange Estragon kriechen Viper Natterkopf Drache, Natter Eidechse Oberarm Frosch Kröte Krebs Gitter, Schranken herpes hérpetis (Hautbläschen) Ophidismus (Vergiftung durch Schlangenbiss) drakon: eigentlich der Blickende; Drache Draco: der strenge Gesetzgeber in Athen Ranula: Froschgeschwulst, Retentionszyste der Gl. sublingualis Karzinom, Epithelzellgeschwulst Muschel Schnecke wohl nach dem Muster nebeneinander gelegter Krebse, daher Kanzlei concha (Nasen-, Ohrmuschel) Teil des Innenohres Löffel cochlearia (Löffelkraut) 96 murex muricis m muricatus vermis m helmis -inth vermiformis vermiculus vermicularis helminthiasis ascaris -id scolex lumbricus 14. Purpurschnecke stachlig Wurm Appendix vermifornis (Blinddarm) Würmchen Spulwurm Wurm Regenwurm Kopf des Bandwurms INSEKTEN inser -tum hirudo -dinis éntomon f bdella kàntharos * cantharellus papilio m formica formicatio formicicus apis f mel mellis n mellificus fâvus céra ceratus ceratum céreus ceréolus cerumen -minis n vespa arànea tinea musca culex culicis pulex pulicis cimex cimicis pedis pediculus m m m m myrmex -ek myrmekiasis mélitta meli -it sphex -ek arachne arachnoides myia myasis konops -p psylla koris phtheir phthiriasis kroton Blutegel Käfer, Becher mit hohen Henkeln Schmetterling Ameise Kribbeln Ameisensäure Biene Honig honigbereitend Wabe, Grind Wachs gewachst Pomade wächsern, Kerze Arzneistäbchen Ohrenschmalz Wespe Spinne Motte, Raupe Mücke Mücke Floh Wanze Laus Zecke, Holzbock Hirudoid: aus tierischen Organen gewonnenes Hysarinoid Cantharides (spanische Fliege) Melissa "Honigpflanzen" Malta "die Honiginsel". Meliturie Glykosurie: Zucker im Harn Arachnodaktylie (Spinnenfinger) Arachnoidea (Spinnenwebhaut) , Teil der Pia mater auch als Hautkrankheit Madenkrankheit durch Fliegenlarven P. irritans (Menschenfloh) C. lectalarius (Bettwanze) auch eine Euphorbiacee nach der Samenform 97 15. FISCHE UND VÖGEL natare piscis m ichthys Ichthyismus Ichthyosis salmo -onis m tinca esox -ocis parea gadus acipenser volare volatus -ûs volatilis nidus neottia avis f ornis -ith avicula avicularis auspicium aucuparius passer -eris m hirundo -dinis f chelion Cheliodonium turdus sturnus fringilla alauda galerita cûculus luscinia corvus cornix -icis bubo ardea pica ciconia grus gruis cygnus astur m accipiter korydallis kokkyx -gcoccygêus coccygicus korax -akcoracoides f korone m glaux -kglaucidium glaukos erôdiòs pelargos f géranos hiérax -k- schwimmen Fisch Fischvergiftung Der Fisch wurde Symbol Christi, weil ICHTHYS Abkürzungswort ist für Iesus CHristos THeû Yios (Gottes Sohn) Sotér Fischschuppenkrankh. (Heiland) Salm, Lachs, Forelle Schleie Hecht Barsch Dorsch Stör fliegen Flug flüchtig Nest neottia Nestwurz Vogel Vogel für Vogelfutter (Oberaufsicht) weil der verantwortliche Vogelschau Konsul bei Amtsantritt die Vögel befragte Vorzeichen für Vogelsteller Sperling Schwalbe weil es bei Ankunft der Schwalben blüht Schöllkraut und bei ihrem Wegzug welkt Drossel Star Fink Lerche Haubenlerche Corydalis Lerchensporn Kuckuck os coccygis Steissbein (nach der Schnabelform) Nachtigall Rabe Krähe Uhu Eule Zwergkauz grau-blau Reiher Elster Storch Kranich Schwan Habicht Sperber Glaukom daraus: Geranium, Storchschnabel 98 aquila gallus gallina columba anas ànatis anser anserinus 16. f aetôs m m chén Adler Hahn Huhn Taube Ente Gans Chenopodium oder Pesanocrinus Gänsefuss: Geflechtartige Ausbreitung der Sehnen des musculus gracilis u.a. SÄUGER mus muris mùsculus murinus m mys myo erinaceus cervus cervinus lepus léporis cuniculus vulpes vulpis lupus Maus "Gelenkmaus": freier Gelenkkörper "Mäuschen", Muskel Myosotis myosuros perimysium myositis Myom echinos kastor castoreum ketos n cetàceum phoke Vergissmeinnicht Mäuseschwanz Muskelhülle Muskelentzündung "Maus-Oehrchen" nach der Blattform Igel Biber Bibergeil Walfisch Walrat Seehund Echinococcus (Hülsenwurm) hystrix -ich- Stachelschwein Hirsch m lagoos Hase f alopex -kalopecia lykon Kaninchen, Mine Fuchs Haarausfall Wolf ursus arktos Bär leo leônis leoninus m léôn -ont- Löwe tigris tìgridis elephantus f Tiger Elephant eléphas -ant- (Fett vom Pottwal) Phokomelie: Missgeburt mit nicht ausgebildeten Extremitäten lagophthalmus "Hasenauge": unvollständiger Lidschluss Das Wort ist urspr. iberisch lupus: fressende Flechte. Lycopodium "Wolfsfuss": Bärlapp. Lykomanie: Werwolfgefühl. Lykorexie: Wolfshunger Urs und Ursula. Arktis, Antarktis: das Gebiet unter dem Sternbild des Bären, "der als einziger nicht teilhaftig ist des Bades im Ozean", wie Homer von den Zirkumpolarsternen sagt. Arktomys "Bärenmaus": Murmeltier fàcies leonina: Lepragesicht. Leontopodium: "Löwenpfötchen": Edelweiss Elephantiasis: Schwellung einer Extremität bei Lymphabflussstörung 99 ebur éboris eburneus eburnatio n sìmia canis m caninus pìthêkos kyôn kynkynikòs kynòsbaton equus Elfenbein elfenbeinern Verdickung des Knochengewebes Affe Hund Hagebutte hippos Pferd Blinzeln, Iriszittern Schachtelhalm pferdeartige àsinus asellus onos sus suis suillus hys hyo- Esel Eselchen Schellfisch Schwein choiros Schwein Ferkel Mutterschwein Ferkel equisetum Equidae porcus porcellus scrofa scrofula scrofulosus scrofulosis scrofularia ovis ovilis agnus àries arìetis caper capri capra caprea capréolus Kynorexie: Heisshunger. Dens caninus: Eckzahn. Rosa canina: Heckenrose, weil die Hagebutte gegen Tollwut helfen sollte. Diogenes bekam von seiner unmenschlichen Bedürfnislosigkeit den Übernamen "der Hund", seine Schüler machten aus dem Schimpfnamen einen Ehrennamen, die "Zyniker", die über Vorurteile erhaben, verachten, was anderen Menschen heilig ist. Phìlippos "Pferdefreund" Cauda equina: Pferdeschwanz; distales Ende des Rückenmarks suinus vom Schwein, caro suina: Schweinefleisch; daraus "Schwein", statt des älteren "Sau" Porzellan ist urverwandt mit porcus scrofulae, choiràdes: geschwollene Halsdrüsen Bindehautentzündung mit rüsselförmiger Lippenschwellung Braunwurz Schaf f Lamm m aix aigchìmaira Widder Ziegenbock Ziege Gemse Reh, Rebenranke Agnus Dei qui tollis peccata mundi: Lamm Gottes, das du die Sünden der Welt wegnimmst Aegiphonie: Meckerstimme Chimäre: das feuerspeiende Tier, das Belerophontes, auf dem Pegasus reitend, aus der Luft besiegte, "vorne ein Leu und ein Drache von hinten, mittendrin Ziege" (Ilias VI 17) 100 hircus hirci tragos tragus bôs bovis antitragus tragicus tragi bûs bo- Ziegenbock Achselhaare Vorsprung der Ohrmuschel Haare im Ohrgang Rind taurus vacca vaccînus Stier Kuh vìtulus vitulînus Kalb wegen des Gestanks: Hircismus Bosporos "Furt des Rindes", wo die in eine Kuh verwandelte Io nach Ovid (Metamorphosen I 588) das Meer durchschwamm. Bootes: Rinderhirt. Boopie: "Kuhblick", schmachtender Ausdruck. Quot licet lovis not licet bovis: Was dem einen ein "Uhl" ist dem anderen ein "Nachtigall" varìola vaccina Kuhpocken. Vakzin: Impfstoff. Vaccinium Heidelbeere, gehört eher zu hyàkinthos (?) DER MENSCHLICHE KOERPER 17. ALLGEMEINES, KOERPERTEILE, DER KOPF homo hòminis ànthrôpos humanus humànitas homunculus Hominiden corpus còrporis n sôma -atcorporalis corpûsculum Mensch menschlich Menschlein Menschenartige Körper körperlich Körperchen homo ist urverwandt mit deutsch -gam in Bräutigam "Brautmann". Ecce homo. corpus ein gegliedertes Ganzes. Corpus iuris. Der Anführer eines solchen: Korporal. -corpus delicti. 101 caput càpitis capitalis n kephalé Kopf capìtulum Hauptstück. Kapitel capitium capitatus praeceps itis praecipitare biceps bicîpitis Kopfverband Kopfkopfvoran stürzen zweiköpfig kopfförmig kopflos Hinterkopf Vorderkopf Schädel cephalidêus àcephalus òcciput -itis sinciput -itis cranium cranialis krânion hemikranìa calva calvaria crinis crinis m thrix trich trìchinos Trichinen hypertrichôsis trichìâsis capillus capillaris pilus pilosus depilatorium coma = kome comatus kométes calvus glaber glabella hirsûtus hirsuties cirrus cerebrum cerebralis cerebellum cerebellaris lasios -êi dasys bôstrychos enképhalos Migräne Schädeldecke Haar Haarwürmer übermässige Behaarung Einwärtskehrung der Wimpern Haar Kephalalgie Kopfweh. "Kopf" kommt aus lat. cupa Tasse, wie frz. tête aus testa Scherbe Diminuativ: Kapitell os capitatum Kopfbein; brassica capitata geköpfelter Kohl bicipitalis semis halb: Halbkopf halbseitiges Kopfweh calva urspr. Krug, nicht verwandt mit calvus kahl, Kalvarienberg = Golgatha, "Schädelstätte". Nach idg. Lautgesetz dürfen nicht zwei Silben hintereinander mit aspiriertem Laut beginnen. Die Wurzel thrich kann also den Nominativ thrix bilden, verliert aber das th in anderen Ableitungen Haargefässe (Kapillaren) Körperhaar auch Tierhaar behaart Enthaarungsmittel Schopf mit einem Schopf oder Schweif kahl, glatzköpfig unbehaart, kahl die Stelle zwischen den Augenbrauen struppig Hirsutismus: übermässige Behaarung Struppigkeit dicht behaart Locke Hirn "im Kopf" encephalitis usw. Kleinhirn 102 facies faciêi facies facialis vultus -ûs frons frontis frontalis f pròsopon f métôpon Gesicht Seite Miene Stirne tempora porum temporalis kròtaphos Schläfe oculus ophthalmòs ophthalmica Auge Augenheilmittel omma -at- mit Augen versehen Aeuglein Auge blépharon Lid ocularis oculatus ocellus pàlebra palebralis cilium ciliatus supercilium bulbus oculi ophrys gléne glenoides glenoidalis kanthòs Epikanthos nares narium nasus nasalis nasûtus rhis rhin rhinititis mala, ae mando bucca, -ae buccalis auris auris auricula auricularis aurîtus f f f ûs ôt oticus ôtitis parôtis parotidicus parotidîtis facies Hippocratica: das von Hippokrates beschriebene Gesicht des Sterbenden (Prognostikon 2). prosopon auch: Theatermaske, danach Person Met-opon "zwischen den Augen". Metopen sind die oft plastisch verzierten Stirnplatten über dem Architrav am griechischen Tempel. "Schläfe": die Einschlafstelle. So auch spanisch dormidor, sizilisch sonnu von somnus Schlaf ad oculos demonstrieren. Stamm op vielleicht mit thalamos: Augenkammer. Okular am Mikroskop aus op-ma- Stylommatophora "Stielaugenträger" (Landlungenschnecke) Blepharitis (Augenlidentzündung) Wimper bewimpert Braue Augapfel Zellorganelle z.B. des respiratorischen Epithels (Flimmerzelle) Augenwinkel Hautfalte über dem Augenwinkel Nase Nase Kanthoplastik Lidspaltenerweiterung. Enkanthis Geschwulst im Augenwinkel grossnäsig Schnupfen Wange kauen, essen Wange (Backe) dasselbe bedeutet der Beiname des Dichters Ovidius Naso Mandibula (Unterkiefer) Antirrhinum bot. "Nasengleich", Löwenmaul Ohr, Ohrmuschel "Oehrchen" (Ohrläpp- In den romanischen Sprachen, die die Volkssprache fortsetzen, lebt oft das chen) Diminuitiv weiter: orecchio, oreille. langohrig Auricula cordis (Herzohr) Ohrspeicheldrüse Mumps auch Parotitis 103 ôs, ôris n stoma -atstomatits oralis orificium Mund osculum oscêdo -édinis oscitatio oscillum künstliche Oeffnung Verbindung von Lymph- oder Blutgefässen oder Nerven Kuss Gähnkrampf Gähnkrampf Püppchen ostium Eingang, Mündung orare oratio orator oraculum reden, beten Gebet Redner "Bet-stätte", Weissagung anreden, beten Lippe Lippenlosigkeit anastòmôsis adorare labium cheilos Achilie labialis Labiatae mastax maxilla maxillaris mandìbula gnathos Prognathie dens dentis m odûs oder odôn dentalis odontdentatus dentìculus denticulatus dentinum dentitio anodonta edentatus dentagra gingiva ûlon gingivalis ulìtis gingivitis parûlis Stomatitis (Entzündung der Mundhöhle) Stomata (Interzellularspalten) oscillieren: schwanken, zittern wie die aufgehängten Püppchen Ostia an der Tibermündung, die Hafenstadt Roms. oremus: Lasset uns beten Chilomonas ein Geisseltierchen Lippenblütler Kiefer, Mund Oberkiefer Unterkiefer vorspringender Gesichtsschädel Zahn gezähnt Zähnchen feingezähnt Zahnbein das Zahnen der Kinder zahnlos Zahnweh Zahnfleisch Zahnfleischentzündung Zahngeschwür auch mola (Wange) das allen drei Sprachen zugrundeliegende idg. Wort bedeutet "der Essende". Dentist Parodontose 104 lingua lingualis lìngula lingularis glôssa glôtticus Zünglein glottìs epiglottìs lingere linctus -ûs rictus -ûs palâtum palatalis mentum mentalis barba barbatus 18. Zunge, Sprache uranòs géneion geniopôgôn glossa: Vokabel, fremdartiger Ausdruck, am Rande erklärt: Randbemerkung. Dem gemeingriechischen ss entspricht rein attisch tt, da sich hier erhalten hat Mundstück Stimmritze Kehlkopfdeckel lecken Lecksaft der aufgesperrte Mund, Rachen Gaumen Kinn mentalis kann auch von mens abgeleitet sein Bart bärtig HALS UND RUMPF collum collaris cervix ic cervicalis nucha nuchalis fauces faucium guttur gùtturis gutturalis tonsilla tonsillaris tonsillitis oesòphagus oesophagêus oesophagicus bronchus brònchulus nùere nutum nutare tràchêlos laimòs f dére auchên f pharynx -ngpharyngicus pharyngitis n larynx -nglaryngicus laryngêus laryngîtis amygdalon Hals Kehle Hals cervix auch an Organen: cervix uter Nacken Ligamentum nuchae Schlund Gurgel Kehle Kehlkopf Mandel oisophàgos Speiseröhre bronchos bronchìon bronchialis bronchitis nystazein Ast der Luftröhre nystagmòs Collier: Halskette Trachea (Luftröhre) nicken nicken Zitterbewegung des Augapfels 105 humerus ômas omagra scapula scapularis dorsum dorsalis tergum tergus térgoris n spina Schulter Schultergicht Schulterblatt nôton Rücken humerus: Oberarmknochen Om-arthritis. - das h von humerus verdankt man der Unsicherheit mittelalterlicher Schreiber, die kein h sprachen und im Anlaut lieber eins zuviel setzten als zu wenig. Ebenso bei Hebräer, Humor; umgekehrt fehlt das h bei Eva (Chawa die Lebendige) und bei dem ursprünglich semitischen Gruss ave (have, lebe). dorsum aus deversum, d. Abwärtsgerichtete Rücken rhachis rhachîtis costa costalis intercostalis costatus costulatus latus làteris n pleurà lateralis collatteralis pectus péctoris n stêthos pectoralis expecorare expectorans expectoratio sternon sternalis mamma mastòs mammalis mastoîdes mastoidêus mammilla thêle mammillaris thelîtis coxa is-chìon ischias ischiàdicus coxitis ilia ilium n plur. lapàra ìlicus, ilìacus pelvis f pelvinus pubes pubis f hebe pubicus puber pùberis pubescens Wirbelsäule Rippe zwischen den Rippen gerippt feingerippt Seite (Rippe) Pleura (Brustfell) gleichseitig Brust Stethoskop Auswurf haben Auswurf befördernd Brustbein "Das Flache", zu lat.stérnere, wie dt. Stirn weibliche Brust Mastodon nach der Form der Zahnspitzen brustwarzenförmig Brustwarze the ist die lat Wurzel fe Hüfte Hüftschmerz des Sitzbeins Weichen (Unterleib) Eingeweide Becken Scham erwachsen flaumhaarig Pubertät 106 lumbus psòa gen. psoas lumbalis lumbago -àginis clunes clunium m f pygé nates natium f prôktòs proktitis glûtos glutaeus anus analis perìneum perìneos testis orchis -idorchitis scrotum scrotalis pênis m penìculus penicillus penicillatus praeputium posthe inguen ìnguinis n bubôn inguinalis bubonulus vulva cunnus vagina epìsion kolpos kolpitis 19. Lende irrtümlich nahm Riolan psoas als Nominativ und bildete psoas magnus Hexenschuss Gesäss Gesäss Hinterbacke Gesässmuskel After Damm Hoden eig. Ring, vgl. anulus Orchideen nach der Form der Knollen, "Knabenkraut" Hodensack d. männliche Glied Pinsel Pinselchen Vorhaut Schamleiste Posthioplastik bubon auch Schwellung der Leistendrüse, Pestbeule Knötchen weibliche Scham weibliche Scham Scheide Scheide EINGEWEIDE viscera viscerum visceralis intestina cor cordis cordialis cordatus concordia discordia pulsus suffocatio pulmo ônis pulmonalis splanchnon n pl. Eingeweide (bei (Herz, Lunge, Leber) splànchnicus pleurà pleuralis pleuritis n kardìa kardiakòs sphyxis sphygmòs asphyxia m pneùmon pneumonìa pneumonìtis Eingeweide (Därme) Brustfell Herz herzförmig Eintracht Zwietracht Puls Puls Pulslosigkeit Lunge urspr. Rippe, Seite die drei Wörter sind urverwandt cor, plur. corda, cordium. in der Messe: sursum corda, die Herzen empor! - Konkordanz. recordari sich erinnern. Record: eine Leistung, an die man sich erinnert. Erstickung die ältere Form pleumon (vgl. pumo) wurde durch pneumon verdrängt wegen des Anklangs an pnein (atmen) 107 alvus koilia abdômen -minis n abdominalis venter ventris m gaster -troventralis gastricus gastritis gastra epigastrium ventrìculus stòmachos ventricularis stomàchicus eventratio corda Bauchhöhle Bauchhöhle vgl. alveus Magen plenus venter non studet libenter: voller Bauch studiert nicht gern. Heisst die Schnecke Clausilia ventricosa irrtümlich so statt ventriosa dickbäuchig oder ventriculosa? bauchiger Topf Magengrube Magen ausgedehnter Bauchbruch Därme, Saite, Strang chordé chordìtis chordeuma -at- Wurst ìleum Krummdarm phrên Zwerchfell phrenicus phrenîtis frenetisch, wahnsinnig phreniticus Wahnsinn phrenesia omentum Netz glandula adên Drüse adenîtis lymphknotenähnlich adenoid adenoidîtis iecur iecìnoris n Hèpar hepatLeber hepaticus hepatitis lien liênis m splên Milz lienalis splenicus milzförmig splenius splenîtis Wulst, Pflaster, splenion Verband ren meist plur. nephròs Niere renes renum m renalis reniformis renculus nephrîtis néphrôma vesica kystis Blase vesicalis cysticus kleine Blase vesìcula vesicularis vesiculosus cystîtis cystôma cystoid Verwandt mit Garn Entzündung der Stimmbänder Für Homer war das Zwerchfell der Sinn aller innerern Regungen: Euphrosyne Freude, Sophrosyne "heiles Zwerchfell": Selbstsucht Hepatica Leberblümchen 108 ùterus uterînus metra hystéra kleitôris Gebährmutter " Kitzler membrum melos n Amelus artus -ûs kôlon côlon colicus colitis arthron Glied Missgeburt ohne Glieder Glied Dickdarm Grimmdarm Kolik 20. GLIEDER artìculus articularis articulatio exarticulatio brachium brachialis axilla axillaris ulna ulnaris cùbitus -ùs cubitalis manus -ûs manualis manubrium palma palmaris palmatus vola volaris Gelenk Amputation im Gelenk arthrîtis arthrôdìa diàrthrôsis enàrthrôsis synàrthrôsis brachìôn ôléne ôlékranon Kugelgelenk wahres Gelenk Nussgelenk Knochenverbindung Arm Achsel blattwinkelständig Elle Fortsatz der Elle beim "Ellenkopf" Ellenbogen Handgelenk Nicht verwandt mit karpòs Frucht Mittelhand karpòs metacarpus metacarpalis metacarpicus metacàrpeus ankôn Ellbogen anconaeus f cheir Hand Chirurg Chiragra thenar Handgriff, Stiel "Handarbeiter" Gicht Handfläche palmzweigähnlich handförmig Handfläche cubitus nicht von cubare manu propria eigenständig. Manuskript, Manufaktur. manus manum lavat eine Hand wäscht die andere Chiropraktik thenar Daumenballen. Wie sich die Handfläche in die Finger teilt, so der Stamm der Palme in die Blätter - wenn das nicht eine Volksetymologie ist. Dominica palmarum Palmsonntag. - Die Ursprache war arm an Abstrakten, aber reich an Einzelworten für Konkretes 109 dìgìtus dàktylos Daktylìtis Syndaktylie digitalis digitatus digitatio mittellat. digitale Fingerhut polex pòllicis m pugnus pygmé pygmaeus unguis m onyx onychungula chéle eponychium panaricium femur fémoris femoralis genu genûs geniculum geniculatus poples pòplitis popliteus crûs crûris cruralis sûra suralis Finger gefingert fingerförmige Ausbreitung Daumen Faust faustgross, zwergisch Nagel Klaue, Huf Nagelbrett Pygmäen: Zwergvölker wohl aus peronychium, paronicium: eitrige Entzündung an den Nägeln skélos n n mêros Bein Schenkel n gony gonat- n Knie Biegung m kôleps -p- Kniekehle n knème Wade Polygònatum z.B. Salomonssiegel (knotenreicher Stengel?) Wade tarsòs Fusswurzel tarsalis Mittelfuss metatarsus metatarseus pûs podFuss pês pedis m pedalis podàrion pedùnculus propòdion peduncularis calx calcis f pterna calceus calcaneus calcar calcaris n calcarinus tâlus astràgalos talaris planta plantaris hallux hàllucis m Fussabschnitt der Insekten. Lidknorpel. Eigentlich ein flacher Korb zum Trocknen von Früchten oder Quark, zu "dürr" und "terra". Danach Fusssohle. Per pedes apostolorum: zu Fuss Füsschen erstes Glied Ferse Schuh Fersenbein Sporn pedunculus Blütenstiel podarion Fuss der Mollusken Sprungbein astr. eigentlich Wirbelknochen, der Talar reicht bis auf die Ferse Fussohle die grosse Zehe calcéolus Schühlein: Calceolaria 110 21. SUBSTANZEN UND SEKRETE os ossis n osseus ossìculum ostéon ostìtis skeletòs cartilâgo -ginis f chondros cartilagìneus cartilagin^sus caro carnis carnificatio f sarx sarkSarkom carneus carnosus carùncula carnarius medulla medullaris pulpa pulposus Plur. ossa ossium ossibus Syn-òstôsis Gerippe Knorpel chondros Korn. chondrion Körnchen: Zellkörner, -stäbchen. Chondrom Knorpelgeschwulst Chondritis. Hypochonder Fleisch Bindegewebegeschwulst aus Fleisch mit viel Fleisch von der Fleischkammer fleischrot Fleischfresser Fleisch Bauchspeicheldrüse incarnatus carnìvora fibra fibrilla fibrìnus fibrosus tendo -inis nervus nervosus nervìnus Knochen knöchern Knöchlein kréas pànkreas pancreaticus îs înFaser Fäserchen ténôn neuron Sehne Nerv beruhigend Neurîtis Neurôse aponeurôsis ganglìon gangliòsus myelòs flächenhafte Sehne Nervenknoten Mark Zahnmark urspr. sneuron, urverwandt mit "Sehne" und "Schnur" 111 cutis cutàneus intracutan subcutan corium coriaceus coriarius membrána membranàceus membranosus f derma -atdermaticus dermatîtis epidermis endermal chorion chorioîdes chorioidalis diphthéra diphtherîtis hymen mêninx -ingmeningêus menìngicus meningîtis myrinx -ing- adeps àdipis adipôsus adipositas f lipos n Lipoide liparòs pinguis pinguiculus sêbum sebàceus stear steatSteatôm synovia synovialis synovîtisis dêmos Demodex sanguis sànguinis haima -atsanguìneus sanguinolentus santuìnicus cruor cruentus lythros Haut Oberhaut Haut, Leder ledern zum Gerben verwendbar Aderhaut des Auges von derein (schinden), derma also eigentlich: die abgezogene Haut. Ein Vers von Menander (4. Jh.), den Goethe vor Dichtung und Wahrheit gestellt hat: Ho me dareìs ànthropos u paideùetai. Der ungeschundene Mensch bleibt unerzogen. Chorion fetaler Anteil der Placenta. Haut aus Haut hautig Diphterie Haut Haut Hirnhautentzündung Trommelfell Hirnhaut Fett fett Beleibtheit wohl nur entstellt aus dem spätgriechisch ausgesprochenen mîninx - Die Liparischen Inseln: die fruchtbaren. Liparocêle Fettbruch. - verwandt mit "Leber" fett etwas fett Pinguin. Talg aus Talg oder Talg bereitend Talggeschwulst Gelenkschmiere Seborrhoe (Talgfluss) Fett Milbe Blut blutig bluthaltig das vom Blut bestimmte Temperament vergossenes Blut blutig, blutrot, schmutzigrot ohne Zusammenhang mit démos Volk ein Kunstwort von Paracelsus haima verwandt mit Seim. Ableitungen mit haemato- oder haemoHaematôm 112 vena vénula venosus saliva salivaris salivatio salivatorius bilis biliosus phlebs phlebphlebîtis artheria sìalon f cholé cholericus Ader zum Herzen hinführende Ader Speichel vom Herzen wegführende Ader Sialolithen (Speichelsteine) Sialorrhoe (gesteigerter Speichelfluss) Speichelfluss Galle fel fellis felleus n mûcus myxa Myxom mucos m blenna mucosus mucilago -àginis sudor m hidrôs -ôtsudorifer hidròticus sudare Ex-, Transsudat làcrima, lacryma dakry, dàkryon lacrimalis lacrimare Galle Schleim lac lactis Milch Milchstrasse làcticus làctifer làcteus lactatio lactûca n gala galaktgalaxìas Schleim Schleimbereitung Schweiss schweisstreibend schwitzen Ausschwitzung Träne weine Melancholie "Schwarzgalligkeit". Die Alten erklärten die Temperamente als "Mischungen" aus den vier Säften des Körpers, von denen je nachdem Blut, Schleim, Galle oder Schwarzgalle überwiegen konnten. Aber was ist die schwarze Galle? Musste einfach die Vierzahl voll werden? Denn man ordnete diese Säfte den vier Elementen des Empedokles zu Erde, Wasser, Feuer, Luft - und erklärte die Krankheiten bis ins 18. Jh. (Humoralpathologie) als eine Störung ihres Gleichgewichts. Daher die Beliebtheit des Aderlasses. Vesica fellea (Gallenblase) Blennorrhoea (Bindehautentzündung) Hidroa vacciniformis; Schwitzbläschen, bei UV-Licht Überempfindlichkeit dakry Zähre. Lacrimae Christi: Wein vom Vesuv. Hinc illae lacrimae! In Teren'z Andria weint der junge Mann heftig beim Begräbnis der Nachbarin. Es stellt sich heraus, dass deren hübsche Schwester unter den Leidtragenden war: daher diese Tränen! milchbringend das Stillen Galanthus Schneeglöckchen Lattich, wegen seines "Milchblume" milchigen Saftes 113 22. LEBEN GEBURT vivere victum vita vitalis bios Symbiôse zôos zôon zòdion zodiacus zodiacalis epìzòon vîvus redivîvus vivax victus -ûs convivium convictûs -ûs vegetare vegetabilis vegetativus vegetation oriri ortus Orient orientalis origo -ginis original abortus -ûs abortivus leben Leben Zusammenleben lebendig Lebewesen Tierchen Tierkreiszeichen Schmarotzer wiederauflebend lebhaft Lebensunterhalt Gelage, Gastmahl Lebensgemeinschaft beleben belebend aufgehen, entstehen f sexus -ûs sexualis vir viri anér andro virilis virilitas virtus virtutis f virâgo -àginis f mas maris masculus àrrhèn masculinus spàdôn Fe the fêmina gyné gynaikfeminînus thêlis fetus embryon fetalis fecundus fecundatio felix felicitas mulier, mulieris mulìebris östlich Ursprung modus vivendi Lebensmöglichkeit. Mikroben Kleinlebewesen; Amphibium in beiden Elementen lebend. Biologie Vitamine Zoologie kyklos Ekliptik ausdauernd (Pflanzen) Viktualien (-markt in München) ex oriente lux vom Osten das Licht sich orientieren: die Ostrichtung suchen Engl.: aboriginal, aborigines (Ureinwohner) Fehlgeburt mit abgekürztem Verlauf Geschlecht Mann männlich erwachsenes Alter Mannheit Tapferkeit Mannweib Männchen Männchen männlich Eunuch säugen, hervorbringen Frau weiblich Leibesfrucht fruchtbar Schwängerung (fruchtbar) glücklich Glück Weib weiblich Androgene: Geschlechtshormone Androgynie, Viraginität (Zwittertum) Leistung, Tugend gyné verwandt mit engl. queen. Gynäkologie; androgyn Thelytokie: Geburt nur weiblicher Kinder. vgl. thele Brustwarze 114 GEN gignere, génitus genitalis Genetiv congénitus congenitalis Progenitur nâsci natus natalis nativus natio natura naturalis denaturatus neonatus agnatus cognatus connatus connatalis genius genialis ingenium genus géneris n generalis generare Generation regenerieren dégener degenerieren phyein erzeugen Geschlechtsangeboren physis physikòs Nachkommenschaft geboren werden Geburtsnatürlich Volk "Werdung" genitale, Genitalien (Plur.) der Fall, der die Herkunft, den Vaternamen, angibt Aus *gnasci dies natalis Geburtstag daraus: naiv Physik: Naturlehre vergällt neugeboren verwandt d. denVater verwandt d. die Mutter angeboren Schutzgeist genos n Geist Geschlecht, Gattung allgemein erzeugen ursprünglich Zeugekraft eines Mannes. Genius loci: Der Geist des Ortes. Sui géneris: von eigener Art aus der Art geschlagen -genes genea genesis genetisch gonos -gonie Gonaden gens, gentis f phylon gentilis indigena m benignus, malignus genuinus germen, germinis n stammend von Sippe, Geschlecht Entstehung Same Entstehung Keimdrüsen Sippe, Volk vornehm, heidnisch der Eingeborene gutartig, bösartig pathogen, iatrogen: vom Arzt übertragen. Eugen: wohlgeboren Genealogie (Herkunft, Stammbaum) Pathogenese (Lehre der Krankheitsentstehung); Patingenesie (Wiedergeburt); phylogenetisch (stammesgeschichtlich) (nach den ungläubigen Völkern ringsum) echt Keim (aus gen- men dissimiliert) 115 pàrere partus partus -ûs Epiphyse epiphysialis Apo-, Dia-, Symphyse phyton Epiphyten phyteuma phyma n tiktein tokos -tokie puérpera puerpérium pluripara vipera oviparus parentes - ntum teknon reperire Repertorium lascivus sterilis sterilitas sterilisare 23. Gewächs, Pflanze Schmarotzer Gewächs (das "Gepflanzte") gebären, hervorbringen Geburt Thelytokie wenn eine Frau nur weibliche das Gebären Kinder hat Wöchnerin Wochenbett Mutter mehrerer Kinder Viper Aus vivipara: Die einzige Schlange, die lebende Junge zur Welt bringt. eierlegend Eltern Parentalgeneration. (Aber: par enteral!!) Kind finden, wiederbeschaffen "Verzeichnis" geil unfruchtbar WACHSTUM, ALTER, TOD, VERWESUNG crescere cretum accrêtus accretio concretio concretus concrementum decrementum incrementum auxesthai alere altus almus altilis alimentum alimentarius trephein wachsen angewachsen Verwachsung Zusammenballung Abnahme Zunahme tropheé nähren, grossziehen hoch labend, nährend üppig, gemästet Nahrung Das Allgemeine, die Idee nicht in "abgezogener" Form abstrakt, sondern mit dem Stoff "zusammengewachsen", verkörpert Ausdrücke der scholastischen Philosophie. Alma mater: Die Universität als unsere Nährmutter. 116 adultus indoles, indolis f proles prolis f proletarius proliferari erwachsen Charakter Nachwuchs wuchern, sprossen Atrophie Dys-, Hypertrophie nutrire nutrix nutricis nutricius nutrimentum aetas aetatis f aiôn puer pûeri pais paid puerilis pueritia puella paidion paidika paedicatio paederastie paidagogos iùvenis iuvenilis iuventus -tutis virgo virginis Virginität vetus véteris vetustior veterrimus vetustas veteranus veterina veterinarius In der altertümlichen Ständeordnung diejenigen, die zu arm waren, um sich Waffen zu kaufen (die Bewaffnung war Privatsache) und nur durch Nachwuchs dem Staat dienten. Schwund schlechtes, übermässiges Wachstum nähren Amme Nahrung Lebens-, Zeitalter Knabe, Kind kindisch Kindheit Mädchen Kind Liebling Knabenliebe " "Knabenführer" Päd -iatrie paideia Kinderheilkunde Bildung hébe éphebos Jüngling jugendlich Jugend Jüngling parthénos Jungfrau akmé Lebenshöhe alt älter, der Älteste Alter früherer, ausgedienter Soldat (altgew. Tiere) Zugtiere Tierarzt Der Diener, der den Knaben im Haus und auf dem Schulweg beaufsichtigt Enzyklopädie: "allgemeine Bildung ringsherum" in Rom der Waffenfähige bis 48 Jahre Die Göttin liebe die ewige Jugend der Götter. Die ihnen den Nektar einschenkt wird Gemahlin des zu den Göttern erhobenen Herakles. hébe wie pubes: Scham. Hebetomie (um das 40. Jahr) 117 senex senis geron -ontsenilis senectus -tutis f senium Gerusia senatus -ùs presbys presbyteros presbyopie anus anùs morier, mortuûs mors mortis f thânatos Euthanasie mortalis moribundus Ambrosia letum letalis nex necis f phonos pernicies -iei f perniciosus cadaver nekròs Nekrose Nektar kteinein -ktonie puter, putris sapròs pùtridus putére putens putorius sepesthai putrèscere sepsis eûros Greis greisenhaft Alter " Rat der Alten alt, ehrwürdig der Ältere, Priester Weitsichtigkeit Greisin sterben Tod "guter Tod" sterblich, tödlich sterbend "Unsterblichkeit" Tod tödlich Mord Verderben tödlich Leichnam Absterben der Göttertrank töten Tötung verwest, faul faul, morsch stinken stinkend " faulen Fäulnis Moder Gerontologie; Ger -iatrie "Alterssichtigkeit" Ave Caesar, morituri te salutant. Einzugsgruss der Gladiatoren: Heil dir, Kaiser, die Todbereiten grüssen dich. Eine Hausinschrift: Morituro sat: gross genug für einen der doch sterben wird. Phonomanie: Mordsucht. Ohne Zusammenhang mit phoné (Stimme). perniziöse Anämie vermutlich "Überwindung des Todes" Embryoktonie Das deutsche faulenzen hiess ursprünglich auch: Riechen wie Faulendes. Asepsis. Keimfreiheit: antiseptisch 118 24. ATMEN spirare spiritus -us pnein pneuma -atpnoé Apnoé Dyspnoe Oligopnoé spirituosus spiraculum aspirare conspirare respiratio respiratorius per-, transpirare flare physân afflare Atmung schwitzen blasen einhauchen, anblasen emphysêma -at- Blähung suffocatio Fächer das Ausblasen aufgeblasen das Aufblasen durchblasen physa Blasebalg, Blase physalìs -idis Blase Erstickung stértere stertor rhenchein rhonchi plur. halare exhalare inhalare Ebenso wird im Hebräischen und im Indischen der Geist mit den Wörtern für Wind und Atem bezeichnet. Vgl. animus. Atemloch (Schnecken) anhauchen, ansaugen sich verschwören, zusammenblasen ausatmen Ausatmung einatmen Einatmung "Anhauch" exspirare exspirium inspirare inspirium inspiratio flatus -ûs flatulentus flabellum deflatio inflatus inflatio perflatus atmen Atem, Hauch, Geist Atem kein Atem schwerer Atem wenig Atem schnarchen Röcheln, Rasselgeräusche hauchen aushauchen einhauchen So sagt Vergil von der Sibylle: numine afflatur, sie wird von der Gottheit angehaucht. Sternkoralle Deflation Inflation Lampionblume vielleicht mit Anlehnung an fauces: Kehle entstellt aus asphyxia 119 25. ESSEN, TRINKEN, VERDAUEN édere esum esthiein edùlis esculentus inédia esurire esùries -ièi f edax (paràsitos) comêdo -onis obesus obesitas esthiomenos phageìn -phag phagedaina Polyphagie bibrôskein brôma mordère morsus morsus -ûs màndere, manducare gnathos (17) mandìbula mandibularis masticare masticatio masticatorius massêtér vorare carnivorus vorax voràcitas devorare gluttire ieiunus ieiunium ieiunalis ieiunitis ieiunitas famès, famis f limòs Bulimie essen essbar " Nahrungsmangel hungern Hunger, Appetit gefrässig Mitesser verfressen, fett (appetìtus) Verlangen Appetitlosigkeit Wolfshunger gierig Ekel àvidus fastidium òrexis Anorexie Lykorexie "Fresser": eine Flechte essen verzehrend fressendes Geschwür starker Appetit essen Speise beissen Biss kauen Bromatik: Speisezubereitungslehre Theobrôma. Kakaobaum Unterkiefer kauen das Kauen der Kauende, Kauschlingen Fleischfresser gefrässig verschlingen verschlucken nüchtern das Fasten Nüchternheit Hunger Heisshunger auri sacra fames: der verfluchte Hunger nach Gold. Fames optimum condimentum: Hunger ist die beste Würze. -bûs (Ochse) 120 satis satietas satur, sàtura saturare saturatio potare potio potus -ûs pôculum potator koros Solutio satura: Gesättigte Lösung. Satura lanx: Ein Gericht aus buntem Allerlei: Danach heisst die Satire: Ein Gedicht mit vermischtem Inhalt. sättigen potos potomania sympòsion bibere sorbere ab sorbere Absorption assorbieren resorbère, resorptus genug Sattheit satt, gesättigt rhopheìn trinken Trank Trunk, das Trinken Becher Zecher Trunksucht Trinkgelage trinken potator strenuus: Ein tüchtiger Zecher Nunc est bibendum: Nun heisst's getrunken! (Horaz Oden I 37) schlürfen aufsaugen ansaugen aufsaugen rhophética sugere, suctum sucterius sitire sitis, .is f dipsa Adipsie ebrius sobrius temulentus crápula meithe Amethyst ructare, ructitare ructus -ùs ructatus -ùs ructatio eructatio digérare peptein pepesis Bradypepsie Dyspepsie vómere vòmitus emeìn vòmitus -us emesis vomitiva emetica vomitoria vòmica émesma spuère sputum ptyein ptyalon aufsaugende Mittel saugen saugend dürsten Durst Durstlosigkeit berauscht nüchtern berauscht Rausch deutsch: Met; urspr. Honigtrank A. schützte vor Rausch rülpsen, aufstossen Rülpser, das Rülpsen Ausstossen verdauen, zerteilen Verdauung langsame Verdauung schlechte Verdauung sich erbrechen das Erbrechen Brechmittel " Eiterbeule das Erbrochene speien Speichel nervöses Aufstossen nux vomica = Brechnuss 121 cacare chezein Dys-chezie stercus -coris stérculus (faeces) faecalis mìngere mictum urina urinalis urinarius pérdesthai kopros Ekkopròtika skòr skat- ûreìn ûron ûrea uragôga= dysuria Glykurie ûresis Diurese Enurese uretér uretéricus paruretérius urêthra mictio 26. den Darm entleeren, scheissen Beschwerden beim Stuhlgang farzen, furzen Kot, Mist, der Düngergott. Abführmittel Kot lykopérdôn Bovist Für jede Tätigkeit hatten die Bauern der römischen Urzeit einen eigenen Dämon, für Pflügen, Aussaat , Eggen, Ernten etc. - Koprolalie (Skatologie): das ständige Reden von Exkrementen. Sterculi - aceae pissen Harn Harnstoff Diuretika Beschwerden beim Harnlösen Zucker im Harn Harnausscheidung " Bettnässen Harnleiter harntreibende Mittel neben dem Harnleiter Harnröhre SCHLAFEN UND WACHEN dormire somnus somnulentus somnium Insomnie somnambul somnifer Somniloquie sopor vigil vigìlia alàcritas fatigatio lassitudo hypnos agrypnìa kôma -at- schlafen Schlaf schläfrig Traum Schlaflosigkeit schlafwandelnd schlafbringend Sprechen im Schlaf Tiefschlaf wach Schlaflosigkeit Eifer, Fröhlichkeit Ermüdung Mattigkeit Hypnos und Thanatos dachten sich die Griechen als zwei Brüder. Vita somnium breve: Das Leben, ein kurzer Traum. - Hypnose 122 27. DIE FÜNF SINNE sentire sensus -ûs sententia sensitivua sensorius sensibilis consensus -ûs dissensus -ûs aisrhànesthai fühlen, wahrnehmen Sinn Meinung, Spruch Ästhetik das Sensorium Sensibilität einstimmige Meinung Meinungsverschiedenheit Anästhesie Unempfindlichkeit Hyp-aesthesie zu geringe Empfindlichkeit Hyper-aesthesie Überempfindlichkeit Dissens SEHEN, ZEIGEN vidêre, visus vide vidi = v videri (Passiv) Vision visus -ûs visuell ideìn opsis opticus Aut-opsie Anopsie Synopsis (omna 17 Dioptrie evident providêre providentia visere, visitare revisere visibilis spicere spexi, spectus sképtesthai Skepsis skopòs - skopie spectrum spécimen -ìminis n speculum kàtoptron spécula sehen siehe ich hab's gesehen scheinen Schau Gesichtssinn Sehnerv Visum Gesehen! Die Mehrzahl Visa wird englisch als Singular gebraucht wie Data. Ut aliquid fieri videatur: Damit etwas zu geschehen scheine: mit Schein-Massnahmen gibt der Arzt dem aufgegebenen Kranken das Gefühl, dass noch etwas zu seiner Rettung geschehe. Unvermögen zu sehen vergleichende Übersicht z.B. der drei ersten Evangelien Auge) physikalisches Mass für die Brechkraft einer Linse offensichtlich Dominus providêbit der Hla. Umschrift voraussehen, sorgen des 5.- Fr.-Stücks Voraussicht wird sorgen, wird zu prudentia (Klugheit) besuchen Visite, Visitation Otr. wieder sehen Revision, Revisor wieder besuchen sichtbar schauen verwandt mit spähen Prüfung Mikro-, Stetho-, Epidiaskop Späher, Betrachter Betrachtung Bild, Vorstellung Beispiel, Kennzeichen Natroptik: Reflexionslehre Spiegel spekulieren, spekulativ Warte, Anhöhe 123 species -ièi f. im Plural: specialis speciosus eidos n aspectus -ûs conspicere conspectus -ûs despicere Form, Art Drogen, Wohlgerüche besonders, schön -förmig Form, Idee Anblick erblicken Anblick verächtlich inspektionis Introspektion prospectus -ûs respectus -ûs suspectus Durchsicht Blick ins Innere Ueberblick "Rücksicht" verdächtig spectare spectator spectàbilis spectàculum schauen Zuschauer ansehnlich Schauspiel "Zuschauerraum" sehen "Allblick" Betrachtung sehen Blindheit -eidés idéa caecus caecum caecalis théa théatron horân Panorama theôria blepein Ablepsie typhlòs typhléen typhlitis epìtyphlon epityphlitis myein myôps -opmysterion strabòs Strabismus lippus lippitudo -dinis f monstrare phainein monstrum demonstrare "Erscheinungsweise des Allgemeinen" Spaeroid (sphaera: Kugel) ideal mit dem Blick von oben herab despektierlich Inspektion, Inspizient angeschaut mit dem argwöhnischen Blick von unten nach oben. Spectatum veniunt, veniunt spectertantur ut ipsae: Zum Sehen und gesehen werden kommen sie (die Frauen im Theater Ovid, Ars amandi I 99) verwandt mit Warte, Wärter, gewahr aus thea-oria, Betrachtung des Schauspiels. Theoroi gingen als Festgesandte von jeder griechischen Stadt nach Olympia und zu den anderen gemeingriechischen Festen. Mit diesen verglich Pythagoras die Philosophen, weil die Theoroi aber absichtslos, nur um zuzuschauen kommen. Danach Theorie: reine Betrachtung blind Blinddarm Wurmfortsatz blinzeln kurzsichtig schielend triefäugig zeigen Missgeburt beweisen weil der Kurzsichtige die Augen zusammenkneift, um die Linse stärker zu wölben. Der Eingeweihte wird beim "Drama", der heiligen Handlung, der vollen Schau teilhaftig. Auf der unteren Stufe darf einer erst "blinzeln": er bekommt erst Andeutungen der Mysterien mônere mahnen: göttliche Warnung. q.e.d. quod erat demonstrandum (was zu beweisen war) - q.e.d. 124 apparère apparitum phaìnesthai phaneròs aphanés diaphanés Phase epiphanés erscheinen sichtbar unsichtbar durchscheinend, -sichtig Erscheinungsform sichtbar geworden parêre phrazein phrasis saphés, saphênés latheìn gehorchen zeigen, sagen Aussage, Satz deutlich vorborgen sein dêlos àdelos kryptein offenkundig unklar verbergen manifestus latêre 28. Phänomen Erscheinendes, Phantom, Phantasie transparent z.B. des Mondes Epiphanie Erscheinung eines Gottes. Genetiv Epiphanìas, 6. Jan. Geburt Christi. Das Datum wurde vorverlegt, weil die Römer am 25. Dezember ihre Saturnalien feierten. Dasein, wenn der Herr ruft. latet anguis in herba (die Schlange lauert im Gras. Bene qui la tuit bene vixit (wer gut verborgen bleibt, hat gut gelebt (Ovid Tristien III4), nach dem Grundsatz Epikurs, dass das Glück nur in ruhmloser Stille gedeiht. - latent Krypta, die Unterkirche, wird zur Grotte. - Kryptogamen HOEREN, GERÄUSCHE audire auditivus auditor, auditorium surdus surditas sonus sonare sònitus -ûs sonor sonorus strépitus -ûs rumor crepitatio akuein acusticus Zuhörer, Schüler Hörsaal kôphòs kophosis tonos bombòs bombinator krotos Dikrotie kròtalon crotalus frémitus -ûs susurrus -ûs hören taub Taubheit Ton tönen Schall Klang, Geräusch volltönend Geräusch Geräusch audiatur et altera pars (auch die andere Seite werde gehört). Audienz Sonate, Assonanz, Konsonant, Dissonanz, Resonanz Knarren, Knistern Doppelschlagigkeit des Pulses Klapper Klapperschlange Schwirren, Rasseln Knirschen Rauschen, Murmeln Ein lautnachahmendes Wort 125 stridor sibilare tinnire tinnîtus -ûs aurium tintinnabulum Zischen Zischen, Pfeifen Klingeln Ohrenklingeln echò katêcheìn 29. Glocke, Klingel Widerhall belehren Katechismus RIECHEN, SCHMECKEN, TASTEN olére oleus ozein eysôdas ozon ozeina olfacere olfactus -ûs olfacatorium odor odoratus olierus fragrare foetor foetidus gustus gustatorius sapere sapor sapientia insìpidus dulcis àrôma -atmyron myristice brômus riechen übelriechend Übelriechende das Riechende das Stinkende riechen Pecunia non olet, meinte Kaiser Nero als er Latrinenbenutzungsgebühren erhob. (Geld stinkt nicht) O2 Ozon hat einen stechenden Geruch Geruch duftend stinkend stark duftend Duft Parfum, Salbe Muskat Gestank stinkend ital. fragole (Erbsen) foetor ex ore (Mundgeruch). Das Element Brom stinkt. De gustibus non est disputandum (über den Geschmack ist nicht streiten) geueis Geschmack Ageusie Hyper-, Hypogeusie Fehlen des Geschmacks zu viel, zu wenig Geschmacksinn schmecken Homo sapiens (der "weise Mensch") Geschmack dens sapientiae (Weisheitszahn) Weisheit fad, töricht süss Glykose, Glyzerin glykys glykeròs dulcédo -édinis f hèdys hedoné Süssigkeit süss, angenehm Lust Der Hedonismus erklärt den Genuss zum höchsten Lebenswert. Hedonie (krankhaftes Lustgefühl) Parhedonie (perverser Geschlechtstrieb) 126 acidus oxys oros acìditas amarus amara (Plur.) amarellus amarescens examaratus acerbus exacerbativ tàngere tactus tangens Tangente tactus -ûs tàctilis (tangere) integer -gra contactus .ûs cantagio contagium contagiosus pikròs hàptesthei sauer, scharf n Essig Säure bitter Bittermittel bitterlich ins Bittere gehend entbittert herb, schmerzlich Verschlimmerung der Krankheit, z.B. Aufflackern berühren die Berührende Acidose (Säure im Blut) Noli me tangere: Rühr mich nicht an Tastsinn Tastsinn betreffend intakt, integrieren, Integrität unversehrt haphé Berührung Ansteckung Ansteckungsstoff ansteckend Prosaphie Adhäsion von Flüssigkeiten Synaphie Kohäsion Parapsis Tastsinnstörung paûlaphan palpare streicheln, schmeicheln palpabilis ertastbar palpitatio cordis Herzklopfen Hypoporlaphanie verminderter Tastsinn fricare reiben frictio Reibung dentifricium Zahnpulver 30. haprisch STIMME UND REDE vox vocis f phôné vocalis vocare Vokativ vocabulum Aphonie kaleìn klêtòs ekklesìa Stimme rufen Anredefall Bezeichnung Tonlosigkeit rufen Volksversammlung Gemeinde, Kirche vox populi vox dei Volkes Stimme, Gottes Stimme Advokat der "herbeigerufene"Helfer (die vom Herold herausgerufene). Auch das Kirchengebäude, das im Unterschied zum heidnischen Tempel Versammlungsraum war, wie die Synagoge 127 Kalendae plur. der Monatserste Kalendarium intercalare Kalender einschalten nomenclator Namennenner nomenclatura verbum phthongos Diphthong Aphthongie epos n Verzeichnis der Fachausdrücke Stimme, Schall Doppellaut Sprachstörung Wort fari pha-nai reden Aphasie phême Aphemie Geschichte Gerücht viel beredet ruchlos Sprachverlust Laut Wortstummheit fabula fama famosus infamis fatum fatalis infans Götterspruch Schicksal Kleinkind infantia infantilis garrulus garrùlitas -tatis f Kindheit Kindergeschwätzig laleìn Alalie reden, schwatzen Sprechunfähigkeit an dem in Urzeiten der neue Mond verkündet wurde. In diesem Priesterwort hat sich auch im Lateinischen das K erhalten. Calendula, weil sie lang, durch den Kalender blüht Der Mondkalender der Alten erlaubt nicht das Einschalten von Tagen, sondern nur von ganzen Monaten: dies geschah drei mal in acht Jahren (6x365 + 2x366 = 2992 Tage; 5x354 + 3x384 = 2922 Tage, so heute noch der jüdische Ritualkalender. Der Nomenclator war ein Diener mit gutem Personengedächtnis, der den römischen grossen Herrn begleitete und ihm die Namen der unterwegs Begegnenden zuflüsterte. Epos der einzelne Hexameter, danach die erzählende Poesie autòs épha: er selbst hat es gesagt; mit dieser Formel beriefen sich die Pythagoräer auf die Aussprüche ihres Meisters. göttliches Vorzeichen Euphemismus (beschönigender Ausdruck) amor fati: die stoische Bejahung des eigenen Schicksals infans "das noch nicht spricht". Infant der spanische Tronfolger. Er kommandierte die Infanterie 128 loqui locutus reden loquax loquàcitas colloquium eloquentia dicere dictus dixi dictum verdictus benedictus condicio edictum index indices indicium dictare dictator geschwätzig Redestrom Unterredung Beredsamkeit sagen ich hab's gesagt Ausspruch Wahrspruch gesegnet, heilkräftig Bedingung logorrhoé Dialog legein Anzeige Anzeige diktieren ich habe gesprochen Kondition (Schreibweise eigentl. falsch) Conditio sine qua non: nachweisbare Bedingung Zeigefinger logos logisch analog lexis lexikon Apologie Syllogismus Dekalog dialektos rhétor Rhetorik àngaios feierlich erklären weihen davon predigen, Praedicat Aussage aussagen, Indikativ Aussageform anzeigen, aussagen Anzeige für ein bestimmtes Heilverfahren Wort, Satz, Sinn im Verhältnis Wort Wörterbuch Verteidigung logischer Schluss die zehn Gebote Umgangssprache Redner Redekunst Bote ankündigen evangelium raucus raucedo raucedinis raucitas lallatio heiser Heiserkeit traulismòs mussitatio dia: untereinander Er hatte in Notzeiten, und mit besonderem Auftrag und höchstens für 1/2 Jahr unbegrenzte Kompetenz, namentlich das Recht sofortiger Exekution dicare dedicare praedicare indicare indicatio nuntius annuntiare Roma locuta, causa finita: Rom hat gesprochen, der Fall ist entschieden (Augustin Sermo 131) Heiserkeit Lallen Stammeln leises Murmeln sich herausreden ständiger Vertreter des Papstes bei weltlichen Regierungen frohe Botschaft 129 rídêre risum risus -ûs risor rosorius ridibundus gelan gélasma bàrbaros mutus silentium tacêre 31. lachen Gelächter Lacher, Spötter lachend fremdländisch stumm Stille, Schweigen schweigen ridentum dicere verum: lachend die Wahrheit sagen (Horaz Satiren I1) Risus sordonicus bei Tetanus unverständlich redend, dann ungesittet Qui tacet, consentire videtur: Wer schweigt, scheint zuzustimmen. Schweigen gilt als Zustimmung (Bonifaz VIII) KOERPERLICHE EIGENSCHAFTEN macer macra màcies maciêi f macerare emaceratio strigosus vescus gracilis tener procérus crassus crassulus crassulaceae crassitudo -inis f varus, varicus valgus curtus mutilus mutilare gibbus gibber gibbere claudus claudicare ischnòs hepalòs pachys pachylos peros kyrtos kyphos Kyphose lordoa Lordose resimus tuber -is tuberaeis tuberosus tuberculum Protuberanzen n mager Magerkeit einweichen Abmagerung mager schmächtig hager, schlank zart hochgewachsen dick dicklich Dickblattgewächs Dicke O-beinig krummbeinig verstümmelt verstümmelt verstümmeln Buckel bucklig lahm hinken vornübergeneigt das deutsche Wort kommt aus dem lateinischen , wie kurz aus curtus Hapalochlaena "Zartmantel" ein Polyp Pachydermata Dickhäuter, Pachysomie Verdickung von Weichteilen ohne Zusammenhang mit varix und varius Halux valgus (Hammerzehe) Claudicatio intermittens hintenübergebeugt aufwärtsgebogen Knollen, Höcker, Auswuchs höckrig Knöllchen Gasausbrüche auf der Sonnenoberfläche von Nase und Lippen Tuberkulose 130 ruga rugosus corrugare corrugator verruca naevus 32. rhytis Runzel runzlig Runzler Warze Muttermal, Fleck GESUNDHEIT, KRAFT, SCHWAECHE sanus hygiég sanitas Hygìeia sanitär hygienisch sanare sanatio Sanatorium insanabilis insanus = vesanus insania = vesania salus salûtis f salutare salvus salvia salve saluber -bris valere vale, valete valens gesund Gesundheit ambivalent valetudo -dinis f valetudinare validus invalidus vis vim vi f vires virium robur -oris n sthenos n robustus roborantia Asthenie firmus firmare confirmare Konfirmand firmamentum infirmus infirmitas rhome arrhosion arrahostia nach 2 Seiten wirksam Gesundheitszustand heilen Heilung unheilbar wahnsinnig Wahnsinn Heil, Rettung grüssen heil, wohlbehalten Salbei Gruss: sei gesund heilsam stark, gesund sein Abschiedsgruss: stark stark schwach, krank Macht, Wesen Kräfte Kraft stark Stärkungsmittel Schwäche stark bekräftigen die "Feste" am Himmel schwach, krank Krankheit Kraft krank Krankheit Iuvenal Satiren X 356: Orandum est ut sit mens sana in corpore sano. Man soll die Götter nicht mit törichten Wünschen behelligen, sondern nur "beten, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohne" Lebe, lebt wohl auch Namen wie Valentinus. Valenz (italienisch Valuta) Kraft, Wesen Krankheit viribus unitidis mit vereinten Kräften im Italienischen auch: unterschreiben Daher Firma: Unterschrift, Name 131 posse possum, potest potens potentia Potentilla impotens compotis potestas rigidus rigo rigorosus rigofacere turgere turgidus turgor orgam können ultra posse nemo obligatur: über das ich, er kann Vermögen ist niemand verpflichtet mächtig Macht eine heilkräftige Pflanze kraftlos mächtig Amtsgewalt starr, steif Starrheit unnachsichtig erstarren lassen strotzen, schwellen schwellend Lebenskraft orgasmos lanuére languidus languor languitudo flaccidus débilis 33. schlaff sein schlaff Schlaffheit schlaff schwach KRANKHEIT morbus nosos f morbidus morbilli plur. pestis pestilentus pestilonila lues, luis f tàbes, tabis f phthisis aeger,aegra, aegrotus pati passu pathein impatiens pathos pathetisch penthos dolére algein dolor algor n indolent algéros Analgetika odyna Anodyna anis Krankheit krank Masern Seuche Nosologie Seuche Schwindsucht krank luetisch leiden empfindlich, ungeduldig Leiden mit Leidenschaft Leid Schmerz empfinden Schmerz unempfindlich schmerzhaft schmerzstillende Mittel Schmerz Analgetika Schmerz Patient Passion Impatiens noli tangere: Rühr mich nicht an Sympathie, Homöo-pathie N. Sympathicus Mater dolorosa Maria: die Schmerzenmutter Oneir = odynia Nachtwandeln und Alpdruck 132 febris febricula febrilis subfebril f pyretos tylos leicht fiebrig fiebern Fieberzustand fiebererzeugende Mittel fieberstillende Mittel (Rauch) Fieber, Einbildung zittern entsetzlich das Zittern zitternd das Schwanken starr sein Erstarrung, Betäubung Zitterrochen Zähmung in Erstarrung versetzen Kitzel (zum Husten) Jucken, Juckflechte (Schluchzen) Schlucken Krampf Zähneknirschen Gähnkrampf verrenken Verrenkung Hitzebläschen warzenförmiges Gebilde Brustwarze Flecken dicke Haut, Schwiele sich verhärtendes Gewebe tyloma tylosis tyle kondylos Schwielenbildung Wulst Faustschlag, Beule prattein Pyrenie Pyrétika Antipyrétika typhos trémere tremendus tremor tremulus titubatio torpere torpor -oris torpedo m narko narkosie titillatio prurigo -ginis singultus, -us crampus f vrismos chasma n luxare luxatio papula papilla vitiligo, -inis callus, callum, callosus callositas phlyktaina f kondyloma condylicus condyleus condylaris dondyloides pernio -onis Fieber m Gelenkknorren, runde Erhabenheiten, langer Knochen rundl. Geschwulst höckrig skirrhos aphthae (plur.) scabies -iei f psora scaber, scabra psoros psoriasis Frostbeule Verhärtung Mundausschlag Krätze (durch Milben) rauh Schuppenflechte Sauggeschwüre bei Säuglingen Scabiosa (Krätzkraut, hilft dagegen) impetigo -iginis f Räude, Eiterpusteln heilen ohne Narben aus 133 sugillatio vibex, vibicis m vulnus, vulneris n trauma -atvulnerare vulnerarius gangraina sphakelos cicatrix, -icis f ulé epulotika squarrosus thrombos Thrombose pus puris n pyos n pustula purulentus suppurare suppuratus empyema -atsuppuratio sanies, saniei f mydriasis caries, cariei f strûma strumitis varix, varicis kirsos varicosus tumere oidân tumor oidêma -attumidus tumescentia tumulus tumultus, -us ulcus,ulceris exulceratio ulcerosus pituita sternutatio n onkos kòryza ptarmos Ptarmica f bex bech- tussis pertussis tussiculatio tussilago, -inis f hernia bechica asthma -atasthmaticus kêle ikteros ileus = eileos blauer Fleck Strieme Wunde verwunden wundheilend Brand kalter Brand Narbe Mittel zur Vernarbung grindig, borkig Klumpen, Gerinnsel Eiter Eiterbläschen eitrig eitern eitrig Eiterung dünner Eiter Pupillenerweiterung Knochenfrass Kropf von eschara Schorf pus bonum et laudabile: Guter, lobenswerter Eiter caries dentium : Zahnfäule Krampfader schwellen Geschwulst geschwollen Anschwellung Aufschüttung, Grabhügel Aufruhr Geschwulst Geschwürbildung geschwürig Schnupfen Niessen Niessmittel Husten Keuchhusten Hüsteln Huflattich Hustenmittel Atemnot Bruch Gelbsucht Darmverschluss Der Name Oidipus: "Schwellfuss": dem ausgesetzten Kind waren die durchgestochenen Füsse angeschwollen tumultus sermonis: höchstgradige Logorrhoe Achillea ptarmica statt "Hustenlattich" z.B. Omphalocele Nabelbruch 134 furere furor furibundus rabies rabiei 34. mainesthai mania lyssa lyssicux Alyssum rasen Raserei wütend Raserei Kleptomanie (Stehlsucht) Familie Diener Familie heisst eigentlich Dienerschaft. Pater familias (alter Genitiv): Hausherr, dem alle im Hause unterstehen. Erst mit dem Erlöschen der Sklaverei infolge der Verarmung (nicht des Christentums) blieben vom Hausstand eben nur die Angehörigen übrig. MENSCHENWELT familia famulus nuptiae (plur.) -arum nuptialis pater, patris patria gamos gametos agam apogam patér patriotes patricius mater matris métèr maternus matrona matrimonium matrimonialis matrix matricis matricula matéries iei f hyie = materna metra metritis caelebs, caelibis vidua adulter -era adulterinus stuprum scortum -i filius filia filialis n porn Hochzeit hochzeitlich Gatte ohne Befruchtung Vater Vaterland Landsmann adlig Mutter mütterlich Hausfrau Ehe ehelich Stamm Stammrolle Nach Mithridates Eupator (der mit dem guten Vater) Agrimonia Eupatorias. Kleopatra Patroklos: mit berühmtem Vater méter vorn betont gegenüber patér, weil der meist vorn betonte Vokativ bei diesem Wort so viel häufiger war als der Nominativ Stammholz, Bauholz Gebärmutter unverheiratet Witwe Ehebrecher gefälscht Schändung Hure Sohn Tochter Coelibat mittelalterlich, wie coelum statt caelum: unsichere Orthographie, da doch beides wie e gesprochen wurde gehört zu alter (der andere) 135 frater fratris fraternus adelphos Bruder brüderlich soror nepos, nepotis avus proavus abavus atavus spurius hybrida adelphé Schwester Enkel Grossvater Urgrossvater Ururgrossvater Urururgrossvater Bastard, unecht Mischling, Kreuzung noinos adelphos verdrängte das indogermanische Wort; es heisst: der aus demselben Mutterschoss (derphos), nicht weil bei den Griechen das Mutterrecht geherrscht hätte, sondern: Bruder von beiden Elternteilen her. Ptolomaeus Philadelphos, weil er, der griechische König von Aegypten, nach Pharaonenart seine Schwester geheiratet hatte Atavismus rabies spuria (Pseudotollwut) 136 35. VOLK UND STAAT liber, libera libertas liberalis artes liberales servus servilis servitus, -utis servare dominus tribus, tribûs tribunus Tribunal tribuere distribuere nummus populus mos moris Moral frei Freiheit grosszügig kyrios Sklave sklavisch Dienstbarkeit dienen Herr despòtes drapétes Herr Ausreisser Stamm, Quartier nemein zuteilen verteilen verwalten Hausverwalter Gesetz, Brauch Münze nutzen, beweiden Hirtenvölker Volk Sitte Charakter f nemein Oekonom nomos nomisma nemesthai Nomaden ethnos n m ethos Ethik consuetudo -inis f Gewohnheit urbs urbis, urbanus urbicus polis Stadt forum forensis agora Marktplatz gerichtlich reden Anklage tröstende Mittel Nachbar Bürger vicinus civis civilis civitas agoreuein kat-egoria par-egorica geiton polites politikos Volk, Staat nach Art eines unabhängigen Mannes, daher auch freigiebig kyrie eleison Herr, erbarme dich. Aus kyriaké, dem weiblichen Adjektiv, wurde Kirche Drapetomanie Wandertrieb Die römischen Volkstribunen (Quartiermeister) schützten mit ihrem Veto das Volk gegen Willkür und Härte der Beamten. Sie waren sakrosankt, unverletzlich Attribut das Zugewiesene, Zugehörige Astronomie. Autonomie "Eigengesetzlichkeit" Unabhängigkeit Numismatik Münzkunde Population Bevölkerung Ethos urspr. Wohnsitz, Gewohnheit, eig. Charakterologie. Ne sit medicus iudes morum: Der Arzt sei kein Sittenrichter Consuetudo quasi altera natura. Die Gewohnheit ist gleichsam eine zweite Natur urbi et orbi. Der Papst spricht zu seiner Stadt Rom und zur ganzen Welt (der Kreis der Länder), Poli-Klinik städtische Klinik, nicht zu verwechseln mit poly (viel). Civis Romanus sum: ich bin Bürger von Rom (kann also von keinem Provinzgericht abgeurteilt werden. vgl. Apostelgeschichte 22,25) cité, city, citta, ciudad 137 hospes hospitis hospitium hospitalis xenos peregrinus nostos hêros basileus basilikos polis rex, regis res publica classis plebs plebis plebeius vulgus vulgaris f dêmos endemisch epidemisch laos Laie homilos imperare impérium imperator arche Fremder, Gast Gastfreundschaft gastlich fremd, ausländisch Heimkehr Held König königlich Staat Klasse das arme Volk einheimisch ein Volk befallend Volk verbreitet, gewöhnlich Haufen, Menge befehlen Amtsgewalt, Herrschaft Feldherr, Kaiser vetare venia verbieten Erlaubnis licet fungi functus functio consul consulere consultare consilium consiliarius censere, census censor censura es ist erlaubt ein Amt versehen Verrichtung satelles satellitis lex legis f legalis legitimus Amtsdiener Gesetz um Rat fragen " Rat Ratgeber einschätzen meinen Amt und Werk des Zensors Xenien: Gastgeschenke, Xenophylla (Pestfloh) filia hospitalis der Wirtin Töchterlein hospitale "Spital" eingewandert nostalgia Heimweh Homiletik: Lehre von der Predigt Architekt "Bauführer", Archiatros "Oberarzt", Archiepiskopus Erzbischof, Archangelos Erzengel, Monarchie, Anarchie, Patriarch "Sippenhaupt" Sit venia verbo: Sei dem Worte Verzeihung. Venia legendi: Erlaubnis, Vorlesung zu halten Lizenz fungieren, Funktion, funktionieren Der Oberbeamte präsidiert den Senat und fragt die Senatoren um ihre Meinung Die stehende Wendung, mit der Cato um 160 v. Chr. eine jede Rede im Senat schloss: Ceterum censeo Carthaginem esse delendam: Im übrigen stelle ich Antrag, Karthago zu zerstören. Der Zensor bereinigte alle fünf Jahre die Bürgerlisten, konnte damit auch Senatoren aus dem Senat entfernen. Salus publica suprema lex: Rettung des Staates ist das oberste Gesetz. Lege artis: nach den Vorschriften der Kunst 138 ius, iuris n dike iustus iustitia iudex iudicis iudicium Präjudiz Recht gerecht Gerechtigkeit Richter Gerichtsurteil Vorurteil Dr. iuris. Iuris Utriusque Doctor: Doktor beider Rechte, des römischen, weltlichen und des kanonischen, kirchlichen Ius gentium:Völkerrecht. Summum ius summa iniuria: Äusserstes Recht ist äusserstes Unrecht. causa Rechtssache accusare anklagen Ursache Sache, Ursache Nulla mors sine causa: Kein Tod ohne Ursache Akkusativ ist falsche römische Übersetzung von aitiatiké, was nicht Anklage sondern Ursachsfall meint; denn im Satz "ich lese den Brief" ist der Brief die Ursache, warum ich lese. Verbrechen verbrechlich, giftig Zeuge, Hoden Hoden Zeugnis Attest aitia scelus sceleris sceleratus testis m testiculus -aris testimonium Attest Testament damnare carcer m incarceratio 36. verurteilen Gefängnis Einklemmung EIGENTUM, GEBEN, HELFEN meus tuus suus noster voster nostras -atis proprius idios idioma idiotes privatus habere res, rei Testament f mein dein sein, ihr unser euer einheimisch eigen, eigentümlich Dialekt Mann ohne Amt haben Habe, Sache suum cuique: jedem das Seine Cholera nostras Brechdurchfall Idiot, wer nicht dazugehört, wird verachtet res publica im Gegensatz zu res privata: öffentliches Eigentum, Staat in medias res gehen: mitten in die Dinge hinein, ohne Umschweife. Geld ist der nervus rerum. 139 ops, opis officium officina officinalis copia copiosus inopia optimus pauperitas f Macht, Mittel, Hilfe Dienstleistung Werkstatt, Apotheke Vorrat, Fülle reichlich Mangel der Stärkste, Beste penia plutos rogare interrogare quaerere, quaesitus exquisit Inquisition Requisiten spondere sponsus respondere korrespondieren dare, datus addare munus, muneris n koinos communis coenobium immunis Armut Reichtum ope: mit Hilfe von officium aus opi-ficium Der Gott des römischen Staates war Iuppiter optimus maximus, der stärkste, grösste Jupiter. Danach steht auf manchen Kirchen D.O.M.: dem besten, grössten Gott Leukopenie Plutokratie: Herrschaft der Reichen. Pluton, der Herr der Erdtiefe, ist Spender allen Reichtums. Nach ihm heisst der 1930 entdeckte Planet. plutos gehört zu polys, deutsch viel und voll, pluvia Regen, plein zu Schiff fahren, Grundbedeutung: überfliessen bitten fragen suchen, fragen ausgesucht Untersuchung Erfordernisse geloben, sich verpflichten Bräutigam antworten eine Gegenverpflichtung eingehen geben beigeben Amt, Geschenk gemeinsam Kloster lastenfrei Addition, addieren unentgeltliche Leistung Lebensgemeinschaft, Zellkolonie nicht steuerpflichtig 140 capere captus captivus capax, capacis municipium mancipium emancipatio accipere acceptus acceptor antizipieren concipere conceptio conceptaculum decipere exceptio Apperception praecipere praeceptor praeceptio déchestai recipere recipiens n Rezeption rezeptiv R = Rp = recip receptura receptaculum -dochos incipiens Diadochen adiadochos labein analeptica Epilepsie Katalepsie syllabe Dilemma emere emptus hairein eximius exemplum exemplaris praemium promptus hairesis haereticus Diaerese sumere sumptus consumere consumptio petere petitus appetitus repetere fassen, nehmen gefangen fassend, fähig, geräumig Stadt Besitz, Sklave Sklavenbefreiung annehmen Aufnehmer vorwegnehmen empfangen Empfängnis Behältnis täuschen, abfangen Ausnahme Wahrnehmung vorschreiben Lehrer Vorschrift aufnehmen, bekommen Gefäss Aufnahme captatio benevolentiae: das Haschen nach Wohlwollen der Zuhörer Kapazität Landstadt, die an den Lasten Roms teilnahm - das mit der Hand ergriffene, die Hand als Symbol des Besitzes Ambozeptoren Konzept: Entwurf, wie man den Gedanken empfängt Mundus vult decipi, ergo decipiatur: die Welt will betrogen sein, also soll sie betrogen werden nimm, man nehme Gefäss choledochus (Galle aufnehmendes Gefäss) z.B. Alexander d. Gr., die einer vom anderen die Herrschaft übernehmen Nachfolger unzusammenhängend bekommen, nehmen aufnehmende Mittel Gefasstsein vom Dämon - Narkolepsie Fallsucht pathologische Körperhaltung Irrer dass Zusammenfassen Silbe Doppelgriff nehmen hochgradig ausnehmend das Herausgegriffene Belohnung bereit Wahl Ketzer Trennung nehmen verzehren Aufwand, Verzehr haben wollen, bitten Verlangen wiederholen das Vorweggenommene das philosophische System, zu dem sich einer entschieden hat Petent, Petition 141 rapere raptus raptus, -ûs kloptein klope iuvare, iûtus iucundus adiuvare opheleia anopheles prodesse nocere innocens noxa noxius mantissa 37. rauben, wegreissen Ausbruch, Anfall stehlen Diebstahl helfen angenehm helfen Nutzen, Hilfe nutzlos nützen, helfen schaden unschuldig Schaden schädlich Dreingabe. Profit Kleptomanie Kleptophobie diagnosis ex iuvantibus: Diagnose aus dem, was gut tut. Tuto, cito, iucunde: Therapie sei sicher (gefahrlos), rasch und schmerzlos (Adverbien). Adiuvans ein mithelfendes Mittel: vom Intensivum adiutare: Adjutant Ophelia Konjunktiv pro-sit zum Wohl! primum nihil nocere: das Wichtigste ist, nicht zu schaden (Hippokrates) Ein keltisches oder etruskisches Wort. Die Dezimalstellen des Logarithmus GRUNDTAETIGKEITEN prattein praktisch praxis pragma, -atpoiein poeticus poietes poiesis Pharmakopoe handeln praktizieren. Praktikant f. = fac Handlung, Tätigkeit Unternehmung, Tat machen bereitend Dichter, Schöpfer Dichtung Arzneiberatung mache passiv: fieri werden, geschehen facere factus Verhandlung facit es macht: das Resultat uropoeticus harntreibend tres faciunt collegium Zu einem Kollegium gehören drei fio fis fit fiunt Konjunktiv: fiat lux es werde Licht 142 Artefakt Petrefakt artifex artificis artificium artifiziell pontifex pontificis orificium facticius factor facilis facultas difficilis facies faciei f facialis superficies superficialis beneficus beneficium sacrificium magnificus gratificari satisfactio Manufaktur afficere affectus affectus -ûs Affektion affektiv conficere confectio deficit defectus -ûs efficere efficax effectus -ûs effectiv Koeffizient inficere infectus Infektion desinficiens perficere perfectus praeficere reficere sufficere industria etwas Künstliches Versteinerung Künstler Kunsthandwerk künstlich Priester Mündung künstlich mit Kunst gemacht Kunststück leicht, machbar Möglichkeit schwierig Machart, Form, Gesicht Oberfläche wohltätig Wohltat Opfer grossartig schenken Genugtuung einwirken Zustand, Erregung krankhafte Schädigung Seine Magnifizenz, der Herr Rektor affektiert: Gefühl vortäuschend fertigmachen, einmachen Konfektion verzuckerte Zubereitung Konfitüre es fehlt Mangel bewirken, hervorrufen wirksam Wirkung wirksam, wirklich der Mitbewirkende hineintun, färben Reinfektion (eine neue Infektion) mogis vollenden an die Spitze stellen wiederherstellen genügen Fleiss mit Mühe Perfektion Praefekt (Vorsteher) Refectorium (Speisesaal) Insuffizienz (das Ungenügen) Mogigraphie Schreibkrampf Mogiphonie Stimmschwäche 143 opus, operis operari opera n ergon enérgeia organon Organismus Argon hypurgia Chirurg Werk wirken Mühe Wirkkraft Werkzeug Hilfeleistung der Handarbeiter labor laborare Laborant Laboratorium Arbeit arbeiten cura curare curatela Sorge, Pflege pflegen Aufsicht piger pigra impiger conari conatus -ûs conamen -aminis tentare tentamen -inis n tentaculum tentaculatus träg, faul unverdrossen versuchen Versuch Versuch versuchen Versuch Sucher, Taster mit Tastarmen versehen zur Fahrt ausrüsten Kleid Abgesandter, Apostel das Lockern Zusendung, Brief Zusammendrücken stellein stola apostolos diastole epistole peristole peristaltisch systole parare paratus apparatus -ûs Praeparat reparare laedere laesus functio laesa laesio Kollision Elision Zusammenziehen beschaffen, vorbereiten bereit Vorrichtung Vorbereitung wiederherstellen stossen, verletzen Verletzung Ausstossung in der Sprache des Arztes: die Operation, in der älteren Sprache der Priester: das Opfer. Parergon Nebenwerk speziell: die Orgel mit a privativum, das Träge, das schwer zur Reaktion zu bringen ist. georgos (der Landarbeiter), Dramaturg. Liturgie eine für den Staat erbrachte Leistung iucundi acti labores: angenehm sind Anstrengungen, wenn sie getan sind überstandene Mühsal wird zur Freude. Ora et labora: Bete und arbeite - Regel des hl. Benedikt Sinecure: Einkünfte ohne Verpflichtung. Medicus curat, natura sanat: im Stil moderner Sprachen: was der Arzt tun kann ist nur ein Pflegen, die Heilung ist Sache der Natur. Medice, cura te ipse: Arzt hilf dir selbst. Amor nullis herbis curabilis est: Liebe ist durch keine Kräuter heilbar verhüllend für conamen suicidii eigentlich temptare aussenden, Segel einraffen Epistel (...des Rings) Intensivum zu parere hervorbringen. Si vis pacem, para bellum. Willst du Frieden, rüste zum Krieg Crimen laesae maiestatis: Vorwurf, die Majestät verletzt zu haben 144 ictus -ûs plêgé plaga Apoplexie koptein komma -atsynkope verber verberis n tundere tusus contunde contusus Kontusion obtusus pungere punctus stigme punctum punctatus stigma -atpunctura astigmatisch anastigmatisch instingere -nctus instinctus -ûs distinguere exstinguere nyssein kentein -centese kentron centralis concentratus kestos glyptein caedere caesura caementum parricida suicidium circumcisio concisus excidium dezidiert incisio, incisura incisivus präzis Schlag Hieb, Unfall Schlaganfall klopfen, abhauen ein Satzglied abgehauenes Stück plötzlicher Herzstillstand Schlag, Hieb stossen zerstossen zerstossen, gequetscht Quetschung abgestumpft stechen von punctus -ûs: punktuell Stich, Punkt gepünktelt Wundmale Christi; stigmatisiert ist eine Punkt, Zeichen Linse, die einen Punkt nicht als Punkt abbildet. Brennpunktlosigkeit, z.B. punktgenau infolge Hornhautverkrümmung anstacheln verwandt mit stigme Stachel, Anreiz (...durch Punktieren) unterscheiden ein Feuer auslöschen Blepharonyxis (Lidnaht) stechen stechen -stich Mittelpunkt (des Zirkels) Stich, Stachel Gürtel (gestickter) meisseln, kerben schneiden, töten Einschnitt (Haustein) Verwandtermörder Selbstmord Beschneidung zerschnitten Vernichtung entschieden Einschnitt einschneidend genau Cestodes (Bandwurm) Glyptothek das Münchner Skulpturenmuseum. Triglyphen die "Dreischlitz" über dem Architrav des dorischen Tempels. Englypha (eine Amöbe) Lithoglyphus "Steinmetz" Insektizid Chilotrema lapicida (Mauerschnecke) vorne abgeschnitten 145 secare sectus sectio sector Prosektor segmentum segmentalis Sekante temnein tome -tomia -tomos schneiden Schnitt Schneider tomos Abschnitt Atom Anatomie das nicht mehr teilbare das Aufschneiden Zeichen (Eingekerbtes) IHS In hoc signos (vinces): in diesem Zeichen wirst Du siegen. Konstantin sah Siegel im Traum vor der Schlacht an der bezeichnend mulvischen Brücke gegen Maxentius in auffallend hervorragend Wolken das Kreuz und hörte die Engel die Insignien,Abzeichen rufen: in hoc signum no vinces zerschneiden gabelästig, zweigeteilt das Eingeschnittene Einschnitt das Zurückschneiden schneiden, schaben Messer signum Signal sigillum signifikativ insignis insigne insignia dissecare insectum intersectio Resektion scalpere, sculpere scalpellum Skulptur culter cultri m radere rasus rastrum abrasio radula dichotomus entomon chrattein charakter vellere vulsus convulsio divulsio evulsio 38. Messer schaben Egge Auskratzung Schabzunge einkratzen Stempel, Gepräge reissen, zausen Krampf Zerreissung das Herausreissen Prosektor vom Intensiv rasare: rasant, rasieren SCHMUTZ, REINIGUNG sordes sordium f sordidus squalidus macula miasma -atmaculatus Makulatur Immaculata maculosus macularis polluere pollutio Schmutz schmutzig schmutzig Fleck befleckt Macula lutea im Auge fleckig besudeln Besudelung Pollution (nächtlicher Samenerguss) 146 putare putamen amputare amputatio computare deputare disputare n praeputium purus impurus purgare purgans purgatio depuratus mundus mundare mundities iei f tergere tersus detergens copa scoparius lùere lutus lavare lautus, lotus lotio lavipedium lavabo lustrum alluvium diluere dilutus diluvium collutorium katharos catharticus katharsis saron klyzein klysma -at- katalklysma gargarisma klyster insum lepein lepis lépos lepròs leptos 39. reinigen, schneiden Schale rings abschneiden rechnen, denken zusammenrechnen abordnen streiten (Gespräch) frz. compter, ital. Konto Vorhaut rein unrein reinigen reinigend Reinigung gereinigt reinlich putzen Sauberkeit wischen, fegen Reinigungsmitttel Besen waschen waschen Waschung Fussbad Waschbecken Reinigung des Heeres Anschwemmung verdünnen Sintflut, Eiszeit Gurgelwasser Spüler Bad schälen Schale, Schuppe n Schale, Hülle schuppig dünn, schmal de gustibus non est disputandum: Über den Geschmack ist nicht zu streiten. aus Katharer "Reiniger des Glaubens" wurde: Ketzer solvere (lösen) se -lùere ich werde waschen (Psalm 25.6) Zeitraum von fünf Jahren neugriechische Aussprache Klistier Lepodopteren Schmetterlinge Lepra die heutige Drachme hat 100 Lepta SAMMELN UND JAGEN legere vestigium agra podagra agrypnia ichnos sammeln Jagd, Fang Fussfessel Schlaflosigkeit Spur vgl. Chiragra Jagd nach dem Schlaf 147 rete, retis reticulum reticularis reticulatus retina retinitis 40. n diktyon diktydion Netz Netzlein netzartig Netzhaut diktytis Sprachlich falsche Bildung der Renaissancezeit. Die Netzhaut ist nicht netzartig, sondern sie umhüllt; das Wort übersetzt amphiblestron "Umwurf", Netz, Hülle VIEHZUCHT, WAGENBAU pecu, pecunis pecunia n domare, domitus grex, gregis m aggregatus Kongregation pascere, pastus boskein pastor bòtanon proboscis proboscideus pratum pratensis sagina saginatus phorbé foenum foeniculum saepes saepis f sepiarius sepire septus septum dissepimentum mulgere mulsus emulsio emulsificans serum serosus caseus caseosus butyrum bùtyron butyrosus butyràceus Vieh Geld, eig. Viehhabe der Reichtum der Frühzeit bestand in Herden: gemünztes Geld gibt es seit dem 7. Jhdt. vor Chr. zähmen Herde weiden Hirt Futter, Kraut Rüssel rüsselförmig Wiese auf Wiesen wachsend Mästung gemästet Futter Heu Fenchel Hecke, Zaun in Hecken wachsend einzäunen Hag, Querscheide Längsscheide melken bursa pastoris Hirtentäschel Botanik vicia sepium (Zaunwicke) milchigen Zustand bewirkend Molke Käse Butter 148 iugum iugulum quadriga zygon àzygos zygotes zygûn zygôma zygomaticus iungere iunctus iunctim adv coniugare Adjunkt coniunx coniugis coniugium coniuginalis Konjunktion coniunctiva coniunctivalis coniunctivitis Konjunktiv seiunctus lorum frenum frènulum flagellum flagellate stapes stapedis stapedius vehi vectus vector vehiculum rota rotula rotundus rotieren rotator Rotatoria axis axialis kombiniert verbinden iugare Intensivbildung zu iungere Gatte, Gattin Ehe ehelich Bindehaut himàs himant- psalion mastix -ig- getrennt Riemen Zügel Band Kinnkette am Zaum Geissel Geisseltierchen Steigbügel Ring fahren amaxa trochòs trochiskos Trochiscus trochoides trochléa trochlearis Fahrzeug Wagen Rad Rädchen Pastille radförmig Walze, Winde, Rolle z.B. am Ellbogengelenk rund trochantér trochantér m axon anaxon radius radialis radiatus radiare radiatio Joch Drosselgrube aus quadriiuga Viergespann unverbunden, unpaarig aus Paarung entstanden verbinden Jochbogen der kreisen lässt Dreher am Oberschenkelknochen Rädertiere Achse unsymmetrisch Speiche, Strahl speichenförmig strahlen Strahlung Neuraxon Achsenzylinderfortsatz 149 capistrum capistrum phimos phimose 41. Maulkorb Kinnverband Verengung der Vorhaut ACKERBAU UND WEINBAU arvum arvensis campus campester -estris caespes caespitis caespitosus ager agròs agrarius agrios agrestis agricola peregrinus rus ruris n rusticus hortus kepos hortensis cepaeus Flur còlere, cultus cultus -us cultura -cola incola colonus colonia fodere, fossus fossa fossula fossilis fovea foveola foveolaris bebauen, pflegen verehren skaptein taphros oryttein scrobes, scrobis bothros scrobiculus bothrion scrobiculatus vomer vomris m sulcus sulculatus telson Feld Rasenstück rasenbildend Trift, Feld, Acker wild, wildwachsend Bauer fremd, ausländisch Land Bauer Garten Garten- zu agere (treiben) eingewandert, daraus Pilger im Gegensatz zur Stadt Contra vim mortis non est medicamen in hortis: Gegen die Gewalt des Todes ist kein Heilmittel in den Gärten, gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen (Schule von Salerno) z.B. abyssicole fauna, der Egel piscicola. Aecker und Götter verlangen beide den gleichen regelmässigen Dienst: còlere Bewohner Einwohner Bauer Siedlung graben Graben Grübchen ausgraben Grube graben Phreoryctes "Brunnengräber" (ein Ringelwurm) Grube Grübchen Bothriocephalus (ein Bandwurm) Pflugschar Furche gefurcht Wendepunkt beim Pflügen, Ende (letztes Segment der Krebse) 150 lira delirare delirium seges segetis falx, falcis falcatus falciformis area areola areolaris mola molaris mola palea furfur furfuraceus Furche abweichen irren Irrsinn f f drepanon halos Saat Sichel sichelförmig Drepanozyten Sichelzellen Tenne Halo: Mondhof Mühlstein dens molaris Mahlzahn pitura pityriasis vinum oinos vinosus dolium obturare obturator acetum oxos acetosus oxalis aceticus acetosellus acetabulum acetabularis faex faecis f zyme faeces faecium faecalis cerevisia 42. Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi: Welchen Wahnsinn immer die Könige begehen, die Schläge bekommt das Volk (die Griechen Homers; Horaz Episteln I 2) delirium potatorum (Säuferwahnsinn) Mondkalb, Frühgeburt Spreu Kleie kleienförmig kleienförmige Abschuppung Wein Oenomanie Säuferwahnsinn Fass verstopfen Essig oxos zu oxys; Essig, wie "Wein" aus dem Lateinischen: die Römer brachten den Weinbau säuerlich Essigkrug Hefe Kot zyme verwandt mit lat. ius Brühe und mit deutsch Jauche. Enzym: Ferment Bier KUECHE cibus cibarius cena coquere coctus concoctio decoctum praecox crudus Speise zein ekzema Mahlzeit kochen Ausschlag Verdauung Absurd frühreif, frühblühend roh a.c. ante cenam (vor dem Essen) daraus Aprikose 151 miscere mixtus mixtura admiscere promiscuus meixis kerannynai krater krasis ptissein pinsere pistus pistor pistillum ptisane mattein magma maktra puls pultis pultiformis panis f m artos passein pasma -atPaste crusta placenta cremor kekis allas -antallantiasis allantiois botulus farcire farctus farcimen farciminum infarctus -us veru colare colatorium condire raspatus n mischen Mischung beimengen vermischt mixtum compositum (ein Mischmasch) Mixovariation; Variation durch Mischung der Erbanlagen Promiskuität: wahllose geschlechtliche Vermischung mischen verdünnen Mischkrug Mischung zerstampfen Bäcker Mörserkeule seit dem 18. Jhdt. Heiltee, frz. tisane Gerstenschleimsuppe kneten Teig, Masse, Klumpen Massage. m.p. massa pilularis Knetschüssel, Backtrog mactra Trogmuschel Brei Brot bestreuen Aufstrich Teig Kruste Kuchen Brei Saft, Fett, Gallapfel Wurst Wurstvergiftung Harnsack stopfen Füllsel Rotz Gefässverschluss Bratspiess sieben Sieb einmachen, würzen geraffelt pastillus: Brötchen beim Embryo der Wurstförmige, wohl falsch gekürzt aus allantioides Farce: ein mit allem Möglichem vollgestopftes Stück condition, Konditor 152 43. HANDWERK, SCHMIEDE ars artis f techne technicus insertia sollertia faber fabri fabricare machina Trägheit Kunstfertigkeit Handwerker mechane rudis rudimentum uti usus usus -us chresthai utilis utilitas abusus -us usitatus achrestos idoneus baculus bacillus kontos rhabdos bractea bracteatus malleus mallearis malleolus malleolaris forceps forcipis incus incudis Vorrichtung roh, unbearbeitet erste Anfänge, Ueberreste brauen, anwenden Gebrauch nützlich Nutzen Missbrauch vielgebraucht unbrauchbar geeinigt Stab, Stange Ars longa, vita brevis: die Kunst ist lang, das Leben kurz (Hippokrates). Lege artis (kunstgerecht) Emsigkeit Im dorischen Dialekt der Griechen Süditaliens blieb langes a, machana wurde von den Römern entlehnt und machina, in der griechischen Schriftsprache wurde â zu ê; aus mechané, die gelehrte Entlehnung, Mechanik. Deus ex machina, der am Schluss der Tragödie an einem Kran herniederschwebende Gott, der den unlösbar gewordenen Knoten schlichtet u.e. ad usum externum u.i. ad usum internum u.c. usus cognitus (Gebrauch bekannt) ad us. propr. ad usum proprium (zu eigenem Gebrauch) In usum Delphini. Die zum Gebrauch des Dauphins schön gedruckten, aber von anstössigen Stellen gereinigten Klassikerausgaben - Linum usitatissimum Stab dünnes (Gold)blech überzogen, deckblättrig Hammer Hämmerchen Zange f rhipistes lima limatura mochlos hypomochlion dolabra Handwerk, Kunst Ambos Fächer (für das Feuer) Feile Feilspäne Hebel Hebelstütze Axt, Hobelspanbinde zu fornax Ofen: womit man Heisses anfasst Eine Annellide Was die Zugrichtung eines Muskels ablenkt 153 securis serra serratus f terebra cuneus cuneoides cuneatus cunealis cuneiformis clavus aptus copula prion prisma xyein trypanon gomphos gomphosis sphen sphenoides harmonia polire vernix icis m lacca figere fixus fibula fibularis Infibulation affixus Präfix Suffix pangere pactus pax pacis f pagus paganus palus pali pala perone peronaeus pegnynai spathe spatula pagina compactus propago aginis f propagare - pexis - pexis - pagos concinnus Beil Säge sägeförmig Abgesägtes, Sägespäne schaben Bohrer Pflock Verkeilung zweier Knochen Keil keilförmig Nagel Pflock Warze passend, geeignet Klammer Klammer, Fügung glätten Firnis Lack befestigen Spange, Wadenbein angeheftet Vorsilbe Nachsilbe fügen festmachen Friede Grenzstein, Gau Bauer Heide Pfahl Schaufel Schaufel Schulberblatt Kolben Seite Ableger fortpflanzen Befestigung Doppelmissbildung passend, symmetrisch Prisma Blepharoxysis Das Keilbein sieht aber eher wespenförmig aus. Darum vermutet man eine Verschreibung für sphecoideum Hühnerauge. Dazu Klavier aus co-apula Fixstern. Cruzifixus der ans Kreuz geheftete Friede = vertragliche Festsetzung (Friede ist nicht Naturzustand!) Pax vobiscum Friede mit euch, Uebersetzung der jüdischen Grussformel de propaganda fide: die jesuitische Gesellschaft "zur Ausbreitung des Glaubens". Dann wurde das Wort kommerzialisiert und politisiert 154 44. GEFAESSE, GERAETE, MOEBEL vas vasis vasculum vascularis vasculosus testa testudo -dinis n angos n angeion angioma -atangiomaticus kytos keramos Keramik ostrakon olla scutella kotyle cotylicus kotyledon operculum opercularis anas patera patella cupa cupula cupularis calix calicis pella phiale Phiole m kalyx -ykkalykinos calyculus amphora ampulla ampullaris lagena pyelos pyelitis cribrum cribrosus furca bifurcus bifurcatus bifurcatio mensa commensalis ethmos ethmoides ethmoideus ethmoidial trapeza Gefäss kleines Gefäss Mehrzahl nach der O-Deklination vas vasorum vasis reich an Gefässen Gefäss Gefässgeschwulst Angiospermen = Gefässpflanzen Gefäss, Bläschen, Zelle Leukozyten Scherbe Schildkröte Scherbe Topf Schüssel becherförmig Pfanne, Saugnapf Deckel Henkel, Oese Milchkessel Schale Flasche Teller, Kniescheibe Tasse, Becher Fruchtbecher Keimblatt, Plazentalappen Nervenschlingen wohl verwandt mit pelvis Kuppel Kelch Krug, Flasche Ausbauchung Flasche Wanne Nierenbeckenentzündung Sieb siebartig Latinisiert aus amphoreus, doppelhenkelig, von zweien zu tragen, wie im Deutschen "Zuber" im Gegensatz zu dem von Einem zu tragenden Eimer, ampulla wird zu Ampel Lamina cribrosa Os ethmoides zum Os ethm. gehörend Gabel zweizinkig " Gabelung, z.B. tracheae Tisch nicht verwandt mit mensus (gemessen) Tischgenosse 155 lectus lectulus lectularius lechog n Bett lochia euné Eunuchos Wochenfluss Bett Betthüter Stütze des Bettes Filz, Polster fulcrum tomentum tomentosus pulvinar n arca arcanus Speisebett Truhe geheim scatula ad scatul capsula capsularis capsella decapsulatio Daraus: Arche was man verschliesst. Arcana Geheimmittel Schachtel in einer Dose Kapsel pyxis kalathos 45. der verschnittene Haremswächter Kopf- oder Fussteil Abkapselung Büchse Korb wohl aus Buchsholz Danach vielleicht Caltha TEXTILIEN, LEDER fusus klothein kloster clostridium fusiformis spondylos spondylitis carmen carminativa glomus glomeris n glomiformis glomerulum glomerulosus glomeratus Konglomerat filum mitos filamentum filiformis filipunctura nema -at- n filaria Nematoden spinnen Spindel spindelförmig Wirtel, Wirbel Wirbelentzündung Krempel Klotho eine der drei Parzen: die den Lebensfaden spinnt ein Bakterium hat nichts zu tun mit Carmen (Lied). Die Peristaltik anregende Mittel Knäuel, Haufen Häufchen Nierenkörperchen gehäuft Anhäufung Faden, Schlinge Mitose fadenförmiges Gebilde fadenförmig Nadeleinstich Faden Fadenwürmer 156 plectere plexus plexus -us amplexus plekein plekane alloplektos complexus complexus -us complexio perplexus restis f restiformis funis m funiculus funiculitis rudens rudentis m nodus nodulus nodosus stringere strictus strictus adstringentia constringere constrictio constrictor laxus laxare texere textus textus -us textura textilis tela styptica chalan hyphe hyphos n kerkis panus paniculatus pecten pectinis m kteis ktenpectineus pectinatus pannus panniculus tapetum tapes -etkraspedon thysanos limbus loma -atlimbicus mappa flechten, schlingen Geflecht umfassend umflochten verflochten Vereinigung Körperbeschaffenheit verschlungen, unklar Seil zusammengesetzt Seil Strang Samenstrangentzündung starkes Tau Knoten Knötchen knotig schnüren zusammenziehen streng streng Adverb stricte zusammenziehende Mittel zusammenziehen Erwürger locker, schlaff lochern weben Boa constrictor Chalodermis schlaffe Haut. Blepharochalasis (hängendes Augenlid) Gewebe Leinwand Weberschiffchen Spule rispenförmig Kamm kammförmig Tuch Gewebe Teppich Tuch Decke Franse Saum, Streifen Tuch Judasbaum z.B. des Schambeines daraus Banner, Panier 157 plica plicare duplex simplex multiplizieren applizieren komplizieren Explikation explicite implicite repliziren fascia fasciola fasciolaris fascis m fasciculus diploe haplo Erklärung einfach ausgesprochen unausgesprochen tainia tainia taeniasis mitra mitralis mitratus mitella sericeus sericatus holosericus tingere tinctus tincta, onum tinguns suere sutura, ae sutor lacerare lacinia sarcire sartus sartcinaor sarcina Falte falten zweifach gefaltet einfach f rhaphe forfex forficis m saccus sacculus saccularis sacciformis cortium aluta alutaceus marsuppium byrsa marsuppiatus bursa vorhanden nur angelegt Binde, Band Rutenbündel Bündel Bandwurm m Binde Bischofsmütze Armbinde seiden in Seide gekleidet aus Samt färben Buntes Färber nähen Naht Schuster zerfetzt zerrissen Zipfel nähen, flicken Schneider Bündel Schere Sack Säckchen Leder Leder ledern Beutel Balg, Tasche Symbol der römischen Amtsgewalt, wonach sich der Fascismus nannte: Dem Praetor schritten 6, dem Konsul 12 Lictoren mit Beil und Ruten voraus zweizipflige Klappe der linken Herzkammer mitra Hippocratis: Kopfverband Serer hiessen im Altertum die nur vom Hörensagen bekannten Chinesen Davon Tinte Tinktur Kolporrhaphie (operative Scheidenverengung) ein auch im Griechischen vorhandenes mit dem Handel gewandertes Lehnwort aus dem Semitischen zu alumen Bursa pastoris Hirtentäschel 158 follis m folliculus follicularis folliculosis folliculitis uter utris m utriculus utricularis utriculodes Schlauch, Beutel Balg Schlauch kleiner Schlauch askites 46. wasserschlauchähnlich Wassersucht KLEIDUNG, SCHMUCK induere indusium indumentum dyesthai ependyma nudus vestia tunica cingulum pallium palliare gymnos gymnasion gymnastik f peplos chiton zone zonalis zonula zonularia kestos chlamys -d Dichlamydeae chlaina velum kalyptein kalyptra apokalypsis cucullus galerus galeritus petasos pulos pilatus krepis -id- anziehen Schleier Ueberzug Auskleidung nackt Turnplatz Kleid Hemd von Hohlräumen des Zentralen Nervensystems durch Gliazellen Gymnospermen Nacktsamenpflanzen "tünchen" ist tunicare: ein Hemd überziehen Gürtel Gürtel Mantel bemänteln Cestodes ein Bandwurm Palliativ ein Scheinmittel Pflanze mit doppelter Blütenhülle Mantel Kopftuch, Segel verhüllen Haube Enthüllung Kapuze Kappe mit Pelzkappe Filzhut Filz(hut) mit Filzhut Schuh Eukalyptus: wohlverhüllt, wohl wegen der Kapsel, in denen die Knospe steckt 159 mundus der weibliche Putz corona stephanos stemma corolla corollinus coronalis coronarius armilla 47. Kranz Krone Kranz Blumenkrone kronblattartig scheint nicht verwandt zu sein mit dem Adjektiv mundus Da das entsprechende griechische Wort kosmos seit Pythagoras auch "Welt" bedeutete, gaben die Römer ihrem Wort mundus ebenfalls die zweite Bedeutung von kosmos - eine sog. Lehnübersetzung, ähnlich wie im Altdeutschen das Wort Wereld = Welt = Zeitalter die zweite Bedeutung von saeculum mitübernahm corona wohl aus griechisch Korone Kranz-, Kranzbinder Armspange BAUEN struere structus structura Konstruktion instrumentum obstruere Obstruktion norma normalis enormis abnormis trabs , trabes trabecula trabecularis tabula tabularium tabuletta aedes aedis aedificium aedificare domus us domesticus schichten bauen Bau Bauweise versammeln stopfen Senkblei kanon Richtscheit Balken Bälkchen phalanx Balken Rundholz f f oikos demein f Oekumene Oekonomie stege pavimentum murus m Brett Tafel Tabelle Archiv Tablette Haus bauen Haus häuslich bewohnende Welt Hauswirtschaft Haus Fussboden Mauer die Knochen von Mittelhand und Mittelfuss. Die griechische Schlachtreihe wohl nach der Balkenform 160 paries parietis parietalis parietales poria m Wand pyle pyleres wandständige Tor Tür Türhüter limen n eliminieren postis m valvae (plur.) valvaris valvula valvularis cardo, cardinis m cardinalis Schwelle ausschalten Pfosten Türflügel claudere clausus claustrum clausura schliessen Schloss Verschluss clavis clavicula clavicularis Konklusion exklusiv inclusus inclusive aperire, apertus apertura aperitiva patere patulum fenestra atrium atrialis camera cella cellaris cellula focus focalis Thermopylen (Schlacht von 480, ein Engpass zwischen Berg und Meer, wo heisse Quellen entspringen. Propylaen: Torvorbau, z.B. an Athener Akropolis a limire: schon an der Schwelle abweisen Klappe Türangel, Drehpunkt kleisis kleistogam f kleis Schlüssel Schlüsselchen Schloss eingeschlossen einschliesslich Verschluss aule aula thalamos thalamitus eschara Kardinäle, die obersten Würdenträger der katholischen Kirche. Nach ihrem roten Mantel heisst der Vogel. Kardinalia: Grundzahlen Numerus clausus, Kloster, Klus in geschlossener Blüte befruchtend. Schlüssel mit Bärten kannten die Griechen erst in späterer Zeit, früher schoben sie einen doppelt gebogenen Stab durch ein Loch in der Tür und schoben damit den Riegel, der oben Zacken trug, zurück. An einer durch dasselbe Loch hinausgeführten Schnur konnte man ihn auch von aussen zuziehen. Nach dieser älteren Schlüsselform heisst das Schlüsselbein der Monat April öffnen Oeffnung leicht abführendes Mittel offen stehen dem Inhaber eines Patentes steht eine ausgebreitet Erfindung oder Beruf offen Fenster Hof, Halle der Mittelhof des römischen Hauses, auf den sich alle Räume öffneten. Vielleicht auch das Rauchgeschwärzte, zu aier, wenn dort ursprünglich auch der Herd stand Kammer thalamus (Kammer der Eheleute), Lager. Gehirnflügel Kammer Herd focus (Brennpunkt), eschara (Schorf) 161 penus -us Penates penetrare columna f stylos stylos styloides styloideus columnella kion tegere tectus tectum tegmen tegmentalis tetiorius tegula integumentum Vorratskammer die Götter des Hauses eindringen Säule Griffel der Blüte fastigium imbrex imbricis m imbricatus later lateris m lateratius latericius Giebel, first Hohlziegel in Lagen wie Ziegel Ziegelstein ziegelrot aus Ziegeln fornix -icis fornicatus turris turritus pons pontis pontinus ponticulus pontifes f Nische f Turm turmförmig Brücke Brückchen Priester labyrinthos rudus ruderis ruderalis 48. n Kolonne Säulchen Säule decken Dach Decke deckend Ziegel Eihaut m das Innerste das deutsche Wort aus dem Lateinischen, wie überhaupt die Ausdrücke des Steinbaus römisch sind, die Germanen zimmerten und flochten Wände (Gewinde aus Weidenruten) sedimentum latericum (Ziegelmehl Sediment im Urin) Ob aus der Zeit der Pfahlbauer: der den Brückenbau unter sich hat? der wirre Bau, den Dädalos für König Minos von Kreta errichtete. Ein Wort der vorgriechischen kretisch-ägäischen Kultur Schutt, Mörtel SEEFAHRT navis f naus navicula navicularia nausea kymbe cumba scapha scaphoides Schiff Schiffchen Os naviculare (im Handgelenk) Seekrankheit, Uebelkeit cymba conchae (Grube der Ohrmuschel) Kahn Nachen scapha (Furche der Ohrmuschel) kahnförmig scaphocephalus Kielkopf 162 carina carinatus antemna gubernare gubernaculum tropis -id- Kiel kielförmig Rahe steuern Steuerruder Steuerkunst Tropidonotus ein Fisch "Kielrücken" pectus carinatum Hühnerbrust Antenne merx mercis f merces -edis f merratum commercium venalis vilis libra libella Ware Lohn Markt Handel käuflich feil, billig, gemein Pfund Waage kleine Waage Mercurtius der Handelsgott, Hermes pondus Gewicht angemessen Forderung, Grundsatz Kybernetik 49. HANDEL axios Axiom uncia talentum drachme talanton telon natélein 50. Gubernaculum testis handelsüblich Libelle, davon auch ital. nivello, Niveau Ebene, nivellieren was die stillstehende Waage in Bewegung setzt (agein), was "zieht", was (dem Gegengewicht) entspricht. Axion für angemessen, erklären, fordern. Das Axiom kann nicht abgeleitet und bewiesen werden, man muss voraussetzen, das soll so sein 1/12 Loth 1 Quentchen Abgabe Abgaben erheben Talent die grösste griechische Rechnungseinheit, etwa 5000 Goldmark. Die Bedeutung Begabung kommt aus dem Gleichnis von den vergrabenen Pfunden (Matthaeus 25.14) Aus tolonium kommt Zoll, Zöllner SPIEL UND SPORT ludere lusum ludus lusus -us illusion pupa pupilla pupillaris pila piluls kore koralis aphaire sphaericus Sphaeroid spielen Spiel Spiel Vorspielung Puppe Püppchen, Pupille Ball Pille das Bild im Auge 163 51. rhombos rhomboides agon Antagonist Agonie Kreisel Raute stadion diskos discoideus Rennbahn Wurfscheibe Wettkampf Gegenspieler Todeskampf gehört zu ago: die Trift (auf die man das Vieh führt), Feld, Kampfplatz, Kampf, ähnlich kommt Kampf, Kämpfer Champion von lat. campus Feld Scheibe, davon deutsch Tisch SCHREIBEN scribere scriptus graphein -graphis -graphos gramma Grammatik Anagramm schreiben zeichnen Beschreibung -schreiben Strich Zeichnung beide Wörter bedeuten ursprünglich kerben, also Linien einritzen. P.S.= post scriptum, nachher geschrieben Buchstabe, Gramm = 1 Strich Rätsel durch Rückwärtsschreiben Diagramm inscriptio Einzeichnung praescriptio Einkerbung, sehniger Einschnitt im Muskel Vorschrift stilus littera liber libri grapheion (crux) x = chiasma Kreuz ∆ = delta Ÿ = lambda lambdoides lambdoideus C = sigma sigmoides Y = ypsilon oder hypoides biblos -on biblion Griffel Buchstabe Buch kleines Buch Demokrit (um 400) verglich die von ihm entdeckten Atome mit den Buchstaben des Alphabets. Obwohl sich diese wenigen Zeichen nur durch ihre Form, ihre Lage (M und W, L und V) und ihre Anordnung unterschieden, so sie doch die ganze Sprache und Dichtung, die Ilias und alle Tragödien, zusammensetzen; so zeigen die wenigen Elemente die Mannigfaltigkeit der Welt. Die Buchstaben l m n beginnen die zweite Hälfte des Alphabets, daraus versucht man das Wort elementum zu erklären. byblos und liber heissen eigentlich Bast das älteste Schreibmaterial? ex libris: aus der Bücherei von. Bibel aus biblia : die Bücher . Kein griechisches Wort beginnt mit y, immer geht h voraus, daher auch hyo-eides: y-förmig 164 nota notare notarius 52. Kennmarke, Note bemerken, notieren der Kenner der stenographischen Siglen, Schreiber KUNST, MUSIK pingere, pictus graphein pigmentum imago -ginis f eikon cantus us ode carmen canorus accentus us Tragödie Komödie Rhapsodie corda tibia tibia tibialis tibiale tuba tubalis tubarius malen Farbe Bild Gesang Gedicht, Zauber singend Betonung "Bockgesang" ...pinxit... hat es gemalt, daraus wohl pimentum: Würze Ikonen, die russischen Heiligenbilder daraus: Charme weil ursprünglich die Tänzer der dionysischen Chöre sich in Böcke verkleideten. Der Rhapsode rezitierte Homer. Von rhabdos, weil er einen Stab trug?, oder von rhaptein, weil er mehrere Gesänge aneinandernähte choros choreia choreaticus orchestra lyra Chor Tanz, Tanzwut Veitstanz Tanzplatz Leier psalterion psalmos chordé chorditis syrinx -ng- Harfe Psalm Saite, Strang aulos Flöte, Rohr Schienbein Hydraulik: Lehre vom Wasserrohr Strumpf Trompete salpinx (Eileiter) Horn Hornbläser Pauke, Giebelfeld Trommelfeld, gehört zu typtein Trommelsucht Zimbel, Becken Glocke Glöckchen Glockenblume salpinx -ng- Hirtenflöte Lyrik wurde gesungen und mit der lyra begleitet Stimmband längere und abnehmend kürzere Pfeiffen zu einem Instrument verbunden Höhlen im Mark salpingitis bucina bucinatorius campana campanula tympanon tympanicus tympanites kymbalon kodon 165 53. KRIEG bellum polemos Krieg Si vis pacem, para bellum: Willst du Frieden, rüste zum Krieg. Polemik hostis hostilis infestus miles militis militaris commilito -onis exercitus us stratos stragegos Feind cohors, cohortis f vexillum impetus us Abteilung von 360 Fahne Angriff Ansturm reizen Reizmittel sich in Acht nehmen Cave canem: Achtung Hund! vorsichtig bewachen Wächter Vorbeugen sich wehren Alexander "Männerabwehrer", Alexine beobachten, bewahren retten erethein erethistica cavere cautus custos -odis phylattein phylax -akProphylaxe alexesthai servare sozein konservativ Konservator observatio Observanz Observatorium soter tutus adv. tuto sospes sospitis pugna vincere victus victorin fugere fugio fugax -acis fugitivus aufugere refugium fugare febrifugus mache nike feindselig Soldat Kamerad Heer Feldherr stratus wie stratum "das Ausgebreitete", das Heerlager exercitus "das Geübte, Gedrillte" Beobachtung d. Regeln (der Astronomen) Beobachtungsraum Heiland sicher wohlbehalten Schlacht siegen, besiegen als 387 die Römer vor den Galliern kapiSieg tuliert hatten und Gold zahlen mussten warf der Häuptling Brennus noch während des Abwägens sein Schwert in die Gewichtsschale, und als sie reklamierten, soviel sei nicht ausgedungen gewesen, rief er: Vae victis: Wehe den Besiegten. Der Olympionike fliehen flüchtig Flüchtling entweichen Zuflucht verjagen Fieber vertreibend 166 strages stragis vincire vinctus vinculum catena arma (plur) armatus inermis clava clavatus arcus -ûs arcuatus f pede rhopalon koryne toxon toxikon sagitta sagittalis glochis -inglochidiatus funda fundiformis gladius gladiolus gladiator ensis m ensiformis vagina vaginalis vaginula lancea lanceolatus hasta scutum scutellum cetra umbo umbilicus galea thorax vallus intervallum vallum xiphos n xiphion xiphiodes xiphoides xiphoideus Niederlage, Vernichtung fesseln Fessel, Band Kette Waffen bewaffnet unbewehrt Keule keulenförmig Kolben, Keule Bogen gekrümmt Pfeilgift, Gift Pfeil Wirrwarr Widerhaken gehört zu glossa (Zunge) Schleuder schleuderförmig Schwert kleines Schwert elytron Schwertkämpfer Schwert schwertförmig Scheide koleon lonuhe kleine Scheide Scheide Lanze aspis -idaspidion thyreos thyreoides thyreoidea omphalos Lanzenschaft Schild Schildchen Schild schildförmig Schilddrüse Schildbuckel Nabel Helm Kopfschwarte Panzer, Brustkorb Pfahl Zwischenraum Wall aus scutella wird Schlüssel Cetraria isländisch Moos 167 phrattein diaphragma emphraxis phragmites 54. verrammeln Zwerchfell Sperre Schild HEILKUNST mederi sanatus iasthai heilen medicus iatros Arzt medicina iatrike Heilkunst medicinalis akos n Heilmittel remedium Heilmittel medicamentum heilsam medicatus Verschreibung medicatio curare therapeuein pflegen Therapeut Pfleger therapeutisch komizein bergen, einbringen nosocomium Spital diaita Lebensweise venenum pharmakon Gift, Heilmittel dropax -akPechpflaster emplastron Pflaster fovere wärmen, hegen fomentum warmer Umschlag fomentatio linere litus bestreichen linimentum flüssige Salbe obliteratio Verwachsung unguere unctus aleiphein salben, einfetten unguentum aleiphar -atSalbe unctio Salbung iatraleiptes Salbarzt axungio Gelenkschmiere ax. porc. = Schweinefett, axungia porci pharm. Fett bals. = balsamum elixir (arabisch) Essenz 55. Plebs amat remedia Das Volk liebt Pillen und Pulver. Panacee Allheilmittel. Vis medicatrix naturae: Die Heilkraft der Natur Therapie Lebensunterhalt (daher Taggelder), Diäten Pharmakopoe aliphatisch, fadenförmige Kohlenstoffketten RELIGION, SCHICKSAL religio religiosus deus divinus theos daimon eudaimon Scheu, Bedenken fromm, verehrt Gott göttlich Gottheit, Dämon glücklich Religion Eudämonismus: eine am menschlichen Glück orientierte Ethik 168 pius pietas fromm myos n peccare Befleckung sündigen credere creditus fateri fassus confiteri confessus confessio Profession glauben sich bekennen, gestehen Bekenntnis Beruf festum festivus templum fanum profanus Fest festlich, treibend Tempel Heiligtum ungeweiht sacer, sacra sacrum sacralis sanctus sollemnis celeber celebris celebritas celebrare vates vatis prodigium prodigiosus fascinus thymele hieros Altar, Herd heilig, geweiht Kreuzbein hagios telesma -at- heilig feierlich vielbesucht, berühmt Berühmtheit feiern geweihte Figur teras -at- Seher, Wahrsager Wunderzeichen amnion thyrsos Amulett Opferschale Stab phallos phallikos necesse necessarius necessitas oportet ananke kultistische Nachbildung des männlichen Gliedes es ist nötig notwendig Zwang es ist nötig Mysophobie: Angst vor Befleckung Pater peccavi Ich habe gesündigt, Vater die Beichtformel Credo Ich glaube, Kredit "er anvertraut" Der Professor bekennt sich zu einer Wissenschaft Odi profanum vulgus et arceo: ich hasse die ungeteiligte Menge und halte sie mir fern (Horaz Oden III 1) verflucht, eig., was den jenseitigen Mächten anheimgegeben ist. Hiera nosos Die heilige Krankheit: Epilepsie; Hippokrates gab in einer eigenen Schrift darüber eine "natürliche" Erklärung, die zwar überholt ist, aber doch zum erstenmal den Anspruch der wissenschaftlichen Medizin gegen den Volks- und Priesterglauben geltend machte. Hieratisch (priesterlich) Zauberbild. Wird auf dem Umweg über das Arabische zum Talisman Missgeburt Foetushaut im Dionysosdienst, an der Spitze ein mit Efeu besteckter Pinienzapfen 169 Parcae Moirai Schicksalsgöttinnen fortuna calamitas tyche Schicksal Schaden, Katastrophe psyche empsychos thymos athymia Seele belebt Geist, Mut, Gefühl Schwermut 56. anima animus Klotho die Spinnerin, Lachesis die Loserin (danach eine Giftschlange) Atropos: Unabwendbar (danach Tollkirsche) GEFUEHL cupere cupitus cupidus cupido -idinis f cupiditas amare philein amicus philos amicitia philia amabilis eros -otamor erotisch philtron filtrare diligere dilectus diligentia neglectus carus agape caritas gratia charis -itgratis = gratiis gratiola landus favere fautum infaustus wünschen begierig Begier " lieben Freund Freundschaft liebenswert Liebe psychein hauchen, psychros kalt (wo es bläst): psychell auch, Atem, dann Leben. Animus und anima zu gr. pneuma, hebr ruach, ind atman zeigen die Bedeutungsreihe Wind-Atem-Geist. "Der Geist, weht wo er will!" Caelum, non animum, mutant qui trans mare currunt: Das Klima, nicht die Seele vertauscht , wer übers Meer rennt (Horaz, Episteln I II). Thymos verwandt mit fumus (Rauch): das Aufwallende, daher auch mit thymos und tus (Weihrauch), Thuja (Räucherwerk), Thymian, Thymusdrüse Amanda die Liebenswerte. amicus Plato, magis amica veritas: Lieb ist mir Plato, lieber die Wahrheit, Rechtfertigung des Aristoteles, warum er gegen seinen verehrten Lehrer disputierte Liebeszauber lieben, sich kümmern Sorgfalt verachtet lieb Liebe Freude, Dank, Anmut für Dank, vergebens Gottesgnadenkraut schmeichlerisch jd. günstig sein unheilvoll Gehört nicht zu legere Dilettant italienisch, Liebhaber nicht erotisch von den Christen gebraucht für Nächstenliebe Favete linguis: seid mit euren Zungen (der heiligen Handlung) günstig, stört sie nicht durch unziemliche Reden, d.h. schweigt 170 odium misos Hass illicere illicium velle voluntas -tatis nolle anlocken Verlockung wollen Wille nicht wollen sponte spontaneus aus eigenem Antrieb bule Abulie beatus libet libenter libido -idinis f hedone gaudere gaudium chairein voluptas venus veneris f venereus venustus venenum venenatus Rat, Wille Willenslähmung froh, glücklich es macht Freude gern Lust sich freuen Freude Vergnügen Liebe, Liebeslust lieblich Gift urspr. Liebeszauber vergiftet lagneia tristis lype tristitia lugubris sollicitudo -dinis f Wollust traurig Traurigkeit trauervoll Kummer, Unruhe Misanthrop Menschenfeind, misogyn weiberfeindlich. Nomina sund odiosa: Name zu nennen ist misslich, sie erregen Hass. Oderint dum metuant: Mögen sie mich hassen, solang sie mich nur fürchten, Mit diesem Tragikerzitat rechtfertigte Kaiser Caligula sein Terrorregiment. volo, vis vult, nolens volens. Volenti non fit iniuria Dem Zustimmenden widerfährt kein Unrecht (Ulpian). In magnis et voluisse sat: In grossen Dingen ist schon das Wollen genug (Properz II 10). - Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas: Mögen die Kräfte auch fehlen, so ist doch die Absicht zu loben (Ovid Ex Ponto III 4 79). - Noli me tangere Rühr mich nicht an (Joh. 20,17), Noli turbare circulos meos Störe meine Kreise nicht ( Archimedes) q.l. = quantum libet (soviel beliebt). a.l. = ad libitum (nach Belieben). Plenus venter non studet libenter: Voller Bauch studiert nicht gern.- Laetare: Freue dich (Jesaia 66 10) der vierte Fastensonntag Gaudeamus igitur: Seien wir also froh! Tertius gaudens: Der lachende Dritte Der griechische Gruss: Chaire (Sei froh) Cheiromanie krankhafte Heiterkeit verwandt mit Wonne, wünschen Venus, Göttin der Liebe Venerische Krankheiten: Geschlechtskrankheiten da s.s. ven = da sub signa veneni: Bezeichne es als Gift (gibs unter dem Zeichen des Giftes) Lypemanie: Melancholie 171 miser, mìsera miseria misericordia misereri miserêre pudor pudet me pudenda n. pl. pudendalis taedium spes spei f sperare desperare prosper prospera timere timor timidus anxius anxietas -atis f trepidus trepidare pavor terror ira iracundus iracundia eleemosyne eléison asa ase elpis -id- phobos choles cholerisch unglücklich Elend Erbarmen sich erbarmen erbarme dich Scham ich schäme mich die Schamteile Ekel, Überdruss Hoffnung hoffen verzweifeln günstig sich fürchten Furcht ängstlich ängstlich Aengstlichkeit bebend, ängstlich Angst haben Schreci, Entsetzen Schreck Zorn zornmütig Jähzorn mirari miraculum mirabilis sich wundern Wunder eigentümlich stupere stupor stupidus staunen Staunen, Betäubung stumpfsinnig 57. aus eleemosyne: Almosen Miserere (Darmverschlingung) Dum spiro spero: Solange ich hauche, hoffe ich prosperieren -phobie Pavor nocturnus: schreckhaftes Auffahren in der Nacht Sine ira et studio: Ohne Leidenschaft pro oder contra, unparteiisch (Tacitus Annalen I I). Ira furor brevis est: Zorn ist ein kurzer Anfall von Wahnsinn Medicus novus facit miracula: ein neuer Arzt tut Wunder.- Nil admirari: Nichts anstaunen (Dem überlegenen Menschen imponiert nicht so leicht etwas (Horaz Episteln I 6) LOB UND TADEL laus laudis laudatio laudabilis honos honoris m honestus gloria f Lob Lobrede löblich kleos doxa Ehre geehrte ehrbar Ruhm Ruhm, Meinung summa cum laude: mit höchstem Lob. Te deum laudamus (das Tedeum), Dich Gott loben wir. Laudator temporis acti: Lobredner der gewesenen (zu Ende gelebten) Zeit (Horaz Ars poetica 173) Dr. h.c. honoris causa: um der Ehrung willen.- ad honores gratis. Miles gloriosus Der ruhmredige Soldat, Titel einer Komödie von Plautus.Orthodox rechtgläubig. Chionodoxa ("Schneestolz") 172 dignus dignitas strenuus virtus vitium vitiosus mendum emendare emendatio insons bonus Adv. bene Komp. melior Sup. optimus benignus malus Komp. peior Sup. pessimus Komp. deterior Sup. deterrimus arete hamartia agathos -eu àristos kakos würdig, angemessen Würde tüchtig Tugend, Leistung Gebrechen Fehler fehlerhaft Fehler verbessern Verbesserung unschuldig gut besser der beste gütig, gutartig schlecht schlechter der schlechteste schlechter, geringer der schlechteste pravus depravus fortis fortitudo -dinis f verdorben verdorben tapfer, stark Tapferkeit pulcher pulchra kalos pulchritudo f kallos n schön Schönheit kallynein suavis hebros amoenus placere turpis taeter taetra fides fidei f fidelis perfidus perfidia fiducia foedus foederis superbia superbus Vollkommenheit circulus vitiosus Agathe. Cui bono? fragt der Untersuchungsrichter: Wem (kam die Tat) zugute? Euphorie, Eutonie.- Melioration, Aristokratie Kakosmie (übler Geruch), Stomakaze (Mundfäule), Kachexie (übler Gesamtzustand), in peius (Wendung zum Schlimmen) Video meliora proboque, deteriora sequor: Ich sehe und anerkenne das Bessere, dem Bösen folge ich (Ovid, Metamorphosen VII 20). Deteriorieren (unbrauchbar machen). Dolus malus (böse Absicht) Suaviter in modo, fortiter in re: Sanft in der Methode, aber unnachgiebig in der Sache. Maxime eines Jesuitengenerals Komp. pulchrior, Sup. pulcherrimus in Zusammensetzungen: kalli-, Kalligraphie Calluna (Besenheide, Heidekraut) suaveolens (duftend) schönmachen angenehm, lieblich zart, fein, nett lieblich (Landschaft) gefallen Placet: Einverstanden hässlich, schändlich Naturalia non sunt turpia: Für das Natürliche muss man sich nicht schämen hässlich Glaube, Treue Bona fide: in guten Treuen treu tückisch Vertrauen Vertrag hybris Otium com dignitate: Ruhestand unter Beibehaltung von Titel und Rechten Stolz, Übermut stolz, prächtig CH = Confoederatio Helvetica (Schweizerische Eidgenossenschaft) 173 58. ERKENNTNIS mens mentalis dementia vehemens ratio nus noetisch paranoia Geist scientia Wahnsinn heftig Rechnung, Vernunft klug, weise Weisheit Wissenschaft intellegere begreifen, merken sophos sophia opinio cognoscere cognitus cognitio notus ignotus notitia nobilis ignorare dofma -atgignoskein Meinung erkennen gnosis Erkenntnis bekannt unbekannt Bekanntschaft vornehm nicht wissen Erkenntnis Voraussage prüfen erforschen Terra incognita Unerforschtes Land agnostos Diagnose Prognose probare explorare exploratorius causa experiri expertus experimentum periculum peritus non compos mentis: ausser sich, seines Geistes nicht mächtig. amens (verrückt). Amantes amentes: verliebt-verrückt Ad rationem meam: auf meine Rechnung philosophos (Wahrheitssucher) Hagia Sophia: die heilige Sophie Scientia est potentia: Wissen ist Macht (Bacon, 1626) gehört zu diligere. Sacrificium intellectus: Verzicht aufs Begreifen.Dogma zu doxa aitia peira wohl ohne Zusammenhang mit nota. agnosto theo: Dem unbekannten Gott (Apostelgesch. 17,23). Agnostizismus, der Glaube, dass die Wahrheit unerkennbar sei. ignoramus et ignorabimus: wir wissen es nicht und werden es nie wissen probat (erprobt), Proband (Prüfling) Schuld, Ursache erproben erfahren Erfahrung Gefahr erfahren Erfahrung Aetiologie Experto credite: Glaubt dem, der es erfahren hat (Vergil, Aeneis XI 283) periculum in mora: Gefahr im Verzuge dubius dubiosus docère, doctus doctor doctrina zweifelhaft zweifelhaft lehren Lehrer Lehre in dubio pro reo: Im Zweifel für den Angeklagten Fabula docet: Die Moral von der Geschicht. Docendo discimus: Durch Lehren lernen wir (Seneca). Doktorand (der promoviert werden soll). Dr. med.(medicinae), Dr. jur. (iuris), Dr. phil. (philosophiae) dìscere discìpulus disciplina lernen Schüler Lehre, Zucht empeira empiricus 174 memoria mnéme Anamnese Amnestie Erinnerung " Vergebung Erinnerung, Reminiszenz lethe Lethargie alèthés das Vergessen Schlafsucht wahr Wahrheit wahrscheinlich falsch Lüge trügerisch List, böse Absicht listig irren Irrtum abirren Abweichung Irrtum, Irrfahrt Wandelstern Name nennen reminiscor vérus veritas verisìmilis falsus pseudés pseudos n fallax, -àcis dolus doleròs errare erratum aberrare aberratio error nômen nominare plane planêtés ònoma -at- anònymos synonym euonymos Pseudonym namenlos gleichbedeutend links falscher Name in memoriam: Zur Erinnerung an. Memorandum: Etwas zu Erinnerndes. Propi memoria: Nicht zu vergessen! Memento mori: Gedenke zu sterben; vergiss nicht, dass du sterben musst. Olim meminisse iuvabit: Einst wird die Erinnerung zur Freude. In vino veritas, in aqua salus: Im Wein liegt Wahrheit, im Wasser Gesundheit Falsifikat pseudo- Errare humanum est: Irren ist menschlich (Hieronymus) In nomine Domini: Im Namen des Herrn. Nomen est omen: Der Name ist eine Vorbedeutung. sub nomine (s.nom.): Mit der Beschriftung ....... 175 59. RAUM / ZEIT Allgemeines qualio qualita talia forma pro forma fòrmula formâlis konform welchr Art? Wie? Beschaffenheit ein solcher, so morphé Gestalt Morpheus Traumgott Morphin Morphium amorph gestaltlos Metamorphose Umgestaltung Muster, Rezept formare Formation formativ informare de-, reformieren fingere, fictus plattein Fiktion fiktiv figùra Transfiguration Konfiguration effigies -gièi f Plastik Plasma 60. Qualität pro forma: Um der Form Genüge zu tun, anthropomorph: menschengestaltig, z.B. Gottesvorstellungen einig, übereinstimmend formen bilden, unterweisen verunstalten, umgestalten formen Vortäuschung erdichtet Gestalt Umwandlung Zusammenstellung Abbild Formkunst Geformtes (etwas künstlich Gemachtes) LINIEN UND FLÄCHEN linea linearis Lineal Linie règere, rectus rectus rectus rectum rectalis rectitis rectificare gerade richten lenken gerade Mastdarm euthys berichtigen von linum: nach dem Faden gezogen. Nulla dies sine linea: Die Regel des Malers Apelles: kein Tag ohne irgend etwas zu zeichnen. Kein Tag ohne Strich. 176 réx, règis regalis regius regina regnum règulus régimen regimentum kanôn régula regularis rêgio -ônis f rector arrìgere, arrectûs arrector corrigere, correctus korrekt dirîgere, directus directus director Erektion erèctilis sûrgere, surrectum assurgens Insurgenten resurrectio curvus ankylos curvilîneus curvare curvans, curvatus curvatûra recurvatus Ankylose grypôs Gryposis àngulus gônìa angularis angulatus trigonom triàngulum quadrangularis Polygon speira spiralis helix -ikanthelix crux, crûcis f chìasma cruciatus cruciformis König königlich königlich Königin Königreich Häuptling Herrschaft Stern im Sternbild des Löwen Richtscheit, Regel der Regel gemäss Gegend Lenker aufrichten Aufrichter verbessern richtig lenken geradeaus Aufrichtung aufrichtbar aufstehen sich aufrichtend Aufständische Auferstehung gekrümmt, gebogen krümmen Krümmung zurückgebogen Gelenkversteifung gebogen Krümmung der Nägel Winkel Dreieck Vieleck Spirale, Windung Schraube, Windung "Gegenwindung" Kreuz kreuzförmig " ankylos auch: verwachsen 177 plànus platys planum planitiês -iêi- f plàné (Adverb) plàtysma plax, plak pedòn, pedìon epìpedos stèrnere, stratus stratum stroma -atkonsterniert prostratus triquetrus quadratus orbis m kyklos orbiculus zyklisch orbicularis Zykron Enzyklopädie òrbita gyros orbitalis exorbitant (rotundus) 61. gyrare strongylos gongylos gongyloeidés eben, flach Ebene (Plan) Ebene, Fläche völlig, deutlich Verbreiterung Fläche Ebene, Fläche flach, eben ausbreiten, flach machen Schicht, Lage Platyrrhini: Breitnasen Platymorphie: zu kurzes Auge, "Breitbau" Hautmuskelplatte am Hals Parallelepipedon, Quader verwandt mit Stroh, Streu daniederliegend Kreis "Allgemeinbildung" Kreisbahn, Radspur in der Augenhöhle "was von der Spur abweicht" ranken rund " urspr.: Rad. orbita terrarum: der ums Mittelmeer (oder Delphi) herumliegende Kreis der Länder die Welt; Zykladen, Epizykeln gyrus: Hirnwindung, Giroverkehr. KÖRPERLICHE FORMEN moles, molis f molécula molestus molestia molimen -iminis n cùmulus sôròs akkumuliern sorìtes acervus acérvulus bôlos sàrcina cubus kybos cubalis kyboidêus lamina lamella lamellosus Masse kleine Masse lästig Beschwerde " Haufen Trugschluss Haufen Hirnsand Klumpen Bündel Würfel Platte, Scheibe Plättchen mit Lamellen Bolus: grosser Bissen Pille für Tiere 0.5-3 g schwer 178 acer, acris, acre àcritas àcidus (acetum) àcies, aciêi acus, àceris acerôsus acus, àcûs acìcula acicularis acùleus aceleatus acùere acûtus acûmen -minis acuninatus oxys akra akros scharf, spitz Schärfe scharf, sauer Essig Schärfe Spreu nadlig Nadel Nädelchen nadelspitz Stachel stachlig schärfen scharf Spitze spitz Spitze, Höhe der höchste akmé Lebenshöhe f n f akis -id- n hebes, hébetis amblys hebetûdo -dinis f cuspis, cùspidis cuspidalis f stumpf Stumpfheit Stachel, Spitze, Zipfel apex, àpicis apicalis apiculatus mucro -ônis mucronatus hamus hamatus hàmulus Stachel, Spitze uncus, uncinus uncinatus aduncus globus globosus glòbulus circus circoides circulus circularis circa mit Akk. anulus anulatus anularis anellus m m korône coronoîdes feingespitzt Spitze, Dolch stachlig Haken Häkchen spaira krikos krikoîdes Komp. acrior, Sup. acerrimus Adverb: àcriter mit kurzem Verlauf Akromion: Schulterhöhe; Akrophobie: Schwindel; Akropolis: Stadtburg. (mit 40 Jahren): Höhepunkt der Krankheit. Auch eine Schnecke. Amblyopie (Sehschwäche) bicuspidalis (zweistachlig) dentes bicuspidat: Zähne mit zweizackiger Krone korone (krummes Ende) z.B. der Elle, processus coronoides corona (Krone), nicht verwandt mit koròne (Krähe). Haken gebogen " Kugel Kübelchen Ring ringförmig Kreis rings um ... herum Ring Ringlein Zirkus = Ring: panem et circenses: womit die römischen Kaiser das Volk der Grossstadt in Ruhe hielten, Getreidespenden und Spiele. Krikoid (Ringknorpel). Annelides (Ringelwürmer) aufgrund der falschen Schreibung annellus anus (After) 179 62. VOLL, LEER, VORSPRUNG, HÖHLE plénus ex-, com- plere completus incompletus complementum deplere vàcuus evakuieren Vakanz pandus, repandus pândere expansus convexus e-minère eminentia prominèra prominentia promontorium mestòs pléres plèrôma plethôrà kenòs voll füllen voll unvollständig Ergänzung ein Gefäss ablassen Überfüllung leer offene Stelle aufgebogen öffnen, spreizen ausgedehnt gewölbt herausragen Vorwölbung vorspringen Vorsprung Vorsprung, Vorgebirge Stütze drohend adminìculum imminens mons, montis m oros n Berg montanus kleiner Berg montìculus Oreade Bergnymphe cavus - còncavus koilos hohl koilìa Bauchhöhle coellacus cavitas hohle Stelle caverne Höhle cavernosus Aushöhlung excavatio pannus lobos Lappen lobaris kleiner Lappen lóbulus excellere hervorragen celsun - excelsus hoch koryphé culmen Höhe, Gipfel kulminieren korymbos Gipfel, Höhe, Dolde collis m Hügel colliculus Hügelchen vallis f Tal vallécula Tälchen lacuna lacunosus Kenophobie: Angst vor leeren Räumen Lücke lückenhaft Koilonychie: mit konkaven Nägeln Coelositen: Darmparasiten Gloria in excelsis Deo convallis, Convalaria (Maiglöckchen) Von Linné gebildet nach dem biblischen Lilium convallium: Lilie der Täler 180 forus forare foramen n trêma -as axreios foraminosus atretos Atresia perforare perforatio Trematoden sinus kolpos sinusitis Loch bohren Bohrung, Loch durchlöchert undurchbohrt Fehlen der Öffnung durchbrechen Durchbruch Saugwürmer Busen, Bucht Erkrankung der Nebennasenhöhlen spelunca àlveus alvéolus alveolaris fistula tubus canalis canaliculus hilus hulitio spatium spatiosus hiare Höhle Mulde kleine Mulde antron siphòn cheme wo ein Gefäss austritt Mund aufsperren, klaffen Spalt aufspringen, aufreissen Riss, das Aufspringen Ritze Riefe gestreift Furche, Streifen arena: auf Gesässpalte Kerbe gekerbt DIMENSIONEN metiri, mensus mensura Dimension Da die Sinusfunktion das Verhältnis von Kathete zu Hypotenuse, nach Thales gleich dem Verhältnis von Sehne zu Durchmesser ist, nannten sie die Inder Sehne dachya. Dies wurde von den Arabern falsch als dschb transkribiert und gelesen als dschaib (Busen), daher im Mittelalter mit sinus übersetzt. Spelunke Alveolen (Zungenbläschen) Zwischenraum hiatus -ùs dehispere dehispentia rima stria striatus striga arena arenatus 63. Röhre Röhre Röhre Röhrchen Vertiefung atretisch: verschlossen (bezogen auf natürliche Öffnungen) metron messen Mass diametros Durchmesser 181 modus Modifikation incòmmodus môdulus modius modiolus quantus Quantität tenius magnus maior, maius maximus maiusculus magnificus magnitûdo -dinis f magister -stri magistratus magistralis grandis grossus amplus Mass, Art Abwandlung unzweckmässig Masstab Scheffel, Hohlraum Nabe posos wie gross Menge Posologie Dosierung so gross megas, megaio gross grösser der Grösste amplitudo -dinis f vastus ingens -ntis gìgas -antgigantéus nimius augêre, auctus auxanein augmentum augmentare Augmentatoren Auktion auctor Autorität auxilium auxiliaris parvus mikròs minor, minus meion, mioMìosis Minorität minùsculus minimus minùere, minutus minûtim Minuend Diminutivum minister administrare grossartig, prächtig Grösse Meister, Lehrer Amt, Beamter meisterlich gross dick, gross bedeutend, ausgedehnt Ausdehnung weit, ausgedehnt Riese riesig übermässig vergrössern Zuwachs vergrössern Achse der Labyrinthschnecke maiestas (Hoheit, Majestät) (grosstätig!) vom Arzt bestimmt, z.B. formula Groschen: die dicke Münze verwandt mit wüst. Auxokardie: Herzvergrösserung bei Diastole Versteigerung Urheber anerkanntes Ansehen Hilfe unterstützend klein kleiner Verengung der Pupille Minderheit der kleinste verkleinern hora minùta (verkleinerte Stunde) in kleinen Dosen Zahl, v.d. abgezogen wird Verkleinerungsform eigtl. Diener, Gehilfe verwalten 182 pusillus pumilus pumilio -onis téndere, tensus tensio -onis tensor tentorium teinein tonos, tasis Atonìe tener, ténera tenellus ténius tendo, téndinis m tenôn tendineus extendere extensiv extensor extensorius Extension Ektasie Hypotenuse inténdere intensiv Intention longus oblongus longitudo -dinis f longitudinalis elongatus Peritonaeum Peritonitis tétanos makròs dòlichos brachys brevis brevitas -tatis f Abbreviatur latus eurys latitudo -dinis f aneurysma dilatatio euryniès dilatator angustus stenos angùstia sténosis angustatio sphingein àngere sphinktér angor -oris angina winzig Zwerg " dehnen, spannen Je stärker die Saite gespannt ist, desto Spannung höher ihr "Ton"; monoton Spanner Zeit mangelnde Spannung Tonicum: die Spannung herstellendes Mittel zart fein dünn Tenodese, Tenoplastik Sehne ausstrecken Streckmuskel Ausdehnung, Streckung med. Erweiterung "die Daruntergespannte" anspannen eindringlich Absicht, Vorhaben Bauchfell Bauchfellentzündung Starrkrampf lang makròs auch: gross länglich Länge längsentfernt lang kurz Breve ein "kurzes Schreiben" des Papstes. Kürze Daraus das Wort Brief. Abkürzung Brachyzephal. Brachy-Typus breit Eury- somie Breite Verbreiterung Ausweiter schmal, eng "Angst" ist also eigentlich Beklemmung Enge Verengung Sphinx: die "Würgerin" einengen, würgen Ringmuskel, Schliesser Beklemmung m Mandelentzündung 183 altus altitûdo -dinis f 64. hoch Höhe altus ist eigentlich Partizip von alere (aufziehen). "Sieben Jahre ernährt" gibt an, wie hoch das Kind ist oder, mit dem identischen deutschen Wort, wie "alt" es ist. massiv, fest hart, herb Härte Stereognosie (Tastfähigkeit) KONSISTENZ, GEWICHT solidus durus dura duralis durities -iei mollis molluscus mollitia stereûs Härte Verhärtung weich f sklerosis malakòs malakia malagma Weichheit Osteomalacie (Knochenerweichung) Linderung lindernder Umschlag. Daraus: Amalgam erweichen, lindern ein milderndes Mittel weich werden emollire emolitans moliéstere subtilis lenis aganòs lenire onus, oneris n gravis barys gràvitae baros Gravitation gravedo -dinis f gràvidus Gravidität aggravare levis levitas levere levator levatorius densus pyknòs condensus kondensieren constipare obstipare spissus inspissatus dura mater (Hirnhaut) n fein, zart sanft besänftigen Last schwer Schwere Schwer- Anziehungskraft Schnupfen schwanger Schwangerschaft verschlimmern leicht Leichtigkeit heben der Hebende dicht verdichten, eindicken hartleibig verstopfen dicht, dick eingedickt Als "schwer" empfanden die Griechen die tiefen Töne: Bariton (mit italienischen i statt y), die hohen als "scharf": accent aigu und grave. 184 araios dünn, locker tékein schmelzen flüssig Flüssigkeit liquor cerebrospinalis flüssig, klar sein non liquet: es ist nicht eindeutig flüssig werden geschmolzen verflüssigen das Ausgeschmolzene Flüssigkeit zäh, langsam zäh, dickflüssig, klebrig Leim " " verkleben Leim liquidus liquor -oris liquere liquéscere liquefactus liquare liquamen n latex lentus glischròs gluten, glutinis n glia glus, glutis f glutinum agglutinieren kolla Kolloid colloidalis 65. Der Araeometer bestimmt das spezifische Gesicht von Flüssigkeiten OBERFLÄCHE UND FARBEN asper, àspera trachys aspéritas -tatis f asperùgo -ginis f trachéa trachealis hispidus laevis (lévis) lissòn leios color, coloris m chrôma chrôs, chroeûchroia dyschroia colorare descoloratus Koloratùr albus leukòs àlbidus àlbicans albescens albellus albulus albûmen -minis n albuminatus albûgo -ginis f leùkôma àrgemon rauh Rauheit Scharfkraut Luftröhre rauh glatt " Farbe Farbe, Haut gute Farbe üble Farbe färben entfärbt Triller (Gesang) weiss, licht weisslich etwas weiss nicht ganz weiss Eiweiss eiweisshaltig weisser Fleck " " per aspera ad astra: durch das Rauhe zu den Sternen wegen der Knorpeligkeit Chrom, weil Cr-Verbindungen lebhafte Farben haben. Die chromatische Tonleiter geht "abgetönt" in Halbtonschritten. Dyschromie (Hautverfärbung), Dys-chromatopsie (Farbenblindheit) trìcolor (dreifarbig) Album: weisse Fläche zum Beschreiben. Caesar liess in Rom eine weisse Wand, das Album, täglich mit den neuesten Nachrichten beschreiben. Leukozyten leucòma corneae Davon: Agrimonia. Odermennig (ein Heilkraut) 185 nitens nitidus pàllidus pallor -oris pallìdulus niger, nigra nigricans glänzend " blass Blässe etwas bleich ôchròs òchrôma mélas, melan- schwarz " "Die Schwarze" schwarz dunkel Blindheit dunkel fahl weissgrau melaena ater, atra obscûrus opâcus iuridus canus, incanus canescens caniater pullus griseus vàrius varietas, -atis variola variare ruber, rubra rubor rubefacere rubicare rubéola amauròs amàurôsis phaiôs poilôs aiolas poikìlos erythròs erythêma erysipelas -atos rufus rufescens rûtilus phoeniceus purpûreus Melan-urie. Melas-ikterus, Melanom Nigella (Schwarzkümmel) Blutbrechen, schwarze Ruhr (wegen Darmblutungen). Danach die Dunkelhäutigen: Mauren, Mohren. Poikilotherme; Kaltblütler, deren Temperatur je nach Umgebungstemperatur wechselt. Rubrik, nach der roten Überschrift pelas verwandt mit pellis (Fell, Haut). n lichtrot porphyrûs kinnabaris càrneus cuccinus spadix, spadicis fulvus korrhòs kirrhôsis fuscus grauschwarz grau grau schillernd bunt Mannigfaltigkeit, Spielart Pocken verändern rot Rötung röten " Röteln Wundrose pallidus auch: schlecht färbbar feuerrot purpurn " Zinnober fleischrot scharlachrot rotbraun rötlichgelb gelbbraun Schrumpfung, Narbengewebe dunkelbraun purpura (Purpurschnecke) cirrhosis hepatis (Leberzirrhose) Fuscin (schwarzes Pigment) 186 lûteus lutescens lutéolus flavus flavescens gelb gelblich blond, goldgelb xanthòs xânthoma xanthélasma caerùleus glaukôs glaùkôma -at- aurantiacus vìridis chlôròs virere pràsio (viréscens) caesius azureus livius (lividus) livor (livedo) -dinis f kyàneos 66. Xanthopsie: Gelbsehen. Flavin: eigelbe Farbstoffe Gelbknoten gelbe Geschwüre an den Augenlidern blau, blaugrün grüner Star orange grün grünen grün blaugrau himmelblau blaugrau, bleiern Bleifarbe dunkelblau TEMPERATUR temperare temperieren, mischen Säftemischung Mässigkeit Unmässigkeit temperatûra temperamentum temperantia intemperantia calor thermòs càlidus Thermen fervère fervêfàcere fervor fermentum fornax -âcis m tépidus algor frigêra psychròs frigidus frigus, frìgeris n kryos krymos refrigerare Wärme warm warme Quellen sieden, gären erhitzen Hitze, Glut Kalorie. Aber: color (Farbe) Warmbäder Ofen n lau Kältegefühl frieren kalt Frost " abkühlen, erkalten lassen Von kryos wohl krystallos 187 gelu, gelûs n gélidus congelatio gelatina gelatinôsus 67. Frost kalt das Erfrieren Leim verwandt mit glacies und mit kalt MENGE quot àliquot quotus quotiene quotienscumque tot solus monos solitarius érêmos desolatus Eremit nihil nìhilum nullus multi polys plus, plures pleion, pliopluralis plurimum multitûdo -dinis f multiplex multiplizieren pauci olìgoi minus meion, miocreber, crebra frequens frequentia rarus spanios Adverb: raro rareficatio wieviele? etliche der wievielte? Quotient: Resultat der Division (Teilung) wie oft? so oft, jedesmal wenn so viele allein einsam verlassen, einsam "Wüstenbewohner" nichts Das negative n mit hilus (Halm): nicht ein Nichts Hälmchen, wie man im Französischen verneint mit point ("keinen Punkt"), italienisch mit mica ("Kein Krümchen). keiner Deklination: nullìus nulli nullus nullo. Aus negativem n mit ullus dem Diminutiv von unus ("auch nicht ein kleinster"). viel Das + Zeichen ist Abkürzung von plus, so mehr wie - Zeichen von minus. Non multa sed multum: bring nicht am meisten vielerlei, sondern etwas Rechtes. Menge vielfach wenige weniger häufig häufig Häufigkeit selten, dünngesät rarius: seltener, rarissime: höchst selten Verdünnung, Schwund 188 68. ZAHLEN nùmerus arithmòs Arithmétik numeralia Zahl Zahlwörter artios Artiodaktyie unus universus unicus unire Union reunire primus primanus hen hyphos einer, eins Bindestrich gesamt monos einzig, allein monàs, -adZahlsubstantiv mònàchos Mönch monastérion Kloster vereinigen protos primarius primàs (Plur.: primates) primitivus principe, principis principalis principium principiell primatus -us m primula proteros .... prior semel singuli Singularis simplex -icis simplicissimus simplifizieren Latein und Griechisch kennen wie das Deutsche die zählenden Grundzahlen (cardinalia): eins, zwei, drei und die Ordnungszahlen (ordinalia): der erste, zweite, dritte. Darüberhinaus multiplizierende Zahladverbien: einmal, zweimal; das Latein hat auch noch gruppierende Zahlen (distributiva): je einer, je zwei. bis bini: 2x2 = zweimal je zwei. hypò- hen: "unter einem" Einheit. Monade, Monismus, Monokel Später: München. Später: Münster viribus unitis: mit vereinten Kräften wiedervereinigen der erste Angehöriger der ersten Abteilung Anführer HauptAnfang, Grundsatz Vorrang "die kleine erste" der erste von beiden, früher einmal einzeln, je einer haplûs, haplo- einfach haploid vereinfachen einfacher Chromosomensatz Principiis obsta - sero mediacina paratur: Den Anfängen wehren (stell dich entgegen) - zu spät wird Arznei bereitet. -plex. -ploos gehören zu "falten" (vgl. "zwiefältig, "Zweifel".); hen; ha (lat.), sin, sem, sam (deutsch) gehören zusammen. Die Erklärung jedoch würde zu tief in die Sprachwissenschaft führen 189 duo duplex dyp diplus diploid Diploe Diplom ambo ampho amphoteroi Ambivalenz ambidexter didymos didimor didymitis epididymis uterque, utraque secundus secundae secundarius Spongiosa des Schädeldachs. Urkunde Urkunden in Form antiker Briefe: zwei Holz- oder Elfenbeintäfelchen wurden, zwischen den erhöhten Rändern, mit Wachs bestrichen und zusammengebunden. Ein Diplychon. beide mit beiden Händen geschickt zweiköpfig, zweifelhaft anceps ancipitis geminus gemellus zwei doppelt Zwilling " Hoden Nebenhoden jeder der beiden dexter (rechts) aus ambi und caput, wie der römische Gott Janus, der an einem Kopf zwei Gesichter trägt; der Gott der Schwelle über die man hinaus- und hineingeht. Jeder Anfang und Übergang ist unheimlich. Nach ihm wurde der Monat Januar benannt. IUD = iuris utriuaque doctor: Doktor beider Rechte, des römischen und des kanonischen. Utraquisten verlangten das Abendmahl in beiderlei Gestalt. minuta, secunda: die Verkleinerung der Stunde. Deuteronomium: das zweite Gesetz, das fünfte Buch Moses. deuteros der zweite Nachgeburt Deuterium schwerer Wasserstoff der andere zweite Selbstlosigkeit zweimal zweiköpfig doppelt dichotomus (zweiteilig, gabelästig) zweifach abermals wiederholen nicht zu wiederholen je zwei alter, âltera heteros Altruismus bis dis biceps -cipitis bigeminus dicha iterum iterare ne iteretur (Konj.) bini kombinieren 190 tres neutr. tria triplex -icis trigéminus triquetrus tertius Tertiär ter terni (trini) Trinität treis, tria trias -ad triadisch tritos tris tricha téttares quattuor quadratus quàdriceps -ìpitis quadripes -pedis quartus tetràkis quater quaternio quinque quintus quinquies quini sex Tetraëder pente Pentose Pentàmeter pentakis hex Hexaeder Hexàmeter sextus seni septem séptimus octo octâvus novem nonus hepta hébdomos hebdomas -adoktò ennéa drei Dreiheit dreifach Drilling dreieckig der dritte dreimal je drei Dreeinigkeit dreifach (Adverb) vier viereckig vierköpfig vierfüssig der vierte viermal Lage von 4 Bogen, Heft Vierflächner fünf fünftaktiger Vers der fünfte fünfmal je fünf sechs Würfel sechtaktiger Vers der sechste je sechs sieben der siebte Woche acht der achte neun der neunte Tritium: schweres Wasserstoffisotop hedra (Sitz) la siesta (spanisch): die sechste, d.h. die Mittagsstunde 191 decem deka Dekade decussis das Zeichen X für 10 As Kreuzung der zehnte decussatio décimus dezimal dezimieren decumânus décies deni denarius duòdecim duodênum duodenalis ansehnlich dòdeka Dodekaeder viginti eìkosi Ikosaeder vicésimus triginta tricésimus quadragésima septuaginta centum centurio centésimus centeni mille, milia Hekatòn chilioi chiliàs -adchiliastisch myrioi Myriade dividere, divisus Division Dividend Dividende indivìduum zehn Zehnheit zehnmal je zehn Münze zwölf Zwölffingerdarm Zwölfflächner zwanzig Zwanzigflächner der zwanzigste dreissig der dreissigste der 40. Tag Fastenzeit siebzig hundert Hektoliter Hauptmann der hundertste je hundert tausend das Tausend vom tausendjährigen Reich Das Dezimalsystem der Zahlen (dem auch die semitischen Sprachen folgen) beruht auf der Zehnzahl unserer Finger. Ein schräges Kreuz war das Zahlzeichen für 10, die obere Hälfte davon (V) für 5. Jeden zehnten Mann hinrichten (die schärfste römische Disziplinarmassnahme. (gut genug, um damit den Zehnten zu entrichten) Münze im Wert von 10 As = Dinar. der von 12 Fünfecken begrenzte regelmässige Körper Das von 70 Schriftgelehrten ins griechische übersetzte Alte Testament. Der Halbkreis C war Zahlzeichen für 100, die Hälfte davon = L für 50. Zentenarfeier Kilogramm. Der durchstrichene Kreis =M war Zahlzeichen für 1000, davon die Hälfte = D für 500. Die Übereinstimmung der indogermanischen Sprachen reicht bis 100. Für 1000 haben die Einzelsprachen eigene Wörter entwickelt; nur das Griechische geht noch eine Potenz höher. zehntausend teilen unteilbar dìvide et impera: teile (die Gegner) und du beherrscht sie. 192 pars, partis f meros partìcula partiàlis expers, expertis pàrticeps -cipis Partizipium partizipieren partiri bipartitus partitio impertire merismôs isomér n Teil Teilchen teilweise frei von etwas teilhaftig teilnehmen teilen zweigeteilt Teilung zuteilen Moleküle Polymerisation Zusammenschluss morion portio -ônis Proportion dimidium semi- f hémisys hemihemikrania hem -idrôsis sesquisesqui pedalis cérnere, cretus krinein cribrum cribrosus crimen n criminalis certus incertus krisis decretum kritisch discernere diàkrisis discrimen diskret indiskret Teil, Glied Teil, Muttermund Grössenverhältnis Hälfte halb halb halbseitiger Kopfschmerz halbseitiges Schwitzen anderthalb ohne Anteil. Nicht verwandt mit Experte es nimmt teil an Deklination und Konjugation Moleküle mit gleichviel Atomen gleicher Art, aber in anderer Anordnung Zusammenschluss gleichartiger organischer Moleküle Eben- Gleichmass semi Migräne sichten, scheiden Sieb siebartig Vorwurf, Verbrechen kriminell mors certa, hora incerta: Der Tod ist sicher, sicher, entschieden die Stunde unsicher. unsicher Entscheidung, Krise Der Tag, der entscheidet ob der Kranke überleben wird, ist der schlimmste. unterscheiden Unterscheidung geheim; auch: ungeschieden abgeschieden taktlos nicht verschwiegen 193 incretum secérnere, secretum Sekret secretorius Sekretär excrementum apokrin excretorius ekkrin Kritik Kriterium Hypokrit sesinde (mit Ablativ) relìnquere, leipein relictus loipôs réliquus reliquiae delinquere ékleipsis Ekliptik Ellipse Paralipômena cèteri etc. (et cetera) choris dis69. Absonderung in die Blutbahn ausscheiden Absonderung "Geheimnisbewahrer" Ausscheidung ausscheidend " Beurteilung "Mittel zur Urteilsfindung" der dem Chor als einzelner "antwortende" Heuchler Schauspieler trennendes Präfix in: secernere, separare, secédere ohne zurücklassen übrig Überbleibsel unterlassen, Pflicht versäumen Eklipse, das Ausbleiben Sonnenbahn Auslassung, Mangel Weggelassenes Delinquent, corpus delicti Sonnenfinsternis der Kreis der Finsternis Parabel, Hyperbel, Ellipse: "Anlegung, Überschuss, Defekt." y2 = 2px; y2 = 2px± p x2 die übrigen usw.. abgekürzt als &. Choripétalae gesondert auseinander, zerDissidenten, disharmonisch ZERSTÖRUNG omnis pâs, pân totus total holos delere, deletus phtheirein -phthorie indelébilis jeder, alle, ganz ganz zerstören Vernichtung unzerstörbar bellum omnium contra omnes: der Krieg aller gegen alle. omne vivum ex ovo: alles Lebendige kommt aus dem Ei. omnis cellula ex cellula: jede Zelle kommt aus einer Zelle (Virchow) Pan -theismus, Panto- mime, Pan- orama deleatur: soll getilgt werden 194 scìndere, scissus scìndula abscissus discissio findere, fissus fissura bifidus multifidus fissiparus frustum rumpere, ruptus ruptura abruptus corruptus Eruption frangere, fractus fractura fractio fraktioniert fragmentum fragmentatio fragilis saxifraga frangula anfractus -ûs anfractuôsus infractio refractio térere, tritus trituratio detrìtus detrìtus -ûs intertrigo térebra teres, téretis schizein schistos spalten gespalten Schindel abgeschnitten schisis Spaltung, Zertrennung schisma Kirchenspaltung dikros gegabelt spalten Spalt zweigespalten vielspaltig, gefiedert sich durch Spaltung vermehrend Brocken, Stück ersipein niederreissen, zertrümmern -eripsie Zertrümmerung zerbrechen Riss, das Bersten jäh abgebrochen verdorben, bestochen Ausbruch rhegnynal zerbrechen rhexis Bruch rhexis das Zerreissen, Bersten -rhagìa Bruch unterteilt Bruchstück Zerfall zerbrechlich Steinbruch Faulbaum Wegbiegung gewunden "Einbruch" Brechung, Lichtrhagas -adSchrunde klân brechen Lithokiast Steinzertrümmerer thryptein brechen Lithothrypsie das Zermalmen der Steine tribein zerreiben tripsis Ver- Zerreibung Lithotriptér Steinzerreiber abgewetzt Abgang, Abfall Wolf (Wundreiben) Bohrer dünn, rund, schlank verwandt mit Wrack per rhexin (durch bersten ...) hämorrhagia: Blutaustritt aus den Gefässen ambi (herum) unvollständiger Knochenbruch Lithotripsie 195 sòlvere, solûtus solvens solutio solûbilis absòlvre Absolvént absolûtus Absolution dissòlvere Resolution ligare ligamentum lyein lysis analysis dialyein dialysatus Katalyse dein desmòs desmòs lösen lösendes Mittel Lösung löslich lösen, befreien solvent: zahlungsfähig vollendet Freispruch Auflösung auflösen, verdünnen Beschleunigung einer chem. Reaktion Beschluss binden Band Fessel, Bindegewebe ligula (Riemen) ligamentosus syndesmos desis, -dese asyndetisch Diadem diadematus obligatio néctere, nexus nexus -ûs adnéctere adnexus -ûs connexus haptein Apsis Verbindung Befestigung unverbunden Siegerbinde, Krone Verpflichtung knüpfen Verknüpfung verknüpfen verknüpft, verbunden haptine Syndetikon (ein Leim) Arthrodese: Feststellung eines Gelenkes Apsis (eig. Schleife) chemisch binden, annektieren Annex (Anhang) richtiger: conexus haptophore Gruppen, z.B. Seifenketten 196 70. GLEICH UND ÄHNLICH idem éadem idemho idem ipse ipsa ipsum par comparare disparat separate autòs tautò autòs homòs hòmoios isos dispar similis similitudo disìmilis assimilieren aequus aequare Aequator aequalis aequor homalôs n Anomalie congruens imitari alius alia aliud mutare mutatio mimeisthai mimos mimulus Mimik allos allattein paràllaxis derselbe dasselbe gleich vergleichen getrennt trennen ähnlich gleich ungleich ähnlich Ähnlichkeit unähnlich ausgleichen eben, gleichmässig gleichmachen gleichmässig Meer Unregelmässigkeit übereinstimmend nachahmen Schauspieler Gauklerblume Gebärden- u. Mienenspiel ein anderer ändern Änderung alienus allòtrios hic haec hoc ille illa illud id ego mei mihi me ego fremd dieser jener das ich tu tui tibi te nos nostri nobis nos sui sibi se alternus alter du wir hereros sich abwechselnd der andere (von zweien) Tautologie primus inter pares: Erster unter Gleichberechtigten. Paar, Parität homo estherm: warmblütig. Homöopathie Das Konzil von Nicaea erklärte Christus als homoesios mit gottgleichen Wesen, die Arianer als homoiusios (gottähnlich); so spitzte sich die entscheidende Frage auf ein Iota zu. Aequinostium: Tag und Nacht gleich. Daher stammt auch: eichen. Allopathie, allergisch mutare aus movitare zu movéra (bewegen). . Daraus: die Mauser, der Federwechsel, mit der Hühnerzucht von den Römern entlehnt. mutatia mutandis: "das zu Ändernde geändert" (sog. Ablativus absolutus): unter Berücksichtigung der notwendigen Änderungen - O quae mutatio rare, Allotria: Dinge die nicht hergehören i.e. = id est: das ist eo ipso: eben dadurch alter ego: nach dem Gedanken des Pythagoras, dass man in einem Freund ein zweites Ich hat. per se: von selbst 197 71. ORT , LAGE locus localis ubi ibi àlibi hie sinere situs situs situs -ûs Situation pònere pôsitus Position compònere Komponente Kompositen Komposition topos Ort Ektopie Verlagerung nach aussen wo? da wo andere hier liegen lassen gelegen Lage tithénai thesis thema -atthêke, theca in situ: an Ort und Stelle setzen, stellen, legen Post, Posten Stellung, Aufstellung hingestellte Aufgabe Aufstellung Biblio-, Karto-, Disko-thek Behältnis, Hülle zusammenstellen "Zusammengesetzte" Synthese synthetisch Dekomposition Depositum Apotheke dispônere Diathese Disposition prädisponiert Diatheke Exposition imponiern oppônere Antithese Opposition sepônere suppònere Hypothese Hypothek suppositorium transponieren prope (mit Akk.) propior proximus proximalis Topographie, Topologie. Locus minoris resistentiae: Stelle des geringsten Widerstandes. - Utopie (u = nicht). Ein ideales Nirgendwo nach der Schrift des Thomas Mory. Prothese prothetisch plésion propter téle Zerfall "Ablage, Niederlage" Daraus entstand: frz. boutique ordnen Anordnung, Anlage empfänglich für (bes. Krankheiten) Testament kainé diatheke: das Neue Testament einführender Teil des Dramas Eindruck machen entgegenstellen Gegenteil beiseite stellen zugrunde legen Annahme, Vermutung das der Theorie zugrunde gelegte... das dem Leihgeschäft zugrunde gelegte... Pfandrecht an Grundstück Zäpfchen umsetzen "Vorsatz" ersetzend nahe bei näher der nächste Gegensatz distal (nach Distanz neu geschaffen) wegen in die Ferne Telephon, Teleskop 198 iuxta (mit Akk.) ad (mit Akk.) apud (mit Akk.) circa (mit Akk.) contra (mit Akk.) contrarius ab (mit Akk.) 72. pros anti craneìos neben bei uns bei um, herum gegen entgegengesetzt entgegen, wegen contralateral (auf der Gegenseite) REIHENFOLGE ordo, ordinis m taxis Reihe, Ordnung ordinarius Ordinalia Ordination z.B. eines Priesters Taktik Syntax kosmos Kosmetik Anordnung der Truppen Satzlehre Ordnung, Schmuck Kunst des Schmückens ornare schmücken turbare perturbatio turbo, tùrbinis Taxis eines Bruches: Rückdrängung, Einrichtung. Gebühr, Taxe. tarattein téraxis Taràxaeum Ataraxie ataracrita n vagari Vagant, Vagabund vagus vagalis verwirren Verwirrung Löwenzahn Gemütsruhe entspannende Mittel Wirbel (wind) Welt: Kosmos ist die klare Ordnung, etwa die Aufstellung eines Heeres in Reih und Glied. Auf solcher Ordnung und Symmetrie beruht nach griechischer Auffassung die Schönheit. Pythagoras war wohl der erste, der die Welt als ein nach mathematischen Gesetzen schön geordnetes Ganzes begriff und benannte - der Gedanke der Spärenharmonie. Veräusserlicht hiesse dann kosmos der weibliche Schmuck (vgl. mùndus). das stoische Ideal umherschweifen Landstreicher unbestimmt, vague plankton schiffbrüchig Das im Wasser Umhertreibende 199 sérere serius séries -iêi- f stichos Distichon m f kleros sermo -ônis sors sortis consors desérere desertus dissertatio insérere insertio alternus alternans prae (Präfix) pro (mit Ablativ) amoibôs pròsô re- (Präfix) retro ante (mit Akk.) anterior antiquus post (mit Akk.) postérior postremus dûcere ducrus dûx ducis ductus -ûs ductulus abdûcere abductor addûcere adductor deduktiv, induktiv Induktion obdûcere Obduktion produzieren reduzieren pro metà hêgeisthau hegemôn Exegese aneinanderreihen Reihe Zweizeiler Gespräch Los, Anteil Teilhaber verlassen, desertieren verlassen, öd Erörterung einreihen Einfügung abwechselnd " voran nach vorn, vor, für vorwärts zurück rückwärts Amöben: Wechseltierchen Prosoplasie (Höherentwicklung) Die Zusammensetzung rückwärts, vorwärts, re- und pro- ergab wohl den Ausdruck: recìprocus vor der vordere alt hinter, nach Metaphysik: die auf die Physik folgenden der hintere, spätere Bücher des Aristoteles. der letzte führen Führer Ausführung,Erklärung aquaeductus (Wasserleitung) Gang, Leitung kleiner Gang weg-, beiseite führen hinzuführen Beeinflussung überziehen Leichenschau erzeugen, herstellen herabsetzen, zurückführen weil danach die Leiche zugedeckt wird 200 sequi seratûs secta socius societas sozial Assoziation Dissoziation consequentia konsekutiv akôluthos Anakoluth exsequi Exekution arché archaios mesos medius Medium medianus medialis intermedius mediastinum finis m telos n affinis finalis téleìos Definition aphorismôs 73. folgen Gefangenschaft Begleiter, Genosse Gesellschaft gesellschaftlich Vereinigung Zerfall, Trennung Folge, Folgerichtigkeit folgend Satzbruch ausführen Hinrichtung Anfang alt der mittlere "Mitte, Mittlerin" ZwischenMittelfellraum Grenze, Ziel verwandt Die Gemeinschaft betreffend Vorstellungsverknüpfung Akoluth: der Messdiener, der mit der Kerze folgte. "Sonderbar wie in diesem Herbst wegen der vielen Feuchtigkeit der Wald solang grün geblieben ist" Exsequatur: er soll sein Amt ausüben. Archaeologie neugebildet nach intestinum Teleologie: Lehre vom Zweck ad infinitum: endlos ganz "Abgrenzung" ANORDNUNG VON FLÄCHE UND RAUM términus terminalis terminatio horos Grenze Endung Horizont horizontalis limes limitis m limitieren citra (mit Akk.) citérior ultra (mit Akk.) ultérior margo marginis m marginalis marginatus Grenze, Wall diesseits der diesseitige jenseits der jenseitige Rand gerändert Limes Romanus: der Grenzwall vom Main zur Donau 201 in inter (mit Akk,) interim intérior intimus internus intra (mit Akk.) intro intrôrsus intus (Adv.) intestinus intestinum intestinalis ex (mit Abl.) extérior extremus en esôteros endon entôs ênteron entéricus enteritis exenteratio ek, ex exôteros exotisch éschatos extrémitas externus ektôs éxtra (mit Akk.) extrôrsus per (mit Akk.) diâ trans (mit Akk.) dexter dextra sinister sinistra laevus rectus àrduus sublimis sublimare dexiôs euônymos orthôs orthôtisch metéôros resublimatus Meteorismus supinus supinitas supinare supinator supinatio resupinatus niti nisus nisus -ûs in zwischen inzwischen der innere der innerste innerlich innerhalb, innen hinein einwärts drinnen innerlich Darm interimistisch (vorläufig) esoterisch (für Eingeweihte) endokrin Entoderm (inneres Keimblatt) Darmentzündung Ausweidung aus gr. ek, vor Vokal ex der äussere exoterisch fremd -ländisch, -artig in extremis: vorm Tod. Eschatologie: der äusserste Lehre von den letzten Dingen Gliedmassen äusserlich Ektokardie od. ectopia cordia ausserhalb, aussen auswärts durch durch, jenseits, über, hinaus rechts Evonymus: linksdrehender Strauch links links aufrecht, richtig orthostatisch aufrecht stehend steil in der Höhe Sublimat: Niederschlag aus Dampf HgCl2 "erhöhen", verdampfen doppelt sublimiert Aufblähung auf dem Rücken zurückgebogene Stellung aufwärtsdrehen nach hinten gebogen sich abstemmen sich stützen Drang 202 prônus pronare pronation pronator obliquus transversus clinare clivus declivis declinatus declinatio declinare reclinatio péndere pensus péndere Pensum Pension compendium dispensieren Dispensatorium expéndere prânés prènés vornüber geneigt einwärts drehen von Hand und Fuss dôchmios plagios loxos skalênòs klinein schräg quer, seitlich schräg, schief neigen, lehnen Abhang abwärts geneigt zu Boden gebeugt klima -atNeigung, Beugung neigen das Zurückbiegen klimax -akLeiter, Steigerung klimakter Sprosse climactérium Wechseljahre kline Bett Klinik "Bettenhaus" clinoidéus bettähnlich diklinus eingeschlechtig kremannynai aufhängen kremaster Aufhänger wägen, zahlen Aufgabe Zahlung "das Mitgewogene" entlasten Arzneibuch ausgeben Dochmius: Hakenwurm im Duodenum Das Klima hängt vom Winkel ab. Kritische Stufe mit 35, 49, 63 Jahren (" in getrennten Betten") Die wöchentlich der römischen Magd zum Spinnen zugewogene Wolle. Dreingabe, Profit, Abkürzung. Kurzes, später dickes Lehrbuch Arznei bereiten und ausgeben. ital. Spesen; deutsch: Spesen, die die Hausfrau aus dem "Spind" ausgibt. 203 suspéndere Suspension suspensorius Suspensorium pondus pônderis n pondo, indeci ponderosus stipendium pendère péndulus pendent appendix -pendicis f appendicitis appendicularis Independenz Perpendikel ae (mit Ablativ) kata supra (mit Akk.) superior supremùs (surunus) summare super altitudo infra (mit Akk.) hyper hypsos, hypsi kètô inferus inférior infimus -imus infernalis sub (mit Ablativ) fundus profundus fundare fundamentum défundatio hypo bathys in der Schwebe lassen Hochhängen, Aufschwemmung zum Aufhängen Tragvorrichtung Gewicht Pfund schwer "Zahlung", Sold hangen, da hängen hängend noch unentschieden Anhängsel Im Amt einstellen Imponderabilien (Unabwägbarkeiten) Aus stipi -pendium ("Klotzzahlung") cor péndulum (Tropfenherz) Blinddarmentzündung Unabhängigkeit Pendel von oben herab, wegoberhalb der obere Summe, weil die Römer von unten nach der höchste oben addierten.- Summa summarum (Summanden): die zu addierenden Zahlen. sausa summandi: Ursache der Häufung erblicher Variationen über Höhe unterhalb nach unten unterständig der untere der unterste lapis infernalis (Höllenstein) höllisch argentum nitricum unter Tiefe, Grund, Boden Latifundium (Grossgrundbesitz) tief de profundis clamavi: aus der Tiefe rufe ich nach dir. bathys anaesthesie gründen Grundlage Abtragung des Grundes 204 74. ZEIT quando nunc tum tempus temporis n chronos wann? jetzt da, daher Zeit tempestas temporarius c t (cum témpere) s t (sine témpore) Sturm, Wetter wetterwendisch mit akad. Viertel ohne akad. Viertel langwierig Stunde Uhr stündlich zweistündlich chrònicus hora horologium o h (omni hora o b h (omni bihorio alt hor (alternis horis) o t h (omni trihorio) dies , diei m heméra diurnus ephémeros meridies mesembria meridianus meridionalis d d (de die) s d d (semel de die) b i d (bis in die) t d d (ter de die) m (mana) maturinus vesper, vespera hésperos véspere, véspera nox nociis f nyx nykx nocte noctio nocturnus mensis m men mensituus emmenos Kalendar Idus Iduum f annus étos ànnuus etésios annotinus peronnis decennum ver veris n eakreion vernus vernalis Chronik. Anachronismus: was nicht in die Zeit passt Gegensatz zu akut in hora mortis: Stunde des Todes " alle drei Stunden Tag bei Tage nur für einen Tag Mittag südlich täglich einmal täglich zweimal täglich dreimal täglich frühmorgens morgendlich Abend, Abendstern abends Nacht nachts nächtlich Monat monatlich der Monatserste Monatsmitte n Jahr jährlich vorjährig überdauernd zehn Jahre Frühling Frühlinge Mittagslinie septentrionalis: nördlich, weil man den um den Pol kreisenden Wagen mit sieben Dreschochsen verglich septem triones Hesperien (Abendland) Menopause, Menorrhoé, Amenorrhoe. menstruieren, Emmen-agoga sex menses (Semester) Idus Martiae (der 15. März) A D : anno domini (im Jahre seit Christus) a c: anni currentis (im laufenden Jahre) in muitos annea (Geburstagswunsch). Annuitäten Eranthis ("Frühlingsblume") 205 aestas aestivus aestinares aestinario autumnus autamnalis hiems, hiemis hiemalis hibernus brûma saeculum saecularis antiquus f Sommer Daraus: Stiefelberg,"Sommerschuh" f cheimôn ascharos palaios obsolétus novus néo neo kainos receus prior posterior proteros hysteros psosis tachys tachos celer, celeris celeritas accelerare acceleratio cito festinare lentus bradys tardus seretinus opsé subitare, subito ......nus statim semper anthai continentur (Adv.) 75. Knospenanlage Herbst herbstlich Winter winterlich Wintersonnenwende Jahrhundert weltlich alt " veraltet neu, jung jünger neu frisch früher später das Aufhören schnell n Schnelligkeit beschleunigen schnell eilen langsam langsam, spät spät plötzlich " sogleich immer dauernd chimothenthis ("Winterbaum") aus: brevima-brevissima (der kürzeste Tag) Die Welt im Gegensatz zur Ewigkeit Palaentologie: Lehre von den Urzeitwesen ein Novum, eine Nova. Novität Tachogramm, Geschwindigkeitskurve festina lente: Eile mit Weile (langsam) aizoen (Immergrün) RUHELAGE otium otrosus negotium quiès quiètis quiêtus tranquillus scholé f Musse, Ruhe müssig Geschäft Ruhe ruhig " otium: um dignitale Befreiung von den Geschäften unter Belassung der Würden und Rechte eines Amtes. 206 stare stabilis statio stationär stativus statura statua solstitium institium status -ûs hestanai f unbeweglich Wuchs Standbild Sonnenwende Rechtsstillgrund Zustand, Staat statuere, statûtus constitutio constituens institùrere prostitùere restitùere substitùere Hypostase adstare, estare antiases antistitis stehen standfest das stehen lassen prostatés prostatitis Anastasis anastatiea derichorose Apòstata diastéma diastema -atDiastasis Ekstase interstitium interstitialis obstetrix -tricis f obstetricius restare substantia Substantivum supèrstes -stitis ve-stibulum vestibularis. sistere status quoider: momentaner Stand status quo ante: so wie es vorher war fest -stellen, setzen Grundlegung, Anlage konstitutiv begründend einrichten, belehren ausstellen, feilbieten wiederherstellen unterstellen, ersetzen Ersatz dabeistehen latinisiert: Prostata Vorsteher Auferstehung weil sie wieder auflebt der Abtrünnige constare konstant Distanz Aufenthalt feststehen, kosten gleichbleibend Entfernung Trennung, Spaltung ausser sich sein Julianus, der nach Konstantin das Heidentum wieder einführte aus etwas bestehen Dazu: distal stärkespaltendes Ferment Von hier stammt die Endung -ase für andere Fermente: Zymase, Thryprase, Peptidase Zwischenraum Hebamme zurückbleiben Substanz Hauptwort überlebend Vorraum -stase Metastase apòstema -atsystéma zum Stehen bringen, stellen Stauung Umstellung Absonderung Zusammenstellung Davon: der Rest in den man von der Strasse beiseite treten kann Verpflanzung z.B. von Krebs Abszess 207 assìstere consistere existere insistere persistere persistent resistere resistent de-stinare Prädestination obstinatus sedêre sessum Session sêdês sedis beistehen Assistent, Assistenz, Konsistenz bestehen aus existieren "hervortreten" auf etwas bestehen dauern anhaltend widerstehen widerstandsfähig festlegen, bestimmen històs histìon etêmon stêle hézenthai hedra kathédra cathedralis ephédra synédrion sedile -lis n sella sellaris sedimentum séssilis nidus Assessor dissident obsessio possessio praeses praésidis Residenz residuum subsìdium sêdare Sedativa cubare cubile n ankôn cùbitus -ûs cubitalis concubina decumbens procumbens decûbitus -ûs manére mansum emansio immanent remanêre permanêre entschlossen Aufzug am Webstuhl Histologie Gewebe Faden verwandt mit Stuhl Steintafel sitzen Sitzungsdauer Tutraeder Sitz Bischofsstuhl der grosse Rat Stuhl Sattel Satz, Niederschlag sitzend Nest "Beisitzer" anders denkend Belagerung Besitz Vorsitzender Wohnsitz, Hauptstadt Rückstand Hilfe, Reserve beruhigen Beruhigungsmittel liegen Lager, Bett Ellbogen niederliegend " Wundliegen bleiben das Ausbleiben zurückbleiben dauern Ablagerung beides aus nisdus ("Niedersitz") Zwangsvorstellung Beati possidentes: glückliche Besitzer Präsident vielleicht danach Reséda 208 haerère haesum haften, steckenbleiben Semper aliquid haeret: (Verleumde nur tapfer), etwas bleibt immer hängen. Kohaesion adhaesio adhaesivus tenére tentus abstinéro abstinentia continére auch: Verwachsung halten sich enthalten Enthaltsamkeit enthalten, zusammenhängen zufrieden zusammenhängend Krampf Zurückhaltung festhaltendes Band Stütze haben, halten Gehaben, Aussehen contentus continuus distentio retentio retinàculum sustentàculum habére hàbitus hàbitus -ûs habituell échein schein hexis hektisch Kräftezerfall Kachexie Form schêma schematisch habitare wohnen habêna Zügel, Riemen habênula Riemchen hàbilis geschickt adibêre adhìbitus verwenden dêbet er soll, er schuldet exhibêre ausstellen inhibêre hindern inhibitio Hemmung prohibére Synechie synochalis kàtochos epoché scholé ischein Ischurie Anlage Markstreifen bei der Zirbeldrüse habilitieren Debet - Habet: Soll und Haben "Pfründe" aus praebenda: das zu gewährende Geld hindern, verbieten Verwachsung verfliessend besessen, benommen Einhalt, Abschnitt Scholastik. Geistige Gespräche in den PauMusse, Schule sen im Gymnasium. Noch heute braucht zurückhalten es ja zum Lernen den gesicherten Lebensunterhalt: Musse. Aristoteles: scholazein telos (Musse ist ein Selbstzweck 209 76. SICH BEWEGEN ire itum iter itìneris Itinerarium iéna ion ànion kàtion n hodos ànodos abire abiturium àditus -ûs àmbiens, ambeuntis còitus -ûs comes cômitis (con)còmitans exitus -ûs introitus -ûs synodos èxodus eìsodos Episode initium initialis Initiative kàthodos méthodos obire perìodos transire transitivus praetor isthmòs meare meatus -ûs impermeabilis vadere vasum invasio ambulare gradi grassus gradus -ûs Gradation degradieren bainein basis basalis basilaris bathmôs bàthron gehen gehend hinaufgehend hinabgehend f Weg Streckenverzeichnis Weg hinauf ab-, weggehen "Abgang" Zugang umgebend "Zusammenkunft" Begleiter begleitend Ausgang Eingang Auftritt Anfang Entschlusskraft Weg hinunter Weg nach sterben Umlauf hinübergehen überleitend "Herzog" Leiter der Justiz Durchgang, Landenge gehen Gang undurchlässig gehen Einbruch umhergehen, spazieren schreiten Stufe, Unterbau grundständig Stufe Steigerung eo is it imus itis eunt Consilium abeundi ("Rat des Weggehens"; Wegweisung von der Universität) Komitee ("Gesellschaft") Exodus: Auszug aus Ägypten (2. Buch Moses) "dazu Hereinkommen" einer Person auf der Bühne Initialen: Anfangsbuchstaben (einem Ziel) Schopenhauer, als die Alte gestorben war, der er eine Rente zahlen musste. obiit anus, abiit onus: Starb die Alte, ging die Last. verbindende Hirnwindung. Psychologisch: Eigenes auf andere übertagend Isthmus von Korinth. Isthmus aortae uteri Domine, quo vadis: Wohin gehst du? vademecum: "Geh mit mir", Begleiter ambulant (nicht bettlägerig) bachmotrop: Änderung der Reizschwelle bewirkend 210 grassari akrobàtes Aggression Congressus -ûs diabêtes diabeticus Digression dysbasia Ingredienzien metàbasis progrédiens progressiv Regress migrare emigrare immigrare venire ventum adventus -ûs adventicius Konvention Inkonvenienzen eventus -ûs heuriskein invenire cêdere cessum chôrein Zession Anachorét abscessus -ûs Antezedentien accédere accessio accessus -ûs accessorius concédere Konzession konzessiv excédere excessus exzessiv decédere Präzedensfall procédere Prozession processus -ûs recédere recessus -ûs m rezessiv secédere secessus -ûs Sezession um sich greifen "der auf Spitzen steigt" Angriff "Zusammenkunft" "Heber", Harnruhr Abschweifung behindertes Gehen Zutaten Übergang fortschreitend fortschrittlich Rückgriff wandern auswandern einwandern kommen Ankunft "dazugekommen" diabetes mellitus: Zuckerkrankheit veni, vidi, vici: Ich kam, sah, siegte (Caesar) fremdländisch. Adventìcia: äussere Schicht der Blutgefässe Übereinkunft Unannehmlichkeiten Ausgang finden heùreka: Ich hab's (Archimedes) weichen, rücken Abtretung (der sich zurückgezogen hat) Einsiedler "Abgang" das Vorausgegangene hinzutreten Anfall zusätzlich nachgeben Erlaubnis einräumend das Mass überschreiten Übermass übermässig sterben Beispielsfall vorgehen kirchlicher Umzug zurückweichen Einsenkung rückläufig fortgehen Trennung Absonderung excessûs in Bacchoet in Vènere zurückweichend 211 succédere successus -ûs successive céssare cessatio cùrrere cursum curriculum cursus -ûs cirsivus cursor decursus -ûs Exkurs Eskursion dromos recurrens Syndrom dromàs -adscàndere scansum scandens scala ascéndere ascensio Aszendenz descendere descensus -ûs Deszendenz transzendent salire saltum salax salàcitas saltus -ûs subsultus -ûs saltare saltatorius insultare Resultat pêdân halma -at- parapêdêsis diapêdêsis skairein lâbi, lapsus labil lapsus collapsus -ûs prolapsus -ûs relapsus -ûs lubricus olisthainein nachfolgend Erfolg nach und nach ablassen, müssig sein Untätigkeit laufen Rennbahn Lauf rasch Läufer Verlauf Ausflug wissenschaftlicher Ausflug rückläufig Symptomengruppe Dromedar steigen kletternd Leiter aufsteigen Himmelfahrt Verwandte in aufsteigender Linie ab-, niedersteigen Abstieg Nachkommenschaft übersinnlich springen, hüpfen geil Sprung Zucken, Hüpfen tanzen curriculum vitae: Lebenslauf Konkurrent: der mit um die Wette läuft Konkurs: wenn alle Gläubiger zusammenlaufen Lehrfahrt, Streifzug Rekurs Punctum saliens: die pulsierende Herzanlage; "der springende Punkt". natura non facit saltus: die Natur macht keine Sprünge (Linné). beleidigen Ergebnis Übertritt von Galle ins Blut Austritt von Blutkörperchen skaros ein Fisch. Scaridium (ein Rädertier). hüpfen Askaris ist nicht mit alpha privatum sondern von "euphonischem" a abgeleitet. gleiten, fallen schwankend, unsicher Fehler Zusammenbruch Vorfall Rückfall schlüpfrig 212 càdere casum piptein Kadenz cadûcus ptôsis casus -ûs cadâver -eris n ptôma symptoma àccidens asymptôtos diàptôma dekadent decìduus koinzidieren Okzident opccidentalis occasio occasus -ûs cérnuus via trivium trivial poros Aporie preia Porôsis hodos fallen "Fall" hinfällig Fall Leiche gefallenes Tier Nebenerscheinung nicht zusammenfallend Stolpern, Irrtum verfallen, entartet abfallend zusammenfallen Untergang, Westen westlich Gelegenheit Untergang kopfüber stürzend Pfad, Durchgang Ausweglosigkeit Fahrt Porosität Weg Dreiweg, Kreuzweg abgedroschen auch vom Würfelspiel, daraus frz. chance casus belli: genügender Anlass zum Kriege akzidentiell die Poren, porös Pontoporeia (Flohkrebs) Trivium: die untere Gruppe der sieben freien Künste der spätantiken und der mittelalterlichen Schule: Grammatik, Rhetorik, Dialektik etc. Quadrivium, die obere Gruppe: Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik. Wer darin ausgebildet war hiess Magister artium liberalium (M.A.) 213 77. ETWAS BEWEGEN movère môtus motio momentum môbilis immobilis bewegen Bewegung " "Bewegung" beweglich unbeweglich amotio admovére commotio emotio Promotion removêre remôtus Entfernung heranbringen Erschütterung Erregung Beförderung entfernen fern cinaedus cutere -cussus concussio Diskussion Perkussion perkussorisch conquassare kinein kìnêsis kìnêma kinetisch akìnetos kìnaidos dyskinesìa hormân hormôn typtein typos vibrare vibrari vibrissae vibrio àgere actus agein agens, Agentien Agenda Akten activus actus -ûs aktuell actio agmen agròs ager agitare ambâges (Plur.) ambìguus coàgulum cogitare motu proprio (aus eigenem Antrieb) Ausschlag von der Waage, das kleine Bisschen das den Ausschlag bringt. Ein Motiv (das Moment), ein kurzer Augenblick (der Moment). Motiv, Motor. perpétuum mobile: ein dauernd Bewegtes emotionell unbewegt ("mit der Scham wackelnd") unzüchtig erschwerte Bewegung antreiben das Antreibende stossen, erschüttern Das Simplex quatere ist aus dem Gebrauch gekommen Erschütterung Erörterung Beklopfen schütteln Gepräge schütteln beben Nasenhaare treiben das Wirkende zu tuende Dinge erledigte Dinge Bewegungsstudie Handlung, Akt zeitnah, augenblickl. Handlung Zug Trift, Feld, Acker heftig bewegen Umschweife zweideutig koagulieren Gerinnsel cogito ergo sum: Ich denke, also bin ich denken (Descartes) 214 exìgere examen exiguus reagieren redigere Transaktion mìttere missum Mission Kommission commissura commissuralis demittere Demission emissarius Emissa intermittieren Prämisse auswägen Prüfung geringfügig, klein einwirken auf etwas in Ordnung bringen axios agôgé synagôgé angemessen, würdig Führung "Versammlung" agon elaunein elastisch HE Feld, Kampfplatz treiben ziehbar senden, lassen herablassen Entlassung Sendling Abzugsgraben aussetzen Voraussetzung remissio iàculum eiaculari eiaculatio eiaculatorius iactari, iactitari adìcere adiectus was die Waage zieht Demagogie, Pädagogik cholagogisch (galletreibend) Hypnagoga (Schlafmittel) Kampf Ite missa est: Geht, die Versammlung ist entlassen. Daraus: Missa (die Messe) "Auftrag" Verbindung Kompromiss iàcere iactum (was den Ausschlag gibt) réagens, Reagenz, Reaktion, Redaktor kathetér katheté anetos ballein Ballistik "gegenseitige Übereinkunft" Nachlassen, Erholung "Ablasser" die Herabgelassene losgelassen, schlaff werfen P.P. (praemissis praemittendis: das Vorauszuschickende vorausgeschickt. remissio peccatorum: Erlass der Sünden das Lot Anetodermie (Erschlaffung der Haut) Gr. ablautend mit bel, bol. Der Diskobol (Diskuswerfer). Statue von Myron Wurfspiess herausschleudern sich stark herumwerfen hinzufügen Sprich: adjìcere. Adjektiv (Beiwort) 215 bélemnon Delemnit amphibol émbolos Embolie diàbolos epiblèma hyperbolé parabolé symbolon deicere deiectio Injektion Interjektion obex òbicis Objekt Subjekt Projekt Projektion projizieren m reìcere pròbléma traiectorium Mosae traiectus Geschoss Donnerkeil, Pfeilstein bei noch ungewisser Prognose unentschieden Nagel, Pflock Verstopfung von Blutgefässen Verleumder, daraus Teufel Zwietrachtstifter Decke Hyperbel (math.: Anlegung). Übertreibung Vergleich, Gleichnis Hebräisch heisst maschal Gleichnisrede und überhaupt Spruch; daher nahmen die Septuaginta (s.d.) für maschal das Wort parabolé auch in der Bedeutung Spruch, Rede - um ganz streng wörtlich zu sein. So wird parabolari im französischen zu parler und parabolé zu parole. Gastfreunde zerbrachen beim Scheiden Erkennungszeichen eine Scherbe und jeder behielt eine Hälfte. Wer das Stück bringt, das sich mit dem anderen zusammenfügen (symballein) lässt, ist dadurch als der alte Freund oder dessen Beauftragter ausgewiesen. ab- wegwerfen Entleerung, Abwurf Einspritzung "Zwischenruf" Riegel Gegenstand Person (meist verächtlich: gemeiner Satzgegenstand Mensch) Vorhaben Planung, Entwurf Darstellung auf einer Fläche Projektil (Geschoss) zurückweisen gestellte Aufgabe Trichter z.B. Maastricht; z.B. ultraiectum (Utrecht) Maas-übergang 216 tràhere tractus tractus -ûs spân spasmòs spastisch tractare Traktandum contràhere contractus -ûs contractio contractura contractilis Distraktion extràhere Extrakt Extraktion subtrahieren Epispàstika spadôn Epispadie prèmere pressus Pression pressura compressus depressus Expression expressiv depressor exprìmere, expressus imprimatur impressio oppressio suppressio pèllere pulsus pellentia pulsus -ûs pulsare Pulsatilla appellare impulsus -ûs impulsiv interpellieren perpèllere trudere trusus abstrusus detrusor protrusio ziehen Zug krampfhaft behandeln Verhandlungsgegenstand zusammenziehen Vertrag Zusammenziehung " was sich zusammenziehen kann Auseinanderziehung ausziehen Auszug das Herausziehen abziehen Zugmittel Riss drücken Druck " zusammengedrückt flach Ausdruck ausdrucksvoll Senker ausdrücken ôtheìn ôsmòs darf gedruckt werden Vertiefung Beklemmung Unterdrückung klopfen, treiben, abtreibende Mittel Schlag schlagen Küchenschelle anreden, nennen Antrieb lebhaft dazwischenrufen vertreiben stossen, drängen "versteckt" absonderlich Ausstosser Vortreibung verba docent, exempla trahunt: Das Wort belehrt, das Beispiel reisst mit. Traktanden Die Parteien, die Kontrahenten Kern, Hauptinhalt Subtrahend: die abzuziehende Zahl Presse Kompressor Depression, deprimiert Osmose pulsieren d.h,. Kuhschelle, Glocke rasch handelnd Propeller 217 fléctere flexus flexus -ûs flexio flexura flexor flexorius flexibilis circumflexus inflexio refléctere reflexus -ûs reflexiv retroflexus vòlvere volûtus volûmen Volute Konvolut kamptein biegen Biegung Beuger kampylos kylindein Convòlvulus involûcrum kylindros Cylisticus obvolutus vértere versus trepein versus -ûs vertigo -ginis f (spondylos) vértebra vertebralis vertebrata vertex vérticis m verticalis verticillus verticillatus verticillaster vortes vòrticis m vorticosus versicolor aversus adversalis anteversio Konversion Kontroverse dorsum diversus divertìculum ektropia eversio ectropium biegsam herumgebogen Einbiegung umbiegen zurückgebogen wälzen, drehen "Abwicklung" etwas Zusammengewickeltes Winde Hülle Walze eine Assel, die sich in der Längsachse zum Tönnchen einrollen kann verhüllt wenden, drehen Vers Schwindel Wirbelknochen Wirbeltiere Scheitel senkrecht Wirtel wirtlig scheinwirtlig Wirbel, Strudel strudelig schillernd abgewandt gegenständig Vorbeugung Umkehr Streitigkeiten Rücken verschieden Ausbuchtung Umstülpung Quirl quirlförmig Konvertit Streitfrage diverse z.B. des Augenlides 218 invértere invers pervers transversus transversalis transversarius universus umkehren umkehrbar verkehrt quer tropé -trop Atropos Heliotropium tròpaion torquêre tortus torsio strephein strophe Tortur tormen (Plur.) tormina torminalis tormentum contortus contorsio distorsio gesamt Wendung, Wendekreis Tropen auf etwas gerichtet und wirkend "Unwendbar" die Parze Blume Sonnenwende Trophäen. Bei Tropaeolum werden Blüte Siegeszeichen und Blatt mit Helm und Schild verglichen winden, drehen Eine Kehr auf dem Tanzplatz; eine LiedDrehung strophe, übersetzt als "Vers" Leibschmerzen diàstrophus ekstrophìa genu extortum genu intortum epistropheùs epistrophicus Qual gewunden Verrenkung Zerrung, Verstauchung verdreht Umstülpung O-Beine X-Beine Kopfwender ausgebogenes Knie = varitas eingebogenes Knie = valgus urspr. der erste, jetzt der zweite Halswirbel streptòs streblòs Kette krumm, verbogen polos polaris airein aortés arterìa aortés (aorta) aorticus aortitis arterîola arteriosus Drehpunkt Destillationsgefäss Retorte tòllere sublatus Tormentilla hochheben, entfernen Tolle. Lege: nimm und lies! "die Aufhängung" Schwertriemen von Herz und Lunge arteria tracheia, aspera (die rauhe) hiess die Luftröhre im Gegensatz zu den glatten Blutadern, die man urspr. ebenfalls für Luftwege hielt. 219 ferre latus -fer, -fera lucifer fors fortis f Fortuna ferax fértilis àfferens allatus ablatio conferre confer (cf.) Konferenz circumferentia deferens deferentialis pherein phoreìn -phoros phosphoros periphéreia tragen, bringen tragen, bringen tragend, bringend Lichtbringer Zufall, Schicksal Schicksalsgöttin fruchtbar fruchtbar hinzubringend gebracht Beseitigung zusammenbringen vergleiche bilifer, Koniferen, Oophoron Glücksgöttin Der Ablativ ist der Fall der Entfernung Umschwung hinabführend Kataphorese differe differentia indifferent dilatorisch efferns elatus elatior interferieren sich unterscheiden, aufschieben abwartend hinausbringend hoch höher sich gegenseitig beeinflussen darbringen offere Oblate Offertorium praelatus referre Referat Relation relativ Korrelat Referendum Superlativ transferieren Quod differtur, non aufertur: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben höhergestellt berichten, zurückbeziehen metaphorà Anaphorese Diaphorese diaphoretisch Epiphorà Relata refero: Ich berichte nur, was mir berichtet worden ist. Ich berichte Berichtetes. Übertragung Zug zur Anode Ausdünstung schweisstreibend das "Hervorbrechen" Tränenträufeln 220 portare gérere gestum gestus -ûs gestare ovi-ger agger àggeris m exaggerare digérere digestorius egérere egestus -ûs ingérere suggérere Suggestion tragen tragen, führen, tun Gebärde schwanger gehen ei-tragend Damm übertreiben verteilen, verdauen, ausziehen entleeren Entleerung einführen, einnehmen einflüstern Einflüsterung Gestation. Gestose (Störung bei Schwangerschaft) digere (zerteile!) Indigestion (Verdauungsstörung) 221 VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE / ALLFÄLLIGE KORREKTUREN