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Da mach‘ ich gerne mit! Deutsch-polnische Bildungs- und Begegnungsmöglichkeiten Gefördert durch die Europäische Union 02 (Quelle © INFRASTRUKTUR & UMWELT 2010) Bildungs- und Begegnungsstätten im Programmgebiet des INTERREG IV A-Programms für das Ziel 3 des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und der Republik Polen (Wojewodschaft Zachodniopomorskie) 03 Inhaltsverzeichnis Vorwort ..........................................................................04 07. Natur hautnah erleben und Geschichte(n) aufspüren 01. Wo Kinder spielend die Sprache des Partners lernen ..........................................................................18 Die deutsch-polnische Kindertagesstätte in Löcknitz und der Kindergarten in Stare Czarnowo ..........................................................................06 02. Gemeinsam bis zum Abitur Das Leben am Stettiner Haff und in der Ueckermünder Heide 08. Stärkung der deutsch-polnischen Gemeindepartnerschaft Gemeinsame Kultur- und Sportzentren in Człopa und Neuenkirchen Die Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium in Löcknitz und der Ignacy-Lukasiewicz-Schulkomplex in Police ..........................................................................20 ..........................................................................08 Geopark Eiszeitland am Oderrand 03. Gemeinsam musizieren Ein Deutsch-Polnisches Musikschulorchester – das Besondere in der Region ..........................................................................10 04. Neue Räume für die gemeinsame Musik Das deutsch-polnische Musikschulzentrum Stargard Szczecinski / Hansestadt Stralsund: kulturelles Erbe bewahren und pflegen ..........................................................................12 05. Lernen, wie man einen Hummer tranchiert Grenzüberschreitende deutsch-polnische Berufsausbildung im Hotel- und Gastgewerbe in der Euroregion POMERANIA ..........................................................................14 06. Naturattraktionen der Inseln Usedom – Karsibór Große Tiere ganz nah ..........................................................................16 09. Auf eine Zeitreise gehen ..........................................................................22 10. Gemeinsam singen, tanzen, spielen Uckerwelle und Europäisches Begegnungszentrum Barlinek ..........................................................................24 11. An die gemeinsamen Wurzeln der Region erinnern Hugenottenpark und Naturpark „Tal der Liebe“ ..........................................................................26 12. Gemeinsam Forschen macht helle Freude! Deutsch-polnische Projekte für die Wissenschaft ..........................................................................28 … und viele andere Möglichkeiten ..........................................................................32 Impressum ..........................................................................34 04 Liebe Schülerinnen und Schüler, seit 20 Jahren gibt es nun schon den Vertrag zwischen Deutschland und Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit. Die Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg haben die gute Zusammenarbeit mit der angrenzenden Wojewodschaft in Polen zu ihren wichtigsten Zielen erklärt. Auch die polnischen Regionalregierungen streben eine enge Zusammenarbeit mit den deutschen Ländern an. Alle Seiten wollen dadurch erreichen, dass die Menschen bessere Bedingungen für ihr Leben beiderseits der deutsch-polnischen Grenze bekommen. Regionen, die grenzübergreifend zusammenarbeiten, wie z.B. die Euroregion POMERANIA, spielen für die europäische Entwicklung eine immer größere Rolle. Sie unterstützen die Verständigung und Annäherung der Bevölkerung, Institutionen und Unternehmen. Europa wächst weiter zusammen - deshalb wird von der Europäischen Union bereits seit 1993 die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von europäischen Nachbarländern gefördert. Erstmalig wurde 1994 ein EU-Förderprogramm aufgelegt, das die Zusammenarbeit entlang der deutsch-polnischen Grenze unterstützt. Mit diesem Programm konnten in Vorpommern, in den Kreisen Barnim und Uckermark des Landes Brandenburg und in der Wojewodschaft Westpommern (Zachodniopomorskie) viele Millionen Euro in deutsch-polnische Aktivitäten investiert werden. Das gemeinsame Förderprogramm heißt INTERREG IV A. Wir wollen Euch in dieser Broschüre eine Auswahl von Projekten vorstellen, die mit Hilfe dieses Programms finanziell unterstützt wurden und gute 05 Beispiele für die nachbarschaftliche Zusammenarbeit sind. Zusammen haben Projektpartner z.B. Stätten für die Bildung und Begegnung der Einwohner in den Regionen gebaut oder neu ausgestattet, um neue Angebote z.B. in den Bereichen Natur- und Umweltbildung, Kultur und Sport in den Regionen zu schaffen. Diese Angebote können nicht nur von den Bewohnern sondern von jedermann – auch von Euch – genutzt werden. Die Angebote sind vielfältig und bieten Möglichkeiten für gemeinsame Treffen, das schnellere Erlernen der Partnersprache oder für gemeinsame Aktivitäten in Sport und Spiel. Ganz wichtig ist auch die Entwicklung von gemeinsamen Bildungsangeboten – z.B. im Kindergarten, in der Schule und der beruflichen Bildung. Die Angebote helfen, dass sich die Menschen auf beiden Seiten der Grenze besser kennenlernen und verstehen. Ihr findet viele Beispiele dafür in der Broschüre. Mehr zu den Projekten und dem Programm könnt ihr im Internet unter www.interreg4a.info erfahren. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen und Entdecken der Angebote! Vielleicht gefällt Euch ein Projekt ganz besonders gut, dass Ihr zusammen mit Eurer Klasse oder Euren Eltern besuchen wollt. Oder Ihr habt eine neue Idee für ein deutsch-polnisches Projekt. Dann laden wir Euch herzlich ein, mit uns darüber zu sprechen. Unsere Kontaktdaten findet Ihr auf der Internetseite www.interreg4a.info. Das Redaktionsteam 01 06 Wo Kinder spielend die Sprache des Partners lernen Die deutsch-polnische Kindertagesstätte in Löcknitz und der Kindergarten in Stare Czarnowo Gemeinsam mit der polnischen Partnergemeinde Stare Czarnowo hat die deutsche Gemeinde Löcknitz den Um- bzw. Neubau von Kindertagestätten initiiert. Bereits 2010 konnte eine Kita in Stare Czarnowo, in der über 80 Kinder betreut werden, Dank der Unterstützung des INTERREG-IV A-Programms neu renoviert und ausgebaut werden. In Löcknitz ist eine Einrichtung mit 150 Betreuungsplätzen neu errichtet worden. 100 Plätze sind für die Kindergartenkinder und 50 Plätze für Krippenund Hortkinder vorgesehen. In der neuen Kita können sich die Kinder rundum wohlfühlen, denn sie ist hell, geräumig und sehr kinderfreundlich gestaltet worden. Im Zentrum der Kita befindet sich eine große Aula. Foto: GTS Die Aufenthalts- und Spielräume der Kinder führen von einem zentralen Rundgang tortenstückartig nach außen und dann ins Freie zu einer großen, sonnigen Spielwiese mit interessanten und abwechslungsreichen Spielgeräten. Damit verbessert sich die Situation für Kinder und Eltern in der Region enorm. Im Gegensatz zum Bevölkerungsrückgang im ganzen Land Mecklenburg-Vorpommern wächst die Einwohnerzahl in der Gemeinde Löcknitz knapp 20 Kilometer vor Szczecin stetig. Das ist vor allem auf den verstärkten Zuzug junger Menschen auch aus Polen zurückzuführen. Löcknitz gilt mit 3200 Einwohnern als Modellregion für das Zusammenleben von Deutschen und Polen im Grenzgebiet. Hier gibt es eine Kontakt- und Beratungsstelle für polnische Bürgerinnen und Bürger, eine Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium, eine Bibliothek mit besonderen polnischsprachigen Medienangeboten. Aber es existieren auch sehr gute Verbindungen zu den Grenzübergängen sowie eine Anbindung zur Autobahn A 20, die alle mit Unterstützung durch INTERREG-Mittel in den vergangenen 20 Jahren entstanden sind. 07 Auch die Gemeinde Stare Czarnowo hat von INTERREG profitiert. Hier wurde z.B. ein Kultur- und Bildungszentrum für Integrationsbegegnungen für Hortkinder der Partnergemeinden ausgebaut. Dem Projekt vorangegangen waren Begegnungsund Austauschveranstaltungen, die durch den „Fonds für kleine Projekte“ des INTERREG-Programms unterstützt worden sind. Anschauliche Beispiele sind z.B. die Kindergartenzeitung „Zusammen“ oder die gegenseitigen Weihnachtsbesuche der Kinder mit ihren Erzieherinnen. Künftig Projekt 01 werden natürlich weitere Begegnungsveranstaltungen stattfinden. Beide Partnergemeinden arbeiten zusammen an einem gemeinsamen Konzept zur Förderung frühkindlicher Bildung. Die „Randow-Spatzen“ - so der Name der neuen Kita in Löcknitz - freuen sich schon auf die Besuche aus Stare Czarnowo und natürlich auch umgekehrt. Es werden kleine Aufführungen geprobt, die die Erlebniswelten der Kinder einander näherbringen. Projektname: Errichtung einer deutsch-polnischen Kindertagesstätte und Sanierung eines Kindergartens Projektpartner: Gemeinde Löcknitz und Gemeinde Stare Czarnowo (Kołbacz) Projektanschrift: 17321 Löcknitz, Markstraße 4 / 74-102 Stare Czarnowo, ul. Sw Floriana 10 Ansprechpartner: Ute Hensel; Tel.: +4939754 50155, Fax: +4939754 50140 E-Mail: [email protected] Dorota Adamska; Tel.: +48 91 312431, Fax: +48 91 312413 E-Mail: [email protected] Internetseiten: www.stareczarnowo.pl/strony/menu/101.dhtml www.loecknitz-online.de Fotos: GTS Gemeinsam mit Kindern aus der Partnergemeinde wurden zum Eröffnungstag der Kita “Randow-Spatzen“ in Löcknitz kleine Sketche vorgetragen. 02 08 Gemeinsam bis zum Abitur Die Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium in Löcknitz und der Ignacy-Lukasiewicz-Schulkomplex in Police Die Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium Löcknitz trägt ihren Namen nicht nur auf Grund der geographischen Lage nahe der deutsch-polnischen Grenze, sondern weil deutsche und polnische Schülerinnen und Schüler hier zusammen zur Schule gehen und gemeinsam am Unterricht teilnehmen. Das macht diese Schule zu etwas Besonderem. Deutsche und polnische Schülerinnen und Schüler können an der Europaschule gemeinsam die polnische und die deutsche Hochschulreife erlangen. Das tägliche gemeinsame Lernen und Leben an der Schule führt zu einem modernen Kulturaustausch. Man ist täglich zusammen und lernt im direkten Kontakt voneinander anstatt wie sonst so häufig z.B. nur über Lehrer, von den Eltern, der Familie oder Freunden etwas über das Leben der Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze zu erfahren. Gegenseitiges Verständnis, Toleranz und Akzeptanz gehören zu den Werten, welche man an dieser Schule nicht erst erlernen muss. Man erfährt sie dort täglich und wird durch sie geprägt. Die Schülerinnen und Schüler der Europaschule in Löcknitz pflegen außerdem enge Kontakte zu den Partnerschulen in Limbaži (Lettland), Vänersborg (Schweden), Przecław (Polen) und der Projektpartnerschule in Police. Der in der Wojewodschaft Westpommern gelegene Ignacy-LukasiewiczSchulkomplex umfasst nicht nur das dortige Gymnasium, Lyzeum und eine Berufsschule, sondern auch ein Internat, eine Schwimmhalle sowie Schülerautowerkstätten. Auch gibt es einen „Europäischen Klub“ für Schülerinnen und Schüler, die sich besonders für Fragen rund um Europa interessieren. Die Schulautowerkstätten vom Ignacy-Lukasiewicz-Schulkomplex stellen Praktikumsplätze für den praktischen Unterricht für Schülerinnen und Schüler der Berufsschule für Automechaniker zur Verfügung. Die Schüler lernen hier die Grundlagen ihres künftigen Berufes kennen. Zu den Schulautowerkstätten gehören: • eine Station für Autokontrollen, • eine Werkstatt für die Diagnostik der Motoren, • eine elektrische Werkstatt, • eine Werkstatt für die Autoreparatur, • eine Werkstatt für die manuelle und mechanische Bearbeitung. In dem angeschlossenen Internat können 140 Schüler in 2- oder 3-Bettzimmern zusammenleben. In jedem Stockwerk befinden sich ein Bad und eine Küche. Den Jugendlichen stehen dane- 09 Projekt 02 ben auch Räume zum Lernen sowie ein Gemeinschaftsraum mit TV und DVD zur Verfügung. Hier können die Schüler in ihrer Freizeit auch gemeinsam Tischtennis spielen und am Klavier üben. Die Schüler haben auch Zugang zu einem Computerraum mit Internetanschluss. Hier können sie im Internet surfen oder ihren Eltern und Freunden zu Hause E-Mails schreiben. Im Erdgeschoss befinden sich eine Schulmensa und ein Schulkiosk. Europaschule modernisiert und mit hochwertigen Lernmitteln ausgestattet. Durch die INTERREGVorgängerprogramme sind in den letzten 20 Jahren an beiden Standorten viele Maßnahmen zur Modernisierung der Schulen umgesetzt worden. So gibt es in Löcknitz eine gemütlich eingerichtete Cafeteria, modernisierte Sanitäreinrichtungen, ein umfangreiches Ganztagsschulangebot und ein gut ausgerüstetes Physik- und Chemielabor. Mit Hilfe des INTERREG IV A-Programms konnte der Bau einer Mehrzweckhalle mit einer sehr modernen Ausstattung gefördert werden. In der Partnergemeinde Löcknitz wird ein Gebäude der Was meint Ihr? So macht gemeinsames Lernen doch erst richtig Spaß! Projektname: Ausbau und Modernisierung der grenzüberschreitenden Bildungs- und Sportstätte im Ignacy- Lukasiewicz-Schulkomplex in Police und in der Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium Löcknitz Projektpartner: Landkreis Police / Landkreis Vorpommern-Greifswald Projektanschrift: 72-010 Police, ul. Siedlecka 6/ 17321 Löcknitz, Friedrich-Engels-Straβe 5-6 Ansprechpartner: Beata Golisowicz (Direktor), Tel.: +48 914242306, Fax: +48 914241366 E-Mail: [email protected] Agnieszka Bąk, Tel.: +48 914242306, Fax: +48 914241366, E-Mail: [email protected] Gerhard Scherer (Schulleiter), Tel.:/Fax: +49 39754-21179, E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] (links) Die Europaschule in Löcknitz wirbt mit einem offenem Portal. (rechts) Die Mehrzweckhalle in Police bekommt eine futuristische Architektur. Foto: Damian Kwiatkowski Quelle: www.dpg-loecknitz.de Internetseiten: www.zspolice.pl/index.php?dir=budowa_hali&id=list www.dpg-loecknitz.de/ 03 10 Gemeinsam musizieren Ein Deutsch-Polnisches Musikschulorchester – das Besondere in der Region Musik verbindet fremde Kulturen, Völker, Religionen und Länder. Wer zusammen musiziert muss nicht die gleiche Sprache sprechen, da Musik auch ohne Worte Menschen erreicht und verbindet. Was ist demnach besser geeignet als die Liebe zur Musik, um Menschen zum gegenseitigen Kennen- und Verstehenlernen zusammenzuführen? Menschen, die eine unterschiedliche Sprache und Mentalität und unterschiedliche Lebensgewohnheiten und geschichtliche Hintergründe haben? Der Spaß am Musizieren ist auch die gemeinsame Basis des Deutsch-Polnischen Musikschulorchesters. Im Orchester musizieren ca. 65 Jugendliche aus deutschen und polnischen Musikschulen zusammen. Seit seiner Gründung im Jahre 1998 lebt und pulsiert das Orchester durch junge Musiker im Alter zwischen 12 und 20 Jahren. Das Orchester besteht nicht nur aus Musikern aus beiden Ländern. Auch die Dirigenten und die Musiklehrer kommen aus Polen und Deutschland. Viele Zuhörer sind schon von der Besonderheit dieses interkulturellen Orchesters und dem Charme der jungen Musiker verzaubert worden. Zwei Mal im Jahr kommen die Jugendlichen zu Workshops zusammen, die auf beiden Seiten der Grenze stattfinden. Die Workshops dauern in der Regel 5 Tage. Sie werden mit einem gemeinsamen Sonntagskonzert gekrönt. Am Anfang jeden Jahres erhalten die deutschen und polnischen Musikschulen in der Region eine Einladung, um Teilnehmer für den nächsten Workshop zu benennen. In den 10 Jahren seiner Tätigkeit ist das Orchester schon in den meisten großen Städten der Euroregion POMERANIA aufgetreten. Aber auch die jungen Musiker sind schon außerhalb der Region Fotos: Vincent Leiffer 11 mit ihren Auftritten gefeiert worden. Wichtige Ereignisse des Orchesters waren z.B. die Jubiläumsfeier der Euroregion Pomerania im Jahr 2011 oder der Auftritt der jungen Musikerinnen und Musiker in Brüssel anlässlich der Präsentation der Euroregion im Jahr 2008. Die Orchestermitglieder musizieren nicht nur gemeinsam, sondern erleben auch kleinere und größere Reisen im gemeinsamen Kreis. Projekt 03 Dieses interkulturelle Musikschulorchester ist eine Perle der deutsch-polnischen Zusammenarbeit! Wer von Euch hat Lust mitzumachen? Projektname: Deutsch-Polnisches Musikschulorchester Projektpartner: Landkreis Vorpommern-Greifswald (ehemals: Ostvorpommern) / Schloss der pommerschen Herzöge Szczecin Projektanschrift: Demminer Straße 71-74, 17389 Anklam Ansprechpartner: Wiesława Nowakowska, Tel.: +48 914334971, Fax: +48 914347984, E-Mail: [email protected] Karin Peter, Tel.: +49 3971-84227, Fax: +49 3971-84236 E-Mail: [email protected] Wolfgang Spitz, Tel.: +49 3831-253470, Fax: +49 3831-25253470, E-Mail: [email protected] Das Deutsch-Polnische Musikschulorchester umrahmt regelmäßig gesellschaftliche und kulturelle Höhepunkte in unserer Förderregion. Fotos: Vincent Leiffer Internetseiten: http://zamek.szczecin.pl/ara/warsztaty.php?id=14 www.hansestadt-stralsund.de 04 12 Neue Räume für die gemeinsame Musik Das deutsch-polnische Musikschulzentrum Stargard Szczecinski / Hansestadt Stralsund - kulturelles Erbe bewahren und pflegen Die Musikschulen von Stargard Szczecinski und der Hansestadt Stralsund pflegen schon seit vielen Jahren eine enge Kooperation. Die Zusammenarbeit konnte bisher aber nur unter sehr schwierigen Bedingungen umgesetzt werden. Die Musikschule in Stralsund hatte keine geeigneten Räume zum Proben und zum Erlernen der Musikinstrumente. Nicht viel anders war die Ausgangssituation in Stargard Szczecinski. Beide Partner haben deshalb gemeinsam ein Projekt entwickelt, um die Bedingungen für die Musikschülerinnen und -schüler zu verbessern und optimale Möglichkeiten für gemeinsames Lernen, für gemeinsame Workshops und Kurse, für Fortbildungen, Kammermusikveranstaltungen, Schüleraustausche und Konferenzen zu schaffen. Mit Hilfe des Projekts wird in Stralsund das „Landständehauses“ saniert. Das Landständehaus ist ein barockes Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert. Das historische Gebäude wird durch einen angrenzenden Neubau erweitert. Beide Bauten werden mit einem Glasgang verbunden, der dann als kleiner Musikhof von den Schülern genutzt werden kann. In Stargard Szczecinski wird das alte Gebäude der Musikschule saniert. Auf diese Weise erhält das Deutsch-Polnische Musikschulorchester und seine Leitung einen Ort, an dem unbeschwert zusammen gelernt und musiziert wird. Der Aus- und Umbau der Gebäude ist sehr teuer und kostet 6 Millionen Euro. Das Projekt soll trotzdem gefördert und seine Ziele unterstützt werden. Bei der Modernisierung der Gebäude wird auch darauf Wert gelegt, dass die Aufführungs- und Probensäle so gestaltet werden, dass die besten akustischen Bedingungen ausgeschöpft werden. Außerdem sind die Musikschulen mit hochwertiger Technik ausgestattet. Die Schülerinnen und Schüler erwartet eine tolle Atmosphäre in der Klangwelt der Instrumente und die Besucher dürfen sich auf Konzerte und Aufführungen mit einem hohen Maß an Hörgenuss freuen. Außerdem ist auch ausreichend Platz für die musikschuleigenen Ballett- und Tanzklassen vorhanden. 13 Beide Musikschulen wollen ein Konzept für ein deutsch-polnisches Musikschulzentrum entwickeln, das beispielhaft für das gemeinsame grenzübergreifende Zusammenwirken ist. Ein Teil der neuen Instrumente ist zwar etwas teuer, aber dadurch wird es den Musikschülerinnen und -schülern ermöglicht, Instrumente zu erlernen und mit ihnen zu üben, die ihnen sonst nicht zur Verfügung stehen würden, ganz einfach, weil die Träger der Musikschulen diese gar nicht bezahlen könnten. Projekt 04 Und, habt Ihr Lust bekommen ein Musikinstrument zu lernen und Musikunterricht zu bekommen? Beide Musikschulen stehen allen deutschen und polnischen Kindern und Jugendlichen offen! Kommt doch mal vorbei! Projektname: Deutsch-polnisches Musikschulzentrum Stargard Szczecinski / Hansestadt Stralsund - Kulturelles Erbe bewahren und pflegen Projektpartner: Hansestadt Stralsund / Staatliche Musikschule des I. und II. Grades in Stargard Szczecinski Projektanschrift: 18439 Stralsund, Badenstraβe 39 / 73-110 Stargard Szczeciński, ul. Kazimierza Wielkiefo 13/13a Ansprechpartner: Grzegorz Konopczyński (Direktor), Tel.: +48 915772448, Fax: +48 915772448 E-Mail: [email protected] Wolfgang Spitz, Tel.: +49 3831-253470, Fax: +49 3831-25253470, E-Mail: [email protected] Am 17.Mai 2011 war Richtfest für das neue Gebäude der Musikschule in Stralsund. Die Schülerinnen und Schüler probierten schon mal auf der Baustelle. Das Können überzeugte die anwesenden Gäste auf Anhieb! Fotos: Christian Rödel Internetseiten: www.psm.stargard.pl/index.php?id=1 www.hansestadt-stralsund.de 05 14 Lernen, wie man einen Hummer tranchiert Grenzüberschreitende deutsch-polnische Berufsausbildung im Hotel- und Gastgewerbe in der Euroregion POMERANIA In diesem Projekt haben die Projektpartner aus Eberswalde (Brandenburg) und Kołobrzeg (Polen) gemeinsam das Ziel verfolgt, die grenzüberschreitende deutsch-polnische Berufsausbildung im Hotel- und Gastgewerbe zu fördern. Die Partner haben dafür einzelne Lehrbausteine (auch Module genannt) entwickelt. 13 deutsche und 14 polnische Azubis haben die Ausbildung begonnen. Am Ende der Ausbildung haben 10 deutsche und 12 polnische Jugendliche ihren Abschluss geschafft. Das zeigt, dass die Ausbildung sehr umfassend ist und von den Teilnehmern viel Mobilität und Engagement abverlangt. In Eberswalde und in Kołobrzeg konnten im Jahr 2009 und 2010 je 3 Module absolviert werden. Die Teilnehmer führten sowohl in Deutschland als auch in Polen in Ausbildungsbetrieben der Region ein betriebliches Praktikum durch. Dabei mussten die Auszubildenden ihre bereits erlernten fachpraktischen Fähigkeiten anwenden. Die Praktika umfassten das gesamte Spektrum des Ausbildungsberufes, angefangen vom Gästeempfang bis hin zur Mitwirkung bei der Gestaltung von Veranstaltungen für die Gäste. Die Module in Eberswalde beschäftigten sich mit der Vermittlung von fachpraktischen und theoretischen Kenntnissen. Dazu gehörten zum Beispiel ein Grundkurs zu „Deutsche Weine“, das Arbeiten in der Küche (z.B. die Fischverarbeitung), das richtige Servieren, Kenntnisse über die Hotelklassifizierung und die Betriebsorganisation. Das Cocktailmixen wurde ebenfalls eingeübt. Die Auszubildenden haben aber auch gelernt, wie z.B. gemeinsame zweisprachige grenzüberschreitende Marketingkonzepte entwickelt werden, um Gäste für die Touristenregion Ostbrandenburg zu begeistern und zu einem Urlaub in die Region zu locken. In dem polnischen Ausbildungsbetrieb wurde den jungen Leute auch vermittelt, wie ein Hotel zu führen ist. Das Barprojekt hat allen Absolventen viel Spaß bereitet. 15 Das reicht von der Buchführung und Berechnung von Sozialversicherungsbeiträgen bis hin zu Fragen zur Präsentation des Hotels. In der letzten Modulwoche mussten alle Teilnehmer an drei Tagen ihr Können in einer Prüfungssimulation beweisen, indem sie z.B. Speisen und Getränke fachgerecht servierten und eine Lehrunterweisung im „Tranchieren eines Hummers am Tisch des Gastes“ erhielten. Es wurden 3 gemischte Teams gebildet, die im Rotationssystem jeweils an einem Tag eine Aufgabe in einem Bereich (Kü- 05 Alle Teilnehmer überzeugten mit besten Leistungen, Motivation und Engagement. Das Projekt wurde 2011 erfolgreich beendet. Projektname: Grenzüberschreitende deutsch-polnische Berufsausbildung im Hotel- und Gastgewerbe in der Euro- region POMERANIA Projektpartner: Berufsbildungsverein Eberswalde e.V. / Emilia Gierczak-Berufschulenkomplex für Hotelfach und Wirtschaft in Kolberg Projektanschrift: 16225 Eberswalde, Angermünder Chaussee 9 / 78-100 Kołobrzeg, ul. Łopuskiego 13 Ansprechpartner: MałgorzataWietrzycka (Vizedirektorin ZES-H), Tel.: +48 943540583 Fax: +48 943540593, E-Mail: [email protected] Daniela Kutzke-Schönefeld (Geschäftsleitung), Tel.: +49 3334-2022531, Fax: +49 3334-2022550, E-Mail: [email protected] Internetseiten: www.bbv-eberswalde.de (links) Das Tranchieren eines Hummers verlangt viel Übung. (rechts) Der gemeinsame Abschluss der Ausbildung wurde natürlich auch gemeinsam gefeiert. Quelle: BBV Eberswalde e.V. Projekt che, Service, Moderation) erfüllen mussten. Zum Abschluss der Ausbildung legten die Auszubildenden ihre Prüfungen in Deutschland und Polen ab. Mit diesen Berufsabschlüssen können die jungen Leute nun in beiden Ländern arbeiten. 06 16 Naturattraktionen der Inseln Usedom – Karsibór Große Tiere ganz nah Auf den zwei benachbarten Inseln Usedom und Karsibór sind mit Unterstützung des INTERREG IV A-Programms neue Naturbildungsstätten entstanden. Wegen der relativ geringen Entfernung voneinander können beide Einrichtungen an einem Tag aufgesucht werden. Aber was kann man sich dort anschauen? Auf der Insel Usedom bietet das Wisentgehege in Prätenow den Besuchern die Möglichkeit, den größten Säugetieren Europas direkt zu begegnen. Die Tiere werden täglich um 10.00 und 14.30 Uhr gefüttert und können von der speziell zu diesem Zweck gebauten Aussichtsterrasse aus gut von den Besuchern beobachtet werden. Neben dem Gehege gibt es zusätzliche Möglichkeiten für den deutsch-polnischen Naturunterricht, so z.B.: • ein Vogelhaus, das die Welt der Vögel der beiden Inseln vorstellt, • ein Haus auf dem Heidefeld, in dem große, wilde Tiere ausgestellt werden, die vor langer Zeit in dieser Gegend gelebt haben; sie wurden entweder ausgerottet oder möchten sich hier wieder niederlassen. • ein Waldhäuschen, in dem man Geräuschen von bisher völlig unbekannten Tierarten lauschen kann und erfährt, warum Bären eher Vegetarier sind. Zwischen den Häusern befinden sich zweisprachige didaktische Tafeln, ein kleiner Spielplatz und ein Baumhaus, das die größte Attraktion für die jüngsten Besucher ist. Kurz gesagt, die Naturausstellung auf Usedom ist ein hervorragender Ort, Eine direkte Begegnung mit dem Wolf Foto: NABU Usedom 17 um seine Freizeit zu verbringen und interaktiven Naturunterricht durchzuführen. zweisprachigen Angebotes ist sie auch für ausländische Touristen eine spannende Möglichkeit, ihre Freizeit zu verbringen und die Natur auf den Inseln zu erforschen. Auf der polnischen Insel Karsibór wurde eine Informations- und Raststelle eingerichtet, in der sich die Besucher dank vielfältiger Informationsund Spieltafeln über die natürlichen Vorzüge der Insel und des Deltas des Flusses Świna informieren können. Diese Naturbildungsstätte ist nicht nur für die jüngsten Besucher eine Attraktion sondern auch für Jugendliche. Aufgrund des Projekt 06 Vielleicht habt auch Ihr Lust, einen Tag dort zu verbringen? Projektname: Naturattraktionen der Inseln Usedom – Karsibór Projektpartner: Naturschutzbund Deutschland e.V., Landesgeschäftsstelle NABU Usedom und Gemeinde und Stadt Świnoujście Projektanschrift: Wisentgehege, Wiesenstraße 9, 17419 Prätenow Plac edukacyjno-przyrodniczy, ul. 1-go Maja 40, 72-607 Świnoujście Ansprechpartner: Dirk Weichbrodt, Tel.: +49 162 163 77 79, E-Mail: [email protected] Wiesława Trusewicz, Tel.: +48 609 480 814, E-Mail: [email protected] Eröffnung des Bildungsplatzes in Świnoujście Foto: Gemeinde Stadt Świnoujście Internetseiten: www.wisentgehege-usedom.de www.swinoujscie.pl/1784/ 07 18 Natur hautnah erleben und Geschichte(n) aufspüren Das Leben am Stettiner Haff und in der Ueckermünder Heide Fragen zur Umwelt und zur Entstehung der Landschaftsformen durch die Eiszeit, die die Region geprägt haben, umfassen Themen, über die sich Bewohner und Touristen gerne informieren. Diese Fragen will das Projekt beantworten, in dem in Zalesie und in Eggessin Umweltbildungszentren neu errichtet werden und das Angebot des Tierparks Ueckermünde erweitert wird. mobile Touch-Screens befestigt, mit deren Hilfe die Besucher mehr Wissen erlangen können. Auch kleinere Kinder und Erwachsene im Rollstuhl können die Touch-Screens bedienen. In der direkten Umgebung des Gebäudes entstehen thematische Bildungsstraßen für den Unterricht im Freien und ein Wasserbecken für Laboruntersuchungen und Wasseranalysen vor Ort. Die Gemeinde Police hat sich für den Bau des grenzübergreifenden Umweltbildungszentrums in Zalesie entschieden, um hier Unterricht, Austauschprojekte und Begegnungen zu unterschiedlichen Themen für Besucher in jedem Alter ermöglichen zu können. Schwerpunkt ist das gemeinsame Kultur- und Naturerbe der beiden Länder. Das Umweltbildungszentrum, das in Eggesin eingerichtet wird, hat zwei Schwerpunkte - zum einen das Thema Umwelt. Zum anderen will es seine Besucher zukünftig über die Geschichte der Barkenschifffahrt auf Binnengewässern und der damit zusammenhängenden Industrie informieren. In dem Umweltbildungszentrum in Zalesie befindet sich ein Saal der Ökosysteme und ein Saal der atmosphärischen Erscheinungen, in denen neben Modellen und Exponaten interaktive Installationen zu sehen sind. An den Wänden sind große Der Tierpark Ueckermünde bemüht sich seit seiner Gründung vor 50 Jahren ununterbrochen um die Erweiterung seines Angebotes. Im Rahmen eines aus dem Programm Interreg IV A geförderten Projektes wurde ein neues Gehege für Flamingos gebaut. Flamingos sind große, rosafarbene Vögel, 19 die hauptsächlich auf den Antillen und Galapagos zu Hause sind. Im Tierpark bekamen die Vögel nicht nur ein wunderschönes neugestaltetes Gelände, das wie eine Lagune angelegt wurde. Sie erhielten auch ein kleines Häuschen mit einem von Pflanzen bewachsenen Dach, das den Tieren im Winter einen warmen Unterschlupf bietet. In absehbarer Zeit bekommt der Tierpark auch ein neues großes Aquarium und zwei weitere Anlagen für Wölfe und Sumpfschildkröten. Das sind neue Attraktionen, die polnische und deutsche Touristen anlocken sollen. 07 Ihr seid herzlich eingeladen , die Flamingos im Tierpark Ueckermünde zu besuchen oder Euch in den Umweltzentren Eggesin und Zalesie über vielfältige Umweltthemen zu informieren! Projektname: Das Leben am Stettiner Haff und in der Ueckermünder Heide, Umweltbildung und Geschichte Projektpartner: Tierpark Ueckermünde, Gemeinde Police und Stadt Eggesin Projektanschrift: Chausseestraße 76, 17323 Ueckermünde ul. Stefana Batorego 3, 72-010 Police / Stettiner Straße 1, 17367 Eggesin Ansprechpartner: Helge Zabka, Tel.: +49 39771 54940, E-Mail: [email protected] Ewa Chmielewska-Usewicz, Tel.: +48 91 43 11852, E-Mail: [email protected] Elke Wendler, Tel.: +49 39779 26460, E-Mail: [email protected] Internetseiten: www.tierpark-ueckermuende.de www.police.pl/pcms.aspx?cid=1097 www.eggesin.de/start/tourismus/kahnschifferzentrum/ (links) Multimediastandort „Wald“ und „Wiese“ im Umweltbildungszentrum Zalesie (rechts) Ausstattungselemente im Saal der atmosphärischen Erscheinungen im Umweltbildungszentrum Zalesie Quelle: Gemeinde Police Projekt Das Projekt wird im Jahre 2012 zum Abschluss gebracht. 08 20 Stärkung der deutsch-polnischen Gemeindepartnerschaft Gemeinsame Kultur- und Sportzentren in Człopa und Neuenkirchen Kinder, Jugendliche und ältere Einwohner der Gemeinden Człopa und Neuenkirchen haben besonders viel Glück! Mit Hilfe des Projekts, das aus dem INTERREG IV A-Programm gefördert wurde, konnte in Człopa das neue Deutsch-Polnische Kultur- und Sportzentrum gebaut werden. In Neuenkirchen wurde im bereits bestehenden Deutsch-Polnischen Kulturzentrum ein zusätzlicher Begegnungsraum ausgestattet. Die Einwohner aus den beiden Partnergemeinden, aber auch Gäste, können die Zentren für Veranstaltungen nutzen. In beiden Kultur- und Sportzentren wurde ein attraktives Angebot und für die nächsten Jahre ein konkreter Zeitplan für die deutsch-polnischen Begegnungen erstellt. Die hervorragend ausgestattete Sporteinrichtung in der westpommerschen Gemeinde Człopa wird regelmäßig von jungen Sportlern beansprucht, z.B. um sich auf die alljährlich stattfindenden Jugendsportwettkämpfe vorzubereiten. Außerdem finden im ersten und dritten Quartal eines jeden Jahres abwechselnd in Deutschland und in Polen deutsch-polnische Tanzworkshops statt, an denen Kinder, Jugendliche aber auch erwachsene Fans des Gesellschaftstanzes teilnehmen können. Das Angebot und die Nutzungsmöglichkeiten der Zentren sind thematisch nicht eingeschränkt. So kommen hier z.B. Jäger zum Abschluss der Jagdsaison oder Senioren aus Partnergemeinden zusammen. Ferner werden dort Veranstaltungen in den Bereichen Bildung und Umwelt, Tanz- und Gesangsworkshops wie auch Schießturniere durchgeführt. 21 Hier wurden Orte geschaffen, an denen die Menschen die Sprache des Nachbarn lernen und sich mit fremdsprachiger Literatur und Kultur der Umgebung vertraut machen können. Falls Ihr Mitglied einer Gruppe seid und zusammen mit Euren Freunden einige Projekt 08 Tage in einem deutsch-polnischen Personenkreis aktiv verbringen möchtet, meldet Euch dort! Projektname: Stärkung der deutsch-polnischen Gemeindepartnerschaft durch den Bau des Deutsch-Polnischen Kultur- und Sportzentrums in Człopa sowie Ausstattung des Deutsch-Polnischen Kulturzentrums Neuenkirchen Projektpartner: Stadt und Gemeinde Człopa sowie Gemeinde Neuenkirchen im Amt Landhagen Projektanschrift: ul. Osiedlowa 9, 78-630 Człopa / Wampener Straße, 17498 Neuenkirchen Ansprechpartner: Stadt und Gemeinde Człopa, Tel.: +48 67 2582838; E-Mail: [email protected] Niels Müller, E-Mail: [email protected] Frank Weichbrodt, E-Mail: [email protected] Annette Schröter, Tel.: +49 3834 895140, E-Mail: [email protected] In der neuen Halle werden Sportwettkämpfe aller Art ausgetragen. Foto: Gemeinde und Stadt Człopa Internetseiten: www.czlopa.pl www.17498neuenkirchen.de/interreg-start/interreg-aktivitaeten 09 22 Auf eine Zeitreise gehen Geopark Eiszeitland am Oderrand Zwei Mammuts, Georg aus Joachimsthal und Georgina aus Moryn, führen durch eine Landschaft, die die Gletscher der letzten Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren beiderseits der Oder hinterlassen haben. In der „Historischen Dampfmühle“, dem Besucherund Informationszentrum in Groß-Ziethen und im Regionalbüro des Geoparks in Moryn (Polen) kann die Reise in die Weichsel-Kaltzeit beginnen. Hier erhält der Gast umfangreiche Informationen zur Entstehungsgeschichte der Landschaft. Interaktiv begeben sich die Besucher auf eine Zeitreise, begleiten Findlinge und Steine auf ihrem Weg von Skandinavien in ihre neue Heimat, erhalten Informationen zur Klimaentwicklung oder zum Aufbau einer glazialen Serie. Im Außenbereich der Dampfmühle begegnet dem Besucher Mammut Georg als lebensgroße Skulptur. In der Umgebung von Joachimsthal können von den Besuchern die vielfältigsten Spuren der Eiszeit entdeckt werden. Die Großaufschlüsse Sperlingsherberge und Ihlowberge zeigen spektakuläre Einblicke in eiszeitliche Vorgänge und Hinterlassenschaften. Der Besucher kann imposante Blockpackungen, die Spuren alter Steinschlägerarbeiten und Geschehnisse früherer Zeiten erkunden. Ein Steinschlägerplatz mit Demonstrationsobjekten gibt einen lebendigen Einblick in die Arbeit von Steinschlägern. An der Stadtmauer in Moryn erwartet den Besucher eine Freilichtausstellung, errichtet aus Findlingen und Feldsteinen, der sogenannte „Steingarten“. Findlinge aus verschiedenen Regionen Skandinaviens und eine Steinmetzwerkstatt gibt es zu bestaunen. Der Morzyckosee, mit einer Tiefe bis zu 60 m, gehört zu den tiefsten und saubersten Seen Polens. Auch er ist ein Ergebnis der letzten Eiszeit. Der Fuß- und Radweg „Großer Krebs“ entlang des Sees führt den Besucher auf die Spuren prähistorischer 23 Tiere. Tafeln entlang des Weges geben umfangreiche Informationen zu den Bewohnern dieses Landstrichs aus nicht allzu ferner Vergangenheit. Das aus Feldsteinen errichtete Amphitheater ist, in unmittelbarer Nähe zum See gelegen, ein Ort zum Verweilen, aber auch geeignet für verschiedenste Veranstaltungen. Projekt 09 Kommt vorbei und erforscht die Hinterlassenschaften der Eiszeit vor Ort! Projektname: Zentrale Besucher- und Informationszentren und infrastruktureller Ausbau von Anschauungsobjekten an den Standorten Ziethen und Moryn zur stärkeren Nutzung touristisch interessanter, eiszeitlich geprägter Landschaften beiderseits der Oder (Geopark Eiszeitland am Oderrand) Projektpartner: Amt Joachmisthal und Gemeinde Moryń Projektanschrift: Schorfheide-Information, Töpferstraße 1, 16247 Joachmisthal (Schorfheide) Plac Wolności 1, 74-503 Moryń Ansprechpartner: Schorfheide-Information, Tel.: +49 33361 63380, E-Mail: [email protected] Biuro Informacji Turystycznej, Tel.: +48 697 029 064, E-Mail: [email protected] Internetseiten: www.joachimsthal.de www.moryn.pl (rechts) Ein Findling aus der Eiszeit gibt seine Geheimnisse preis. Fotos: Gemeinde Moryn (links) Mit den Mammuts auf der Zeitreise 10 24 Gemeinsam singen, tanzen, spielen Uckerwelle und Europäisches Begegnungszentrum Barlinek Der Verein IG Frauen Prenzlau und das Kulturzentrum Barlinek arbeiten schon seit 2002 intensiv zusammen. In diesem Rahmen finden alljährlich gemeinsame Veranstaltungen und Begegnungen verschiedenster Art statt, wie z.B. die Wahl der Königin der Heide Barlinecka oder die Wahl der Schwanenkönigin in Prenzlau, Straßentheaterfeste, Sommerfeste, ein Keramikjahrmarkt oder Tanz-, Keramik und Theaterworkshops. Dank des INTERREG IV A-Programms wurde die Zusammenarbeit zwischen den Partnern unterstützt. In Barlinek konnten mit den Fördermitteln zwei Gebäude des dortigen Kulturzentrums saniert und erweitert werden. Die neu geschaffenen Übernachtungsmöglichkeiten sowie der Küchenbereich ermöglichen den Gästen einen Aufenthalt mit Versorgung. Es wurden auch bessere Bedingungen für Künstler geschaffen. So wurde eine neue Keramikwerkstatt, ein Tanz- und Theatersaal mit Garderoben, ein Gesangs- und Musikstudio und auch ein Aufnahme- und Filmstudio samt Regieraum eingerichtet. Beide Gebäude sind behindertengerecht ausgebaut worden. Im Jugendgästehaus „Uckerwelle“ in Prenzlau stehen 108 Betten zur Verfügung, die mit Frühstück, Halbpension und Vollpension gebucht werden können. Natürlich kann es auch für deutsch-polnische Begegnungen angefragt werden. Das attraktive und vielfältige Angebot der Freizeitmöglichkeiten lässt sowohl bei gutem als auch bei schlechtem Wetter, im Sommer und im Winter, keine Langeweile bei den Besuchern aufkommen. Die neue Galerie im Kulturzentrum Barlinek Foto: Kulturzentrum Barlinek 25 In diesem Haus gibt es pädagogisches Personal , das gerne für Euch Projekttage organisiert und sie zusammen mit Euch durchführt. So stehen u. a. folgende Möglichkeiten bereit: • ein Sportraum, • ein Theatersaal, • verschiedene Werkstätten, • Möglichkeiten für Billard, Tischtennis, Dart und Basteln, Fahrrad- und Kanuverleih sowie Kinderanimation. Projekt 10 Projektname: Gemeinsames Investitionsprojekt der deutsch-polnischen grenzübergreifenden Zusammenarbeit: „Europäische Begegnungsstätte Prenzlau-Uckerwelle und Europäisches Begegnungszentrum Barlinek“ Projektpartner: IG Frauen Prenzlau e.V. und Barlinecki Ośrodek Kultury (Kulturzentrum Barlinek) Projektanschrift: Brüssower Allee 48 A, 17291 Prenzlau ul. Podwale 9 i ul. Leśna 1, 74-320 Barlinek Ansprechpartner: Sieglinde Knudsen, Tel.: +49 3984 83220, E-Mail: [email protected] Brygida Liśkiewicz, Tel.: +48 95 746 2135, E-Mail: [email protected] (rechts) Die Uckerwelle wird gerne von Begegnungsteilnehmern unterschiedlichen Alters besucht. Foto: Kulturzentrum Barlinek (links) In diesem Gebäude befindet sich ein modernes Aufnahmestudio. Foto: IG Frauen Prenzlau e.V. Internetseiten: www.uckerwelle-pz.de www.bok.barlinek.pl 11 26 An die gemeinsamen Wurzeln der Region erinnern Hugenottenpark und Naturpark „Tal der Liebe“ Nach dem Dreißigjährigen Krieg besiedelten französische Hugenotten am Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts große Teile der Mark Brandenburg. Die Hugenotten brachten zahlreiche handwerkliche Fähigkeiten mit und verhalfen nach den verheerenden Kriegszügen wieder zu wirtschaftlichem Aufschwung. Auch die Stadt Schwedt und die umliegende Region profitierten von diesem Wirken. An diese gemeinsamen historischen Wurzeln der Region wollen die Projektpartner erinnern, indem sie Räume für Kultur und Erholung schaffen. Die gemeinsame Geschichte und die vergleichbaren Schicksale der dort lebenden Menschen bilden die Grundlage, kulturelle und touristische Angebote zu entwickeln und zu genießen. Im Mittelpunkt des Projektes stehen die Wiederherstellung, Neugestaltung und inhaltliche Anreicherung des ehemaligen Schlossparks in der Stadt Schwedt/Oder und des Naturparks „Tal der Liebe“ (Dolina Miłości) in Zaton Dolna. Die beiden Parks sind beiderseits der Oder nur ca. 5 km voneinander entfernt. Mit dem Rad kann man über eine grenzüberbrückende direkte Wegeverbindung in nur 20 min. von einem Park in den anderen gelangen. Über 700 Gäste folgten bei der Generalprobe für die Eröffnung der Freilichtbühne im Hugenottenpark Schwedt/Oder aufmerksam den Liedern von Jan Josef Liefers. Es war ein sehr stimmungsvoller Abend. Foto: ubs 27 Der Europäische Hugenottenpark in Schwedt wird nach französischem Vorbild gestaltet. Die Wiederherstellung des Kernareals des Naturparks Dolina Miłości, mit seiner Lage im Oder angrenzenden Hügelgebiet, entspricht dem englischen Stil. Das ehemalige Forsthaus (Thomashaus) im Naturpark Dolina Miłości wird als deutsch-polnische Begegnungsstätte dienen. Hugenottenpark als modernes Theater- und Veranstaltungszentrum mit 430 Plätzen umgebaut. Für jedes Jahr werden vielfältige Veranstaltungen geplant, einschließlich spannender deutsch-polnischer Koproduktionen. Schaut doch einfach mal vorbei! Außerdem wurde die Freilichtbühne der „uckermärkischen bühnen schwedt“ im Europäischen 11 Projektname: Entwicklung des Europäischen Hugenottenparks in Schwedt/Oder und Revitalisierung des Naturparks „Dolina Miłości“ in Zaton Dolna zu grenzüberschreitenden Zentren für Kultur und Erholung Projektpartner: Stadt Schwedt/Oder / Federacja Zielonych GAJA, Szczecin Projektanschrift: uckermärkische bühnen schwedt, Berliner Straße 46-48 , 16303 Schwedt/Oder Tel.: +49 3332 538 0, Fax: +49 3332 538 124 Federacja Zielonych GAJA, ul.5 Lipca 45, PL 70-374 Szczecin Ansprechpartner: Daniela Müller, Tel.: +49 3332 446324, E-Mail: [email protected] Jakub Szumin, Tel.: +48 914894233, E-Mail: [email protected] Internetseiten: www.schwedt.eu/sixcms/detail.php/bb3.c.227398.de?_lang=de&_nid=227615 www.gajanet.pl www.dolinamilosci.pl www.theater-schwedt.de Quelle: Stadt Schwedt/Oder Projekt Foto: GTS Ute Freudenberg sang zur Eröffnung der Freilichtbühne im Hugenottenpark Schwedt/ Oder. Auch die Gäste aus dem Partnerprojekt Dolina Miłości von der polnischen Seite der Oder stimmten mit in die Lieder ein. 12 28 Gemeinsam Forschen macht helle Freude! Deutsch-polnische Projekte für die Wissenschaft Neben den Möglichkeiten gemeinsamer Vorschulund Schulbildung, bei der Ausbildung und durch die gemeinsamen Veranstaltungen in den zahlreichen Begegnungsstätten in der Region gibt es noch weitere deutsch-polnische Projekte z.B. für Studentinnen und Studenten und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Einige ausgewählte wollen wir hier vorstellen: 1. Pilotprojekt zum Anbau von Wein und neuen Kulturpflanzen Der polnisch-deutsche Grenzraum ist stark landwirtschaftlich geprägt. Er hat jedoch nur ein schmales Spektrum an Kulturpflanzenarten im großflächigen Anbau, z.B. für Fruchtarten wie Weizen, Gerste, Raps, Mais oder Zuckerrüben. Dabei können nur wenige Arbeitskräfte beschäftigt werden. Deutsche und polnische Wissenschaftler und Studenten haben deshalb ein gemeinsames Forschungsprojekt initiiert. Ein Ziel ist es, neue Kulturpflanzen einzuführen, um mehr Potentiale in der Region zu erschließen und die Voraussetzungen für die wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung sowie für dauerhafte Beschäftigung zu verbessern. Die Landschaft beiderseits der Oder bietet dafür gute Voraussetzungen. Kulturarten, die in Frage kommen, sind z.B. Wein, Aprikosen, Pfirsiche, Melonen oder Beerenfrüchte. Sie weisen einen gewissen Grad an Exklusivität auf und können sehr gut verarbeitet werden. Neue 29 regionale Produkte könnten entwickelt und ähnlich wie Wein, als regionale Produkte im höheren Preissegment vermarktet werden. Das wäre auch ein wichtiger Aspekt für die Tourismuswerbung. Die Forscherteams prüfen nun, wie sich die klimatischen Bedingungen ändern, welchen Einfluss verschiedene Faktoren auf die Nährstoffe im Boden haben, wie sich bestimmte gesundheitsfördernde Stoffe in den Pflanzen bilden. Die Wissenschaftler erproben außerdem Methoden, damit die Pflanzen auch manchen Spätfrost überstehen. Im Ergebnis des Projekts werden wir mehr über 12 1 Wir sind gespannt auf die Ergebnisse! Projektname: Pilotprojekt zum Anbau von Wein und neuen Kulturpflanzen in der Pomerania-Region Projektpartner: Hochschule Neubrandenburg und Westpommersche Technologieuniversität Ansprechpartner: Prof. Dr. Gerhard Flick Tel.: +49 395 5693206, E-Mail: [email protected] Dr hab. Inż. Piotr Chełpiński Tel.: +48 91 449 6160, E-Mail: [email protected] Internetseiten: www.pomerania.hs-nb.de (links) Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des deutschpolnischen Projekts von der Hochschule Neubrandenburg und der ZUT Szczecin kontrollieren die Mikrovinifikationsanlage und beraten über weitere Versuche. (rechts) Die junge Wissenschaftlerin Sabine Heeren kontrolliert die Gärröhrchen der Mikrovinifikationsanlage. Fotos: Hochschule Neubrandenburg Projekt mögliche Anbausorten und Anbaumethoden, die wirtschaftliche Verwertung und den Einfluss auf die Beschäftigungsentwicklung in der Region sowie die naturräumlichen Bedingungen erfahren. Auf dieser Grundlage können die Landwirtschaftsbetriebe dann entscheiden, ob sie neue Kulturpflanzen anbauen wollen, mit denen sie dann neue regionale Produkte kreieren und an Einheimische und Touristen verkaufen können. 30 2. Ein grenzüberschreitendes Neugeborenenscreening Das Projekt soll dafür die Voraussetzungen schaffen und die gewonnen Erkenntnisse zusammenführen. Es wird dann möglich sein z.B. angeborene Stoffwechselerkrankungen wie z.B. die Mukoviszidose sehr schnell zu diagnostizieren und die Eltern von betroffenen Kindern in den Behandlungsprozess rechtzeitig einzubeziehen. Gemeinsame Forschung leistet hier einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung der Gesundheit der Menschen in der Region. Das Projekt ist bisher europaweit einmalig und hat daher eine wichtige Pilotfunktion. Foto: Universitätsmedizin Greifswald Es gibt viele Erkrankungen, die, wenn sie frühzeitig diagnostiziert werden, gut behandelt und geheilt werden können. Deutsche und polnische Ärzte und Wissenschaftler haben sich nun zusammengeschlossen, um neue Methoden zu entwickeln, wie man bestimmte Krankheiten schon bei den gerade geborenen Kindern feststellen oder auch ausschließen kann. Ein kleiner Tropfen Blut gibt darüber schon Auskunft, wenn man über ausreichende Datenbanken, ein gutes Informationsnetzwerk und ausreichende wissenschaftliche Kompetenzen verfügt. Projekt 12 2 Projektname: Modellregion „POMERANIA“ für ein grenzüberschreitendes Neugeborenen- Screening Projektpartner: Universitätsklinikum Greifswald / Pommersche Medizinische Universität Szczecin Institut für Mutter und Kind (IMiD) Warschau / Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Projektanschrift: Universitätsklinikum Greifswald, 17487 Greifswald, Fleischmannstraße 8, Cornelia Müller Ansprechpartner: Pommersche Medizinische Universität Szczecin, PL 70-204 Szczecin Rybacka 1, Dr. hab. n. med. Maria Giżewsk Internetseiten: www.pum.edu.pl 31 3. Moderne Methoden der experimentellen Hämatologie Die Hämatologie ist ein Bereich der modernen Medizin, der sich mit der Untersuchung des Blutes und des blutbildenden Systems im Menschen befasst. Durch diese Untersuchungen lassen sich frühzeitig schwerwiegende Erkrankungen feststellen. Um gute Heilungsaussichten zu haben, müssen Blutkrankheiten wie z.B. Leukämie frühzeitig behandelt werden. Oft werden aber die Erkrankungen zu spät festgestellt, was die Heilungsaussichten erheblich mindert. 12 3 Projektname: Erweiterung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit durch Wissens- und Erfahrungsaustausch im Bereich moderner Methoden der experimentellen Hämatologie Projektpartner: Pommersche Medizinische Universität Szczecin / Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Projektanschrift: und Ansprechpartner: Pommersche Medizinische Universität Szczecin, PL 70-204 Szczecin Rybacka 1 Prof. Dr. med. Boguslaw Machaliński Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 17487 Greifswald, Domstraße 11 Prof. Dr. Christian Schmidt Internetseiten: www.pum.edu.pl Polnische und deutsche Studentinnen und Studenten bereiten die Untersuchungen vor und werten sie auch gemeinsam mit den Ärzten aus. Fotos: PUM Projekt Deutsche und polnische Mediziner haben sich deshalb zusammengetan, um teure medizinische Untersuchungsgeräte anschaffen zu können. Diese werden gemeinsam durch die Ärzte genutzt, um z.B. bessere Forschungsergebnisse zu erzielen. Durch Datenaustausch und Vergleichsanalysen erwarten die Wissenschaftler noch schneller sicherere Basiswerte für die Diagnose und Behandlung solch schwerer Erkrankungen. Dadurch wird nicht nur den Patienten geholfen, sondern auch ihren Angehörigen. 32 … und andere Möglichkeiten Die hier vorgestellten Projekte sind lediglich ein Ausschnitt dessen, was in unserem Grenzgebiet dank des EU-Programms INTERREG IV A erreicht wurde. Die vielfältigen Möglichkeiten sind dabei noch lange nicht ausgeschöpft. Dank dieser Förderung entstanden in unserer Region z.B. viele Radwege, die von polnischen und deutschen Touristen befahren werden. 2011 wurde die neue Uferpromenade eröffnet, die Świnoujście und Heringsdorf verbindet. Sie bietet den Einwohnern und Touristen die Möglichkeit, sich zu Fuß oder mit dem Rad frei entlang des Ostseestrandes ins Nachbarland zu bewegen. Wassersportliebhaber wiederum können eine große Auswahl an Angeboten in Szczecin, Gryfino, Trzebież, Pełczyce, Greifswald, Schwedt, Nehringen oder Ueckermünde nutzen, die mit INTERREG-Mittel unterstützt wurden. grund der Förderung eines breiten Angebotsspektrums seit Jahren großer Beliebtheit. Im Rahmen der „kleinen Projekte“ werden nämlich viele Kultur-, Sport- und Freizeitvorhaben sowie auch Umweltschutz-, Gesundheits- und Bildungsprojekte realisiert. Einen besonderen Platz nimmt der „Fonds für kleine Projekte“ (SPF) ein. Dieses Projekt ist gewissermaßen ein „Programm im Programm“ und wird gemeinsam durch den Verein der Polnischen Gemeinden der Euroregion Pomerania und die Kommunalgemeinschaft Europaregion POMERANIA e.V. umgesetzt. Sein Ziel ist es, neue und bereits bestehende grenzübergreifende Kontakte zu unterstützen, die die gegenseitige Verständigung und Annäherung der Einwohner festigen. Der „Fonds für kleine Projekte“ erfreut sich auf- Im Rahmen dieser Kleinprojekte sind von Partnern u.a. gemeinsame Sportwettkämpfe, Marathons und Halbmarathons, Radrennen, Regatten oder Kanufahrten organisiert worden. Auf diese Weise wird der Sport und der gesunde Lebensstil für Einwohner beiderseits der Grenze unterstützt. Auch kamen in anderen kleinen Projekten junge und ältere Künstler unter der Federführung der Vereine bzw. Kulturzentren zu deutsch-polnischen Workshops, Festivals oder Wettbewerben zusammen. Nicht selten werden auch kulinarische Begegnun- Die bereitgestellten Mittel können von nicht kommerziellen Organisationen, wie z.B. Kulturzentren, Schulen, Vereinen und Verbänden oder von lokalen Gebietskörperschaften, wie z.B. Gemeinden und Landkreisen beantragt werden. Dieses Angebot wird gerne in Anspruch genommen! 33 gen durchgeführt, bei denen den Teilnehmern die Küche des Nachbarn, traditionelle Kräuter und Gewürze nähergebracht sowie neue Rezepte ausprobiert werden. Eine große Bedeutung haben auch Vorhaben, die sich mit der sehr schwierigen gemeinsamen Vergangenheit beider Nachbarländer befassen, z.B. Journalisten- und Fotoworkshops, Ausstellungen oder spezielle Vorträge. oren einen Förderantrag stellen und einen Zuschuss für jedes interessante Projekt bekommen können, zu dem sie ihre polnischen bzw. deutschen Bekannten einladen können. Diese Möglichkeit ist nicht nur eine Chance, eigene Nachbarn kennenzulernen, sondern auch bestehendes Wissen zu vertiefen und gemeinsam Hobbys auszuleben. Der „Fonds für kleine Projekte“ erlaubt es, Vorhaben aller Art für alle Altersgruppen in einem deutsch-polnischen Kreis zu realisieren. Das bedeutet, dass Sportler, Schüler, Lehrer oder Seni- Nutzt diese Chance! Vielleicht fällt Euch ein tolles Projekt ein , das Ihr gerne realisieren wollt! Projektname: Fonds für kleine Projekte INTERREG IV A Projektpartner: Verein der Polnischen Gemeinden der Euroregion Pomerania / Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e.V. Projektanschrift: Al.Wojska Polskiego 164, 71-335 Szczecin Ernst-Thälmann-Straße 4, 17321 Löcknitz Ansprechpartner: Monika Zienkiewicz, Tel.: +48 91 48 629 10, E-Mail: [email protected] Regina Werner, Tel.: +49 39754-529-14, E-Mail: [email protected] (rechts) Johannisnacht in Barlinek – zwei Ufer Foto: Kulturzentrum Barlinek (links) Sommerkunstworkshops in Świnoujście Foto: Städtisches Kulturhaus Świnoujście Internetseiten: www.pomerania.org.pl www.pomerania.net 34 Impressum Da mach ich gerne mit! Deutsch-polnische Bildungs- und Begegnungsmöglichkeiten - gefördert durch die Europäische Union Herausgeber: Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes MecklenburgVorpommern Gemeinsame Verwaltungsbehörde INTERREG IV A Mecklenburg-Vorpommern / Brandenburg / Republik Polen (Wojewodschaft Westpommern) Johannes-Stelling-Straße 14, D - 19053 Schwerin Copyright: Gemeinsames Technisches Sekretariat INTERREG IV A Ernst- Thälmann- Straße 4, D - 17321 Löcknitz www.interreg4a.info Ansprechpartner: Ralf-Peter Hässelbarth; Tel.: +49 39754 52927; Fax: +49 39754 52929; E-Mail: [email protected] Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung sind dem Herausgeber vorbehalten. Jegliche kommerzielle Nutzung von Texten und Materialien dieses Mediums bedarf der ausdrücklichen Genehmigung durch den Herausgeber. Redaktioneller Hinweis: Trotz sorgfältiger Bearbeitung übernimmt der Herausgeber keine Gewähr für Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Dies gilt auch für den Inhalt der Internetseiten derjenigen Teledienstanbieter, zu denen über einen Hyperlink verwiesen wird. Für dort dargestellte Inhalte wird seitens des Herausgebers jeglicher Haftungsgrund ausgeschlossen. 35 Redaktion: Gemeinsames Technisches Sekretariat INTERREG IV A Ewa Lewoczko / Ralf-Peter Hässelbarth Ernst-Thälmann-Straße 4 D - 17321 Löcknitz Lektorat: tokati Medienagentur, Schwerin Übersetzung: TranslatorDuo, Anna Grendziak Grafisches Konzept und Gestaltung: tokati Medienagentur, Schwerin Druck: Digital Design, Schwerin CD: Music Media Manufactoring, Wittenburg Kofinanziert aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung)
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