Zeitschrift herunterladen
Transkrypt
Zeitschrift herunterladen
Nr. 1 (197) Olsztyn-Allenstein Januar 2012 ISSN 1233-2151 „Die Zeit läuft im Radio schneller als im Leben. ” Im Bild Monika Krzenzek aus Ortelsburg - eine Teilnehmerin der Radiowerkstatt Foto Uwe Hahnkamp In dieser Nummer: • Mohrungen. Heiligabend mit Herder • Lyck. Entwicklung vom Gesang zum Chor • Allenstein. Radiowerkstatt • Allenstein. Ideenwerkstatt für Jugendliche W tym numerze: S. 6 S. 9 S.10 S.11 • Morąg. Wigilia z Herderem • Ełk. Zamienili śpiewanie na chór • Olsztyn. Warsztaty radiowe • Olsztyn. Warsztaty idei dla młodzieży s. 6 s. 9 s.10 s.11 BARTENSTEIN. 20 JAHRE DER GESELCHAFT 2 1/2012 Fotos: Archiv GESELLSCHAFTEN Bartenstein. Eine Perle der Region. Ein froher Geburtstag Eine große Feier mit vielen wichtigen Gästen fand am Samstag, den 12. November 2011 in Bartenstein statt. Anlass war das 20-jährige Bestehen der Gesellschaft der deutschen Minderheit Stadt und Kreis Bartenstein. Dieses Jubilaeum wurde mit Lobreden und einem Kulturprogramm würdig begangen. Bartenstein ist kein einfacher Ort für einen Verein. Nahe der Grenze zum Königsberger Gebiet, hohe Arbeitslosenzahlen, viele gerade junge Menschen wandern ab. Dennoch besteht die Gesellschaft der deutschen Minderheit auch nach 20 Jahren. Der Anfang war nicht leicht, wie die derzeitige Vorsitzende des Vereins Ewa Pyszniak betont: „man traf sich auch mit den Landsleuten aus eutschland in der evangelischen Kirche, weil das der einzige Ort war, an dem das möglich war. Wir brauchten einen Standort zur Pflege unserer Sprache und Kultur. So entstand die Gesellschaft, die am 25. Oktober 1991 eingetragen wurde.“ Eine lange Zeit mit vielen Aktivitäten ist vergangen. Der Bürgermeister von Bartenstein Krzysztof Nałęcz lobte das vielfältige, auch soziale Engagement der Gesellschaft: „Sie ist eine Perle für Bartenstein und eine der aktivsten in unserer Region.“ Er ist auch Mitgestalter des Wappens des Landkreises Bartenstein, an dem Landrat Wojciech Prokocki das Thema seiner Ansprache orientiert: „Das Fundament der Steine, die Beile aus dem Stadtwappen und in der Mitte die polnische Krone. Sie symbolisieren die Verbindung der Vergangenheit, in der hier vorwiegend Deutsche lebten, mit der Gegenwart.“ Ergänzend dazu lobte der Sejm-Abgeordnete Miron Sycz die Tätigkeit der Gesellschaft als „Beitrag zur Multikulturalität der Region und der Wojwodschaft, die für uns kein Hindernis, sondern eine Bereicherung ist.“ Henryk Hoch, der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren, hatte neben einem Grußwort die angenehme Pflicht, im Namen des Verbandes der deutschen sozialkulturellen Gesellschaften in Polen VdG drei Aktive mit der Ehrennadel des VdG auszuzeichnen. Für Verdienste für die deutsche Minderheit erhielten sie Ewa Pyszniak, die Vizevorsitzende Jadwiga Piluk und Danuta Niewęgłowska, die Leiterin der Tanzgruppe Saga. Vom eigenen Vorstand überraschend geehrt und später am Abend sogar besungen, wurde Jadwiga Piluk für ihren langjährigen Einsatz. Mit Geschenken und Rosen bedankte sich der Vorstand bei vielen der anwesenden Mitglieder, vor allem bei der in Bartenstein sehr aktiven Seniorengruppe. Für soziales Engagement und die Arbeit mit Senioren und Jugendlichen braucht ein Verein auch Unterstützung. Deswegen ging ein großer Dank zum einen nach Lippstadt zum dortigen Lions-Club, deren Vertreter Manfred Bielefeld, an die bereits sieben Jahre dauernde erfolgreiche Zusammenarbeit seiner Organisation mit der Gesellschaft und der örtlichen Verwaltung, erinnerte. Zum anderen wurde Rolf Degener erwähnt, der aus privater Initiative dem Verein monatliche Geldspenden und zweimal jährlich mit seinem Auto notwendige Sachspenden zukommen lässt. Genug der Lobesreden, aber noch nicht genug der Worte, dachten sich sowohl die junge Basia Mońko, die ein Gedicht vortrug, als auch die Seniorinnen Gerda Pabuta, Charlotte Przybyłek, Hilda Stypik und Monika Brynowska, die selbst gestaltete Verse präsentierten. Die Tanzgruppe Saga durfte im kulturellen Programm natürlich nicht fehlen. Und als dann Live-Musik erklang, schwangen auch die Gäste aus Heilsberg, Lyck und Landsberg mit den „einheimischen“ Mitgliedern und den Damen von der Johanniterstation das Tanzbein bis in den frühen Morgen. Uwe Hahnkamp Bischofsburg. Adventstreffen Kaffee sorgte für Stimmung Das Adventstreffen der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Bischofsburg fand am Sonntag, dem 18. Dezember statt. An ihm nahmen über 40 Personen teil. Die Feier begann mit einer heiligen Messe in der Johannes der Täufer Kirche in Bischofsburg, die Domherr Andre Schmeier abhielt. Nach der Messe fuhren die Mitglieder der Gesellschaft zum Sitz ihrer Organisation. Dort warteten bereits heißer Kaffee und Kuchen auf sie. Bei Kaffee und Kuchen herrschte bei den Teilnehmern schnell eine festliche Stimmung, also begannen sie gemeinsam zu singen. Gegen Ende des Treffens, als sie schon ein wenig müder wurden, er- hielten sie zur Stärkung belegte Brote. Den Imbiss bereitete Lidia Taube vor, die Schwiegertochter von Georg Taube, dem Vorsitzenden der Gesellschaft. Einen Tag früher hatten die Kinder der Mitglieder der Gesellschaft ihren großen Tag. Sie bekamen Päckchen vom Nikolaus mit Süßigkeiten und Puzzle. 1/2012 3 GESELLSCHAFTEN Bartenstein. Treffen von Freunden Werkstatt, Bälle und Geschenke Kann man die Weihnachts- und Neujahrszeit besser verbringen als in einer Gruppe herzlicher Freunde? Nein, und deshalb trafen sich die Mitglieder der deutschen Minderheit mehrmals, um zu feiern, zu lernen, Geschenke und Dekorationen vorzubereiten, sich zu erinnern und sich zu freuen. Schon seit Oktober bereiteten die Frauen des Handarbeitskreises Geschenke in Form von Mützen, Schals und Servietten mit weihnachtlichen Motiven vor. Es entstanden sogar gestrickte Krippenfiguren. Im November besuchten uns die Mitglieder des Lions Clubs Glückstadt und brachten Weihnachtspäckchen für kinderreiche Familien, die die Mitglieder des Klubs vorbereitet hatten. Helmut Breuer und seine Klubkollegen bereiteten auch unseren Senioren und Kindern eine Überraschung, indem sie den Weihnachstpäckchen noch Kaffee und etwas Süßes hinzufügten. Vielen, vielen Dank an sie. Im Dezember fand bei uns eine Werkstatt statt, bei der drei Generationen unserer Mitglieder Weihnachtsschmuck und –karten vorbereiteten. Es gab sehr unterschiedliche Techniken. Dank den künstlerischen Talenten von Danuta Niewęgłowska und den Teilnehmern der Werkstatt gewann unser Aufenthaltsraum ein schönes festliches Aussehen. Adventstreffen gab es zweimal. Eines für Senioren bei Kaffee, und ein zweites für Kinder und Jugendliche. 4 1/2012 Verse, Erzählungen und gemeinsames Singen von Weihnachtsliedern versetzte uns in heitere Stimmung. Die Erwachsenen erinnerten sich an den unter den Füßen knirschenden Schnee auf dem Weg zur Kirche, Weihnachtsbäume geschmückt mit Äpfeln, Lebkuchen und Nüssen, und an heimliches Prüfen, ob auf den Tellern schon Leckereien aufgetaucht waren. Es kam vor, dass da auch eine Rute lag. Ein wenig anders vergnügten sich die Kinder. Sie hatten einen Tisch voller Süßigkeiten, aber auch von ihnen selbst vorbereitete Lebkuchen und Weihnachtsgerichte zum Kosten. Es gab Wettbewerbe, Spiele, Lieder mit weihnachtlichen Themen und das Weihnachtslied ‚Kling Glöckchen’ klang am lautesten. Dank Ewa Huss-Nowosielska und der Adventswerkstatt in Heilsberg kennt die Jugend das sehr gut. Wir danken herzlich für die Einladung! Sogar unser Nikolaus war positiv überrascht, als „Saga” ihn mit ei- nem deutschen Weihnachtslied begrüßte. Nach den Feiertagen trafen sich unsere Kinder zum Faschingsball. In diesem Jahr fand er auf der Insel der Piraten statt. Auf der Insel schaute auch der Heilige Nikolaus mit einem Sack Süßigkeiten vorbei. Die Zeit der feierlichen Treffen liegt schon hinter uns, wir werden uns sicher lange an sie erinnern. Die Vorbereitung so vieler Attraktionen war möglich dank der Hilfe unserer weiblichen Mitglieder, der Jugendlichen aus der Tanzgruppe „Saga“, Danuta und Dorota Niewęgłowska, der finanziellen Unterstützung durch die Stiftung für die Entwicklung Schlesiens und unseren Sponsoren – der Heimatkreisgemeinschaft Bartenstein, dem Lions Club Glückstadt, Helmut Breuer und Rolf Degener. Die Schwestern der Johanniterstation nahmen wie jedes Jahr an unserem Treffen teil und bereiteten in Sorge um unsere Gesundheit jedem eine kleine Überraschung. Allen im Namen der gesamten Gesellschaft ein herzliches Dankeschön. Jadwiga Piluk STOWARZYSZENIA Bartoszyce. Jubileusz XX-lecia Stowarzyszenia Urodziny na wesoło Towarzystwo Społeczno-Kulturalne Mniejszości Niemieckiej w Bartoszycach powstało jako jedno z pierwszych na Warmii i Mazurach. Właśnie w październiku 2011 r. obchodziło dwudziestolecie swojego istnienia. Uroczystości związane z tą rocznicą zorganizowaliśmy 12.11.2011. Zgodnie z życzeniem naszych członków, tym razem postanowiliśmy uczcić nasz jubileusz bawiąc się wesoło. Byliśmy bardzo dumni, że w naszych skromnych uroczystościach udział wzięło tak wielu znakomitych gości: Miron Sycz – poseł na Sejm RP, Wojciech Prokocki – starosta powiatu bartoszyckiego, Krzysztof Nałęcz – burmistrz Bartoszyc, Bożena Martul – sekretarz Urzędu Miasta, Henryk Hoch przewodniczący naszego Związku Stowarzyszeń Niemieckich pan, Rolf Schwanhold, Helmut Bnreuer, Manfred Bielefeld, Dr Klaus Heger - przedstawiciele zaprzyjaźnionego Lions Club z Glückstadt oraz Rolf Degener – nasz przyjaciel i darczyńca. Cieszyliśmy się również bardzo, że na naszą uroczystość przyjechali członkowie stowarzyszeń niemieckich z Ełku, Górowa Iławeckie- go, Lidzbarka Warmińskiego, a także Uwe Hanhkamp z Radia Olsztyn. Program rozpoczęliśmy częścią oficjalną. Przewodnicząca Ewa Pyszniak przywitała przybyłych gości i przedstawiła krótką historię naszego stowarzyszenia. Przez te dwadzieścia lat dokonaliśmy sporo dla naszej społeczności, a także dla mieszkańców miasta i powiatu Bartoszyce. Najważniejsze, że ludność pochodzenia niemieckiego po tak długim czasie, mogła przed dwudziestu laty oficjalnie rozpocząć działalność, miała swoje miejsce spotkań, odnowiły się wspomnienia, znajomości i ci którzy mieszkali w odległych wioskach, często jako jedyna niemiecka rodzina mogli teraz przyjechać do stowarzyszenia i porozmawiać ojczystym języku. Wielu z założycieli, nie ma już wśród nas, ale jesteśmy im wdzięczni za decyzję założenia organizacji i podziwiamy za odwagę. Kolejno głos zabrali nasi goście. Wszyscy życzyli nam dalszych sukcesów, podkreślali dobrą współpracę z naszą organizacją. Dużą niespodziankę sprawił nam Henryk Hoch - przewodniczący ZSN Warmii i Mazur wręczając Ewie Pyszniak, Danucie Niewęgłowskiej i Jadwidze Piluk dyplomy i odznaczenia przyznane przez VDG w Opolu. Krótki program artystyczny przygotowała dla nas pani Dorota Niewęgłowska z zespołem „Saga”, kilka piosenek zaśpiewał zespół „Warmia” z Lidzbarka Warmińskiego. Nasze panie wraz z młodzieżą przygotowały kilka piosenek i wierszy o ojczyźnie i przyjaźni. Ponieważ naszym celem była dobra zabawa, po kolacji rozpoczęły się tańce. O północy mieliśmy jeszcze jedną atrakcję. Jeden z naszych gości z Niemiec obchodził 80. urodziny. Był tort, toasty i dalszy ciąg zabawy już z dwoma jubilatami. Bardzo szybko minęła ta noc. Mamy nadzieję, że wspomnienia pozostaną na dłużej. Zarząd dziękuje serdecznie wszystkim gościom za uświetnienie naszej uroczystości i wiele ciepłych słów pod naszym adresem. Panom Zdzisławowi i Danielowi Puchalskim za oprawę muzyczną uroczystości. Naszym członkom i młodzieży dziękujemy za pomoc w przygotowaniu części artystycznej, pyszne ciasta i wspaniałą atmosferę. Restauracji „Zacisze” za miłą obsługę i smaczne jedzonko. Tak trzymać, a będziemy razem świętować jeszcze niejeden jubi leusz! Jadwiga Piluk Hohenstein. Adventstreffen der Gesellschaft Wir bleiben den Traditionen unserer Heimat treu Das Adventstreffen der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Hohenstein fand am Samstag, den 10.12.2011, statt. Mit über vierzig Teilnehmern wurde die Feierlichkeit im Restaurant „Jagiełek“ begangen. Dank der Spenden unserer Landsleute aus Deutschland konnte die Feierlichkeit ein wenig festlicher gestaltet werden. Der Nachmittag war geprägt von festlicher und besinnlicher Stim- mung. Gemeinsam wurden Weihnachtslieder in Deutsch und Polnisch gesungen, danach gab es einen wohlschmeckenden Mittagstisch. Wir freuen uns und sind stolz, dass wir den Traditionen unserer Heimat treu bleiben konnten. Die Gesellschaft der deutschen Minderheit in Hohenstein dankt jenen, die dieses Adventstreffen möglich gemacht haben. Der Vorstand 1/2012 5 GESELLSCHAFTEN Mohrungen. Heiligabend mit Herder Die Geschichte der‚ Weißen Rose’ Herders Mohrungen ist die Geburts- und Jugendstadt Herders, Weimar die Stadt, in der er seine letzten 20 Lebensjahre verbrachte, starb und bestattet wurde. Gibt es noch etwas, was die beiden Städte verbindet? Ja, die Herderrose. Einige Tage vor Weihnachten findet in den denkmalgeschützten Räumen des Palastes der Familie zu Dohna, heute das Herdermuseum, seit 2003 die Veranstaltung „Heiligabend mit Herder“ statt. In seinen Räumen voller Porträts von Mitgliedern der Familie fand zuerst ein klassisches Konzert mit dem jungen Pianisten Jakub Dobrzycki statt, danach gemeinsames Singen von Weihnachtsliedern unter Klavierbegleitung von Ryszard Szurgot, dem Vorsitzenden der Gesellschaft der Musikliebhaber „Feliks Nowowiejksi“. Das alles trug am Sonntag, den 18. Dezember, zur gehobenen Atmosphäre dieses ‚Heiligabends mit Herder’ bei. Doch es geschah noch etwas während dieser Veranstaltung – eine Spitze lebendiger Geschichte und das beinahe wörtlich. Zur Herderrose. Mohrungen ist die Geburts- und Jugendstadt Herders, Weimar die Stadt, in der er die letzten 20 Lebensjahre verbrachte, starb und bestattet wurde. Vor einiger Zeit erzählte Gisela Harder von der Kreisgemeinschaft Mohrungen Ursula und Waldemar Mańka aus dem Vorstand der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Mohrungen, dass in Weimar am Die Symbolik der Rose Kultur weiß - Symbol der Reinheit, der Unschuld, schützt die Jungfräulichkeit. Sie ist auch ein Symbol der Reformation Luthers. rot - Symbol des Martyriums und der Liebe. gelb - Symbol der Eifersucht, der Untreue und des Verrats. gold - Symbol der Vollkommenheit. blau - Symbol für etwas Unmögliches. schwarz - Symbol für etwas Unerreichbares. Etwas unter der Rose sagen – etwas im Vertrauen sagen. Deswegen hing früher über den Tischen, an denen vertrauliche Gespräche geführt wurden, eine Rose und deswegen wurde die Rose auf die Beichtstühle gemalt. Über Rosen schreiten – alles im Überfluss haben. 6 1/2012 Haus, in dem Herder wohnte, noch immer eine von ihm selbst gepflanzte Rose wächst. So entstand der Gedanke, einen Trieb dieser Rose in Mohrungen am Museum des Dichters und Philosophen einzupflanzen. Dieter Zoch, ebenfalls Mitglied der Kreisgemeinschaft Mohrungen bemühte sich um Kontakt zur Stiftung „Weimarer Gärten”, die den Garten Herders verwaltet, und bekam ihre Zustimmung dafür, einen Trieb mitzunehmen. Im September 2011 gelangte der Trieb nach Mohrungen und wurde beim Museum eingepflanzt. Die Feier wurde im Hinblick auf das Schicksal der Setzlinge nicht allgemein bekannt gemacht. Es ist jetzt noch nicht klar, ob der Trieb anwächst und ob er den Winter übersteht. Das stellt sich im Frühling heraus. Auf jeden Fall soll die Rose weiß blühen. Diese interessante Geschichte enthüllte während des Heiligabends bei Herder Magdalena Bartoś, die Leiterin des Mohrunger Museums. Vor dem Hintergrund der Herderrose besprach sie auch die reiche Symbolik dieser Blume in Kultur und Religion. Den siebten Heiligabend mit Herder bereiteten, wie auch die vorherigen, das Herdermuseum in Mohrungen und die Gesellschaft der deutschen Minderheit „Herder“ in Mohrungen vor. Die Themen dieser Begegnungen betreffen hauptsächlich ostpreußische Bräuche, die Persönlichkeit und die Kultur Herders. Text und Foto lek GESELLSCHAFTEN Osterode. Weihnachtsbäckerei im Kindergarten Zwerge in der Konditorei Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen! Wer will guten Kuchen backen, der muss haben sieben Sachen, Eier und Schmalz, Butter und Salz, Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gehl. Schieb ihn in den Ofen rein! Am Samstag, dem 17. Dezember 2011, verwandelte sich der Sitz der Osteroder Gesellschaft der deutschen Minderheit „Tannen“ in eine weihnachtliche Konditorei. In ihr arbeiteten tapfer 13 kleine Bäcker. Über ihre Sicherheit wachten zwei Betreuerinnen: Magdalena und Anna Czajkowska. Der Unterricht begann traditionell mit dem Prüfen der Anwesenheit und einer kurzen Unterhaltung über das sich nähernde Weihnachtsfest. Danach gingen alle Kinder in die Küche, wo sie Schürzen, für das Backen notwendige Utensilien und einen wunderbar nach Lebkuchengewürz duftenden Teig erhielten. Zuerst rollten die Kinder den Teig aus, danach stachen sie Sterne, Weihnachtsbäume, Herzen und andere Gestalten aus, die sie nach dem Backen mit farbigem Zuckerguss, Mandeln, Nüssen oder süßen Streuseln verzierten. Der Duft der frisch gebackenen Plätzchen verbreitete sich im ganzen Gebäude. Den größten Teil davon hingen die Kinder an den Weihnachtsbaum, einen Teil nahmen sie mit nach Hause, und das, was „ungewollt“ bei der Arbeit zerbrach, aßen sie mit Genuss :). Der Unterricht endete mit einem Integrationsspiel mit dem Schwungtuch und einem gemeinsamen Bild vor dem, von den Kinder schön geschmückten, Weihnachtsbaum. Text: Magdalena Czajkowska Fotos: Magdalena und Anna Czajkowska 1/2012 7 GESELLSCHAFTEN Rastenburg. Adventstreffen Wie in einer großen Familie Das Adventstreffen der Mitglieder der Gesellschaft der deutschen Minderheit fand am 3. Dezember im schönen Restaurant des Hotels „Wanda” in Rastenburg statt. Es gab einen schön geschmückten Weihnachtsbaum und einen festlich gedeckten Tisch. Die Mitglieder der Gesellschaft, wie jedes Jahr elegant gekleidet, fanden sich zuerst zu einer gemeinsamen Mahlzeit zusammen. Die Gespräche hatten kein Ende. Alle fühlten sich wie in einer großen Familie. Sie freuten sich, dass sie zusammen sein konnten. Natürlich wurden – im Wechsel – deutsche und polnische Weihnachtslieder gesungen. Die ältere Generation sang deutsche Lieder, danach die Jugend polnische. Am Ende wiederholten wir alle Weih- nachtslieder auf deutsch. Es galt die Regel, dass wir uns ausschließlich auf Deutsch unterhalten. Wer es nicht konnte, schwieg – und bedauerte es sicher, dass er sich beim Lernen der Muttersprache wenig ins Zeug gelegt hatte. Das Treffen war sehr heiter, heiter wie die Adventszeit, die Zeit der Erwartung der Ankunft von Gottes Sohn. Nach dem Treffen verabschiedeten sich alle und wünschten einander ge- sunde und frohe Festtage. Solche Treffen bringen uns einander näher und erinnern uns an die deutsche Tradition der Adventstreffen. Eine während des Treffens durchgeführte Umfrage ergab, dass alle an weiteren Projekten teilnehmen wollen. Alle bekräftigten, dass die Atmosphäre sehr gut war und die Integrationsfunktion erfüllte, dass das Treffen kulturell wertvoll ist und die Tradition pflegt. Das Treffen fand dank der finanziellen Unterstützung von Frank Krawolitzki aus Erlangen statt. Leider konnte er nicht mit uns feiern, schickte aber einen Brief mit Wünschen für alle Mitglieder der Gesellschaft. Dieser Brief wurde auf dem Treffen verlesen und mit großem Applaus durch die Teilnehmer des Adventstreffen aufgenommen. Helena Oprzyńska Sensburg. Pflege der Gräber In der Erinnerung weiterhin lebendig Im Herbst brachten die Mitglieder der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Bärentatze“ in Sensburg wie jedes Jahr die Gräberfelder in der Umgebung in Ordnung. Am 31.11.2011 säuberten die Mitglieder der Gesellschaft Karol Czerwiński und Iwona Grochowska die Gräberfelder in Alt Rudowken, Schmidtsdorf, Olschewen und Weißenburg. Überall legten sie Blumen nieder und entzündeten Grabkerzen. Die Zahl der darin beerdigten Menschen ist unterschiedlich: von einem Dutzend bis über vierzig Personen. In vier Fällen sind es Zivilisten, die nach dem Einmarsch der Sowjetarmeen in Ostpreußen Anfang 1945 ermordet wurden. In Schmidtsdorf etwa gibt es zwei Begräbnisorte. An einem ist ein Soldat aus dem I. Weltkrieg begraben, am zweiten Zivilisten aus dem II. Weltkrieg. - Um die Gräber kümmern wir uns praktisch von Anfang an. Früher haben das Mitglieder unserer Gesellschaft gemacht, die an diesen Orten wohnten. Wegen des fortgeschrittenen Alters oder des Todes dieser Mitglie- der, übernehme ich diese Aufgabe seit ein paar Jahren. In diesem Jahr hat mir Karol Czerwiński geholfen, im vorigen Jahr Ela Jankowska, früher Berta Ćwiek – sagt Iwona Grochowska aus dem Vorstand der „Bärentatze“. In Weißenburg jedoch bringen die Einwohner selbst die Gräber in Ordnung. Solche Aufräumaktionen finden praktisch zweimal jährlich statt: im Herbst und im Frühling. Dann finden sich auf den Gräbern auch Grabkerzen und Blumen. lek Sensburg. Adventstreffen Gemeinsamer Gesang und Gespräche Unser Adventstreffen fand wie jedes Jahr im Saal des Büros in der ulica Wolności in Sensburg statt. Wir organisierten es am 3.12.2011 für Mit- 8 1/2012 glieder, die älter als 50 Jahre sind. Die Feierlichkeit verschönerte ein kleiner Imbiss in Form von Kaffee und Kuchen. Es gab auch gemeinsames Sin- gen und viele Gespräche. Ein weiteres Treffen mit Weihnachtspäckchen für die Kinder führten wir am 10.12.2011 durch. iwo GESELLSCHAFTEN Lyck. Entwicklung vom Gesang zum Chor Die masurischen Lerchen kehren zum Frühling zurück Bislang sind es sieben Frauen und ein Mann. Aber es steht dem nichts im Wege, dass es noch mehr Frauen und Männer werden. Worum geht es? Um den Chor der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Lyck. Dass es auf den Treffen der Mitglieder der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Lyck heiter zugeht, dass dort gesungen wird, wissen alle. Denn schon immer sangen die Menschen auf den Treffen, besonders wenn die Vorsitzende selbst sie auf dem Akkordeon begleitete. Im Herbst 2011 jedoch gab es eine Veränderung. – Wir hatten damals viele Ausflugsgruppen aus Deutschland. Sie besuchBesetzung des Chors Irena Orłowska, Maria Wojciechowska, Helena Walicka, Hildegard Nowik, Edyta Olechnowicz, Katarzyna Zieziulewicz, Horst Waledy, Irena Szubzda - Akkordeon ten unsere Gesellschaft und baten darum, dass jemand ihnen Lieder singt, am besten Heimatmelodien, erinnert sich Irena Szubzda, die Vorsitzende der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Masuren“ in Lyck. Die sangesfreudigsten Mitglieder der Organisation versammelten sich also und sangen Lieder für die Masuren aus Deutschland, aber auch für andere Gäste, für die es die erste Begegnung mit dem Land der dunklen Wälder und kristallenen Seen war. Sie wurden die Basis des Chors. Die Feuertaufe bestand der Chor im Oktober 2011, als, anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Ełk an den Schriftsteller Siegfried Lenz, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen Rüdiger Fritsch und Gabriele Neumeier vom deutschen Generalkonsulat in Danzig den Sitz der Gesellschaft besuchten. Seit dieser Zeit trat der Chor zu verschiedenen Anlässen vor den Mitgliedern der Gesellschaft auf. – Bis jetzt haben wir sechs Lieder im Repertoire, die die Gattung Heimatmelodie repräsentieren, aber es werden bald mehr sein, versichert Irena Szubzda. Obwohl sie die Vorsitzende der Gesellschaft ist, möchte sie die Leitung des Chors nicht übernehmen. Er hat also weder einen Leiter, noch einen Namen. Im Moment halten sich alle an die ausgedruckten Texte und Melodien. Doch auf der kommenden Hauptversammlung wird die Vorsitzende den Mitgliedern die Wahl eines Namens für den Chor vorschlagen. Für den Winter hat der Chor jedoch die Proben eingestellt, weil die Mehrheit seiner Mitglieder außerhalb Lycks wohnt und Schwierigkeiten mit der Anfahrt hat. - Zum Frühling nehmen wir unsere Treffen wieder auf und erweitern das Repertoire. Wenn sich uns jemand anschließen will, laden wir herzlich ein, versichert die Vorsitzende. lek Johannisburg. Adventstreffen Am artigsten waren die Mütter Von der Begegnung mit dem Nikolaus nahmen die Kinder Päckchen mit nach Hause, und ihre Mütter neue Bekanntschaften und die Überzeugung, dass „Roś“ etwas Feines sein kann. Das Adventstreffen der Gesellschaft „Roś” in Johannisburg am 3. Dezember fand wie das vorige im „Hotel nad Pisą” statt. Von 80 Senioren, die daran hätten teilnehmen sollen, kamen etwa 60. Die nicht Anwesenden plagten die gesundheitlichen Probleme, oder sie hatten keine Fahrtmöglichkeit. An der Feier nahm Jan Alicki, der Bürgermeister von Pisz, teil. Er grüßte alle Versammelten und sprach ihnen weihnachtliche Wünsche aus. Es erschien auch Mira Kreska, die langjährige Vorsitzende der Johannisburger Gesellschaft. Jeder Teilnehmer des Treffens erhielt die Texte der Adventslieder, also gab es mit dem Singen keine Probleme. Wenn die Leute nicht sangen, spielte weihnachtliche Musik aus dem Rekorder. Es gab natürlich einen süßen Imbiss und Getränke. Jeder bekam auch ein bescheidenes Geschenk. Das Treffen verlief in einer feierlichen und netten Atmosphäre, hatte aber ein unerwartetes Finale. Denn am Ende sollten alle Teilnehmer eine Umfrage zum Verlauf des Treffens ausfüllen. Und das erwies sich als ein sehr großes Problem. Warum? Weil die Leute ihre Brillen nicht bei sich hatten. Eine Woche später, also am 10. Dezember feierten die Kinder der Mitglieder von „Roś”. Ihr Weihnachtstreffen fand im Johannisburger Kulturhaus statt. Es kamen ungefähr 40 Kinder von 1 bis 12 Jahren, die meisten mit ihren Müttern. Es war ein richtiger Nikolaus da, der Geschenke verteilte. In den Päckchen, die die Kinder von ihm bekamen, waren Süßigkeiten und Maskottchen. Die Kinderfeier konnte nicht ohne Tänze und verschiedene Spiele ablaufen, an die sich sehr gerne die jungen Mütter anschlossen. - Für das gegenseitige Kennenlernen, die Integration der jungen Generation, mit der wir Schwierigkeiten haben, war diese Feier für Kinder eine wunderbare Gelegenheit. Ich hoffe, dass diese Mütter häufiger und nicht nur wegen des Nikolaus zu uns kommen werden, sagt Dietmar Leymanczyk, der Vorsitzende der Gesellschaft. lek 1/2012 9 jugendseite Allenstein. Radiowerkstatt Zeit für den Kampf mit ... der Zeit Habt ihr beim Radio hören jemals überlegt, wer dieser Mensch ist, der daraus zu euch spricht? Wie er aussieht? Ob er wirklich so ein Enthusiast ist, um uns jeden Morgen mit heiterer Stimme anzusagen, dass es schon Zeit ist, zur Arbeit aufzustehen? Auch ich habe früher einmal darüber nachgedacht – jetzt muss ich es nicht mehr. Die Werkstatt im Sender von Radio Olsztyn hat wirksam viele meiner Zweifel aufgelöst. Eine mehrköpfige Gruppe aus Ortelsburg und Allenstein konnte während des Projekts „Grundlagen der Radioarbeit“, das die Redaktion der deutschsprachigen Sendung „Allensteiner Welle“ vom 18. bis 20. November 2011 organisierte, die Geheimnisse des Berufs des Radiojournalisten kennen lernen. Das Vorhaben hatte zum Ziel, an der Kunst des Journalismus interessierten Jugendlichen auf die Arbeit als Radiokorrespondenten bei verschiedenen, vom Verband der deutschen Gesellschaften in unseren Städten organisierten, Initiativen vorzubereiten. Die Werkstatt begann mit der Besichtigung des Allensteiner Senders: Aufnahmestudios, Arbeitsplätze für die einzelnen Tätigkeiten beim Radio, Konferenzsaal. Die Menge an Geräten, verschiedenartiger Ausstattung, verglasten Wänden und Uhren macht Eindruck. Wir beobachteten auch die Entstehung der live-Übertragung von Agnieszka Lipczyńskia, gestanden übereinstimmend ein, dass eine teilbare 10 1/2012 Aufmerksamkeit die wichtigste Fähigkeit ist – und dazu unentbehrlich für diese Arbeit. Später kam die Zeit für Ausspracheübungen mit Mariusz Borsiak, die entgegen aller Erwartungen überhaupt nicht trivial waren. Ganz im Gegenteil – sie bereiteten uns viele Probleme. Richtige Intonation, Diktion, Stimmmodulation, und dazu noch schnelles Sprechtempo – das ist keine kleine Leistung! Zuletzt kamen wir damit ziemlich gut zurecht und begannen gleichzeitig mit der Realisierung weiterer Aufgaben. Jeder Teilnehmer konnte im professionellen Studio eine vorher selbstständig geschriebene Information über eine frei gewähltes Thema aufnehmen und danach einer Bearbeitung unterziehen. Wir bekamen ausführliche Hinweise angefangen davon, wie man Töne aufnimmt und das Tonmaterial für das Radio vorbereitet, bis zu Fragen wie der Nutzung von Computerprogrammen und damit verbundenen technischen Neuheiten. Im Unterricht mit Anna Przywoźna erfuhren wir mehr über grundlegende journalistische Formen wie Interview, Bericht, Reportage, Satire, Kommentar, Rezension, Kolumne; wir bereiteten auch eine eigene Umfrage oder Interview vor. Einige von uns machten echte Perlen! - Ich wusste nicht, dass man mit ein und derselben Stimme so viele Emotionen und wichtige Informationen übermitteln kann, betont Ewa Ulatowska, eine der Teilnehmerinnen des Projekts. Ich denke, dass dieser Satz am besten unser Ringen mit dem Radio beschreibt. Am Ende begaben wir uns zum gemeinsamen Mittagessen in ein nahe gelegenes Restaurant, um das so intensiv verbrachte Wochenende feierlich zu begehen. Was ist das Interessanteste an all dem? Meine Aufmerksamkeit zogen von Anfang an die Uhren auf sich. Verschiedene Gestalten, Muster und Stile – allgegenwärtige Zeitmesser! In jedem Raum stolz an der Wand platziert, ob elektronisch oder ganz alt mit schäbigem Zifferblatt, zählen sie beharrlich die Minuten. Obwohl uns das gewöhnlich nicht mit Optimismus erfüllt, muss ich zugeben, dass hier die Zeit noch schneller läuft. Das Arbeitstempo im Radio, die Menge der Änderungen und die dauernde Eile bewirken, dass alles hier so absurd erscheint: wie werden sie nur mit allem im Verlauf dieser 86400 Sekunden fertig, deren Zeuge ich das Wochenende war? Kamila Mańka jugendseite Allenstein. Ideenwerkstatt für Jugendliche Kritik, Rakete der Träume und ... Rückkehr zur Erde! Diese Schlagwörter sagen nicht besonders viel, aber für die Teilnehmer des Projekts „Ideenwerkstatt für Jugendliche - am Anfang steht immer eine Idee…” ist die Sache wesentlich einfacher. Sie konnten sich überzeugen, dass das Gestalten von Projekten – allem Anschein zum Trotz – nicht so schwierig ist. Entsprechend dieser Annahme und mit den Köpfen voller Ideen begannen sie eine intensive Arbeit, um im Endeffekt fertige Konzepte zu präsentieren. mit anderen Initiativen dieses Typs. Die Aufgaben, mit denen wir konfrontiert wurden, waren sehr differenziert. In Gruppen entwarfen wir ein aktuelles Bild der deutschen Minderheit, sprachen darüber, was uns nicht gefällt und was wir ändern würden, wir entwickelten eine Idealvision unserer Organisation (daher die Bezeichnung im Titel – Rakete der Träume) und arbeiteten konkrete, umsetzbare Projekte aus, an denen wir weiter arbeiten werden. Über alles wachten die Mode- Die Werkstatt fand vom 16. bis 18.12.2011 im Polnisch-Deutschen Jugendzentrum in Allenstein statt. Die Organisation hatte Yvonne Joachim übernommen, die Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen mit Sitz in Stuttgart (IfA), das gemeinsam mit dem Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren das Projekt finanzierte. Unter den Teilnehmern dieser Begegnung fanden sich Jugendliche der deutschen Minderheiten aus unterschiedlichen Städten unserer Region: Allenstein, Heilsberg, Ortelsburg, Osterode, Peitschendorf und Landsberg. Das Projekt begann völlig standardmäßig mit dem Kennenlernen und der Integration aller Teilnehmer. Damit endete die Ähnlichkeit ratorinnen, die unsere Zeit organisierten, einige Fragen aus einem anderen Blickwinkel betrachten halfen und uns als neutrale Personen bei der Kommunikation unterstützten. Jetzt, da wir schon fest und sicher über die Erde schreiten, bleibt nichts anderes, als darauf zu achten, dass alle unsere Vorhaben in nächster Zukunft realisiert werden – was ich uns wünsche. Das war jedoch nicht Alles, was uns an diesem Wochenende beschäftigte... Wir konnten auch beim Gang durch die Straßen der Allensteiner Altstadt und Bewundern der Attraktionen des Jarmark Warmiński die Aura der kommenden Feiertage spüren. Abends war Zeit für Gespräche und das Anfertigen von Weihnachtsbaumschmuck aus Filz, und am Sonntag Vormittag begaben wir uns auf eine Fahrt mit dem Pferdewagen zum Gestüt von Janusz Kojrys. Dort konnten wir uns nach einer angenehmen, doch anstrengenden Fahrt am Lagerfeuer aufwärmen, uns stärken und bei Musik die Freizeit verbringen. Zeit, die sehr schnell verfloss... Es ist schon ironisch: wir hatten noch nicht geschafft, unsere Koffer fertig auszupacken, da mussten wir schon wieder nach Hause. Das bestätigt Eines: Werkstatt gelungen! Hoffen wir, dass sie die Teilnehmer wirksam zum Handeln ermuntert und eine Motivation und Werbung für all die sein wird, die noch nicht an ähnlichen Unternehmungen teilgenommen haben. Verlieren wir nicht unsere Energie: mit kleinen Schritten und auf ausdauernden Beinen kommt man wirklich weit! Text und Foto Kamila Mańka 1/2012 11 FORUM Czas prawdziwych bohaterów? Związek Młodzieży Mniejszości Niemieckiej postanowił udać się w poszukiwania bohaterów codzienności oraz odpowiedzi na nurtujące współcześnie młodych ludzi pytania. Polsko-niemiecki konkurs, organizowany przez nasz Związek we współpracy z niemiecką rozgłośnią Deutsche Welle oraz Instytutem Stosunków Kulturalnych z Zagranicą, służyć ma dialogowi międzypokoleniowemu, przedstawiając świat myśli dzisiejszej niemieckojęzycznej młodzieży w Polsce. Chcemy się dowiedzieć, jakie wzorce osobowe według młodych ludzi są dziś godne naśladowania, przeciwko czemu na przykład, na znak protestu, wyszliby na ulicę i czy w ich oczach warto się angażować w wolontariat. Przy okazji mamy nadzieję odkryć dziennikarskie talenty wśród młodzieży, które warto wspierać zawodowo. Główną nagrodą jest bowiem płatny staż w redakcji Deutsche Welle w Bonn. Organizator poza tym pokrywa koszty podróży i noclegu dla stażysty. Warto zatem brać udział w tym konkursie! Termin dostarczenia prac upływa 26 lutego 2012 r. Szczegóły w załączniku oraz na stronie: www.bjdm.eu Projekt jest współfinansowany ze środków Instytutu Stosunków Kulturalnych z Zagranicą, Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland oraz Union Stiftung. Karolina Fuhrmann menadżer d/s kultury Instytutu Stosunków Kulturalnych z Zagranicą ul. M. Konopnickiej 6, 45-004 Oppeln/Opole, Polska/Polen Tel. 0048 77 4416206, Fax. 0048 77 4416206 http://www.ifa.de , http://www.bjdm.eu Prusy Wschodnie w obiektywie Biblioteka Planeta 11 w Olsztynie zaprasza do udziału w konkursie fotograficznym "Prusy Wschodnie w kadrze historii". Sprawdźcie regulamin konkursu. FOTO KONKURS - Prusy Wschodnie w kadrze historii Regulamin konkursu 1.Konkurs ma charakter otwarty. Udział w nim jest bez 8.W konkursie mogą wziąć udział jedynie prace będące płatny. oryginalnymi zdjęciami autora. 2.Czas trwania: 02.01.2012-29.02.2012. 9.Każdy uczestnik może złożyć max. 3 zdjęcia (tylko 3.Konkurs skierowany jest wyłącznie do fotoamatorów. w wersji papierowej) 4.Fotografowanym obiektem ma być budowla lub miejsce, 10. Wszystkie prace zgodnie z postanowieniami niniejsześciśle związane z przedwojenną historią Prus Wschodgo regulaminu zostaną ocenione przez jury nich. 11. Najlepsze prace zostaną nagrodzone i zaprezentowane 5.Data zakończenia konkursu jest również terminem nadna wystawie w Planecie 11 w terminie wyznaczonym syłania prac na adres: Planeta 11, Piłsudskiego 38, 10przez organizatora konkursu. 450 Olsztyn. Zdjęcia można również składać osobiście 12. Organizator zastrzega sobie prawo do bezpłatnego wyw Planecie. Osobą odpowiedzialną jest Magdalena Sokorzystania prac nadesłanych na konkurs . łowiej. 13. Werdykt jury jest ostateczny. Nadesłanie prac na kon6.Zdjęcia mogą być wykonane w dowolnym rozmiarze kurs jest równoznaczne z oświadczeniem posiadania i technice. praw autorskich do zdjęć i zgody na publikację wize7.Zdjęcia, powinny zawierać: runku fotografowanych osób oraz akceptacją niniejsze- imię i nazwisko autora, go regulaminu. - numer telefonu lub adres email 14. Nie wysyłamy nagród pocztą:) - tytuł mile widziany:)) Zobacz więcej: http://orientacja.pl/84535,Prusy-Wschodnie-w-obiektywie-Konkurs-w-Planecie-11.html#ixzz1j8BCdGQe 12 1/2012 gesellschaften Elbing. Adventsmütterchen kehren zurück Die Erinnerung lebt wieder Überall in Ost- und Westpreußen taucht im Dezember der Nikolaus auf. Nicht so in Elbing. Dort kommen die Adventsmütterchen. Früher sammelten sie vor Weihnachten Geld für Krankenhäuser und Altersheime, heute verteilen sie bei der Adventsfeier der Gesellschaft der Bevölkerung deutscher Herkunft in Elbing Geschenke. Die Erinnerung an Traditionen wach zu halten, ist schwierig. Der deutschen Minderheit in Elbing ist das mit den Adventsmütterchen gelungen, vor einigen Jahren wurde sogar der Versuch gemacht, diesen Brauch wiederzubeleben. Was also hat es mit diesem Brauch auf sich? „Die alten Frauen aus den Hospitälern und Altersheimen in Elbing hatten seit alter Zeit das Privileg, in der Vorweihnachtszeit als Adventsmütterchen gekleidet von Haus zu Haus zu gehen und Spenden für ihre Einrichtungen zu sammeln“, erläutert die Vorsitzende der Elbinger deutschen Minderheit, Róźa Kańkowska. Daraus wurde ein traditioneller Besuch der Adventsmütterchen in der Zeit nach dem ersten Advent, auf den sich die Kinder der Elbinger Familien besonders vorbereiteten. Sie wurden dann nämlich gefragt, ob sie brav gewesen waren, und durften ihre Wunschzettel abgeben, die die Adventsmütterchen an den Weihnachtsmann weiterleiteten. Die ehemalige Vorsitzende der Elbinger deutschen Minderheit Hilda Sucharska erinnert sich: „Das habe ich als Kind auch noch gemacht. Wahrscheinlich landeten die Wunschzettel aber einfach bei den Eltern.“ Die Adventsmütterchen trugen ein schwarzes Kopftuch und einen grau-braunen Strohhut, um die Schultern ein weißes Umhängetuch. Dazu kam ein Weidenkorb, eine Sammelbüchse und ein Glöckchen, das sie bei den wartenden Familien ankündigte. Auf dem Photo links Elżbieta Sobczak, rechts Karin Zielińska Historische Postkarte aus dem Internet (bzw. laut dortiger Angabe aus dem Nachdruck des Buches „Elbing und Umgebung“ von 1910, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1989) Wie wichtig den Elbingern dieser Brauch war, kann man an einem Ereignis vom Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts erkennen. Damals wurde er nämlich verboten. „Darüber waren die Elbinger Bürger so empört, dass der Magistrat der Stadt das Verbot wieder aufheben musste“, berichtet Róźa Kańkowska. Bei der deutschen Minderheit in Elbing sind sie auch heute noch beliebt. Die Teilnehmer der Adventsfeier in Elbing empfingen die Adventsmütterchen Elżbieta Sobczak und Karin Zielińska jedenfalls sehr herzlich. Und anders als ihre Vorgängerinnen sammelten sie kein Geld, sondern verteilten an die Anwesenden Schokolade. Text und Foto Uwe Hahnkamp 1/2012 13 FORUM Neue Bücher Die gegenwärtigen Bewohner des ehemaligen Ostpreußen In der Serie der Veröffentlichungen des Instytut Zachodni in Posen erschien die interessante Arbeit von Andrzea Sakson „Von Memel nach Allenstein”. Unter den Werken des Autors ist das eine ungewöhnlich ehrgeizige Position, die den Versuch einer Erfassung der gesellschaftlichen Prozesse darstellt, die auf dem gesamten Gebiet Ostpreußens stattfanden, das nach dem Zweiten Weltkrieg Litauen, Polen und Russland eingegliedert worden war. Das Buch verdient eine tiefgründige Lektüre. Insbesondere die Kapitel, die die Realität nach 1945 behandeln, als in den getrennten Teilen Ostpreußens ein, in der Geschichte nie da gewesener Wechsel, der Bevölkerung erfolgte. Es kamen, nicht immer freiwillig, neue Siedler hierher – Polen, Russen, Litauer, die die Gesellschaftsstruktur dieses Gebietes komplett änderten. Die alten Einwohner wurden weniger, die neuen wurden dem schwierigen Prozess des Hineinwachsen in den Bereich des realen Sozialismus unterworfen. Nach 1990 erfolgten weitere Änderungen, die A. Sakson zum Gegenstand seiner Forschungen machte. 14 1/2012 Aus diesem Grund sind das Kapitel „Die postmigrative Gesellschaft im Transformationsprozess” und das letzte Kapitel, das „Neue Identitäten im Licht eigener Forschungen”, interessant. Aus diesen Forschungen geht hervor, dass für die gegenwärtigen Einwohner Ermland und Masurens, des Königsberger Gebiets und des Memellandes vor allem die Gegenwart und die Zukunft ihrer Regionen wichtig ist. Das, was ihnen gemein ist, ist die historische Ve r g a n genheit und die E r i n nerung an sie. Gleichartig ist ihre U m g e bung, der ähnliche Typ der ehemaligen Bebauung, die räumliche Struktur der Städte und Dörfer, sowie die Kommunikationslinien. Gemeinsam ist auch das Klima und die differenzierte Umwelt. Es verbindet sie die Liebe zu diesen schönen, für sie heimatlichen und familiären Gegenden, die früher einmal Ostpreußen bildeten. Die mit den gesellschaftlichen, nationalen und wirtschaftlichen Problemen verbundenen Fragen können langweilig erscheinen, dank ihrer ge- lungenen Verbindung mit Geschichte und politischem Denken jedoch liest sich die Arbeit mit großem Interesse, weil sich bisher niemand an eine ähnliche Problemstellung gewagt hat, obwohl sie 20 Jahre nach dem Zerfall der UdSSR normal und unerlässlich erscheinen würde. Wir erhalten ein Buch, das an einem festen Ort so stark verwurzelt ist, dass es ein wichtiger Teil der Geschichte dieser Region wird. Die darin behandelten Probleme sind wichtig für Polen, Litauer, Russen und Deutsche – für alle, die sich für die Geschichte ihrer Heimatregion interessieren. Alfred CZESLA Andrzej Sakson: Od Kłajpedy do Olsztyna: współcześni mieszkańcy byłych Prus Wschodnich: Kraj Kłajpedzki, Obwód Kaliningradzki, Warmia i Mazury. Poznań, Instytut Zachodni, 2011, 828 S., deutsche Zusammenfassung Andrzej Sakson wurde 1952 in Elbing geboren. Er ist Professor für Soziologie und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institut ‚Zachodni’ in Posen, Autor vieler Arbeiten zu gesellschaftlichen Änderungen in Ermland und Masuren, polnischen-deutschen Beziehungen und Migration, unter anderem „Zwischen Polen und Deutschen gibt es noch Masuren und Ermländer”; „Die deutsche Minderheit in Polen. Gegenwart und Zukunft”. Bild: Privatarchiv A. Czesla FORUM Allenstein. Programmkino oder das „Awangarda“ lebt noch Der letzter Mohikaner des Kinomarktes In ganz Nordpolen sterben die traditionellen Kinos aus. Noch Anfang des 21. Jahrhunderts gab es allein in Allenstein mit „Grunwald“, „Polonia“ und „Kopernik“ drei Kinos mehr als heute. Geblieben ist das „Awangarda“ und es existiert nach den Turbulenzen 2011 weiterhin – nur nicht mehr am alten Platz. 1910 eröffnete in der Oberstraße 5 in Allenstein das Kino „Luisen-Theater“. Bereits im November 1911 wechselte es den Standort und firmierte ab dann unter der Adresse Markt 23. Es hielt sich dort bis 1990, zuletzt als staatliches Kino „Awangarda“, und wurde dann von Konrad Lenkiewicz und Danuta Fedorczuk übernommen. Das „Awangarda“ war als letzter kleiner Mohikaner auf dem Kinomarkt in Allenstein dem polnischen Programmkino-Netz beigetreten und sogar von „Europa Cinemas“ aufgenommen worden. Das Projekt Neue Horizonte der Filmerziehung sprach und spricht ein junges, kinobegeistertes Publikum an. Noch am 22. März 2010 bei der Eröffnungsfeier der Deutschen Kinowoche kündigte Konrad Lenkiewicz an, die 100 Jahre am selben Standort mit verschiedenen Veranstaltungen bis 2012 zu feiern. Im April 2011 stand das „Awangarda“ dann vor dem Aus. Der Besitzer des Gebäudes, in dem das Kino logierte, wollte es verkaufen; den Kinobetreibern wurde gekündigt. Erst hieß es, Ende August wird ausgezogen, letztendlich wurde es Ende September. Da stand aber schon fest, dass es weitergehen wird: im Gebäude der Buchhandlung „Centrum książki“ am plac Jana Pawła II 2/3, mit 60 statt 200 Plätzen, mit einem kleinen Vortragssaal und bald wieder mit einem Café. Am 23. Oktober wurden dort die ersten Filme gezeigt, seit Mitte November läuft das „Awangarda“ wieder normal. Und das hoffentlich weitere 100 Jahre. Text und Foto: Uwe Hahnkamp Allenstein. Hörfunk im Wandel „Allensteiner Welle“ – gewappnet für die Zukunft 10 Jahre und kein bisschen leise – das ist die Radiosendung für die deutsche Minderheit in Ermland und Masuren „Allensteiner Welle“. Und sie ist bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Dafür sorgt das Redaktionsteam unter der Leitung von Anna Przywoźna. Am 1. April 2001 ging die „Allensteiner Welle“ zum ersten Mal auf Sendung, um 18.05 Uhr, 15 Minuten lang und komplett zweisprachig moderiert. Das 10. Jubiläum wurde im April letzten Jahres gefeiert. Seit damals ist die Sendung auf 25 Minuten gewachsen und wird um 20.05 Uhr ausgestrahlt. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf Ereignissen bei der regionalen deutschen Minderheit und Themen, die sie betreffen. Welchen Herausforderungen muss sich die Sendung stellen? Die Hörerstruktur verschiebt sich und eine Digitalisierung des Radios mit der Möglichkeit eines Internetkanals für die Minderheit deutet sich an. Auch von Liveschaltungen wird geträumt. „Dem allen wollen wir offensiv begegnen“, erklärt die leitende Redakteurin Anna Przywoźna. „Wir hatten Ende Dezember 2010 ein Sprechtraining, im letzten November eine technische Schulung und vor kurzem eine Werkstatt „Einführung in die Radioarbeit“. Es gibt mehr Hörer, die mit uns Deutsch lernen, und wenn wir die Möglichkeiten nutzen wollen, die sich uns bieten, brauchen wir ein größeres Team.“ Etwa zur EURO 2012, wenn es häufiger Nachrichten auf Deutsch für Touristen und Fans geben könnte. Dieser Ausgabe des Mitteilungsblatts ist für jede Gesellschaft der deutschen Minderheit eine CD mit einer Auswahl von Beiträgen der „Allensteiner Welle“ aus dem letzten Jahr beigelegt. Wir freuen uns über Ihre Meinung zu unserer Sendung und über Informationen zu runden Geburtstagen und interessanten Ereignissen. Bitte geben Sie uns rechtzeitig Bescheid, damit wir im Vorfeld eine Nachricht senden können. Wir versuchen dann auch nach Möglichkeit, von Ihren Veranstaltungen zu berichten. Wie sich das anhört, können Sie selbst erleben mit der „Allensteiner Welle“ – sonntags um 20.05 Uhr bei Radio Olsztyn und auf www.ro.com.pl Uwe Hahnkamp 1/2012 15 FORUM Allenstein. Ein Vortrag von Prof. Oscar Blarr Von Ostpreußen nach Ermland und Masuren In seinem Vortrag anlässlich der Konferenz zum 20-jāhrigen Jubiläums des Nachbarschaftsvertrag Vertrag zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland erläutert der Organist und Komponist Motive seiner Kompositionen, zeigt das reiche Orgel-Erbe der Region auf und plädiert eindringlich für dessen Erhalt. Zur Vorgeschichte meines Referates (…), ich wurde 1934 in Bartenstein/Ostpreußen geboren, dem heutigen Bartoszyce. Von meiner masurisch-pruzzischen Großmutter Maria Muschal lernte ich die evangelischen Kirchenlieder. In der gotischen Backsteinkirche, erbaut um 1380, lernte ich die schönste Barockorgel Ostpreußens bewundern; hier entstand meine lebenslange Liebe zur Orgel. Im Kindergottesdienst wurden uns drei wichtige Personen der Menschheit sehr ans Herz gelegt: Jesus, Immanuel Kant und Nicolaus Copernicus. Auch diese Saat ist aufgegangen und hat kompositorische Früchte getragen bis heute, zuletzt in der IV. Symphonie, die ich „In honorem Nicolaus Copernicus" komponiert habe. Erwähnen sollte ich auch, dass in jenen ostpreußischen Kinderjahren eine gewisse Vertrautheit zur Jüdischen Nachbarschaft bestand. (…) Mein beliebtester und ehrenvollster Spielplatz waren die Heizungsräume der riesigen Mühlenbetriebe der Familie Meyer. Meine ersten Bleisoldaten bekam ich vom langbärtigen Abba Meyer geschenkt, als der bei Kriegsbeginn 1939 aus seinem Haus geschmissen wurde und Bartenstein angeblich mit dem Ziel Palästina/ lsrael verlassen musste. In das Souterrain der Fabrikantenvilla Meyer zogen bald Kriegsgefangene ein. Das Motiv des vertriebenen Juden und das der Gefangenen, mit denen wir zeitweise einen regen Austausch von Nahrungsmitteln unterhielten, kam später in meinen Stücken zu Ehren von Maximilian Kolbe, Janusz Korczak und dem jungen Walerian Wrobel (…) zum tragen. (…) ich möchte sagen, dass (…) die Künstler und Theologen, soweit sie über einen ökumenischen Horizont verfügen, den Wandel der Beziehungen unserer Länder zum Besseren bereiteten. Dafür ein Beispiel: 1960 gab es auf den „Donaueschinger Musiktagen für zeitgenössische Tonkunst" mit dem Stück „Anaklasis" eines völlig unbekannten Kom16 1/2012 ponisten eine große Überraschung. Sein Name war Krzysztof Penderecki. Wer war Penderecki? Ein junger Pole, gerade 27 Jahre jung. „Ein Pole?“, fragte man ungläubig. Nach Pendereckis Erfolg beim Südwestfunk stürzte sich nun auch der Westdeutsche Rundfunk auf das Talent und betraute ihn mit bedeutenden Aufgaben, von denen die „Lukas Passion“ weltberühmt wurde. Mit der Nähe zu Penderecki wurde mir meine alte Heimat Ostpreußen wieder gewahr, denn Ostpreußen war ja nun Polen. Und in dem Maße, in dem ich meine alte Heimat sah, begegnete mir das Polen der Gegenwart. (…) Das geschah zunächst in Warschau beim „Warschauer Herbst" 1970. (…) Von Warschau aus nahm ich ein Taxi, um in Bartenstein nach den Resten der Barockorgel zu suchen. (…) 1995 erlebte ich hier in meiner Taufkirche das Glück, mein Quintett „Die Kürbishütte" durch das Rheinische Bachkollegium zu genießen. Ich möchte jetzt noch einen Themenkreis berühren, der mit dem reichen OrgelErbe dieser Region zu tun hat. Ostpreußen war, von Beginn der Eroberung durch den deutschen Ritterorden an, ein Orgelland. Leuchtende Orgelbauer-Namen sind die Familie Zickermann - von deren Orgeln existieren noch wichtige Reste in Wartenburg/ Barczewo - dann der Meister Joschua Mosengel, von dem noch der kostbare Prospekt in Passenheim/ Pasym erhalten ist und natürlich auch die Orgelfassade in Heilige Linde/ Święta Lipka. Sehr schön anzusehen sind auch die historischen Prospekte in Frombork, Preußisch Holland (Pasłęk) und Krossen/ Krosno. Nicht zu vergessen ist das, von Meister Josef Molin rekonstruierte, Kleinod in der Burgkapelle von Heilsberg. Ebenso bemerkenswerte Werke aus der Romantik sind zahlreich erhalten. Fast alle warten auf eine sachverständige Restauration. In vielen Fällen ist Eile geboten, z.B. in Wartenburg/ Barczewo, wo der HolzwurmBefall so fortgeschritten ist, dass sogar das Notenpult zu zerfallen droht. Der Zustand der Orgel in der Nowowiejski Stadt Barczewo ist eine Schande und ein Skandal. Ein Instrument muss ich an dieser Stelle besonders hervorheben, es ist die Orgel in Angerburg/ Węgorzewo. Sie wurde von Meister Thiele um 1650 erbaut. Und man höre und staune, sie blieb wie durch ein Wunder, durch alle Kriegsstürme hinweg, zu sage und schreibe 75 Prozent erhalten: ein großer Schatz. Angerburg ist eine große Kostbarkeit und eine große Aufgabe. Nächstes Jahr möchte ich die wertvolle Sauer Orgel in Sorquitten/ Sorkwity dokumentieren, die ein erhaltenswertes Zeugnis des romantischen Orgelbaus ist. Lassen sie mich einen kleinen Augenblick träumen, von einigen kundigen und kunstliebenden Leuten von hier und aus dem benachbarten Deutschland, die dieses Projekt in die Hand nehmen würden. Was wäre das für eine lohnende polnisch-deutsche Zusammenarbeit, was wäre das für eine erfreuliche polnisch-deutsche Aktion der guten Nachbarschaft. Und es würden keine toten Museumsobjekte sein, sie würden leben. Denn: es gibt so viele hervorragende polnische Organisten. Sie haben sehr gute Schüler. und Schülerinnen. Und dann werden auch die jungen polnischen Komponisten inspiriert werden, für diese Instrumente zu komponieren. Es wird Symposien geben, Kongresse, Meisterkurse und Orgeltourismus unter der Überschrift „Mit dem Fahrrad durch Masuren von Orgel zu Orgel" und „Mit dem Segelboot durch Masuren von einer klingenden Kostbarkeit zur anderen" oder „Zu Besuch bei den Königinnen der Klänge". Gespielt die gesamte europäische Literatur werden kann dann. „Europa zu Gast an den Orgeln von Ermland und Masuren" ein Traum? Er ist zum Greifen nah. Man muss nur zugreifen. Prof Oskar Gottlieb Blarr geb. 6. Mai 1934 in Sandlack bei Bartenstein, Ostpreußen, ist ein berühmter deutscher Komponist, Organist und Kirchenmusiker. FORUM Zwei Sprachen – doppelte Chance Dwa języki – podwójna szansa Kann man mit dem Kind auch dann Deutsch sprechen, wenn man selbst die Sprache nicht perfekt beherrscht? Czy można rozmawiać z dzieckiem w języku niemieckim, nawet, jeśli samemu nie zna się go perfekcyjnie? • Sobald Sie sich wohl fühlen mit der Sprache, können Sie auch mit Ihrem Kind Deutsch sprechen. Selbst wenn Ihnen manchmal ein Fehler unterläuft oder Sie ein wenig unsicher sind, ob bestimmte Formulierungen ganz richtig sind, sollten Sie dem Kind die Chance geben, Deutsch mit Ihnen zu sprechen. • Wichtig ist, dass Sie sich nicht angestrengt fühlen und dem Kind emotional nah sind, wenn Sie Deutsch sprechen, denn, wenn es nicht so wäre, würde es dieses spüren und es wäre verunsichert. • Fehler bügeln sich bei dem Kind im Laufe der Zeit allein aus, wenn Sie dafür sorgen, dass es die Sprache auch mit verschiedenen anderen Personen spricht. Bücher und das Fernsehen können hier am Rande den Spracherwerb ergänzen. Hilft das Fernsehen beim Deutschlernen? Wenn Ihr Kind deutschsprachige Fernsehsendungen schaut, sollten Sie bedenken, dass es dadurch nur passiv Deutsch erwirbt. Damit es die Sprache vielseitig beherrschen lernt, also Deutsch lesen, verstehen und sprechen kann, ist ein lebendiger und interaktiver Kontakt mit der deutschen Sprache erforderlich. Auf diese Weise lernt es die Sprache aktiv, schnell und vor allem nachhaltig. Ist der Gebrauch eines Dialektes zu Hause ein Störfaktor beim Deutschlernen? Skoro tylko poczują Państwo swobodę w posługiwaniu się językiem, mogą Państwo również ze swoim dzieckiem mówić w języku niemieckim. Nawet jeśli popełniają Państwo błędy lub nie są Państwo pewni co do niektórych sformułowań, powinni Państwo stwarzać swojemu dziecku możliwość prowadzenia rozmowy w języku niemieckim. Ważne jest, aby nie czuli się Państwo tym zmęczeni i byli z dzieckiem emocjonalnie „blisko”, by nie czuło się ono niepewnie. Z czasem błędy językowe u dziecka znikną samoistnie, jeśli zapewnią mu Państwo m.in. możliwość rozmawiania w języku niemieckim z różnymi innymi osobami. Książki i telewizja mogą w tym przypadku odegrać uzupełniającą rolę w przyswajaniu języka. Czy oglądanie telewizji pomaga w nauce języka niemieckiego? Jeśli Państwa dziecko ogląda niemieckojęzyczne programy telewizyjne, powinniście Państwo zdawać sobie sprawę z tego, że w ten sposób uczy się ono języka niemieckiego tylko biernie. Aby poznało język w sposób wielostronny, umiało w języku niemieckim czytać, mówić i go rozumieć, konieczny jest żywy i interaktywny kontakt z językiem. W ten sposób Państwa dziecko szybciej i trwale nauczy się języka niemieckiego. Czy używanie w domu gwary przeszkadza w nauce języka niemieckiego? Eltern, die zu Hause mit dem Kind in einem Dialekt sprechen, haben oft Zweifel, ob das Kind Deutsch und Polnisch zugleich lernen sollte. Ihrer Meinung nach müsste es erst die polnische Sprache gut beherrschen, bevor es eine weitere Sprache lernt. Doch der Gebrauch des Dialektes durch das Kind bedeutet auf keinen Fall, dass es nicht beide Sprachen gut beherrschen lernt. Im Gegenteil: der Dialekt sollte gleichzeitig mit Geschichten, Liedern und Spielen gepflegt werden. Rodzice, którzy w domu rozmawiają z dzieckiem gwarą, mają często wątpliwości czy ich dziecko powinno się jednocześnie uczyć języka polskiego i niemieckiego. Ich zdaniem dziecko najpierw powinno nauczyć się dobrze języka polskiego, zanim zacznie naukę kolejnego. Posługiwanie się gwarą przez dziecko nie oznacza jednak wcale, że nie może się ono równie dobrze nauczyć języka polskiego jak i niemieckiego. Przeciwnie: również gwara powinna być pielęgnowana poprzez historyjki, piosenki i zabawy. Der Ratgeber wurde herausgegeben im Rahmen der Werbe- und Informationskampagne bezüglich der Vorteile von Zweisprachigkeit mit dem Titel: „Zwei sind mehr als Eine“. Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern der Bundesrepublik Deutschland. Herausgeber: Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Oppeln, Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen. Dwa języki – podwójna szansa. Poradnik dla rodziców dzieci dorastających dwujęzycznie. Wydawca: Dom Współpracy Polsko-Niemieckiej w Opolu, Związek Niemieckich Stowarzyszeń Społeczno-Kulturalnych w Polsce. Poradnik wydany w ramach kampanii promocyjno-informacyjnej poświęconej zaletom dwujęzyczności „Dwa to więcej niż jeden”. Projekt jest finansowany ze środków Ministerstwa Spraw Wewnętrznych Republiki Federalnej Niemiec. www.bilngua.vdg.pl 1/2012 17 forum Geburtstagsglückwünsche Warsztaty sitodruku dla młodzieży ,Pokażcie siebie obrazem’ od 16 do 18 marcu w Olsztynie w Polsko-Niemieckim Centrum Młodzieży Aby publicznie jako stowarzyszenia czy inicjatywa społeczna pokazać swe żądanie, logo, slogan – potrzebujecie symboliki. Jeśli chcecie to zrobić na własną rękę na koszulkach, naszywkach, swetrach, pościeli albo czapkach „artystycznie“ lub „przebojowo“ i mieć przy tym mnóstwo zabawy – to teraz jest okazja. Sitodruk – to bardzo popularna, prosta i kreatywna forma twórczej ekspresji. My cię tego nauczymy. Jeżeli jesteście zainteresowani, kontaktujcie się z mną – Yvonne Joachim: [email protected], Tel./Fax: 89/523 56 80, (od poniedziałku do piątku w godz. 9:00-17:00). Zgłoszenia przyjmujemy do 09.03.2012. Informacje dot. sitodruku na stronie http://pl.wikipedia.org/wiki/Sitodruk. Adres Redakcji: ul. Konopnickiej 6, 45-004 Opole Tel: 0048 77 453 84 86 Fax: 0048 44 402 10 40 e-mail: [email protected] www: wochenblatt.pl Uwaga! Od grudnia zmiana lokalizacji wydawnictwa ul. Powstańców Śląskich 25, 45-086 Opole Prenumerata: kwartalna: 55,00 zł półroczna: 105,00 zł roczna: 210,00 zł Johannisburg Zum 70 Geburtstag Gizela Kempa Zum 73. Geburtstag Krystyna Wołyniec Zum 58 Geburtstag Joachim Stopka Zum 59 Geburtstag Brygida Wysocka Zum 51 Geburtstag Alina Łajewska Zum 43 Geburtstag Grazyna Krysiak Landsberg Zum 74. Geburtstag Edelgarda Kania Zum 62. Geburtstag Romuald Szweczko Zum 57. Geburtstag Tadeusz Mizerakowski Zum 55. Geburtstag Jerzy Lipczyński Zum 52 Geburtstag Eleonora Burnat Zum 49. Geburtstag Ewa Grochowska Zum 43. Geburtstag Mariusz Mizerakowski Zum 42. Geburtstag Iwona Lech Zum 38 Geburtstag Tomasz Duszkiewicz Zum 36. Geburtstag Wilczyński Grzegorz Zum 34. Geburtstag Żaneta Dziugieł Zum 33. Geburtstag Mariusz Makarewicz Zum 31. Geburtstag Krystian Burnat Zum 24. Geburtstag Ewelina Sławińska Lötzen Zum 79. Geburtstag Edyta Łabaczewska Zum 77. Geburtstag Walter Cantop Waltraut Ulrich Die Allensteiner Welle, eine Sendung von und für die deutsche Minderheit in Ermland und Masuren, können Sie sonntags nach den 20-Uhr-Nachrichten bei Radio Olsztyn auf 103,2 MHz hören. Im Umkreis von Elbing sendet der Sender auf 103,4 MHz und im Umkreis von Lötzen - 99,6 MHz. Zum 76. Geburtstag Inge Migun Zum 71. Geburtstag Manfred Kozłowski Zum 63. Geburtstag Krystyna Skawińska Neidenburg Zum 72. Geburtstag Lucjan Keller Zum 77. Geburtstag Gerda Grabowska Zum 72. Geburtstag Dita Cyrkiel Zum 76. Geburtstag Ruth Szczęśniak Zum 72. Geburtstag Erika Klein Zum 87. Geburtstag Marta Sienkiewicz Osterode Zum 87. Geburtstag Erna Kwiatek Zum 84. Geburtstag Kunegunda Wiśniewska Hubert Kerski Zum 77. Geburtstag Gertruda Poteć Zum 75. Geburtstag Krystyna Migala Zum 74. Geburtstag Günter Majewski Robert Preuss Zum 69. Geburtstag Ingrid Lipka Zum 57. Geburtstag Anna Bendryn Zum 56. Geburtstag Ryszard Domalewski Zum 55. Geburtstag Andrzej Klamant Zum 30. Geburtstag Magda Czajkowska Treuburg Zum 53. Geburtstag Erika Rekuć Zum 44. Geburtstag Zbigniew Muraczewski RADIOSENDUNG Herausgeber: Verband der Deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren, PL-10-522 Olsztyn, ul. Kopernika 13/4, tel./fax 0048/89/523-56-80; e-mail: [email protected]; homepage www.zsnwim.eu; Bankverbindung: Związek Stowarzyszeń Niemieckich Warmii i Mazur, BOŚ S.A. Olsztyn 45 1540 1072 2107 5052 1018 0001; Ordentliches Mitglied der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV). Redaktion: Lech Kryszałowicz, Yvonne Joachim, Uwe Hahnkamp - Übersetzungen. Vorbereitung und Druck: Drukarnia BLENAM Olsztyn, ul. A. Struga 2, tel. 0048/89/526 35 52. Das Mitteilungsblatt wird gefördert aus Mitteln des Generalkonsultats der Bundesrepublik Deutschland in Danzig und dem Ministerium für Inneres und Administration aus Warschau. Die Redaktion hat das Recht, Beiträge und Leserbriefe zu bearbeiten und zu kürzen. Biuletyn jest dofinansowywany przez Konsulat Generalny Republiki Federalnej Niemiec w Gdańsku i Ministerstwo Spraw Wewnętrznych i Administracji w Warszawie. Redakcja zastrzega sobie prawo adiustacji i skracania nadesłanych materiałów i listów. 18 1/2012 RADIOWERkstATT IDEENWERkstATT Fotos: Archiv 1/2012 19 OSTERODE. wEIHNACHTSBACKEREI 20 1/2012 Fotos: Archiv