Kapitel 2
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Kapitel 2
Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 9:39 Uhr Umwelt NRW Seite 10 Daten und Fakten In diesem Kapitel werden einige für die Umwelt in Nordrhein-Westfalen grundlegende Rahmenbedingungen dargestellt. Es bietet eine Übersicht über die wichtigsten naturräumlichen Gegebenheiten und über die Gestaltung des Landes durch den Menschen. Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 9:40 Uhr Seite 11 Allgemeine Landesdaten Inhalt Kapitel 1 Kapitel 3 2 Allgemeine Landesdaten Über Land und Leute 2.1 Orographie und Geologie Entstehung der heutigen Oberflächenstrukturen 2.2 Böden Wissenswertes über Boden und Bodentypen im Land 2.3 Klima Für den Umweltschutz wichtige Klimaparameter 2.4 Politische Gliederung, Bevölkerung und Flächennutzung Der Mensch prägt das heutige NRW 2.5 Wirtschaftsstruktur Wovon leben die Menschen in NRW? 2 Umbruch Kap. 2 NEU 2.1 15.11.2000 9:40 Uhr Umwelt NRW 2 Seite 12 Daten und Fakten Allgemeine Landesdaten Über Land und Leute 2.1 Orographie und Geologie Entstehung der heutigen Oberflächenstrukturen Das heutige Landschaftsbild von Nordrhein-Westfalen ist durch geologische Vorgänge in den verschiedenen Erdzeitaltern geprägt worden. Während die südlichen und östlichen Landesteile vorwiegend durch gebirgsbildende Prozesse während des Paläozoikums und Mesozoikums entstanden, sind die heutigen Reliefformen im Norden und Westen Nordrhein-Westfalens auf geologische Vorgänge während der letzten Eiszeiten zurückzuführen. Geologie und Relief haben z.B. Einfluss auf Niederschlagsverteilung,Vegetation, Bodenbildung, Abflussverhalten, Ergiebigkeit von Grundwasserleitern. Im Süden des Landes - in Eifel, Bergischem Land, Sauer- und Siegerland - treten die ältesten Gesteine als Sandstein, Grauwacke, Schiefer und Kalke gefaltet an die Erdoberfläche; sie sind Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Bedingt durch die unterschiedliche Verwitterungsbeständigkeit und den Grad der allmählichen Heraushebung während der letzten ca. 1 Mio. Jahre finden sich im Rothaargebirge mit Langenberg und Kahlem Asten die höchsten Erhebungen in NordrheinWestfalen. Nördlich an das Rheinische Schiefergebirge schließt sich das rheinisch-westfälische Steinkohlenrevier mit seinen Kohleflözen aus dem Oberkarbon an. Dessen größter Teil ist von jüngeren Sedimenten bedeckt, nur im südlichen Ruhrrevier und bei Aachen treten die kohleführenden Schichten zutage. Das ostwestfälische Bergland wird aus Gesteinen des Mesozoikums (Trias, Jura, Kreide) aufgebaut. Das Gebiet zeichnet sich durch ein kleinräumiges Mosaik von Falten- und Bruchstrukturen aus. Die markantesten Bergzüge sind der Osning und das Eggegebirge, die zusammen als Teutoburger Wald 12 bezeichnet werden und das Weser-Wiehengebirge. Die höchste Erhebung ist der Köterberg östlich Detmold. Die Münsterländer Bucht besteht ebenfalls aus Gesteinen des Mesozoikums, wird aber weitestgehend von quartären Lockergesteinen überdeckt. Es handelt sich um eine flach nach Norden einfallende Kreidemulde, deren Kalke das weite Areal der Paderborner Hochfläche und den Haarstrang bilden; der Osning bildet die Nordostflanke der Mulde. Daneben ragen kreidezeitliche Sedimente als Halterner Sande, Beckumer und Baumberge Sande aus der quartären Überdeckung der Mulde heraus. Quartäre Lockergesteine des Pleistozäns und Holozäns füllen nicht nur die Münsterländer Bucht, sondern prägen auch die Landschaftsformen der Niederrheinischen Bucht (= Kölner Bucht) und des Niederrheinischen Tieflandes. Letztere sind ein seit dem Tertiär einsinkendes Schollengebiet, deren Einzelschollen durch Störungen begrenzt sind. Dass der Absenkungsprozess andauert, wird hier durch das Auftreten von Erbeben deutlich. Im Tertiär wurden im Süden des Niederrheingebiets mächtige Braunkohlenflöze abgelagert, die heute wirtschaftlich genutzt werden. Im Quartär füllte der Erosionsschutt des Rheinischen Schiefergebirges in Form von Flussschottern das Gebiet, während gleichzeitig die Gletscher der pleistozänen Vereisung von Norden bis an den linken Niederrhein vordrangen; ihre größte Ausdehnung ist noch heute an den Endmoränen zwischen Kleve und Krefeld ablesbar. Die Karte 2.1/1 gibt einen Überblick über die Geologie von Nordrhein-Westfalen. Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 9:40 Uhr Seite 13 Allgemeine Landesdaten 2.2 2 6 6 6 6 Karte 2.1/1: Die Karte 2.1/1 gibt einen Überblick über die Geologie von Nordrhein-Westfalen 6 6 2.2 Böden Wissenswertes über Boden und Bodentypen im Land Der Boden ist Teil der belebten obersten Erdkruste. Er ist nach unten durch festes und lockeres Gestein, nach oben durch die Vegetationsdecke bzw. die Atmosphäre begrenzt, während er zur Seite gleitend in benachbarte Böden übergeht. Böden sind nicht real abgrenzbare dreidimensionale Ausschnitte eines Kontinuums, welches man als Pedosphäre bezeichnet. Böden entstehen aus Gestein durch Verwitterung. Sie bilden sich je nach Ausgangsgestein und anderen Standortfaktoren wie Klima und Wasserverfügbarkeit sowie in und auf ihnen lebenden Organismen (Tiere, Pflanzen und Mikroorganis- men) innerhalb langer, oft jahrzehntausende dauernder Entwicklungszeiträume. Da die Böden Wasser, Luft und Nährstoffe enthalten, ist tierisches und pflanzliches Leben auf und in ihnen möglich. Sie sind belebte Körper und somit Teil der Biosphäre. Böden sind wichtige Bestandteile von Ökosystemen und erfüllen hier natürliche Grundfunktionen, etwa als Habitat für Lebewesen oder bei der Grundwasserneubildung. Daneben dienen Böden aber auch den Nutzungsansprüchen der Menschen. Die im vorgehenden Kapitel beschriebenen Großräume von NRW sind durch die folgenden Bodentypen charakterisiert: Im gesamten südlichen Mittelgebirgsbereich kommen vorwiegend Braunerden vor. Die Niederrheinische Bucht weist primär Parabraunerden auf. In den Bereichen mit hohem Grundwasserstand finden sich eher Gleye. Das Münsterland 13 Böden sind belebte Körper und somit Teil der Biosphäre. Sie entstehen aus Gestein durch Verwitterung. 6 6 6 6 6 Umbruch Kap. 2 2.3 14.11.2000 9:36 Uhr Umwelt NRW Seite 14 Daten und Fakten zeigt typischerweise auf sandigem Untergrund Podsole und bei eher tonigem Untergrund Pseudogleye. Im Eggegebirge finden sich nährstoffarme und flachgründige Böden. In einigen Bereichen, z.B. am Nordrand der Rheinischen Masse, haben die Eiszeiten zu Lössanwehungen und damit zur Ausbildung von fruchtbaren Börden geführt. Die Karte 2.2/1 gibt einen Überblick über die für die Großräume typischen Böden. Karte 2.2/1: Übersicht über die Böden Nordrhein-Westfalens (Quelle Geologisches Landesamt NRW) 2.3 2.3.1 Klima Windverhältnisse Für den Umweltschutz wichtige Klimaparameter Das Klima setzt sich aus verschiedenen Einzelphänomenen zusammen. Eine Kurzcharakterisierung des Klimas in Nordrhein-Westfalen erfolgt anhand der zentralen Klimaelemente Wind und Temperatur. Das Thema „Niederschlag“ wird in Kapitel 4.2 behandelt. 14 Unter dem Gesichtspunkt des Immissionsschutzes sind vor allem die Windverhältnisse von Bedeutung. Die lokale Windrichtungsverteilung in der Umgebung eines Emittenten bestimmt, welche Gebiete am häufigsten beaufschlagt werden. Durch die Windgeschwindigkeit wird beeinflusst, wie schnell Emissionen abtransportiert werden. Im Folgenden wird auf die regionale Besonderheit dieses Klimaparameters eingegangen. Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 9:40 Uhr Seite 15 Allgemeine Landesdaten An mehreren Messstationen des LUA werden neben Immissionsmessungen auch Windmessungen durchgeführt. Die langjährigen Windrichtungsverteilungen dieser Stationen sind in Karte 2.3/1 weiß dargestellt. Zur Verdeutlichung regionaler Besonderheiten sind weitere Windrosen, die mit einem Strömungsmodell synthetisch berechnet wurden, in gelber Farbe wiedergegeben. In der linken oberen Ecke ist zudem die in Essen gemessene und näherungsweise für das ganze Landesgebiet gültige Windrichtungsverteilung in ca. 1000 m Höhe über NN zu erkennen. Wie ein Vergleich mit den bodennahen Windrosen zeigt, unterscheiden sich letztere deutlich von dieser großräumigen Anströmung. Die größte Ähnlichkeit zeigt die hochgelegene Station bei Siegen. Allerdings sind an anderen Orten im Bergland, an denen eine lokale orographische Beeinflussung der Strömung auftritt, deutlich abweichende Richtungsverteilungen und höhere Häufigkeit von Schwachwindlagen zu erwarten (vgl. berechnete Verteilung nördlich von Siegen). An solchen Stationen ist typischerweise 2.3 auch ein erhöhter Anteil von Schwachwindlagen zu beobachten. Ebenfalls orographisch beeinflusst sind die Stationen nördlich und südlich von Köln. Sie spiegeln die von Südost nach Nordwest orientierte Vorzugsrichtung der Köln-Bonner Bucht wider. Westlich davon in der Eifel und im Eifelvorland ist eine solche Vorzugsrichtung nicht mehr zu beobachten. Im nördlichen Teil der Niederrheinischen Bucht und im Münsterland unterscheiden sich die Windrichtungsverteilungen dagegen nur geringfügig voneinander. In dieser Region können Messungen von einem Standort gut auf einen anderen übertragen werden. Erst weiter östlich im Einflussbereich des Teutoburger Waldes und im Lipperland sind wieder lokale Besonderheiten zu beachten. Dies zeigen die östlich von Paderborn befindliche Station im Eggegebirge sowie die berechnete Windrichtungsverteilung südöstlich davon. 2 6 6 6 6 6 6 6 6 6 über 700 600 bis 700 500 bis 600 6 400 bis 500 300 bis 400 200 bis 300 100 bis 200 bis 100 Karte 2.3/1: Ausgewählte gemessene (weiß) und berechnete (gelb) Windrichtungshäufigkeiten. Es sind 30°-Sektoren dargestellt, deren Ausdehnung der Häufigkeit proportional ist, mit der die jeweilige Windrichtung auftritt. Die Größe des roten Mittelkreises symbolisiert die Häufigkeit von Schwachwindlagen. In der linken oberen Ecke ist in 30°-Sektoren die landesweite Windrichtungsverteilung in ca. 1000 m über NN dargestellt. 15 6 Umbruch Kap. 2 NEU 2.3 15.11.2000 9:40 Uhr Umwelt NRW Seite 16 Daten und Fakten 2.3.2 Temperaturverteilung Wie Karte 2.3/2 zeigt, spiegelt die Verteilung der mittleren Jahrestemperatur in etwa die Höhe über NN wider. Die Werte liegen zwischen 4°C und 9°C. Das Münsterland und das Rheinland sind die wärmsten Regionen Nordrhein-Westfalens. Besonders die südlichen Teile des Rheintals bei Bonn zählen auch im Bundesvergleich zu den wärmsten Regionen. Verglichen mit dem Wind ist der Einfluss der Temperatur auf die Immissionsbelastung von nachrangiger Bedeutung. Wichtig für die Ausbreitung von Luftverunreinigungen ist allerdings der Vertikalgradient der Temperatur in den unteren Luftschichten, also die Änderung der Lufttemperatur mit der Höhe. Er hat einen wesentlichen Einfluss auf die Durchmischung der Atmosphäre und damit auf die Verdünnung von Emissionen. Während stabiler Hochdrucklagen treten in höhergelegenen Regionen häufig Bodeninversionen auf, die eine Einschränkung der vertikalen Durchmischung zur Folge haben. In Tallagen sind demgegenüber vorrangig abgehobene Inversionen festzustellen, die eine Art Deckel über das Tal legen und den Austausch mit darüberliegenden Luftmassen verhindern. Dies ist typischerweise auch im Rheintal im Bereich der Köln-Bonner Bucht der Fall. 16 Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 9:41 Uhr Seite 17 Allgemeine Landesdaten 2.3 2 Maßstab 1 : 1 000 000 Bearbeitung: H. Schirmer Karte 2.3/2: Mittleres Tagesmittel der Lufttemperatur, Beobachtungszeitraum 1931 - 1960 (Quelle: DWD) 17 Umbruch Kap. 2 NEU 2.4 15.11.2000 9:41 Uhr Umwelt NRW Seite 18 Daten und Fakten 2.4 Politische Gliederung, Bevölkerung und Flächennutzung Der Mensch prägt das heutige NRW Nordrhein-Westfalen untergliedert sich in 5 Regierungsbezirke, die in Karte 2.4/1 dargestellt sind. Ebenfalls in dieser Karte wiedergegeben sind die Bezirke der 12 den Bezirksregierungen unterstehenden Staatlichen Umweltämter. Die Adressen dieser Behörden sind in den Tabellen 2.4/1 und 2.4/2 zu finden. Die Karte 2.4/2 stellt alle Gemeinden, Kreise und kreisfreien Städte des Landes dar. Den meisten der in den nächsten Kapiteln folgenden Karten werden die Karten 2.4/1 und 2.4/2 zugrundegelegt. 18 Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 9:41 Uhr Seite 19 2.4 Allgemeine Landesdaten 6 2 6 Staatliche Umweltämter (StUÄ) in Nordrhein-Westfalen 6 Übersichtskarte 0 10 20 30 40 6 N i e d e r- 50 km sachsen bü s ein re n f u rt e r te Minden er A a We s kel Aa D in B Bielefeld Ems rk el Ma Aa a St Isse s Ni e rs 6 W er re Münster Boc h o lt e r ga e Be 6 er Aa Ve c h Ib be n Em St NIEDERLANDE ev We r s e er 6 l L ip p e Herten s r Lippstadt m Al Se sek e A lt e e nau D Em e ch l Li pp e me in ie Rhe ec e M öh ne Ru h r k 6 pp Essen Duisburg Ho Hö s aa Krefeld N M Hagen ie rs Düsseldorf m Wu pp er En S chw a l Ru h r e Ne nn tte e m Vo l nep e Len 6 ne R r ur Sülz e ur m A gg Fe Köln rft E W S ie ist Aachen orf Hessen 6 Siegen Sw In de rnd g Zeichenerklärung ba S ie g Erft ch Landesgrenze StUA Bonn Bielefeld O le f Rheinland - Pfalz r ei Ru Bez.-Reg. Aachen Köln Köln Düsseldorf n Krefeld StUA Detmold 6 Lippstadt Duisburg Rh Hagen Arnsberg Düsseldorf Siegen rf t BELGIEN Bez.-Reg. Minden U 6 Herten Münster Münster Karte 2.4/1: Amtsbezirke der Staatlichen Umweltämter gem. VO v. 1. Februar 1994 (GV. NW. S. 52) und Regierungsbezirke NRW 19 Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 2.4 9:41 Uhr Umwelt NRW Seite 20 Daten und Fakten Gemeinden, Kreise und kreisfreie Städte NRW Kreis Minden - Lübbecke Kreis Steinfurt Kreis Herford Kreis Lippe Kreis Borken Kreis Coesfeld Kreis Kreis Gütersloh Warendorf Kreis Wesel Kreis Recklinghausen Kreis Paderborn Kreis Kleve Kreis Unna Kreis Mettmann Kreis Viersen Kreis Heinsberg Kreis Neuss EnnepeRuhrKreis Kreis Düren Rh.Bergischer Kreis Oberbergischer Kreis Rhein - Sieg Kreis Kreis Euskirchen Karte 2.4.2: Gemeinden, Kreise und kreisfreie Städte Nordrhein-Westfalens 20 Hochsauerland Kreis Märkischer Kreis Erftkreis Kreis Aachen Kreis Soest Kreis Olpe Kreis Siegen - Wittgenstein Kreis Höxter Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 9:41 Uhr Seite 21 Allgemeine Landesdaten Tabelle 2.4/1: Die Bezirksregierungen Bez.-Reg. Arnsberg Detmold Düsseldorf Köln Münster Adresse Seibertzstr. 1 59821 Arnsberg Leopoldstr. 15 32756 Detmold Cecilienallee 2 40474 Düsseldorf Anschrift Postfach 59817 Arnsberg Postfach 2453 32754 Detmold Postfach 300865 40408 Düsseldorf Telefon und Fax Tel.: 02931 82-0 Fax: 02931 822520 Tel.: 05231 71-0 Fax: 05231 711295 Tel.: 0211 475 -0 Fax: 0211 4752989 oder 4752671 Postfach 102943 Tel.: 0221 147-0 50469 Köln Fax: 0221 1473185 Postfach 5907 Tel.: 0251 411-0 48128 Münster Fax: 0251 4112525 Zeughausstr. 4 - 8 50667 Köln Domplatz 1 - 3 48143 Münster Tabelle 2.4/2: Die Staatlichen Umweltämter StUA Aachen Adresse Franzstr. 49 52064 Aachen Bielefeld Kammerratsheide 66 33609 Bielefeld Düsseldorf Schanzenstr. 90 40549 Düsseldorf Duisburg Am Freischütz 10 47058 Duisburg Hagen Feithstr. 150 b 58097 Hagen Herten Gartenstr. 27 45699 Herten Köln Blumenthalstr. 33 50670 Köln Außenstelle Bonn Friedr.-Ebert-Allee 144 53113 Bonn Krefeld St. Töniser Str. 60 47803 Krefeld Lippstadt Lipperoder Str. 8 59555 Lippstadt Minden Büntestr. 1 32427 Minden Münster Nevinghoff 22 48147 Münster Siegen Unteres Schloß 57072 Siegen Anschrift Postfach 1487 52015 Aachen Postfach 100329 33503 Bielefeld Postfach 111120 40511Düsseldorf Am Freischütz 10 47058 Duisburg Postfach 4121 58041 Hagen Postfach 2062 45678 Herten Postfach 140149 50491 Köln Postfach 120348 53045 Bonn Postfach 2730 47727 Krefeld Postfach 2580 59535 Lippstadt Postfach 3107 32388 Minden Postfach 8440 48045 Münster Postfach 101251 57012 Siegen Telefon und Fax Tel.: 0241 457-0 Fax: 0241 457291 Tel.: 0521 9715-0 Fax: 0521 9715450 Tel.: 0211 5778-0 Fax: 0211 5778134 Tel.: 0203 3052-0 Fax: 0203 3052200 Tel.: 02331 8005-0 Fax: 02331 8005-100 Tel.: 02366 807-0 Fax: 02366 807499 Tel.: 0221 7740-0 Fax: 0221 7740288 Tel.: 0228 5386-0 Fax: 0228 230337 Tel.: 02151 844-0 Fax: 02151 844444 Tel.: 02941 986-0 Fax: 02941 986350 Tel.: 0571 808-0 Fax: 0571 808447 Tel.: 0251 2375-0 Fax: 0251 2375222 Tel.: 0271 585-0 Fax: 0271 57331 Mit fast 18 Millionen Einwohnern ist NordrheinWestfalen das bevölkerungsreichste Bundesland. Fläche und Einwohnerzahlen des Landes und der fünf Regierungsbezirke können Tabelle 2.4/3 entnommen werden. Nordrhein-Westfalen ist ein außerordentlich dicht besiedeltes Bundesland. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt mit etwa 520 Personen pro km2 ungefähr beim Doppelten des Durchschnittswerts aller 16 Bundesländer. Dies ist für die Flächenstaaten unter den Bundesländern der höchste Wert, lediglich die Stadtstaaten weisen eine höhere Siedlungsdichte auf. Die Siedlungsdichte in NRW schwankt zwischen etwa 100 Personen pro km2 im ländlichen Raum und weit über 1000 Personen pro km2 in den verstädterten Regionen. Wie die Karte 2.4/3 zeigt, liegen die besonders dicht besiedelten Gebiete entlang von Rhein und Ruhr. Die Bevölkerungsentwicklung in NordrheinWestfalen ist seit Mitte der 80er Jahre positiv. Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik erwartet, dass sich dieser Zuwachs langsam reduziert. NRW soll danach im Jahr 2015 etwa 18 Millionen Einwohner haben, nach 2015 wird ein Rückgang der Bevölkerungszahl erwartet. Aufgrund der hohen Siedlungsdichte nehmen Gebäude und dazugehörige Flächen in NRW 12% der Landesfläche ein (s. Tab. 2.4/4). Dies entspricht etwa dem Doppelten des Bundesdurchschnitts. Ebenfalls deutlich über dem Bundesschnitt liegen die Anteile der Kategorien Verkehrsfläche und Erholungsfläche. Obwohl es sich bei NordrheinWestfalen um ein dicht besiedeltes und hoch industrialisiertes Land handelt, sind etwa drei Viertel mit Wald bedeckt oder in landwirtschaftlicher Nutzung. Bevölkerung 17 975 516 5 269 171 4 249 413 2 600 471 3 815 118 2 041 343 6 2 6 6 6 6 6 6 6 Tabelle 2.4/4: Katasterfläche nach Nutzungsarten 1999, Quelle LDS NRW Art der Fläche Gebäude- und Freifläche Betriebsfläche Erholungsfläche Verkehrsfläche Landwirtschaftsfläche Waldfläche Wasserfläche Flächen anderer Nutzung % 12,0 1,0 1,3 6,6 51,4 24,7 1,8 1,1 Tabelle 2.4/3: Fläche und Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen und seinen Regierungsbezirken (am 31.12.1998), Quelle LDS NRW Verwaltungseinheit NRW Regierungsbezirk Düsseldorf Regierungsbezirk Köln Regierungsbezirk Münster Regierungsbezirk Arnsberg Regierungsbezirk Detmold 2.4 6 6 6 Fläche [km2] 34 080,02 5 290,17 7 364,51 6 905,23 8 001,89 6 518,21 6 21 Umbruch Kap. 2 NEU 2.5 15.11.2000 9:41 Uhr Umwelt NRW Seite 22 Daten und Fakten Bevölkerungsdichte 1996 Dortmund Essen Düsseldorf Köln Bonn Einwohner je km2 am 31. 12. 1996 bis unter 50 50 bis unter 100 100 bis unter 150 150 bis unter 300 300 bis unter 1.200 1.200 und mehr 7 67 91 113 94 Häufigkeiten 67 Quelle: Laufende Raumbeobachtung des BBR – Kreise © BBR Bonn 1996 Karte 2.4/3: Bevölkerungsdichte der Bundesrepublik und Nordrhein-Westfalens (Quelle: BBR) 2.5 Wirtschaftsstruktur Wovon leben die Menschen in NRW? Teile von Nordrhein-Westfalen waren schon früh industrialisiert. Viele Menschen bringen auch heute noch etwa die Region Rhein-Ruhr mit Schwerindustrie in Verbindung. Die Karte 2.5/1 stellt die relative Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den verschiedenen Sektoren bundesweit dar. Hier zeigt sich, dass in NRW, ähnlich der Entwicklung in anderen Bundesländern, der tertiäre Sektor, also der Dienstleistungsbereich, derjenige mit den meisten Beschäftigten ist und die industriellen Wirtschafts- 22 abteilungen auf den zweiten Platz verwiesen hat. Die Tabelle 2.5/1 macht den Strukturwandel der letzten Jahrzehnte deutlich. Bei differenzierter Betrachtung der verschiedenen Wirtschaftsabteilungen (s. Tab. 2.5/1) ergibt sich, dass die verschiedenen Dienstleistungsberufe zusammengenommen tatsächlich den größten Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf sich vereinen. Der wichtigste Einzelbereich ist aber weiterhin das verarbeitende Gewerbe. Die derzeitige Industriestruktur des Landes, dargestellt anhand der Verteilung genehmigungsbedürftiger Anlagen, kann dem Kapitel 10.1 entnommen werden. Umbruch Kap. 2 NEU 15.11.2000 9:41 Uhr Seite 23 Allgemeine Landesdaten Inhalt 2.5 Kapitel 1 Kapitel 3 Dänemark SCHLESWIG- 2 MECKLENBURG HOLSTEIN HAMBURG VORPOMMERN BREMEN Polen BERLIN NIEDERSACHSEN Niederlande SACHSEN NORDRHEIN- BRANDENBURG ANHALT SACHSEN WESTFALEN THÜRINGEN Belgien HESSEN RHEINLANDPFALZ Luxemburg Tschechische Republik SAARLAND BADEN- BAYERN Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Sektoren am 30. 06. 1996 in % Land- und Forstwirtschaft Produzierendes Gewerbe Dienstleistungsbereich SV Beschäftigte in Tausend Frankreich WÜRTTEMBERG 5000. Österreich 3000. 1500. Schweiz 500. Lichtenstein © BBR Bonn 1998 0. Quelle: Laufende Raumbeobachtung des BBR – Länder Karte 2.5/1: Anteil der Wirtschaftssektoren an der Gesamtzahl der Beschäftigten in den einzelnen Bundesländern (Quelle BBR) Tabelle 2.5/1: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsabteilungen im Vergleich zwischen 1970 (Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung) und 1997 (geschätzte Werte), Quelle LDS NRW Wirtschaftsabteilung Land- und Forstwirtschaft, Fischerei1) Energie- und Wasserversorgung, Bergbau Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel Verkehr und Nachrichtenübermittlung Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe Dienstleistungen von Unternehmen und freien Berufen erbracht Organisationen ohne Erwerbszweck Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen Anzahl Gesamt (n) sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in (%) 1970 1997 0,3 1,7 4,1 2,0 42,4 25,3 8,5 5,6 15,7 15,7 5,4 5,5 2,5 3,0 9,4 2,9 8,8 21,2 6,5 13,5 6.725.553 7.117.354 ) Die Zahlen für die Wirtschaftsabteilung Land- und Forstwirtschaft, Fischerei geben die Entwicklung in dieser Wirtschaftsabteilung nicht korrekt wieder, da die Arbeitsstättenzählung 1970 nur Betriebe berücksichtigt, die als Gewerbebetriebe gelten. 1 23