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Львів?
Lwów?
Львов?
Lemberg?
Multikulturelles Zusammenleben in Galizien
im 20. Jahrhundert
Trinationale Geschichtswerkstatt in L'viv
7. bis 18. August 2004
I.INHALT / SPIS
RZECZY
/ ЗМІСТ
I.Einleitung / Wstęp / Вступ..........................................................................................1
Programm.....................................................................................................................2
Projektidee....................................................................................................................7
II.Workshops / Workshopy / Воркшопи.........................................................................8
Erwartungen.................................................................................................................8
Wie leite ich einen Workshop?......................................................................................9
„Trialog“ ponad granicami, czyli o tym, co się działo z naszą pamięcią kolektywną”.....12
Stadtführung..............................................................................................................17
Poznanie poprzez działanie.........................................................................................18
Religion und Kirchenbesichtigung..............................................................................22
Sowiecka okupacja 1939 – 1941.................................................................................24
Die Vertreibung der Polen...........................................................................................25
Die Minderheitenpolitik des polnischen Staates – insbesondere gegenüber Juden und
Ukrainern...................................................................................................................27
Ruch.................................................................................................
..........................29
Der Westen und der Osten der unabhängigen Ukraine...............................................30
Stosunki polsko-ukraińskie w porównaniu z ze stosunkami polsko-niemieckimi........33
Ein Lemberger Kulturmagazin....................................................................................35
Treffen mit Herrn Popovyč..........................................................................................36
Lesung mit Juri Andruchovyč.....................................................................................41
III.Teilnehmerberichte / Doświadczenia / Репорти.......................................................42
Zwei Wochen Lemberg – Ein Essay.............................................................................42
Meine Eindrücke von der Geschichtswerkstatt 2004..................................................46
Літна школа у місті Лева...........................................................................................47
Серпневий семінар у Львові. Спогади, враження, думки........................................49
Wspomnienia ze Lwowa..............................................................................................50
IV.Auswertung / Wykorzystanie / Оцінювання............................................................51
Fragebögen.................................................................................................................51
Nach dem Seminar.....................................................................................................54
A. Lieder / Pieśni / Пісні..............................................................................................55
Ти ж мене Підманула.................................................................................................55
Червона Рута.............................................................................................................56
Ukraina......................................................................................................................57
B. Unsere Partner / Nasi Partnerzy / Наші Партнери..................................................58
GFPS..........................................................................................................................58
Nationaluniversität im. Ivana Franka..........................................................................58
C. Förderer / / Підтримування...................................................................................59
Schering Stiftung........................................................................................................59
Humboldt Universität zu Berlin..................................................................................59
D. Literaturvorschläge / Literatura / Література..........................................................60
[de] Deutschsprachige Literatur zum Thema...............................................................60
[pl] Literatura na tematy warsztatów po polsku...........................................................61
[uk] Українська Література.......................................................................................62
E. Impressum / metryka książki / Вихідні дані............................................................64
i
[de]
L'viv ist eine tolle Stadt
wo jeder was zu meckern hat.
Die Straßenbahnen fahren
auf Kopfsteinpflaster schnell
und klingen dabei ziemlich grell.
Der Putz der Häuser fällt schon ab
der Anblick macht Dich trotzdem platt.
500 Jahre Geschichte
schau'n von Balkonen auf Dich herab
doch die Menschen die oben wohnen
können darauf leider nicht thronen
denn sonst fielen sie hinab.
In langen dunklen Höfen
kannst gemütlich Du Kaffee schlürfen.
Dort kannst Du auch ukrainische Spezialitäten probieren
und Dich über deren Namen amüsieren.
Doch Lemberg ist nicht nur die Stadt für Spaß,
sondern man streitet sich auch über was.
Es gibt hier nicht nur einen Friedhofsstreit,
sondern die Knochen munkeln weit und breit:
„Komm nach Lemberg“
ii
[uk]
…Нові обличчя, зустрічі, знайомства,
цікава література, купа досвіду, різні погляди на одну подію,
гарячі дискусії,
бурхливий обмін думками,
відмінності у ментальностях,
стертя кордонів, спроба знайти компроміс,
проаналізувати минуле, передбачити майбутнє,
насолодитися теперішнім…
Приблизно такий словесний ряд виникає в мене, коли я згадую
серпневий семінар у Львові.
iii
[pl]
Zagłębiony w tumanach pędzącej wyobraźni
historia wieloletnia spotyka się z przyszłością
która wszystkich spotyka we Lwowie
Mekko samotności, ostajo przeszłości
w życia żargonie zanurzone twoje dłonie
gdzie duch ogarnia serca do głębi, by
uciekać dokądkolwiek przed siebie dalej
z życiem przez życie.
Stanąłem zmierzwiony myślą daleką,
jednak może równie bliską jak
wyraźny odgłos gdzieś stąd
Jednocześnie kłus kozackich koni, krzyki o pomoc
gonionych, hasła polityczne, wyszeptanie
Zakochanych, melodie Okean Elzy.
O drogi Lwowie,
Dlaczego stoisz taki smutny?
Ja proszę cię uśmiechnij się i
witaj wszystkich miło.
Tyś pezecie punktem styczności ze światem niebieskości
Twym duchem człek natchniony
Głód nasyci dotąd nienasycony!!!
I wszystko to minie, aby było normalnie!
Poszukując kontaktu z nieświadomioną stronę świadomości dotrzeć można
do miejsca osobliwego – zamku wysokiego. Niezwykła składanka czasu,
miejsca i świateł sprawia, iż człowiek czuje się tam bliżej niebu niż w jakimkolwiek innym miejscu na świecie. Osobliwa atmosfera skłania do rozmowy
z samym sobą. W ten sposób człowiek staje się odkrywcą, odkrywcą samego
siebie.
iv
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
I.EINLEITUNG / WSTĘP / ВСТУП
[de] Львів? Lwów? Львов? Oder doch Lemberg?
Kaum eine andere mitteleuropäische Stadt
hatte im Verlauf des 20. Jh. so viele Identitätswandel erlebt, wie das im 13. Jh. von Danilo
Halyckij gegründete L'viv. Aus der österreichischen Stadt Lemberg wurde das polnische
Lwów, aus dem versucht wurde, ein sowjetisches L'vov zu prägen, aus welchem dann
das durch und durch ukrainische L'viv hervorging. Diese Umbrüche vollzogen sich keineswegs schmerzlos und hinterlassen immer noch
tiefe Wunden im Bewusstsein der beteiligten
Nationen. Daraus resultiert eine sehr emotional
geführte Debatte um die Bewertung der Geschichte und des Status der Stadt L'viv zu bestimmten Zeitpunkten: Haben wir es mit einer
polnischen Stadt zu tun? Oder war sie immer
ukrainisch?
Uns stellte sich die Frage: Wieso ist es überhaupt möglich, dass es heutzutage noch Streit
um die Bewertung dieser Ereignisse gibt? Um
dies genauer zu ergründen, luden wir Studenten aus der Ukraine, aus Polen und aus
Deutschland ein, sich gemeinsam mit der Geschichte der Stadt zu beschäftigen, die nationalen oder persönlichen Geschichtsbilder zu vergleichen und darüber zu diskutieren. Damit
wollten wir den Teilnehmern eine Möglichkeit
geben, sich mit den Standpunkten der anderen
auseinanderzusetzen und ein Bewusstsein dafür zu erwecken, dass jeder eine andere Sicht
auf die Dinge haben kann. Die Geschichtswerkstatt war ein Novum für uns alle, ein
Modellprojekt. Wir vertrauten auf die Teilnehmer und alles lief gut ab.
An den Leser
In dieser Publikation möchten wir Ihnen und
Euch nun schildern, womit wir uns in unserer
Geschichtswerkstatt beschäftigt haben. Wir
wollen die Ergebnisse unserer Veranstaltungen
und Teilnehmereindrücke präsentieren. Die Publikation will aber auch inhaltliche und organisatorische Anregungen für weitere Seminare
geben. Daher beschreiben wir auch, wie wir bei
der Organisation und Durchführung der Geschichtswerkstatt vorgegangen sind, welche
Materialien wir benutzt haben usw. Es ist
wirklich nicht schwer, ein solches Projekt auf
die Beine zu stellen.
Diese Publikation ist dreisprachig, deutsch [de],
polnisch [pl] und ukrainisch [uk]. Allerdings
wäre es ein zu großer Aufwand gewesen, alle
Texte zu übersetzen. Wir haben daher versucht, möglichst viele Texte wenigstens mit
einer Inhaltsangabe in allen drei Sprachen zu
versehen.
Jakob Mischke und Uta Volgmann
1
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Programm
Das Programm zu unserer Geschichtswerkstatt. Eine polnische und eine ukrainische Version
findet sich weiter unten.
[de] Programm
Samstag
7.8.
Kennen lernen
Sonntag
8.8.
Ziele des Se10.00- 11.45 Erwartungen an das Seminar; Methoden zur
minars, Konzepti- Workshopgestaltung
on
12.00-13.30 Workshop: Klärung historischer Helden und Mythen
Erwartungen
13.30-14.30 Mittag
Methoden
15.00-17.00 Historische Orte: Stadtführung mit Anekdoten
aus der Geschichte L’vivs
Einstieg in die Ge- Gemeinsames Pizzaessen
schichte L'vivs
Montag
9.8.
gelungene und
fehlgeschlagene
National-staatsbildung
09.30-11.00 Workshop: Die Wiederentstehung des polnischen
Staats 1918 und der Bürgerkrieg in der westlichen Ukraine
13.00-14.00 Mittag
15.00-16.30 Besichtigung des Lyčakivskij-Friedhofs
19.00-21.00 Diskussion: Der polnisch-ukrainische Streit um
die Gestaltung des Friedhofsbereichs der Orląt Lwowskich
Dienstag
10.8.
Zusammenleben
der ethnischen
Gruppen in L'viv
10.00-12.30 Besichtigung bedeutender Kirchen L’vivs
13.00-13.30 Mittag
15.00-17.00 Workshop: Religion in Galizien
Zwischenreflektion zum bisherigen Verlauf des Seminars
Abends zur freien Verfügung
Mittwoch
11.8.
Erfahrung von Be- 10.00-11.30 Workshop: Die sowjetische Besatzungszeit 1939satzung und Krieg 1941, Deportationen, Terror, Sowjetisierung
11.30-12.30 Workshop: Das deutsche Vernichtungslager in
Janiv
13.00-13.30 Mittag
14.00-16.00 Vortrag von A. Kozyckij: Die deutsche Besatzungszeit 1941-1944
Wanderung auf das Vysokij Samok
Donnerstag
12.8.
Erfahrung von Besatzung und Krieg
polnischukrainischer Konflikt
2
13.00-18.30: Ankunft der Teilnehmer
19.00-20.00 Abendessen
20.30-22.00 Kennen lernen und Integrationsspiele
Gemeinsamer Abend in der Stadt
10.00-11.30 Workshop: Aufkommender Nationalismus und die
Ereignisse in Wolhynien und Galizien
12.00-13.30 Workshop: Die Umsiedlung der Polen
14.00-14.30 Mittag
18.00 Abendessen
19.00-21.00 Workshop: Die Minderheitenpolitik der polnischen Republik insbesondere den Ukrainern und Juden
gegenüber
Abends: Party
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Freitag
13.8.
Weg in die Unabhängigkeit
Ukraine heute
11.00-12.30 Treffen: Vertreter der Bewegung „Ruch“
12.30-13.30 Mittag
17.00-18.30 Workshop: L’viv in der unabhängigen Ukraine,
Vergleich von West- und Ostukraine
Samstag
14.8.
Exkursion nach
Drohobyč
Ausflug: Exkursion nach Drohobyč und Truskaviec mit Stadtführung
Themen: Bruno Schulz, 2. Weltkrieg
Treffen mit Vertreter des Kulturvereins „Prosvita“
Sonntag
15.8.
Literarische An14.00-17.00 Workshop: Der Mythos Galizien in der Literatur,
näherung an Gali- Leseproben
zien
eigene Textproduktion zu Galizien und ersten Eindrücken
abends: Lagerfeuer im Park Ševčenkivskij haj
Montag
16.8.
polnischukrainische Beziehungen heute
(bez. auf die
Vergangenheit)
10.30-11.30 Besprechung der Publikation der Seminarergebnisse
12.00-13.30 Treffen: Mitarbeiter des Kulturmagazins „Ji“
14.00-15.00 Mittag
15.30-17.00 Treffen mit Herrn Popovyč
17.30-19.00 Workshop: Die polnisch-ukrainischen Beziehungen im Vergleich mit den polnisch-deutschen Beziehungen, Schritte zur Aussöhnung
19.00-19.30 Abendessen
Dienstag
17.8.
polnischukrainische Beziehungen heute
10.00-12.00 Galizien in der Kunst, Besuch des Museums für
ukrainische Kunst (freiwillig)
12.30-13.00 Mittag
14.00-15.30 Diskussion: Auswirkungen des EU-Beitritts Polens auf die Westukraine, Polens Rolle als „Anwalt
Osteuropas“, ist ein EU-Beitritt der Ukraine möglich?
17.00-18.30 Seminarauswertung und Schlussreflektion
19.00-20.30 Lesung mit Jurij Andruchovyč
Abschiedsfeier
Mittwoch
18.8.
Abschied und Abfahrt
3
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
[pl] Program
Sobota
7.8.2004
zapoznanie się
13.00-18.30: Przyjazd uczestników
19.00-20.00 kolacja
20.30-22.00 Zapoznanie się uczestników, gry i zabawy
Niedziela
8.8.
Cele warsztatów,
koncepcja,
oczekiwania metody
10.00-11.45 Oczekiwania wobec seminarium; metody do pracy
w grupach roboczych
12.00-13.30 Workshop: Historyczni bohaterowie i mity
13.30-14.30 Obiad
15.00-17.00 Historyczne miejsca: historia Lwowa połączona ze
zwiedzaniem
Kolacja w pizzerii
historia Lwowa
Poniedziałek Udane i nieudane
budowanie
9.8.
państwa
9.30-11.00 Workshop: Odzyskanie niepodległości przez Polskę
i wojna wyzwoleńcza na zachodniej Ukrainie
13.00-14.00 Obiad
15.00-16.30 Zwiedzanie Cmentarza Łyczakowskiego
Kolacja
19.00-21.00 Dyskusja: Polsko-ukraiński spór o Cmentarz Orląt Lwowskich
Wtorek
10.8.
Religie w Galicji
10.00-12.30 Zwiedzanie kościołów i cerkwi
13.00-13.30 Obiad
15.00-17.00 Religie w Galicji Wschodniej
wieczorem: krótkie tymczasowe podsumowanie warsztatów
Środa
11.8.
Okupacja i wojna,
ich doświadczenie
10.00-11.30 Workshop: Sowiecka okupacja 1939-1941,
deportacje, terror
11.30-12.30 Niemiecki obóz zagłady w Janowie
13.00-13.30 Obiad
14.-16.00 Workshop: Niemiecka okupacja 1941-1944, los Żydów i ich zagłada (Andrij Kozyckij)
Zwiedzanie Wysokiego Zamku
Czwartek
12.8.
Okupacja i wojna,
ich doświadczenie
10.00-11.30 Workshop: Nasilający się nacjonalizm i wydarzenia na Wołyniu i w Galicji
12.00-13.30 Workshop: Wysiedlenie Polaków
14.00-14.30 Obiad, czas wolny
18.00 Kolacja
19.00-21.00 Workshop: Polityka wobec mniejszości narodowych w Republice Polskiej, szczególnie wobec Ukraińców i Żydów
wieczorem: impreza
Konflikt polskoukraiński
Piątek
13.8.
Droga do niepodległości
teraźniejsza Ukraina
11.00-12.30 Spotkanie: przedstawiciel Ruchu
12.30-13.30 Obiad, czas wolny
17.00-18.30 Workshop: Lwów w niezależnej Ukrainie, Porównanie z Ukrainą Wschodnią
Kolacja
Sobota
14.8.
Drohobycz i Truskawiec
Niedziela
15.8.
Zbliżenia literackie 14.00-17.00 Workshop: mit Galicji w literaturze, próba podo Galicji
znania dzieł literackich, własne teksty na temat Galicji i naszych wrażeń
wieczorem: Ognisko
4
Wyjazd: Zwiedzanie Drohobycza i Truskawca
Tematy: Bruno Schulz, 2. Wojna Światowa
Spotkanie z panem Bogaczenkiem z stowarzyszenia „Prosvita”
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Poniedziałek Teraźniejsze
stosunki polsko16.8.
ukraińskie
10.30-11.30 Omówienie publikacji końcowej
12.00-13.30 Spotkanie: współpracownicy czasopisma kulturalnego „Ji“
14.00-15.00 Obiad
15.30-17.00 Spotkanie: świadek Ihor Popowicz
17.30-19.00 Workshop: polsko-ukraińskie stosunki w porównaniu z polsko-niemieckimi i kroki w kierunku do polskoukraińskiego pojednania
19.00-19.30 Kolacja
Wtorek
17.8.
10.00-12.00 Galicja w sztuce
12.00-13.30 Obiad
14.00-15.30 Dyskusja: Przystąpienie Polski do UE i jego następstwo na Ukrainę Zachodną, rola Polski jako adwokat
Europy Wschodniej
17.00-18.30 ocena seminarium i wnioski końcowe refleksje o
naszych warsztatach
19.00-20.30 Spotkanie autorskie z Jurijem Andruchowyczem
Impreza pożegnalna
Teraźniejsze
stosunki polskoukraińskie
Środa, 18.8.
Pożegnanie i powrót
[uk] Програма
Субота
7.8.
Знайомство
13.00-18.30: Прибуття учасників
19.00-20.00 Вечеря
20.30-22.00 Знайомство та інтеграційні ігри
Спільний вечір у місті
Неділя
8.8.
Ціль семінару,
концепція,
очікування,
методика,
введення до
історії Львова
10.00- 11.45 Сподівання
Очікування до семінару; Методика проведення семінару
12.00-13.30 Семінар: З’ясування історичних героїв та
міфів
13.30-14.30 Обід
15.00-17.00 Історичні місця: екскурсія з історичними
байками про Львів
Спільна вечеря у піцерії
Понеділок
9.8.
вдала + невдала
спроба будови
національної
держави
09.30-11.00 Семінар: Відновлення польської держави 1918
та громадянська війна Західної України
13.00-14.00 Обід
15.00-16.30 Екскурсія по Личаківському цвинтарю
19.00-21.00 Дискусія: Польська- українська суперечка що
до оформлення частини цвинтаря Orląt Lwowskich
Вівторок
10.8.
Співжиття
етнічних груп у
Львові
10.00-12.30 Огляд значних церков Львова
13.00-13.30 Обід
15.00-17.00 Семінар: релігія на Галичині
Перші підсумки та аналіз ходу семінару до цього часу
Вечір вільних розваг
5
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Середа
11.8.
Досвід окупації і
війни
10.00-11.30 Семінар: Час радянської окупаціі1939-1941,
депортації, терор
11.30-12.30 Семінар: Німецький концтабір в Яніві
13.00-13.30 Обід
14.00-16.00 Лекція А. Козицького: німецька окупація 19411944
Подорож до Високого Замку
Четвер
12.8.
Досвід окупації і
війни.
10.00-11.30 Семінар: Проявлення націоналізму і подіі на
Волині та Галичині
12.00-13.30 Семінар: Переселення поляків
14.00-14.30 Обід
18.00 Вечеря
19.00-21.00 Семінар: Політика меншості Польської
Республіки стосовно українців та євреїв
Вечір: танці
Польськоукраїнський
конфлікт
П’ятниця
13.8.
Дорога до
незалежності.
Україна сьогодні
11.00-12.30 Зустріч: Представник «Руху»
12.30-13.30 Обід
17.00-18.30 Семінар: Львів у незалежній Україні,
порівняння східної та західної України
Субота
14.8.
Екскурсія до
Дрогобича
Екскурсії: Дрогобич, Трускавець
Теми: Бруно Шульц, друга світова війна
Лекція про організацію «Просвіта»
Неділя
15.8.
Літературне
наближення до
Галичини
14.00-17.00 Семінар: Міф Галичини в літературі. Читання
текстів про Львів
Створення власних віршів про Галичину та про перші
враження
Вечір: Багаття у парку Шевченківській Гай
Понеділок
16.8.
Сьогоднішні
польськоукраїнські
відносини
10.30-11.30 Обговорювання публікації результатів
семінару
12.00-13.30 Зустріч: Співробітники журналу «Ї»
14.00-15.00 Обід
15.30-17.00 Зустріч з паном Поповичем
16.00-18.00 Семінар: Польсько-українські відношення в
порівнянні до польсько- німецьких, кроки до примирення
19.00-19.30 Вечеря
(рефлективно до
минулого)
Вівторок
17.8.
Середа
18.8.
6
Польськоукраїнські
відносини
сьогодні
10.00-12.00 Галичина та мистецтво, відвідання музею
українського мистецтва (добровільно)
12.30-13.00 Обід
14.00-15.30 Дискусія: наслідки вступу Польщі до ЄС для
західної України, роль Польщі як «адвоката східної
Європи», чи є можливим вступ України до ЄС?
17.00-18.30 Зведення підсумків семінару
19.00-20.30 Читання з Юрієм Андруховичем
Прощальний вечір
Прощання. Від’їзд
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Jakob Mischke
Projektidee
[de] Mit unserer Geschichtswerkstatt wollten wir einen neuen Weg ausprobieren,
über historische Probleme und das Verhältnis von Nationen zueinander zu
diskutieren. Es sollte kein typischer Uni-Kurs unter Anleitung eines Dozenten,
sondern ein Austausch direkt unter Studenten werden.
[pl] Poprzez nasz warsztat historyczny chcieliśmy wypróbować nową drogę, jaką
była wspólna dyskusja na temat problemów historii i wzajemnego stosunku narodów względem siebie. Nie miał to być kurs prowadzony przez doktora czy
profesora, a bezpośrednia wymiana między studentami.
[uk] Ідея проекту – тринаціональний студентський семінар без керування
доцента.
Entstehung
[de] Die Idee zu diesem Workshop war uns im
Herbst 2003 gekommen, nachdem ich mein
Freiwilliges Soziales Jahr in L'viv beendet hatte.
Damals hatte ich in einem Projekt zur Betreuung ehemaliger KZ-Häftlinge gearbeitet. Durch
die Erzählungen dieser alten Menschen konnte
ich mir ein erstes Bild von den geschichtlichen
Abläufen im 20. Jh. in dieser Region machen.
Mir war aufgefallen, wie sich diese Geschichten
unterscheiden können, je nachdem wer sie erzählt.
Uta hatte als Mitglied des studentischen Vereins GFPS e.V. schon Erfahrungen im Projektmanagement gewonnen und wollte auch ein Seminar in L'viv organisieren.
Zur Realisierung des Projektes entwarfen wir
zuerst einen groben Plan. Es sollte ein Workshop für Studenten werden, historisch ausgerichtet und mit vielen Gesprächen, Ausflügen
etc. aufgelockert.
Vorbereitung
Wir begannen im Januar uns Gedanken über
die Inhalte des Projektes zu machen. In den Se-
mesterferien im März fuhren wir ein erstes Mal
nach L'viv, um Kontakte zu knüpfen, die Unterkunft zu suchen und vor Ort die ersten Referenten anzuwerben. Erst als das Programm
nach unserem Besuch in L’viv konkretere
Formen annahm, begannen wir im April Anträge zur Förderung der Geschichtswerkstatt
an verschiedene Stiftungen zu verschicken.
Das war relativ spät und so überschattete die
Ungewissheit der Finanzierung die Projektvorbereitung. Schließlich hat uns die Schering
Stiftung eine Förderung zugesagt, ohne sie
wäre das Projekt so nicht durchgeführt worden.
Im Frühling verfeinerten wir die Planungen zu
den einzelnen Themen. Anfang Juni fingen wir
an, per Aushang an den Universitäten
Wrocław, Berlin und L'viv die Teilnehmer für
das Projekt zu suchen. Jeder Teilnehmer entschied sich für ein Thema aus unseren Vorschlägen, das er bearbeiten wollte. Auf Vorbereitungstreffen in den einzelnen Städten haben
sich die Teilnehmer bereits im Vorfeld in den
nationalen Gruppen getroffen, um letzte Fragen
zu klären und sich bereits ein wenig kennen zu
lernen.
Nachdem die letzten Hürden genommen waren,
konnte das Projekt Anfang August beginnen.
7
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
II.WORKSHOPS / WORKSHOPY / ВОРКШОПИ
Uta Volgmann
Erwartungen
[pl] Przed seminarium chcieliśmy dowiedzieć się o oczekiwaniach uczestników.
[uk] Перед семінаром хотіли дізнатися від учасників про їх очікування
[de] Die Idee eines rein studentischen Seminars
mit hoher Beteiligung der Teilnehmer hatten
die Organisatoren über mehrere Monate zuerst
entwickelt und dann mit viel Energie
verwirklicht. Nach dieser arbeitsintensiven Vorbereitungsphase waren die Ziele der Organisatoren zu Beginn der Geschichtswerkstatt:
● die erfolgreiche Umsetzung der Projektidee
und des Seminarprogramms
● eine hohe Beteiligung der Teilnehmer an der
Seminargestaltung
● interkulturelles Lernen und Diskutieren
● intensive
Beschäftigung mit den Seminarinhalten und Anregung zur weiteren
Vertiefung
● die Integration der ukrainisch-deutsch-polnischen Gruppe
● Modellwirkung für Folgeprojekte.
8
Natürlich hatten auch unsere Teilnehmer verschiedenste Erwartungen an das Projekt mitgebracht, welche am Seminarbeginn erfragt
wurden. Dabei zeigte sich, dass einige Teilnehmer ganz konkrete Vorstellungen hatten,
wie die Geschichtswerkstatt ablaufen würde,
andere waren eher neugierig, was da auf sie zukäme. Manche Teilnehmer wollten sich vor
allem inhaltlich und methodisch weiterbilden
und nahmen die Seminaridee sehr ernst. Für
andere wiederum stand eher der Unterhaltungswert eines trinationalen Seminars im
Vordergrund. Für einige Teilnehmer stellte die
Geschichtswerkstatt auch das erste Seminar in
dieser Form dar. Außerdem hatten Polen und
Deutsche andere Erwartungen als die Ukrainer,
die ersteren wollten Land und Leute kennen
lernen, die letzteren wollten erfahren, wie Ausländer die Ukraine wahrnehmen.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Uta Volgmann und Jakob Mischke
Wie leite ich einen Workshop?
[pl] Podczas naszego warsztatu historycznego chcieliśmy, w przeciwieństwie do
„normalnej” lekcji szkolnej, pozwolić uczestnikom na samodzielne opracowanie
wszystkich treści (polska wersja w doli)
[uk] На нашому історичному семінарі ми хотіли, щоб учасники, в
протилежність “нормальному” уроку, самі розробляли зміст теми
заняття.
Konzeption der Werkstatt
Goldene Regeln der Gestaltung
[de] In unserer Geschichtswerkstatt wollten
wir, im Gegensatz zu „normalen” Uni-Kursen,
dass die Teilnehmer sich gemeinsam alle Inhalte erarbeiten und füreinander die Themen
aufbereiten.
Wir als Organisatoren wollten maximal den
organisatorischen Rahmen des Projekts abstecken und bei Bedarf mit Tipps weiterhelfen. Die
inhaltliche Gestaltung der Workshops war
allein den Teilnehmern überlassen. Die
Themenvorschläge wurden absichtlich sehr allgemein gehalten, um den Teilnehmern genug
Spielraum für die Wahl des Zugangs und der
Methoden zu geben. Der Erfolg des Projekts
und die möglichst abwechslungsreiche thematische Arbeit hing somit von allen gemeinsam
ab. 10 Tage Workshops sollten für alle interessant werden – für die Vortragenden und für
die Teilnehmer.
Leider hatte die Abstimmung per Mail nicht so
gut funktioniert, so dass einige Teilnehmer erst
spät oder noch gar nicht ein Thema gewählt
hatten.
● als
Zeit und grober Aufbau der Workshops
Die Workshops dauerten meist 90 min. Sie sollten enthalten:
● eine kurze Einführung in das Thema (etwa
7-10 min)
● Dokumentation der Arbeits- und Diskussionsergebnisse auf Papier
● eine Auswertung der Ergebnisse in der
großen Runde
● die laufende Übersetzung des Workshops.
●
●
●
●
Einstieg: kurze Einführung, Thesen,
Fragen, Zitate, Bilder, Gedichte, Brainstorming, literarische Texte
unkonventionell,
spielerisch,
abwechslungsreich, Improvisation – kommt
immer gut an
in Kleingruppen, nach Nationen gemischt
Diskussion, Reflektion, Malen, Präsentation
Visualisieren, aktive Auseinandersetzung
mit den Themen
Gruppenzusammensetzung
Da in den Gruppen nicht jeder jede Sprache
verstand, musste vor dem Workshop auch die
Übersetzungsfrage geklärt werden.
Außerdem sollte überlegt werden ob man die
Gruppe nicht in kleinere Arbeitsgruppen teilt,
die unterschiedliche Thesen/ Fragestellungen
erarbeiten und diese dann allen präsentieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass nicht
alle Teilnehmer Geschichte studieren. Durch
die Readerlektüre waren zwar alle ein Stück
weit vorbereitet, man sollte sich aber nicht in
tiefere geschichtswissenschaftliche Diskurse
begeben.
Technisches
Eine Idee war, dass jeder eine Liste mit schwierigen Fachbegriffen seines Themas vorbereitet,
die dann vorher übersetzt werden können. Dies
erleichtert während des Workshops die Übersetzung. Eine dreisprachige Liste mit Grundwortschatz bekamen die Teilnehmer noch vor
dem Seminar ausgehändigt.
9
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Warsztaty historyczne we Lwowie
Koncepcja warsztatów
[pl] Sukces warsztatów zależy od Waszych pomysłów, Waszej fantazji, Waszego zaangażowania. Tematy są ogólne, jaki wstęp i jaką metodę
wybieracie, to jest Wasza wolność. My organizatorzy tylko tworzymy ramy projektu i pomagamy. 10 dni workshopów jest wspaniałą
szansą, wyprobować urozmaicone metody
prezentacji i pracy.
Czas i struktura workshopów
Workshopy będą trwały około 90 min. Proszę
planować wystarczający czas na:
Krótki wstęp do tematu (ok. 7 – 10 min)
Tłumaczenie Waszych wyjaśnień wprowadzających jak również dyskusji podczas pracy w
grupach roboczych.
dokumentacja i prezentacja wyników po
każdym workshopie
tezy / pytania i później prezentują wszystkim
wyniki.
Uczestnicy nie koniecznie studiują historii.
Przygotowaliśmy się przez czytanie tekstów,
jednak trudno by było prowadzić bardzo specyficzne, naukowe rozmowy.
Złote zasady workshopów
● niekonwencjonalne, urozmaicone, improwi-
zacja
● małe grupy robocze z różnych narodowości
● dyskusja, refleksja, rysowanie, prezentacja
● na początku: krótkie wprowadzenie, tezy, py-
tania, cytaty, obrazy, wierszy, teksty literackie, brainstorming
● wizualizacja, aktywne zajmowanie się z
tematami, bo tylko w ten sposób ich rozumiemy
Grupy
Technicze rzeczy
Nasza grupa składa się z 23 osób, a nie
wszyscy znają wszystkie języki. Z tego powodu
zawsze trzeba wyjaśniać, kto tłumaczy.
Zastanówcie się, czy nie lepiej podzielić grupę
na mniejsze grupy robocze, które omówią różne
Tam nie ma ani rzutnika, ani videoprojektora,
ani komputera, tylko ołówki, kartki, klej itd.
Zaproponowano, że każdy przygotuje listę z
trudnymi wyrazami (naukowymi) jego tematu,
które już wcześniej można przetłumaczyć. To by
ułatwiała tłumaczenie podczas workshopów.
10
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Kleines Begriffslexikon
deutsch
polski
український
Nation
Nationalismus
Patriotismus
naród
nacjonalizm
patriotyzm
нація
націоналізм
патріотизм
Heimat
Identität
Gedächtnis, Erinnerung
mała ojczyzna
tożsamość
pamięć
батьківщина
ідентичність, особистість
пам'ять, згадка
Geschichte
Geschichtsbewusstsein
historia
świadomość historyczna
історія
історична свідомість
Mythen
Helden
Gedenken
mity
bohaterowie
pamięć
міфи
герої
спогади
Homogenität – Heterogenität
jednorodność – różnorodność
однорідність – різнорідність
ethnische Gruppe,
Nationalität
grupa etniczna,
narodowość
етнічна група,
національність
Minderheit
Mehrheit
mniejszość
większość
меншість
більшість
Abhängigkeit
Unabhängigkeit
podległość
niepodległość
залежність
незалежність
Fremdbestimmung
Selbstbestimmung
zarządzanie obce
samostanowienie
чуже керівництво
самовладність
Flucht
Vertreibung
Aussiedlung
Repatriierung
ucieczka
wypędzenie
wysiedlenie
repatriacja
втеча
вигнання
переселення
репатріація
Völkermord
Genozid
ludobójstwo
genocide
вбивство народів
геноцид
Verbrechen gegen die
Menschlichkeit,
przestępstwo przeciw ludzkości
злочин проти людськості
ethnische Säuberung
czystka etniczna
етнічна чистка
Aussöhnung
Verständigung
Zusammenarbeit
pojednanie
porozumienie
współpraca
примирення
порозуміння
співпраця
Assimilation
Akkulturation
asymilacja
akulturacja
асиміляція
акультурація
Grenze
Staat
granica
państwo
кордон
держава
Religion
Konfession
religia
wyznanie
релігія
віра
Rituale
rytuały
ритуали
11
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Uta Volgmann und Marcin Fronia
„Trialog“ ponad granicami, czyli o tym, co się działo
z naszą pamięcią kolektywną”
[de] Workshop zu Personen und Ereignissen in der deutschen, ukrainischen und
polnischen Geschichte. Eine Deutsche Zusammenfassung findet sich am Ende
des Artikels.
[uk] Семінар про особи та події в німецькій, українській та польській історії.
[pl] Pomysł do naszych warsztatów został zainspirowany m.in. poprzez jednostki pracy na
obozie letnim podczas Akcji Sühnezeichen
Friedensdienste.
W dniach 7 – 18.08 2004 roku we Lwowie odbyły się warsztaty zorganizowane przez GFPS
e.V. przy wsparciu Fundacji im. Scheringa, w
których wzięli udział studenci z Niemiec, Ukrainy oraz z Polski.
W tym, miejscami nieco teoretycznym tekście
postaramy się przedstawić główne założenia,
które stanowiły dla nas pewną ramę organizacyjną oraz inspirację do wybrania
tematyki naszego warsztatu. Pokrótce też
wyjaśnimy, na czym polega problematyka
pamięci kolektywnej oraz dlaczego właśnie ta
tematyka leżała u podłoża poszukiwań odpowiedzi, przez stawiane przez nas pytania odnośnie historii, jej rozumienia oraz jej wpływu
na dzisiejsze relacje tak pomiędzy narodami,
jak i pomiędzy zwykłymi ludźmi w ich codziennych kontaktach. Podsumujemy również prze-
12
prowadzony przez nas warsztat wraz z jego
wynikami oraz podzielimy się naszymi wrażeniami z całości warsztatów.
Pamięć zbiorowa a historia
Problematykę pamięci zbiorowej do nauk
społecznych wprowadził Maurice Halbwachs w
połowie lat dwudziestych1. Jednakże dopiero w
latach sześćdziesiątych zaczęła ona przyciągać
uwagę i stała się przedmiotem powszechnej i
naukowej debaty (Gillis
1994).
„Pamięć
zbiorowa”
odróżniana
jest od terminu „świadomość historyczna”, gdyż
– jak pisze B. Szacka –
wartościujące
rozumienie „świadomości
historycznej” nie pozwala
na
uwzględnienie
całej problematyki specyficznych, społecznych
mechanizmów
kształtowania się obrazów
przeszłości w świadomości potocznej i skłania
do
traktowania
różnic
pomiędzy
historią-nauką
i
pamięcią zbiorową jako
wyłącznie ilościowych,
nie zaś jakościowych2.
1
W bibliografii, która znajduje się na końcu tekstu
dokonaliśmy wyboru lektur w językach niemieckim,
angielskim i polskim, które mogą pomóc w pogłębieniu tematyki pamięci kolektywnej.
2
Szerzej na ten temat w: B. Szacka (2000) Pamięć
zbiorowa i wojna, [w:] Przegląd Socjologiczny 2(49),
gdzie autorka wyjaśnia w sposób klarowny
skomplikowane relacje między historią a pamięcią
zbiorową, wskazuje także na wyraźne różnice w rozumieniu tych pojęć, zwracając przy tym uwagę
m.in. na jej jakościowy charakter, tzn. sposób, w
jaki w danym czasie poszczególni historyczni
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
W tak rozumianej pamięci zbiorowej z wielowątkowego zasobu wiedzy o przeszłości zgromadzonej przez naukę-historię, zgodnie z obowiązującymi w niej regułami, w społeczny obieg
wchodzą tylko niektóre wątki: te, które
współgrają ze współczesnością.
Historia-nauka posługuje się innym kryterium
prawdy, innym zaś zbiorowa pamięć przeszłości, jeśli chodzi o stosunek do dawnych wydarzeń. W tej pierwszej prawdziwa jest wiedza
uzyskana zgodnie z regułami poprawnego, naukowego postępowania badawczego. W drugiej
wiedza zgodna z aktualnymi odczuciami, wyznawanymi systemami wartości i sposobami
widzenia świata. W tej pierwszej prawda jest
prawdą rozumu, w tej drugiej – prawdą serca3.
Grupy robocze
Warsztat, który przygotowaliśmy, dotyczył określenia, z jakich podstawowych elementów
aktorzy konstruują treści swej pamięci w określony
sposób.
3
Ibidem, s. 13. Por. też D. Lowenthal (1994) Identity,
Heritage and History, [w:] Gills J. R. (ed.)
Commemorations. The Politics of National Identity,
Princeton: University Press.
różnicujących składa się obraz naszej pamięci
zbiorowej. Nasza, to znaczy młodych Niemców,
Ukraińców i Polaków. Każda z grup narodowych
miała wymienić postacie, które są ich zdaniem
najbardziej istotne dla narodowej historii i kultury, następnie podobnie wymieniono najważniejsze wydarzenia historyczne, pomniki oraz
filmy o tematyce historycznej. W ten sposób
mogliśmy się przekonać, że pewne postacie należą do naszej wspólnej historii, są jednak
różnie wartościowane, w zależności z perspektywy którego narodu zostały wymienione. Do
wyników tak postawionych pytań często później
wracaliśmy, także w trakcie kolejnych warsztatów.
Jednym z celów tego ćwiczenia było właśnie
uświadomienie sobie nawzajem, że na historię
można patrzeć niekoniecznie jednostronnie. Że
w zależności od perspektywy, określone wydarzenia, czy też postacie mogą otrzymywać
inne oceny, mogą też być uznane bądź to za
bohaterów bądź to za zdrajców. Tym pierwszym
stawia się pomniki, ci drudzy z kolei mają być
często symbolem tego, „jak nie należało postępować”. Tabele, które zamieszczamy poniżej
są właśnie wynikiem, który otrzymaliśmy.
Polska grupa
Wydarzenia
Chrzest Polski 966
Konstytucja 3. Maja
1791
Odzyskanie Niepodległości 1918
Wojny światowe
Obalenie Komunizmu
1989
Postaci
Kazimierz Wielki
Pomniki
Syrenka Warszawska
Mały Powstaniec
Warszawski
Filmy historyczne
Czterej pancerni i pies
Adam Mickiewicz
Nieznanego Żołnierza
Krzyżacy
Józef Piłsudski
Nike w Warszawie
Człowiek z marmuru
Lech Wałęsa
Westerplatte
Ogniem i Mieczem
Tadeusz Kościuszko
Królowa Bona
Niemiecka grupa
Ereignisse
Nationalsozialismus
und 2. Weltkrieg
1933 – 1945
Reichsgründung
1871
Ende des 1. Weltkriegs und Novemberrevolution 1918
Wende in der DDR
und Wiedervereinigung 1989/90
Reformation 1517
Persönlichkeiten
Denkmäler
Filme
Willi Brandt
Herman
Good bye Lenin
Johann Wolfgang v.
Goethe
Völkerschlachtsdenkmal
Triumph des Willens
Karl Marx
Holocaustmahnmal
Jakob der Lügner
Otto v. Bismarck
Brandenburger Tor
Der geteilte Himmel
Martin Luther
Goethe und Schiller in
Weimar
Metropolis
13
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Ukraińska grupa
Події
Берестейська унія
1596
Переяславська
угода 1654
Важливі постаті
Богдан
Хмельницький
Тарас Шевченко
Шовнева революція Степан Бандера
2. світова війна
Михайло
Грушевський
Незалежність 1991 i
Вячеслав Чорновіл
Конституція
Пам’ятники
Історичні фільмі
Пам. Федорову у
Тіні забутих предків
Львові
Пам. Міцкевичу у
Нескорені
Львові
Фонтани навколо
Мамай
ратуші
Пам. Дрогобичу у
Осікн вбивство в
Дрогобичі
Мюнхені
Володимир з Хрестьи у
Залізна сотня
Киеві
Przebieg warsztatów
Po zebraniu tego materiału mogliśmy przystąpić
do dyskusji, która nie zawsze okazywała się łatwa i nie zawsze udawało zakończyć się ją kompromisem. Myślimy jednak, że w dużym stopniu nauczyliśmy się, że rozumienie historii
także i w tym wypadku polega na umiejętności
wzajemnego słuchania, poznawania stanowisk
„drugiej strony”, jak i chęci poznawania innej
perspektywy oceny poszczególnych wydarzeń.
Dlatego bardzo dużym atutem tych warsztatów
był udział w nim studentów z Niemiec, otwartych na poznanie problematyki relacji polskoukraińskich, ale też niemiecko-ukraińskich, czy
też w dalszym kontekście niemiecko-polskich.
Sama idea zorganizowania tego seminarium
zrodziła się również, co warte podkreślenia
wśród studentów z Niemiec.
Ważnym i ciekawym efektem tego warsztatu –
efektem, którego nie udałoby się zapewne
osiągnąć w inny sposób – było widoczne dążenie do równouprawnienia wszystkich trzech
języków w trakcie wypowiedzi uczestników, w
trakcie prowadzonych obrad, w trakcie pracy w
grupach nad określonymi zadaniami, a nawet w
trakcie spotkań z zaproszonymi gośćmi.
Oznaczało to w praktyce obowiązek tłumaczenia na wszystkie trzy języki z oryginału,
w zależności, w którym języku w danym
momencie była wypowiedź. Wyzwanie okazało
się dość ambitne, zostało jednak uznane za niezbędne do prawidłowego i równego traktowania
wszystkich stron, które uczestniczyły w
zajęciach.
Zorganizowanie takich warsztatów było dla nas
samych wyzwaniem, dlatego kiedy myślimy o
kolejnych tego typu spotkaniach, to robimy to
ze świadomością, jak niewystarczająca jest
często nasza podręczna wiedza w przypadku,
gdy chodzi o spory dotyczące poszczególnych
kwestii, często zasadniczych z punktu widzenia
historii. Stąd warto by pewnie wcześniej poświęcić jeszcze więcej czasu na poznawanie wzajemnej historii. Niejednokrotnie staje się to
ciekawym odkryciem, inspirującym do sta-
14
wiania odważnych i trudnych pytań. Łatwiej
jest też wtedy nie tyle pozostawać na poziomie
stereotypów, ale i burzyć je poprzez argumenty,
za którymi stoi rzetelna wiedza.
Organizowanie takich seminariów pozwala
także na pracę nad pamięcią kolektywną na żywej tkance społecznej, jaką są relacje między
młodymi ludźmi, wszyscy przecież byliśmy
rówieśnikami. Stąd kształt tej pamięci w dużej
mierze zależał także od jakości i intensywności
pracy, którą włożyliśmy w przygotowania. To
także pozwala nam ocenić, jaką pracę można
jeszcze wykonać w przyszłości.
Tak rozpoczęta praca, prowokuje też do tego,
aby rozwijać dalej owoce tego, co udało nam się
już osiągnąć. Uważamy, że można by
spróbować jeszcze głębiej dotknąć samej kwestii
pamięci kolektywnej. Mogłoby się to udać na
przykład przez zorganizowanie jedno- lub dwudniowego seminarium poświęconego tylko temu
tematowi. Ciekawe mogłoby się także okazać
zaproszenie studentów z Białorusi czy Litwy.
Wrażenia
Nasze wrażenia, dotyczące seminarium moglibyśmy podzielić na trzy części: praktyczne,
emocjonalne i teoretyczne. Do praktycznych
wrażeń można zaliczyć stronę organizacyjną
warsztatów oraz ich przebieg jak też sam pomysł ich zorganizowania, który naprawdę wart jest
uznania. Każdy z uczestników seminarium był
słuchaczem lub dyskutantem poszczególnych
warsztatów, ale i przynajmniej raz sam prowadził warsztat na przygotowany przez siebie
temat z zakresu wspólnych problemów
historycznych. W ten sposób wytworzyła się
specyficzna atmosfera dla zrozumienia wysiłku
wkładanego każdorazowo w przygotowania poszczególnych tematów. Nasze wrażenia emocjonalne najdobitniej określić można by chyba
jako „doświadczenie chęci wzajemnego zrozumienia”. Pod koniec warsztatów większość z
nas była w stanie przyznać, iż jeśli by tego typu
spotkania przebiegały w takiej formie na poziomie relacji między politykami na poziomie
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
międzypaństwowym, to stosunki między naszymi krajami wyglądałyby znacznie lepiej. Nie
jest to jednak kwestia młodzieńczych naiwności, tylko – jeśli spojrzeć na sposób, w jaki
znajomości na nim zawarte są nadal podtrzymywane – bardziej pewnej dojrzałości, która potrafi się wznieść ponad pewne historyczne partykularyzmy. Niemniej ważnym doświadczeniem było także spotkanie ze „świadkiem
historii”, panem Igorem Popowiczem, byłym zesłańcem na Syberię, który potrafił w prostych
słowach przekazać wiele istotnych kwestii.
Do wrażeń i wniosków bardziej teoretycznych
można zaliczyć te związane z refleksją nad stanem i jakością pamięci zbiorowej w młodym pokoleniu naszych rówieśników. Czas pamięci
zbiorowej, jak pisze B. Szacka jest pokrewny
czasowi mitycznemu. Przeszłość w niej to bezkierunkowa dawność. Dystanse między zaludniającymi ją postaciami i zapełniającymi ją wydarzeniami określają nie daty, ale powinowactwa symbolizowanych przez nie wartości (Szacka 2000: 14). Stąd też wybory postaci istotnych
dla członków poszczególnych narodowości w
każdej z naszych grup dotyczyły nie jednego
okresu historycznego, ale czasem kilku, dość od
siebie odległych pod względem czasowym. Związane one były bardziej z symbolizowanymi
przez te postacie wartościami:
Niemcy: Willy Brandt, Johann Wolfgang v.
Goethe, Karl Marx, Otto v. Bismarck, Martin
Luther.
Ukraińcy: Bohdan Chmielnicki, Taras Szewczenko, Stepan Bandera, Michailo Hruszewski,
Wjaczesław Czoriowił.
Polacy: Kazimierz Wielki, Tadeusz Kościuszko,
Adam Mickiewicz, Józef Piłsudski, Lech Wałęsa
(papieża, co sami później też zauważyliśmy nie
było w czołówce wymienionych postaci).
Jeśli potraktujemy wskazania poszczególnych
postaci jako symbole normatywne, to otrzymamy w ten sposób pewną „mapę pamięci
historycznej”, na której widać, w jaki sposób
określone
wydarzenia
historyczne
mają
znaczenie dla budowania tożsamości poszczególnych narodów, jak też, które z nich
mogą wpływać na wzajemne postrzeganie. W
trakcie naszych dyskusji po raz pierwszy
próbowaliśmy rozmawiać o takich właśnie sposobach patrzenia na historię, czy też jej poszczególnych postaciach, obecnych w narodowych kulturach trzech krajów. Dlatego też tak
cenne wydaje się to doświadczenie.
Postscriptum, odnośnie współczesnych wydarzeń:
Obecnie, wskutek niedawnych wydarzeń na
Ukrainie, wzrasta potrzeba podtrzymywania
dalszej pracy wśród młodych ludzi, bo to właśnie oni stali się główną siłą napędową rodzącego się tam autentycznego ruchu społecznego.
To, co zobaczyliśmy w Kijowie, Lwowie i innych
miastach, to właśnie zaangażowanie młodych
ludzi, z których część miała już bądź ma okazję
wyjeżdżać za granicę, rozmawiać ze swoimi
rówieśnikami z innych krajów, wymieniać poglądy, a teraz dopomina się o poszanowanie
prawa w swoim własnym kraju. Jakkolwiek
mogłoby to zabrzmieć górnolotnie, to myślimy,
że jest to już jednak na tyle ważny kapitał
społeczny, że dużą szkodą byłoby go zmarnować.
Deutsche Zusammenfassung der Workshopidee und die Gestaltung der
Gruppenarbeit
Helden und Ereignisse
Dieser Workshop war der Auftakt der inhaltlichen Arbeit während unserer Geschichtswerkstatt und führte in Personen und Ereignisse
der deutschen, ukrainischen und polnischen
Geschichte ein. Der Workshop sollte gleichzeitig
zu einer Reflektion über die Grenzen der historischen Objektivität anregen.
Idee und Ziele
Nationale Geschichten werden geschrieben, interpretiert und vermittelt. Unsere Vorstellungen von nationaler Geschichte werden u.a.
durch Schulbücher, Filme, Nationalfeiertage,
Gedenkstätten/Denkmäler/Museen usw. beeinflusst. Wovon ist es abhängig, dass wir über
einige Ereignisse viel wissen, andere dagegen in
Vergessenheit geraten sind? Die Teilnehmer
tauschen sich untereinander aus. Welche Ereignisse und Persönlichkeiten spielen in den
nationalen Geschichten der Ukrainer, Polen
und Deutschen eine wichtige Rolle? Welche bekannten Denkmäler und historischen Filme
prägen das heutige Geschichtsbild? Durch den
Workshop gewinnen die Teilnehmer eine kritischen Blick auf historische Selbstverständlichkeiten und erfahren andererseits über die
Geschichtsbilder der anderen Nationen.
Aufgabe
In nationalen Kleingruppen beantworten die
Teilnehmer folgende Fragen: 5 wichtigste Ereignisse und Persönlichkeiten, 5 bekannte
Denkmäler und historische Filme. Die Ergebnisse werden in der großen Gruppe vorgestellt.
15
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Ablauf
Die Teilnehmer teilen sich in kleine nationale
Gruppen auf. Jede Gruppe erhält buntes Papier
in 4 verschiedenen Farben. In den Kleingruppen sollen nun die 5 wichtigsten Ereignisse und Persönlichkeiten der nationalen Geschichte bestimmt sowie bekannte Denkmäler
und historische Filme genannt werden. Zunächst werden dabei in der Gruppe Vorschläge
gesammelt, anschließend wird eine Auswahl
per Abstimmung festgelegt. Die Ergebnisse notieren die Teilnehmer auf den 4 farbigen
Karten.
Im Plenum berichten die Gruppen, welche
Diskussionen es in der Gruppe gab. Sie fassen
kurz zusammen, warum dieses Ereignis oder
die Persönlichkeit besonders wichtig in der Geschichte sind und vergleichen diese mit den
anderen Gruppen.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Gruppenarbeit sind oben in
den Tabellen dargestellt. Diskussionen gab es
insbesondere zwischen Polen und Ukrainer
über die Personen Chmelnyckij und Bandera,
die in der polnischen Geschichte negativ dargestellt werden. Nicht unumstritten sowohl innerhalb der deutschen Gruppe als auch zwischen Deutschen und Polen war auch Bismarck. Bereits in den nationalen Kleingruppen
wurde heftig diskutiert. Sollte man auch negative Persönlichkeiten, die aber einen großen
Einfluss auf die Geschichte hatten, aufzählen?
Insgesamt hilft eine solche Übung, Geschichte
mit einer gewissen Distanz zu betrachten und
sich zu fragen, warum wir dieses oder jenes erinnern und anderes vergessen.
Bibliografia/Bibliographie:
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München 1999, S. 50 – 53.
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Golz H. G., Watzal L., Bauer H. G. (Hg.) Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament“ B 40 – 41, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn.
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Memory: Controversies about the National Minorities’ Places of Commemoration in Poland after
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Cultural Constraints: Holocaust Myth and Rationality in German Politics, [w:] American
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Social Science Information Vol. 26 No. 2.
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Szkic do tematu, [w:] Przegląd Zachodni 1(294).
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Construction of Identity, Detroit: Wayne State
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● Wolter H. (2000) Individuelle und kollektive Erinnerung in Veränderungsperioden, referat wygłoszony na XI Ogólnopolskim Zjeździe Polskiego
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● Ziólkowski, Marek (2001) Pamięć i zapominanie:
Trupy w szafie polskiej zbiorowej pamięci, [w:]
Kultura i Społeczeństwo 3 – 4 (XLV).
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Jakob Mischke
Stadtführung
[pl] Pierwsze wrażenia ze Lwowa zdobyliśmy przy miejsca historycznych podczas
zwiedzania miasta.
[uk] Під час екскурсії по історичним місцям міста ми мали нагоду самім
скласти своє перше враження про Львів.
[de] Am Sonntagnachmittag trafen wir uns
nach dem Mittagessen mit Herrn Andrij Kozyckij von der Lemberger Ivan-Franko-Universität
zu einer Stadtführung durch L'viv. Der Dozent
der Geschichtsfakultät zeigte uns die interessantesten Orte der Lemberger Innenstadt
und erzählte uns die mit ihnen verbundenen
Geschichten.
Am Opernhaus erfuhren wir, wo bis zur Wende
1991 die Leninbüste gestanden hatte; sie
wurde entfernt, nachdem Lemberger ihr über
Nacht die Nase und die Ohren abgeschlagen
hatten, damit man sie niemals wieder irgendwo
aufstellen könne. Im Sockel der Büste wurden
beim Entfernen Grabplatten des jüdischen
Friedhofs gefunden. Des weiteren erzählte er
uns die Geschichte des Baus der Oper die auf
dem zugeschütteten Stadtfluss errichtet wurde.
Weiter über dem Fluss zieht sich der Prospekt
Svobody hin, der im Laufe des 20. Jahrhunderts bereits Allee der Legionäre, Adolf-Hitler-Allee, Lenin-Prospekt hieß.
Dann besichtigten wir die Verklärungskirche,
an deren Wand noch die Einschussstelle einer
Kartusche zu sehen ist, die 1918 während des
ukrainisch-polnischen Krieges angeblich von
ukrainischen Belagerern auf die Stadt abgefeuert wurde. Die Stadt wurde damals von polnischen Truppen gehalten.
In der armenischen Kirche und der armenischen Straße erhielten wir Einblicke in die
Kultur der Armenier, die viele Jahrhunderte
hindurch einen Teil des Lemberger Alltags gebildet hatten. Bereits im Mittelalter hatten sie
sich – vertrieben aus ihrer armenischen Heimat
– in Lemberg angesiedelt und dort zum Aufblühen der Stadt beigetragen.
Auf dem Marktplatz besichtigten wir das Haus,
in dem der polnische König Jan Sobieski geboren wurde. Drei Häuser weiter riefen die
ukrainischen Nationalisten, unter ihnen Stepan
Bandera, 1941 – kurz nach Abzug der sowjetischen Armee – einen west-ukrainischen Staat
aus. Dies ging jedoch den deutschen Machthabern gegen den Strich, und so wurden die
Anführer verhaftet.
Weiter ging die Tour ins alte jüdische Viertel
der Stadt. Dort besichtigten wir die Ruinen der
Synagoge „Goldene Rose“. Sie wurde im 2.
Weltkrieg von den deutschen Besatzern niedergebrannt. Seit diesem Zeitpunkt besteht sie
nur noch aus einem grün bewachsenen viereckigen Loch im Boden. Die
Jüdischen Gemeinden in L'viv
verhandeln zur Zeit über einen
Wiederaufbau.
Unsere Tour ging weiter entlang
der alten Stadtmauer. Wir
besichtigten
das
städtische
Waffenarsenal, das heute als
Museum genutzt. Gegenüber
sahen wir die ehemalige deutsche
Schule,
die
auch
Stanisław Lem besuchte.
Hier, am Denkmal für den
ersten ukrainischen Buchdrucker Ivan Fedorov, war die
Stadtführung zu Ende und die
Teilnehmer verschwanden in
die umliegenden Cafés.
17
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Łukasz Sołtysik
Poznanie poprzez działanie
[de] Łukasz bereitete den Workshop „Erlangung der Unabhängigkeit Polens und der
polnisch-ukrainische Konflikt um Ostgalizien” vor. Er bettete die Ereignisse der
Jahre 1918-1921 in eine allgemeine Betrachtung der (Dis-) Kontinuität deutscher, polnischer und ukrainischer Staatlichkeit in der Geschichte der letzten
1000 Jahre.
[uk] Лукаш намагався розподілити (розташувати) тему нашого семінару на
загальному фоні німецької, польської та української історії.
[pl] Pisząc sprawozdanie z przeprowadzonej
przeze mnie jednej z dyskusji w trakcie warsztatów historycznych trzech narodów (Niemcy –
Polacy – Ukraińcy) we Lwowie, ciągle mam
przed oczyma żywe sylwetki wszystkich
uczestników i obrazy pięknego miasta. Odtwarzam również niezwykle życzliwą i otwartą
atmosferę, jaka panowała podczas warsztatów.
Dlaczego tak było? Co o tym zadecydowało?
Zdecydowana większość z nas przecież w ogóle
się wcześniej nie znała.
Kluczem do zrozumienia tego fenomenu mogą
być słowa Ryszarda Kapuścińskiego, wybitnego
polskiego reportera, pisarza, eseisty i podróżnika, który po uroczystości wręczenia mu
tytułu doktora honoris causa Uniwersytetu
Jagiellońskiego w Krakowie w 2004 r. wygłosił
wykład pt. „Spotkanie z Innym, jako wyzwanie
XXI w.” Zauważył w nim, że "ilekroć na przestrzeni wieków człowiek stykał się z innym, odmiennym od niego człowiekiem, wahał się, co
wybrać: wojnę, ogrodzenie się murami, czy nawiązanie dialogu"4. To jakże trafne spostrzeżenie Kapuścińskiego można przenieść z powodzeniem z płaszczyzny stosunków międzyludzkich na relacje międzypaństwowe i narodowościowe. W obecnej chwili w naszej części
Europy ludzie, narody i państwa decydują się
na ogół w wielu spornych kwestiach, i słusznie,
na prowadzenie dialogu, wymianę myśli,
wiedzy, poglądów i opinii. Można powiedzieć, że
w tym duchu układają się trójstronne i bilateralne stosunki między Polską, Ukrainą i Niemcami. Ogólnie stosunki między tymi państwami
na szczeblu rządowym i dyplomatycznym
można określić jako dobre. Pojawiają się natomiast pytania o stan i ocenę dialogu między
naszymi narodami. Dialog w tym wypadku rozumiem w bardzo szerokim tego słowa
znaczeniu, jako kontakty wzajemne między
obywatelami państw, popularyzowanie wiedzy o
4
„Rzeczpospolita” z 2 – 3 X 2004 r.
18
historii i kulturze, które mogłoby owocować
wzajemnymi podróżami obywateli. Byłyby niezwykle interesujące odpowiedzi na pytania o
skalę i intensywność tych wzajemnych kontaktów między naszymi trzema narodami. Jakie
grupy społeczeństwa naszych narodów biorą
udział w tym dialogu? Czy dotyczy on tylko
rządów, intelektualistów, naukowców, młodzieży akademickiej, czyli stosunkowo niewielkiej liczbowo grupy osób? Czy też ten dialog jest
prowadzony również przez inne warstwy społeczeństw? W dialogu istotne jest zachowanie postawy otwartej wobec partnera(ów) i staranie
się go (ich) zrozumieć.
Myślę, że wspaniałą okazją do dialogu (i nauki
dialogu) dla młodzieży akademickiej Niemiec,
Ukrainy i Polski były sierpniowe warsztaty
historyczne we Lwowie, których organizatorem
było niemieckie stowarzyszenie studenckie
GFPS e.V, a sponsorem Fundacja im. Scheringa. Chciałbym w tym miejscu mocno podkreślić
trafność wyboru problematyki warsztatów oraz
miasta, w którym doszły do skutku. Przypomnę, że tematyka warsztatów była przeprowadzona pod hasłem "Lwów i Galicja
Wschodnia w stosunkach polsko-ukraińskich
XX w." Warsztaty stały się także okazją do
większego
rozbudzenia
zainteresowania
historią, wymiany wiedzy historycznej, przedstawienia sobie nawzajem punktów widzenia,
stanowisk historiograficznych i ocen dotyczących wydarzeń i problemów stosunków
polsko-ukraińskich.
Odzyskanie niepodległości w 1918 r. i
wojna polsko-ukraińska o Galicję
Wschodnią
Osobiście przygotowałem i przeprowadziłem
warsztat "Odzyskanie niepodległości przez Polskę i Ukrainę w 1918 r. i wojna polsko-ukraińska o Galicję Wschodnią". Wszyscy mieliśmy
okazję do porównania naszych zasobów wiedzy
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Dla Polski były to:
● 966 chrzest Polski
● 1340 – 49 przyłączenie do Polski Księstwa Halicko-Włodzimierskiego
● 1569 unia lubelska polsko-litewska i
powstanie Rzeczypospolitej Obojga
Narodów
● 1795 upadek Rzeczypospolitej Obojga Narodów
● 1918
odzyskanie
niepodległości;
1939 wybuch II wojny światowej
● 1945
zakończenie
II
wojny
światowej, wasalizacja Polski przez
ZSRR i zaprowadzenie w Polsce
ustroju komunistycznego
● 1989 odzyskanie pełnej suwerenności państwowej.
historycznej zdobytej w szkole podstawowej,
średniej i na studiach oraz w oparciu o literaturę do tego tematu zaproponowaną przez koordynatorów grupy ukraińskiej, niemieckiej i polskiej5. Warto w tym miejscu mocno podkreślić,
że omawiany temat należy do wspólnej historii
narodu polskiego i ukraińskiego. Wydarzenia z
lat 1918 – 1920 były punktem zwrotnym dla
ich dalszych losów.
Celem ogólnym warsztatu była wymiana poglądów i ocen między Polakami i Ukraińcami
dotyczących wydarzeń w Galicji i stosunków
Polski i Ukrainy z lat 1918 – 1921. Nie chciałem
odgórnie poddawać pod dyskusję konkretnych
tez i ocen historycznych, czy narzucać określonego sztywnego schematu przebiegu warsztatu. Interesował mnie punkt widzenia strony
ukraińskiej.
Warsztat przeprowadziłem metodą wykładu
będącego wprowadzeniem do tematu, a następnie była dyskusja na forum, w której brali
udział wszyscy uczestnicy warsztatów. Dla lepszego zaprezentowania treści wykładu posłużyłem się planszą z narysowanymi trzema osiami
czasu. Poszczególne osie czasu ilustrowały
ciągłość państwową Niemiec, Polski i Ukrainy.
Na osiach zaznaczyłem istotne wydarzenia z
historii trzech państw.
5
Grupa polska korzystała z następujących
opracowań: R. Chanas, J. Czerwieński, Lwów.
Przewodnik turystyczny, Wyd. Ossolineum, Wrocław
1992; R. Skeczkowski, R. Drozd, M. Zymomria,
Ukraina-Polska. Drogi do niepodległości, [w:]
Polska-Ukraina, red. R. Drozd, R. Skeczkowski, M.
Zymoria, Koszalin 1999; S. Stępień, Józef Piłsudski
i Symon Petlura. Umowa polsko-ukraińska, [w:]
ibidem; R. Drozd, Powstanie i upadek państwa
ukraińskiego. URL (1917 – 1920), [w:] ibidem.
Dla Ukrainy były to:
● 988 chrzest Rusi Kijowskiej
● 1240 zdobycie Kijowa przez Tatarów i narzucenie zwierzchnictwa politycznego księstwom niemal całej Rusi
● 1340 – 49 przyłączenie do Polski Księstwa
Halicko-Włodzimierskiego
● 1380 zwycięstwo Moskwy nad Tatarami w
bitwie na Kulikowym Polu, co było początkiem emancypacji Księstwa Moskiewskiego
od zależności tatarskiej
● 1569 unia lubelska polsko-litewska (większość ziem ruskich dawnej Rusi Kijowskiej
była częścią Wielkiego Księstwa Litewskiego,
a obszary dzisiejszej Ukrainy zostały włączone wówczas do Korony Królestwa Polskiego)
● 1795 upadek Rzeczypospolitej Obojga Narodów i niemal cała Ukraina (bez Galicji
Wschodniej, która została włączona do
Austrii już w 1772 r. po I rozbiorze Rzeczypospolitej) dostała się pod panowanie Rosji
● 1918 odzyskanie niepodległości
● 1945 koniec II wojny światowej, Galicja
Wschodnia i Wołyń zostaje ostatecznie
włączona do ZSRR
● 1991 odzyskanie niepodległości przez Ukrainę.
Dla Niemiec były to:
● 843 traktat w Verdun
● 962 Otton I został cesarzem, początek I
Rzeszy (Święte Cesarstwo Rzymskie Narodu
Niemieckiego)
● 1806 w wyniku wojen napoleońskich nastąpił formalny koniec I Rzeszy po zrzeczeniu
się tego tytułu przez Franciszka I Habsburga
19
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
● 1871 koniec wojny prusko-francuskiej, osta-
●
●
●
●
●
teczne zjednoczenie Niemiec przez Prusy i
powstanie II Rzeszy
1918 koniec I wojny światowej i upadek II
Rzeszy, a w następstwie powstanie republiki
1933 dojście Hitlera do władzy i powstanie
III Rzeszy
1945 klęska III Rzeszy i koniec II wojny
światowej
1949 powstanie NRD i NRF
1990 zjednoczenie Niemiec.
Prezentując i objaśniając wyżej wymienione fakty kierowałem się myślą, że warto byłoby przybliżyć uczestnikom warsztatów okoliczności
utraty niepodległości przez Polskę i Ukrainę na
przestrzeni wieków z uwzględnieniem ciągłości
państwowej Niemiec, skoro tematem warsztatu
było odzyskanie niepodległości przez te
państwa. Porównując ze sobą wydarzenia zaznaczone na liniach chronologicznych można
wysnuć kilka ogólnych wniosków. Każde z
trzech państw miało w swej historii okresy braku jedności, upadku państwowości i wasalizacji
przez inne państwo(a). Niewątpliwie wszystkie
one z racji swego sąsiedztwa wywierały na
siebie w większym i mniejszym stopniu wpływ.
Zdecydowanie uznać należy, że różnorakie związki Polski i Ukrainy, a szczególnie Galicji
Wschodniej i Lwowa z Polską były bardzo bliskie lub wręcz wspólne. Natomiast związki Niemiec z Polską były bliższe niż z Ukrainą. Dla
wszystkich trzech narodów i państw istotne
były wydarzenia XX w. Przełomowymi były wydarzenia lat 1914 – 1918/1919, 1939 – 1945 i
1989 – 1991. W tym wypadku stroną, która
nadała kierunek i charakter historii były Niemcy.
20
Po
omówieniu
ciągłości
państwowej Niemiec, Ukrainy i
Polski, przedstawiłem ogólnie
okoliczności odzyskania niepodległości przez Ukrainę i
Polskę w 1918 r. na tle
sytuacji międzynarodowej w
Europie,
następnie
okres
istnienia niepodległej Ukraińskiej Republiki Ludowej i
Zachodnioukraińskiej
Republiki Ludowej z wojną polskoukraińską 1918 – 1919 o
Lwów i Galicję Wschodnią oraz
wyprawę
kijowską
Piłsudskiego i Petlury w 1920 r. Wykład zamknąłem informacją o
traktacie pokojowym polskosowieckim podpisanym w Ry-
dze w 1921 r.
Po wykładzie rozpoczęła się dyskusja na forum
wszystkich uczestników. Dyskusja była żywa,
interesująca i dla wielu z nas poznawczo bardzo
bogata. Pojawiło się szereg problemów i pytań,
które przedyskutowaliśmy, a wśród nich między
innymi: dlaczego doszło do wojny polsko-ukraińskiej o Galicję w 1918 – 1919 r.; jaka była
struktura
narodowościowa,
społeczna
i
gospodarcza ludności Galicji Wschodniej; na
czym polegała koncepcja federacyjna i inkorporacyjna polityków polskich; jakie były przyczyny i cele wyprawy kijowskiej 1920 r.; dlaczego Polska porzuciła sprawę ukraińską i jak
to wydarzenie jest oceniane w historiografii polskiej, jakie były źródła upadku państwa ukraińskiego w 1920 r.? Dyskusje na ten temat
toczyły się spontanicznie jeszcze później wśród
niektórych osób do końca dnia.
Były to niewątpliwie trudne i drażliwe tematy,
wywołujące wiele emocji zarówno wśród Polaków, jak i Ukraińców. Byłem na przykład zaskoczony, kiedy w trakcie dyskusji paru
uczestników ukraińskich wyraziło pogląd, iż Polacy nie przyznają się do tego, że zdradzili
Petlurę podpisując traktat pokojowy z Rosją Radziecką w Rydze w 1921 r., a fakt ten nie jest
oceniany negatywnie w polskiej historiografii.
Odniosłem wrażenie, że dla ukraińskich dyskutantów był to poważnej wagi zarzut pod adresem Polaków. Odpowiedziałem, że w Polsce
istnieje na ten temat literatura6. Historycy pol6
Zobacz np.: R. Skeczkowski, R. Drozd, M.
Zymomria, Ukraina-Polska. Drogi do niepodległości,
[w:] Polska-Ukraina, red. R. Drozd, R. Skeczkowski,
M. Zymoria, Koszalin 1999; P. Zaremba, Historia
Dwudziestolecia 1918 – 1939, Wrocław 1991; J. J.
Bruski, Petlurowcy. Centrum Państwowe
Ukraińskiej Republiki Ludowej na wychodźstwie
(1919 – 1924), Kraków 2000; Z. Kar pus, Wschodni
sojusznicy Polski w wojnie 1920 roku. Oddziały
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
scy zgadzają się w tym, że Piłsudski porzucił
realizację budowy niepodległej Ukrainy i tym
samym pozostawił na łasce losu, a de facto Armii Czerwonej sojusznicze wojska Petlury. Fakt
ten jest oceniany negatywnie. Niemniej jednak
w tamtym czasie utrzymanie niepodległości
Ukrainy w sojuszu z Polską w 1920 r. było z politycznego i wojskowego punktu widzenia niemożliwe. Polska nie była w stanie dłużej walczyć o sprawę ukraińską, bowiem przedłużanie
wojny z Rosją Radziecką mogło grozić katastrofą młodego państwa. Zadecydowała wtedy
chłodna i bezlitosna kalkulacja polityczna. Zrealizowano wtedy koncepcję inkorporacyjną. Wydało mi się, że uczestnicy ukraińscy pozytywnie
przyjęli wyjaśnienia do wiadomości. W dyskusji
interesujące były głosy uczestników niemieckich, którzy proponowali spojrzenie na konflikt
z innej perspektywy oraz starali się rozumieć
racje obu stron. Pamiętam zdanie Uty, która
powiedziała, że właściwie w równej mierze
Ukraińcy i Polacy mieli prawo do włączenia
Galicji Wschodniej do swego państwa, bowiem
obie narodowości zamieszkiwały ten obszar.
wojskowe ukraińskie, rosyjskie, kozackie i
białoruskie w Polsce w latach 1919 – 1920, Toruń
1999; Traktat ryski 1921 r. po 75 latach. Studia,
red. M. Wojciechowski, Toruń 1998.
Jak
już
wyżej
wspomniałem,
warsztaty
historyczne trzech narodów
zorganizowane we Lwowie
były doskonałą okazją do
dialogu. Podczas warsztatów
podkreślałem
kilka
razy, że najważniejsze jest
to, że otwarcie i życzliwie
rozmawiamy o naszej trudnej historii, że prezentujemy
nasze poglądy, argumenty i
oceny często diametralnie
różne na te same wydarzenia i postacie historyczne. Warsztaty nie miały na
celu przekonania na siłę
drugiej strony do swoich racji, lecz wysłuchanie siebie
nawzajem, co mamy do powiedzenia na zaproponowane przez organizatorów tematy i zastanowienie się nad innym
punktem widzenia. Jeśli ktoś przekonał się
(choć troszeczkę) do stanowiska i argumentacji
strony przeciwnej, to dobrze, a jeśli nie, to też
dobrze.
Myślę,
że
dzięki
wysłuchaniu
wszystkich głosów, jakie padły podczas warsztatów każdy z uczestników stał się bogatszy o
wiedzę człowieka innej narodowości. Ja na pewno tak!
Kończąc już chciałbym podziękować wszystkim
uczestnikom warsztatów za to, że miałem
okazję Każdego poznać, porozmawiać o historii i
sprawach dnia codziennego, które są ludzkie i
takie same wszędzie, niezależnie od zamieszkiwanego kraju. To nas między innymi bardzo
zbliżyło – doświadczenie Innego, lecz jakże bliskiego Drugiego Człowieka!! Dziękuję za wspólnie spędzony niezapomniany czas, któremu
przyświecało ukute w pierwszych dniach warsztatów hasło „Poznanie poprzez działanie”!!! Myślę, że postulat zawarty w haśle udało się zrealizować. Oddzielnie chcę bardzo podziękować
pomysłodawcom i organizatorom warsztatów
Ucie, Jakobowi, Tanii i Michałowi!!! Podziękowania i gratulacje należą się także przedstawicielom Fundacji im. Scheringa, którzy
zdecydowali się sponsorować nasze warsztaty
we Lwowie!
21
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Melanie Wollenweber
Religion und Kirchenbesichtigung
[pl] Podczas workshopu uczestnicy zajęli się sytuacją podziałów religijnych w Gali
cji i pojęciem kościoła jako możliwego faktora dzielącego w narodowych sporach.
[uk] На цьому семінарі учасники розглядали питання віросповідання на
Галичині та досліджували віросповідання, як можливий фактор
розмежування в міжнаціональних дискусіях.
[de] Der Ausgangspunkt meiner Idee, überhaupt einen Workshop über Religion zu machen, war die These von Benedict Anderson,
dass Nationen „vorgestellte Gemeinschaften“
seien und dass sich diese Gemeinschaft über
besondere Eigenschaften wie eine gemeinsame
Sprache oder Religion von anderen abgrenzt.
Besonders in Galizien ist die religiöse Situation
sehr vielfältig. Es gibt allein drei verschiedene
orthodoxe Kirchen: die Ukrainisch-Orthodoxe
Kirche
des
Moskauer
Patriachats,
die
Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriachats und die Ukrainische Autokephale
Orthodoxe Kirche. Neben den orthodoxen Kirchen spielt auch die Katholische Kirche in Ostgalizien eine nicht unbedeutende Rolle. Eine
Besonderheit stellt die Griechisch-Katholische
Kirche dar, die dem orthodoxen Ritus folgt,
aber dem römischen Papst unterstellt ist. Die
verschiedenen
Machthaber
und
gesellschaftlichen Gruppen haben nach unterschiedlichsten Konfessionen und Riten gelebt und so
stellt sich die Frage, in wie weit die Religion bei
Abgrenzungsversuchen eine Rolle gespielt hat
22
und das heute noch tut. Zudem gibt es in Galizien die Besonderheit der griechisch-katholischen Kirche, die entweder eine Mittlerposition zwischen der christlichen Ost- und
Westkirche einnehmen kann oder vielleicht als
weiterer Konfliktpartner „zwischen den Stühlen“ sitzt.
Die Gruppe wurde in drei Arbeitsgruppen aufgeteilt, die sich jeweils mit unterschiedlichen
Themen beschäftigt haben. Aus praktischen
Gründen habe ich mich auf die
christlichen
Konfessionen
beschränkt.
Gruppe 1 hatte die Fragestellung, worin sich die christlichen
Konfessionen
unterscheiden, z.B. Riten, Symbole, Dogmen usw. Als Beispielmaterial wurden die unterschiedlichen Kreuze mitgegeben, die die einzelnen Konfessionen
benutzen.
Das
Ergebnis dieser Gruppe war,
dass für die Teilnehmer Symbole keine große Bedeutung
haben. Hingewiesen wurde
allerdings auf die Bedeutung
der Geistlichkeit für oder gegen
die
Unabhängigkeit
der
Ukraine.
Gruppe 2 hat sich mit dem
Thema Ökumene beschäftigt, um sich der
Frage der Konfession als eventuell notwendigen
Abgrenzungsmechanismus zu nähern. Ausgeteilt wurden hierzu zwei Dokumente, eines aus
dem Jahr 1997, in dem 15 Kirchenoberhäupter
ein friedliches Zusammenleben der Konfessionen anstreben, ein zweites aus dem Jahr
2001, ein Brief des Patriarchen Vladimir
(Ukrainisch Orthodoxe Kirche, Moskauer Patriarchat) an den Papst anlässlich seines Besuchs
in der Ukraine.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
fessionelle
Mischung
zu
erreichen,
allerdings ist diese Lösung eher unpraktisch, bei einer Wiederholung
würde
ich
sprachliche Gruppen
bilden.
Außerdem
kann ich mir auch vorstellen,
alle
drei
Gruppen zu dem gleichen Thema diskutieren zu lassen, um
später in der großen
Runde einen intensiveren
Meinungsaustausch
zu
haben, als es bei
dieser Konzeption der
Fall war.
Die Gruppenarbeit hat ergeben, dass für die
Teilnehmer die Konfessionswahl eher eine
persönliche als eine „politische“ Entscheidung
ist. Die Aufspaltung der Konfessionen schien
nicht zu stören oder als Abgrenzungsfaktor
wahrgenommen zu werden.
Gruppe 3 wurde die Frage gestellt, welche Verbindung von Nation und Religion gesehen wird.
Das Material war zum einen das Zitat „Die
Ukraine – ein zweites Irland“ und zum anderen
die Geschichte eines polnischen Gutsherren in
Galizien, der die ihm hörigen Bauern dazu
zwingt, an (nach julianischem Kalender) Feiertagen zu arbeiten, da für die (nach gregorianischem Kalender rechnende) katholische
Kirche an jenen Tagen keine Feiertage angesetzt waren.
Das Ergebnis der Diskussion war, dass die religiöse Situation in der Ukraine von den meisten
als ähnlich, allerdings nicht so dramatisch wie
in Irland eingeschätzt wurde. Ein Schwerpunkt
war die Feststellung, dass viele Konflikte in
dem Bereich der Konfessionen eher materieller
denn religiöser Natur sind, beispielsweise die
heutigen Auseinandersetzungen zwischen den
Konfessionen um die Rückgabe der Gotteshäuser.
Für den Workshop waren 90 Minuten vorgesehen, 45 Minuten Gruppenarbeit und die restliche Zeit für eine Einführung in das Thema und
eine Vorstellung der Gruppenergebnisse in der
gesamten Gruppe. Es hat sich herausgestellt,
dass besonders in der zweiten Gruppe das Material zu umfangreich war und es durch die
notwendigen Übersetzungen an Zeit für inhaltliche Diskussionen fehlte. Die Arbeitsgruppen
wurden zufällig eingeteilt, um eine gewisse kon-
Literatur
● Bociurkiw, Bohdan: Religion, Nationalismus und
Politik in der Ukraine, in: Hausmann, Guido /
Kappeler, Andreas (Hg.): Ukraine. Gegenwart und
Geschichte eines neuen Staates, Baden-Baden
1993, S. 226 – 248
● Hentosh, Liliana: Rites and Religions. Pages from
the History of Interdenominal and Interethnic
Relations in Twentieth-Century L'viv, in: Harvard
Ukrainian Studies XXXIV (1/4) 2000, S. 171 –
203.
● Himka, John Paul: Religious Communities in
Ukraine, in: Jordan, Peter (Hg.): Ukraine. Geographie, ethnische Struktur, Geschichte, Sprache
und Literatur, Kultur, Politik, Bildung, Wirtschaft, Recht, Wien, Frankfurt u.a. 2001, S. 241
– 258.
● Kappeler, Andreas: Kleine Geschichte der Ukraine, München 2000
● Magocsi, Paul R.: A History of Ukraine, Seattle
1997.
● Onasch, Konrad: Lexikon der Liturgie und Kunst
der Ostkirche, Berlin, München 1993
● Kubijovyc, Volodymyr (Hg.): Encyklopedia of
Ukraine, Toronto 1993.
Internet:
● www.risu.org.ua/index.php?l=de
Religious Information
Service of Ukraine
(ukr/de/engl/russ)
● http://home.t-online.de/home/niko.wy/
ukraina.htm
Quellen zur Ökumene
23
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Katarzyna Górnaś und Piotr Bester
Sowiecka okupacja 1939 – 1941
[de] Unser Thema umfasste die Zeit der sowjetischen Besatzung 1939-1941, sowie
die damit verbundenen Repressionen, Deportationen und den Terror. Wir versuchten, eine kurze Einführung in das Thema zu geben.[
[uk] Наша тема охоплює час радянської окупації 1939 – 1941, а також з ними
пов’язані репресії, депортації та терор. Ми намагаємося дати коротке
введення до цієї теми.
[pl] Nasz temat dotyczył okupacji sowieckiej w
latach 1939 – 1941 oraz związanych z nią
represji: deportacji i terroru. Tytułem niewielkiego wprowadzenia postaram się w skrócie
zarysować problematykę zagadnienia, co niniejszym czynię.
Kiedy 17 września 1939 r. Armia Czerwona
wkroczyła na terytorium Ukrainy Zachodniej ,
będącej w granicach Rzeczpospolitej , za oficjalną przyczynę tego posunięcia radzieckie kierownictwo podawało konieczność ochrony mienia i
życia ludności Zachodniej Ukrainy a także Zachodniej Białorusi - taka motywacja pozwalała
ZSRR nie wyglądać na agresora. Szybko zalegitymizowano
przyłączenie
ziem
zachodnioukraińskich do USRR – w październiku 1939
r. zorganizowano wybory , które odbyły się pod
nadzorem radzieckiego wojska i władz – zagranie taktyczne uniemożliwiało wysunięcie
jakiejkolwiek alternatywnej kandydatury; natomiast 1 listopada Rada Najwyższa „dokończyła dzieła zjednoczenia Ukraińców”.
Wprowadzenie systemu radzieckiego na Ukrainie Zachodniej miało charakter pozornej ukrainizacji – otwierano ukraińskie szkoły, wydawa-
24
no nowe ukraińskie gazety, lecz nie dotyczyła
ona aparatu państwowego państwowego partyjnego. Stanowiska były obsadzane przybyszami ze wschodu, przy czym prawie połowa
z nich nie miała nawet średniego wykształcenia.
Sowiecka okupacja łączyła się również z kolektywizacją gospodarki oraz z najważniejsza dla
radzieckiego reżimu sprawą – kontrolą nad potencjalnie
wrogim
społeczeństwem.
Cel
osiągano za pomocą represji – deportacji,
więzienia, rozstrzelania – w latach 1939 – 1940
ich ofiarą padł co dziesiąty mieszkaniec Zachodniej Ukrainy.
Nie sposób nie wspomnieć również o zniszczeniach, jakich dokonała wycofująca się po
kolejnych przegranych bitwach Armia Czerwona – zgodnie z taktyka „spalonej ziemi” specjalne jednostki niszczyły fabryki, plony, tory
kolejowe etc.
Nasze zagadnienie zostało przedstawione na
forum w formie wykładu. Potraktowaliśmy nasz
warsztat, jako wstęp do spotkania z dr Kozyckim. Miał on służyć zapoznaniu się z tematem i
sformułowaniu ewentualnych pytań do doktora.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Roland Borchers
Die Vertreibung der Polen
[de] Der von mir durchgeführte Workshop widmete sich der Vertreibung der Polen
aus den polnischen Ostgebieten. Ich hatte mich bereits viel mit der Vertreibung
der Deutschen aus den deutschen Ostgebieten befasst und wollte mir das Thema Vertreibung gerne einmal aus einer anderen Perspektive anschauen.
[pl] Poprowadzony przeze mnie workshop poświęcony był wypędzeniu Polaków z
terenów wschodnich. Zajmowałem się wcześniej również tematem wy
pędzenia
Niemców z niemieckich terenów wschodnich i dlatego też chciałem przyjrzeć się
temu problemowi z innej perspektywy.
[uk] Семінар, який я проводив, присвячувався темі вигнання поляків зі східних
польських територій. Я вже багато займався темою вигнання німців зі
східних німецьких територій, тому охоче хотів розглянути цю тему з
іншої перспективи.
Begriffe / pojęcia
Flucht – ucieczka, Aussiedlung – wysiedlenie, Ethnische Säuberung – czystka etniczna, Vertreibung – wypędzenie, Repatriierung – repatriacja, Heimat – ojczyzna
Historische Fakten / fakty historyczne
1944: In den früheren polnischen Ostgebieten
leben über 3 Millionen Polen (vor 1939: 5
Millionen).
09.09.1944: Polnisches Komitee zur Nationalen
Befreiung (PKWN) schließt einen Vertrag mit der
Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik über
einen Bevölkerungsaustausch. Aus der Ukraine
wurden Menschen nach Polen, Rumänien und in
die Tschechoslowakei umgesiedelt.
Die Polen mussten sich dafür „freiwillig“ in Listen
eintragen; bis 1948 wurden rund 2 Millionen Polen vertrieben; gleichzeitig wurden 500.000
Ukrainer aus Polen vertrieben.
1958 lebten noch 363.000 Polen in der Ukraine
(0,9 % der Bevölkerung).
1944: Na kresach mieszka ponad 3 milion
Polaków (przed 1939: 5 milion).
09.09.1944: Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego (PKWN) zawarł układ z sowieckoukraińskim rządem o wymianie ludności.
Ludzie zostali przesiedleni z Ukrainy do Polski, do Rumunii i do Czechosłowacji.
Polacy musieli „dobrowolnie“ wpisywac się
na listę; aż do 1948 r. około 2 milion Polaków zostało wypędzonych; jednocześnie
około 500.000 Ukrainców zostało wypędzonych z Polski.
W 1958 r. jeszcze 363.000 Polaków mieszkało na Ukrainie (0,9 % ludności).
Aufgaben / zadania
Aus einem Brief vom August 1944: „Today I
picked a newspaper and read about the displacement of Poles and Ukrainians.”
Nehmen wir an, es handele sich um eine polnische Bäuerin aus der Nähe von Lemberg. Ihr
Mann ist im Krieg. Was könnte eine solche Frau
in dieser Situation gedacht haben? Wie reagiert
sie? Was erwartet sie? Welche Aspekte fließen in
ihre Handlung mit ein (Heimatbegriff; logistische
Fragen usw.)?
Z listu z sierpnia 1944 r.: „Dziś wziąłam
gazetę i czytałam o przesiedleniu Polaków i
Ukrainców.“
Sądzimy, że jest to list polskiej chłopki z
okolic Lwowa. Mąż jest na wojnie. Co taka
kobieta zrobiłaby w tej sytuacji? Jak reaguje?
Co jej oczekuje? Jakie aspekty wywierają
wpływ na jej działania (ojczyzna, kwestie logistyczne itd.)?
25
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Ein Planspiel: Was wäre, wenn es die Umsiedlung nicht gegeben hätte? Wie wären die
ersten Jahre nach dem Krieg abgelaufen, wie
wäre es den verschiedenen ethnischen Gruppen
in der UdSSR ergangen? Wie würde Lemberg
heute aussehen?
Co by się stało, gdyby przesiedlenia nie się
było? Jak przebiegałyby następne lata po wojnie, jak te rózne grupy etniczne zostałyby potraktowane w ZSSR? Jak wyglądałaby Lwów
dzisiaj?
Zusammenfassung des Workshops
Der von mir durchgeführte Workshop widmete
sich der Vertreibung der Polen aus den polnischen Ostgebieten. Ich hatte mich bereits viel
mit der Vertreibung der Deutschen aus den
deutschen Ostgebieten befasst und wollte mir
das Thema Vertreibung gerne einmal aus einer
anderen Perspektive anschauen. Diese „andere
Perspektive“ war dann auch der Leitgedanke
meines Workshops, sprich ich wollte erreichen,
dass auch die anderen Teilnehmenden mal
einen anderen Blick auf dieses historische Problem wagen, als sie es vielleicht aus ihrer nationalen Tradition kennen.
Da die meisten Teilnehmenden nicht Geschichte studierten, hielt ich einen historischen
Vortrag für wenig produktiv, zumal die zeitraubende Übersetzung ins Polnische sowie
Ukrainische gegen lange Monologe sprach. Auf
meinem Handout hatte ich die wichtigsten historischen Fakten zusammengestellt. Vielmehr
sollte die Diskussion im Vordergrund stehen.
Da ich nationale Blickwinkel auf die Vertreibung problematisieren wollte, habe ich nicht
gemischte oder sprachliche, sondern nationale
Gruppen gebildet. Die ukrainische Gruppe
sollte sich überlegen, was die Vertreibung für
eine einzelne Person ganz konkret bedeutet hat.
Sie sollte sich in eine polnische Bäuerin hineinversetzen. Ziel war es, die Vertreibung nicht als
Verwaltungsakt zu sehen, sondern auf die Leiderfahrung der Individuen zu fokussieren.
Die polnische Gruppe sollte sich vorstellen, was
passiert wäre, wenn die Vertreibung nicht erfolgt wäre. Wie hätten sich die nationalen Konflikte entwickelt? Es ging dabei um die polnische Konnotation der Ostgebiete als eine Art
Idyll, die problematisiert werden sollte. Dem
Faktum, dass die Vertreibung menschenrechtswidrig und eine humanitäre Katastrophe war,
sollte ein Was-wäre-wenn-Szenario gegenübergestellt werden. Die deutsche Gruppe konnte
sich eines der beiden Themen aussuchen und
wählte das Szenario. Die Gruppen hatten eine
halbe bis drei Viertel Stunde Zeit und sollten
sich eine Präsentationsweise überlegen.
Die Arbeit in den Gruppen lief recht gut. Bei
dieser Konstellation gab es keine sprachlichen
26
Barrieren, auch umfassendes historisches
Wissen war nicht erforderlich. Es ging mir bei
den Aufgaben weniger um konkrete Ergebnisse,
sondern mehr um einen Erkenntnisprozess. Ob
sich jener damit in Gang gesetzt hat, ist schwer
zu beurteilen. Die Ansätze, die in der anschließenden Gesprächsrunde angesprochen
wurden, deuteten jedoch darauf hin. Die
ukrainische Gruppe hatte sich über die Schwierigkeiten, mit denen sich die polnische Bäuerin
konfrontiert sah, auseinandergesetzt. Sie thematisierte Ängste, praktische Lebensprobleme
und mögliche Traumata. Die polnische sowie
die deutsche Gruppe gingen der Frage nach, inwieweit die ethnischen Konflikte in der Region
eskaliert wären. Es ging vor allem um die
Frage, ob ein Bürgerkrieg hätte entstehen
können. Dabei herrschte Konsens, dass die Sowjetunion die ethnischen Konflikte – wenn
auch mit vermutlich brutalen Mitteln – unterdrückt hätte, sie aber nach deren Zusammenbruch von neuem aufgekommen wären. Mehrere Teilnehmer erwarteten ähnliche Auseinandersetzungen wie auf dem Balkan.
Insgesamt verlief der Workshop gut und entsprach meinen Erwartungen. Auch mehrere
Teilnehmende äußerten sich sehr positiv über
die Aufgaben und die Durchführung. Doch war
es unklug, der deutschen Gruppe keine eigene
Aufgabe zu geben. So entstand eine überflüssige Doppelung. Zwar wollte ich bewusst
nicht, dass die Deutschen noch die Vertreibung
der Deutschen thematisieren, um den Fokus
auf der Region zu lassen, aber es wäre sinnvoll
gewesen, sie dann mit einer anderen Aufgabe
zu betreuen. Denn so war diese Gruppe faktisch überflüssig gewesen. Außerdem sind konkrete Vorgaben für die Präsentation erforderlich. Ich hatte gehofft, dass die Gruppen hier
etwas kreativer wären, indem sie ihre Ergebnisse zum Beispiel als ein Streitgespräch vorstellen oder ein Wandbild entwerfen. Doch referierten alle Gruppen von einem knapp formulierten Thesenpapier. Vermutlich war für eine
andere Vorgehensweise die Zeit etwas knapp,
vor allem hätten aber genauere Vorgaben etwas
bewirken können.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Eva Kobler
Die Minderheitenpolitik des polnischen Staates –
insbesondere gegenüber Juden und Ukrainern
[pl] Podczas tego workshopu chodziło o konflikt interesów między trzema grupami
zainteresowanych –państwem polskim, żydowską oraz ukraińską mniejszością.
Mimo pewnych trudności z przeprowadzeniem workshopu mogliśmy dojść do
wniosku, iż współżycie tych grup było naznaczone trudnościami, które
wynikały ze sprzecznych interesów.
[uk] На цьому семінарі мова йшла про конфлікт інтересів між трьома
зацікавленими групами—між польською державою, та єврейською і
українською меншістю. Незважаючи на деякі труднощі у проведенні
заняття, стало можливим з’ясувати, що співжиття цих трьох груп в
двадцяті роки було позначене головним чином труднощами, які
випливали з протилежних інтересів.
Thema:
[de] Das Thema des Workshops – die
Minderheitenpolitik des polnischen Staates Juden und Ukrainern gegenüber – war deshalb
interessant, weil die Zwischenkriegszeit ja eine
von Konflikten dieser Gruppen geprägte Zeit
war. Konflikte, die aus heutiger Sicht gesehen
den Boden für die Katastrophen bereiteten, die
im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg
über alle drei Bevölkerungsgruppen hereinbrechen sollten. Die wichtigsten inhaltlichen
Eckpunkte bildeten die regressive Bildungspolitik des polnischen Staates gegenüber der
ukrainischen Minderheit, das Problem des
ukrainischen Terrors und das Anwachsen des
Antisemitismus in Polen.
Mein Konzept:
Nach einer kurzen ereignisgeschichtlichen Einführung sollten die anderen Teilnehmer verteilt
auf drei Gruppen die Interessen und
Forderungen der drei Interessengruppen (polnischer Staat, jüdische Minderheit, ukrainische
Minderheit)
herausarbeiten,
wobei
jeder
Arbeitsgruppe eine Interessengruppe zugeteilt
werden sollte. Als Material wollte ich Originalzitate, statistische Daten und kurz gefasste Zusatzinformationen bereitstellen. Der besondere
Kniff an der Gruppenarbeit sollte sein, dass
sich aus den Materialien jeweils die spezifische
Problemsituation ergeben sollte, mit welcher
sich die eigene Interessengruppe konfrontiert
sah, was von den Arbeitsgruppen in kurzen,
plakativen
Forderungen
zusammengefasst
werden sollte. In der Abschlussdiskussion
wollte ich die Präsentation so gestalten, dass
eine Gruppen eine Forderungen vorstellte woraufhin, jeweils als spontane Antwort die
anderen Gruppen die Möglichkeit haben sollten
ihre eigenen Forderungen, die mit der vorgestellten in Konflikt geraten könnten vorzustellen. Auf diese Weise sollte am Ende ein
Plakat entstehen, auf dem die Interessenkonflikte der beteiligten Gruppen zu sehen sein
sollten.
Die Durchführung:
Während mir diese Idee zunächst als einfach
durchführbar erschienen war, ergaben sich bereits bei der Vorbereitung ungeahnte Probleme:
so zeichneten sich die Zettel mit Zusatzinformationen, die ich besonders geschickt und
präzise hatte formulieren wollen, durch eine
viel zu komplizierte Sprache und viel zu lange
Sätze aus, dass die beiden anderen Teilnehmerinnen, die für mich die Übersetzungen machten, einen riesigen Aufwand damit hatten. Da
ich die Zettel leider nicht mehr umformulieren
konnte, wurden die komplizierten Formulierungen dann auch bei der Gruppenarbeit
selbst zum Problem. Immer wieder riefen mich
Teilnehmer aus den Kleingruppen zu sich, um
sich entweder die Bedeutung der Sätze noch
einmal erklären zu lassen oder um sich zu
erkundigen, was ich mit einem bestimmten raffiniert ausgewählten Zitat oder einer bestimmten Information eigentlich meinte. Ein
Beispiel: der Kleingruppe, die sich mit der Situation der Juden in der polnischen Republik
befassen sollte, hatte ich unter anderem
folgendes Zitat von Isaac Deutscher gegeben:
27
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
„Ich erlebte drei Pogrome während der ersten
Woche des wiedererstandenen Polens, so wurden wir am Morgen der polnischen Unabhängigkeit begrüßt.“ Dieses Zitat hatte ich ausgewählt, um die Gruppe dazu zu bringen den
Schutz von Leib und Leben in der späteren
Diskussion als Forderung einbringen zu
können. Für die Teilnehmer der Gruppe war es
aber erstens nicht klar von welcher Position
aus der Sprecher sich äußerte. An dieses Problem hatte ich nicht gedacht, weil ich das Zitat
in einem Artikel über die Situation der Juden
in den ersten Jahren der polnischen Republik
gefunden hatte und mir der Name des Schriftstellers entfernt bekannt vorgekommen war,
ich also durch den Namen Deutscher nicht irritiert worden war. Die zweite Verständnisschwierigkeit in der Gruppe entstand durch die
sarkastische Formulierung Deutschers, der ja
von „begrüßt“ spricht. Diese sarkastische Nuance war in den Übersetzungen noch schwieriger zu verstehen als aus der deutschen Version. Angesichts dieser und weiterer Fragen
erwies es sich als praktisch, dass ich selbst
mich keiner Gruppe angeschlossen hatte, sondern jederzeit für Fragen zur Verfügung stand.
Allerdings hätte ich vielleicht bei der Einführung noch mehr zu Rückfragen ermuntern
sollen. Ein weiteres Problem ergab sich nämlich
bei der Umsetzung meiner Forderungen-Idee.
Nur eine der drei Gruppen hatte, allerdings
auch erst nach einigen weiteren Erklärungen,
genau verstanden wie ich mir die Präsentation
der Forderungen gewünscht hatte: kurz und
präzise formuliert und jeweils auf einem der
Blätter niedergeschrieben, die ich für diesen
Zweck ausgeteilt hatte.
Die Abschlussdiskussion verlief denn auch
chaotischer als ich mir das vorgestellt hatte,
weil eine Gruppe ihren Standpunkt äußerst
umständlich ausbreitete und die anderen
Gruppen erst zögerten darauf so direkt zu reagieren wie ich gehofft hatte. Nach einiger Zeit
kam Diskussion dann doch in Gange und wir
konnten einige wichtige Gegensätze zwischen
den Interessen der drei Gruppen und auch
einige Interessengegensätze, die zwischen dem
polnischen Staat und beiden Minderheiten
bestanden, herausarbeiten und auf dem Plakat
dokumentieren.
Resümee:
Abgesehen von den oben angesprochenen
Schwierigkeiten, war ich im Endeffekt mit dem
Ergebnis des Workshops zufrieden, weil mein
Ziel erreicht wurde: es kam eine Diskussion
über die wichtigsten Interessenkonflikte zustande. Ich denke mein Konzept war grundsätzlich gar nicht schlecht, weil durch den et-
28
was spielerischen Ansatz – jede Arbeitsgruppe
sollte sich ja in die Situation ihrer Gruppe hineinversetzen, was in Ansätzen auch gelang –
die Schärfe herausgenommen wurde, die sonst
bei einem solchen Thema zwischen der polnischen und der ukrainischen Position möglicherweise hätte entstehen können. Wichtig ist
mir auch, dass wir zumindest ansatzweise herausarbeiten konnten, wie auf welch komplizierte Weise die Interessen der drei Gruppen
zusammenhingen und sich widersprachen. Ich
denke, wenn ich
1.) einfachere Zettel vorbereitet hätte, indem
ich mich bei der Vorbereitung noch etwas
besser in Situation der Teilnehmer hineinversetzt hätte, was die Auswahl und Präsentation der Zusatzinformationen anbelangt
2.) die Idee mit den klaren Forderungen und
der Abschlussdiskussion vielleicht anhand
eines Beispiels noch besser erklärt hätte
3.) die Gruppen explizit dazu aufgefordert hätte
bei Unklarheiten nachzufragen
4.) die Zettel früher an die Übersetzerinnen weitergegeben hätte und diesen damit mehr Zeit
und weniger schwierige Sätze verschafft hätte
und wenn
5.) der Workshop nicht nach dem Abendessen
und einem langen Tag, sondern etwas früher
am Tag stattgefunden hätte, wäre es garantiert
ein perfekter Workshop geworden...
Literatur
● Horbatsch, Anna-Halja: Polnische Stadt und
ukrainische Minderheit. Nationale Gegensätze in
der Zwischenkriegszeit, in: Fässler, Peter/ Held,
Thomas/ Sawitzki, Dirk (eds.), Lemberg-LwówL'viv. Eine Stadt im Schnittpunkt europäischer
Kulturen, Köln/Weimar/Wien, 1995, S. 92– 112.
● Kappeler, Andreas: Kleine Geschichte der Ukraine
● Löw, Andrea: Zwischen den Fronten . Das polnische Judentum und der Antisemitismus im
19. und 20. Jahrhundert, in: Studentische Arbeitsgemeinschaft für Antisemitismusforschung
(eds.), Deutsche-Juden-Polen. Aspekte einer wechselvollen Beziehung, Sachor Zeitschrift für Antisemitismusforschung 7, 1997, S. 40 – 55.
● Marcus, Joseph: Social and Political History of
the Jews in Poland. 1919 – 1939, Berlin/ NewYork/ Amsterdam, 1983.
● Nava Ruda: Zum ewigen Andenken. Erinnerungen eines Mädchens aus dem Ghetto
Lwow. Jüdische Familiengeschichte 1899 – 1999,
Konstanz, 2000.
● Roos, Hans: Geschichte der polnischen Nation
1918 – 1985. Von der Staatsgründung im Ersten
Weltkrieg bis zur Gegenwart, Stuttgart/ Berlin,
1991.
● Internetseite der Zeitschrift Ji:
http://www.ji.lviv.ua
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Jakob Mischke
Ruch
[pl] Mieliśmy również możliwość rozmowy z przedstawicielem „Ruchu” na temat
czasów pierestrojki oraz pracy politycznej organizacji.
[uk] Ми мали нагоду поспілкуватися з представником Руху про час
Перебудови та про політичну роботу Руху.
[de] Am Freitag trafen wir uns in einem Hörsaal
der Universität mit einem Lemberger Vertreter
der Ruch-Bewegung.
Das Treffen hatte für uns ein Mitarbeiter der
Universität organisiert. Der Aktivist der Ruch
erzählte uns, wie die Bewegung entstanden war
und wie sie sich im Laufe der 90er entwickelte.
In der Zeit von Glasnost und Perestrojka in der
Sowjetunion hatte sich diese Bewegung in der
Ukraine gebildet. Sie verstand sich als Plattform für oppositionelle Bestrebungen, in dieser
Phase noch nicht als politische Partei. Mitglieder waren vor allem Kulturschaffende, Künstler
etc. Politisch bezeichneten sie sich eher als national-demokratisch. Interessant für uns war,
dass die Bewegung enge Kontakte zur Bürgerrechtsbewegung „Sajudis“ in Vilnius unterhielt.
Teilweise ließ die Ruch sogar ihre Publikationen
in der litauischen Hauptstadt drucken, da es
dort bereits bessere Möglichkeiten gab.
Bei den Wahlen zum Parlament der Ukraine,
der Verchovna Rada, erlangten Vertreter der
Ruch 1990 100 der 450 Sitze. In den Gebietsparlamenten in der Westukraine erlangten
sie sogar die Mehrheit. Die Fraktion vereinigte
sich mit der demokratischen linken der Kommunistischen Partei. Anfangs zielten die
Forderungen der Ruch-Abgeordneten noch
nicht auf eine Loslösung der Ukraine aus dem
Staatsverband der UdSSR, sondern lediglich
auf erweiterte Souveränitätsrechte.
Im Vorfeld der ersten Präsidentschaftswahlen 1991
teilte sich die Bewegung,
weil sie sich nicht auf einen
Kandidaten, Vjačeslav Čornovil
oder
Ivan
Drač,
einigen konnte. Beide Kandidaten
verloren
gegen
Leonid Kravčuk.
1993 ließ sich der eine Teil
der Bewegung, die „nationale Bewegung“, dann endgültig als Partei registrieren;
der andere Teil, DemPU,
hatte dies schon 1991 getan.
Bei
den
Parlamentswahlen 1998 konnte
sich die Bewegung ungefähr
10% der Stimmen sichern. Der Vorsitzende der
Partei, Vjačeslav Čornovil starb 1999 bei einem
Autounfall unter ungeklärten Umständen. Er
wird in der Westukraine als ein Politiker angesehen, der das Land hätte einigen können.
Erst jetzt, zum Präsidentenwahlkampf 2004
gab es wieder eine engere Zusammenarbeit der
beiden Richtungen der Ruch. Beide Parteien
vereinigten sich im Block „Naša Ukraїna“ des
Oppositionsführers Victor Juščenkos.
Auch über den damals gerade beginnenden
Wahlkampf berichtete er uns. Auf die Frage,
was die Partei tun würde, wenn Juščenko die
Wahl verliert, antwortete er: „Wir werden gewinnen...“
siehe auch:
http://www.nru.org.ua/about/history
http://www.razom.org.ua
http://www.yuschenko.com.ua
29
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Vera Gabrijtschuk und Evgenia Grabovska
Der Westen und der Osten der unabhängigen
Ukraine
[pl] Po długich rozmowach o stosunkach polsko-ukraińskich naszedł czas zajmować
się wewnętrznymi stosunkami ukraińskimi, które są może nawet trudniej niż
polsko-ukraińskie.
[uk] Тема нашого семінару була: “Львів у незалежній Україні. Порівняння зі
східною Україною”. Нас цікавило насамперед суспільство сучасної України;
шукали причини у минулому. Ми розвинули тему нашого семінару. Щоб
зробити актуальну картину України, важливо направляти погляд як на
Захід так і на Схід країни. Таким чином ми розробляли наш семінар під
темою «Захід і Схід незалежної України”.
Einleitung: Mythos eines einsamen und
alten Löwen
[de] L’viv. So wird diese Stadt von den
Ukrainern genannt. Lwów: das ist die polnische
Variante. Lemberg klingt schon sehr nach den
Germanen, die bis hierher es geschafft hatten.
Das ist auch richtig – Lemberg ist eine deutsche Bezeichnung für diese Stadt auf einem
imaginärem Fluss, mit halb vergessenen Gebäuden (nicht die Architektur, die wird passiv
gepflegt), mit einer lebendigen Geschichte,
stark mit Legenden verdünnt, so dass man es
kaum unterscheiden kann. Nicht mal patriotische Einwohner, ehrgeizige Studenten oder
zahlreiche Stadtführer mit einem glühenden
Fanatismus in den Augen sind sich immer sicher, ob Fakten oder schöne Märchen den Touristen zum n-ten Mal erzählt wurden.
Das ist eine Stadt in Galizien; oder die Stadt
Galiziens? Doch, die Stadt, denn es ist die
Hauptstadt einer Region, die keiner kennt.
Dieser Meinung sind nicht alle. Gewiss nicht.
Man hört viel über eine alte, vielseitige Geschichte der Stadt bzw. des Staates. Diese Vielseitigkeit widerspiegelt sich umgehend in der
Architektur, in den Straßen, im Kopfsteinpflaster (ob vorhanden oder nicht), den grollenden
Straßenbahnen, in den ehrgeizigen Maršrutkas, im renovierten Bahnhof und irgendwie
stets ignorierenden als ob nicht existierenden
Plattenbau-Bezirken.
So empfing uns diese Stadt.
Einführung in die Durchführung
Unser Aufenthalt in dieser einzigartigen Stadt
fand im Rahmen eines trinationalen (polnische,
deutsche, ukrainische Studenten) historischen
30
Seminars statt. Dieses gab uns die Gelegenheit
sich mit der Ukraine intensiv zu beschäftigen.
Da es in der Geschichtsforschung nicht um das
Urteilen, sondern um das aktive Verstehen
warum etwas geschah, geht, war es umso wertvoller eine Tridimensionalität der Perspektive
zu haben.
Das Thema unseres Seminars war „L´viv in der
unabhängigen Ukraine, Vergleich mit Ostukraine“. Uns interessierte in erster Linie die
Gesellschaft der gegenwärtigen Ukraine; nach
den Gründen suchten wir in der Vergangenheit. In diesem Seminar erschien uns logisch
das Thema zu erweitern. Um ein aktuelles Bild
der Ukraine zu vermitteln, ist es notwendig den
Blick sowohl auf den Westen als auch auf den
Osten des Landes zu richten. Somit erarbeiteten wir das Seminar unter dem Thema „Der
Westen und der Osten der unabhängiger
Ukraine“.
Gestaltung des Workshops
Um zu verstehen soll man auswählen, aussondern, analysieren, vergleichen; um zu erklären
– Zusammenhänge herstellen. Ein Historiker
betrachtet Geschichte aus einer bestimmten
Perspektive; die Gegenwart bestimmt den Blickwinkel. Nie kann er das Ganze sehen.
Das ist der methodische Ansatz, den wir versucht haben anzuwenden. Als Ausgangspunkt
stand der Gedanke des Nationalbildungsprozesses der Ukrainer. Dieser zu definieren ist
schwierig, da er noch nicht abgeschlossen ist.
Das liegt vor allem an der gespaltenen Geschichte dieses Landes. Mit visualisierten Hilfsmitteln in Form von Bildern und Tabellen zu
dieser Thematik konnten wir besser die gegen-
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
wärtigen sozialen Verhältnisse analysieren und
vergleichen.
Ideendurchsetzung
Eine gespaltene Geschichte
Was die Ukrainer heute vor allem voneinander
trennt, sind die kontroversen Interpretationen
ihrer nationalen Geschichte. Folgende historische Ereignisse wären hervorzuheben:
1654: der Vertrag von Perejaslav, der zur
Vereinigung des zuvor unter Chmel
´nyc´kyi entstandenen unabhängigen
ukrainischen Kosakenstaates mit dem
zaristischen Russland führte;
1775:
Zaporiz´ka Sič, das Kosakenlager vom
unteren Dnjepr, das als Symbol kosakischer Unabhängigkeit gegenüber
Russland im Spätmittelalter und der
Frühen Neuzeit gilt, wurde endgültig
aufgelöst;
1709:
Hetman Ivan Mzepa, Kosakenführer
und Held der nationalukrainischen
Geschichtsschreibung, scheiterte mit
seinem Versuch die Moskauer Herrschaft mit Hilfe Schwedens zu beenden;
1917:
die russische Oktoberrevolution als
eine Wende in der Weltgeschichte im
20. Jh., die der Ukraine allerdings nur
den Status einer Sowjetrepublik einbrachte (1921);
Widerstand der Nation aufgezwungene feindliche Macht zu interpretieren. Doch das würde
dazu führen, dass die Russen im Lande als
Fremde wahrgenommen werden. Im Osten
kann die sowjetische Erfahrung nicht ausgeklammert werden, denn es ist ein Kapitel in der
Geschichte der russischen Staatlichkeit.
Der Westen hat aber Schwierigkeiten damit, sie
als Teil der eigenen Geschichte zu akzeptieren.
So zeigt sich, dass das kollektive Bewusstsein
in der Ukraine nicht nur regional, sondern
auch ethnisch sehr stark geprägt ist. Somit
verfügt die Bevölkerung über kein gemeinsames
Geschichtsbild und das gilt auch für die
kollektive Erinnerung und das nationale
Selbstverständnis.
1944 – die Ukrainische Aufstandsarmee unter
1947: Stepan Bandera, die im Untergrund
gewaltsam für einen unabhängigen
ukrainischen Nationalstaat kämpfte
und deren radikaler Flügel eine faschistische, antisemitische und antipolnische Ausrichtung hatte;
1991 – errungene nationale Unabhängigkeit
1992: der Ukraine (Auflösung der UdSSR
1991).
Die unterschiedlichen Auslegungen der eigenen
Geschichte polarisieren die Ukraine entlang der
Ost-West-Achse des Landes. Insbesondere die
Erinnerungen an die Sowjetzeit bzw. die Zeit
des Zweiten Weltkriegs, als Ost- und Westukrainer oft gegeneinander kämpften, scheinen
unvereinbar. Wäre da nicht der Teil der „sowjetisierten“ Ukraine, könnten ihre westlichen Bewohner
dem
mitteleuropäischen
oder
baltischen Modell der Verarbeitung ihrer kommunistischen Vergangenheit folgen. Aus der
westukrainischen Sicht wäre möglich das kommunistische Regime als eine gegen den
Nationalbildungsprozess
Dass die Ukrainer im Westen (z.B. L´viv) vorwiegend Ukrainisch und im Osten des Landes
vorwiegend Russisch sprechen, verweist auf die
ethnische Heterogenität der Ukraine. Die
sprachliche Trennlinie/Grenze zw. russischer
und ukrainischer Bevölkerung verläuft zwischen dem Westen sowie dem Zentralraum
Kiew und dem Rest des Landes auf der anderen
Seite. Im Osten und Süden des Landes gibt es
eine starke russische Minderheit, in der
Zentralukraine gibt es nur in der Stadt Kiew
eine größere Zahl russophoner Ukrainer und
31
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
im Westen spielt die russische Sprache nur
eine sehr geringe Rolle.
Die Wohnbevölkerung des Landes unterscheidet sich nicht nur nach der ethnischen,
sondern auch nach der religiösen bzw. konfessionellen Zugehörigkeit. In der Ukraine gehört der überwiegende Teil der Bevölkerung der
russisch-orthodoxen Kirche an. Die zweitgrößte
Gruppe bilden die Angehörigen der griechischkatholischen Kirche (Unierte) und ein geringer
Prozentsatz der Bevölkerung gehört der autokephalen Kirche an.
Auch in der politischen Entwicklung seit der
Unabhängigkeit lassen sich regionale Unterschiede ausmachen. Im Süden und Osten des
Landes sowie auf der Krim fehlt ukrainisch-nationalistischen Parteien und Kandidaten die
Wählerbasis. In den Parlamentswahlen der
Jahre 1994 und 1998 errangen nationalistische
Parteien dort zusammen nur 6-7% der
Stimmen. In der Zentralukraine lag die Zustimmung bei 13% bzw. 10%, während im Westen
1998 jeder dritte Wähler für eine nationalistische Partei stimmte.
Der wichtigste Faktor in der vorhandenen
Vielfalt von historischen, ethnischen, politischen, ökonomischen etc. Unterschieden
scheint aber externer Natur zu sein. Nach dem
Ende des Kalten Krieges fand sich die Ukraine
zwischen einer Erweiterung anstrebenden EU
und NATO einerseits und einer instabilen Reintegration der ehemaligen Sowjetrepubliken
unter Führung Russlands andererseits wieder.
Anders als seine mitteleuropäische Nachbarn
32
konnte sie nicht von einem baldigen und
realisierbaren Beitritt zur EU und NATO träumen und blieb weitgehend vom Russischen
Markt (Energieimporte) abhängig.
Der Weg der außenpolitischen Ausrichtung der
Ukraine ist auf jeden Fall mit Risiken verbunden, doch dieser ist für Europa von Bedeutung. Entweder entsteht eine Peripherie mit
Russland verbundener Staaten, von denen die
Ukraine der größte Partner wäre. Oder die
Grenzen von EU und NATO werden mit der Zeit
bis an Russlands Westgrenzen ausgedehnt,
wobei die Ukraine Partner des Westens würde.
Oder... eine eigenständige Ukraine?
Abschließender Kommentar
Mit dieser Frage gingen wir in die Diskussion,
dessen Durchführung ohne die Teilung in
Gruppen stattgefunden hat. Es war unvorteilhaft Gruppen zu bilden, da die Teilnehmer
überwiegend westorientiert zu sein schienen.
Daher bestand die Intension gemeinsam nach
einer möglichen politischen Lösung zu suchen.
Doch die Diskussion fand nicht statt. Es hat
sich herausgestellt, dass die Teilnehmer mehr
an der regionalbedingten Sprachproblematik
(russophone Ukrainer im Osten) interessiert
waren.
Die
Diskussion
wäre
vielleicht
anders
verlaufen, hätten Studenten aus der Ostukraine daran teilgenommen, denn gerade für
die ukrainischen Jugendlichen ist es wichtig
den bestehenden Konflikt zwischen Ost und
West zu thematisieren und zu diskutieren.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Emilia Kluska
Stosunki polsko-ukraińskie w porównaniu z ze
stosunkami polsko-niemieckimi.
[de] Am vorletzten Tag der Geschichtswerkstatt haben wir uns mit den polnischukrainischen Beziehungen im Vergleich zu den polnisch-deutschen beschäftigt.
Dabei trugen wir zusammen, wo die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert und
welche Probleme auftauchten.
[uk] В передостанній день історичного семінару ми займалися порівнянням
відношень польсько-українських з польсько-німецькими.
[pl] Porównaniem stosunków polsko-ukraińskich i polsko-niemieckich zajęliśmy się już w
przedostatni dzień naszych warsztatów. Planowany przeze mnie workshop został podzielony na trzy części: pierwszą, wprowadzającą do tematu, drugą, polegającą na wspólnej pracy w grupach oraz ostatnią, podsumowującą nasze wcześniejsze dyskusje.
W części wprowadzającej do workshopu zostały
przedstawione pokrótce najważniejsze wydarzenia, mające wpływ na kształtowanie się wza-
jemnych stosunków między Polską a Ukrainą i
Niemcami. Skupiliśmy się głównie na wydarzeniach powojennych aż po czasy nam obecne
i tak przykładowo była tu mowa między innymi
o podpisaniu traktatu o normalizacji stosunków
polsko-niemieckich, Mszy Pojednania w Krzyżowej, czy też uznaniu przez rząd niemiecki polskiej granicy na zachodzie, a także o „Deklaracji
o zasadach i podstawowych kierunkach rozwoju stosunków polsko-ukraińskich”, „Umowie o
handlu i współpracy miedzy tymiż państwami”
oraz
„Traktacie
o
dobrym
sąsiedztwie,
przyjaznych stosunkach i współpracy”.
Główną
część naszego
warsztatu
przeznaczyliśmy na pracę w dwóch mniejszych
grupach, których zadaniem było zastanowienie
się, jakie aspekty w stosunkach polsko-niemieckich ( w jednej grupie) oraz polsko-ukraińskich (w drugiej) mają pozytywny wpływ na
ich dalszy rozwój, a jakie negatywny. Ponadto
uczestnicy obu grup podjęli próbę otwartej rozmowy na temat utrwalonych w naszych krajach
stereotypów względem naszych sąsiadów, czy
też wzajemnego postrzegania się.
I tak w pierwszej grupie, zajmującej się oceną
stosunków polsko-niemieckich wśród ich pozytywnych aspektów zostały między innymi wymienione poparcie przez Polskę zjednoczenia
Niemiec, opowiedzenie się Niemiec za przystąpieniem Polski do UE, czy też coraz częstsze
w ostatnim czasie wzajemne wizyty przedstawicieli rządów obu państw. Zwróciliśmy również
uwagę na rosnącą ciągle liczbę niemieckich
turystów w Polsce a także na coraz większe
zainteresowanie językiem polskim wśród młodzieży niemieckiej. Wśród negatywnych aspektów pojawiły się natomiast na pierwszym planie
niemieckie roszczenia w sprawie odszkodowań
dla wypędzonych, a także idea budowy Centrum przeciw Wypędzeniom w Berlinie.
Druga grupa natomiast do pozytywów mających
wpływ na kształtowanie się stosunków polsko-
33
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
ukraińskich zaliczyła współpracę akademicką
oraz wymiany uczniowskie między szkołami
oraz wolność słowa, a także możliwość podjęcia
pracy w Polsce. Negatywnie natomiast jawi
niski rozwój gospodarczy Ukrainy w porównaniu z Polską, a także nadal nie do końca rozwiązana sprawa Cmentarza Orląt Lwowskich i
związane z nim wspomnienia wydarzeń na
Wołyniu.
W dalszej części wspólnych dyskusji zajęliśmy
się obrazem sąsiada utrwalonym wśród poszczególnych narodowości, czyli inaczej rzecz
ujmując stereotypami. Oczywiście początkowo
nie było nam łatwo otwarcie wyznać o jakich
przywarach czy wadach naszego sąsiada mówi
się najczęściej w naszym kraju, ale po przełamaniu pierwszych lodów potrafiliśmy zdobyć się
na odrobinę szczerości. I tak dowiedzieliśmy
się, że Polacy nadal są postrzegani przez pewna
część społeczeństwa niemieckiego jako ci,
którzy kradną samochody i miejsca pracy.
Ponadto Polska jawi się jako katolicki kraj w
którym żyją przede wszystkim rolnicy i można
zobaczyć bociany, a charakterystycznymi dla
obrazu Polaka są plastikowe torebeczki, w
których nosi on ciągle swoje zakupy. U Niemców natomiast krytykujemy to często przypisywane im ślepe posłuszeństwo przepisom i
ustalonym regułom oraz przesadne trzymanie
się określonego planu, Ukraińcy z kolei kojarzą
nam się z mafią i zbytnią porywczością. Tutaj
jednak należałoby jeszcze zwrócić uwagę na
34
fakt, że w Niemczech nierzadko można spotkać
ludzi, którzy w ogóle żadnych utrwalonych
stereotypów względem Ukraińców nie mają, co
wynika niejednokrotnie z braku wiedzy o krajach Europy Wschodniej i wrzucania ich
wszystkich do jednego worka.
Podczas naszej dyskusji na temat stereotypów
okazało się jednak, że nie tylko złe strony naszego sąsiada są utrwalone w narodowej
świadomości. Potrafimy również spojrzeć na
siebie w troszkę jaśniejszym świetle i docenić
między innymi niemiecką punktualność, pracowitość i zdyscyplinowanie, jadąc do Polski
nadal spodziewamy się spotkać w niej urodziwe
kobiety, a Ukraina pozostaje w naszej wyobraźni piękną, zieloną krainą, gdzie można odnaleźć spokój i sielskie życie w zgodzie z naturą...
Po zakończeniu dyskusji w grupach spotkaliśmy się wszyscy ponownie w jednym
gronie, aby wspólnie podzielić się naszymi przemyśleniami i wnioskami, które też zapisaliśmy
na wcześniej przygotowanych i rozwieszonych
arkuszach papieru. Myślę, że to pozwoliło nam
jeszcze bardziej uświadomić sobie, jak ważna
jest zarówno współpraca między naszymi krajami, jak i również otwarta postawa każdego z
nas wobec naszych sąsiadów. Ponadto wspólna
konfrontacja niejednokrotnie zbyt przejaskrawionych negatywnych obrazów sąsiada pomoże
nam w unikaniu postrzegania innych przez pryzmat utrwalonych stereotypów i uprzedzeń.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Jakob Mischke
Ein Lemberger Kulturmagazin
[pl] Spotkanie z redaktorami kulturologicznego czasopisma JI
[ua] Розмова з редакторами культурологічного часопіса “Ї”.
[de] Trotz brütender Hitze besuchten uns am
Montag in unserer Unterkunft Iryna Magdysh
und Jan Chaykovskyy von der Kulturzeitschrift
JI. Sie wollten uns über ihr Magazin und ihre
Arbeit erzählen. Die Zeitschrift Ji entstand im
Zuge der Glasnost als Kultur-Projekt. Die
ersten Ausgaben wurden auf einfachen Druckmaschinen in Lviv gedruckt, später wurde das
Magazin in Vilnius gedruckt und dann mit
Rucksäcken im Zug in die Ukraine gebracht.
Heute erscheint die Zeitung bunt gedruckt
vierteljährlich als dickes Heft und im Internet
für jedermann zum Herunterladen. Die Themen
sind vielseitig, meist beschäftigt sich die
Redaktion mit der Stadt L'viv und der Region
Galizien, geschichtliche
Themen werden bearbeitet. Aber auch mit allgemeinen gesellschaftlichen Themen und
Tendenzen beschäftigt sich die Zeitschrift. So
gab es Ausgaben zum Thema Verhältnis der
Geschlechter, Manipulation, Angst (in Vorbereitung) und vieles andere.
Die Beiträge stammen von verschiedenen Autoren, von berühmten Schriftstellern, aber auch
Amateuren im Geschäft. Jeder, der Lust hat,
kann Texte schicken.
Des weiteren organisiert die Redaktion Konferenzen und Veranstaltungen zu verschiedensten Themen, z.B. Grafitti in Lemberg. Gefördert
wir die Zeitschrift unter anderem von der Heinrich-Böll-Stiftung aus Deutschland. Dadurch
kann JI es sich leisten, Exemplare des Magazins kostenlos abzugeben.
Auch wir erhielten im Anschluss des Gespräches einige Hefte geschenkt.
Siehe auch:
http://www.ji.lviv.ua
35
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Eva Kobler
Treffen mit Herrn Popovyč
[pl] Ukrainiec Ihor Popowycz opowiedział nam o swoim interesującym życiu. Urodził
się w Warszawie jako syn ukraińskich rodziców, żył pod władzą różnych okupantów na Ukrainie i został później zesłany do obozu pracy na Syberię. Pan Popowycz w swoją relację wplótł kilka ze swych wierszy.
[uk] Українець Ігор Попович розповідав нам про своє цікаве життя. Він
народився у Варшаві в український родині, жив в Україні під час всіляких
окупаційних влад та був потім засланий у Сибір. Доповідь він перевивав
своїми віршами.
[de] Ihor Popovič kam zu uns in den Raum im
Internat, in dem wir auch unsere selbst vorbereiteten Workshops abhielten. Dennoch war
die Atmosphäre sobald er den Raum betreten
hatte anders als sonst: sein Alter und seine
würdevolle, ernsthafte Ausstrahlung sorgten
dafür, dass viel schneller Ruhe einkehrte als
sonst. Unsere Aufmerksamkeit zog aber nicht
nur Herr Popovičs Person auf sich, sondern
auch die Gegenstände, die er sorgfältig auf
einem Tisch ausbreitete. Da waren alte Fotos,
Bücher, eine Ikone, ein Brot, ein Blumengesteck und noch vieles mehr. So unterschiedlich
diese
Gegenstände
aussahen,
schienen sie aber doch alle ein gemeinsam zu
haben: sie wirkten als stammten sie aus einer
anderen Zeit. Neben dem menschlichen
Zeugen, wartete die Geschichte heute also auch
mit Dingen auf, die von ihrem Lauf Zeugnis ablegen sollten. Das konnte spannend werden.
Als er alle Gegenstände aufgebaut hatte,
kramte Ihor Popovič noch sein Manuskript aus
der Tasche. Dann wendete er sich an uns:
“Grüß Gott! Heute an diesem schönen Tag
möchte ich Sie nach ukrainischer Sitte mit Brot
begrüßen: Jeder, der betet zu Gott bittet Gott
jeden Tag um ein Stückchen Brot. Ich möchte
Sie heute mit einem Gedicht, das ich über Brot
geschrieben habe, begrüßen:
Ein Wort für das Brot
Nehmen Sie dieses Brot, als unser bestes Geschenk
Als Symbol für Frieden Glück und Güte.
Wie Sonne, Wind und Frühlingsregen, als Wärmequelle
für die Welt.
Im Brot sind wir geboren und gewachsen
Im Brot erlangen wir die Macht
Auf der Tischdecke schwören ewig wir die Treue
Und immer ehren wir das heilige Brot.
36
Die Ahnen gaben das Brot uns in die Hände
Und unser Urgroßvater war ein großzügiger Wohltäter
An diesem klaren Tag euren ehrlichen Händen
Schenken wir das Brot als als unser kostbarstes Geschenk
Neben dem Brot habe ich, wie es der Sitte entspricht, den heiligen Rosenkranz und kleine
Blümchen mitgebracht. Diese Blumen hat
meine Mutter gepflanzt7. Es war immer sehr
kalt und man musste sehr viel daran arbeiten,
dass diese Blumen wachsen. Und wenn die Regierung des Lagers gekommen ist, sagten sie
man müsse alle diese Blumen pflücken, damit
die Gefangenen nur Felsen sehen. Eine Frau
hat erzählt man hätte die Blumen auf einer
Kutsche mit Pferden weggebracht. Dieser Kutsche folgte eine weinende Frau, das war meine
Mutter. Sie hat darüber einen Artikel geschrieben.
Ich habe euch meinen größten Schatz mitgebracht. Seit drei Jahren hatte ich sie nicht
mehr von der Wand genommen. Es ist eine vom
Papst geweihte Ikone. Meine Mutter hat sie von
der Wand genommen und sie einem Museum
geschenkt8. Zwei Frauen von dem Museum
sind zu uns gekommen und haben gefragt, ob
meine Mutter erlaubt sie als Geschenk dem
Papst zu geben. Mama sagte: 'das ist eine große
Ehre für mich'. Man hat der Mama diese Ikone
geschenkt” Herr Popovič zeigte uns die Ikone
von der er sprach, darauf steht eine Widmung
vom Papst. „Ein sehr guter Mensch, der in Po-
7
Im Gefangenenlager Workuta in Sibirien
Gemeint ist ein Rosenkranz aus Brotkrumen
gefertigt und ein Kleiner Fisch aus Draht. Diese
Gegenstände befinden sich gegenwärtig im
vatikanischen Museum in Rom
8
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
len lebt, hat diese der Mutter geschenkt, aus
Dankbarkeit.
Ich bin glücklich, dass mich seit 3 Jahren Freiwilllige9 besuchen: René und Christian, Jakob
und Daniel, Bertram und Johannes. Ich nenne
sie meine Söhne, sie helfen mir, und wenn er
mir zu schwer ist, machen sie mich froh. Ich
möchte mich bei ihnen bedanken, weil als
meine Mutter 2003 gestorben ist, haben sie
mich betreut und Kränze mitgebracht von
Freunden aus Krakau. Ich bedanke mich auch
bei den Verwandten der Freiwilligen. Jakob
und seine Familien haben mich besucht, auch
Johannes ist mit seinen Verwandten gekommen, das zeigt ihre Liebe.
Jetzt wollte ich kurz von mir und meiner Mama
erzählen: Am 23. Dezember 1949, um 2 Uhr
nachts, hörte ich das Brummen eines Lastwagens, welcher auf unserer Straße fuhr – Ich
wohnte damals auf der Domsastraße 6,
Wohnung 4 in Lemberg. Ich begann zu beten
und bat Gott, dass das Auto weiterführe und
nicht an unserem Haus anhalten möge. Aber
leider wurde es nicht so; ich hörte die Schritte
von Menschen, die die Treppe hinaufstiegen.
Ich betete erneut, dass diese Leute weiter als
bis zu meiner Etage gehen würden, aber da
hörte ich die Klingel an der Tür und einen Ruf:
Aufmachen! Darüber habe ich ein Gedicht geschrieben:
Ніч
Ніч і крик “Открой!”
Затремтіла ніч.
Серце стогне “Ой!”
Ніч не сходить з віч.
Ніч не сходить з віч.
Бо пройшло життя
Вбите у ту ніч
І без вороття.
Так, за що в цю ніч
Нас, іще дітей,
Гнали люто пріч
Од сім’ї, людей.
Гнали в товарняк
І везли в сибір
Душу нашу так
Розривав цей звір.
Nacht
Nacht – und ein Schrei: „Aufmachen!“
Die Nacht zittert
9
Herr Popovič wird von Freiwillligen der Organisation
Initiative Christen für Europa betreut. Über den
ehemaligen Freiwilligen Jakob Mischke, der einer
der Organisatoren unseres Workshops war, kam
auch unser Kontakt zu Herrn Popovič zustande.
Das Herz stöhnt: „Oi!“
Die Nacht geht nicht von den Augen.
Die Nacht geht nicht von den Augen
Weil das Leben fortgegangen ist,
Getötet in dieser Nacht,
Und ohne Wiederkehr.
Ja, wofür in dieser Nacht
sind wir, noch Kinder,
böse hinweggetrieben
Von Familie und Menschen?
Getrieben in Viehwaggons,
Nach Sibirien geschickt
Unsere Seele ist so
aufgerissen, wie bei einem wilden Tier.
Man hat uns zwei Stunden zum Packen gegeben.
An zwei Schulen habe ich gelernt. Auf dem
deutschen Gymnasium und an der Musikschule. In der Musikschule haben wir Konzerte
gemacht und Mozart gespielt.
Da haben wir zwei Stunden zum Einpacken bekommen und alles ist weg! Man hat uns gesagt:
Ihr geht für immer! und wir mussten etwas unterschreiben. Nicht zwei oder drei Jahre, sondern immer.
Früher bei Lenin hat man auch Leute
vertrieben, aber für ein oder zwei Jahre und es
waren Revolutionäre, aber wir waren Kinder.
Als wir in den Lastwagen steigen wollten, sagte
der Offizier des MGB zu meinem Vater: „Ihre
Frau fährt mit uns; wir müssen ihr noch einige
Fragen stellen. In zwei Stunden fährt sie dann
zu Ihnen, zum Sammelpunkt.“ Aber aus diesen
versprochenen zwei Stunden wurden sieben
lange Jahren Gefängnis für unsere Mutter Natalja L'vivna Popoviča. Zum Sammelpunkt
nahm man auch unsere Großmutter, Theophilia Stephanivna Jurčynska, 75 Jahre alt,
Pfarrerswitwe
und
einstige
Dorflehrerin,
meinen Vater Stephan Owelanowič Popovič,
geb. 1899, meinen Bruder Boris Popovič, geb
1936, und mich, Ihor Popovič, geb. 1933, mit.
Der Lastwagen fuhr uns nach Bibrka (25 km
von Lemberg entfernt); dort war der Sammelpunkt. Wir schliefen dort in großen Zimmern
auf dem Fußboden, eng nebeneinander. Im
Zimmer war es sehr kalt, wir bekamen wenig
zu Essen; eigene Lebensmittel hatten wir nicht.
Das Weihnachtsfest rückte näher und wir hofften noch, dass unsere Mutter hergebracht
würde und die Familie wieder vereint wäre. Am
Heiligen Abend aßen wir Schwarzbrot und tranken heißes Wasser; Kaffee oder Tee hatten wir
nicht. Ein Pfarrer, der bei uns war, hatte wie
durch ein Wunder einen halben Liter Kuttja10.
Er gab jedem von uns einen Löffel davon, so
10
Ukrainische Süßspeise zum Weihnachtsfest
37
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
dass wir einen Heiligabend wie alle christlichen
Familien in der Ukraine – mit Kuttja – hatten.
Am ersten Weihnachtsfeiertag wurden zum
Sammelpunkt fünf erschossene junge Männer
gebracht. Sie waren Aufständische der Untergrundarmee UPA. Das war 1950. Zu diesem
Zeitpunkt hatten die Leute auf der ganzen Welt
schon aufgehört zu kämpfen, nur die UPA-Leute kämpften noch. Sie wussten, dass es unmöglich ist, trotzdem haben sie weiter gemacht.
Beim Spaziergang auf dem Hof haben sie es so
gemacht, dass sie von Leuten gesehen wurden:
man führte uns neben diesen toten Männern
her. Wir schwiegen und schauten auf die erschossenen Aufständischen, die ihren Schwur
nicht gebrochen, und bis zum Ende gegen ihre
Feinden gekämpft hatten. Nach einem Monat in
Bibrka wurden wir wieder nach Lemberg in den
Sammelpunkt auf der Poltwianastraße gebracht. Die Vorschriften waren noch schärfer
und die Zellen waren voll von Leuten, die auf
drei Etagen geschlafen haben, da waren 60
Leute auf 16 m². Unsere Bedürfnisse konnten
wir nur auf einem Eimer erledigen, so dass die
Luft im Raum sehr schlecht war. Wer keine
Lebensmittel von zu Hause mehr hatte, war
sehr hungrig. Wen man die Vorschriften nicht
befolgte, kam man in eine Zelle im Keller, in
der die Fenster kein Fensterglas hatten; dort
war es unerträglich kalt. Ende Februar hat
man uns wieder zu einem Sammelpunkt gebracht. Als wir ankamen, war unser Zug schon
voll von Leuten. Der Waggon, in welchen man
uns setzte, war auch voll, so dass wir nur einen
Platz auf der dritten Etage bekamen. Besonders
schwer war das Hinaufsteigen für unsere alte
Großmutter.
In der Mitte des Waggons stand ein einfacher
Ofen aus Metall, welcher uns wärmen sollte.
Am Abend machte der Zug sich auf eine weite
und unbekannte Reise. Am Anfang gab es keine
Kohle für den Ofen, erst nach drei Tagen konn-
38
ten wir Feuer machen. Die
Wache schickte immer nur
Frauen, um Wasser, Kohlen und Essen zu holen. Es
gab Tage, an denen wir
kein Essen bekamen. Zum
Glück fuhr mit uns ein
Bauer aus dem Dorf Mokrotyn, Herr Kit mit seiner
Familie; er war ein sehr ruhiger, guter und lebensfroher Mensch. Wenn es
kein Essen gab, kochte er
uns auf dem Ofen Kompott
aus getrockneten Äpfeln,
die er dabei hatte. Mit
diesem Geschenk rettete er
uns vor dem unvermeidlichen Tod. Als wir schon mehr als 10 000 Kilometer gefahren waren, schon seit einem Monat unterwegs waren, da waren wir bei Komsomolsk nad Amur.
Dort hörte ich Glocken klingeln und habe mich
gefreut, weil ich dachte das sei eine Kirche,
aber es war das Lager. Jeder Soldat musste auf
ein eisernen Gegenstand schlagen, um zu
zeigen, dass er nicht schlief. Das war im März.
Zunächst mussten wir über setzen11: es gab
keine Brücke, deshalb hat man Holzschienen
auf das Eis gelegt. Aber im März gab es nicht
mehr so viel Eis, es hätte leicht brechen
können. Aber zum Glück war Gott mit uns.
Dann mussten wir aussteigen. Wir hatten
Glück, denn unser Wagon wurde als erster
ausgeladen, deshalb standen Schneekutschen
für uns bereit. Vater und Großmutter fuhren
mit einem Schlitten weiter in den Wald nach
Chumi, wo sich das eine Waldarbeitersiedlung
befand. Mein Bruder und ich sind 18 Kilometer
zu Fuß gegangen. Es war sehr schwer zu gehen
und es war uns sehr schwindlig, weil wir fast
einen Monat lang keine frische Luft geatmet
hatten. Wir verstauten unsere Sachen im
dortigen Gemeinschaftshaus und waren froh,
dass wir ein Dach über dem Kopf hatten.
Nach zwei Tagen hatten wir alle Arbeit: Vater
begann als Mechaniker zu arbeiten. Ich baute
Waldwege und markierte Baumstämme; Boris
kam zu einer Brigade, die die Toten bestatten
sollte. Er und zwei alte Herren gruben im Dauerfrostboden Gräber für die Verstorbenen. Erst
nachdem man die Erde drei Tage lang durch
Feuer erwärmt hatte, konnte man graben. Es
gab schon einen Friedhof. Dort lagen japanische Kriegsgefangene. Deshalb waren unsere Leute nahe bei diesen Soldaten begraben.
Darüber habe ich auch ein Gedicht geschrieben:
11
Über den Amur, an dieser Stelle 4 km breit
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Ukraine, Ukraine – einzige geliebte
Nimm mir nicht meine Familie weg, mir, Deinem Sohn
Ich arbeitete, ich lernte nur für Dich
Ich werfe mich auf die Knie – für Christus, für den
Himmel.
Ukraine, Ukraine – meine ehrenhafte Mutter
Gib Gesundheit und gib Kraft, verfalle und zerbrich nicht
Und dass man Dich ehrenhaft liebe, nur Dich beschwöre
Weil Du die teuerste, die einzigartigste Mutter bist.
So, wie Christus ging um zu beten und für die Menschheit
litt
Während die müden Apostel schliefen
Und sie hörten sein Gebet nicht: „Vater, lieber Gott
Möge Dein heiliger Wille der Menschheit helfen.“
Und so weinte ich und betete zur steinalten Zeder:
„Entschuldigt Zedern, entschuldigt meine Freunde, dass
ich kam
Die schönsten aller Bäume abzuhacken, zu zerstören“
Und die Tajga schreit, wie die eigene Mutter.
Warum muss man diese besten und kräftigsten Söhne der
Tajga vernichten?
Ukraine, einzige Mutter, warum ist Dir das gleichgültig
Warum sagst Du nichts, warum schreist Du nicht in die
ganze Welt:
„Die Kinder der Ukraine töten das Leben der Zedern.“
Liebe Zedern, üppige Zedern, vergebt mir meine Schuld
Ich würde euch niemals umbringen, aber es gab keinen
Ausweg.
Ich würde euch küssen, mich an eurer Schönheit ergötzen;
Zur aufgehenden Sonne würde ich beten, mit ehrlichen
Tränen.
Unsere Großmutter war Pfarrfrau. Damals
trugen die Pfarrfrauen lange Kleider. Wir
hatten dort kein Holz und deshalb haben wir
mit kleinen Fetzen Feuer gemacht. Als die Oma
einmal im Ofen Feuer gemacht hat wurden ihre
Kleider durch Funken angezündet. So zog sie
sich schlimme Brandwunden zu und starb unter schrecklichen Schmerzen ohne Priester und
ohne letztes Abendmahl. Als sie wegen der
Schmerzen schon ohne Bewusstsein war, rief
sie nach ihren Töchtern, Irina und Natalja, die
zu der Zeit in den Lagern Wokuta und Tajšet
schuften mussten. Die Pfarrfrau ist in ihren
langen Kleidern gestorben. Als mein Opa, der
Pfarrer, gestorben ist, kamen wegen seiner
großen Autorität 5000 Leute zum Begräbnis,
auch der Dekan der polnischen katholischen
Kirche und der Rabbi. Seine Frau, meine Oma,
wurde nur von dem Vater allein begraben. Er
sagte, er wollte sich in das Grab der Oma hin-
ein legen. Sie wurde in Komsomolsk auf dem
Friedhof der Fabrik Amurstahl begraben. Ich
habe mit meinem Bruder ein eisernes Kreuz geschleppt. Da habe ich die Leiden von Jesus
Christus verstanden, denn für uns Jungen war
es sehr schwer zu tragen.
Dann bin ich auf der Fachschule gewesen. Die
Lehrer waren sehr gerecht. Egal ob man
Gefangener war: guten Schülern haben sie
trotzdem gute Noten gegeben.
Mein Vater war am Polytechnischen Institut in
Danzig gewesen, davon hat er mir damals erzählt. Als Bauernsohn ist er in einfachen Hosen
zur Prüfung gekommen, der Professor hatte
einen Frack an. Aber dieser Lehrer hat keinen
Unterschied zwischen den Kindern gemacht.
Mein Vater hat damals begonnen zu antworten
und seine Hand hat angefangen zu zittern, weil
er nicht so gut Deutsch konnte. Der Professor
hat seine Hand genommen und gesagt: „Wollen
Sie bitte langsam zeichnen“ und so kam es,
dass der deutsche Professor meinem Vater bei
der Prüfung in allen Fächern eine 512 gegeben
hat.
Heute glaube ich an die damaligen Zustände an
der Universität in Danzig nicht. Der Student
konnte aus der Bibliothek Bücher leihen, ohne
Ausweis, ohne Registrierung – kein Buch
verschwand.
Vater hat 1928 Polytechnik absolviert. Die Situation war nicht leicht, denn es war die Weltwirtschaftskrise. Er hat damals in Polen gelebt.
Mein Vater hat sich in allen Fabriken in Polen
beworben, eine Fabrik in Warschau hat geantwortet. Die Voraussetzung war: „Können Sie
Deutsch?“ Vater sagte, dass er Deutsch kann.
So arbeitete er seit 1928 in Warschau. Meine
Eltern haben 1932 geheiratet. 1933 bin ich in
Warschau geboren, mein Bruder dann 1936.
Das Leben in Warschau war sehr gut. Vater hat
gearbeitet. Mutter hat Sozialarbeit gemacht
und die Kindererziehung.
1939 hat man mich aufs Land gebracht, dann
kam der Zweite Weltkrieg. Meine Eltern und
mein Bruder waren in Warschau, ich war in
Dobromirka13.
Meine Eltern haben hundert Briefe an die deutsche Verwaltung geschickt und darum gebeten,
dass ich nach Polen kommen kann. Die deutsche Verwaltung hat zugestimmt. Ein schön
bekleideter Mann kam aufs Lande und hat
nach mir gefragt (ich war damals sechs Jahre
alt). Meine Oma hat sich sehr gefreut und ge12
Damals die Bestnote
Ein kleines Dorf in Galizien in der Nähe von
Zbaraž. Dort wohnten die Großeltern von Herrn
Popovyč. Im September 1939 wurde dieses Gebiet
von der Sowjetunion besetzt. Die Eltern in
Warschau wohnten im von Deutschland besetzten
Gebiet.
13
39
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
sagt, dass man gut auf mich aufpassen sollte.
Mutter hat die ganze Zeit geweint und auf ihren
Sohn gewartet. Man hat ihr erlaubt auf der
Mitte der Brücke zu sein14. Man hat mich nicht
aus dem Zug aussteigen lassen. Stattdessen
kam ich in ein Lager in der Nähe von Łodz.
Es wurde von deutschen Soldaten verwaltet,
das waren alte Soldaten. Ein Soldat hat mir
Deutsch beigebracht, ich sollte sagen „zwei
Mann“. Bei der Essensausgabe habe ich das gesagt und bekam dann zwei Portionen. Ich hatte
Fieber. Vater kam trotz den schlechten Zugverbindungen um mich abzuholen.
Dann war ich zu Hause und nicht mehr krank.
Dann kam der Krieg zwischen Deutschland
und der Sowjetunion. Da die Betriebe in Polen
zerstört waren, zogen wir nach Zbaraž um.
Dort hat mein Vater in einem Betrieb gearbeitet, in der Handwerkerschule. Mama war
Sekretärin bei ihm. Als sich 1944 die Front näherte, zogen meine Mutter und ich Richtung
Wien. Da der Vater nicht mehr nachkommen
konnte, wollte Mama nicht weiter nach Westen
fahren. Dann kam die sowjetische Armee. Krieg
ist Krieg. Aber was die sowjetischen Soldaten
mit den österreichischen Frauen gemacht
haben, darüber will ich nicht reden...
Dann zogen wir wieder nach Zbaraž, später
dann nach L'viv. Dort gab es Verhaftungen.
1948 wurde die Schwester von meiner Mutter
verhaftet. 1949 dann die Mutter.
14
Die Mutter hatte auf ihren Sohn in Przemysl am
Fluss San, der Demarkationslinie zwischen der
deutschen und der polnischen Besatzungszone auf
ihren Sohn gewartet. Hier sollte er die grenze
passieren.
40
Jetzt ist meine Gesundheit natürlich schlecht.
Von den sieben Schülern, die damals mit mir
aus der Schule genommen wurden, lebe nur
noch ich. Meine Mutter überlebte wegen ihrer
Liebe zur Poesie, deswegen wurde sie 97 Jahre
alt. Sie hat mit vier Jahren angefangen zu dichten und es noch an dem letzten Tag ihres
Lebens getan. Ich möchte mich beim
Bürgermeister von Krakau bedanken, der mir
viel Zeit gewidmet hat. Ihm und seinem Land
wünsche ich Glück. Ich möchte mich auch bei
den polnischen Gefangenen bedanken, die an
einer Konferenz von allen Gefangenen dabei
waren. Und bei Frau Hölscher-Langner, einer
hervorragenden Person.15
Nach meiner Rückkehr nach L'viv arbeitete ich
als technischer Baukonstrukteur; wenn Ihnen
die neuen Gebäude hier nicht gefallen, müssen
Sie sich bei mir beschweren...”
Mit diesen Worten beendete Herr Popovič seine
Rede. Er verabschiedete sich sehr warm und
freundlich von uns, reichte noch Fotos von seiner Mutter und von den Treffen mit den Familien seiner Freiwilligen herum. Zum Abschied
machten wir mit ihm zusammen ein Foto. Ich
habe den Text bewusst versucht so aufzuschreiben, wie ihn Herr Popovič gesprochen
hat. Manche Übergänge erscheinen einem auf
den ersten Blick etwas holprig, aber meist folgte er doch einem roten Faden. Ich hoffe, dass n
diesem Text etwas von dem Charme des alten
Mannes zu spüren ist.
15
Leiterin eines Projektes zur Betreuung ehemaliger
Zwangsarbeiter in L'viv
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Jakob Mischke
Lesung mit Juri Andruchovyč
[pl] Pod koniec workshopu mieliśmy możliwość brać udział w spotkaniu autorskim z
ukraińskim autorem Jurijem Andruchowyczem.
[uk] Ми мали нагоду зустріти сучасного українського письменника – Юрія
Андруховича.
[de] Zeitgleich mit uns befand sich auch eine
Gruppe deutscher Studenten in L'viv, die einen
Sprachkurs an der Ivan-Franko-Universität belegten. Diese hatten in ihrem Programm auch
eine Lesung mit dem galizischen Autor Juri Andruchovyč, zu welcher sie unsere Gruppe ebenfalls einluden.
Juri Andruchovyč wurde 1960 in Ivano-Frankivsk/Galizien
geboren
und
studierte
Journalistik. Bekannt wurde er als Autor von
Essays, z.B. veröffentlicht in dem Band „Das
letzte Territorium“ und Gedichten. Er übersetzte auch viel aus dem Deutschen und Polnischen ins Ukrainische.
An diesem Abend las er uns auf Deutsch aus
seinem Essayband „Das letzte Territorium“ und
einige seiner Gedichte über L'viv, zuerst auf
Ukrainisch, dann auf Deutsch, vor.
Danach konnten wir Fragen stellen; die erste
Frage war natürlich, wie er denn Schriftsteller
geworden sei. Darauf gab er zwei Antworten:
Als ihn einmal ein Zeitungsreporter danach
gefragt hatte, sagte, er, er hätte in Odessa am
Strand gesessen, als ihm plötzlich eine Eingebung gekommen sei. In Wirklichkeit sei er aber
wahrscheinlich dazu gekommen, als er in L'viv
während seiner Studienzeit zusammen mit
einigen Künstlern in einem Zimmer gewohnt
hatte. Das hätte ihn „befruchtet“.
Auf die Frage, wie er zu dem Sprachstreit in der
Ukraine stehe, meinte er, die Ukraine sei ein
zweisprachiges Land und für ihn wäre es die
angenehmste Situation, wenn jeder auf seiner
eigenen Sprache sprechen könnte, einer auf
Russisch, der andere auf Ukrainisch
und keiner würde sich angegriffen
oder benachteiligt fühlen. Sollte tatsächlich Russisch zur Staatssprache
erhoben werden, sieht auch er die
Gefahr, dass das Ukrainische langsam verschwinden könnte. Allerdings
meinte er, mit Blick auf die zahlreichen Ukrainer, die in Westeuropa
wohnen, könnte auch portugiesisch
oder italienisch die meistgesprochene
Sprache werden.
Eine ebenso oft gestellte und auf
ebensovielen
unterschiedlichen
Weisen beantwortete Frage war, wo
für ihn denn Osteuropa läge. Er gab
eine sehr einfache Antwort, nämlich
dass er alle die Gebiete dazurechne,
die nach dem zweiten Weltkrieg kommunistisch
geworden waren, also sowohl das Gebiet der
DDR, als auch Galizien.
Über den Zustand der Stadt L'viv äußerte er
sich auch sehr besorgt. Er führte dies auch
darauf zurück, dass sich die Politiker nicht für
die Stadt, in der sie leben interessierten. Als
Beispiel nannte er den Bürgermeister, der auf
die Frage, wohin der denn in den Urlaub führe,
antwortete: “Ich fahre nach Hause aufs Dorf“.
Offensichtlich identifiziere er sich nicht sonderlich mit seiner Stadt.
Allesinallem war es ein interessantes Gespräch
mit einer interessanten Person, in dem wir
auch viel über eine interessante Stadt erfahren
haben.
Siehe auch:
● http://www.suhrkamp.de/autoren/
andruchowytsch/ andruchowytsch_bio.htm
41
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
III.TEILNEHMERBERICHTE / DOŚWIADCZENIA / РЕПОРТИ
Roland Borchers
Zwei Wochen Lemberg – Ein Essay
[pl] O Lwowie słyszałem do tej pory jedynie, że panuje w nim straszna bieda, w
ciągu dnia brakuje bieżącej wody, a warunki higieniczne są złe, czytałem także
co nieco o sytuacji politycznej. Tym bardziej więc zadziwiło mnie moje pierwsze
wrażenie, kiedy przybyliśmy do miasta. Znacznej różnicy w porównaniu z Polską, jaką sobie wyobrażałem, nie mogłem zauważyć. Zobaczyłem raczej zachodnie miasto, piękne i ze śladami habsburskiej tradycji, najwyżej troszkę
zaniedbane.
[uk] Про Львів я тільки чув, що там неймовірна велика бідність, вдень немає в
домах води, гігієнічний стан дуже поганий та дещо читав про польські
відносини. Тим більше здивувало мене перше враження, коли ми в’їхали до
міста. Велику різницю з Польщею, як собі уявляв, я не побачив. Я побачив
західне місто, гарне з габсбурзьким подихом, у всякому разі трошечкі
розорене.
[de] Lemberg ist weit weg. Verdammt weit weg.
Zweiundzwanzig Stunden dauerte unsere Fahrt
in die westukrainische Stadt – die Zeitumstellung rausgerechnet. Genug Zeit, sich noch ein
wenig vorzubereiten. Ich hatte mir noch einen
neuen Reisebericht von Martin Pollack16
besorgt und war anfangs noch sehr begeistert.
Gerade, als der Zug in Tarnów hielt, las ich:
„Tarnów war keine Reise wert.“ Der Anblick des
Bahnhofs bestätigte diesen Befund. Doch mit
der Zeit stellte sich das Buch als eine einzige
Reise in die Vergangenheit heraus. Der Autor
bereist Ostgalizien und die Bukowina fiktiv –
zusammengeschustert aus alten Zeitungsartikeln, Reiseführern und Erinnerungen. Über
das heutige Galiziens erfährt man nichts. Zudem ist diese Vergangenheitscollage ausgesprochen langweilig.
So blieb mein Bild von der heutigen Ukraine
schwammig. Ich hatte gehört, dass die Armut
unglaublich groß sei, es tagsüber kein
fließendes Wasser gäbe, die hygienischen Zustände schlecht seien und einiges über die politischen Verhältnisse gelesen. Ich malte mir
kein rosiges Bild aus. Verfallen, rückständig,
hinterweltlich, ja irgendwie „östlich“, so stellte
ich mir die Ukraine und Lemberg vor. Im Polnischen spricht man vom „dziki wschód“, dem
„wilden Osten“, vielleicht eine gute Umschreibung meiner Erwartung an ein Land,
Pollack, Martin: Galizien. Eine Reise durch die
verschwundene Welt Ostgaliziens und der
Bukowina. Frankfurt a.M. 2001.
16
42
dass ich nicht nur geographisch „hinter“ Polen
wähnte.
Umso mehr erstaunte mich mein erster Eindruck, als wir in die Stadt kamen. Den großen
Unterschied zu Polen, wie ich ihn mir ausgemalt hatte, konnte ich nicht sehen. Vielmehr
sah ich eine westliche Stadt, hübsch und mit
habsburgischem Flair, allenfalls ein bisschen
heruntergekommen. Die Polen, mit denen ich
nach Lemberg gereist war, wollten meine
These, dass polnische und Lemberger Verhältnisse so unterschiedlich nicht sein, allerdings
nicht teilen und zugegebenermaßen sind auf
den zweiten Blick schon einige Unterschied zu
bemerken. Da wäre neben der kyrillischen
Schrift vor allem die Infrastruktur der Stadt zu
nennen. In der ganzen Innenstadt gibt es praktisch keine geteerten Straßen, sondern Kopfsteinpflaster aus „Kaisers Zeiten“. Die Straßenbahngleise sind mindestens ebenso alt und
dementsprechend eigenwillig geformt (im polnischen Łódż sehen sie allerdings genauso
aus). Die Straßenbahnen sind nicht gerade
jugendlich und eine Fahrt mit ihnen kommt
einem Erlebnis gleich. Obwohl die Bahn recht
langsam zu Wege ist, wird der Fahrgast gut
durchgeschüttelt. Durch den vollen Wagen
hangelt sich eine Frau und verkauft die Tickets
– Automaten gibt es nicht. Überall im Waggon
entzünden sich politische Diskussionen, über
die anstehenden Präsidentschaftswahlen, die
schlechten Gehälter und den Kommunismus.
Enden kann die Fahrt auch einfach mal mitten
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
auf der Strecke – ohne, dass eine Haltstelle in
Sicht ist.
Öffentliche Busse gibt es nicht. Stattdessen rasen durch die ganze Stadt Marschrutkas, eine
Mischung aus Taxi und Bus. Es handelt sich
um kleine Transporter, die nummeriert sind
und auf bestimmen Routen – eben Marschrouten – quer durch die Stadt fahren. Sie sind
praktisch das Hauptverkehrsmittel der Stadt,
verkehren mehr oder weniger regelmäßig, wobei
einen geordneter Fahrplan eher ein Wunschtraum ist. Eine Fahrt mit einer Marschrutka,
die auch bis zur polnisch-ukrainischen Grenze
unterwegs sind, ist für jeden Besucher ein
Muss. Es ist erstaunlich, wie viel Leute in so
einen Transporter passen.
Im Zentrum der Stadt befindet sich der Marktplatz, der Rynok. Er ist quadratisch angelegt,
bestehend aus historischer, teilweise sehr beeindruckender Architektur. Dominiert wird der
Platz durch das Rathaus in der Mitte, einem
wenig spektakulären Bau aus der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts. Es lohnt sich jedoch ein
Abstecher auf dem Turm, wobei schon der Aufgang ein Erlebnis ist. Erst einmal muss man an
der Seite des Rathauses in den feuchten und
muffigen Keller hinabsteigen, um dort den Eintritt zu bezahlen. Die Kasse ist häufig geschlossen, denn der Verkäufer führt die Besucher anschließend um das Gebäude herum,
durch den Haupteingang, quer durch das Rathaus zum eigentlichen Aufgang. Die 306 Stufen
darf man dann alleine gehen, der Verkäufer
kehrt derweil gemächlich zu seiner Kasse zurück. Oben auf dem Turm steht man buchstäblich auf dem Dach, einem Metalldach, am
Rande abgesichert durch ein Geländer. In der
Mitte hängen zwei Glocken, die aber etwas
anders ticken als normale Uhren, so dass
der
Glockenschlag
stets etwas unerwartet
kommt.
Die Aussicht ist phantastisch. Nicht nur,
dass man die ganzen
Sehenswürdigkeiten
sieht und ein bisschen
Orientierung
bekommt, sondern weil
man auch über den
Innenstadtbereich
hinausschauen kann.
Rundherum befinden
sich
ausgedehnte
Plattensiedlungen, das
so genannte „Neue
L’viv“, wo der Großteil
der
800.000
Einwohner lebt. Einen noch besseren Überblick
über die Stadt bekommt man vom so genannten „Wysoki Zamek“, einem Berg am
Rande der Altstadt, auf dem einst ein Schloss
gestanden hat. Der Schlossberg ist zu Fuß gut
zu erreichen und bietet eine bessere Aussicht
als der Rathausturm.
Das eigentliche Zentrum der Stadt ist der „Prospekt Svobody“, kurz Prospekt genannt, was
nichts anderes heißt als breite Straße oder
Allee. Noch vor hundert Jahren gab es diese
Straße gar nicht, vielmehr floss hier der Fluss
Poltwa. Nachdem Anfang des 20. Jahrhunderts
die Oper praktisch mitten in diesen Fluss gebaut worden war, stellte sich heraus, dass die
Strömung die Statik gefährdete. Da der Fluss
ohnehin verdreckt war und die Stadtherren
gerne einen Boulevard wollten, legte man die
Poltwa kurzerhand unter die Erde. Eine ungewöhnliche Entscheidung. Immerhin hat sie der
Stadt ihren bedeutendsten Platz gebracht. Die
langgezogene Anlage wird beiderseits gesäumt
von der breiten Straße sowie Geschäftshäusern
und Museen, in der Mitte befindet sich eine
Grünanlage mit einer Flaniermeile.
An einem Kopfende des Platzes steht die Oper,
erbaut 1897 – 1900 als Neues Stadttheater.
Hier glaubt man sich wahrhaft in habsburgische Zeiten zurückversetzt, wirkt das Gebäude doch wie eine Zwillingsschwester der Staatsoper in Budapest oder des Burgtheaters in Wien. Ihr genau gegenüber, also am anderen
Kopfende des Prospektes, steht eine Mariensäule. Um sie herum ist ein kleiner Zaun, an
den mehreren Kränze und Blumensträuße gelehnt sind. Daneben große Ikonenbilder. Durch
das Gitter verläuft eine kleine Lichterkette und
43
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
blinkt vor sich hin. Der Strom kommt von einer
kleinen Anlage vor dem Zaun. Auf ihr steht ein
Radio, daneben zwei große Boxen. Es ertönt
schreckliche Musik in einer noch viel schrecklicheren Tonqualität. Einige Menschen, die vorbeigehen, bekreuzigen sich. Auf den umliegenden Bänken sitzen alte Leute und unterhalten sich.
Doch nicht nur Christen und Senioren finden
sich auf diesem Platz ein. Praktisch alle sozialen Gruppen der Stadt sind hier anzutreffen.
In der Mitte des Platzes stehen ein Denkmal für
den ukrainischen Dichter Taras Ševčenko und
eine Stele mit Symbolen aus der ukrainischen
Geschichte. Auf den umliegenden Bänken trifft
sich die Jugend Lembergs. Sie haben westliche
Vorstellungen bereits viel stärker verinnerlicht
als die Generation vor ihnen. Das sieht man
schon ihrem Äußeren an, sie kleiden sich
modern, elegant oder protestierend. Auf der
anderen Straßenseite gibt sich hingegen das
elegante Lemberg die Ehre. Das „Wiener Café“
versucht, die frühere Kaffeehauskultur wieder
aufleben zu lassen und ist dabei recht erfolgreich. Die Terrasse ist gut besetzt. Doch die relativ stattlichen Preisen können sich nur wohlhabende Ukrainer oder ausländische Gäste, zumeist Polen, leisten.
Das nächste Lokal gehört wieder der Jugend.
Hier wird Bier gereicht, auf mehreren Tischen
sind Wasserpfeifen zu sehen, die am Eingang
angeboten werden. An der Seite ist eine Tanzfläche. Paartanz, in der Ukraine sehr beliebt.
Die Musik kommt von einem Keyboarder und
44
einem Sänger, der zu den surrealsten Figuren
gehört, die ich je gesehen habe. Er sieht aus
wie das Abbild des perfekten Russen – groß,
kräftig, kurze, dunkle Haare, knochiges
Gesicht. Er singt derbste Schlager und laute
Rockmusik ohne jegliche Gesichtsregung, die
ganze Zeit lediglich steif stehend. Phantastisch!
Auf der Freifläche vor der Oper befindet sich
die moderne Variante eines Spielplatzes. Hier
können sich Kinder kleine elektrische Autos,
Trucks oder Motorräder ausleihen und um ein
kleines Blumenrondell sausen, bis ihnen
schlecht wird. In dem Blumenbeet stand bis
vor einigen Jahren eine Büste Lenins. Nach der
Wende wurde sie eingeschmolzen und diente
verschiedenen
ukrainischen
Nationaldenkmälern in der Umgebung als Rohmaterial.
Der Prospekt ist nicht nur ein Platz für Alte,
Junge, Christen und Neureiche, sondern auch
für die, die seit dem Ende des Sozialismus zu
Verlierern des neuen Systems gehören. Alkoholiker hocken auf den Bänken und erfreuen sich
an ihrem Bier oder Wodka, Obdachlose versuchen, ihren Lebensunterhalt aufzutreiben.
Es betteln nicht nur Erwachsene jeden Alters,
sondern auch viele Kinder. Und anders als in
Polen werden die Trinker und Obdachlosen
nicht von der Polizei vertrieben. Es gibt wenig
Touristen, so dass ein perfektes Stadtbild nicht
so wichtig ist. Stattdessen hat der Besucher die
Gelegenheit, ein kleines Abbild der Sozialstruktur zu entdecken.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Eine interessante Abwechslung bei meinem Besuch in Lemberg war ein Ausflug nach Drohobyč mit einer Stadtführung, dem Besuch einer
Schule und einem Abstecher in den Kurort
Truskavec (mit Martin Pollack gesprochen:
Truskavec war keine Reise wert.). Bereits die
Zugfahrt nach Drohobyč war ein Erlebnis. Die
Züge sind viel breiter als in Westeuropa, so
dass insgesamt sechs Plätze plus Gang nebeneinander passen. Trotzdem ist unser Zug total
überfüllt. Laut ratternd setzt er sich in Bewegung, eine ältere Frau neben mir bekreuzigt
sich mehrmals. Zeitungsverkäufer drängen sich
durch die Gänge, gefolgt von einem Herrn mit
einem Kassettenrecorder. Er wedelt mit einigen
Kassetten herum und redet etwas von Patriotismus und der ukrainischen Untergrundarmee
„UPA“. Dann schmeißt er sein Gerät an. Ein
schreckliches Gesäusel ertönt. Niemand kauft
etwas. Später kommt er noch einmal vorbei.
Jetzt hat er russische Chormusik eingelegt.
Das klingt schon besser.
Auch Drohobyč selbst war eine Erfahrung.
Eigentlich nicht, weil es dort so viel zu sehen
gibt. Die Stadt ist mit 80.000 Einwohnern recht
klein und hat außer ein paar Kirchen und
Denkmälern nicht viel zu bieten. Auch bei
einem Rundgang auf den Spuren von Bruno
Schulz hat man nicht gerade das Gefühl, jenem
persönlich zu begegnen. Vielmehr haben mich
die Leute beeindruckt. Die Armut scheint dort
größer als in Lemberg zu sein. Wir waren kaum
aus unserer Marschrutka, die uns vom Bahnhof in die Stadt brachte, ausgestiegen, schon
kamen einige Frauen und Kinder auf uns zu
und bettelten um Geld. Dieses wiederholte sich
an mehreren Stellen auf unserer Stadtführung.
Unser Stadtführer, ein Deutschlehrer an einer
Drohobyčer Schule, sowie die Ukrainer, die in
unserer Gruppe waren, vertrieben die Bettelnden wie lästige Fliegen. Noch beeindruckender
war der Auftritt einer alten Frau, die quer über
einen Kirchhof, über den wir gerade gingen, zu
uns herüber schrie. Sie rief uns zu, wir sollten
auf unsere Rucksäcke aufpassen. Anlass dafür
waren zwei, drei Sinti und Roma, die gerade
auf uns zukamen. Die alte Frau lieferte sich
mit ihnen ein lautstarkes Wortgefecht.
Verstanden habe ich nichts. Die Drei
verschwanden zur Seite, doch die Alte brüllte
weiter. Als unser Stadtführer später bei uns für
Spenden für das Rote Kreuz warb, kam er auf
diese Bettler zurück. Die Menschen, für die
sich das Rote Kreuz in der Ukraine einsetze,
seien ehrliche, fleißige und wirklich hilfsbedürftige Leute und nicht faul, wie die Bettler, sagte
er. Die Vorstellung, dass der Kapitalismus auch
Verlierer produziert, ist in der Ukraine nicht
verbreitet. Auf der Rückfahrt treffen wir weitere
Bettler. Mehrere Kinder stellen sich im Zug an
die Waggontür und singen. Es klingt unglaublich erbärmlich, geradezu schrecklich –
aber kein Mensch erbarmt sich, niemand gibt
etwas. Vielleicht haben sie selber nichts.
Die Fahrt nach Drohobyč war für mich auch
insofern interessant, als sie mir noch mal einen
neuen Blick auf Lemberg eröffnet hat. Drohobyč ist recht klein und nicht so überladen mit
Geschichte. Es gibt zwar mehrere historische
Bauten – einzelne Häuser, Kirchen und sogar
einige besonders reizvolle Holzkirchen. Aber zu
sowjetischen Zeiten ist beispielsweise die Hälfte
des Marktplatzes abgerissen und durch
Neubauten ersetzt worden. Auch sonst gibt es
einige neue Häuser. In Lemberg wäre so etwas
nicht möglich. Die ganze Innenstadt besteht
ausschließlich aus historischen Bauten, die
zwar hübsch anzusehen sind, aber dem
Ganzen auch einen sehr statischen Charakter
geben. Ähnlich wie Krakau wirkt Lemberg wie
ein gigantisches Freilichtmuseum. Es geht nur
darum, zu bewahren. In der ganzen Innenstadt
habe ich lediglich einen einzigen Neubau gesehen. Auch der renommierte ukrainische
Schriftsteller Juri Andruchovyč kritisierte auf
einer Lesung, an der wir teilnahmen, seine frühere Studienstadt. Sie beschreite den Weg des
Niedergangs und werde zunehmend zur Provinzstadt.17
17
Juri Andruchovyč ist, an Stelle von Martin
Pollack, mit seiner Essaysammlung Das letzte
Territorium als Einführung in die Region zu
empfehlen. Hier erfährt man ein wenig über die
gegenwärtige Ukraine und wird zugleich – was man
von Martin Pollacks Vergangenheitsexkurs nicht behaupten kann – intellektuell ein wenig
herausgefordert.
45
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Olja Ralko
Meine Eindrücke von der Geschichtswerkstatt 2004
[pl] Moje wrażenia, dotyczące warsztatu historycznego 2004 r.
[uk] Мої враження щодо історичного воркшопу 2004 р.
[de] Von 7.08. bis 18.08.2004 wurde in L'viv
eine Geschichtswerkstatt durchgeführt. An der
Werkstatt haben drei verschiedene Nationen
teilgenommen, und zwar Deutsche, Polen und
Ukrainer. Unser Seminar war verschiedenartig
strukturiert und geplant.
Was ich gut finde, dass wir sehr viele Geschichtsthemen hatten und viel besprechen
und diskutieren konnten und dabei mit drei
verschiedenen Sichten auf das Gleiche sahen.
Unsere Geschichtswerkstattgruppen waren mal
nach Nationalitäten, mal nach Sprachkenntnissen geteilt. Das war sehr gut, dass wir jedes
Mal unterschiedlich geteilt waren, weil wir verschiedene Meinungen und Sichten anhörten
und diskutierten.
Es gab auch Unklarheiten und Probleme in unserer Gruppe; das Hauptproblem aber war
eigentlich die Zeit. Manchmal hatten wir Freizeit, weil der Plan sich kurzfristig geändert
hatte, manchmal fehlte uns die Zeit. Aber das
ist natürlich selbstverständlich, weil die
Themen verschiedenartig waren und die Meinungen auch; zu einem Thema konnte man
nur paar Sätze sagen, über andere stundenlang
diskutieren, und keinen Kompromiss finden.
46
Am Anfang war unsere Gruppe noch recht
fremd und nicht alle Teilnehmer haben an allen
Workshops teilgenommen. Aber nachdem wir
viel Zeit zusammen verbracht haben und nach
dem Ausflug nach Drohobyč bei dem wir Lieder
im Zug gesungen haben, sind wir vertrauter geworden; alle Teilnehmer waren an allen Veranstaltungen anwesend. Unsere gemeinsame Partys und internationale Kommunikation in drei
Sprachen hat uns allen Freunden gemacht. Es
war schlimm, dass einige Teilnehmer schon
eher nach Hause gefahren sind. Das war sehr
schwierig für uns, Abschied von allen zu
nehmen. Nach der Abreise der ersten Teilnehmer war die Stimmung in der Gruppe ziemlich traurig, deshalb konnten die Anderen nicht
effektiv mitarbeiten. Es wäre für
unsere Gruppe vielleicht besser,
wenn alle Teilnehmer an einem
Tag
abreisen
würden.
Es
herrschte dann keine traurige
Stimmung und wir könnten alle
Workshops zu Ende bringen. Das
sind meine Gedanken.
Unsere Organisatoren waren zu
nachsichtig zu uns. Sie sollten
strenger sein, dann würde unser
Geschichtswerkstatt anders ablaufen und effektiver sein. Das ist
meine
subjektive
Meinung,
vielleicht ist die deshalb entstanden, weil ich eine der Jüngsten zwischen Teilnehmer war und
die Gewohnheit hatte immer kontrolliert zu werden.
Was mich besonders fasziniert
hatte, dass ich sehr viele Menschen kennen gelernt habe, die ukrainische
Sprache konnten und sehr viel über Geschichte
der Ukraine wussten. Zu unserer Zeit trifft man
nicht so oft Ausländer, die an ukrainischer
Kultur, Architektur, Bräuchen usw. interessiert
sind.
Ich möchte mich bei den Organisatoren herzlich bedanken und viel Erfolg und Kräfte bei
neuen Workshops zu wünschen.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Marička Junko
Літна школа у місті Лева
[pl] L'viv – miasto. Żyje tradycją. Zawiera w sobie pokłady różnych epok, kultur,
języków, narodowości. Dlatego nie przypadkowo stał się Lwów miejscem
warsztatów historycznych „L'viv, Lwów, Lemberg”. Mój temat również nie został
przypadkowo wybrany; Ukrainą w kontekście integracji z Unią Europejską zajmowałam się również już wcześniej.
[de] L'viv – Stadt. Sie atmet Tradition. In ihr gibt es Ablagerungen verschiedener Epochen, Kulturen, Sprachen und Nationalitäten. Deswegen war L'viv nocht zufällig
Ort der Geschichtswerkstatt “L'viv, Lwów, Lemberg”. Mein Thema war nicht zufällig gewählt; mit der Ukraine im Kontext der Integration in die EU hatte ich
mich auch schon eher beschäftigt.
[uk] Львів – пралітнє місто. Воно дихає
традиціями. У ньому нашарування різних
епох, культур, мов і народностей.
Невипадково саме Львів, його історичний,
культурний, політичний аспект став темою
літньої школи “Львів, Lwów, Lemberg”
У серпні, протягом двох тижнів двадцять
двоє студентів із України, Польщі та
Німеччини намагалися влитися у контекст
міста Лева. І робили це кожен по-своєму:
хтось пив пиво о третій ночі на Високому
Замку, хтось прокладав маршрут від кав'ярні
до кав'ярні. Але на дискусіях та воркшопах
всі були активними та жвавими, незалежно
від того, хто як проводив своє дозвілля.
Для мене ця літня школа була особливою, не
схожою на жодну іншу. Окрім знайомства з
прикольними людьми, я дізналася багато
цікавого про Польщу та Німеччину, про
побут, звичаї, політичну думку цих країн, а
головне – я ще раз, якось по-новому,
відкрила для себе Львів. Переосмислила його
значення в історичному контексті, по-іншому
побачила кожну, добре знайому вулицю,
церкву, кнайпу.
Але найважливіше, мабуть те, що такі школи
роблять великий внесок у міжнаціональний
діалог. Під час дискусії навколо важливих
історичних питань, ми мали змогу не лишу
обмінятися
думками,
але
й
розвіяти
стереотипи, які склалися в одних про одних.
Невідомо на чиєму боці була правда під час
Волинських подій, Операції Вісла, діяльності
УПА. Та, втім, у кожного своя правда. В
історичних перепетіях кожен намагається
перетягнути укривало на свій бік, і нам цього
не змінити. Однак ми, молоде покоління,
можемо не повторювати цих помилок у
майбутньому.
Приємною несподіванкою було те, що
польські та німецькі студенти досить добре
знають українську історію, зокрема події, які
розгорталися на теренах Західної України.
Думаю, що час, який ми провели разом, був
корисним для кожного із нас. Він не минув
безслідно, відтак дасть свої результати:
когось, можливо наштовхне на нові цікаві
дослідження, конференції; когось змусить
переосмислити своє ставлення до України, чи
якихось
історичних
подій;
когось
спонукатиме ще раз приїхати до Львова і
показати це місто своїм друзям…Словом,
докладені зусилля не минуть даремно, а
принесуть бажані результати.
Щодо моєї теми, то вона була невипадковою.
Дослідженням
України
у
контексті
євроїнтеграційних процесів займалася й
раніше. Тому тема воркшопу “Вступ Польщі
до ЄС і його вплив на Західну Україну. Роль
Польщі
як
адвоката Східної
Європи”
виявилася цікавою і дотичною до тих
проблем, які я досліджувала.
Історично
склалося
так,
що
Україна
опинилася на осі між Сходом і Заходом. Ця
вісьова позиція відображена не лише
географічно, а й на рівні ментальності. Ми
поєднуємо у собі східну інтравертність і
західну
екстравертність.
Сама
історія
визначила Україні роль арени, на якій і за
яку змагалися інші народи. Це відбилося на
внутрішньотериторіальних розбіжностях, як
от: Східна Україна більше тяжіє до Сходу, а
Західна – до Заходу. Так було і так є. Цей
поділ відбувся десь на рівні свідомості
українців. Однак це є нашою внутрішньою
проблемою, і ні Польща, ані Німеччина не
допоможуть нам самоідентифікуватися і
усвідомити свою цілісність нації, якщо ми
самі цього не захочемо усвідомити.
47
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Якщо говорити про Україну і ЄС, то ми,
мабуть, ще не дозріли до рівня вступу, і мова
може йти хіба що про умови партнерства, а
не членства.
Щодо Польщі, то не впевнена, що Україна
потребує адвоката і якоїсь протекції у
європейській спільноті.
Європа
мусить
сприйняти нас такими, як ми є і бути ще
трохи терплячою, доки ми самі не наведемо
лад у своїй державі та вийдемо на належний
48
рівень. А час розставить акценти, і покаже
хто на що заслуговує…
Хотілося б, аби таких програм для молоді у
контексті міжнародного діалогу було більше.
Адже у такий спосіб молоде покоління могло
б вільніше формувати відкрите громадське
суспільство на засадах демократії.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Tanja Straševska
Серпневий семінар у Львові. Спогади, враження,
думки.
[de] Neue Gesichter, Treffen, Bekanntschaften; interessante Literatur, ein Haufen
Erfahrungen, verschiedene Ansichten auf ein und das selbe Thema, heiße
Diskussionen, böser Gedankenaustausch; Mentalitätsunterschiede, Abbau von
Grenzen, der Versuch, einen Kompromiss zu finden; die Vergangenheit erforschen, in die Zukunft schauen und die Gegenwart genießen. Ungefähr diese
Gedanken kommen mir, wenn ich an die Geschichtswerkstatt zurückdenke.
[pl] Nowe twarze, spotkania, znajomości; interesująca literatura, mnóstwo doświadczeń, rożne poglądy na ten sam temat, gorące dyskusje, gniewna wymiana myśli; różnice mentalności, odbudowa granic, próba znalezienia kompromisu; badać przeszłość, spoglądać w przyszłość, cieszyć się teraźniejszością. Mniej
więcej takie skojarzenia przychodzą mi na myśl, kiedy wspominam warsztaty.
[uk] …Нові обличчя, зустрічі, знайомства,
цікава література, купа досвіду, різні погляди
на одну подію, гарячі дискусії, бурхливий
обмін думками, відмінності у ментальностях,
стертя кордонів, спроба знайти компроміс,
проаналізувати
минуле,
передбачити
майбутнє, насолодитися теперішнім…
Приблизно такий словесний ряд виникає в
мене, коли я згадую серпневий семінар у
Львові. В ньому брали участь студенти з
Польщі, Німеччини та України, що зумовило
тримовність промов та дискусій.
Про проведення семінару я дізналася за
кілька місяців і охоче погодилася допомогти
в організації. Назва семінару особливо
припала мені до душі, широкий вибір тем
для
доповідей
обіцяв
цікавість
та
пізнавальність семінару.
Зрозуміло, що скупчення молоді з різних
країн сприяло веселій та дружній атмосфері,
проте деякі історичні події та факти
викликали просто таки несамовиті і тривалі
дискусії. Найнесподіванішим було те, що
досить часто спостерігалося розходження
думок серед українців. Кожен готувався до
своєї теми заздалегідь, тому було багато
матеріалу, і для детального обговорення іноді
бракувало часу.
Тема, яку я обрала, стосувалася літератури, а
точніше Львова у літературних творах. Ясна
річ, таких дуже багато. Перед семінаром мені
пощастило ознайомитися із працями Бруно
Шульца, Станіслава Лема, Юрія Андруховича
тощо. Я виготовила плакат із фотографіями
Львова та цитатами до них із дитячих
спогадів Станіслава Лема. Кожну цитату
можна було прочитати трьома мовами. Треба
сказати, що власне такі перекладацькі
посиденьки перед доповідями згуртовували і
сприяли загальному творчому духові.
Учасників я ознайомила із поезією про Львів,
а він надихав таких поетів, як Богдан-Ігор
Антонич, Тимофій Гаврилів, Бірґіт МюллєрВілянд, Ґюнтер Айх тощо. Після того кожен
міг спробувати
себе на літературній ниві. Учасники були
поділені на групи, в яких вони власне і мали
можливість вилити свої враження про місто
Лева у поезії чи прозі.
Слід сказати, що всі дуже творчо підійшли до
цього завдання. Найбільше мені сподобалось
читання “шедеврів”, ми добряче насміялися.
Єдине, про що шкодували, це те, що не все
можна було перекласти, особливо поезію на
зразок “потоку свідомості”…
…Семінар
закінчився…Залишилася
гора
спогадів, час до часу згадуються окремі
деталі чи уривки…
…Учасники
поїхали
домів,
а
Львів
залишився…
49
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Michał Andrejczuk
Wspomnienia ze Lwowa
[de] Während der Geschichtswerkstatt in L'viv hatte ich die Aufgabe, einen Workshop über die soziokulturellen Unterschiede in der Ukraine vorzubereiten.
[uk] Під час історичного семінару у Львові я мав завдання, підготувати
семінар про соціокультурні відмінності в Україні. Але ж я обмежувався
тільки деякими своїми враженнями, які мені залишилися після останньої
подорожі по Україні.
[pl] W czasie Seminarium we Lwowie miałem za
zadanie przygotować i omówić na którymś z
kolejnych zajęć warsztatowych-workshopów,
sprawę podziałów socjo-kulturowych występujących na Ukrainie. Ograniczyłem się do kilku
ułamkowych wspomnień z odbytych w ciągu
ostatnich lat wycieczek na Ukrainę.
Co do podziału na wschód i zachód, Ukraina
istnieje jako jednolita republika, nie ma poważnych, cieszących się szerokim poparciem sił
politycznych, centrów opiniotwórczych podnoszących realny program separacji w węższym
czy szerszym zakresie. Oczywiście głosy takie
się pojawiają, np. podczas ostatniej kampanii
wyborczej, ale mają głownie koniunkturalny
charakter, obliczony na wywołanie pewnych
skutków politycznych. Posługują się nimi także
politycy i twórcy opinii w Rosji, opierając się na
pojęciach zaczerpniętych z wielowiekowej tradycji myślenia imperialnego z całym bagażem
mistyki i mitologii.
Wracając do Ukrainy lubię Wschód, rosyjskojęzyczne miasta, Sewastopol. Czuję się dobrze w kosmopolitycznym Kijowie, z jego fasadową tkanką zabytków i usilnymi, nie do końca
udanymi zabiegami o status metropolii. Lwów
czasami bywa przygnębiający – widok miasta o
50
świcie z Wysokiego Zamku wręcz odpycha.
Męczy tak samo jak wrocławski Plac Grunwaldzki w czasie jesiennego deszczu, napawa
niechęcią jak Berlin podczas lutowego spaceru.
Dla wielu ludzi Lwów pozostaje nadal ważną
częścią nacechowanych emocjami wspomnień
czy też symbolem, do którego z jakiś tam powodów czasami się odwołują. To z polskiej strony.
Ukraina ma wiele problemów i chyba te z podziałem Wschód – Zachód nie są w tej chwili
najważniejsze. Ważniejszy, wyraźniejszy jest dla
mnie inny podział, na innej, biegnącej w poprzek linii. Tym co jest przeszłe, anachroniczne,
ciągnące w dół, nawet śmieszne. W tej grupie
postaw wymieniam patriotycznych lwowskich
studentów, którzy oburzają się, gdy ktoś zwróci
się do nich z pytaniem w języku rosyjskim.
Śmieszne to i anachroniczne. Mieszkańców
Donbasu tak bezradnych wobec układów mafijnych, które nimi rządzą i wiele innych przykładów ludzi ogłupionych przez archeologiczny nacjonalizm. Są też na Ukrainie inni ludzie, którzy
potrafią i chcą postrzegać rzeczywistość w
miarę obiektywny sposób, nie zawsze przy tym
do czegoś dochodząc. Taka jest moja propozycja
podziału, która z tych grup zacznie dominować
i kształtować kraj, nie wiem.
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
IV.AUSWERTUNG / WYKORZYSTANIE / ОЦІНЮВАННЯ
Fragebögen
[de] Nach dem Seminar haben wir an die Teilnehmer Fragebögen ausgeteilt, um zu
erfahren, wie sie das Seminar fanden und welche Verbesserungsvorschläge sie
haben.
[pl] Po zakończonych warsztatach rozdaliśmy uczestnikom ankiety, aby poznać ich
opinie na temat seminarium oraz propozycje udoskonalenia.
[uk] Після семінару ми роздали анкети всім учасникам, щоб дізнатися, як їм
сподобався цей історичний семінар та чи є раціоналізаторські пропозиції.
Teilnehmer aus:
Polen:
6
Deutschland
5
Ukraine
7
gesamt:
18
A Vor dem Seminar
1. Wie bist Du auf die Veranstaltung aufmerksam geworden?
Die meisten Teilnehmer (7) erfuhren durch die Aushänge in den Universitäten vom Seminar. 5
Teilnehmer erhielten die Information von Bekannten, 2 fanden das Seminar im Internet. Von den
ukrainischen Teilnehmern wurden einige (4) auch durch ihren Dozenten darauf aufmerksam gemacht.
2. Wie fandest Du Betreuung und Information vor dem Seminar?
Wurde meist als gut, 3x als sehr gut empfunden. Es gab viele Kommunikationsmöglichkeiten,
Reader zum Einlesen in das Thema... allerdings war bis zur Abfahrt nicht allen das Konzept des
Seminars richtig klar. Bei der ukrainischen Gruppe war die Vorbereitung allerdings nicht so gut.
3. Wie hat Dir die Auswahl der Readertexte gefallen?
Die Readertexte des deutschen und polnischen Readers wurden meist als gut und in lesbarem
Umfang bewertet. Einige fanden, sie wären zu sehr auf die Gegenwart ausgerichtet, einige geschichtliche Themen waren nicht ausreichend beachtet.
B Seminar in L’viv
Technisches
4. Die Durchführung und Organisation des Seminars in L’viv war...
1 (sehr gut)
2
2,5
3
4
5 (unzureichend)
3
13
1
1
-
Durchschnitt
1,9
5. Die Unterkunft in L’viv war...
1 (sehr gut)
2
2,5
4
4
2
3
5
4
3
5 (unzureichend)
-
Durchschnitt
2,4
6. Die Verpflegung während des Seminars war...
1 (sehr gut)
2
2,5
3
4
11
4
3
-
5 (unzureichend)
-
Durchschnitt
1,6
51
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
7. Die Sprachmittlung zwischen Deutsch, Polnisch, Ukrainisch funktionierte...
1 (sehr gut) 1,5 2
2,5
3
4
5 (unzureichend)
4
1
10
1
2
-
Durchschnitt
1,9
8. Bitte bewerte den Informationsfluss in der Gruppe
1 (sehr gut)
2
2,5
3
4
4
6
3
5
-
Durchschnitt
2,1
5 (unzureichend)
-
9. Bitte äußere Dich zur Zeitplanung
Vier Teilnehmer hätten sich mehr Freizeit gewünscht. Rund die Hälfte der Teilnehmer war jedoch
mit der Zeitplanung zufrieden. Leider sind einige Treffen ausgefallen, die Planung war stellenweise
etwas unklar. Einige hätten gerne mehr Zeit für die Gruppenarbeit gehabt.
Inhaltliche Gestaltung
10. a) Wie fandest Du die Auswahl der behandelten Themen
Die Auswahl der Themen wurde im Allgemeinen als gut empfunden, sie waren aktuell, ausgewogen, regten zur Diskussion an und man konnte eigene Vorschläge machen. Allerdings wurde die
Anzahl der Themen als zu groß empfunden.
10 b) Wie fandest Du die Auswahl der Zeitzeugen und Experten
Die Auswahl der Zeitzeugen wurde als gut empfunden, es waren interessante Gesprächspartner
darunter. Vor allem von Herrn Popovyč waren die meisten begeistert.
11. Wie hat Dir die Arbeit in den Arbeitsgruppen gefallen?
Hier wurden die meisten Probleme genannt; bei sprachlich gemischten Gruppen gab es Kommunikationsschwierigkeiten, die Teilnehmer hatten einen ungleichen Wissensstand und die Aufgabenstellungen waren nicht immer klar gestellt. Besonders hier gab es Probleme, da zu wenig
Zeit eingerechnet wurde. Trotzdem bewerteten zehn Teilnehmer die Arbeit in den Gruppen als gut.
12. Konntest Du bei der Seminargestaltung ausreichend mitwirken?
Dies bejahrten fast alle Teilnehmer, sie konnten ihren Workshop vollkommen allein gestalten.
13. Welche Themen und Treffen wären noch wünschenswert gewesen?
Genannt wurden: wirtschaftliche Aspekte, Nationalismus in Polen und der Ukraine, Alltag/Soziales, Kultur, aktuelle Themen, das jüdische Leben in Lviv
14. Wie denkst Du über den trinationalen Aspekt des Seminars?
Dies wurde als positiv bewertet, es war interessant, hat zu mehr Objektivität geführt, man konnte
andere Sichtweisen kennen lernen; einige fanden, dass die Übersetzungen das Seminar gut strukturiert hätten, die Mehrheit fand aber, dass das Übersetzen auch ein Problem darstellte.
C Gesamturteil
15. Wie hat Dir die Geschichtswerkstatt insgesamt gefallen?
1 (sehr gut) 1,5
2
2,5
3
4
5 (unzureichend) Durchschnitt
9
2
6
1
1,6
16. Wie wurden Deine Erwartungen an das Seminar erfüllt?
5 (unzureichend)
1 (sehr gut) 1,5
2
2,5
3
4
6
3
7
1
1
-
Durchschnitt
1,7
17. Möchtest Du Dich in Zukunft weiter mit der Ukraine (für Ukrainer mit Polen/Deutschland)
beschäftigen?
Die meisten Teilnehmer möchten sich weiter mit der Ukraine beschäftigen, das auf verschiedene
Weise: 8 Personen privat, 5 über die Universität, 3 bei weiteren Seminaren, 2 auch beruflich.
52
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Anregungen und Bemerkungen
18. Bitte schildere uns, was Du am Seminar als unbedingt wiederholenswert empfindest und was in
Zukunft auf jeden Fall anders gemacht werden soll!
a) Was war gut:
● Trinationaler Ansatz sehr lehrreich
● Themenauswahl
● Historischer Spaziergang durch L’viv mit Herrn Dr. Kozyckij
● Gruppenarbeit und Diskussionen – nicht nur Referate
● Spontanität
b) Was kann man besser machen:
● Mehr Diskussionen und mehr Zeit, weniger Workshops pro Tag und weniger Themen
● Sprachliche Verständigung besser vorbereiten
● Bessere Programmplanung, v.A. in Bezug auf die Zeitzeugen
● Mehr Vorbereitung der Teilnehmer auf die Themen, Erarbeitung von mehr Texten
● Anderen Stadtführer als Dr. Kozyckij
● Wir hätten uns am Anfang besser kennen lernen sollen
19. Was möchtest Du den Organisatoren an Lob/Kritik noch mit auf den Weg geben?
Schön, dass sie das Seminar ermöglicht haben
Das Seminar war für mich sehr positiv, vielen Dank
Die Organisatoren haben sich sehr bemüht, alle zufrieden zu stellen.
Es war die Arbeit wert
Die Organisatoren waren gut, der Rest hing auch von der Gruppe ab
Gute Betreuung und Offenheit, wir haben eine tolle Zeit verbracht.
Das Seminar war sehr interessant
Sehr viel verantwortungsvolle Arbeit
Die Organisatoren haben sehr viel Zeit und Kraft investiert, das Seminar ist gelungen.
Das Seminar war gut erarbeitet, viel Engagement
Die Organisatoren waren nicht streng genug, um die Gruppe zu disziplinieren.
53
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Nach dem Seminar
[de] Der Erfolg eines Projekts zeigt sich nicht
nur während dessen Verlauf, sondern auch in
den Monaten danach. So freuen wir uns sehr,
dass die in L’viv geknüpften Kontakte immer
noch, einige Monate nach dem Seminar, bestehen und dass seit August zahlreiche Briefe,
Mails und Fotos ausgetauscht worden sind.
Einige Teilnehmer haben sich gegenseitig besucht und intensivierten insbesondere während
der dramatischen Ereignisse im Zuge der
ukrainischen Präsidentschaftswahlen den Kontakt untereinander. Das Seminar hat zweifellos
eine weitere Beschäftigung mit der Ukraine
angeregt, die Aktualität unserer Themen wurde
von den jüngsten Ereignissen geradezu überholt.
Unsere Erwartung, dass unser Seminar Folgeprojekte anstößt, hat sich hingegen bisher
leider noch nicht erfüllt, aber wer weiß? Auch
die Arbeit an dieser Publikation der Seminarergebnisse verlief etwas schleppend, jedoch
haben wir es nun geschafft, auch diesen letzten
Teil des Projektes abzuschließen.
Probleme
Diese Geschichtswerkstatt hat aber leider auch
gezeigt, wie schwierig es ist, so ein Projekt genau nach Plan durchzuführen. Einige Programmpunkte, die sich vorher sehr einfach
planen ließen, stellten uns in L’viv vor Probleme. Die Schwierigkeiten waren zum Teil, aber
nicht ausschließlich, auf kulturelle Unterschiede zurückzuführen. Wir hatten z.B. nicht damit
gerechnet, dass einige ältere Zeitzeugen nicht
kommen würden. Sie waren manchmal skeptisch, allein vor einer Gruppe Studierender aufzutreten, da wir keinen Dozenten von der Uni
dabeihatten, der die Veranstaltung leitete. Ein
rein studentisches Projekt ist für viele noch ungewohnt. Außerdem kam es vor, dass
Zeitzeugen zum Gesprächstermin plötzlich
keine Zeit hatten, weil sie erkrankten oder
einfach weggefahren sind. In solchen Situationen mussten wir dann sehr schnell improvisieren. Dabei kam es uns sehr zugute, dass
54
die ukrainischen Teilnehmer L’viv sehr gut
kannten und wir immer ein Ersatzprogramm
organisieren konnten.
Andere Dinge wiederum klappten in der
Ukraine hervorragend. So gelang es uns, innerhalb einer halben Stunde ein Lagerfeuer zu
organisieren, Busse zum Bahnhof mussten
nicht bestellt werden, oft war es einfach, eine
Lösung zu finden.
Es hat sich herausgestellt, dass man, um ein
solches Projekt zu organisieren, sich entweder
auf alle Möglichkeiten einstellen muss, was viel
Arbeit bedeutet, oder ein hohes Maß an Flexibilität besitzen muss.
Bei den ersten Workshops befürchteten wir
noch, dass die Streitigkeiten über die Themen
des Seminars zwischen den einzelnen Nationen
den Erfolg des Projekts gefährden könnte, aber
je besser wir uns kennen lernten, desto konstruktiver konnten wir diskutieren.
Erfolge
Alles in allem war es ein schönes Ereignis, was
die Zufriedenheit der Teilnehmer bezeugt. Es
haben sich junge Leute aus drei Ländern getroffen und miteinander über ihre Geschichte
geredet. Dabei haben sie erfahren, welche Unterschiede es zwischen ihren Geschichtsbildern
gibt und dass Geschichte nicht immer so
einfach ist, wie man sie in der Schule lernt.
Außerdem wurden neue Freundschaften geschlossen. Besonders die ukrainischen Teilnehmer waren froh über diese Gelegenheit,
auch einmal mit Jugendlichen aus anderen
Ländern zusammenzutreffen. In der Ukraine
sind solche Veranstaltungen leider immer noch
sehr selten.
Wir können also jeden nur ermutigen, wenn er
die Möglichkeit und eine gute Idee hat, auch
ein solches Projekt durchzuführen. Auch wenn
es einige Arbeit bedeutet, macht es jedoch
umso mehr Freude.
April 2005
Jakob Mischke und Uta Volgman
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
A. LIEDER / PIEŚNI / ПІСНІ
[de] Eine wichtige Funktion zur Integration der Gruppe haben die Lieder gespielt, die
wir zusammen u.a. im Zug und am Lagerfeuer gesungen haben. Hier möchten
Wir Ihnen einige vorstellen:
[pl] Ważną rolę podczas integracji grupy odgrywały piosenki śpiewane przez nas
wspólnie. Tutaj chcielibyśmy przedstawić niektóre z nich.
[uk] Велику роль в інтеграції групи мали пісні, які ми співали разом. Хочемо
тут деякі з них Вам навести.
Ти ж мене Підманула
Ти казала в понеділок,
a
підем разом на вечірок.
E
Я прийшов, тебе нема,
a
підманула – підвела.
E, a
Ref: Ти ж мене підманула,
C
Ти ж мене підвела.
G
Ти ж мене молодого
a
З ума, з розуму звела.
E, a
Я ж тебе (я ж тебе) підманула C
Я ж тебе (я ж тебе) підвела
G
Я ж тебе (я ж тебе) молодого
a
з ума, з розуму звела.
E, a
Вівторок – поцілуєш разів сорок;
Середу – підем разом по череду;
Четвер – підем разом на спацер;
П’ятницю – підем разом на вулицю
Суботу – підем разом на роботу
Неділю – підем разом на весілля
Сюди, сюди – не сказала куди, куди
Під вербою – не сказала під котрою
55
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Червона Рута
1) Ти признайся мені,
Gm
Звідки в тебе ті чари,
D7
Я без тебе всі дні
Cm
У полоні печалі.
D7, Gm
Може, десь у лісах
F7 B
Ти чар-зілля шукала,
F
Сонце-руту знайшла
F7
І мене зчарувала?
D7, Gm
Приспів:
Червону руту
Cm F
Не шукай вечорами,
Ти у ме_не єдина,
B G7
Ab, D7
Тільки ти, повір. G7, F, B, G+5
Бо твоя врода –
Cm, F
То є чистая вода,
B, Gm
То є би_страя вода
З синіх гір.
Ab, D7
Gm, Eb, A#
2) Бачу я тебе в снах,
У дібровах зелених
По забутих стежках
Ти приходиш до мене.
І не треба нести
Мені квітку надії,
Бо давно уже ти
Увійшла в мої мрії.
56
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
Ukraina
Hej, tam gdzieś znad czarnej wody
d
Siada na koń kozak młody,
A7
Czule żegna się z dziewczyną,
Jeszcze czulej z Ukrainą.
d
A7, d/C
Ref. Hej, (hej), hej, (hej),hej, sokoły,
Omijajcie góry, lasy, doły,
C, A7
Dzwoń, dzwoń, dzwoń dzwoneczku,
Mój stepowy skowroneczku.
F
d
A7, d
Pięknych dziewcząt jest nie mało,
Lecz najwięcej w Ukrainie.
Tam me serce pozostało
Przy kochanej mej dziewczynie.
Ona jedna tam została
Jaskółeczka moja, moja mała,
A ja tutaj w obcej stronie
Dniem i nocą tęsknię do niej.
Żal, żal za dziewczyną,
Za zieloną Ukrainą.
Żal, żal, serce płacze,
Już jej więcej nie zobaczę.
Wina, wina, wina dajcie,
A jak umrę – pochowajcie
Na zielonej ukrainie
Przy kochanej mej dziewczynie.
57
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
B. UNSERE PARTNER / NASI PARTNERZY / НАШІ ПАРТНЕРИ
GFPS
Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa e.V.
Die GFPS e.V. ist ein studentischer Verein und hat sich den Austausch junger
Menschen in Mittel- und Osteuropa zur Aufgabe gemacht. Das gegenseitige
Wissen übereinander zu fördern, Anknüpfungspunkte zu schaffen, Neugierde für
die Nachbarländer zu wecken – das die Ziele der Vereinsarbeit. Mit ihrer Tätigkeit
fördern die GFPS e.V. und ihre Partnervereine GFPS-Polska und GFPS-CZ Begegnungen zwischen Polen, Deutschen, Tschechen und seit 2004 auch mit Belarussen und
Ukrainern. Gemäß dem Motto „Von Studierenden für Studierende“ vergeben die drei Vereine Stipendien, organisieren Sprachkurse, Seminare und kulturelle Veranstaltungen. Beispiele für Projekte der GFPS e.V., die in den letzten zwei Jahren realisiert wurden, sind eine Studienreise nach
Belarus, ein Übersetzungsworkshop, Lesungen oder die trinationale Geschichtswerkstatt in L’viv.
Kontakt
GFPS e.V.
Postfach 6442
79040 Freiburg
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.gfps.org
Bankverbindung:
Bank für Sozialwirtschaft
Konto-Nr. 333 24 00
BLZ: 100 205 000
Nationaluniversität im. Ivana Franka
Besonders möchten wir Herrn Andrij Kosyckij vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
danken, der uns bei der Realisation dieser Geschichtswerkstatt sehr geholfen hat.
Kontakt
Nationaluniversität im. Ivana Franka
Vul. Universitetska 1
79000 L'viv
Ukraine
Homepage: http://www.franko.lviv.ua/
58
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
C. FÖRDERER / / ПІДТРИМУВАННЯ
Schering Stiftung
Die trinationale studentische Geschichtswerkstatt: „L'viv? Lwów?
L'vov? Lemberg? Multikulturelles Zusammenleben in Galizien im
20. Jahrhundert“ wurde von der Schering Stiftung gefördert.
Ohne die Schering Stiftung, die die gesamten Projektkosten vor
Ort übernahm, wäre die Geschichtswerkstatt in dieser Form nicht
durchgeführt worden. Für die Förderung möchten sich die Teilwww.scheringstiftung.de
Humboldt Universität zu Berlin
Einen Zuschuss zu den nicht geringen Reisekosten der deutschen Teilnehmerinnen erhielten wir
von der Frauenbeauftragten der Humboldt-Universität zu Berlin. Für die Unterstützung danken
wir vielmals.
www.hu-berlin.de
59
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
D. LITERATURVORSCHLÄGE / LITERATURA / ЛІТЕРАТУРА
In diesem Abschnitt finden Sie die Literatur, die wir bei der Vorbereitung des Workshops benutzt
haben zusammen gestellt. Die deutschsprachige Literatur hatten wir in Form eines Readers für
alle zusammengestellt.
[de] Deutschsprachige Literatur zum Thema
● Alter, Peter: Nationalismus. in: Dorotha Widinger (Hrsg.): Nation – Nationalismus – nationale Identität
Bundeszentrale für politische Bildung 1998. S.17 – 20.
● Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. München 1999
● Böttger, Helmut: Habsburg, Stalin und einige traurige Schnauzbärte – Eine Reise durch ein Land am
Rand: Die ukrainische Literatur sucht im Moment fieberhaft danach, was sie sein könnte. Süddeutsche
Zeitung, 3./4.7. 2004.
● Butt, Judy: “Neue Nachbarn” im Osten – Die Außengrenzen der erweiterten EU, in: Internationale Politik,
April 2004.
● Diskussion – Methoden. Veröffentlichung des IJGD, Auszüge
● Flacke, Monika: Deutschland – Die Begründung der Nation aus der Krise. in: Flacke, Monika (Hrsg.): Mythen der Nationen: ein europäisches Panorama. München, Berlin 2001, S.101 – 128.
● Grabowicz, George G: Mythologizing L'viv/Lwów: Echoes of Presence and Absence. in: Havard Ukrainian
Studies XXIV (1/4) 2000: S.313 – 342.
● Held, Thomas: Vom Pogrom zum Massenmord – Die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Lembergs im
Zweiten Weltkrieg. in: Peter Fäßler, Thomas Held und Dirk Sawitzki, Lemberg – Lwów – L'viv, Eine Stadt
im Schnittpunkt europäischer Kulturen, 2. unveränd. Auflage, Köln, Weimar, Wien 1995, S.113 – 166.
● Hobsbawn, Eric: Die Erfindung der Vergangenheit. in: Die Zeit, 37/1994, S.49 in: Dorotha Widinger
(Hrsg.), Nation-Nationalismus-nationale Identität Bundeszentrale für politische Bildung, 1998.
● Horbatsch, Anna-Halja: Polnische Stadt und ukrainische Minderheit – Nationale Gegensätze im Lemberg
der Zwischenkriegszeit. in: Peter Fäßler, Thomas Held und Dirk Sawitzki, Lemberg – Lwów – L'viv , Eine
Stadt im Schnittpunkt europäischer Kulturen, 2. unveränd. Auflage, Köln, Weimar, Wien 1995, S.92 –
112.
● Horbatsch, Anna-Halja: Die Ukraine im Spiegel ihrer Literatur (Auszug). Brodina-Verlag S.41 – 45 (über
B. I. Antonych und Juri Andruchovyč)
● Hüchtker, Dietlind: Mythos Galizien: Der Versuch einer Historisierung. in: Die Nationalisierung von Grenzen: Zur Konstruktion nationaler Identitäten in sprachlich gemischten Grenzregionen, hrsg. v. M.G. Müller und R. Petri, Marburg 2002
● Kappeler, Andreas: Aspekte der ukrainischen Nationalbewegung im 19. und frühen 20. Jahrhundert. in:
Kappeler, Andreas; G. Hausmann (Hrsg.): Ukraine. Gegenwart und Geschichte eines neuen Staates, Baden-Baden 1993 S. 70 – 81.
● Kerski, Basil: Zwischen Desinteresse und Misstrauen. in: Zeitschrift “Internationale Politik”, Ausgabe
April 2004
● Lindner, Rainer: Die Ukraine und Deutschland im neuen Europa: Hypotheken und Chancen ihrer Partnerschaft. in: Gerhard Simon (Hrsg.): Die neue Ukraine, Gesellschaft – Wirtschaft – Politik (1991 – 2001)
Köln, Weimar, Wien 2002, S.297 – 319.
● Lüdemann, Ernst: Die ukrainische Bewegung zwischen 1956 und 1991. in: Ukraine – Gegenwart und
Geschichte eines neuen Staates, Hausmann/Kappeler Baden-Baden 1993
● Mark, Rudolf A.: Die ukrainischen Gebiete 1914 – 1922: Krieg Revolution, gescheiterte Staatsbildung in
Peter Jordan, Andreas Kappeler, Walter Lukau und Josef Vogl (Hrsg.): Ukraine: Geographie – ethn. Struk tur – Geschichte – Sprache Literatur – Kultur – Politik – Bildung – Wirtschaft – Recht, Frankfurt am Main
[u.a.] 2001 S. 279 – 292.
● Mark, Rudolf A.: Das Problem einer ukrainischen Nationalstaatsbildung im 20. Jahrhundert. in:
Hausmann G., Kappeler, A. (Hrsg.): Ukraine – Gegenwart und Geschichte eines neuen Staates, BadenBaden 1993, S. 82 – 99.
● Molik, Witold: Polen „Noch ist Polen nicht verloren“. in: Flacke, Monika (Hrsg.): Mythen der Nationen: ein
europäisches Panorama, München, Berlin 2001, S. 295 – 320.
● Simon, Gerhard: Die Ukraine auf dem Weg – wohin? in: Gerhard Simon (Hrsg.): Die neue Ukraine, Gesellschaft – Wirtschaft – Politik (1991 – 2001) Köln, Weimar, Wien 2002, S.5 – 27.
60
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
● Tippner, Anja: “Existenzbeweise” Erinnerung und Trauma nach dem Holocaust bei Henryk Grynberg,
Wilhelm Dichter und Hanna Krall. in: Osteuropa 54, 1/2004, S. 57 – 74
● Wagnerová, Alena: Mit den Vertriebenen nach Europa? in: Blätter für deutsche und internationale Politik,
5/2004.
● Wendland, Anna Veronika: Galizien: Westen des Ostens, Osten des Westens. in: Jordan, Peter; Andreas
Kappeler; Walter Lukau; Josef Vogl (Hrsg.): Ukraine: Geographie – ethnische Struktur – Geschichte –
Sprache – Literatur – Kultur – Politik – Bildung – Wirtschaft – Recht, Frankfurt am Main[u.a.] 2001, S.
389 – 421.
● Zlepko, Dmytro: Aufbruch in Blau – Gelb: Der Wandel vom sowjetischen zum ukrainischen Lemberg. in:
Peter Fäßler, Thomas Held und Dirk Sawitzki, Lemberg – Lwów – L'viv, Eine Stadt im Schnittpunkt
europäischer Kulturen, 2. unveränd. Auflage, Köln, Weimar, Wien 1995, S.167 – 206.
● Andruchovyč, Jurij: Das Stadt-Schiff in: Juri Andruchowytsch: Das letzte Territorium Frankfurt am Main,
2003, S. 28 – 37.
● Andruchovyč, Jurij: (5. Feuilleton) in: Andrzej Stasiuk; Jurij Andruchowytsch: Mein Europa, S. 24 – 28.
● Antonyč, Bohdan-Ihor: Lemberger Elegie, in: S. Simonek, A. Woldan (Hrsg.) Europa Erlesen – GALIZIEN,
Klagenfurt 1998, S. 191.
● Lem, Stanisław: Eine Lemberger Kindheitserinnerung, in: S. Simonek, A. Woldan (Hrsg.) Europa Erlesen
– GALIZIEN, Klagenfurt 1998, S. 192 – 195.
● Schulz, Bruno: Die Vögel u.a., in Bruno Schulz: die Zimtläden und andere Erzählungen, München 2000
25 – 84.
● Roth, Joseph: Reise durch Galizien, in: Joseph Roth: Werke II 1924 – 1928.
● Wittlin, Jósef: Mein Lemberg, in: S. Simonek, A. Woldan (Hrsg.) Europa Erlesen – GALIZIEN, Klagenfurt
1998, S. 195 – 197.
● Zagajewski, Adam: Nach Lemberg fahren, in: S. Simonek, A. Woldan (Hrsg.) Europa Erlesen – GALIZIEN,
Klagenfurt 1998, S. 198 – 201.
[pl] Literatura na tematy warsztatów po polsku
● R. Chanas, J. Czerwiński: Lwów. Przewodnik, Wyd. Ossolineum, Wrocław 1992, s. 11 – 35.
● R. Drozd: Powstanie i upadek państwa ukraińskiego. Ukraińska Republika Ludowa (1917 – 1920), [w:]
ibidem, s. 51 – 66.
● Z. Fras: Galicja, Wyd. Dolnośląskie, seria: A to Polska właśnie..., Wrocław 2000, s. 4 – 43.
● G. Hryciuk: Zmiany ludnościowe i narodowościowe w Galicji Wschodniej w latach 1931 – 1939, [w:] Przemiany narodowościowe na Kresach Wschodnich II RP 1931 – 1948, pod red. S. Ciesielskiego, Toruń 2003,
s. 93 – 126.
● G. Hryciuk: Zmiany ludnościowe i narodowościowe w Galicji Wschodniej i na Wołyniu w latach 1939 –
1948, [w:] ibidem, s. 149 – 240.
● G. Motyka: Ludobójstwo, konflikt czy wojna. Wołyń, Galicja Wschodnia, "Rzeczpospolita" z 24 – 25 maja
2003, s. A10 – A12.
● P. Semka: Centrum wypędzonych po słowacku, "Rzeczpospolita" z 8 – 9 listopada 2003, s. A10.
● R. Skeczowski, R. Drozd, M. Zymomria: Ukraina-Polska. Drogi do
niepodległości, [w:] Ukraina-Polska, pod red. R. Drozda, R.Skeczkowskiego, M. Zymomrji, Koszalin 1999,
s. 9 – 22.
● M. Wierzbicki: Ofiary kolaboracji. Polacy pod okupacją sowiecką
(1939 – 1941), "Rzeczpospolita" z 27 – 28 września 2003, s. A10.
61
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
[uk] Українська Література
● Андрухович, Юрій: Дезорієнтація на місцевості: Спроби. – Івано-Франківськ: Лілея-НВ,
●
●
●
●
1999
Андрухович, Юрій, Анджей Стасюк: Моя Європа. Львів 2001.
Волинь 1943, боротьба за землю. Часопис “Ї”, 28/2003.
Геній місця. Leopolis. Львів. Lemberg. Lwów. Часопис “Ї”, 29/2003, там:
● Günter Eich. Lemberg (ins Ukrainische übersetzt von Юрко Прохасько)
● Birgit Müller-Wieland. Lemberg (ins Ukrainische übersetzt von Юрко Прохасько)
● Natalia Otko. Lew lwowski, Diany, Odpoczynek, Mare Nostrum
● Karl Schlögel. Lemberg – Hauptstadt der europäischen Provinz (ins Ukrainische übersetzt
von Юрко Прохасько)
● Тимофій Гаврилів. Пісня повернення
Viele Texte der JI-Magazine sind auch im Internet verfügbar: http://www.ji.lviv.ua
62
Львів? Lwów? Львов? Lemberg?
E. IMPRESSUM /
METRYKA KSIĄŻKI
/ ВИХІДНІ
ДАНІ
Beiträge von:
Michał Andrejczuk
Piotr Bester
Roland Borchers
Marcin Fronia
Vera Gabrijtschuk
Katarzyna Górnaś
Evgenia Grabovska
Marička Junko
Emilia Kluska
Eva Kobler
Jakob Mischke
Olja Ralko
Łukasz Sołtysik
Tanja Straševska
Uta Volgmann
Melanie Wollenweber
Übersetzungen:
Emilia Kluska, Evgenia Grabovska, Melanie Wollenweber, Jakob Mischke
Bilder:
Emilia Kluska, Uta Volgmann, Jakob Mischke
Zusammenstellung:
Jakob Mischke, Uta Volgmann
64

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