Sonntag den 2. August 1691. IX. Iahrg.

Transkrypt

Sonntag den 2. August 1691. IX. Iahrg.
stzr
SlbonnementspreiS
»Aorn und Vorstädte frei ins H aus: vierteljährlich 2 M a rk , monatlich 67
!ür ai,z "!D pränum erando;
A b w ärts frei per Post: bei allen Kaiser!. Postanstalten vierteljährl. 2 M ark.
Ausgabe
6 '/, Uhr abends m it Ausschluß der So nn - und Feiertage.
JnsertionspreiS
R e d a k t i o n und E x p e d i t i o n :
Katharinenstr. 2Ü4.
Fernsprech-Anschluß N r. 57.
für die Spaltzeile oder denn Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in
der Expedition Thorn Katharinenstr. 204, Annoncen-Expedition „Jnvalidendank"
in B erlin, Haasenttein u. Vogler in B erlin und Königsberg, M . Dukes in
W ien, sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes.
Annahme der Inserate für die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr mittags.
IX . Iahrg.
Sonntag den 2. August 1691.
1 M a r k 34 P f . kostet die „Thorner
Presse" m it dem „Jllustrirten Sonntagsilelii , ^
M o n ate August und September. Benehmen an sämmtliche Kaiserlichen Post^ die Landbrieftcäger und w ir selbst.
Expedition der „Thorner Presse".
Katharinenstraste 204.
L. L. Aas Sparen.
»i, ^ p a re in der Z e it, so hast D u in der N o th !" S o lautet
^lss ^ Outes S prichw ort, das so beherzigenswerth ist, wie
"^ckels ^ iweites. W er es n u r einmal ernsthaft m it dem
^bek
versucht hat, der w ird uns recht geben, wenn
^ ein ^ n , daß der S p a re r die Entbehrungen, welche er
!^tl ^ freiw illig auferlegt, gegenüber dem frohen G efühl,
jO/hgroschen hinter sich zu haben, kaum noch empfindet.
b V e l? ^ulzutage fü r die A rbeiter durch die sozialpolitische
schon derart gesorgt, daß sie m it weit größerer
Äschen
iu die Z ukunft zu blicken vermögen. D er Nothgän f.^^chkr früher in Krankheitsfällen oder bei zeitweiser
".W e r Arbeitsunfähigkeit und bei dem Herannahen des
k Veite " ^ b ig
Anspruch genommen werden mußte, ist
^^rwendung frei geworden. Trotzdem aber ist auch
Mtiiilje^
Arbeiter von der Verpflichtung zu sparen seiner
^ t U lia ^ n ü b e r durchaus nicht befreit und er w ird nach allen
p ^eih ^
viel größerer Sicherheit auftreten können, wenn
er eine größere oder kleinere Summe sein eigen
^Skelt ^ ihn und die Seinen bei u n v e rm u te te r Arbeitsdem Darben oder vor der Inanspruchnahme von
^ ^ it
bewahrt. E r w ird aber auch viel froher auf
e, «teilt ^ e n , wo er, a lt und schwach geworden, die
'^eg ^
beanspruchen darf und den Betrag derselben durch
^ lt e ^ 'p a r te s erhöhen kann, um sich sein A lte r behaglich zu
v ^ ^ r r v e is e ist der S p a rfin n in unserem Volke noch
D er P a rte i der Unzufriedenen aber ist das
D orn im Auge. W ie die W o rtfü h re r der S ozial!ass^de"
deutschfreifinnigem Vorbilde erklärt haben:
Lehnst
ein Laster, so haben sie auch das S paren als
b'' ier ^.schrieen. Wissen fie doch, daß das Sparen der
^ Wächst hei dem S paren an den massenhaften B ei^ P artei-, Vereins-, S treik- u. s. w. Kassen an^S1. z o ^ß der S p a re r den Wirthshausbesuch einzuschränken
te!
n! ^ ^ doch ferner, daß fast jeder ohne Ausnahme,
Ein geringes Vermögen sein eigen nennt, fü r die
t^iei d En Bestrebungen verloren ist und m it der Z e it der
r? öli kp. Unzufriedenen den Rücken kehrt. Es ist also sehr
irisch
daß die sozialdemokratische A g ita tio n sich ganz
reisen N den S p a rfin n wendet und das Sparen in A r^
verhindern trachtet. Alle möglichen scharsfinnisv
^ "n d e find schon vorgesucht, um den „Genossen"
sg^sse^s SU führen, welch großes Laster die Sparsamkeit sei;
8e i,? ^ o l'^ " s ic h " aber, wie jüngst in einem amerikanischen
^ r r i^ ? " ä r e n B la tte ist dieser „B e w e is " bisher noch nicht
D ie „B e rlin e r V olkstribüne" theilt den be­
Auf hohem Iferd.
Roman von G e o r g
§>e
' jetzt
>»,^>>n
.
Horn.
(Nachdruck verboten.)
(13. Fortsetzung.)
" °as S ta d iu m der einsamen Spaziergänge und
, t»„,
sich schix^ daß ihre Comtesse fü r diese P ro süh/'lk!,
sehr sorgfältige T o ile tte machte, auch stets n u r
i . Ävn ? ^ "h lte über eine Brücke, die nach dem W alde
pflegte der Fürst — vielm ehr H err B ris to l —
k,
Ausflügen zurück zu kommen. D as einzige
^scki-V. begleiten durfte, w ar Schnuki. Und diesem w ar
llenn^En. das herbei zu führen, was die Comtesse so
^ /M te n
^ t t e : die persönliche Bekanntschaft m it dem
4,Ä-Iass Fremdling. A ls fie sich im W alde auf einer Bank
Schnuki auf ihrem Schoße lag, kam des
l h.i^chnuki l s c h mu t z i g e r Bauernköter einher. Dieser schien
ausdrö^ ^ gefallen, so daß dieser sich in einem Freu­
nd»' '^"e
w orauf der Köter vor der Comtesse stehen
^ woll,
Augen frech auf den Schoßhund heftete und
Zollte
sagen: N ein, mein F rä u le in ! seines WegeS
X » ei"«
das w ar nicht Schnuki« W ille . I n diesem
die
Leidenschaft fü r die naturwüchsige K ra ft zu
^ tz^abe d .. „
groben V ie rfü ß le r verkörpert war. E r sprang
j'!
Üns», ,^°mtesse und nun dem Köter nach. Schnuki,
Tvmt.n
Dessen H e rrin so sehr besorgt w a r! F o rt w ar
„ / flit z n .
* ^ f nach allen Himmelsgegenden den Namen
'^
- "nm er lauter und angstvoller — kein Schnuki
,„^ ^ c h " m
D e r stille W a ld trug ih r n u r ihre
M.
^
wurden S chritte vernehmbar - - immer
^ i» ,^ * r > N v k ^ machte eine K rüm m ung, so daß fie nicht zu
"ie
woher fie kamen. D as Zwielicht begann beI» ,
einzufallen und die letzten Sonnenlichter zu
,d»d
unkelnden Scheine erkannte fie eine männliche
ö" gleicher Z e it ein Gemisch von
^'"erzenslauten. Es w ar der Fürst — er hielt den
Lebensweise betrifft, gegenüber dem Nichtsparer stets in weitem
treffenden A rtikel, den fie als sehr wichtig bezeichnet, ihren
Vorsprunge sich befinden. D as Gasthausleben, das Vereins- und
Lesern m it, und w ir entnehmen aus demselben, um die ganze
Spitzfindigkeit der sozialdemokratischen — m it der deutschfrei- ^ Versammlungsbesuchen ist doch wahrlich nicht dazu geeignet, die
Gesundheit zu kräftigen und das Leben zu erhalten, und die
sinnigen eng verwandten — Beweisführung zu zeigen, das
vielgepriesene Verkürzung der Arbeitszeit würde ebenfalls zu
folgende:
nichts weiter dienen, als dem Kneipen- und Vereinswesen V o r­
„Gewiß ist Sparsamkeit eine Tugend, die von jedem geübt werden
schub zu leisten. E in geregeltes Fam ilienleben dient dem körper­
sollte, wenn damit gemeint ist, daß jeder mit den ihm zur Verfügung
stehenden M itte ln zur Erhaltung und Verschönerung des Daseins den
lichen und geistigen Wohlsein besser, als die beste Arbeitermöglichst weisesten und vernünftigsten Gebrauch machen und bei Veraus­
O rganisation, und darum muß nach dieser Richtung hin einge­
gabung derselben nicht nur an die Wünsche und Bedürfnisse des Augen­
w irkt und das Möglichste gethan werden, um den Arbeitern be­
blicks, sondern auch an die kommenden Tage und ihre Ersparnisse
hagliche Heimstätten zu schaffen und fie zur Sparsamkeit und
denken sollte.
Einen anderen S in n hat jedoch die M ahnung zum Sparen, welche
zum treuen Familienleben anzuhalten.
gewöhnlich von der besitzenden Klasse, von denjenigen, die nie um die
Beschaffung einer guten Mahlzeit oder um die Ersetzung eines abge­
tragenen Kleidungsstückes durch ein neues in Verlegenheit kommen,
gegenüber den von den organisirten Arbeitern vorgebrachten Forderungen
geltend gemacht wird.
Solche A rt zu sparen auf Seiten der Arbeiter hat die Folge, daß
die Arbeiter schließlich gezwungen sind, auf Genüsse zu verzichten, welchen
sie zwecks Sparens freiwillig entsagten, und ihre Lebenshaltung sinkt
tiefer, während wenige durch Monopolisirung von Verkehrswegen, P ro ­
duktionsmitteln und des Handels immer reicher werden. Weitere S p arversucke dieser A rt wirken schlimmer in derselben Richtung. Die Arbeiter,
also mindestens neun Zehntel deS Volkes, verkümmern körperlich und
geistig immer mehr, ihre Abhängigkeit in wirtschaftlicher und politischer
Hinsicht wird immer größer und ihre Fähigkeit, der Erniedrigung zur
vollständigen Knechtschaft zu widerstehen, immer geringer; das ganze Volk
sinkt auf eine niedrigere Stufe der Kultur.
Das sind die Folgen der Sparsamkeit, welche nach den Begriffen der
herrschenden Klasse von denen am meisten geübt werden soll, die am
härtesten arbeiten und am wenigsten dafür bekommen. Von dieser S p a r­
samkeit wollen die organisirten Arbeiter aber nichts wissen; zu solcher
Sparsamkeit sich nicht zwingen zu lassen, ist der Zweck ihrer Vereinigung.
Sie haben eine andere Theorie über das Sparen und andere nationalökonomische Grundsätze als diejenigen, welche das Sparen von denen
verlangen, für die es Entbehren bedeutet, und welche das Genießen denen
alS Tugend anrechnen, die es verstehen, das von anderen Entbehrte sich
anzueignen.
Die organisirten Arbeiter halten allerdings viel vom Sparen, aber
sie fangen damit an einem anderen Ende an, alS unsere guten Freunde
aus der Klasse der Behäbigen und Satten uns zumuthen. Das Sparen
in unserem Sinne bedeutet weises Haushalten mit den Gütern, die man
hat. Das vornehmste derselben ist Leben und Gesundheit. Sich so zu
verhalten, daß dieselben möglichst lange erhalten bleiben, ist der Punkt,
wo die Sparsamkeit beginnen muß und wo sie für die organisirten A r­
beiter beginnt. Sie streben vor allen Dingen nach einem möglichst hohen
Antheil an ihrem Arbeitsertrag, nach hohen Löhnen, um im Stande zu
sein, dem Körper die zur Wiederersetzung der durch das Arbeiten veraus­
gabten Kräfte nothwendige Nahrung zuzuführen und für Beschaffung
von Wohnung und Kleidung in der Weise sorgen zu können, wie es
zur Erhaltung der Gesundheit nothwendig ist. Sie streben darnach, die
Arbeitszeit zu verkürzen in dem M aße, wie Maschinen erfunden und
verbessert und an Stelle von menschlicher Arbeitskraft verwendet werden
können, wodurch den Arbeitern mehr Zeit zu körperlicher und geistiger
Erholung und zu einer das körperliche und geistige Wohlbefinden för­
dernden Abwechslung in der Beschäftigung geboten wird.
Die Sparsamkeit, wie sie von den Besitzenden den Arbeitern als
Schutzmittel gegen Armuth gepredigt wird, bedeutet von allem das
Gegentheil. Sie bedeutet Entziehung der M itte l zu genügender Körperund Geistespflege, Untergrabung anstatt Erhaltung der Gesundheit; sie
bedeutet möglichst schnelle Ausreibung der Lebens- und Arbeitskraft und
ist keine Sparsamkeit, sondern Verschwendung im vollsten S in ne des
Wortes."
Das weise Haushalten m it Leben und Gesundheit läßt sich
aber m it der Sparsamkeit recht gut in Einklang bringen. J a ,
der S p a re r w ird sogar, was ordnungs- und gesundheitsgemäße
H und in der Hand, aber an der Genickhaut — der Grausame, so
daß Schnuki m it allen vier Beinen strampelte — G rä fin Arm gard
streckte die Arme nach ihrem Liebling aus — der Frem dling gab
diesen in ihre Hände und als wollte er sagen: Den Dank, Dame,
begehr ich nicht, schritt er schneller von bannen, ohne auch n u r
einen Blick des Dankes der Comtesse abzuwarten. D as w ar im
einsamen W alde vorgegangen, unter fallenden Schatten, unter
flüsternden B lum en und — bei der Bank des österreichischen
AlpenvereinS N r. 4.
N u n konnte Gebhard seine ganze freie Z e it Vera widmen,
aber dabei machte er an sich die E rfahrung, welch ein Reiz in
der Fessel lag, die ihm durch die T ante angelegt w ar, und wie
dieser jetzt nachließ, als ihn kein Hinderniß von Vera mehr zu­
rück hielt. N u n sah er auch schon ihre mangelhaften Eigenschaften,
die ihre äußere Erscheinung ihm bisher verschleiert hatte. Schon
früher hatte man ihm gesagt, daß die Damen der höheren Kreise
in F ra n kfu rt in einer äußeren Gleichgiltigkeit unter dem Scheine
stolzer Selbständigkeit n u r das eifrige Streben verbergen, sich in
die Kreise der Aristokratie zu schieben. E in Gleiches wollte Geb­
hard auch bei Vera und ihrem Oheim scheinen, nicht bei G ünther,
der w ar eine einfache, biedere, um die Größen der W e lt unbe­
kümmerte N a tu r. F ü r ihn waren n u r zwei Dinge auf der W elt
vorbanden, das Firm am ent, das ihm aus den Rehaugen der Vevt
leuchtete, und höchstens noch das Gestirn über seinem Scheitel,
der S a tu rn , m it dem er sich früher bei seinen S tu d ien viel ge­
quält hatte, ob er bewohnt sei oder nicht, aber diese S tudien
hatte er in neuerer Z e it ganz liegen lassen. I n V evis Augen
waren die Beobachtungen viel leichter und dankbarer. D a rin
unterschied er fich vollkommen von Oheim und Schwester. B ei
dieser mußte Gebhard manches unweiblichcn Zuges inne werden,
die durch Veras Passion fü r den S p o rt ih r Eigenwesen beein­
trächtigten. S ie zeigte oft M anieren, sie ließ oft W orte hören,
die vielleicht ganz modern, ihn gerade abstießen, aber dann
siegte über diese Eindrücke doch wieder ihre Schönheit, der sinn­
liche Reiz, der in ihren Zügen lag, die Eleganz ihrer Gestalt.
Aolilische Tagesschau.
Hinsichtlich der A b ä n d e r u n g d e s b a y e r i s c h e n H e i ­
m a t s g e s e t z e s w ird eine Vorlage an den Landtag angekündigt.
I n derselben soll der durch Verlegung bayerischer Truppen nach
den Reichslanden geschaffenen Lage Rechnung getragen und im
Interesse der Angehörigen bayerischer Offiziere, welche in den
Reichslanden Ehen eingehen, das Heimatsgesetz dahingehend ab­
geändert werden, daß die Heimatzugehörigkeit von H in te r­
bliebenen bayerischer Offiziere genau geregelt und von keiner
Gemeindebehörde ferner angestritten werden könne. Ferner soll
bezüglich der von preußischen Standesbeamten abgeschlossenen,
von bayerischen Gerichten aber in ihrer G iltigkeit und recht­
lichen W irkung beanstandeten Ehen auch A rt. 33 des Heimatsgesetzes eine dem deutschen Jndigenat Rechnung tragende Abän­
derung erfahren.
Während bei der R e i c h s t a g s w a h l i n K a s s e l e i n e
A b n a h m e d e s s o z i a l d e m o k r a t i s c h e n E l e m e n t s konstatirt werden konnte, ist im Wahlkreise M e m e l - H e y d e k r u g
e i n e Z u n a h m e desselben bemerkbar geworden.
I m Jahre
1887 wurde G ra f Moltke m it 11 835 gegen 2249 freisinnige,
1890 n u r m it 8476 gegen 3490 freisinnige und 278 sozialdemokratische S tim m en gewählt. Jetzt hat der sozialdemokratische
K andidat über 1500 und der Freisinnige n u r über 1800 S tim m en
erhalten. Auch in T ils it haben sich die sozialdemokratischen
S tim m e« von wenig über 100 auf über 1000 vermehrt.
Es
hat somit ein Rückgang der freisinnigen und eine Zunahme der
sozialdemokratischen S tim m en stattgefunden.
Es ist dies ein
neuer Beweis dafür, daß der jüdische Freisinn gegen die S ozialdemokratie garnichts ausrichtet, während die letztere da, wo ih r
der A ntisem itism us gegenübersteht, eine Schwächung erfährt.
Unsere M einung, die w ir wiederholt ausgesprochen haben, ist,
daß der F r e i s i n n n i c h t n u r k e i n e n W a l l g e g e n d i e
S o z i a l d e m o k r a t i e b i ld e t , s o n d e rn i h r s o g a r den
B o d e n v o r b e r e i t e t ; und durch die E rfahrung w ird diese
M einung n u r bestätigt.
I n einer Broschüre „ Z u r L a n d - A g i t a t i o n " sucht die
s o z i a l d e m o k r a t i s c h e P a r t e i l e i t u n g die Genossen über
die Verhältnisse des ländlichen P ro le ta ria ts „aufzuklären" und
dam it die G rundlage fü r eine erfolgreiche A gitation zu schaffen.
W ir haben uns über die sozialdemokratische Propaganda auf
dem Lande schon des öfteren verbreitet und beschränken uns hier
auf die Wiedergabe einiger besonders bezeichnenden Stellen aus
der Broschüre. Es heißt da: „D ie ländlichen Genossen müssen
I h r geistiges Jnterffe drehte fich um Jockeys und Pferde, ob
H ornipipe das nächste Rennen gewann, ein kapitaler Fuchswallach,
vierjährig, in bester C ondition — viel H als — voll Tempera­
ment und m it einem weißen S tru m p f am Hinterbeine, oder
Pechvogel, ein Rappe aus dem Graditzer Gestüt. F ü r V era
gab es, nach ihrem offenen Geständniß, nichts langweiligeres als
die reine N a tu r dargestellt in warm er Kuhmilch, die einem den
Magen verderbe, in krähenden Hähnen, von denen man aus
dem süßesten Schlafe geweckt werde und in miserablen Beefsteaks.
Gebhard, der von Naturgesühl voll w ar, machte zu diesem
Geständniß ein etwas verblüfftes Gesicht und dieses reizte Vera
gerade, um in demselben T one fortzufahren.
„ S ie dachten, ich wäre auch so eine, die am himmelblauem
Atlasbande das weißgewaschene Lämmchen durch die grüne F lu r
fü h rt? Wissen S ie , H err G ra f, w arum mein Onkel in die
Sommerfrische mußte? V o r meinen Fenstern r i t t täglich ein
Kavalleriem ajor einen G a u l, den ich nicht mehr ansehen konnte.
E r empörte sich in m ir alles über In k o g n ito , so heißt der Schinder
nämlich — P ardon, H err G ra f."
„ M a n geräth so in den Jargon des S ta lle s ,"
bemerkte
Gebhard, „w enn man so viel m it den V ierfüß lern umgeht. S ie
thun dem Pferde Unrecht. Ich kenne es ja von meinem alten
Freunde."
Vera aber erging fich erst noch recht in Entrüstung über die
plumpen Fesseln des Thieres, das gemein im H aar, noch dazu
eine Ramsnase hatte, kurz und gut, ein Scheusal w ar — dieser
J n c o g n ito --------„Gnädigstes F räulein würden m it Ih r e r Passion den flottesten
Husarenoffizier abgeben," sagte Gebhard scherzend. „W ie prächtig
würde Ih n e n die U n ifo rm stehen — m it diesem entzückenden
W uchs!"
„Wissen sie, G ra f Windscheid, was noch mehr mich reizen
würde? Jockey zu sein und ein Hürdenrennen zu gew innen!"
„Ic h kenne etwas, was noch mehr erregend ist."
mi t den B e d ü r f n i s s e n d e r S 1 ä d t e bekannt gemacht werden,
dam it sie auch ihre Bedürfnisse zu steigern wünschen.
D e r E r­
folg w ird nicht ausbleiben."
Eine Hauptaufgabe bei der länd­
lichen Propaganda ist den periodisch auf dem Lande arbeitenden
Genossen, wie Bauhandwerkern, M onteuren u. s. w. zugedacht.
I n den Versammlungen, welche in der S ta d t an den S onntagNachmittagen stattfinden müßten, solle man n ic h t v o n d e m
Aberglauben
un d der U n w i s s e n h e i t
des L a n d ­
m a n n e s r e d e n — er höre das von andern nicht gern.
Anderseits soll man ihm s c h m e i c h e l n und ihm stets ins Ge­
dächtniß rufen, daß ihre B rü d e r in den Städten voll Hoffnung
auf ihre H ilfe blicken.
„ D i e R e l i g i o n lasse m a n u n g e ­
s c h o r e n " , m it dem P fa rre r brauche man aber darum nicht
zimperlich zu verfahren, denn R e lig io n und der P fa rre r seien
den Landleuten nicht e in s; dafür verkehre er zu viel m it den
„H e rre n ".
D ie Arbeiter würden sich alle freuen und anstoßen,
wenn dem P fa rre r ordentlich heimgeleuchtet werde.
„A b e r eins
halte man sich im m er vo r A ugen: die religiösen Gefühle der
Anwesenden darf man nicht verletzen — und G o t t u n d
K ö n i g l ä ß t m a n a m besten g a n z a u s d e r D i s k u s ­
sion."
Es sollen also die Landarbeiter über die atheistische
und antimonarchische N a tu r der Sozialdemokratie im Unklaren
gelassen werden; auch über die Umwandelung der P roduktion
und die Einrichtung des Zukunftsstaates würden sich die A g ita ­
toren w ohl in vorsichtiges Schweigen hüllen.
Dagegen sollen
solche Forderungen in den Vordergrund gestellt werden, welche
sich heute schon verwirklichen ließen, wie Abschaffung der GesindeO rdnung, Vereinfachung und Unentgeltlichkeit der Rechtspflege,
Verkürzung und Regelung der Arbeitszeit, Ausdehnung des
In s titu ts der Gewerbe-Inspektoren auf die Landwirthschaft und
ähnliches.
A u f diese Weise soll zunächst der L a n d a r b e i t e r
in das Netz der Sozialdemokratie gelockt werden; daß auch der
B a u e r sich w ird e i n s a n g e n lassen, erwartet die Broschüre
fü r die nächste Z e it selbst nicht.
D e r B auer, dem noch „ d i e
I l l u s i o n d e s E i g e n t h ü m e r s " anhafte, werde sich im
allgemeinen der Sozialdemokratie feindlich gegenüberstellen.
Ueber E in i n P a s c h a liegen neuere Nachrichten in London
v o r ; danach verließ E m in im M o n a t A p ril Tabora, um nach
Udschidschi vorzugehen, wandte sich jedoch, da er auf diesem
seinem Marsche die englische Interessensphäre berührte, nord­
w ärts nach A nkori und sandte die ihn begleitenden T ruppen
nach T abora zurück. E m in ging m it seinen T ruppen weiter
vorw ärts in der Absicht, sich von dem Stande seiner Elfenbeinvorräthe zu überzeugen.
Kaum sind die p o l n i s c h e n A u s s t e l l u n g s g ä s t e v o n
P r a g fo rt, so werden n e u e s l a v i s c h e B r ü d e r erwartet.
Zunächst kommen allerdings solche, deren slavische Abstammung
einigermaßen zweifelhaft ist. D as w ird natürlich dem panslavistischen Jubel bei ihrem E intreffen
keinen Abbruch thun.
M ittw och sind aus S o fia 150 b u l g a r i s c h e T o u r i s t e n
m ittels Separatzuges z u m B e s u c h e d e r P r ä g e r A u s ­
s t e l l u n g abgereist. I n einigen Tagen folgt ein zweiter Separatzug nach. D ie bulgarischen M in iste r Natschevitsch und Tontscheff
waren zur A bfahrt auf dem Bahnhöfe erschienen.
Eine große
Menge Menschen begleitete die Reisenden m it Beifallskund­
gebungen.
V on dem r u s s i s c h - f r a n z ö s i s c h e n V e r b r ü d e r u n g s f est e w ird nachträglich folgender bezeichnende kleine Zwischenfall
gemeldet: Viele Russen, darunter auch Damen, besuchten die
französischen Kriegsschiffe, auf denen sie von den dienstthuenden
Offizieren bewirthet wurden. A u f dem „M a rc e a u " nun äußerte
eine russische Dame, sie möchte wohl nochmals m it dem (fra n ­
zösischen) O ffizier anstoßen, dann nämlich, w e n n d i e F r a n ­
zosen die Deut schen
gründlich
aufs H aupt
ge­
s c h l a g e n h ä t t e n . A lle r anwesenden Franzosen Augen glänzten.
D er O ffizier füllte sofort nochmals die Gläser und sagte, m it
der Russin anstoßend, er würde grenzenlos glücklich sein, wenn
er jenen T a g erleben könnte. — Vielleicht ist auf diesen
V o rfa ll der Befehl des A d m ira ls G ervais an seine Offiziere
zurückzuführen, sie hätten sich jedweder politischen Reden zu
enthalten. Es w ar ja allerdings n u r eine harmlose Kanne­
gießeret, was zwischen dem O ffizier und der M oskow iterin ge­
sprochen wurde.
Deutsches Hteich.
Berlin,
31. J u l i 1891.
— D er A ufenthalt der „H ohenzollern" vor M o ist m it
Rücksicht auf das prachtvolle W etter um weitere 23 S tunden
verlängert worden. D ie Abreise nach Trondhjem findet demnach
am 31. J u li nachmittags statt. D e r Kaiser befand sich im besten
Wohlsein den ganzen T a g an Deck und nahm m it den Herren
des Gefolges die Mahlzeiten im Freien ein.
— Ih r e Majestät die Kaiserin tr if ft gleichzeitig m it S r .
Majestät dem Kaiser am 4. August in K ie l ein. D er Kaiser
segelt voraussichtlich auf dem „M e te o r" nach Helgoland.
— D ie Kaiserin hat sich, wie der „ S t a r " schreibt, durch
das anspruchslose Wesen und den deutlich erkennbaren Wunsch,
von den Fesseln der Hofetikette befreit zu sein, die Liebe der
Bewohner und Besucher des kleinen Felixstowe schnell erobert.
Einzig von einer Hofdame begleitet, u nternim m t sie lange P ro ­
menaden, zu welchen die liebliche Umgebung des Städtchens
einladet.
A m letzten S o n n ta g Abend besuchte die hohe F ra u
unerkannt den Gottesdienst in W a lto n , einem mehrere M eilen
entfernten D orfe. B a ld wurde die Nachricht von der Anwesen­
heit der Kaiserin bekannt und eine zahlreiche Schaar fand sich
vo r der Kirche ein, der Kaiserin ihre Verehrung zu bezeugen.
D as größte Vergnügen der jungen Prinzen sind Eselritte und
die ältesten drei P rinzen unternehmen abwechselnd auf den ge­
duldigen Thieren weite Ausflüge in die Umgegend. D ie beiden
jüngeren Prinzen fahren häufig in einem kleinen, m it einem
P a a r kräftigen Ziegen bespannten Kinderwagen aus.
— Se. königliche Hoheit P rin z Heinrich besichtigte heute
M itta g die Schichau'schen Werke in E lbing. B e i dem Betreten
der W e rft wurde der P rin z vom Geheimrath Schichau begrüßt
und alsdann durch die verschiedenen Abtheilungen der Schiffs­
w erft, sowie der übrigen Werke der Kesselschmiede und Fabrik
geleitet. Nachmittags reiste P rin z Heinrich per B ahn nach Danztg
zurück.
— Reichskanzler General von C a p rivi tr ifft behufs T h e il­
nahme an der Feier des Regim entsjubilüum s des In fa n te rie ­
regiments „Herzog Friedrich W ilh e lm von Braunschweig (ostsriesisches) N r. 7 8 " , welche am S onntag den 27. September
stattfindet, am 26. September in Osnabrück ein.
- - D er deutsche Botschafter in Petersburg, General von
Schweinitz, ist heute von U rla u b vo rth in zurückgekehrt.
— D er „Reichsanzeiger" giebt auf G rund des Gesetzes,
betreffend die Beschränkungen des Grundeigenthums in der Um­
gebung von Festungen, amtlich bekannt, daß die Neubefestigung
von Helgoland in Aussicht genommen ist.
— Nach einer heute vom C ivilkabinet S r. Majestät des
Kaisers dem Vorsitzenden des Festausschusses des deutschen Rad­
fahrerfestes zu B reslau zugegangenen Benachrichtigung schenkte
der K a iie r anläßlich des am 9. und 10. August zu B reslau
stattfindenden Velozipedrennens als Wanderpreis eine Porzellan­
vase, welche vierm al hintereinander zu vertheidigen ist.
— D ie Gemeindevertretung von München hat fü r den
festlichen Empfang S r . Majestät des Kaisers anläßlich der baye­
rischen M anöver 25 000 M a rk bewilligt.
— B ei der im Wahlkreise Kassel-Melsungen stattgehabten
Neichstagsstichwahl erhielt Endcmann (n a tl.)
11183
und
Pfannkuch (Sozialdemokrar) 9702 S tim m en (amtlich). Endemann
ist somit gewählt.
— Am S onntag Abend w ird die amerikanische W eltausstellungs-Kommisfion in B e rlin eintreffen.
— Im
ersten V ie rte lja h r des laufenden
Etatsjahres
(A p ril- J u n i) gelangten im Reiche zur Anschreibung an Zöllen
und Verbrauchssteuern 120,6 M illio n e n , d. i. 6,6 M illio n e n
weniger als im gleichen Z eitraum des Vorjahres. Auch die
Stempelsteuer fü r W erthpapiere und die Börsensteuer ergaben
geringere Einnahmen, während die übrigen Stempelsteuern das
vorjährige Ergebniß überschritten. Post und Telegraphie ergaben
2 ^ M illio n e n mehr.
G r im m a , 31. J u li. D as 18. Husarenregiment w ird fortan
den Namen „Königshusaren", das 19. den Namen „K öniginhusaren"
führen. Se. Majestät der König von Sachsen trug gestern Abend
bei dem Osfiziersdiuer bereis Husarenunisorm.
Austand.
„R u n ? "
„ S o ein S tru m p f — nicht am Gaule — nein — ein
seidener, buntgestickter S tru m p f — über einen Fuß gezogen, wie
den Ih rig e n — man sieht das rosige Fleisch — die seinen
Aederchen — durch die seidenen Maschen hindurch. — Entzückend!"
M a n wohnte sehr eng in Pension Amsteg — man hörte
durch die Wände — man sah sich in die T h ü re n — was vielleicht
auch geboten w ar durch die Tem peratur, die auf zweiundzwanzig
G rad gestiegen war. Es war kein altes W irthshaus m it starken
Steinw ölbungen und tiefen, kühlen F luren, wo der Gesang zur
W ahrheit w urde: „ I m tiefen Keller sitz' ich d rin ." E in Neubau
war'S, eine moderne V illa aus Schwefelhölzern und Kienholz
zusammengeschachtelt nach bekannten Mustern, M odell N r. 14,
H otel Dividende. Durch die Holzbekleidungen des K o rrid o rs
w ar die Hitze oft unerträglich und um diese abzuwehren und um
frischen Luftzug zu haben, w ar man genöthigt, T h ü re n und
Fenster zu öffnen. S o kam es, daß an einem der folgenden
Tage Gebhard im Vorbeigehen die T h ü r zu Vera's S a lo n offen
fand. E in Blick hinein und er hatte genug gesehen. A u f der
Chaiselongue lag Vera ausgestreckt. E in Morgenrock von licht­
blauer Seide, g a rn irt m it einer Wolke von weißen Spitzen, um ­
hüllte in vollen F alten ihren Leib. S ie schien in die Lectüre
eines Buches vertieft, aber doch nicht derart, daß sie nicht bemerkt
hätte, wie Gebhard von ihrem Anblick gefesselt auf der Schwelle
erschienen war. M i t einem lesemüden Aufschlagen der Augen
richtete sie ihre Blicke nach ihm und geradezu schläfrig sagte sie:
„A h , Sie, G raf Windscheid! W arum bleiben Sie denn in
der T h ü r stehen?"
„W e il ich so schüchtern bin, gnädiges Fräulein."
„W ie alle Rittmeister," lachte Vera. „Kommen Sie doch
herein!"
„Ach, aber einen ersten Besuch!"
„Ach, was, w ir sind nicht in der Mainzerstraße in Frankfurt,
w ir find in der Sommerfrische. Setzen Sie sich doch! Plaudern
w ir. D o rt ist ein S tu h l, rücken S ie sich an die Chaiselongue."
(Fortsetzung folgt.)
B e rn , 31. J u li. Beide Räthe der Bundesversammlung
schloffen soeben ihre außerordentliche Session, deren her­
vorragendstes Resultat die E in fü h ru n g des Banknoten - M o ­
nopols ist.
W ie n , 31. J u li. Z u r Abschwächung der ruffophilen T en­
denzen der Jungczechen beabsichtigen die Altczcchen zu veranlassen,
daß sämmtliche Bürgermeister Böhmens den Kaiser von Oester­
reich bei seiner Anwesenheit in P ra g begrüßen. D ie Deutschen
sind zur Theilnahme a» dem Huldigungsakt geneigt, falls dieser
nicht m it der Ausstellung in Verbindung gebracht und als Loya­
litätsakt angesehen w ird.
Kopenhagen, 31. J u li. D ie dänische Hauptstadt w ird
Heuer von einer großen Anzahl deutscher und französischer O ffi­
ziere besucht, welche sämmtlich die neuen Befestigungen von
Kopenhagen zu besichtigen wünschen. D ie Besichtigung w ird ihnen
auch innerhalb gewisser Grenzen gestaltet.
P e te rs b u rg , 31. J u li. B e i dem gestern von den A rtille rie ­
offizieren gegebenen D in e r toastete der französische A d m ira l
G ervais auf das russische Kaiserpaar und den Großfürsten
W la d im ir Michael. G ervais fu h r sodann fo rt, er trinke auf
die russische Armee und wünsche, daß sie sich m it neuen L o r­
beeren bedecke, wenn G o tt sie zur Vertheidigung des V ater­
landes ru ft. A u f den Toast des A d m irals B rylkine auf die
französische M a rin e erwiderte G ervais namens der französischen
Armee und M a rin e . D ie letzten W orte wurden enthusiastisch
begrüßt. D er russische General S tadon umarmte Gervais.
Kronstadt, 31. J u li. Herzog Alexander von Oldenburg
und P rin z Georg von Leuchtenberg m it ihren Gemahlinnen be­
suchten gestern das französische Geschwader, wo den Damen
Bänder in N ationalfarben überreicht wurden. Heute besuchten
Gervais und die französischen Offiziere die Befestigungen K ron­
stadts und wohnten einem Artillerieschießen bei. Nach dem Dejeu­
ner besuchten die russischen Generalstabsoffiziere das französische
Geschwader.
M oska u, 31. J u li. D e r König von Serbien besuchte
gestern die französische Ausstellung, von dem französischen General­
konsul und dem Ausstellungskommissar empfangen.
lH Culmsee,
Gestern fand hierselbst eine Kongregation der katholischen iSen ^ ^
Dekanats Culmsee statt. A n derselben nahmen mit ^uönah
Herren, welche durch Krankheit behindert waren, s a m m ln « ^ ^ M
des Dekanats theil. Nach Absingung der Bigilien wurde u » ^
ein feierliches Todtenamt unter Assistenz zweier Geistlichen N ^ gF
storbenen und gleichzeitig eine stille Messe für die noch
^ ^
lichen M itglieder des Dekanats celebrirt. Eine große A n M
D
däcktigen wohnte der erhebenden Feier bei. Nach diesem wetyev
versammelten sich die betheiligten geistlichen Herren aus dem
der hiesigen Domkirche zur näheren Berathung kirchlicher
Briesen, 31. J u li. (Personalien). Der Rittergutspäck^
in Augustinken, Kreis Briesen, ist zum Amtsvorsteher des , m
Plusnitz, und der Besitzer Gottfried Bobrowski zu Hohenkircy s ^
Vorsteher des Amtsbezirks Hohenkirch im Kreise Briesen erriaM ^ ^iie
D t. E ylau, 30. J u li. (Verschiedenes). Bei dem von den " E
Offizieren des Jnf.-Regts. G ra f Dönhofs heute unternommenen
Uebungsritte nach Osterode zu stürzte Prem.-Lieut. v. Zwey»
Pferde in den Chausseegraben und erlitt bedeutende K e rle tzlE
einen Brück des Oberarms u. s. w. — I n K l. Schreu
^
die 6jährige Tochter des Lehrers M . von einer Kreuzotter gev'l» § ^
wohl schleunigst ärztliche Hilfe geholt wurde, ist das AufkolN, n ^
Kindes zweifelhaft. — Glück muß man haben, das erfuhr
11jährige Sohn der W ittw e M ., welcher schon stundenlang ^ . jfl,B
angelte. „Und wie er sitzt, und wie er lauscht," und sicb
kein Fischlein zum Anbeißen verleiten läßt, da er sein Fangw e^ ^
tief gestellt hat, zieht er, des Harrens müde, die Angel ho«, Vsalil^
denke sich seine Verwunderung, am Haken hing ein halb
/D
Portemonnaie mit 2,90 M k. In h a lt.
. -.iM ,
-s- D t . Krone, 31. J u li. (Zehnte westpreußische ProorM
Versammlung). Heute fand von 8 Uhr ab die Delegirtenveri ^
des Provinzial-Lehrervereins unter. Leitung des Vorsitzende'
Mielke I-D a n z ig statt. 52 Lehrervereine der Provinz ^tten k
116 Vertreter entsendet. Der erstattete Jahresbericht hob
das letzte J ah r für die preußische Lehrerschaft durch das neue ^
jähr von hervorragender Bedeutung gewesen sei; leider seien
gesetzten Hoffnungen gescheitert. Der westpreußische P r o v E j§e ^.
verein umfaßt jetzt 86 Lokalvereine mit 1950 Mitgliedern, 5 ^ § A190 Mitgliedern mehr als im Vorjahre. Der Kassenbericht « M
M k. Einnahme und 1781 M k. Ausgabe nach. Herr Spiegel^Zi5^
berichtete über den Stand des neuen Pestalozzi-Vereins, der
glieder zählt, welche zusammen 4257 M k. Jahresbeiträge ^
L
Daran schloffen sich M ittheilungen über die Provinzial-Stervem
das Vereinsorgan und den Rechtsschutz
Nach Erledigung
Statutenänderungsanträge hielt Herr C h i l l - T h o r n einen § P .
über das Thema: „ Is t es wünschenswerth, daß die westpreuM' ^ ü
vinzial-Lehrerversammlungen in Lehrertage umgewandelt wr
denen nur die gewählten Vertreter der Vereine S t i m M ^ ^jb'
während das Recht der Berathung allen Theilnehmern erhauel
Redner kam zu folgendem Resultat: E in Lehrertag mit
gls ^
Stimmreckt verbürgt sorgfältigere Verhandlungen und Beschluß HM
allgemeine Leserversammlung, namentlich wird durch ihn . ^ lM .
einer voreiligen Beschlußfassung vermindert und, falls die V e r y ^ gliu
zu oem -oeianufi, sie Angeiegenyeli oen Hwelgveremen
^
zu überweisen, um erst im nächsten Jahre endgiltig Beschluß
L
Letzter Gegenstand der Tagesordnung waren Wahlen. Es A „ E s
wählt: 1) in den Vorstand des Provinzial-Lehrervereins für
3 Jahre die Herren Mielke I-Danzig (Vorsitzender), Adler-Rem
(Kassirer), Komosinski und Gohr-Danzig (Schriftführer), K u hn ^
(zweiter Vorsitzender), Spiegelberg-Elbing und KandulSkl-^n
sitzer), 2) in den Gesammtvorftand des deutschen Lehrerverews
Mielke I, Kühn, Spiegelberg und Adler, 3) in den Vorstand des ^ n V
Vereins die Herren Mielke I und Kühn, 4) für den dem« ^ D preußischen Lehrertag die Herren D r e y e r - T h o r n , BohvvÄ
Haus-Konitz, Meyer-Bankau und Knechtel-Gollub. Zum S « '' "Ke«i§
Berichtes erwähnen w ir noch, daß Präparandenanstalts-Vorsteye .
zur nächstjährigen Versammlung nach Preußisch Stargard
M arienburg, 31. J u li. (P rin z Heinrich) weilt seit heute
,
behufs Besichtigung des Schlosses hier.
. E il
Danzig, 31. J u li. (Am tsantritt des Oberpräsidenten-^^r ^
übernimmt der frühere langjährige Kultusminister Herr v - ^ l g „s
neue Am t als Oberpräsident unserer Provinz.
Die Vevou
Provinz Westpreußen bringt dem M anne, der nun berufen '
Verwaltungsbeamter an ihrer Spitze zu stehen, das V e r tr a U ^ ^ ^
daß er ihre Angelegenheiten, die vielfach schwierigere
anderen Provinzen stellen, mit Unparteilichkeit und derselben
^
demselben Wohlwollen und praktischen Blick leiten und
^ 11' ^
wie seine hiesigen Amtsvorgänger, denen Westpreußen eli*
0 s
Andenken bewahrt.
Die Provinz wird es an dem
M
bereitwillige schaffensfreudige M itw irkung ihrerseits die
Amtsführung' zu einer gesegneten Reife bringen zu helfen,
lassen. I n diesem S in ne heißen Westpreußens Bewohnev
Bürgerschaft der Provinzialhauptstadt H errn v. Goßler als v
^
Präsidenten, als neuen M itbürger willkommen!
^
D anzig, 1. August. (Oberpräsident v. Goßler). fester
6 Uhr trcn der Oberpräsident v. Goßler hier ein und w"
Bahnhöfe Danzig Legethor von dem Oberpräsidialrath v. Pus« ^
Beide Herren begaben sich nach dem Hotel du Nord.
^
Christburg, 29. J u li. (Glück).
^
......... ^...........
e m hiesigen E ^
auf seinem Dienstwege fast schlecht ergangen. E r hat t e. j seiN^ff
wege Gelegenheit, eine Strecke zu fahren, und nahm dabei ' ^
tascke auf den Sckoß. Beim Fahren sprang ihm eine Rolle n ^ hr^sj'
in Gold aus der Tasche, was er erst bemerkte, als er
V
Postamte angelangt war. Sofort wurde nach der näcvNS
^
agentur telegraphirt, wo der Postbeamte gewesen war, u ^
aus fand man noch glücklicherweise das verlorene Geld cu
Chauffeegrabens.
7638, Hobrecht (nationall.) 280, Lorenz (SozialdeM.)
sammtzahl der abgegebenen Stimm en betrügt 17 177,
joritüt 8589 Stimmen. Diese hat keiner der Kandidaten k
l
nnthin Stichwahl zwischen v. Reibnitz (deutschfreis.) und
stattzufinden.
o. Posen, 31. J u li.
(Besuch der Kaiserin F rie d n « )' . zpk
theilung des Generalkommandos trifft die Kaiserin F r u ^
läumsfeier des zweiten Leibhufaren-Regiments N r. 2 al"
mittags 10V , Uhr hier ein. An diesem Tage fin d e t^
eine Parade und ein großes Diner statt. D ie Rückreise
erfolgt nachts über B erlin.
Die Kaiserin wird von
M argarete und großem Gefolge begleitet sein.
Lokaknachrichten.
.. .z y,»
( Z u m K a i s e r besuch). Am 25. August f*"? ^
Bromberger Garnison nach Ostromehko aus, um mit
Regimentern zu manövriren. Es ist nicht ausgeschlE'"'
p
Thorner, Gnesener und Jnowrazlawer Garnison ZU ^ welch
,che
e V,/
hinzugezogen werden wird. Zum Schluß der Manöver,
^
27. August dauern, wird wahrscheinlich eine Parade ^
28. August stattfinden, an welcher sich neben den Kav"ll
die Truppen der Garnisonen von Bromberg, Jnorvrazm
jeregi^'
^ s e ii
>-
,j.
Thorn betheiligen werden.
— ( P e r s o n a l v e r a n d e r u n g e n im B e r e i t
. he^ >"N
-ekt'^r.
O b e r p o s t d i r e k t i o n zu D a n z i g ) . Die durch ^ ,mostdi
§rk>'
Postdirektors Fabrieius erledigte Vorsteherstelle der
^sl
übertu w j§
Köln ist dem Ober-Poftdirektor Wagener in Danzig ''"er - "
Wageners bisherige ^Stelle übernimmt Ober-Postdirektor 8»^^
Angenommen sind: zu
»" Postgehilfen
4lnllnt»lnls«»n Brauer
N ^ irp r in
^ Post
tN^stol'?,.^
Schönsee, Weiß in Neufahrwasser.
Versetzt find
'
M atte rn von Putziger-Heisternest nach Schönsee, Schiko^
nach Danzig.
i'i>>
«ich
rq
>>>«
.'.A
1. Au§
Thorn, ^
I-v,
»it's':
fa lls g a lt m it Recht dem
7 ^3um K o n t r v lb e a m t e n) fü r die A u s fü h ru n g des J n v a lid itä ts -
^ ^ te rs re n te ).
>ie ^
stisl^
seil^
ll>
R ollen mehr oder weniger zu Nebenrollen, aber auch sie fügten sich dem
L>s» /""c z y n e r H ü tu n g , Albrecht Dobrow ski-Lulkau, Andreas
an den S o h n durch den B e rlin e r Geldverleiher zerstört w ird .
wußte H e rr
Ensemble
Ziehl-
lk
K a rl
S ta n is la u s
Barke-Siem on,
Jakob
Im
^^90/91
^
m it
einem
M >I^. "'dmen
iu :
Ueberschuß von 3 1 8 58 ,4 7 M k. abge-
w ird .
Zu
nächsten
M o n a te n
D ie
vom
^ » - r ^ ^ ie r p u b lik u m
Der
gestrig-
Abend
die Bekanntschaft m it
jüdische A u s-
aber
durch
die Flunkereien
d«
Schlosser verheimlicht
M an
Zm ilW krstklW lllg.
^^n^^^ndkam m er
des
m anövers
D as
Stück
den
^ikstst^Allige Bersteigerllllg.
ü . ^ » ». A » ü z .7
<
Pastor'schen
Häuser
«destu,.?^ Möbel. Bilder,
sj-'ss. vj,,„ ^U"t Heizvorrich!^den ^ 'h w a n n e . Uhren,
aerst,'j^"b
""^feigern
mehreren
zum
Tagen
Uebergang
kehrshinderniß nicht durch eine brennende
werden
Ebenso ist die Strecke von
über
diese Strecke ist ih rer
gegen
gleich
S^ich
— (Gefunden)
der C ulm er Thorbrücke bis zum Fußwege
ganzen Länge
wurde
^
v b e r lie m ü e n ,
^
i 8 k t l 8 ,
Kragen und
^
^ Manschetten, ^
^
desgleichen auch
^
Lrmlteii
Preisen.
M äß ige
P to ,,:.
Preise.
Nr. pract.
Köm«!«.
Arzt,
Beste
«nd billig ste Bezugsquelle fü r
garantier neue, doppelt gereinigt n . gewaschene, echt
^
-
^
a s s a g e .
H
ZMsüsm.
W ir versenden zollfrei,
gegen Nachn. (nicht unter
gute neue B e ttfe d e rn per P fund fü r
6 0 P fg ., 8 0 P fg ., 1 M . u. I M . 2 5 P fg .;
feine p rim a H a lb d a n n e n I M . 6 0 P sg .;
weiße P o la rfe d e rn 2 M . u. 2 M . 5 0 P g .;
silberw eiße B e ttfe d e rn 3 M . . 3 M .
5 0 Psg., 4 M . , 4 M . 5 0 P fg . u. 5 M . ;
fe rne r: echt chinesische G anzdannen (sehr
füllkrästig) 2 M . 5 0 P fg . und 3 M .
V e r­
10 P fd .)
packung zum
unndeftenS
Koftenpreife. — Bei Betrügen von
75 M . 5°/» R a b a tt. — E tw a Nicht-
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zurückgenommen.
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B e r lin , 21. J u li.
(Städtischer C entralviehhof). Am tlicher Bericht
der D irektion. Gestern und bezw. heute standen am kleinen M a rk t zum
V e rka u f: 280 R in d e r, 1335 Schweine, 837 Kälber und 804 Hammel.
I n R in d e rn w urden 85 Stück geringer W aare zu den Preisen des
vorigen M o n ta g s umgesetzt; Schweine w urden bei lebhaftem Handel
schnell a usverkauft; I. fehlte, I I . und I I I . 49— 54 M k. fü r 1000 P fd.
m it 20 °/o T ara . D er Kälberhandel w a r g u t; die vorigen M o n ta g s ­
preise w urden leicht erzielt. I . 54— 58, I I . 50— 53, I I I . 45— 49 Psg.
per P fu n d Fleischgewickt. — Hammel blieben ohne Umsatz.
K ö n i g s b e r g , 31. J u li.
S pirituS berickt.
P ro 10 000 L ite r
pC t. ohne Faß höher. Z u fu h r 4 0 0 0 0 L ite r. Loko ko n tin g e n tirt 70,00
M . B f., nicht k o n tin g e n tirt 49,50 M .
Getreidebericht der T h o r n e r H a n d e l s k a m m e r fü r K re is T horn.
T h o rn den 1. August 1891.
W e t t e r : trübe.
(A lles p ro 1000 K ilo ab B a h n verzollt.)
W e i ^ n ^ohne Angebot, Preise nom inell, 125 P fd . 230 M ., 127/28 P fd .
R o g g e n in neuer W aare mehrfaches Angebot, trocken 120/23 P fd . 203
bis 205 M ., etwas klammer 116/17 P fd . 200 M ., bester trockener
etwas über N otiz.
G e rs te ohne Handel.
E r b s e n F u tte rw a a re 151— 153 M .
H a f e r russischer 157— 160 M .
Kirchliche Nachrichten.
Näheres
S o n n ta g ( 10. n. T rin ita tis ) den 2 . August 1891.
Neustädtische evangelische Kirche:
V o rm . 11V 4 U h r: M ilitä rg o tte sd ie nst. H e rr D iv is io n s p fa rre r Keller.
Evangelisch-lutherische Kirche:
Nachm. 3 U h r: Kindergottesdienst. H e rr D iv is io n s p fa rre r Keller.
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Wechsel a u f Warschau k u r z ..................................
2 1 6 -2 0
Deutsche Reichsanleihe 3 V , o/< > ............................
98— 50
Polnische Pfandbriefe 5 " / < > ..................................
6 8 -6 0
—
Polnische Liq u id a tion sp fa n d brie fe . . . . .
Westpreußische P fandbriefe 3V« o/o
. . . .
9 5 -4 0
Diskonto K om m andit A n t h e i l e ............................
1 7 0 -6 0
Oesterreichische B a n k n o te n .......................................
1 7 2 -4 0
W e i z e n g e l b e r : A u g u s t.............................................
2 2 0 -5 0
S e p te m b e r-O k to b e r..................................................
216loko in N e w y o r k ........................................................
9 9 -1 0
R o g g e n : l o k o .............................................................
220—
A u g u s t ........................................................................
2 1 4 -2 5
S e p te m b e r-O k to b e r..................................................
2 0 6 -5 0
O k to b e r-N o v e m b e r..................................................
2 0 3 -7 5
R ü b ö l : S e p te m b e r-O k to b e r.......................................
62—
A p r i l - M a i ...................................................................
6 2 -6 0
S p i r i t u s : .........................................................................
__
50er lo k o ..............................................................
70er lo k o ..............................................................
5 1 -2 0
70er A ugust-S ept........................................................
5 0 -9 0
70er S ept.-O kt..............................................................
46—
D isko n t 4 pC t., Lom bardzinsfuß 4 */, pC t. resp. 5 pC t
in der Breitenstraße,
neben dem Artushofe im Hause
der Frau llkniu8.
^
O s w a l d K n o l l in Thorn. ^
T elegraphischer B e r lin e r B örsenbericht.
1. August 31. J u l i
m it einem anscheinend
ein Taschentuch im G lacis.
8--------------------o o l b a ä -------------------------------l n o w r a r l a w
— .
^
^
V e ra n tw o rtlic h fü r die R edaktw n:
im Polizeisekretariat.
N ro h e A u s w a h l iu
Ä N ilM k
sich
nach m it Sandhaufen beschüttet.
ein Portem onnaie
em Schlüssel in der Seglerstraße,
baare
baa
A M ' k i j ^ ».KerdWzk«.
der
Laterne sichtbar gemacht und
goldenen R inge in der G erberftr., ein Kinderschuh
a ls :
^
Mannigfaltiges.
(G roßer Betrug).
Die deutsche Bank ist durch einen
ungetreuen Beamten um 1 100 000 M ark geschädigt worden.
E iner ihrer Beamten, Frank, welcher m it der Abstempelung der
Schlußscheine betraut ist, hat m it einem Börsenmakler, namens
Schwieger, in russischen Rubelnoten derart spekulirt, daß die
Engagements als angeblich im Auftrage der deutschen Bank ab­
geschlossen verm ittelt wurden.
Frank ist verschwunden, man
vermuthet, daß er
das Leben genommen hat.
D er M akler
Schwieger wurde verhaftet.
D ie Bank hat die betreffenden
Engagements übernommen, bezw. übernehmen müssen.
W a ru m w ird die in der Biegung stehende Laterne nicht angezündet?
^
M
dem
die Weichsel zu
Am 6. August cr. lasse mich
in Thorn nieder und wohne am
0 l l 6 M
aus
nach dem V ikto ria g a rte n unbeleuchtet, w as besonders fü r die heim­
kehrenden Theaterbesucher unangenehm, ja gefährlich is t; denn gerade
sieht, a u f ^Neuheit kann
^
großen
muß a u f Beachtung der polizeilichen Vorschrift streng gehalten werden.
D ie Freude
im
------
zu Ende
Theatern
auch die ganze S traß e ist in Dunkel gehüllt. I n einer der vergangenen
Nächte gegen V-12 U h r kam ein H e rr über einen solchen S te in h a u fen zu
F a ll und verletzte sich am Gesicht und der rechten Hand erheblich. ES
Gerichtsvollzieher.
Ä " 8»"
au sw ä rtig e n
— ( B e s c h w e r d e ) . I n der Strobandstraße lagern S te inhaufen m itten
>
s
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h
r
W
en
Z
d M » MtkilIagd-,
—
an
M M t W n Markt
in T horn.
der
S e it
Truppentheilen
inejsp,' N«.
r>
erlebt
Für Nervenleiden
>u,1"^"Leringe. I Harmo, "k yrü^ack Couleur,löcke,
'4 "
Partie Jaquets
K ? N. u "Ne. sowie Woll-
>
bearbeitet, welcher,
in der Passage. Entgegen der polizeilichen Vorschrift ist aber nachts das V e r­
seines leichtsinnigen
V orzügl.
E inrichtungen.
hiesigen
»?
L
D as Stück ist fü r die Bühne von D r. F ra n z
vs. DmIisM'8 DbMliell- u. lliisMtgll
Ä w i? ^ August cr.
;!.
Nach einem solchen
dienen. W ährend der Z eit, in welcher die Pontonbrücke steht, w ird
dortige Fährbetrieb eingestellt.
er!°.
verlorenen und wiedergefundenen Sohne keinen
"hei
»>il. «wen. aber sie i»
ist hier m it soviel H u m o r ,,nd
und ni>b<
nicht „zuI ner.
ver^ i°v>.
Rührseligkeit ausgestattet, daß sie ihre W irku n g auf das
''ä>t verfehlte. D er größte Theil des überaus lebhaften B ei-
/
mehr.
heute,
V erw eilen
sie durch den D am pfer „ P r in z W ilh e lm " nach F ord o n geschleppt, wo die
Brücke zusammengebaut w ird , um während des großen K ava lle rie ­
jedoch die grausame Täuschung
w ird ein braver K e rl.
noch
bunden und stromab bis zum W afferübungsplatz der P ioniere a u f
Wieses Kämpe gebracht. W enn alle Brückentheile beisammen sind, werden
dem
»NI ^
flic k t den S o h n nach A frika , von wo derselbe gebessert
->.^'äicher Lebensstellung zurückkehrt. Auch aus dem leicht-
'Ä
nickt
w ird
E in längeres
Brückenschlagdepot die großen D oppelpontons, Balken und Belagsbohlen
durch P ioniere an die Weichsel gebracht, do rt zu Brückenjochen ver­
freilich bald gedämpft, als die W ahrheit ans Tageslicht
^ ^ le r
abhalten. — H e rr Richard
E rfo lg .
— (Pontonbrücke).
einem hervorragenden
,7 Aaterz^ Estern sogar als fe rtig e r „D o k to r" präsentirt.
lassen sich
lich in der D am enw elt sehr beliebten Schriftstellerin Heim burg
geführt wurde.
^
a lt und abgebraucht: D e r S o h n eines Schlosser, «°ge» seine N eigung aus den Wunsch seiner M u tte r, die
als „D o k to r" sehen möchte, zur U n ive rsität und ver-
"°« n d e zw ird
D ie langen
durch den Tod der Schriftstellerin unvollendet, von der gleichfalls nam ent­
d»S A s*
Gastes in Begeisterung umgewandelt. H e rr Richard
T,M^E«stück „U nser Doktor« von T reptow und H erm ann gewählt.
Kniest
Besuche
H ilp e rt nach dem gleichnamigen R om an der M a r lit t
stand m D anzig. Blickte das P u b liku m dem A u ftre te n des
schon an sich m it W o hlw ollen entgegen, so wurde dieses
i
häufigeren
h a u s" aufgeführt werden.
beweihräuchert
verm ittelte
Schlüsse
E rfo lg e wie dem gestrigen w ird der landsmännische Gast starke Anziehungs­
kraft üben. — I n nächster Woche w ird das Lebensbild „D aS E ulen-
^"S chauspielkunst, H e rrn Hofschauspieler Richard vom S tu ttb 'lh i. ^ e r . H n r Richard ist ein S o h n unserer P ro vin z, denn
z
Menschen" w a r durchaus
W ie u n s versichert w ird ,
gestattet das A b la u fe n seines U rla u b s
deshalb etwas überraschend.
Wertheater).
Bewegung und
A u f die Couplets hätten w ir bei der
morgen und am M o n ta g in T ho rn auftreten.
russischen Ju d e n m it V o rlie b e ; diese W a n d lu n g der alten
^
jeder
viele Theaterbesucher speziell durch die lange D auer der Vorstellungen
einen ungeahnten
Juden-Schutztruppe
in
herzlich gern verzichtet. — Z u m
Pausen tragen die Schuld hieran.
demselben R esultat kommt die „T h o rn e r
w o lle n !
w ar
Leider dehnte sich die Vorstellung bis gegen V,12 U hr aus.
welche
Lokalnotiz ih rer gestrigen N um m er und sie fü g t zum
„E S ist dringend erforderlich, daß der S ta a t nunm ehr
"R ^ ü b e rla s s e n
N
Poser
P u b liku m aus dem Lachen nicht herauskommen, besonders da er die
drollige „A lb in g e r" ( n ic h t T horner) M u n d a rt im mer noch gut beherrscht.
7 ^ e treiben und die „a rm e n jüdischen B rü d e r" der russischen
j1§
brachte das
zur G e ltu ng — er
E rzählung von dem Burschen, der alle Befehle seines Lieutenants ver­
kehrt ausrichtet, zu G runde liegt. H e rr Richard als H ans Taps ließ das
^ d-Uirn!. " « « is t, um der E in w a n d e ru n g mittelloser jüdischer Russen
' Die „T h o rn e r" w ird doch a u f ihre alten Tage nicht etwa
'S
Lebrechts)
treffend
folgte noch ein Einakter „H a n s T a p s ", welchem die bekannte Reuter'scke
hat am Schluß des
«arcn inbetreff der jüdischen Ausw anderer die
v.
Ausdehnung der Vorstellung
^ S 'n «
w a r doch f r ü h e r n ic h t ! ) W ir hatten in unserer
^ 7 Hummer d a ra u f hingewiesen, daß infolge mehrerer Zugeständ­
e t,,
F ra u
glück schwelgt, recht wesentlich bei.
ihre Eigenschaft behördlich le g itim ire n können, werden fü r
!in -
Sohn
Szenen
D er heutige Wafferstand betrug m ittags
und einem beladenen Kahn im Schlepptau aus D a n z ig ; der Dapfer fu h r
alsbald nach Nieszawa weiter und kam heute früh , nachdem er dort die
Ladung gelöscht, a u f der T h a lfa h rt hier wieder an.
sowie H e rr Heinrich als R e n tie r M um m e l, der in seinem jungen V a te r­
" " " S ihrer M usterkoffer a u f den österreichischen Staatsbahnen
Sätze (0,1 Kreuzer p ro 1 K lm tr. u n d 10 K lg r.) gewährt.
>"!
"Ä
(der
ersten
E lem ent; auch die W a n d lu n g zum „tüchtigen
Rebhühner, Auer-, B irk - und
Huselwild und Wachteln.
westpreußische F e u e r s o z ie tä t )
?i»ss« k "
<
>'
F
K a rlo w
den
ungezwungen. A u r E rheiterung trugen die „gelenkigen" Leistungen der
Herren S tr ü n in g lTanzmeister Tübbecke) und Tresper (Tänzer M is p e l),
M o n a t August dürfen nach dem Ja g d -
R ußland in den
-
dieses Künstlers degradirte die übrigen
H e rr W aldheim (S tü rm e r) befand sich als leichtsinniger S tu d e n t in seinem
K ilkis-N eu
' ?^cher dem Reservefonds überwiesen ist.
^ übertu* H a n d l u n g s r e i s e n d e ) .
Handlungsreisenden,
^
H e rr
in
kehr fehlte ihm jedoch.
geschossen w erden: männliches Roth- und D a m w ild , RehTrappen, Schnepfen, w ilde Sckwäne rc. I m Regierungs-
^
"?r
ein.
Daneben
— ( V o n d e r Weichsel) .
am Windepegel der königl. W asserbauverwaltung 1,74 M ete r ü b e r N u ll.
D ie Wassertemperatur beträgt heute I 6V 2 G rad R . — E ingetroffen ist
gestern a u f der B e rg fa h rt der D am pfer „D a n z ig " m it voller Ladung
des H um ors so glücklich zu
jedem Tone die in ihren S o h n verliebte M u tte r, eine P a rtie von Gemüth.
Papau,
^''"W e rd e r vom 18. Slugust ab:
<5
gut
Töne
P olanow ski-
, ^ 'e
Ä
die
m
Szumkowska-Podgorz, F ra n z Zarzycki-Renczkau, Michael
^Ogowo, F ra n z Liffew ski-R ubinkow o, A ndreas T hyll-S arniack,
<
K
auch
Die mimische K ra ft
Schuldbewußtsein
"'W ytrem bowitz. M a r io n Kunitzki.Zajonskowo, B a le n tin B o ro MWnskowo, Christoph Krause-Zajonskowo, K a rl K ro tt-Z Io tte rie .
>
aber
brauchte sich hier n u r nach seinem N a tu re ll zu geben — die dramatische
Potenz bei der Entdeckung der Täuschung, dem Abschiede und der W ieder­
Frgckiewicz-Bisch.
^
Richard
abrundete.
^>>«1»^D ickau-Nawra, M a th ä u s Trzcikowski-Olcsieck, J o h a n n
'"^'°Dstaszewo, M a th ia s Drapiewski-Ostaszewo, M a r t in Blech-
H-"'
<
E in Kabinets-
tz z ^^d e r-G re m b o c z y n , Ig n a tz G rzyw in ski - Gremboczyn, Michael
dM uG ronow o, J o h a n n W ilh e lm M ü h lb ra n d t-K u tta , C hristian
° ^ E « le n d e r ) .
k>^
re h a b ilitirt wissen w ill.
treffen, daß sich die ganze R olle zu einer meisterlichen Gesammtleistung
!«»
°Ä
den S o h n
MathSus Dybom ski-Abbau Culmsee, Kasim ir Z ie lin ski-D re ilin d e n ,
<
?rs
dem alten Schlossermeister
h°r>, ^
A lte rs re n te n folgenden 37 Personen aus dem Kreise
Mo
w orden:
J o h a n n Z m ije w ski-D o rf B irg la u , Lorenz
^ ^ b k i-B irk e n a u , J o h a n n Preis-B oguslaw ken, Franziska Piorkow ski-
^ollnick-Scharnau,
!kl!Z
in
auch die Täuschung aufs schwerste empfindet und n u r durch strengste A rb e it
und P flich te rfüllu ng
Außer den bereits m itgetheilten 57 A lte rs -
W isnie w ski-T illitz, J o h a n n W olew ronski-W ytrem bow itz,
5
, ! ^ ^'drick
s-i«
^
^ th -z A ^ tre m b o w itz , S im on-K ow alski-W ytrem bow itz, S ta n is la u s
L
welcher
stück dramatischer K ra ft w a r bejonders die Szene, in welcher sein Glaube
-h-L
E
A,">'
Gaste,
Lebrecht ein M eisterbild des alten braven Handwerkers schuf, der sich an
dem scheinbaren E rfolge seines Sohnes wie ein K in d freu t, dann aber
ü« «i>l,„, !°^°"3cherungsgesetzes ist fü r den Bezirk der Versicherung?.
»lvc!
' beli.n,
P rovinz Westprcußen O berstlieutenant a. D . v. Pelchrzim
"> worden.
^
ist die in der 3. Etage rechts gelegene
W ohnung best. aus 4 Z im m e rn , Küche,
Z ub. und W asserleitung p r. 1. Oktober zu
verm. Näh, p a rt. rechts.
8 vb>vLrtr.
I
n meinem Hause Elisabethstr. 266 ist
in der 3. Etage eine W ohuung, best.
aus 4 Z im m e rn , Küche nebst Zubeh.
vom 1. Oktober zu vermiethen.
lÜ7>as neue ausgebaute Geschästslokal
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Vorstadt Schulstr., Brombergerstr.-Ecke, mit
Wohnung, v Zim . u. Zub.. ist vom 1.
Oktober ab zu vermiethen durch
O . s . v iv tr te lL L
8 o Ir iL .
2 kleine Zamlielttnohnungen
je 3 Z im m er, K abinet und Zubehör sind
Breitestr. 87 per 1. J u l i u. 1. Oktober z. verm.
O . S . V iv tr lv lL L
8 o Iiir .
^ ^ i e KeverrLumlichkeiten in unserm
Hause Breitestr. 88, welche sich sow ohl als W ohnräum e, wie auch zu
gewerblichen Zwecken eignen, sind zu
vermiethen. O . » . » L S t r iie l» «E?
s H in möbl. Z ., nach v o rn gelegen, vom 1.
^
August cr. zu verm. Culm erstr. 3 2 1 ,1 T r.
liL e v in ttn i» 8
iZauber-Theater
^
auf dem Platz am Bromb. Thor.
Einem hochverehrten P u b liku m
» vor: T ho rn und Umgegend die er> gebene Anzeige, daß ich m it meinem
/ > Theater eingetroffen und
Sonnabend den 1. August
:^
die erste
D große Cröffittlilgsliorstelliliig
D
W
>
M
/
W
geben werde. — S o n n ta g : 2 V o rstellungen, nachm. 4 u. abds. 8 U h r;
an Wochentagen n u r 1 V orstellung:
A u f. 8 U hr. Kassenöffnung 7V§ U hr.
Preise der Plätze: 1. Platz 50 P f.,
2. Platz 30 P f., Stehplatz 20 P f.
e ^ ie bisher zur Bierniederlage von den
^
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Kellerräumlichkeiten in unserem Hause
Breitestr. N r. 87 sind vom 1. J a n . 1892
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T h o rn .
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bis abends 6. B e i längerer Arbeitsdai
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T ho rn den 29. J u l i 1891.
Bin von meiner Reise
zurückgekehrt.
ve. l>. 8ruman.
Feinsten
(!6ut8cktzii keiitztüetintzi',
vollkommenster Ersatz fü r französisches F a ­
brikat, empfiehlt
« v S ilo i,,
Nicht zu übersehen.
Z u m w ü rdigen Em pfang S r . Königlichen
Hoheit des P rin ze n Albrecht empfehle
A u sve rka u f.
V o n v o rü i» .
in M o c k e r (fr. lro k o b e ä o ff)
käuflich in meinen Besitz über­
gegangen ist. Ic h werde mich be­
mühen, durch reelle Bedienung
das V e rtra u e n m einer geehrten
Kundschaft zu erwerben, und bitte
ganz ergebenst, mich in diesem
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zu wollen.
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-tnaberZtr. kir. 189
I
I
W
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AA
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in J n o w ra z la w bei H rn . 5. K urow skl,
„B ro m b e rg
„
„
„
„
„
„ O k o llo „
„ A rg e n a u
„ o r.ä u rs U L ra lr,
V ic to ria -D ro g e rie ,
„
K arl 6 ro 88v,
„ M n fr .8 1 rv n r k 6
„ Null. VMKovvslcl
„
in C u lm
bei H e rrn . 1. k h b le k l,
„
Schwetz
„
^
vru n o Lolckt,
„
Cnlm see
„
„
8 . v. VVolslcl,
„
B rie s e n
„
„
lkax k a u o r,
„
S tr a s b u r g „
„
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V o n meinen rühmlichst bekannten Filzsctzwcißsohte«, in dem S tru m p fe zu tragen,
die den Schtveißfutz beständig trocken erhalten und in den engsten Schuhen zu be­
nutzen sind, halten fü r T h o r n und Umgegend allein a u f La g er:
Herren ^
O « ,» ,» ., Hutsabrik. Breiteftr. 452.
H e rr «»Hutfabrik. Breiteftrahe N r. 87.
P re is p ro P a a r 50 P f. — 3 Paare 1 M k. 40 P f.
W ie d e rve rkä u fen R abatt.
Frankfurt a./O.
L « k » s rt v.
kans
mü
„F
Lustspiel in 4 Akten
Zwki Kklln Rumc
O » W ohnung zu verm. ^Culmerstraße 345.
/ L 'in e W ohnung, drei Ä u b e n und Zub.,
^
von gleich oder 1. Oktober zu verm.
Brombergerstraße 72.
B '.
.
> « *7 .
MeSsti'IelrlWii'rl i
r i n r u g den
o c r r L»
»^
Sonntag
2. Aug*
3 81lll)k
-
»riEkiRLttiNiN. Brückenstr 9
je bisher von dem Kgl. RegierungsB a u ra th H e rrn I(lop 8eb in uns.
Hause Breitestraße N r. 88 innegehabte Wohnung» bestehend aus 6
Z im m ern nebst Zubeh. u. Wassert,
ist vom 1. A p r il 1892 zu vermiethen.
« . » . D r e ie r « ! » L
8 « I» ,r.
^ M ö b t . W o h n u n g fü r 1— 2 Heerren.
Z u erfragen Gerechtestraße 129, pa rt.
iA in e Kellerw ohnurig ist zu vermiethen bei
^
F ra u v. llo d iv ls k a . Breitestr. 459.
<1H e h re re W ohnungen, von 4 gr. Z im .
* v ^ n . sämmtl. Zub., B alkon u. G arten
v. sogl. od. 1. Okt. b illig z. verm. H of- u.
Gartenstr.-Ecke 48.
^ r o m b e r g e r Vorstadt — Schulstr. 20 —
^
ist die 2. Etage, 6 Z im m er, Küche u. s. w.
vom 1. Oktober d. I . ab zu vermiethen.
« ...
Letztes SommervergE^.
s L in e renovirte W ohnung, bestehend aus
^
Balkon, 3 Z im m ern, K abinet und Z u ­
behör, den 1. Oktober zu beziehen.
Mocker.
S cd w a n e n - A p o t h e k e.
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Küche und Müdchenstube
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p-psgeno. ^
Sladtrath v r . tAsrIrr»r'6>t.
430. 1. t.rmge.
Etage: an ruhige E in w . eine kleine
»»,
km!» Niekai-lL.
G ltt möbl. Z im . z. verm. Gerberstr. 277/78.
1
'-il
l«,
kr
«»,
kk
z-s
.S S E « " '
^ sehr reichlichem Neben
gelaß ist, eventuell sofort, zu vermiethen.
P re is l)00 M ark.
Coppernikusstr. 180, I.
d,i
si!
Se>>
E
Kindcrfcß
l!M i» I M
ii»
I'i«
k!
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k
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D e r Kinderfestzug marschir^, ^ d c Ä
U h r nachmittags von der
erhält ein reizendes
Kranz g ra tis .
°i>k
Bouguet
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4
Nachmittags 4
U s tk '
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V iw - iE
ausgeführt von der G esainnü'
M
In fa n te r ie - Regts. von B o rs
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>l!b
Ü!>i
N r . 21 un ter persönlicher L ° ü A
M ilit ä r - M usik - D irig e n te n
KindevtoMpolll'
Das Los°kos?-t 3
lk » U iN 8 f e s o ll" '
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siU'
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K
Beilage zu Nr. 178 der „Thorncr Presse"
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Sonntag den 2. Angust 1891.
«riLlL
^
Hin Musterjournalist.
^kb°/" Außerordentlicher Journalist ist der Engländer Archibald
M j,' ^uf den ersten Blick könnte man ihn für einen deutschen
le ite n . Er hat einen Soldatenkopf, einen dichten
H ist
eine energische und zugleich gutmüthige M iene.
>i<
^ohn eines schottischen Geistlichen; seine Leidenschaft
?°>rV - I s " hat ihn zunächst in die englische Armee geführt,
W yvchst originelle Szenen aus dem Soldatenleben geschrieben
A«»j^^er trat er aus und wurde Journalist. Er ist Korre> tW-r!- »D aily News" und der ideale Typus eines KriegSHt, >>,!, E e r s. Von einer wunderbaren, unermüdlichen Thätig' B '»> Cau
gebaut und mit stählernen M uskeln, hat er
biS
H
waltenlange Artikel geschrieben, die für klassisch gelten,
"ii als k ^ Länder im G alopp und reitet Pferde zu Tode,
H erring ^ste einen B rief oder ein Telegramm aufzugeben,
^ihehrn s°o er sein, w as er sehen muß, sagt voraus, w as
^ C tr .,^ h >
gesammte Terrain und die Gefechtslinien
auffassend. Tage lang im S a tte l, vom P u lv er
mit Schmutz bedeckt, das Essen vergessend und nur
Leidenschaft für den H eroism us aufrecht erhalten,
m "^es, wie ein kommandirender General, schreibt er
-l- ^ain,,)s berichte a ls ein StabSm ajor und lebendigere und
Dj«s ^ uls ein Romanschriftsteller.
^ >lt ju ""uergleichliche M ann von der Feder hat alles gesehen
K s werall gewesen. Er hat die indische Hungersnoth gesehen
,r i>k>i n
Prinzen von W ales nach In dien begleitet. Er
^ !>«> "istcnkrieg und den Krieg in Serbien mitgemacht.
M ^ ^ P l ä n e tzxz Feldzuges gegen die Aschantis und im
N l>ie
solcher A utorität und Geschicklichkeit vorgezeichnet,
»!"t
U «o»
na- Generale gezwungen waren, ihnen zu folgen. S ein
^^lewna nach S istow o, um seine Beschreibung der
P lew na, die ein Meisterstück ist, auf die P ost zu
N > e . e r , nachdem er das dritte Pferd todtgeritten
?>>»ei,, »
Sat t el auf dem Kopfe ankam ; sein gewaltiges
IsM
dem russischen Kaiser sechs Stunden früher als
sas^I,. Couriere den S ie g im Schipkapasse zu m elden;
Ü E rs^chenhaftes Reiterstück nach der Schlacht bei Ulundi,
^ seinx
j„ London m it allen Taschen voll Neuigkeiten
^kten „^üittelbare Abreise, ohne auch nur sein H aus zu
l? <>ber», .die S tiefe l zu wechseln; seine gewaltigen Touren
Nj,^"schlichen Anstrengungen, um seine Depeschen vor
i?
ler, ^ expedieren; seine W under und Kühnheit in
M g en , die er mitgemacht hat — dies alles hat
> - U '»
. hs der Helden versetzt und das Glück des Londoner
s-L >'t» §
" ^ ^tde>j^ ^ w s " gemacht, welches die Geschicklichkeit besaß,
e/
der erste, der seine vollständigen Berichte telehj
lgn^ att Skelette zu depeschiren, die dann in der R e­
iz , ^lkvnd.Äeisch
S ein e Erzählungen sind
"l"» versehen
vcrieyen wurden.
wuroen. es
glich e ^"berichte, sndern historische Dokumente. Er hat
nen, SSchlachten, Schiffbrüche,
S°,r'ücrl:y.->ucye.
k ^ l-s^ su ch e, M lnenexpioiw
inenexplosionen,
L,^cht. K ^schrieben und hundert M a l sein Leben in Gefahr
iikh Wie ^ kein P rahler, aber a ls Feind ist er ein tödtlicher
"sd "r
^n guter und zuverlässiger Freund ist. Von
^ " bringt er etwa zwei in London zu; er ist W ittwer
>1,,"' z»
reizende Töchter. S te ts bereit, auf den ersten
ist sein Koffer fortwährend gepackt. Er hat
H ?/?H"ngen. tzjx eine für kalte, die andere für warme
Kreditbriese, Pässe, Reisehandbücher, Notizen,
E ' ' ob
. immer in Bereitschaft. Nie weiß er eine S tu nd e
^>Ü^k>v?
der nächsten nach Afghanistan oder dem
3s sein werde.
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Mannigfaltiges.
'S H."4ien. "N S u d e r m a n n ) befindet sich, wie den „Neuesten
" dem 21.
' d. M ts.
^ Konstanz geschrieben wird, seit
^>Sa
^er'schen Nervenheilanstalt im nahen Kreuzlingen.
^3Ung
^ n letzten M onaten geboten dem Dichter
am ^5ige Z eit die Feder bei S eite zu legen und diesen
^ ?"bs tz^Msuchen. Suderm ann hat in den letzten M onaten
s«ch M zit "wie! — das Thema der modernen Frau behandelnd
^!'"ige>i sg "bet. D ie Aerzte versichern, daß der Dichter
'^tk» ^ 7"chen strengster Ruhe m it frischer Kraft seinen
^ ?»Mjs^,""bmen kann. D a s früher begonnene D ra m a :
^ i t d e h r L s e in e n " hat der Dichter bei S eite gelegt.
?!k
f ü r d ie S c h u l j u g e n d ) . Ein dänischer
»>"?bdergn erhebt in einem unlängst erschienenen Büchlein
berge ^ . ' . e r ein jeder sicherlich zustimmen wird, welcher
Mn F ., Wehung dxr Schulkinder und ihre gesundheits^s»k * e i n - kennt. E s giebt im Leben eines jeden M enÜ,Vi> besrj°»,i .bje Spanne Zeit, in der sein Schlafbedürsniß
?4,»^Se
""rd: das ist das erste Kindesalter. D a s
» s» ^st un, ^ lä f t , wenn es gesund ist, in den ersten
)'s^"sn^ unterbrochen, um nur aufzuwachen für die NahHz
in den ersten Lebensjahren schlafen die
^Si/^iahre ^
viel, mehr a ls nöthig. M it dem 6. oder
^
b Aer's,E
m it B eginn der Schulzeit tritt jedoch eine
^lqswe,, bekn^^"3 der Schlaszeit ein. I m Alter von 1 0 —
'-„"sd
die Kinder in der Regel nur 8 — 9 Stunden
^S, cs No» 'Zeigendem Alter verringert sich die D auer des
! sj ^«hre i,'"bhr. E inm al erfordern die Schularbeiten in
»!'Iseo ?iiley ""'br mehr Z eit, und bei schlechter Zeiteintheilung,
^se .?ie As, ""'MntUch nicht beaufsichtigten Kindern eigen ist,
* übe?-,, ""ben zur Erledigung der Schularbeiten zu
L' tz-i,. 3iqch
von vornherein in Anspruch genommen
^Schr!"2iahr-„ ; Colds Ansicht bedarf die Jugend bis zum
° Nach "''"destens neun S tunden Schlafzeit, und der
§S s.„e
^vollendeter Entwickelungsperiode vom 25. bis
- ^k/3e h och immer deren mindestens acht nothwendig.
^ lr^ssellsch"?^ einmal in den Kreisen der sogenannten
^ Tck,""ben
""ker Studenten und dergleichen nach.
eracht.^bb" hier vielfach a ls das ausreichende M aß
w fa j^ " , weil nicht mehr dafür übrig bleibt. D a s
Vl-n E rfah ru n gsgem äß erst im höheren Alter
n der Mensch, namentlich der noch in der
Entwickelung begriffene, nicht genug schläft, kann der Körper,
besonders das Gehirn, nicht gründlich ausruhen, die angesammel­
ten Ermüdungsstoffe, d. h. die Stoffwechsel-Erzeugnisse der
M uskel- und Nervenzellen, nicht vollkommen beseitigen, und der
O rganism us ist deshalb nicht im S tan de, in normaler Weise zu
funktioniren. D ie Arbeitslust, der Unternehmungsgeist, das
W ohlbefinden, die Gemüthsruhe nehmen allmählich ab, und an
ihre S telle tritt die nervöse Erschlaffung oder Unruhe und Reiz­
barkeit, ja selbst geistige S töru n g.
( W a s d i e H a u p t s t a d t b e s c h ä f t i g t ) . D a s „B. Tgbl."
schreibt: B ei dem gestrigen EntscheidungSringkampfe zwischen
M r. Tom Connon und Herrn Karl Abs siegte Herr AbS im
zweiten Gange nach einer Kampfdauer von neun M inuten. D er
erste, 20 M inuten währende G ang war unentschieden geblieben.
D a s „American-Theater" auf dem Bock, auf dessen Bühne der
Ningkampf stattfand, war ausverkauft und von lausenden von
Menschen um lagert, welche dem S ieger A bs enthusiastisch zu­
jubelten. Ein zahlreiches Aufgebot von berittenen und Fuß­
schutzleuten war zur Aufrechterhaltung der Ordnung designirt.
D er „B . B .-C ." fügt noch hinzu: D ie Nachricht verbreitete sich
von den Höhen des Bockes mit außerordentlicher Schnelligkeit
durch ganz B erlin, fand ihren W eg in alle C afös, alle G arten­
restaurants, alle Bierhäuser. Redacteure und Berichterstatter
übermittelten die interessante Kunde sofort ihren Zeitungen, und
eine ganze Schaar von Correspondenten eilte zum Haupt-Tele­
graphenamt, um den elektrischen D raht in Bewegung zu setzen.
D a s Kabel trug die M eldung nach London, Newyork, Chicago,
San-FranciSco, S ydn ey, und in allen diesen S tädten werden
heute M orgen die Tagesblätter zur selben S tu n d e, wie die Berliner
Zeitungen, die gefallene Entscheidung veröffentlichen. (W enn
der Bericht nicht ironisch übertrieben ist, muß die Hundstagshitze
auf einen Theil der Berliner Bevölkerung bedenklich eingewirkt
haben).
( L i e b e s - P o s t ) . Staatssekretär v. Stephan hat sicher
keine Ahnung, in welcher Weise liebende Herzen mit ihren Erfin­
dungen ihm ins Handwerk pfuschen. Eine in der Nathenowerstraße zu B erlin wohnende D am e, die unermüdlich in ihrer
Wirthschaft eingreift und ihr wachsames Auge überallhin richtet,
hatte mehrfach vom Fenster aus bemerkt, daß der Keller täglich
vielfach von den Dienstmädchen des Hauses und abwechselnd von
schneidigen Kriegsleuten in Kanonier- oder Ulanen- Uniform
besucht wurde. V or kurzem führte eine W irthschaftsangelegenheit
auch die D am e selbst in den Keller. A ls ihre Augen in den ihr
wenig bekannten Räum en umherschweiften, entdeckte sie zufällig
ein in einem dunklen Winkel verstecktes Paketchen in P apierUmschlag. S ie langte dasselbe hervor und la s aus demselben:
„An meinen theuern O tto." A ls sie die Hülle löste, sah sie
ein — Stückchen Speck und ein Scheibchen Schinken. Diese
Entdeckung veranlaßte sie zu weiteren Nachforschungen und führte
zur Auffindung anderer Verstecke, wo ebenfalls Viktualien oder
Briefe m it zärtlichen Aufschriften aufbewahrt waren. D a war
eine Adresse an „Freilein Aujuste D . .", hier lag wahrscheinlich
eine Liebe im ersten S tad iu m vor; ferner an „M eine sülgelttbte
M inna", w as auf eine schier in voller G lut flammende Leiden­
schaft schließen läßt, und an den „Herrn Garde-Hulanen von
die 3. Eskadron . . .", wahrscheinlich ein Schmollbrief. E s
steht hiernach fest, daß der Keller von den Küchenfeen des Hauses,
sowie von den Offiziersburschen dortselbst als Privat-Liebespostam t
benutzt wird und daß die Theilhaber des reizenden Unternehmens
das Vertrauen der Genossen heilig halten und sich nicht an den
Briefen der anderen vergreifen.
(A u f dem S i e g e s z u g e , welchen d a s deutsche
L a g e r b i e r ) über die Länder der Erde hält, stößt es nirgends
auf größere Schwierigkeiten, als in England. D ie das Leben
des Jnselvolkes mehr a ls andere Völker beherrschende süße
Macht der Gewohnheit vereinigt sich hier mit einer Abwehr des
deutschen Produkts seitens bedrohter Interessenten, welchen Riesen­
m ittel zu Gebote stehen. Trotz alledem aber erobert sich auch
in England das leichtere Getränk von J a h r zu J a h r mehr
Boden. Schon heute ziehen viele Engländer den deutschen
Gerstensaft, namentlich im Som m er, vor, weil er nicht so zu
Kopse steigt und meistens auch reiner ist. Aber wenn die Nebel
kommen und der feuchte W inter erscheint, so reicht nach der
M einung des Britten der leichtere S to ff nicht au s, obwohl
manche zugeben, daß das Englisch Ale viel Schuld trägt, daß
die Gicht fast die gesammte Bevölkerung plagt und kaum eine
Fam ilie von diesem Feinde frei ist.
( D e r e r t a p p t e H ü h n e r d i e b ) . Ein famoser Scherz
ist dieser Tage in Kolkwitz bei KottbuS passirt. Ein dort
wohnender B auer hörte in der Nacht auf dem Hofe ein verdächtiges
Geräusch, und a ls er hinaustrat, um nachzusehen, bemerkte er
am Hühnerstall eine Gestalt, welche offenbar mit diebischen Ab­
sichten umging. Er schlich näher heran und sah nun, daß ein
Spitzbube unten an einer am Hühnerstall angelegten Leiter stand
und einen Sack in den Händen hielt, während ein anderer D ieb
oben auf der Leiter stand und die Hühner einzeln von den S itz ­
stangen Heruntergriff und sie dem Complicen zureichte, der sie
seinerseits sofort in den Sack steckte. D er Untenstehende hatte
aber ein P a a r scharfe Augen im Kopfe, m ittels deren er den
sich nähernden Bauern entdeckte, a ls derselbe noch einige Schritte
entfernt war. Er benutzte nun die ihm vergönnten wenigen
Augenblicke, um den Sack hinzuwerfen und lautlos zu ver­
schwinden. D er oben auf der Leiter nahm von der ganzen
Episode nichts wahr, um so weniger, als der B auer den Sack
schnell aufgegriffen und sich eben so lau tlos, wie der andere
verschwunden war, unten an der Leiter postirt hatte. M it einem
H um or, der wirklich bewundernswerth ist, ging der B auer auf
die Sachlage ein; er steckte die Hühner, welche der Spitzbube
ihm zureichte, getreulich in den Sack, und a ls der D ieb meinte,
„nun möchten die Hühner wohl alle sein", da meinte er sogar
mit verstellter S tim m e, „er glaube, es seien noch ein P a a r oben."
Richtig wurden noch zwei entdeckt und ebenfalls zu den übrigen
in den Sack gethan. D ie Gemüthlichkeit hörte natürlich auf,
a ls der Spitzbube von der Leiter herunterkam. D a mußte er,
wie die „Posener Zeitung" meldet, es sich schon gefallen lassen.
daß der B auer ihm ins Gesicht leuchtete und seine werthe
Persönlichkeit feststellte.
( D e r N e k l a m e h e l d S t a n l e y ) hat sich kürzlich einen
Beinbruch zugezogen. Ein Augenzeuge schildert den V orfall wie
fo lg t: Ich stand gerade, wenige M inuten vor 12 Uhr, vor dem
H otel-K urhaus, a ls ein Schweizer athem los angestürzt kam mit
der M eldung, S ta n ley sei abgestürzt, und um schleunige ärztliche
H ilfe bat. Glücklicherweise wohnt im Hotel-Kurhaus ein engltscher Arzt, der sich sofort nach der S telle des U nfalls begab.
Ich eilte dem Verunglückten nach dem Wäldchen hin entgegen.
Dicht hinter M urten kam uns schon die kleine Trauerkarawane
entgegen: An der Spitze ein Schweizer Führer, dahinter die von
zwei M ann getragene und von zwei Schweizern gestützte Trag­
bahre, auf welcher der Verwundete, dem in aller E ile ein Noth­
verband angelegt worden war, lang ausgestreckt lag. Z u Häupten
S ta n ley 's schritten seine G attin und ein junger M ann, welche
ihn vor den Sonnenstrahlen schützten und ihm Kühlung zufächelten.
Dahinter hoch zu Klepper zwei Dam en, eine ältere und eine
jüngere, dann im Gänsemarsch der Arzt und mehrere Neugierige.
Ich kann die Bemerkung nicht unterdrücken, daß dieser seltsame
Trauermarsch einen eigenthümlichen Eindruck machte. S tan ley
schien starke Schmerzen zu leiden: das linke Bein dick umwunden,
das rechte emporgezogen, barhaupt, stöhnend, beide Arme hinter
dem Kopf erhoben, mit geschlossenen Augen und schmerzverzerrten
Zügen, machte er den Eindruck eines mindestens zum Tode
verwundeten M annes. Ich rief ihm laut einen Gruß auf
Kisuaheli zu, er öffnete nur m att die Augen, um sie sofort
wieder zu schließen. Einen irgendwie heldenhaften Eindruck hat
mir der immerhin nur „leicht verwundete" M ann, der Hunderte
seiner Getreuen in den Tod geführt, der kalten B lu tes unzählige
Neger seinen ehrgeizigen P län en geopfert hat, gewiß nicht gemacht.
(Z w ei Stücke deutschen B o d e n s s in d n o c h im B e sitz F r a n k r e i c h s ) . S o erzählt wenigstens „P a ll M all Gazette"
in kurzer Ausführung, die jedoch nicht so ganz unanfechtbar
erscheint. D em G eneral Desaix, der bei M arengo siel, hat die
Rheinarmee ein Denkmal Kehl gegenüber gesetzt, einen Obelisk
mit vier R eliefs. I m Franksurter Frieden, so erzählt die genannte
Z eitung, wurden das Denkmal und der Garten, in welchem es
steht, für französisches Eigenthum erklärt und sind es noch heute.
B is vor acht Jahren bewachte ein französischer Veteran, der ein
keines H aus in den wohlgehaltenen Anlagen bewohnte, den Besitz
Frankreichs, jetzt schildert dort nach freundschaftlichem Uebereinkonimen der deutschen M ilitärbehörde mit der französischen ein
deutscher Posten. Zu finden ist im Franksurter Frieden kein auf
dieses Stück Land besonders bezüglicher Absatz. Auch der andere
französische Besitz ist ein Denkmal eines Heerführers. B ei Achern
in Baden steht, wie die „ P a ll M all Gazette" angiebt, ein den
Platz, wo Turenne, der berühmte Marschall Ludwigs XIV., fiel,
bezeichnender O belisk auf französischem Eigenthum, dessen O bhut
ein französischer In v a lid e hat. I m Anfang des Krieges von 187 0
sollen übereifrige Deutsche erfolglos verlangt haben, daß man
dies Stückchen Land annektire. I m allgemeinen wird angegeben,
Turenne sei bei Saßbach gefallen, seine Eingeweide wurden aller­
dings in der Acherner Kirche beigesetzt, der übrige Körper nach
P a r is überführt. E s wird sich wohl bald herausstellen, ob die
Angaben des Londoner B lattes in dieser Form richtig sind. D ie
Gräber und Denkmäler tapferer S o ld a ten , die im Dienste ihres
Vaterlandes fern von der Heimat sielen, werden ja allerdings
auch bei den früheren Feinden stets die Pflege und Aufmerksam­
keit finden, die sie verdienen.
( D e r D a u p h i n i n H o l l a n d ) . D ie Nachricht, daß die
holländische Regierung dem in Amsterdam lebenden S oh n e des
Uhrmachers Naundorff das Recht zuerkannt habe, den Nam en
„Bourbon" zu tragen, scheint sich zu bestätigen. Diese Entschei­
dung wurde auf folgende von Naundorff vorgebrachten Documente
gestützt: I ) D ie Bescheinigung eines Todesaktes vom 10. August
1845, die m it folgenden W orten in den Civillisten von D elst
verzeichnet steht: I m Jahre 1845, am 10. August, verstarb hier
Karl Ludwig von B ourbon, Herzog der Normandie, Ludwig XVII.,
bekannt unter dem Namen Karl W ilhelm Naundorff, geboren
im Schlosse zu Versailles am 2 7 . M ärz 178 5 , wohnhaft in
unserer S ta d t, S o h n S r . M ajestät Ludwigs XVI., Königs von
Frankreich, und Ih rer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit M arie
Antoinette, Königin von Frankreich, alle beide verstorben in
P a ris." 2 ) D a s Naturalisationsgesetz der jüngeren S o h n es
Adalbert von Karl Ludwig, genannt Naundorff, welches am
22. Deceniber 1863 durch die Generalstaaten der Niederlande
mit einer M ajorität von 4 9 gegen 3 Stim m en beschlossen worden,
w ar auf Grund eines Geburtsscheines, den der erwähnte Albert
vorzeigte, und welcher besagte, daß derselbe in Cambenvell (G rafschaft S u rrey) am 26 . April 1840 geboren worden und dort in
die Register unter dem Namen „ S o h n von Frankreich" eingetragen
worden sei. D a s betreffende Gesetz bewilligte dem Adalbert
Naundorff die N aturalisation unter dem Namen B ourbon, S o h n
des Herzogs der Normandie. — E s wäre also hiermit erwiesen,
daß der unglückliche D auphin aus dem Temple entflohen ist, in
Holland gelebt und sich dort verheiratet hat.
( S c h n e i d i g ) . Unter strömendem Regen marschirt d as
Regiment vorw ärts. Binnen Kurzem sind Mannschaft und
Offiziere bis auf die H aut durchnäßt. An einer geschützten S telle
wird für einen Augenblick H alt kommandirt. D a zieht ein junger
Leutnant sein Portem onnaie und öffnet es. „W as machst D u
denn da?" fragte ihn einer seiner Kameraden. „Ich wollte
nur sehen, ob ich vielleicht unglücklicherweise Papiergeld drin
hätte", entgegnete er.
( L e h r e r ) : M eyer! Angenommen, ich kaufe mir 1 '/, Elle
Zeug zu einem P a a r Hosen, die Elle kostet 1" /,- T haler; kannst
D u mir sagen, wieviel der S to ff alsdann kostet? — M eyer (dem
die Rechnerei m it den Brüchen zu umständlich und schwierig
erscheint): Herr Lehrer, 1'/, Ellen Zeug zu einem P a a r Hosen
für S ie werden nicht reichen; S ie werden schon zwei Ellen
brauchen. D ann gebe ich Ih nen den R ath, nehmen S ie nicht
einen S to ff für 1"/,2 Thaler, sondern einen etwas besseren für
zwei Thaler; macht zusammen netto vier Thaler.
Verantwortlich für die Redaktion: Oswald Knoll in Thorn.
c
Bekanntmachung.
M B ,
rslilWekStililiell
Nach den jüngsten Ergänzungswahlen befinden sich in den 12 Bezirken der S ta d t folgende Bezirks- und Armenvorsteher sowie Armendeputirte in Funktion.
Bezirke und Reviere
Bezirks- u. A r­
menvorsteher
Armen­
deputirte
Bezirke und Reviere
Bemerkungen
Kaufmann
ist gleichzeitig
A. Petersilge Stellvertreter des
Bezirks- und A r­
menvorstehers.
Nr. l - 2 9 Brückenstraße,
Rosengasse
Revier -
2.
I.
Hutfabr.
Grundmann
Nr. 3 0-63 Baderstraße
Revier — Nr. 64—82 Baderstraße, Klempnermst.
Weißestraße. Nr. 83—97 Breite-, Butter­ A. Glogau
straße und Johannisstr. Nr. 98—101
II. Bezirk oder Alt-Thorner-Qnar
tier von Nr. 102- 192 und 469
Altstadt
2.
3.
4.
Nr. 102—136 Segler- und
Araberstraße, sowie Nr. 469 Bankstraße
Klempnermst.
Hugo Zittlau
Revier - Nr. 137-162 Hühnerstraße.
Butterstraße und Allst. Markt
Spediteur
Gottl. Riefflin
Revier
Kaufmann
Rausch
ist gleichzeitig
Stellvertreter des
Bezirks- und Ar­
menvorstehers.
— Nr. 193—203 Heiligegeist­
straße, Nr. 204—211 Coppernikusstraße,
Nr. 212-214 Bäckerstraße
Kaufmann
H- Netz
2.
Revier — Nr. 222-230 Bäckerstraße,
Nr. 231—238 Altthornerstraße
Pfandleiher
C. Preiß
3.
Revier - Nr. 243-244 Altthorner­
straße, Nr. 245-253 Bäckerstraße
Scklossermstr.
Labes
4. Revier —
Bäckermeister ist gleichzeitig
Sztuczko Stellvertreter des
Bezirks- und A r­
menvorstehers.
Nr. 254-280 Bäckerstraße,
Nr. 281—288 Marienstraße, Sir. 289
bis 292 Allst. Markt
Revier — Nr.
künstliche Zähne u. M"!"
181—209 Katharinenstr.
Brauereibes.
Kauffmann
Revier - Nr. 210-226 Neust. Markt,
Hospitalstraße
Kaufmann
Liszewski
IV. Bezirk oder Culmer-Quartier Restaurateur
Nicolai
von Nr. 293- 389 Altstadt
(Mauerstr.)
2. Revier - Nr. 251-270 Junkerstraße,
Neust. Markt, Elisabethstraße, Große
Gerberstraße
Scklossermstr. ist gleichzeitig
Elemente (1 L 3 Mk.) Kn"'" L -i^
R. Thomas Stellvertreter des Elektrische Glocken 3,50 M -,
Bezirks- und Ar­ draht 4 Pf. vro M tr. rc.
menvorstehers.
3. Revier — Nr. 271-286 Große Gerberstraße
Kaufmann
I . Czaruecki
4. Revier - Nr. 287-310 Elisabeths^,
Schloßstraße und vorm. Jakobsthor
Sckuhm.-Mst.
Wunsch
B üchsenm acher
I. Revier — Die Fischerei-Vorstadt
LandsckaftsgärtnerBrohm
2. Revier — I. Linie der BrombergerVorstadt, Thalstraße und die Ostseite
der Schulstraße zwischen I. und II. Linie
Restaurateur
Zwieg
3. Revier — Die II. Linie der Bromb.Vorst. von dem Pastorschen Grundstück
bis zur Sckulstr. und Ostseite der letzteren
zwischen Mellinstraße und Sieckenhaus
Tischlermeister ist gleichzeitig
Fehlauer Stellvertreter des
Zur Sommersaison offerirt
Bezirks- und A r­ haltiges Lager in Luxuswagen,, i.
menvorstehers.
«>>d
Barbier Koch
Revier — Nr. 354/6-389 Maucrstraße
Bäckermeister ist gleichzeitig
Stellvertreter des
Sichtau
Bezirks- und A r­
menvorstehers.
3. Revier — III. Linie, Hirtenkathe und
der zwischen III. und II. Linie belegene
Theil der Ulanenstraße
Lehrer Sieg
Glasermeister ist gleichzeitig
Stellvertreter des
Hell
Bezirks- und A r­
menvorstehers.
Tapezierer
Schall
VI. Bezirk oder St. Nikolai-Quar­
tier von 1—111 Neustadt
1. Revier —
2.
3.
Revier —
Revier —
4. Revier -
Nr. 1—18 Neustadt
Nr. 19-76 Neustadt
Nr. 77—91 Neustadt
Nr. 92-111 Neustadt
c. »-»mann, ««!>'"
Kaufmann
I . Grosser
Elektrische
Rnt.H.Berndt
ist gleichzeitig
Stellvertreter des
Bezirks- und A r­
menvorstehers.
,
H a u s le L e g v llp ^
ist gleichzeitig
Stellvertreter des
Bezirks- und Armenvorstehers.
SicherheitsleitttN!!
gegen Einbruch,
^ ? jl
TrlcphonanlA..
5. kaäsek. Schlosse»'»^
M ^Ä S S !
N.-C.-V. Nr. 1 -1 3
2. Revier -
N.-C.-V. Nr. 14-50
3. Revier -
N.-C.-V. Nr. 51-59
4. Revier -
N.-C.-V. von Nr. 60 ab
Bauuntern.
Wichmann
S. Revier -
A.-C.-V. (Nr. 135-203)
Kuustgärtner
Hinhe
Kunstgärtner ist gleichzeitig
Stellvertreter des
Zorn
Bezirks- und A r­
gescyai
menvorstehers.
Wegen Aufgabe des LadeNg'
emer. Lehrer
sämmtliche
, i' 6 ^
ft
Ebel
zu herabgesetzten Preisen ^ ^,erd^
Todtengräber
p a ra tu ren sowie Bestellungen
Böhlke
I? . V « p 8 l » i r , H - t t r g A ' " -
Kaufmann
Kunhe
1. Revier — Neue Jakobs-Vorst. II. Linie
Buchhändler
W. Lambeck
«hf
werden billigst und unter Gar
führt von
1. Revier -
XI. Bezirk oder Alt- und NeuJakobs-Vorstadt Quartier
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»Ich,
R l« » e Ir « r - r d o r N .
Buchhändler
Matthesius
Nr. 402-428 Schiller- und
Schuhmacherstraße
Allst. Markt
und M billigen Prcüe''^>l"^
j M - Reparaturen werde»
und billigst ausgeführt.
,
X. Bezirk oder Alt- und Neu- Fleischermstr.
A. Wakarecy
Culmer Vorstadt-Quartier
Revier —
« dm
I i»
3.
Nr. 429—463 Breitestraße,
1.6>vin L
Krllistfahrkk, E
Rentier
Schulze
Revier —
,K»
IXd. Bezirk umfaßt den westlichen Holzhändler
Theil der Bromberger-Vorstadt Th. Himmer
von der Schulstraße ab
2. Revier — Mellinstraße von der Schul­
straße ab (inkl. deren Westseite) u. Hofstr.
Nr. 390—401 Mauerstraße
>!(
!^h!
Hotelbesitzer
Winkler
3.
.-SS
»5
!»>»
Revier — Nr. 3l9—353 Grabenstraße,
Schuhmacherstraße, Culmerstraße
2.
F-K
Rentier
Wegner
2.
V. Bezirk oder Friedrich Wilhelm
Quartier von Nr. 390—463
Altstadt
tz
i>a-b)Ä
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Sckuhm.-Mst.
Philipp
1. Revier —
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Nr. 293-318 Allst. Markt,
Culmerstraße (304—310) Klosterstraße
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1. Revier — Brombergerstraße, Ziegelei,
Czarka- und Ziegelei-Kämpe, Finkenthal,
Winkenau, Fort IVa und der zwischen
der Bromberger- und Mellinstraße belegene Theil der Ulanenstraße
1. Revier -
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1. Revier - Nr. 227—250 Jakobs-.Hunde-,
Junkerstraße, Neust. Markt (231-237)
IXa. Bezirk oder Fischerei- und
Bromberger-Vorstadt I. und II.
Linie bis zur Schulstraße
Rentier
Hirschberger
1. Revier
Heilgehilfe
O. Arndt
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Goldfüllungen u. s- * '..ej
X. 8mierrelc. Dem»'.
Gerechteftraße
Tischlermeister ist gleichzeitig
Bartlewski jn. Stellvertreter des
Bezirks- und Ar­
menvorstehers.
- Nr. 163-192 Heiligegeist­
straße, Windgasse, Bäckerstraße, Coppernikusstraße, St. Annenstraße
III. Bezirk oder St. Marien-Qnartier von Nr. 193- 292 Altstadt
Bemerkungen
VIII. Bezirk oderSt. Jakobs-Quar- Kaufmann
tier von Nr. 227-310 Neustadt A. Rittweger
Kaufmann
Carl Pichert
1. Revier —
Revier - Nr. 112-146 Gerechtestraß«.
Neust. Markt
2. Revier — Nr. 147—180 Tuchmacherstr.
3.
3.
Armen­
deputirte
VII. Bezirk oder Tuchmacher-Quar­
tier von Nr. 112- 226 Neustadt
I. Bezirk oder Johannes-Quartier
von Nr. 1-1N1 Altstadt
1. Revier -
Bezirks- u. A r­
menvorsteher
2. Revier - - Neue Jakobs-Vorst. I. Linie
und die Häuserreihe an der Weichsel­
seite der Alten Jakobs-Vorstadt
ScklachthausJnsp. Krause
v
„ . che^d
Die von der Kaiser!.
physiol. Bcrsuä,Sstat>on>
be> Ar>'
Obstbau zu Klostcrneub l^ ,, )l»
Bäckermeister
Paczkowski
srllnit» von n
io kire re N
sowie
mehreren
bi
täten begutachteten^
raren
oeguiawrcrc»
3. Revier — die andere Häuserreihe aus
der Alten Jakobs-Vorstadt (Schulreihe)
Kaufm. Post
Lehrer
Tornow
ist gleichzeitig
Stellvertreter des
Bezirks- und A r­
menvorstehers.
^
Medilii,«lK5..sind zu en-gro8
en-geo«- * " - ^
,,
-G -rcchtestraß-^fohl-nA n die ausscheidenden Herren Bezirks- und Armenvorsteher richten w ir das ergebene Ersuchen, ihren Nachfolgern alle auf die Armenpflege in ihren
Bezirken und Revieren bezügl. Papiere übergeben und die Herren m it den einschlägigen Verhältnissen bekannt machen zu wollen (S e ite 15 § 6 der Arm en­
ordnung.)
Gleichzeitig ersuchen w ir die Herren Vorsteher, in das nächste Sitzungsprotokoll auch über die Befolgung des § 13 ebd. (S . 18) einen Vermerk
aufnehmen zu wollen.
Thorn
Spezialität für B
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Schinken- u.
den 20. J u l i 1891.
Der Magistrat.
Druck und Verlag von k. Dombro«»ki i« Thor».
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