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PHILIPPE CURDY, URS LEUZINGER
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ABSTRACT
P. Curdy, U. Leuzinger 2012. Archaeological research in the Swiss Alps Though at a first glance they may appear uninhabited the Alps have never been, even during
prehistory, an impassable barrier of eternal ice and stone walls. From the dawn of time the region
was penetrated by humans who came to hunt game and to grow crops. They found that the Alpine
meadows were suited for settlement and also a zone rich in resources and important for travel
and communication. Numerous projects of interdisciplinary research (surface surveys and excavations) made in the Alps make possible relatively accurate reconstruction of the early phases of
occupation in the region. The case study presented here is the site Zermatt-Alp Hermettji.
K e y w o r d s: Alps; prehistoric settlement; Zermatt-Alp Hermettji; climate change
Received: 01.06.2012; Revised: 11.09.2012; Revised: 17.09.2012; Accepted: 29.11.2012
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jedoch sehr abwechslungsreich. Exposition, Erosion, Klima und Vegetation
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PHILIPPE CURDY, URS LEUZINGER
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vor (P r a z et al. 2000).
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34
PHILIPPE CURDY, URS LEUZINGER
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nand Keller und Paul Vionnet sind es dann v.a. die Publikationen von Burkhard
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Schweiz konzentrieren sich zwei Drittel auf den Alpenraum (Tessin: ca. 400,
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Abb. 3. Felsgravierungen mit Schalen und konzentrischen Kreisen auf der Platte III
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und untersuchte seit 1971 zahlreiche Funde und Befunde von abgegangenen
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Schwerpunkt noch vorwiegend in der Beschreibung der Bauweise, Stratigrafie
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die Integration von historischen Quellen, Flurnamen, Klimadaten usw. Dank
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PHILIPPE CURDY, URS LEUZINGER
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aus dem Eis (F l e c k i n g e r 2011). Die hervorragend erhaltene Gletschermu = ‚$! ! Q %!
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dem Eis gestorben ist: Auf einem
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einem regelrechten Boom in der ar 3 ?
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sei im Folgenden der Abri Alp Hermettji kurz vorgetellt. Dieser liegt auf dem
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und 1997 wurden Forschungsgrabungen von einem Team des Schweizerischen
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2003; L e u z i n g e r, C u r d y 2010).
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PHILIPPE CURDY, URS LEUZINGER
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1996 in der Fundstelle Zermatt X 3 _`` Q#
Insgesamt wurden 22 Quadrat‰
Photo: AATG, U. Leuzinger.
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39
Stratigrafie und Datierung
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in die mittlere Bronzezeit erstrecken.
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40
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Die Feuerstellen
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gerplatzes im Verlaufe der Zeit
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der C14-Daten, der Funde sowie der stratigrafischen Lage
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mindestens eine Feuerstelle
vorhanden.
Bei fast allen Feuerstellen
wurde eine flache, begrenzte
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Holzkohleablagerungen zeigen,
dass oft mehrere Feuer in ein
und derselben Grube entfacht
worden sind. Da der Lagerplatz
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ste das Brennholz zum Abri geschleppt werden. Die botaniAbb. 9. Zermatt-Alp Hermettji, mesolithische Holzkohle- schen Analysen zeigten, dass
schicht bei
Abstich
10. Im Vordergrund
die eingetiefte
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Feuerstelle
14;
Photo: AATG, U.
Leuzinger.
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dem Neolithikum nimmt dann der Anteil an Kiefern- bzw. Arvenholz massiv
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siltigen Sanden eingebettet sind, handelt es sich um die Brandschuttreste, die
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Fundmaterial
Die vier Grabungskampagnen lieferten insgesamt 370 Funde: 313 Steinartefakte, 31 Keramikscherben, 24 Knochensplitter sowie je ein moderner Frucht ! ? / 3$ %! = !! ! ! 3 @ < !
kleinsten Objekte habhaft zu werden, wurde der gesamte Aushub zudem durch
42
PHILIPPE CURDY, URS LEUZINGER
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blieben doch zahlreiche Bergkristallabsplisse sowie 24 winzige, verkohlte Kno ! 3 /= *#@!/tefakte besteht aus glasklarem
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der vermutlich aus der Region
(Oberwallis) stammt oder aus
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Grundformen ist offensichtlich,
dass in allen Perioden kleine
und ganze Bergkristallprismen
in die Fundstelle eingebracht
wurden. Diese hat man anschliessend im Abri mit mehr
oder weniger Geschick zerlegt
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insbesondere sechs kleine, po‡! ƒQ$ =schlagprodukte mit Resten der
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Schlageigenschaften von Berg$ @Q$@3Q !== ` / = # !Q3!
1997. In den feinen Siebmaschen blieben zahlreiche
Grundformen sowie die fertigen
Absplisse aus Bergkristall sowie kalzinierte Knochen 3
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Kratzer, vier retuschierte Lamellen, eine retuschierte Klinge, drei retuschierte
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Bemerkenswert sind zehn Objekte aus Silex oder Radiolarit. Im Gegensatz
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Abb. 11. Zermatt-Alp Hermettji. Fundmaterial aus Bergkristall;
Zeichnungen: U. Leuzinger.
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PHILIPPE CURDY, URS LEUZINGER
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Feuergrube 10, wo es liegen blieb.
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worden sind. Neben Fleischspeisen wurden wohl auch Eintopfgerichte gekocht.
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Interpretation der Fundstelle
Da sich lediglich Steinwerkzeuge, ein Keramiktopf sowie einige Feuerstellen
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46
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suchen hatte, ziemlich schwierig. Insgesamt sind vier Szenarien denkbar, die
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konnten.
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bei Sitten. 1. Zermatt-Alp Hermettji, 2. Zermatt-Furgg Garten, 3. Evolène-Bricola,
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wobei sich nach wie vor die meisten Stationen auf der italienischen Seite
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Valtournanche die Gebiete um Zermatt durchstreift haben und kurzfristig
im Abri Hermettji Halt machten. Vielleicht gelangte damals der kleine
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Koprolithen von Schafen oder Ziegen, die in einer solchen Bergerie sonst
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!@=$!= ]!!%!+QW‚$$Q3=3!
Zudem lagen in den Fundschichten auch keinerlei Abfallprodukte, die auf
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sowie zur chronologischen Einordnung der Funde und Befunde (L e u z i n g e r,
C u r d y 2010).
Eine bemerkenswerte Entdeckung bildet sicher die Fundstelle vom Schni! J_ Q#Y @% ! ‚ \=! ! ! M X
3! < 4= 3 ‚ $W \=$ ‚kenrinde. Dank ihrer Fundmeldung konnten auf einem abschmelzenden Schnee3! @% `` ! `` @ % "! !3%!J/ X 3 + ``Y
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Der Alpenraum ist zwar mittlerweile auch in der Schweiz punktuell recht gut
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Seilbahnstationen, Kanalisationen, Alperschliessungen, Staudammprojekte und
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4
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+4
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