Wohlstand und Luxus in der mittelalterlichen Stadt Breslau

Transkrypt

Wohlstand und Luxus in der mittelalterlichen Stadt Breslau
Wohlstand und Luxus in der mittelalterlichen Stadt Breslau
von Jerzy Piekalski
In jeder Epoche und jeder Kulturzone ist das Streben nach Verbesserung
seiner Lebensqualität eine unzertrennliche Eigenschaft des Menschen. Wirksamkeit
dieses Strebens wurde durch wirtschaftliche, politische, natürliche Faktoren und ein
kompliziertes System von ethischen Geboten und Verboten, durch Tradition und
Ideale an Schönheit und Mode determiniert. Als Luxus verstand man alles, was nicht
lebensnotwendig war, was über das Übliche hinausging, was dem Komfort des
Besitzers diente und dessen Status hervorhob. Die mittelalterliche Stadt des
Abendlandes – mit ihren wirtschaftlichen und privaten Freiheiten – gab zum ersten
Mal in der Geschichte unseres Kontinents den über die engen sozialen Eliten
hinausgegangenen, relativ vielen Gruppen der Menschen, die Möglichkeit den hohen
Lebensstandard zu erreichen. Nach Fernand Braudel (1979, 157-275), Historiker der
Gesellschaft und Wirtschaft, war das Treben nach Luxus ein wichtiger Faktor der
zivilisatorischen Entwicklung. In diesem Referat werden wir versuchen als erstes die
Grenze zwischen Wohlstand und Luxus im Bewusstsein der Bürger des
mittelalterlichen Breslaus zu identifizieren und zweitens eine Antwort zu finden
wem und in welchem Grade die Luxusgüter zugänglich waren.
Als grundlegend für unsere Erwägungen zu diesem Problem scheint uns die
Frage nach dem Standard der bürgerlichen Wohnung, nach dem was als gewöhnlich
galt und was über die gewöhnlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Bürgers
hinausging. Unser jetziges Wissen über die Bauweise im mittelalterlichen Breslau
ermöglicht uns auf Beispiele der Teilung der Hauskonstruktion in Stockwerke
hinzuweisen. Im 13. Jahrhundert, wie es scheint, waren zweistöckige
Fachwerkhäuser (Abb. 1) genügend für eine bürgerliche Familie. Das Haus nahm im
Durchschnitt eine Fläche von etwa 30 qm ein. Der untere Stockwerk, teilweise
eingetieft, diente als Werkstatt oder Lagerraum, der mit dem offen beheizte obere
Stock als Wohnraum. Wann genau die innere Teilung der Wohnfläche eingeführt
und zum notwendigen Standard wurde wissen wir nicht. Solche Häuser standen in
den Strassen. Eingänge befanden sich hinter den Häuser, an der Hofseite. Zum
oberen Stockwerk gelangte man durch die Außentreppe. Ein solches mehrfach
wiederholtes Schema, die archäologisch an vielen Stellen der Stadt bestätigt wurde,
lässt die Annahme zu, dass im Breslau im 13. Jh. genau dieses Model die übliche
Form des Hauses darstellte (Kaźmierczyk 1966-70, Teil. 1, 164-168. Piekalski 1996;
2004, 176-181. Niegoda 2005, 70-71).
Zu dieser Zeit wurden jedoch in Breslau, meistens in der unmittelbaren Nähe
des Rings (so wurde in schlesischen Städten der Markt genannt), die Häuser von
wesentlich höherer Qualität gebaut. Diese Häuser mit Wänden aus Ziegelsteinen
hatten zwei oder drei Stockwerke, wobei der untere teilweise eingetieft war. Deren
Fläche war unterschiedlich und hing von der Breite des Grundstücks ab. Die größten
von denen nahmen im 13. Jh. die Fläche von etwa 200 qm ein, also erheblich mehr als
die Holzhäuser. Besonders repräsentativ waren die an der westlichen Seite des Rings
errichteten Häuser, wo sich die Kaufleute niederließen, unter deren zwei gut
erhaltene Bauten an der Parzelle Nr. 6 (Abb. 2). Beide hatten die Fläche von etwa 106
qm und wurden von den Forschern als dreistöckige rekonstruiert (Chorowska,
Lasota, Rozpędowski 1994; 1995). Der noch im 13. Jh. durchgeführte Ausbau beider
Häuser und ihr späteres „Zusammenwachsen“ vergrößerte die Hausfläche zu 379
qm. Das zeigt uns die Richtung der Verwirklichung des Komforts und Prestige im
Wohnbereich. Die funktional differenzierten Innenräume hatten unterschiedliche
Höhe, die sicherlich den Bedürfnissen der Bewohner angepasst worden war. In dem
nördlichen Haus mit seiner Höhe von 2,7 m war der Erdgeschoß der höchste
Stockwerk, der erste Obergeschoß war 2,6 m und der zweite 2,4 m hoch. Im
südlichen Haus sind andere Regel zu beobachten: hier hatte der Erdgeschoß die
Höhe von 3,5 m, der erste Obergeschoß war 80 cm niedriger aber der zweite
Obergeschoß dagegen hatte nicht weniger als 4,5 m, was auf seinen repräsentativen
Charakter deutet. Die ersten und zweiten Obergeschosse wurden durch Kamine
beheizt. Bei Tageslicht waren die Räume durch Fenster erhellt und abends durch die
in Wandnischen aufgestellten Kerzen. Die aus Ziegelsteinen errichteten Wände
wurden von Innen rot bemalt und die Fugen mit der weißen Kalkfarbe betont. Das
Haus am Ring Nr. 6, wie auch die anderen in der Nahbarschaft, erfüllte und
entwickelte seine repräsentativen Funktionen auch im ausgehenden Mittelalter und
in der Neuzeit weiter. In 15.-16. Jh. gehörte es zum Besitz der kaufmännischen
Familie Boner, die ihre Geschäfte in Breslau, Nürnberg und Krakau tätigte (Abb. 3).
Breslauer Stadtrat empfing dort Gäste von Rang, unter anderen die Böhmischen
Könige Ladislaus Jagiellończyk im Jahre 1511 und Ferdinand I. Habsburg in 1527
(Chorowska 1999).
Erwähnenswert ist dabei, dass das Modell des Wohnkomforts im
mittelalterlichen Breslau keineswegs unveränderlich und konstant war. Die die
Hauskonstruktionstabilität, Feuerbeständigkeit, Beheizungsqualität sowie den
Rauchfang betreffenden Anforderungen waren in 14.-16. Jh. immer höher. Die
reichsten Patrizierfamilien errichteten außerdem auf ihren Gütern außerhalb der
Stadt Residenzen nach dem Muster von Wohnsitzen des Adels (Kutzner 1990.
Chorowska, Lasota 2002).
Die Bedürfnisse nach dem Luxus verspürten nicht nur die Patrizier, deren
finanzielle Möglichkeiten die Erlangung nach Prunk und Pracht in ihren Häusern
erlaubten. Einzelne Elemente der Luxusgüter könnten auch wohlsituierten Bürger in
ihre Häuser einführen. Ein gutes Beispiel eines solchen „Hauch des Luxus“ ist der
kostbare Kachelofen, der neben den Relikten des Henkershauses aus dem 15. Jh.
entdeckt wurde, in einem elenden Stadtviertel an der Stockgasse/Więzienna 10-11
(Abb. 4. Dymek 1995, 29-31, 247-249; 1999).
Die Topographie der archäologischen Funde und Befunde lässt die Schlüsse
ziehen, dass auch der nicht übermäßig reiche (wohlhabende) Bürger die
Gebrauchsgegenstände mit größerem als notwendig Wert oder höherer Qualität
benutzen oder nur besitzen haben könnte. Wenn es auch nur die Tischeinrichtung
betrifft, wie Metall-, Glass- oder prachtvolles Keramikgeschirr.
Zinnernes Tischgeschirr taucht selten in den Kulturschichten auf, deswegen ist
es schwierig anhand der archäologischen Methode deren Zahl, Bereich sowie die
Funktion in bürgerlichen Haushalten zu bestimmen. Die Auswertung der
schriftlichen Quellen scheint in dieser Hinsicht eine bessere Technik zu sein. Aus der
Analyse der Testamente wissen wir, dass im Spätmittelalter und in der frühen
Neuzeit das Tischgeschirr aus Metall als Luxusware galt, war aber keinesfalls selten
und ungewöhnlich. Einem einzigen kleinen Krug aus Zinn, der wir aus den
Grabungen in Breslau kennen und der meist als Hansekanne bekannt ist, wurde eher
eine symbolische Funktion zugeschrieben und möglicherweise eine Verbindung zu
der Pilgerbewegung (Abb. 5). Die an der Innenseite des Bodens geprägte Darstellung
der Kreuzigung Christi suggeriert eine solche Interpretationsmöglichkeit
(Wachowski 2005, 146-147, 156).
Archäologische Quellen hingegen überzeugen, dass sich die wohlhabenden
Bürger Trinkgefäße aus Glas leisten könnten. Glasgefäße treten in den Bürgerhäusern
in der 2. Hälfte des 13. Jh. auf und dessen Zugänglichkeit war mit der Zeit immer
leichter, umso mehr weil es in der nahe liegenden Glasbläsereien oder Glashütten in
Riesengebirge hergestellt wurde. Am häufigsten wurden die hohen Stangenbecher
benutzt, in der Literatur als Stangenbecher böhmischen Typs (Abb. 6a-b) bekannt
sind. Als besonders prachtvoll galten die importierten Glaswaren aus Böhmen und
Süddeutschen Ländern (Nowosielska 2004. Biszkont 2005, 27-55).
Wie es scheint, im Falle der Städte des Binnenlandes, waren es die
Transportpreise, die den intensiven Handel mit Keramikwaren hemmten.
Dementsprechend brachte die archäologische Forschung Breslaus keinen großen
Sammlungen der prachtvollen Keramik mit sich. Nur ausnahmsweise tritt dort der
mittelalterliche Steinzeug aus den rheinischen Zentren auf oder der aus der
niedersächsischen Töpfereien. Es kommen jedoch Entdeckungen der zweifellos
luxuriösen Keramik vor, wie die in Lausitz im 15. Jh. hergestellten Gefäße der „Falke
Gruppe“ (Jastrzębski, Piekalski, Wysocka 2001, 342. Stephan, Gaimster 2003. Stephan
2004, 318-324). Bemerkenswert ist dabei, dass diese Gefäße aus einer Kloake
geborgen sind, die sich in einem bis zum 16. Jh. als Vorstadt betrachteten Stadtzone
befand und nicht auf einer Parzelle des Patriziers (Abb. 7a-b). Zu der Gruppe der
Gegenstände, die der „gehobenen Tischkultur“ zuzurechnen sind, gehört auch
Essbesteck, wie z.B. die Messer mit verzierten Griffen aus Bein und der reicht
verzierte Schöpflöffel (Abb. 8).
Gewürzwaren und der importierte Wein ausgenommen gehörte das Wildbret
zu den Luxusprodukten der mittelalterlichen Küche der Breslauer Bürger. Dass die
Jagd durch feudales Regale geregelt worden war, war auch der Verzehr der
Wildtiere ein Privileg der Elite. Demnach gab es Reh, Hirsch, Wildschwein, sogar
selbst der Hase, eine Seltenheit auf dem bürgerlichen Tisch. Anhand der Auswertung
der als Küchenabfälle betrachteten Knochensammlungen kann man feststellen, dass
die Knochenreste vom Wild nur an bestimmten Parzellen auftreten und dazu immer
in geringem Anteil (Piekalski 1993, 178-182. Socha, Stefaniak, Wiszniowska 1999, 154155. Wiszniowska, Stefaniak, Socha 2001, 230-231; 2005, 156).
Spiele und Unterhaltung gestalteten den Alltag in mittelalterlichen Stadt
mannigfaltig und spielten dabei eine wesentliche Rolle als Verbindung zu der
geistlichen Kultur (Huizinga 1967). Hier gehört Schachspiel, das auch in
archäologischen Funden aus Breslau nachgewiesen ist (Abb. 9. Vergleichanalyse in
Wachowski, Witkowski, 2005, 73-81). Einige Spiele könnte man auch als das nicht für
alle zugängliches Luxus betrachten, das offen von den städtischen und kirchlichen
Obrigkeiten verboten oder zumindest missbilligt war. An der Grenze zwischen
Hygiene, Unterhaltung und Laster oder geradezu Sünde befanden sich die Bräuche,
die wir aus den mittelalterlichen Bädern kennen (Abb. 10). Breslauer Ausgabe des
Buches Valerius Maximus stellte um 1470 das Badehaus als Freudenhaus dar, eine
Stätte des Badens, der freien Liebe und der Gelage, wo in Begleitung von Musik und
den frivolen Damen die Bürger die Zeit zu verbringen wussten. Ein solches
Badehaus, wie die Breslauer Tradition bekannt gibt, hätte auch selbst Kaiser Karl IV.
besucht, wenn auch nur incognito.
Einzelne prachtvolle Gegenstände, wie z. B. der mit der Maria
Verkündigungsszene verzierten Spiegelrahmen (Abb.11; Sachs 1982, 167-168),
könnten einfach die Freude an dem Alltag bereiten und ihm schmücken oder auch
den Zeremonien und symbolischen Aktivitäten den Glanz beilegen, wie der
persönliche Siegelring (Abb. 12; Wodziński 1996, 433) oder der Futteraleinband für
den Text des Zunfteides (sehe Sachs 1982, 147-166. Ornamenta silesiae 2000).
Erhebliche innere Differenzierung der Stadtgemeinde und schwer
überwindbare Gliederung der Gesellschaft in Patriziat, handwerklichen Plebs und
das gemeine Volk ohne die bürgerlichen Rechte stellen die typischen Merkmale einer
mittelalterlichen Stadt dar. Bestattungsbräuche setzten die hierarchischen
Verhältnisse der irdischen Welt fort. Die armen Bürger wurden gewöhnlich auf den
Friedhöfen bei Kirchen von Franziskaner oder Dominikaner beigesetzt. Die letzte
Ruhestätte des wohlhabenden Bürgers war auf seinem Pfarrfriedhof. Beisetzung des
Toten in dem Kircheninnere, in eine Schiff war schon eine Auszeichnung aber die im
Chorbereich war eine große Ehre, hochgestellten Persönlichkeiten, Kirchenmännern,
Stiftern, großen Patrizier, die sich durch ihre Wohltaten um die Stadt und die Kirche
besonders verdient machten. In der Pfarrkirche zu Hl. Elisabeth in Breslau fanden
die Mitglieder der Patrizierfamilien aus dem 14.-15. Jh. ihre letzte Ruhe in
Familiengräber, deren Wände aus Backsteinen aufgestellt waren (Abb. 13-14). Der
direkt vor dem Hauptaltar der Kirche der älteren Phase platzierte Grab des
Wollekaufmanns, Schöffen and Mitglieds des Stadtrates Merkelo Grasevingirs
könnte als außergewöhnlich betrachtet werden. Der Grab wurde mit der Grabtafel
aus Granit mit Inschrift bedeckt, die aus Namen und Todesdatum besteht:
MERKELO GRASEVINGIR DIE TRINITATIS+ANNO DOMINI MCCCXXXIII OBIIT
(Lasota, Piekalski 1997). Es ist hier zu bemerken, dass es die älteste uns bekannte
Grabtafel mit Inschrift aus Breslau, die dem Breslauer Bürger, Anhänger des
christlichen Glaubens gewidmet wurde (Abb. 15). Früher, seit dem Anfang des 13. Jh.
wurden nur die Gräber der jüdischer Gemeinde Mitglieder mit den Grabtafeln mit
Inschriften versehen (Wodziński 1996, 167-197).
Zum Schluss
Der kurze Überblick auf die uns bekannten Erscheinungen und Funden lässt
die Feststellung zu, dass im mittelalterlichen Breslau und auch in den anderen
Städten der mitteleuropäischen Kulturzone das Streben nach der Verbesserung des
Lebensstandards für alle Schichten der städtischen Gesellschaft kennzeichnend war.
Die Grenze zwischen dem, was gewöhnlich und dem, was über die üblichen
Bedürfnisse des Lebens hinausging, war nicht konstant. Die Objekte der
Lebensgestaltung, die im Haus des Patriziers alltäglich verwendet waren, könnten in
den Häuser von ärmeren Handwerkern als Luxusgüter und Besonderheiten
angesehen werden und als solche sehr gezielt für Vorsorge eingesetzt. Auf Grund
dessen ist eine richtige Mengenauswertung der beweglichen Funde erschwert. Die
wirklich wertvollen Gegenstände waren besonders sorgfältig behütet und selten
gelangten in die Kulturschichten. Dennoch auch innerhalb der Bürgerparzellen der
ärmeren Stadtbewohner sind einzelne Gebrauchsgegenstände oder Geräte von
höherer Qualität gefunden. Solche Gegenstände dienten nicht nur zum Ausdruck
sozialen Prestiges und Wohlstands, sowie zur Verbesserung des Komforts des
Benutzers oder zur Betonung der Bedeutung von Zeremonien und Symbole.
Luxusgüter könnten als Mittel zur Befriedigung der Bedürfnisse nach Prunk und
Schönheit angesehen werden. In vielen Sphären des Lebens von der Geburt an bis
zum Tode war dieses Verlangen nach Luxus präsent.
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Summary
Nieodłączną cechą człowieka w każdej epoce i strefie kulturowej jest dążenie
do poprawy warunków swego bytu. Skuteczność tego dążenia determinowana była
czynnikami gospodarczymi, naturalnymi, politycznymi oraz skomplikowanym
systemem nakazów i zakazów etycznych, tradycji oraz wzorców piękna i mody. Za
luksus uważano to, co wykracza ponad potrzeby podstawowe i niezbędne, podnosi
komfort i status właściciela. Średniowieczne miasto europejskiego Zachodu – z
dużym zakresem wolności gospodarczej i osobistej – dawało, po raz pierwszy w
dziejach naszego kontynentu, możliwość osiągnięcia wysokiego poziomu życia
przez relatywnie liczne grupy ludzi, wykraczające poza ścisłe elity społeczne. Celem
obecnego referatu jest, po pierwsze, próba identyfikacji granicy między dobrobytem
a luksusem w świadomości mieszczan średniowiecznego Wrocławia, i po drugie,
próba odpowiedzi na pytanie, komu i w jakim stopniu luksus był dostępny.
Źródła archeologiczne pozwoliły przeanalizować kilka zagadnień ważnych
dla tematu referatu. Należy do nich zróżnicowanie warunków mieszkania. Uznano,
że przeciętne potrzeby wyznaczał dom mieszczański zbudowany jako fachwerk o
dwóch kondygnacjach. Luksusem był dom z cegieł, o wysokości dwu lub trzech
kondygnacji. W późnym średniowieczu i w czasach nowożytnych najbogatsze
rodziny budowały rezydencje poza miastem. Podniesieniem standardu codzienności
było ogrzewanie domu piecem ze zdobionych kafli, urozmaicenie kultury stołu
naczyniami cynowymi, szklanymi i importowaną ceramiką. Do luksusu zaliczono
pojedyncze, wyróżniające się przedmioty użytkowe o znaczeniu symbolicznym bądź
związane z zabawą. Ściśle reglamentowanym luksusem był pochówek w kościele, a
zwłaszcza w obrębie chóru.
Przegląd znanych nam zjawisk i zabytków pozwala przyjąć, że w
średniowiecznym Wrocławiu, a można sądzić, że także w innych miastach
środkowoeuropejskiej strefy kulturowej, dążenie do poprawy poziomu życia
cechowało wszystkie grupy miejskiej społeczności. Granica między tym, co
zwyczajne, a tym, co wykraczało ponad przyjęte potrzeby bytowania nie była stała.
To, co w domu patrycjusza należało do codziennego wyposażenia, w domach
uboższych rodzin rzemieślniczych i plebejskich mogło uchodzić za luksus. Właściwą
analizę ilościową luksusowych zabytków ruchomych utrudnia fakt, że przedmioty o
dużej wartości były przez użytkowników szczególnie strzeżone i rzadko trafiały do
warstwy kulturowej. Tym niemniej, możemy stwierdzić, ze także w obrębie
uboższych działek mieszczańskich odnajdujemy choćby pojedyncze przedmioty i
urządzenia wyróżniające się jakością. Służyły one nie tylko poprawie komfortu życia,
ale także urozmaiceniu codzienności, podniesieniu statusu użytkownika, a niekiedy
podkreślenie znaczenia ceremonii i symbolu. Blichtr mógł służyć własnej
przyjemności lub podnosił prestiż w oczach otoczenia.
Verzeichnis der Abbildungen
Abb. 1. Breslau, ul. Igielna/Nadlergasse 8. Zeichnerische Rekonstruktion des
Fachwerkhauses, nach 1236, gezeichnet von N. Lenkow
Abb. 2. Breslau, Rynek/Ring 6. Zeichnerische Rekonstruktion der hinteren
Wände der Backsteinhäuser aus dem 13. Jahrhundert. Nach M. Chorowska
Abb. 3. Breslau, Rynek/Ring 6. Wappenmotiv der Familie Boner auf der
inneren Wand, Spätmittelalter, Erhaltungszustand von 1984 r. Fot. von Z.
Nowakowski (nach M. Chorowska)
Abb. 4. Breslau, ul. Więzienna/Stockgasse 11. Ofenkacheln, 15. Jahrhundert.
Gezeichnet von T. Demidziuk, nach K. Dymek
Abb. 5. Breslau, ul. Uniwersytecka/Judengasse 10, Hansekane, 15.
Jahrhundert
Abb. 6a. Breslau, ul. Szewska/Schuhbrücke 71/Wita Stwosza/Albrechtstrasse
5. Stangenbecher, 15. Jahrhundert. Nach J. Biszkont
Abb. 6b. Breslau, ul. św. Mikołaja/Nikolaistrasse 26. Stangenbecher, 15.
Jahrhundert. Nach J. Biszkont
Abb. 7a. Breslau, ul. św. Mikołaja/Nikolaistrasse 22. Bartmannskrug der
„Falke Gruppe”, 15. Jahrhundert, gezeichnet von N. Lenkow
Abb. 7b. Breslau, ul. św. Mikołaja/Nikolaistrasse 22. Bartmannskrug und
Stangenbecher der „Falke Gruppe”, 15. Jahrhundert, gezeichnet von N. Lenkow
Abb. 8. Breslau, ul. św. Mikołaja/Nikolaistrasse 23-24, a – Anthropomorphe
Verzierung des Messergriffes aus Bein, b – Zoomorphe Verzierung des Messergriffes
aus Bein, c – reicht verzierter Schöpflöffel aus Holz, 15. Jahrhundert. Nach
Jastrzębski, Piekalski, Wysocka 2001
Abb. 9. Breslau, ul. Uniwersytecka/Judengasse 10. Schachfigur aus
Hirschgeweih, 13. Jahrhundert. Nach K. Wachowski, J. Witkowski 2005
Abb. 10. Badehaus. Breslauer Buch Valerius Maximus, 15. Jahrhundert
Abb. 11. Breslau. Elfenbeinerne Spiegeleinfassung aus dem Besitz der MariaMagdalena-Kirche, franzosisches Import, 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, nach. R.
Sachs
Abb. 12. Breslau. Siegelring mit der Inschrift auf der Vorderseite auf hebräisch:
Mein Siegel; Aba der Sohn von Aba. Inschrift auf der Rückseite: Mein Glück, mein
Glück verstärke dich! Amen. Amen. Amen. Sela. Es hat nicht zu tun mit den
Praktiken von Ammoriten, 14.-15. Jahrhundert, nach M. Wodziński 1996
Abb. 13. Breslau. St. Elisabeth Kirche, Lage der Gräber im Chorbereich, 14.
Jahrhundert. Nach C. Lasota, J. Piekalski
Abb. 14 . Breslau. St. Elisabeth Kirche, spätmittelalterliches dreifaches
Familiengrab aus Backstein, 14. Jahrhundert, Fot. von R. Sierka
Abb. 15. Breslau. St. Elisabeth Kirche, Grabtafel von Merkelo Grasevingir,
1333. Fot. von R. Sierka

Podobne dokumenty