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EXPERT CONFERENCE ACCOMPANYING THE INFORMAL MEETING OF MINISTERS FOR FAMILY AND GENDER EQUALITY 20 – 21 OCTOBER 2011, CRACOW Klaus Schwerma, Dissens e.V. Reconciliation policy – new tool for men! Warum ist Vereinbarkeitspolitik auch für Männer wichtig. Das dualistische Geschlechterverhältnis ist immer noch wirksam: • Gerade in der Familie, wenn Kinder da sind, greifen traditionelle Rollenmuster besonders stark. (Stichwort ist hier die Re- Traditionalisierung). In Deutschland führt bspw. Mutterschaft eher zu einer Verringerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, während Vaterschaft eher zu einer Steigerung der Erwerbsarbeit von Männern führt, d.h., Nicht-Väter verrichten weniger Erwerbsarbeit als Väter. • Geschlechtliche Segregation von Arbeit: Neben dem Abbau der (Glass Walls) aufzulösen, d.h. die geschlechtliche Verteilung und gläsernen Decke (Glass Ceiling) ist es notwendig die gläsernen Wände Gender bezeichnet aber nicht Frauen sondern das Verhältnis von Konnotierung von Arbeitsbereichen (horizontale und vertikale gender • Sprechen wir von Gender sind oftmals immer noch Frauen gemeint. Frauen und Männern zu- und untereinander. Männer als Akteure und Verteilung der Arbeit): Klaus Schwerma – Reconciliation policy – new tool for men! www.dissens.de Traditionelle Männlichkeit • Erwerbsorientiert und Familienernährer • Karriereorientiert • Immer verfügbar für den Arbeitsmarkt. • Funktionierende Übererfüller („über die eigenen Grenzen hinaus – bis zum Umfallen“ die gestellten Aufgaben lösen)Keine Erziehungs-, Pflege- und ReproduktionsarbeitMänner zwischen Tradition und Moderne Tradition • Traditionelle Berufswahl • Orientierung am männlichen Haupternährer • negative Abgrenzung von Weiblichkeit Was fördert / hindert Vereinbarkeitspolitik für Männer: Männlich und weiblich konnotierte Arbeitsbereiche: Ausbildungsbereiche sind geschlechtlich sehr unterschiedlich verteilt. Z. B Die meisten Fürsorge- und Pflegeberufe aber auch viele Dienstleistungsberufe sind geschlechtlich als weiblich konnotiert Haus- und Fürsorgearbeit (bezahlt / unbezahlte Arbeit) Adressaten mit eigenen Bedarfen in die Erfordernisse von geschlechtlicher Gleichstellung miteinzubeziehend, ist Ziel und Aufgabe von Gender Mainstreaming. Für die Vereinbarkeitsfrage heißt das • Welche eigenen Bedarfe haben Männer bei der Work Life Balance und was muss getan werden um beispielsweise männerspezifische Hindernisse für die Ausweitung von Teilzeitarbeit zu erkennen und entsprechende Förderungsmöglichkeiten für Männer entwickeln. Motive für Arbeitsreduzierung bei Männern – mehr Zeit für: 1 Fürsorge- und Pflegeaufgaben für Kinder und andere Personen (z.B. Eltern, PartnerIn, Freunde) Haushalts Arrangements in Paarbeziehungen und Familienleben Selbstbestimmtes Arbeiten und mehr Lebensqualität, Work-LifeBalance Gesundheitliche Motive und Abbau von Stress Freizeit eigene Weiterbildung www.dissens.de Zeit für soziales Engagement und ehrenamtliche Arbeit Klaus Schwerma – Reconciliation policy – new tool for men! 2 Modern • Haupternährermodell durch Arbeitsmarktentwicklungen zunehmend prekär • Frauen partizipieren zunehmend an der Erwerbsarbeit • Partizipation an Haus- und Familienarbeit wird zunehmend erwartet Ebenen von Beharren und Veränderung: • Eigene subjektive Wertevorstellungen, Bedarfe und Erfahrungen von Männern/Vätern 3 mögliche Maßnahmen: Beratungs- und Hilfsangebote für Männer innerhalb und außerhalb von Unternehmen und Organisationen (z.B. über Gewerkschaften, pro familia, Vaterschaftsvorbereitung und Work-life-balance Beratung für Männer • Erwartungen und Wertevorstellungen der Peer Groups öffentliche Wertedebatte, positive Beispiele, Vorbilder aufzeigen • normative Erwartungen in den Unternehmen und Organisationen an Männer und Väter z.B. in der formellen und informellen Proaktive Maßnahmen für Männer in der Unternehmenskultur im Unternehmenskultur. Rahmen von Gender Mainstreaming, z.B. Gender Training, Multiplikatorensensibilisierung, z.B. Management, Betriebs- und Personalräte Beratungsangebote für Männer zu Teilzeitmöglichkeiten, work-life balance Maßnahmen. • Bildungs- und Ausbildungsbereich Multiplikatorensensibilisierung, z.B. LehrerInnen, AusbilderInnen, TrainerInnen Förderung in der Berufsorientierung und Lebenswegplanung wie www.dissens.de z.B. Projekte wie „Neue Wege für Jungs / Boys Day“ Klaus Schwerma – Reconciliation policy – new tool for men! Ausbildung von Männern in Fürsorge und Pflegebereiche: Projekt „Mehr Männer in Kitas“. Mehr Lehrer in der Primarschulen • gesellschaftliche Wertevorstellungen, Erwartungen über die Aufgaben von Vätern: Was ist und Was muss ein guter/ richtiger Mann/Vater tun um ein guter/richtiger Vater zu sein. öffentliche Wertedebatte, positive Beispiele aufzeigen • politische und rechtliche Rahmenbedingungen und Setzungen und Unterstützunkstrukturen z.B. AGG, Elternzeitgesetz, Quoten für Führungskräfte in der Wirtschaft, Förderung von Maßnahmen wie z.B. Teilzeitarbeit für Führungskräfte (als Vorbildfunktion) Weiteres • Es gibt ein zunehmendes Bedürfnis nach aktiver Vaterschaft von Vätern • Väter haben es schwerer als Mütter, Wünsche nach Teilzeit und Erziehungsurlaub durchzusetzen • Kurze Unterbrechungen (2-3 Monate) werden von den Arbeitgebern toleriert, für dauerhafte Teilzeit wenig Offenheit bei den Arbeitgebern. • Väter tun faktisch sehr wenig, um ihre Lebensbedingungen diesem Wunsch gemäß zu gestalten www.dissens.de • In Führungsebenen kaum Inanspruchnahme von Elternzeit. Klaus Schwerma – Reconciliation policy – new tool for men! 4 Bei Jungen Menschen ist Berufswahlverhalten immer noch sehr traditionell: Jungen zwischen Schule und Beruf auf traditionellen und neuen Wegen TOP TEN der Ausbildungsberufe 2009 1. KFZ Mechatroniker Ausbildungsberufe Männer 2. Bürokauffrau 1. Kauffrau im Einzelhandel Ausbildungsberufe Frauen Stat.Bundesamt 2. Industriemechaniker 4. Friseurin 3. Med. Fachangestellte 5. Industriekauffrau 3. Elektroniker 5. Kaufmann im Einzelhandel 7. Zahnmed. Fachangestellte 6. Verkäuferin 4. Anlagemech. im Sanitärb. 6. Koch 9. Kauffrau für Bürokommunikation 8. Verkäuferin im Lebensmittelhandwerk 7. Metallbauer 8. Mechatroniker Der DISSENS mit der HERRschenden Männlichkeit Förderung der Geschlechterdemokratie seit 1989 10. Hotelfachfrau 9. Zerspannungsmechaniker 10.Fachinformatiker www.jungenarbeit-und-schule.de Die Verteilung der Erwerbsarbeit ist sehr traditionell: Jungen zwischen Schule und Beruf auf traditionellen und neuen Wegen www.dissens.de Der DISSENS mit der HERRschenden Männlichkeit Förderung der Geschlechterdemokratie seit 1989 Erwerbsarbeitszeitvolumen www.jungenarbeit-und-schule.de Klaus Schwerma – Reconciliation policy – new tool for men! 5