Voller Energie - DEKRA Certification
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Voller Energie - DEKRA Certification
Kundenmagazin Ausgabe 1.2014 S olutions Emissionsmessungen von Biogasanlagen Voller Energie 10 8 Baubegleitende Dienstleistungen 20 12 Einstiegstraining für Zustellfahrer DEKRA SOLUTIONS 16 28 12 20 24 Bildnachweis Bildnachweis DEKRA: x, S. S. x–x,S.S.7x–x, S. x–x; Küppers: S. 20; x, SS. x–x, S.S.x–x, DEKRA: S. S. 3, S. x–x, 5 (Hejna), (Ratermann), S. 12, S. Küppers: 2, S. Augustin: S. x–x, x–x, Titel;S.Bilski: x–x; S. Bublex, S. x–x, S. x–x; 6–11, S. 20–34, Titel;S.Augustin: 2, S. S. 4, x,S.S.13, S. Lehner: 26, Titel; Titel; Wiciok: S. x–x, S. x–x, Titel; dpa: S. x (Name), Titel (Name); Imago: wicz: S. 17 (PZM 2011), S. 19, S. 19 (Łukasz Kaminski); Geiger: S. 11; S. x (Name), S. x Rajkowski: (Name); Getty S. x (Name), S. x GLS: (Name), S. x Popp: S. 14–15; S. 2;Images: Bien-Zenker AG: S. 21; S. 12–13; (Name), x (Name), x (Name), S. x (Name), S. x(Tomasz (Name),Waszczuk); S. x (Name), Agencja S. Gazeta: S.18S.(Przemysław Skrzydło), S.19 S. Eastx (Name) News: S. 18 (Lidia Skuza), S. 19 (Tomasz Radzik) 2 Ausgabe 1.2014 Editorial Solutions, das Magazin für die kunden von DEKRA Inhalt Impressum Porträt Beata Bublewicz 2 3 16 DEKRA SE Editorial Nachrichten DEKRA Mitarbeiter im Porträt 3 4 34 DEKRA Automotive Testanlage für Fußgängerschutz-Systeme 22 Städteporträt Warschau 28 Stefan Kölbl, Schadenregulierung für eine Versicherung 32 Vorsitzender des Vorstands DEKRA e. V. und DEKRA SE. DEKRA Industrial Baubegleitende Dienstleistungen 8 Wiederkehrende Prüfungen an der Charité 14 Arbeitssicherheit im Fertighausbau 20 Emissionsmessungen von Biogasanlagen 24 DEKRA PERSONNEL Einstiegstraining für Zustellfahrer 12 Impressum Herausgeber: DEKRA e. V., Kommunikation und Marketing Verantwortlich für den Herausgeber: Stephan Heigl Redaktion: Alexander Föll (v.i.S.d.P.), Dr. Torsten Knödler, Thomas Göttl, Frank Jörger Anzeigen: Bettina Pfeffer Korrektorat: Birte Labs, Isabel Link, Monika Roller Layout und Produktion: Frank Jörger, Götz Mannchen, Monika Haug Verlag: ETMservices, ein Geschäftsbereich des ETM Verlages EuroTransportMedia Verlags- und Veranstaltungs-GmbH, Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart E-Mail: [email protected] Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel Artikel-Nr.: 83227, Solutions 1.2014 I m vergangenen Jahr hat unser Unternehmen mit einem Zuwachs von mehr als 3.000 Beschäftigten erstmals die Marke von 30.000 Mitarbeitern überschritten. DEKRA ist ein Jobmotor, und das nicht nur hierzulande. Denn wir sind zunehmend international präsent. Rund 44 Prozent unserer Experten arbeiten außerhalb Deutschlands. Dazu passt, dass wir erst kürzlich Akquisitionen in Südafrika, Australien und in Neuseeland getätigt haben. Doch nicht nur geografisch widmen wir uns neuen, interessanten Märkten und Themen. Wir führen zum Beispiel auch Emissionsmessungen an Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme aus Biogas durch. Zudem verbessern wir den Fußgängerschutz in Automobilen durch unsere neue, innovative Testanlage. Im Städteporträt lernen Sie bei einem Streifzug durch Warschau die wichtigsten Bauwerke kennen. Im Personenporträt skizzieren wir den Werdegang von Beata Bublewicz, einer der einflussreichsten Verkehrspolitikerinnen in Polen und Tochter des Rallyefahrers Marian Bublewicz. Bei der Lektüre unseres Kundenmagazins wünsche ich Ihnen viel Vergnügen. ❮ 3 DEKRA SOLUTIONS Preisträger und Jurymitglieder bei der feierlichen Preisverleihung des DEKRA Award 2013 im November in Stuttgart. ❯ Kategorien und Preisträger ■ Kategorie Sicherheit – Fokus 2013 DEKRA Award Ideenreich In den Räumen des Porsche Museums in Stuttgart überreichte DEKRA am 12. November feierlich den DEKRA Award 2013. Den Preis erhielten drei Bewerber für unternehmerische Spitzenleistungen in den Kategorien Gesundheit, Umwelt und Sicherheit. Der DEKRA Award würdigt die besten nachhaltigen Lösungen für Zukunftsfragen von Wirtschaft und Gesellschaft. Gemeinsam mit dem Magazin „Wirtschaftswoche“ hatte DEKRA zum dritten Mal Unternehmen dazu aufgerufen, ihre Ideen und Konzepte einzureichen. Über die Preisvergabe entschied eine hochkarätig besetzte Jury. Deutschland habe eine starke, innovative Wirtschaft und ein immenses Reservoir an Unternehmen mit herausragenden Ideen, betonte Stefan Kölbl, Vorsitzender des Vorstands DEKRA e. V. und DEKRA SE, bei der feierlichen Preisverleihung. Lothar Weihofen, Geschäftsführer der DEKRA Certification Group und Initiator des DEKRA Award, lobte ebenfalls die Award-Gewinner, die mit ihren unternehmerischen Konzepten Maßstäbe setzten. ❮ 4 „Erfolgreiches Projektmanagement“: Volkswagen AG, Wolfsburg. Begründung der Jury: Mit „mach.18FACTORY“ hat die Volkswagen AG beispielhaft ein ganzheitliches Zukunfts- und Veränderungsprogramm der Produktion und Logistik der Marke VW eingeführt. ■ Kategorie Umwelt – Fokus 2013 „Grüne Logistik“: Fritz GmbH & Co. KG, Schwaigern. Begründung der Jury: Als mittelständische Spedition mit 600 Mitarbeitern hat die Fritz GmbH & Co. KG exemplarisch nachvollziehbare Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes eingeführt und auch konsequent umgesetzt. Die Jury würdigt zudem die ökologische Ausrichtung des gesamten Unternehmens. ■ Kategorie Gesundheit – Fokus 2013 „Nachhaltige Personalpolitik“: Vanderlande Industries Logistics Software GmbH, Dortmund. Begründung der Jury: Die Vanderlande Industries Logistics Software GmbH hat ein ganzheitliches Konzept für die aktive Suche nach Nachwuchskräften eingeführt. Ein durchdachtes Arbeitssicherheits- und Gesundheitskonzept rundet die Personalpolitik ab. Ausgabe 1.2014 Übernahme in Neuseeland Strategischer Ausbau Als weltweit größte Prüforgani- sation im Automobilbereich übernahm DEKRA im September die Mehrheit an der Vehicle Testing New Zealand (VTNZ). Mit dem Erwerb setzt DEKRA die strategische Internationalisierung und den Ausbau des Kerngeschäftsfeldes Automotive außerhalb Europas konsequent fort und ist nun in 29 Ländern mit eigenen Prüfstellen oder über Partner vertreten. Der bisherige Eigentümer Motor Trade Association (MTA) verkaufte zunächst 60 Prozent seiner Anteile an DEKRA. Der führende automobile Prüfdienstleister in Neuseeland, VTNZ, erwirtschaftet mit rund 850 Beschäftigten und landesweit 84 Prüfstationen mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz. ❮ Mit dem Kauf von VTNZ baut DEKRA sein Kerngeschäftsfeld Automotive außerhalb Europas strategisch weiter aus und erschließt sich die Wachstumsregion Asien-Pazifik. 20 Jahre DEKRA in Tschechien Doppeltes Jubiläum Gleich zwei Jubiläen konnte DEKRA im September in Tschechien feiern: den 50. Jahrestag der Gesellschaftsgründung und den 20. Jahrestag des Eintritts in den DEKRA Konzern. Darüber hinaus erhielt die Gesellschaft erneut den „CEKIA Stability“-Award mit AAA-Einstufung und zählt damit zu den Top-100-Unternehmen im Land. Zur Feier des Doppel-Jubiläums im DEKRA Haus an der Türkova 1001 in Prag waren rund 60 Gäste, darunter Vertreter des Topmanagements der DEKRA SE, verdiente und langjährige Mitarbeiter sowie Vertreter der Schwestergesellschaften aus Deutschland, Polen, der Slowakei und aus Brüssel, gekommen, um noch einmal die Geschichte von DEKRA in Tschechien Revue passieren zu lassen. ❮ Die tschechische DEKRA feierte ihr 50-jähriges Geschäftsjubiläum. Seit 20 Jahren gehört sie zum DEKRA Konzern. 5 DEKRA SOLUTIONS Europäischer Sicherheitspreis Nfz 2013 Ehrung D ipl.-Ing. Christian J. Börner nahm beim 8. DEKRA / VDISymposium in Klettwitz den Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge 2013 entgegen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR), die Europäische Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse (EVU) und DEKRA zeichneten Börner für sein Engagement zur Verbesserung der Sicherheit von gewerblich genutzten Fahrzeugen aus. ❮ Kurz notiert ❯ Hotelprüfungen ❯ Zertifizierung DEKRA übernimmt Prüfleistungen für die Unternehmensgruppe nh-Hotels in Deutschland und unterstützt die spanische Hotelkette über die eigentlichen Inspektionen hinaus bei der fristgerechten Prüfung technischer Betriebsmittel und Anlagen wie zum Beispiel der Lüftungstechnik, der Brandmelde-, Warn-, Lösch- und elektrischen Anlagen. In Deutschland betreibt die nh-Gruppe 60 Hotels mit über 10.000 Zimmern. DEKRA und GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. kooperieren bei der Qualifizierung von Projektmanagern. Die DEKRA Akademie bietet zukünftig maßgeschneiderte Zertifizierungsseminare für Projektmitarbeiter jeder Hierarchieebene nach den GPM 4-LevelQualification-Standards an. GPM ist mit mehr als 6.300 Mitgliedern das größte europäische Kompetenznetzwerk von Projektmanagement-Experten. 8. DEKRA / VDI-Symposium Ladungssicherung Praxisnahe Fahrversuche Vom 23. bis 24. Oktober 2013 nahmen rund 200 Vertreter aus Transportwirtschaft, Wissenschaft, Automobilindustrie und Behörden am achten DEKRA / VDI-Symposium zum Thema „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen“ im DEKRA Technology Center in Klettwitz teil. Technische Innovationen, neue Richtlinien und eine Fülle von Best-Practice-Lösungen für die Ladungssicherung auf Lastkraftwagen und in Transportern standen im Mittelpunkt des Expertentreffens, das dazu beitragen soll, theoretische Modelle zu verstehen und praxisnahe Lösungen sowie Vorschläge für Vorschriften umzusetzen. Um diesen Prozess zu unterstützen, ergänzten praktische Fahrversuche das Vortragsprogramm und die Diskussionen. ❮ 6 Mit und ohne lastabhängiges ESP zeigten Transporter ein unterschiedliches Fahrverhalten beim achten DEKRA / VDI-Symposium Ladungssicherung in Klettwitz. Ausgabe 1.2014 DEKRA Arbeitssicherheitsbarometer Nachlässige Unternehmen Unternehmen sorgen sich zunehmend um die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter. Das ist ein Ergebnis des DEKRA Arbeitssicherheitsbarometers 2013/2014. DEKRA hat für die Studie bundesweit rund 800 Unternehmen nach dem Stand des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und ihren Zielen befragt. Für zwei Drittel der Arbeit geber ist „Beruf und körperliche Fitness“ ein zentrales Thema der betrieblichen Gesundheitspolitik. Erschreckend aus Sicht der DEKRA Arbeitsschutz-Experten ist das Ergebnis, dass nach eigenen Angaben jeder zehnte Betrieb – obwohl dies gesetzlich gefordert ist – keine Gefährdungsbeurteilung durchführt. Bei einem Arbeitsunfall haftet in diesem Fall der Unternehmenschef persönlich. ❮ Dr. Clemens Mayr von DEKRA zeigte sich bei der Vorstellung der Studie besorgt angesichts der Tatsache, dass jede zehnte Firma gegen Arbeitsschutz-Richtlinien verstößt. DEKRA Cargo & Security Services GmbH Tierischer Beistand Die neuen Bestimmungen für sichere Luftfracht erlauben nun auch den Einsatz speziell ausgebildeter Hunde für Sicherheitsüberprüfungen. Die DEKRA Cargo & Security Services GmbH – DEKRA CSS setzt seit September bei der Kontrolle von Luftfracht Bessy, eine Malinois-Hündin, und Freki, einen English-Springer-Spaniel, ein. Mit ihrem Spürhundeführer Dietmar Seidlitz ergänzen sie das Team bei der Luftfrachtkontrolle. Die beiden Hunde erkennen zuverlässig Sprengstoff und machen ihre menschlichen Begleiter auf verdächtige Frachtstücke aufmerksam. Mit dem neuen Sprengstoff-Spürhundeteam ist DEKRA CSS einer von nur drei Anbietern in Deutschland, die auf diese Weise Luftfracht kontrollieren dürfen. ❮ Hundedame Bessy macht bei der Sicherheitsüberprüfung ihren menschlichen Kollegen, den Spürhundeführer Dietmar Seidlitz, auf verdächtige Luftfrachtstücke aufmerksam. 7 DEKRA SOLUTIONS 1 Baubegleitende Dienstleistungen Den Bogen raus Der Kö-Bogen im Herzen von Düsseldorf ist die neue Top-Adresse für Lebensart und Mode. Damit bei der Übergabe der Immobilie an die Mieter alles glattläuft, hat der Bauherr DEKRA Industrial International zu Rate gezogen. Für viele Düsseldorfer ist der neue Kö-Bogen bereits heute eine Ikone der Weltklasse-Architektur. Mit dem eindrucksvollen Gebäudekomplex an der Königsallee verwirklicht der New Yorker Architekt Daniel Libeskind in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt seine Vision von einem Kaufhaus der Zukunft. Deshalb passt es gut ins Bild, dass das Handelsunterneh8 men Breuninger als erster Mieter im Kö-Bogen mit seinem neuen Warenhaus einzieht. Auf fünf Etagen mit rund 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche präsentiert das Edelkaufhaus aus Stuttgart sein Sortiment in Sachen Mode und Lebensstil. Die Eröffnung des Ladengeschäfts am 17. Oktober 2013 war aber nicht nur für Breuninger ein Meilenstein. Auch der Bauherr „die developer Ausgabe 1.2014 Projektentwicklung GmbH“ dürfte das Datum im Kalender markiert haben. Schließlich unterstreicht die Eröffnung, dass bereits die Übergabe der Geschäftsräume an den Mieter fünf Monate zuvor ein voller Erfolg war. Zu diesem Zeitpunkt existierte die schicke Modewelt des Warenhauses nur auf den Plänen und in den Köpfen der Architekten und Designer, die für Breuninger den Innenausbau realisierten. Was der Bauherr an den Mieter zu übergeben hatte, war ein im Vergleich dazu eher schmuckloser Rohbau. „Der Mieter will wissen, ob er die Immobilie so übernimmt, wie er das im Mietvertrag vereinbart hat. Bei einem Projekt dieser Größe kann es jedoch zu unterschiedlichen Auffassungen über Status und Qualität der vermieterseitigen Leistungen kommen“, erklärt Ulrich Hartard, technischer Projektleiter beim Bauherrn. Dass die Übergabe für alle Beteiligten zu einem glücklichen Abschluss kam, ist nach Einschätzung des Projektleiters auch ein Verdienst von DEKRA. Die Developer haben die Experten vom Bereich Construction Management bei DEKRA Industrial International im März 2013 zu Rate gezogen. Sie sollten prüfen, ob das Mietobjekt den Vorgaben des Mietvertrags entspricht und die bauliche Reife für die Übergabe an den Mieter besitzt. Außerdem sollte DEKRA für den Bauherrn und die Mieter als Schiedsgutachter zur Verfügung stehen. Dahinter steht der Anspruch, dass die Sachverständigen bei Differenzen zwischen den Parteien schnell, sauber und unbürokratisch eine Einigung ermöglichen. „Natürlich müssen sich die Mieter auf einen Schiedsgutachter einlassen. Aber die Kompetenz von DEKRA hat das allen leicht gemacht“, berichtet Hartard. ❯ 1 Mit dem Kö-Bogen am nördlichen Ende der Königsallee verwirklicht der Architekt Daniel Libeskind in Düsseldorf seine Vision von einem Kaufhaus der Zukunft. Das Ensemble besteht aus zwei 26 Meter hohen Bauten, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. 9 DEKRA SOLUTIONS ❯ Für DEKRA Projektleiter Dennis Lucke begann die Arbeit am Kö-Bogen mit einem intensiven Studium der im Mietvertrag enthaltenen Baubeschreibung. Darin finden sich exakte Vorgaben zu Parametern wie Raumhöhe, Schallschutz, Elektroinstallationen und technischen Anlagen. Eine wichtige Rolle spielt die Druckfestigkeit des Bodens. „Wenn die Mitarbeiter einen Hubwagen mit Ware über die Verkaufsfläche ziehen, können dabei Belastungen von bis zu 500 Kilogramm pro Quadratmeter entstehen“, erklärt Lucke. Die Sachverständigen nehmen daher den Estrich genau unter die Lupe. Das Prüfprogramm sieht zum Beispiel Stichproben vor, um den Feuchtegrad und die Dicke des Estrichs zu bestimmen. Und wenn sich herausstellt, dass die Bauausführung nicht mit der Baubeschreibung übereinstimmt? „Dann müssen wir die Abweichung feststellen, dokumentieren und bewerten“, beschreibt Lucke die Aufgabe der Gutachter. „Bauherr und Mieter erwarten in diesem Fall eine klare Handlungsanweisung. Kleinere Abweichungen lassen sich unter Umständen tolerieren, wenn sie für den weiteren Baufortschritt keine Bedeutung haben. Liegt jedoch ein handfester Mangel vor, ist Nachbesserung angesagt.“ Lucke selbst drückt bei seinen Schiedsgutachten kräftig aufs Tempo. Je schneller die Unterlagen vorliegen, desto eher können die Handwerker zeitraubende Mängel beheben. Zeit ist allerdings genau das, was den Vertragspartnern fehlt, weil der Eröffnungstermin immer näher rückt. „DEKRA hat uns in dieser Phase mit Flexibilität und Schnelligkeit den Rücken freigehalten. Wir hatten stets einen Ansprechpartner für Termine, Abnahmen und Fragen zu den Gutachten“, macht Hartard den Sachverständigen ein dickes Kompliment. Auch die anderen Mieter im Kö-Bogen profitieren von der guten Zusammenarbeit zwischen dem Bauherrn und DEKRA. Dennis Lucke betreut mittlerweile die Übergabe der Geschäftsräume an Top-Marken wie Strenesse, Joop, Windsor und Faber-Castell. Auch die Schlussabnahme der allgemeinen Gebäudeteile des Kö-Bogens steht noch auf seinem Dienstplan. Erst dann ist das Kaufhaus der Zukunft wirklich in der Gegenwart angekommen. ❮ Joachim Geiger 10 2 3 4 Ausgabe 1.2014 5 2 DEKRA Experte Manfred Barmscheid überprüft den korrekten Einbau der Lüftungsanlage im Erdgeschoss des Kö-Bogens. 3 Die Baubeschreibung enthält exakte Vorgaben für die Außenanlagen und definiert die Qualität der Oberfläche und das Fugenbild der Pflasterbeläge vor dem Gebäude. 4 6 Vor der Übergabe des Rohbaus steht die „DEKRA überzeugt durch Kompetenz, Schnelligkeit und Flexibilität. Die Schiedsgutachten waren stets ausgezeichnet dokumentiert!“ Ulrich Hartard, Projektmanager, die developer Projektentwicklung GmbH. Kontrolle von Schachtmaß, Einbauhöhe und Oberflächen des Aufzugs auf dem Dienstplan der Sachverständigen. 5 Am 17. Oktober 2013 eröffnete Breuninger als erster und größter Mieter der Anlage sein Edelkaufhaus mit einer Verkaufsfläche von rund 15.000 Quadratmetern. 6 Noch Fragen ? Jörg Berner Leiter Construction Management DEKRA Industrial International GmbH Gemäß Prüfauftrag stellt DEKRA auch fest, Telefon +49.6 81.50 01-5 01 Telefax +49.6 81.50 01-7 77 ob Montage, Fugenbild und Anschlüsse der E-Mail [email protected] Fassaden den Vorgaben entsprechen. 11 DEKRA SOLUTIONS Einstiegstraining für Zustellfahrer Richtig angepackt DEKRA Akademie und DEKRA Qualification haben für den Paketdienst leister GLS ein Einstiegstraining für Zustellfahrer entwickelt, das durch umfassende fachliche Vorbereitung und Verhaltenstraining die Kunden zufriedenheit erhöhen und die Fluktuation bei den Zustellfahrern in der Anfangsphase senken soll. Fahren alleine genügt nicht. Die not- wendige Qualifikation eines Paketzustellers geht weit über einen gültigen Führerschein hinaus. Gefordert ist Professionalität als Fahrer und als Zusteller sowie soziale Kompetenz, die sich zum Beispiel in einem gepflegten und höflichen Auftreten zeigt. Die Liste der Eigenschaften ließe sich noch fortführen, denn der Alltag eines Zustellers steckt voller Überraschungen. Berufseinsteiger, die auf diese Vielfalt nicht ausreichend vorbereitet werden, fühlen sich in der Praxis oft überfordert. Die Folge: Viele Neulinge kündigen noch während der Probezeit. „Wir wollen unsere Transportpartner dabei unterstützen, ihre Dienstleistungsqualität zu steigern und die Fluktuation bei den Fahrern sowie die damit verbundenen Kosten deutlich zu senken!“ Walter Kleine, Projektverantwortlicher, GLS Holding B.V. Noch Fragen ? Jörg Lages Leiter Göttingen DEKRA Akademie GmbH Telefon+49.5 51.5 05 29-17 Telefax+49.5 51.5 05 29-15 E-Mail [email protected] 12 Das gilt auch für den Paketdienstleister GLS, der für die Transporte unabhängige Unternehmer beauftragt. „Wir wollen unsere Partner dabei unterstützen, eine hohe Qualität im Zustellprozess zu leisten und die Fluktuation mit den damit verbundenen Kosten für die Personalbeschaffung deutlich zu senken“, sagt Walter Kleine, Projektverantwortlicher der GLS Holding. Vor diesem Hintergrund wandte sich GLS im März 2013 an die DEKRA Akademie in Göttingen. Deren Leiter Jörg Lages entwickelte daraufhin gemeinsam mit DEKRA Qualification und DEKRA Media ein mehrstufiges Konzept und das zugehörige multimediale Unterrichtsmaterial. Die Schulung sieht einen zweitägigen Präsenzunterricht sowie ein internetbasiertes Training vor, welches den Teilnehmern auch weiterhin per Web-Link zugänglich bleibt. Abgerundet wird das Training durch eine Vorbereitungsphase mit einem Film über den Alltag eines Zustellfahrers. Zu den Schulungsinhalten zählt außer den Themen Ladungssicherung, Gefahrgut und Fahrsicherheit die soziale Kompetenz. Unter dem Leitsatz „Der Zustellfahrer als Markenbotschafter“ geht es dabei um das Verhalten im Straßenverkehr und gegenüber dem Empfänger. Bereits im September nahmen in einer ersten Phase Führungskräfte und ausgesuchte Transportunternehmer an den Präsenztrainingstagen teil. „Damit zielen wir auf eine breite Akzeptanz des Projektes innerhalb von GLS sowie den beauftragten Transportunternehmen ab, die letztlich ihre Fahrer zum Training anmelden sollen“, erklärt Lages. ❮ Marcus Walter Ausgabe 1.2014 1 2 3 ❯ General Logistics Systems Rund 14.000 Mitarbeiter und ca. 18.000 Fahrzeuge sind täglich für GLS im Einsatz. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Amsterdam realisiert Paketdienstleistungen für 220.000 Kunden in Europa und bietet zusätzlich Express- und Logistikleistungen. Mit eigenen Gesellschaften und Partnern deckt die Gruppe 37 europäische Staaten ab und ist über Allianzen mit der ganzen Welt verbunden. 1 2 3 4 Hilfreiche Charakteranalyse: Anhand des Quadranten modells können Fahrer sich und andere besser einordnen. Zusammen ein Team: Spielerisches Veranschaulichen statt grauer Theorie kam bei den Teilnehmern gut an. Der Zustellfahrer ist Markenbotschafter und Spiegelbild des Unternehmens. Ein gepflegtes Äußeres und soziale Kompe tenz sind die Schlüssel für den positiven Auftritt vor Ort. 13 DEKRA SOLUTIONS 1 2 ❯ Charité – Universitätsmedizin Berlin Die Charité zählt zu den größten Universitätskliniken Europas. 1710 gegründet, verteilt sie sich heute auf vier Standorte, zu denen über 100 Kliniken und Institute, gebündelt in 17 Charité-Centren, gehören. Mit 13.200 Mitarbeitern ist die Charité einer der größten Arbeitgeber Berlins. 1 Auf dem Dach eines Charité-Gebäudes prüft DEKRA Experte Maik Scheffler eine Entrauchungsanlage auf allgemeinen Zustand und Funktionsfähigkeit. 2 In der Brandmeldezentrale laufen die Fäden sämtlicher technischer Anlagen zusammen. Jede Reparatur, jede Prüftätigkeit muss hier zunächst angemeldet werden. 3 Auch in den Forschungslaboratorien überzeugt sich der baurechtlich anerkannte DEKRA Sachverständige von der einwandfreien Funktion der zahlreichen Brandschutzklappen. 14 3 Ausgabe 1.2014 Wiederkehrende Prüfungen an der Charité Vorsorgeuntersuchung Die Berliner Charité genießt Weltruf. Für Heilung, Forschung und Ausbildung auf hohem Niveau muss der technische Betrieb der Uniklinik reibungslos funktionieren. DEKRA leistet dazu seinen Beitrag. S elten hat DEKRA ein Mammutprojekt wie die wiederkehrenden Prüfungen an der Charité Berlin umzusetzen. Der Auftrag umfasst die technische Prüfung sämtlicher Gebäude. Zu dem Universitätsklinikum gehören vier Campi mit circa 80 Einzelobjekten. Diese sind auf einer Fläche größer als 100 Fußballfelder im Stadtgebiet verteilt. Um hier den Überblick nicht zu verlieren, sind vor der eigentlichen Prüfarbeit eine vorausschauende Planung und viel Koordination nötig. Einer, der stets den Überblick behält, ist Maik Scheffler. Der baurechtlich anerkannte DEKRA Sachverständige begutachtet in den Charité-Gebäuden alle maschinellen Rauchabzugsanlagen und brandschutzrelevanten Teile der Lüftungs- und Klimaanlagen. Seine DEKRA Kollegen prüfen natürliche Rauchabzugs-, Feuerlösch- und Elektroanlagen. Haus für Haus, Etage für Etage nimmt sich Scheffler vor. „Je nach Gebäude sind bis zu 800 in Wand oder Decke eingelassene Brandschutzklappen auf Wirksamkeit und Betriebssicherheit zu prüfen“, erklärt der Sachverständige. 60 bis 70 dieser Klappen schafft er am Tag. Damit der gelernte Diplomingenieur für Anlagenbau nicht lange suchen muss, studiert der 49-Jährige im Vorfeld alle nötigen Dokumente. Die Prüfung selbst erfolgt auf Grundlage der Betriebs-Verordnung Berlin. Alle drei Jahre sieht der Gesetzgeber solch eine wiederkehrende Prüfung vor. DEKRA Experte Scheffler ist bereits zum dritten Mal auf dem Charité-Gelände aktiv. 2006 gelang es DEKRA erstmals, die technische Abteilung des Universitätsklinikums von den Vorzügen der Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Überwachungsorganisation zu überzeugen. „Wir sind nicht nur eine Klinik. Die Charité ist Krankenhaus, Forschungseinrichtung und „Wir schätzen den direkten und persönlichen Kontakt mit DEKRA sowie die fachlichen Diskussionen auf Augenhöhe!“ Thomas Flügel, Leiter Anlagenmanagement im Geschäftsbereich Technik und Betrieb, Charité. auch Lehranstalt. Da gibt es die verschiedensten technischen Anlagen, die alle am Laufen zu halten sind“, betont Thomas Flügel, Leiter Anlagenmanagement im Geschäftsbereich Technik und Betrieb der Charité. Aufgrund der vielfältigen Nutzung, der ständigen Veränderungen in den Gebäuden sowie des 24-Stunden-Betriebs der Klinik braucht er Prüfingenieure mit hoher Flexibilität, Einfühlungsvermögen und Sachkenntnis. Die habe er bei DEKRA gefunden. „Die Ingenieure sind fachlich kompetent. Mit ihnen können wir auf Augenhöhe diskutieren und Lösungen für jedes Problem finden“, sagt Flügel. Kurzfristige Abstimmungen oder Terminverschiebungen für die Prüfdienstleistung an der Charité seien mit DEKRA jederzeit möglich, lobt er die Organisation, die für das Mammutprojekt ein halbes Jahr Zeit hat. ❮ Frank Hausmann Noch Fragen ? Marc Tiedemann Vertrieb Berlin | Brandenburg DEKRA Automobil GmbH Telefon +49.30.98 60 98-27 60 Telefax +49.30.98 60 98-27 77 E-Mail [email protected] 15 DEKRA SOLUTIONS Porträt Beata Bublewicz Benzin im Blut Die Begeisterung für Motoren, Autos und Verkehr liegt Beata Bublewicz quasi im Blut: Ihr Vater, Marian Bublewicz, war ein europaweit bekannter Rallyefahrer, der schnelle Autos und den Motorsport liebte. Sein Vermächtnis beeinflusst heute ihre politische Arbeit im Sejm, dem polnischen Parlament, in Warschau. Im geschäftigen Treiben auf den Fluren des ehr- würdigen polnischen Parlaments fällt Beata Bublewicz gleich ins Auge: Schlank, elegant gekleidet, mit langem hellblondem Haar und einem strahlenden Lächeln geht sie von ihrem Büro in den Plenarsaal. In der männerdominierten Welt der polnischen Hauptstadt-Politik, in der nur 23 Prozent der Volksvertreter Frauen sind, kommt die polnische Abgeordnete der Bürgerplattform Platforma Obywatelska von Ministerpräsident Donald Tusk gut zurecht. Sie ist davon überzeugt, „dass jeder hier, egal ob Mann oder Frau, alles erreichen kann, was er oder sie will. Aber man muss wissen, was man will“, sagt Bublewicz. Sie kommt eigentlich aus Olsztyn, dem früheren Allenstein, im Ermland, einer naturbelassenen Seenlandschaft im Norden Polens. Nach dem Abitur studierte sie an der Warschauer Universität Soziologie und Öffentlichkeitsarbeit. Ihre berufliche Karriere begann sie aber in der Automobilindustrie. Denn nach dem tragischen Unfall ihres Vaters, der kurz vor ihrem 18. Geburtstag bei einem Winterrennen tödlich verunglückte, übernahm Bublewicz seine Aufgaben und die Leitung der Handelsvertretung von Opel für General Motors Polen in Olsztyn. Acht Jahre lang füllte sie diese verantwortungsvolle Position aus. Noch heute hat Bublewicz Benzin im Blut. Häufig ist sie zu Gast bei Automobilveranstaltungen und Rallyes in Polen. Zuletzt übergab sie im Namen von Staatspräsident Komorowski den Pokal an den Sieger der 70. Rallye Polen. 1 16 Die Erinnerung an ihren Vater zu pflegen ist ihr sehr wichtig und auch Verpflichtung. „Wenn jemand, so wie mein Vater, plötzlich bei einem Unfall stirbt, dann sind die Spuren dieses Todes unauslöschlich für unser Leben, das Leben der Familie“, sagt die Politikerin. Durch ihre karitative Tätigkeit verarbeitet sie ihren Schmerz und den Verlust des Vaters. Mit verschiedenen Aktionen und Initiativen will sie die Sicherheit auf polnischen Straßen verbessern und damit die Zahl der Toten und Verletzten reduzieren. Im Sejm hat Bublewicz eine Vielzahl von politischen Funktionen. Sie ist Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für die Sicherheit im Straßenverkehr. Seit ihrer ersten Legislaturperiode im Sejm 2005 sitzt Bublewicz im Auswärtigen Ausschuss, in dem sie sich hauptsächlich um Themen wie Entwicklungshilfe weltweit und Menschenrechte kümmert. Im Innenausschuss dagegen ist sie erst seit Kurzem – als Vizepräsidentin. Ihre Prioritäten liegen bei Fragen der inneren Sicherheit. Und diese schließt ihrer Meinung nach auch die Sicherheit im Straßenverkehr mit ein. Laut einer polnischen Studie ereignet sich jeder zehnte Autounfall an einem Fußgängerüberweg. Im Jahr 2012 starben mehr als 200 Menschen an Zebrastreifen in Polen. Nach einem neuen Entwurf ihrer Partei sollen Fußgänger zukünftig Vorrang vor Autos und Radfahrern haben. Von der Änderung der Verkehrsordnung verspricht sich Bublewicz eine erhebliche Verbesserung der Fußgängersicherheit. „Wir wollen endlich eine Regelung schaffen, die sich in anderen europäischen Ländern schon lange bewährt hat.“ ❯ Mit Aktionen und Initiativen setzt sich Beata Bublewicz, seit 2009 Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, für verbesserte Bedingungen auf polnischen Straßen ein. Ausgabe 1.2014 1 17 DEKRA SOLUTIONS 2 3 ❯ Beata Maria Bublewicz Geboren: 26. Februar 1975 in Olsztyn, Polen Familienstand:geschieden, ein Sohn Beruf: Politikerin der Bürgerplattform PO, Abgeordnete im polnischen Parlament Karriere: 1993-2000 Leiterin der Vertretung von General Motors Polska | Opel Polska in Olsztyn 2 Mittels Gurtschlitten klärt die Politikerin bei einer Aktion 2010 über mögliche Unfallrisiken auf und macht Werbung für das Anlegen der Sicherheitsgurte. 3 2002 Abschluss am Institut für Angewandte Sozialwissenschaften, Universität Warschau 2005 Buchveröffentlichung „Marian Bublewicz – Erinnerungen“ 2005 Einzug als Abgeordnete der Bürgerplattform PO für den Landkreis Olsztyn im polnischen Sejm Auch die Besichtigung eines Krankenzimmers, wie 2012 im neuen Flügel des Woiwodschafts-Krankenhauses in Olsztyn, gehört zu den Aufgaben der Politikerin. 4 An den Wochenenden spielt Beata gerne eine Partie Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und im Sportausschuss Golf. Oft tut sie dies zusammen mit ihrem Sohn, der die beiden Namen seines berühmten Großvaters trägt. 5 Seit 2005 sitzt Bublewicz für die Bürgerplattform Platforma Obywatelska im polnischen Parlament und ist Mitglied in diversen Ausschüssen. 6 wicz im August 2013 in ihrem Wahlkreis Olsztyn und Im roten Kostüm erscheint Bublewicz im Juni 2010 zur Bekanntgabe der Ergebnisse des ersten Wahlgangs der vorgezogenen Präsidentschaftswahl. 18 Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit im Straßenverkehr 2007 Wiederwahl in den Sejm Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Vizepräsidentin im Sportausschuss Polens Präsident Bronisław Komorowski besucht Bublespricht mit Pfadfindern. 7 seit 2009 2011 Dritte Kandidatur bei den Parlamentswahlen und Wiederwahl Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Vizepräsidentin im Innenausschuss Ausgabe 1.2014 5 4 6 7 ❯ Als Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für die Sicherheit im polnischen Straßenverkehr arbeitet Bublewicz auch mit DEKRA Polska zusammen. Der gute technische Zustand der Fahrzeuge ist eine der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen der UN-Weltdekade „Aktionen für Straßenverkehrssicherheit 2011-2020“. „DEKRA Polska engagiert sich hier beispielhaft durch die jährliche Präsentation des DEKRA Verkehrssicherheitsreports, der die Ursachen und Folgen von Verkehrsunfällen auf europäischer Ebene analysiert. Darüber hinaus organisiert DEKRA kostenlose Aktionen für junge Fahrer, um ihnen aufzuzeigen, welchen Einfluss der Zustand des Fahrzeugs auf einen Verkehrsunfall hat“, zählt Bublewicz lobend auf. Obwohl das Zentrum ihrer beruflichen Tätigkeit in Warschau ist, befindet sich ihr Zuhause nach wie vor in Olsztyn. Doch auch an den Wochenenden ist die 38-Jäh- rige sehr aktiv. Sie spielt mit ihrem Sohn Grzegorz Marian Golf, trifft Freunde oder geht ins Kino. Auch hier holt sie die politische Arbeit immer wieder ein. So regelt sie in ihrem Wahlkreis lokale Angelegenheiten oder hält Besprechungen in ihrem Büro ab. Selbst zum Schreiben findet sie Zeit. 2005 veröffentlichte Bublewicz ein Buch über ihren Vater. Der Erlös geht an eine Stiftung. Im Februar 2013 kündigte sie den Bau eines Zentrums in Derc bei Olsztyn an, in dem Personen, die aufgrund eines Verkehrsunfalls in Polen körperlich beeinträchtigt sind, selbstbestimmt miteinander leben können. Auch das ist ihre Art, das Andenken an ihren Vater aufrechtzuerhalten. Und dieses Verarbeiten des Verlusts scheint ihr Kraft zu geben, die politischen Pflichten und ihr Privatleben in Einklang zu bringen: „Es ist manchmal sehr schwierig, aber es ist möglich“, sagt sie. ❮ Katarzyna Tuszyńska 19 DEKRA SOLUTIONS Arbeitssicherheit im Fertighausbau Achtung, fertig, Haus! Bei der sicherheitstechnischen Gefährdungsbeurteilung seiner Arbeitsplätze verlässt sich das traditionsreiche Fertighausunternehmen BienZenker auf das Know-how von DEKRA. R essourcenschonende umweltfreundliche Bauweise, Einsatz wohngesunder Materialien sowie niedrige Lebenszyklus- und Energiekosten: Mit dem „Zertifikat in Gold“ von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat die Bien-Zenker AG für ihre Hauslinie „Concept-M“ eine hochkarätige Auszeichnung eingeheimst. Dem Fertighausanbieter mit Stammsitz im hessischen Schlüchtern gelang damit zugleich eine besondere Premiere: Bien-Zenker ist der erste Haushersteller, der eine solche GoldZertifizierung verliehen bekam. „Nachhaltiges Bauen ist ein ganz entscheidendes Kriterium, wenn es um die Wohnqualität und den Werterhalt eines Gebäudes sowie um den Komfort und das Wohlbefinden der Bewohner „Mit Hilfe der Gefährdungsbeurteilungen von DEKRA konnten wir unsere hohe Prozessqualität noch weiter steigern!“ Günter Baum, Vorstandsvorsitzender, Bien-Zenker AG. Noch Fragen ? Michael Grüner Fachgebietsverantwortlicher Arbeit und Gesundheit DEKRA Automobil GmbH Telefon+49.69.4 20 83-3 70 Telefax+49.69.4 20 83-4 00 E-Mail [email protected] 20 geht“, sagt Günter Baum, Vorstandsvorsitzender von Bien-Zenker. Nachhaltigkeit prägt aber auch das Sicherheitskonzept des Unternehmens für seine rund 440 Mitarbeiter. Hierfür zeichnet seit 2012 die Frankfurter Niederlassung der DEKRA Automobil GmbH mit ihrer Fachabteilung Industrie, Bau und Immobilien verantwortlich. In regelmäßigen Abständen ist DEKRA Experte Mario Slabon vor Ort, beurteilt bei Begehungen die Gefährdungen an den Arbeitsplätzen und führt Mitarbeiterschulungen durch. Hinzu kommen Lärmmessungen in den Werkhallen, Schulungen zur Ladungssicherung, Ausbildung von Kranfahrern sowie Staplerunterweisungen. Wo Handlungsbedarf besteht, macht der DEKRA Sachverständige Optimierungsvorschläge. Bei Nachbegehungen prüft der studierte Bauingenieur darüber hinaus deren Umsetzung. „Mit all diesen Maßnahmen gehen wir weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus“, betont Jürgen Sperzel, Technikvorstand bei BienZenker. Sicherheit am Arbeitsplatz habe höchste Priorität. Die Mitarbeiter wissen das zu schätzen und honorieren dies unter anderem durch eine lange Betriebstreue, wovon wiederum das bereits 1906 gegründete Unternehmen profitiert. Ein bestens funktionierender Kreislauf also. Wie ernst man bei Bien-Zenker die Arbeitssicherheit nimmt, zeigt sich nicht nur in den bisher erreichten Standards, sondern auch in den zukünftigen Planungen. Angedacht sind zum Beispiel ein integriertes Managementsystem zur Qualitätssicherung aller Gewerke auf den Baustellen sowie die Zertifizierung nach „AMS-Bau“ der Bauberufsgenossenschaft. Aufgrund der bisher guten Erfahrungen dürfte dabei auch DEKRA wieder mit an Bord sein. ❮ Matthias Gaul Ausgabe 1.2014 1 Jürgen Sperzel (links), Vorstand Technik von Bien-Zenker, und DEKRA Ingenieur Mario Slabon besprechen das Sicherheitskonzept der Arbeitsabläufe. 2 3 4 Um die Arbeitssicherheit zu erhöhen, kommen zukünftig beim Fenster- und Türeneinbau fahrbare Podestleitern zum Einsatz. Wenn es um die Gefährdungsbeurteilung geht, bleibt bei Bien-Zenker kein Arbeitsbereich außen vor. Das Plusenergiehaus „Concept-M“ erhielt für seine Nachhaltigkeit von der DGNB das „Zertifikat in Gold“. 1 2 3 4 21 DEKRA SOLUTIONS 1 2 1 Bis zu 240 km/h erreicht der Dummy auf den zwölf Meter Länge der Testanlage beim seitlichen Ausweichen. 2 Von der Kommandokabine aus steuert DEKRA Ingenieur René Kölling (links) mit Kollegen den anspruchsvollen Crash-Test. 3 Klaus Kompass (links) zeigt sich beeindruckt von der Anlage, die ihm Frank Leimbach (Mitte) und René Kölling vom DEKRA Technology Center demonstrieren. 22 3 Ausgabe 1.2014 Testanlage für FuSSgängerschutz-Systeme Gefahr erkannt Um ihre Systeme zur Erkennung von Fußgängern auf der Fahrbahn zu testen und weiter zu verbessern, setzt die BMW AG auf die Sachkenntnis der Experten des DEKRA Automobil Test Centers in Klettwitz. M it etwa 50 km/h fährt der dunkle 3er BMW auf den Mann zu. Rund 20 Meter vor der Kollision beginnt das Fahrzeug zu bremsen. Zu spät! Doch Sekundenbruchteile vor dem unvermeidlichen Aufprall entflieht die Person – wie von Geisterhand – quer zur Fahrbahn und der BMW rollt einfach aus. Was ist passiert? Die Person ist eine Puppe, ein Dummy, der sich an einem über der Fahrbahn verlaufenden Schienen-Brückensystem bewegt und seitlich ausweichen kann. Und im Fahrzeug warnt die neueste Technologie zum vorausschauenden Fußgängerschutz den unaufmerksamen Fahrer akustisch sowie optisch und bremst selbsttätig, falls dessen Reaktion ausbleibt. Damit das Ausweichmanöver in letzter Millisekunde klappt, messen die DEKRA Ingenieure die Abstände zwischen Auto und Dummy per Laser oder D-GPS vorher millimetergenau ein. So kann die Brücke bei geringsten Anfahrabweichungen des Fahrzeugs die Bewegung des Dummys kontinuierlich nachregeln. Die Anlage auf dem Gelände des DEKRA Automobil Test Centers (DATC) in Klettwitz ist derzeit einzigartig in Europa. Klaus Kompass, Leiter Entwicklung Fahrzeugsicherheit bei BMW: „In der Entwicklungsphase ist es wichtig, auf einer solchen Anlage sehr viele und vor allem reproduzierbare Tests fahren zu können. Wenn dabei jedes Mal die Puppe und das Auto beschädigt würden, wäre das teuer und langwierig. Vor diesem Hintergrund hat mich die Leistungsfähigkeit der Anlage und ihre kurzen Rüstzeiten überzeugt.“ Die Anlage erlaubt es, eine Vielzahl von Systemen zur Fußgängererkennung zu testen. Die Hersteller setzen unter anderem auf Radarmessung, Wärmebild- oder herkömmliche Kamerasysteme. „Während nahezu jeder Hersteller einen „Die Leistungsfähigkeit dieser Anlage hat mich überzeugt!“ Klaus Kompass, Leiter Entwicklung Fahrzeugsicherheit, BMW AG. Prüfstand für sein eigenes System hat, können wir hier identische Testverfahren ohne großen Umrüstungsaufwand für alle Hersteller anbieten“, sagt Frank Leimbach, Leiter des DEKRA Technology Centers. Bislang gibt es noch kein verbindliches Testverfahren für alle Systeme. Deshalb gründete DEKRA gemeinsam mit den deutschen und einigen japanischen Fahrzeugherstellern im Jahr 2009 den Arbeitskreis vFSS – vorausschauende Frontschutzsysteme. Ziel des Arbeitskreises ist die Vereinheitlichung und Harmonisierung der Testverfahren auf europäischer Ebene. Klaus Kompass lässt keinen Zweifel an der Dringlichkeit dieser Aufgabe: „Pro Jahr lassen allein in Deutschland über 600 Fußgänger im Straßenverkehr ihr Leben. Wenn es uns gelingt, nur eines davon zu retten, haben wir schon viel erreicht.“ ❮ Alexander Föll Noch Fragen ? Jens König Assistent der Geschäftsleitung DEKRA Technology Center Telefon +49.7 11.78 61-25 07 Telefax +49.7 11.78 61-28 84 E-Mail [email protected] 23 DEKRA SOLUTIONS Emissionsmessungen von Biogasanlagen Vom Gras zum Gas Um wirtschaftlich arbeiten zu können, setzen heute viele Landwirte auf einen ökologischen Energiemix. DEKRA unterstützt sie bei den Emissionsmessungen von Biogasanlagen. Entspannt liegen die Ferkel auf ihrer roten Wärmedecke und dösen vor sich hin. Bei einer konstanten Temperatur von 30 Grad Celsius fühlen sie sich „sauwohl“. Für die kleinen Schweine ist es uninteressant, wo die Wärme herkommt. Für die Landwirtin Olga Maart hingegen ist der Energieverbrauch eine der größten Herausforderungen bei ihrer Schweinezucht. „Die Stromkosten sind in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Ohne meinen Energiemix aus Biogasanlage, Windmühle und Fotovoltaikanlage wären wir nicht mehr konkurrenzfähig“, sagt die 44-jährige Landwirtin. Allein durch die Wärme der Biogasanlage kann die Landwirtin 40.000 Liter Heizöl im Jahr einsparen. „Des Weiteren beheizen wir mit der Wärme noch unsere Ferienwohnungen im Haus Deichgraf und einen Wellnessbereich“, ergänzt Maart. Doch die alternativen Energiequellen haben ihren Preis. So investierte Maart allein in die Biogasanlage rund eine Million Euro. Um die Anlage am Laufen zu halten, muss sie ein Drittel an Rohstoffen zukaufen. Die anderen zwei Drittel kommen vom eigenen Land auf Nordstrand, der idyllischen Halbinsel an der Nordseeküste. Hier baut die Landwirtin hauptsächlich Getreidesorten an, die energiereich sind. Wie Mais. 2013 nutzte die Landwirtin erstmals Rüben, die fast 24 die gleiche Wirkung haben sollen. Weitere Energiequellen sind eine Ganzpflanzensilage aus den Süßgräsern Gerste, Weizen und Roggen und die Gülle. „Wir nutzen in unserer Anlage ausschließlich nachwachsende Rohstoffe und erhalten so den ‚Nawaro-Bonus‘ sowie den Güllebonus. Nur so lohnt sich die Anlage für mich“, erklärt Maart. Der Hof der Familie Maart gehört zu den Pionieren der Nutzung von Biogasanlagen. Bereits seit acht Jahren laufen die beiden 340-KilowattMotoren und produzieren Strom und Wärme. Der Strom wird dabei ausschließlich in das Netz von EON eingespeist. Der Energieversorger ist es auch, der die Motoren steuert. Wenn nur wenig Strom benötigt wird, kann das Unternehmen die Motoren herunterfahren. Das hat nach Meinung von Olga Maart nicht nur Vorteile, denn die häufigen Laständerungen der Motoren führen zu einem erhöhtem Wartungsaufwand. Einen indirekten Einfluss hat es auch auf die Emissionen der Anlage. Wenn sich der Motor durch die wechselnden Anforderungen falsch einstellt, hält er die Grenzwerte zur Luftreinhaltung nicht mehr ein. ❯ 1 Mit einem Energiemix aus Biogas, Windund Sonnenkraft erzeugt Familie Maart auf Nordstrand Strom und Wärme, um mit ihrer Schweinezucht konkurrenzfähig zu sein. Ausgabe 1.2014 1 25 DEKRA SOLUTIONS 2 ❯ Um diese zu kontrollieren, kommt DEKRA regelmäßig nach Nordstrand. Die Techniker Stefan Knipp und Sebastian Haack von der Abteilung Industrie, Bau und Immobilien der Außenstelle Bielefeld haben sich auf die Überwachung der Grenzwerte bei Biogasanlagen spezialisiert. Sie sind fast täglich im Norden unterwegs und prüfen Anlagen. „Wir konzentrieren uns auf zwei Arten von Messungen. Das sind zum einen diejenigen für die Genehmigung der Anlage im Rahmen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG). Zum anderen messen wir seit dem Noch Fragen ? Patrick Zimmermann Key Account Manager Umwelt & Bioenergie DEKRA Automobil GmbH Telefon+49.3 45.5 23 59-6 50 Telefax+49.3 45.5 23 59-6 99 E-Mail [email protected] 26 Jahr 2009 nach dem Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) den Formaldehydgehalt im Abgas“, erläutert DEKRA Experte Stefan Knipp. Die beiden DEKRA Mitarbeiter, die nach den gesetzlichen Anforderungen immer als Team vor Ort sein müssen, gehen für die Messungen mit einer beheizten Entnahmeleitung an die Messöffnung hinter dem Katalysator der Anlage. Von dort leiten sie das Abgas in das Messfahrzeug, das mit einem speziellen Gerät, dem Fourier-Transformations-Infrarotspektrometer, kurz FTIR, ausgestattet ist. „Gleichzeitig entnehmen wir über eine Absorptionslösung eine Probe, die wir in unser Labor nach Stuttgart schicken. Durch den FTIR können wir dem Kunden schon vor Ort sagen, ob er bestanden hat“, sagt Knipp. Die rechtskräftige Bestätigung kommt aber vom Labor. DEKRA hat rund um das Angebot zu Genehmigung, Betrieb und gesetzlicher Überwachung von Biogasanlagen noch weitere spezielle Dienstleistungen aufgebaut. „Mit einer modifizierten Wärmebildkamera spüren wir Ausgabe 1.2014 3 4 2 Bei konstanten 30 Grad Celsius fühlen sich die Ferkel „sauwohl“. Um diese Temperatur zu halten, setzt Landwirtin Olga Maart auf die Abwärme bei der Stromerzeugung durch Biogas. 3 DEKRA prüft auf dem Hof der Familie Maart jährlich den Formaldehydgehalt im Abgas der Anlage. Dieser darf nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz den Grenzwert von 40 Milligramm pro Kubikmeter nicht überschreiten. 4 5 asleckagen an den Biogasanlagen auf. Zudem G lassen sich mit der Kamera auch Elektroprüfungen an Schaltschränken durchführen“, sagt Patrick Zimmermann, Key Account Manager für den Bereich Bioenergie bei DEKRA. Olga Maart ist mit ihren Ergebnissen zufrieden. Sie hat die Bestätigung, dass sie den Formaldehydbonus für ihre Anlage beantragen kann. Wie lange die Anlage noch läuft, kann sie allerdings nicht sagen. Zumindest für die kommenden zwölf Jahre sind die Fördertöpfe noch gesichert. ❮ Ralf Johanning Für die rechtskräftige Bestätigung des Testergebnisses entnimmt der DEKRA Experte über eine Absorptionslösung eine Probe und schickt sie ins Labor nach Stuttgart. 5 Als Teamkollegen arbeiten Stefan Knipp und Sebastian Haack Hand in Hand und setzen eine beheizte Entnahmeleitung hinter dem Katalysator der Anlage an. „Ich habe großes Vertrauen in die Kompetenz der DEKRA Mitarbeiter!“ Olga Maart, Landwirtin. 27 DEKRA SOLUTIONS 2 ❯ 1 Zahlen und Fakten Stadtgeschichte: Da die alte Hauptstadt Krakau zu weit weg von Wilna, der Kapitale des Unionspartners Litauen, lag, verlegte König Sigismund III. Wasa 1596 seinen Residenzsitz und machte Warschau damit zur Hauptstadt Polens, auch um näher an Schweden, seinem Erbreich, zu sein. Polnischer Name: Warszawa Einwohner: ca. 1,7 Millionen Fläche: ca. 517 km2 Stadtwappen-Motiv: Sirene, eine Meerjungfrau mit Schild und Schwert Berühmte Söhne und Töchter der Stadt: ■ Marie Skłodowska Curie: Physikerin, Chemikerin und Nobelpreisträgerin ■ Władysław Baroszewski: Widerstandskämpfer, Historiker und Politiker ■ Samuel Goldwyn: Filmproduzent und Mitbegründer von Metro-Goldwyn-Mayer Gegenüber der Burg aus Granit glänzt der gläserne Adlerflügel. Den geschwungenen Appartementturm „Zlota 44“ im Zentrum Warschaus plante Stararchitekt Daniel Libeskind als Fanal der Freiheit, des Aufbruchs und als Gegenstück zum klobigen Kulturpalast, den Josef Stalin der damaligen Volksrepublik Polen vermachte. Der sowjetische Bau aus den 1950ern ist mittlerweile in Gesellschaft vieler Zeugen der Marktwirtschaft: der „Goldenen Terrassen“, einem Einkaufszentrum mit wellenförmigem Glasdach, des Fünf-Sterne-Hotels International Continental, des Warsaw Financial Center und des Büroturms Rondo 1. 28 Überall wachsen die Glastürme aus dem Boden, Arbeitsstätten der jungen Polen, die mit ihrer im westlichen Ausland erworbenen Berufserfahrung das Land voranbringen. Das Libeskind-Gebäude, seit September bezogen, soll nun das geschäftige Zentrum zur Stätte urbanen Wohnens machen. Ein „neues Manhattan“ schwebt dem amerikanischen Architekten vor, der seine ersten elf Lebensjahre in Polen verbrachte. Auf weitere Projekte, die hoch hinaus wollen, warten brachliegende Bauplätze in der Innenstadt. Doch neue Planungsentwürfe kommen und gehen. „Nimmt dieses Pro- Ausgabe 1.2014 Städteporträt Warschau Ewiger Aufbruch an der Weichsel Kaum eine Hauptstadt Europas hat sich in den letzten Jahren so verändert wie Warschau. Ihre einzige Konstante ist der Wandel. visorium denn nie ein Ende?“, stöhnen dazu die Warschauer. Viele Grundstücke sind noch mit ungelösten Eigentums fragen belastet und können daher nicht bebaut werden, ein Erbe der Enteignungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Deutsche Truppen zerstörten damals etwa 85 Prozent der Warschauer Gebäude. An dieses dunkle Kapitel erinnert das Mahnmal zum jüdischen Ghetto-Aufstand im Norden des Zentrums, an dem 1970 Willy Brandt niederkniete. Aber auch das Gedenken erscheint im Umbruch. Gleich gegenüber schimmert bläulich ein quaderförmiger Glasbau, ein Museum, das die tausend- jährige Geschichte der Juden in Polen dokumentieren will – sowie das kulturelle und gesellschaftliche Leben der heute an der Weichsel lebenden Juden. Dank Seminaren, Filmen sowie Diskussionsrunden ist das Museum seit April 2013 als Ort der Begegnung erfahrbar, im späten Frühjahr 2014 soll dann endlich auch die multimediale Hauptausstellung eröffnen. Nur ein paar Schritte entfernt liegt die Altstadt, deren spätmittelalterliche und barocke Patrizierhäuser nach 1945 komplett wieder aufgebaut wurden. Der Marktplatz gilt heute als das touristische Herz der Stadt, das im Sommer im Rhythmus von internationalen Jazzgruppen schlägt. ❯ 29 DEKRA SOLUTIONS ❯ Warschaus größten Konzertort erblickt der Besucher, wenn er vom nahe gelegenen Schlossplatz über die Weichsel nach Osten schaut. Fußballfreunde werden in dem schüsselartigen Gebilde das Nationalstadion wiedererkennen, in dem 2012 das Eröffnungsspiel der Fußball-Europa meisterschaft stattfand. Vor einigen Jahren noch verkauften auf diesem Gelände Russen und Vietnamesen in Basaren Tand und Tinnef – ein gelungener Wandel vom „Schandfleck“ zum Prestigeobjekt. Praga, der Teil der Stadt am östlichen Weichselufer, war das Arbeiterrevier. Die ehemaligen Fabriken aus dem 19. Jahrhundert sind heute nicht wirklich stillgelegt. Hier pulsiert Warschaus lebendigstes Kulturleben. Doch auch die Theater, Galerien, Klubs und Werkstätten unterliegen der Regel der steten Veränderung. In der ehemaligen Wodka-Fabrik „Koneser“ muss derzeit das anarchische Boheme-Treiben größtenteils schicken Geschäften und Lofts weichen. Klementyna Bocheńska durfte mit ihrer Galerie bleiben. Sie zeigt gerne Ölbilder junger unbekannter Künstler und leistet Starthilfe. Der nahe gelegene Kulturclub „Chmury“ braucht keine Werbung mehr. Sogar die New York Times preist mittler weile das „Wolken“-Lokal an. Mitbetreiber Łukasz Miłej setzt abends auf verschiedene Spielarten des Jazz. Nachmittags wird im Konzertraum Tischtennis gespielt. Auch weil gerade weniger Gäste kommen, da die Bauarbeiten für die „Metro“ Praga etwas verstopfen. Ein Preis des Aufbruchs. Von diesem ewigen Wandel ausgenommen erscheinen einzig die Hinterhöfe alter Mietshäuser östlich wie westlich der Weichsel. Dort stehen reich geschmückte „Kapliczkas“, Bildstöcke mit frischen Blumen, die die traditionelle Frömmigkeit der katholischen Metropolen-Bewohner bezeugen. Die traditionelle Küche, die Piroggen und die saure Mehlsuppe, kann man überall in Warschau kennenlernen. Auch im Gasthaus „Unter dem Roten Schwein“, dessen Gebäude die damalige DDR in den 60er-Jahren unter der Patronage von Erich Honecker stiftete. Heute sind dort die kommunistischen Größen in Öl und auf Fotos an die Wand gebannt, während polnische und internationale Gäste auf ihre Geschäfte anstoßen. Dies wird sich wohl auch nicht so schnell ändern. ❮ Jens Mattern 30 3 5 Ausgabe 1.2014 4 1 2 Der spitz zulaufende Libeskind-Turm im Zentrum Warschaus gilt als höchstes Wohngebäude Europas. Nachts wirkt der Kulturpalast, die architektonische Machtdemonstration der Sowjets, durch die poppige Beleuchtung freundlicher als bei Tageslicht. 6 3 7 Die „Goldenen Terrassen” verführen seit 2007 zum Geldausgeben. Das Einkaufszentrum beherbergt rund 200 Geschäfte und Restaurants unter seinem Glasdach. 4 Auf dem Schlossplatz erinnert seit 1644 die Sigismundsäule an König Sigismund III. Wasa, der Warschau dereinst zur Hauptstadt Polens gemacht hatte. 5 Eine „Kapliczka”, ein Bildstock zu Ehren Marias, zeugt im Hinterhof einer alten Mietskaserne von der Frömmigkeit der römisch-katholischen Bewohner. 6 Das Nationalstadion, errichtet zur Fußball-Europameisterschaft 2012, eignet sich mit seiner Zeltdachkonstruktion für Fußballspiele wie Konzerte gleichermaßen. 7 Das Museum der Geschichte der polnischen Juden öffnete seine Pforten pünktlich zum 70. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto am 13. April 2013. 31 DEKRA SOLUTIONS 1 Ein unschöner Kratzer am vorderen Kotflügel hat sich schnell. Die Schadenregulierung für kleinere Blessuren erfordert dank DEKRA für die Versicherung und den Fahrzeughalter nur einen geringen Aufwand. 2 Gewissenhaft dokumentiert DEKRA Experte Rafał Machowski mit der Kamera die Schäden am verunfallten Fahrzeug für den Schadenbericht. 3 Sachverständige an den 340 DEKRA Prüfstellen in Polen nehmen künftig die Schadensmeldungen der Versicherungsnehmer von Gothaer entgegen und leiten diese zur Sachbearbeitung weiter. 2 1 3 32 Ausgabe 1.2014 Schadenregulierung für eine Versicherung Kleiner Schaden, kurzer Weg Seit Mai 2013 kooperiert die Gothaer Towarzystwo Ubezpieczeń S.A. mit DEKRA Polska, um die Schadenregulierung für ihre Kunden in Polen zu vereinfachen. Der vordere Kotflügel bekam einen Kratzer, ein Lampenglas splitterte. Ärgerlich. Dennoch: Der Schade, mit dem der Unfallbeteiligte bei der DEKRA Polska Prüfstelle nahe dem polnischen Ort Nowy Dwór Mazowiecki vorstellig wird, ist eher gering. Und kleine Schäden sollten keine großen Umstände machen. Darauf können nun alle Autofahrer in Polen bauen, die bei der Gothaer Towarzystwo Ubezpieczeń S.A. versichert sind. Zuerst melden sie den Schaden via E-Mail oder Telefon bei der Gothaer Versicherung. Erscheint dieser verhältnismäßig gering, verweist das Kontaktzentrum an die nächste der polenweit 340 DEKRA Prüfstellen. Dank dieses dichten Netzes hat ein Versicherungsnehmer stets nur kurze Wege zurückzulegen. Im besagten Städtchen nahe Warschau überprüft Ingenieur Rafał Machowski die Fahrzeugnummer sowie den Kilometerstand. Mit seiner Kamera macht er mehrere Aufnahmen der Schäden am Pkw. Auch Fahrzeugschein, Personalausweis und das Formular mit den aufgelisteten Schäden scannt DEKRA Mitarbeiter Machowski. Die Daten mailt er an einen Sachbearbeiter der DEKRA Schnittstelle in Warschau. Dieser überprüft sogleich Qualität und Vollständigkeit und übermittelt die Dokumente schließlich an die Gothaer, die die finanzielle Abwicklung in die Hand nimmt. Im Mai letzten Jahres lief diese Zusammenarbeit in einigen Regionen Polens erfolgreich als Pilotprojekt an, seit dem 30. September geht es an die landesweite Umsetzung dieser bisher einmaligen Partnerschaft an der Weichsel. Dabei gibt es Bedarf: In Polen sind mittlerweile 18 Mil- „Mit DEKRA haben wir einen Partner, der auf dem polnischen Markt ein gutes Renommee besitzt!“ Adam Dwulecki, Mitglied des Vorstands, Gothaer Towarzystwo Ubezpieczeń S.A. lionen Pkw gemeldet. Die schweren Unfälle gehen zurück, der Komfort auf Polens Straßen nimmt zu – und damit auch die Ansprüche an Dienstleister rund um das Auto. In der Gothaer Zentrale in Warschau herrscht große Zufriedenheit. „Für unsere Kunden ist der transparente und objektive Prozess ein großes Plus“, lobt Adam Dwulecki, Mitglied des Vorstands in Polen. „Unsere Experten müssen nun nicht mehr vor Ort sein, gleichzeitig sind wir durch den unabhängigen DEKRA Prüfer vor unberechtigten Entschädigungsforderungen geschützt.“ Die Partnerschaft sieht Dwulecki ausbaufähig. In Zukunft will Gothaer auch bei komplexeren Schadensfällen mit DEKRA Polska kooperieren. ❮ Jens Mattern Noch Fragen ? Mariusz Mankiewicz Geschäftsführer DEKRA POLSKA Sp.z o.o. Telefon +48.22.57 73-6 16 Telefax +48.22.57 73-6 36 E-Mail [email protected] 33 DEKRA SOLUTIONS DEKRA Mitarbeiter im Porträt Einen guten Lauf Stefan Knipp weiß, was er will. Bei DEKRA konzentriert er sich seit Beginn der Messungen von Biogasanlagen ganz auf diese Aufgabe. Für den Umwelttechniker stand gleich fest, dass er sich auf diese Branche spezialisieren will. Im Jahr 2002 fing Knipp als zweiter Mann im Messteam bei der DEKRA Automobil in Bielefeld an. Heute ist er Projektleiter. Den Erfolg, der ihm beruflich vergönnt war, will er jetzt auch auf den Sport übertragen. Vor drei Jahren begann der 40-Jährige mit dem Laufen. Im Januar 2013 bestritt er seinen ersten Halbmarathon. Im April wird er beim Hermannslauf von Detmold nach Bielefeld dabei sein. Mit gut 31 Kilometern ist der bergige Landschaftslauf für den Familienvater genau der Richtige, um sich auf die großen Marathons dieser Welt vorzubereiten. Seine Wunschliste ist lang. Knipp will 2014 in Berlin starten. London und New York sollen anschließend folgen. ❮ Ob bei DEKRA als Projektleiter für die Emissionsmessung von Biosgasanlagen oder im Privatleben als Sportler: Stefan Knipp gibt laufend Gas. ❯ DEKRA Solutions Jetzt bestellen Möchten Sie die DEKRA Solutions kostenlos und regelmäßig mit eigenem Abonnement beziehen? 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ZUVERLÄSSIGKEIT SICHERHEIT TRANSPARENZ FLEXIBILITÄT NACHHALTIGKEIT GLS Qualität ist, wenn Versender wissen, dass ein Auftrag zuverlässig ausgeführt wird. Empfänger ihre Wünsche mitteilen können während das Paket unterwegs ist. ein europaweites Netz für den Versand ins Ausland zur Verfügung steht. moderne IT-Lösungen all dies koordinieren und transparent machen. Die Zustellfahrer, die für GLS die letzte Meile bestreiten, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Für sie unterstützt GLS ein Schulungsprogramm der DEKRA, das Fachwissen im Paketdienstnahverkehr vermittelt. www.gls-group.eu