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Ab onnementspreis fü r T h o r n nebst Vorstädte fre i ins H a u s : vierteljährlich 2 M a rk , monatlich 67 Pfennig pränum erando; s ü r ^ A u s w ä r t s frei per Post: bei allen Kaiserl. Postanstalten vierteljährlich 2 Mark Ausgabe Redaktion und Expedition: Katharinenstraße 204. t ä g l i c h 6'/s Uhr Abends m it Ausschluß der Sonn- und Feiertage. NL 20. Jnsertionspreis fü r die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharinenstraße 204. Annoncen-Expedition „Inva lid e n d a n k" in B erlin, Haasenstein u. Vogler in B erlin und Königsberg, M. Dukes in Wien, sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes Annahme der Inserate fü r die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr M ittags. IV. Iahrg. Dienstag den 25. Januar 1887. ^ Aeöet dem Kaiser, was des Kaisers ist. Alle Parteien sind alsbald in den W ahlkampf eingetreten. D ie nationalen Parteien, welche Fürst BiSmarck lange vor B e ginn des gegenwärtigen S tre its zwischen den verbündeten Re gierungen und der M ehrheit des Reichstage« als die T rä g e r und die vornehmsten Stützen der kaiserlichen P o litik im Parlamente bezeichnete, haben sich fest zusammengeschaart. I h r K am pfruf ist fü r Kaiser und Reich, Sicherung dcS Vaterlandes vor KriegcSgefahr und innerem nicht minder verderblichen Hader ih r Z ie l. Ihnen dienen zum Leitstern die Worte des Staatsmann« und des Heerführers, welche neben dem Kaiser in erster Linie Deutschland die Einheit und seine achtunggebietende Stelle im Rathe der Völker Europas erkämpft und seither so erfolgreich den Frieden gewahrt haben. Ihnen gegenüber steht die ganze Schaar derjenigen Parteien und Richtungen, welche die Befriedigung eigener HerrschaflSgelüste der W ohlfahrt und Sicherheit deS Reiches voranstellen, zum T heil selbst sie erbitterten Gegner derselben sind. I h r Führer ist der M a n n , welcher die Einheit und Stärke des Reichs am schärfsten bekämpft, und noch bei den letzten Verhandlungen der Reichstages zu seiner wrlfischen Gesinnung und damit zu Zielen sich bekannt hat, deren Verwirklichung nur als Folge eine- schweren und fü r Deutschland unglücklichen kriege« denkbar ist. Unter H errn WindthorstS Gefolgschaft befindet sich in erster Linie auch die deutsch-freisinnige P artei, deren Rathschläge, wenn befolgt, uns 1870 ungerüstet dem A n g riff Frankreichs preisgegeben, im letzten Herbst uns ohne jeden wirklichen G rund in einen schweren Krieg M it Rußland und damit zugleich in einen solchen m it Frankreich gestürzt haben würden. I h r Weg fü h rt zum Unheil dcS V ater landes, und verblendet find diejenigen, welche ohn« feindliche A b sicht gegen Deutschland ihm folgen. S ie thun nicht« anderes, als den erbittertsten Feinden desselben vorzuarbeiten und uns in eine Zukunft voll schwerer äußerer und innerer Kämpfe zu stürzen. W er da« Vaterland sichern w ill vor KriegeSgefahr und innerem Hader, der sei daher nicht lässig in der E rfü llu n g der B ü rg e rpflicht und sorge fü r den S ieg der Parteien, die dem Kaiser geben, Mas des Kaisers ist und damit die W ohlfahrt des Vaterlandes A d e rn und sichern. politische Hagesscha« D ie Vertrauensmänner der beiden konservativen Parteien und der nationalliberalen P artei haben ihre g e m e i n s a m e n K a n d i d a t e n f ü r B e r l i n aufgestellt. Es sollen danach in den einzelnen Wahlkreisen kandidireu: 1. Landesdirektor v. Levetzow, 2- Feldmarschall G ra f v. M oltke, 3. Oberbürgermeister M iq u ö l, 4. Präsident deS ReichsversicherungSamtS Bödiker, 5. Schriftsteller Cremer, 6 Fabrikant Holtz. D e r Feldmarschall G ra f Moltke Mird im 2. Wahlkreise Herr» Virchnw zum Gegner haben, welcher lm Jahre 1869 bekanntermaßen den Abrüstungsantrag stellte und neuerdings m it großer Beredlsamkcit dafür eingetreten ist, daß Man zu Allem, was eine A u to ritä t sagt, J a und Amen sagen Müsse. D ie A u to ritä t dcS Grafen M oltke auf dem Gebiete deS Heerwesens ist freilich von Herrn Eugen Richter und s'inen Freunden bestritten worden. Aber in diesem Punkte werden wohl nicht nur dir W ähler im zweiten Wahlkreise anderer M einung sein. D ie N a t.-Z lg ." fährt in dem Bestreben fort, das zwischen den beiden konservativen und der nationalliberalen P a rte i abge schlossene W ahlkartell zum F a ll zu bringen. Während sie jüngst Die einsame Snsel. Roman nach dem Englischen von TreuenfelS. —------------------ (Nachdruck verboten) (Fortsetzung.) „M rS . Kent, ich bin Ih r e r Dienste nicht mehr dcnöthigt. «-trachten S ie sich als entlassen." „Ic h bin erfreut, dies zu hören", antwortete die Gouver nante nach kurzem Stillschweigen ruhig und langsam, „denn ich w ar gerade im B e g riff, S ie um meine Entlassung zu bitten. sehr ich Maude liebe, ist eS m ir unmöglich, mich ih r länger ju widmen. Andere Pflichten — " »Andere Pflichten I " unterbrach sie die Dame deS Hause« A rt verächtlichem Lachen, „is t eS schon so w eit? Haben diese Rosen und dir geschminkten Wangen so schnell gew irkt? Ich ahnte rucht, welcher A rt dir F rau w ar, der ich so lange meine Tochter anvertraute, und die ich unter meinem Dache beherbergte." . «N ein, da« ahnten S ie n ich t", erwiederte die Gouvernante «rch wünschte auch nicht, das S ie eS je ahnen sollten, Elisabeth um J h re t- — nicht um meinetwillen. Doch die Z e it ist gemrnen, wo meine P flicht gegen andere stärker ist als der Wunsch, äu schonen, und deshalb sage ich Ih n e n jetzt, daß S ie nicht mich — sondern ich S ir während aller dieser Jahre beherbergte!" Wa« war da« fü r eine S tim m e , welche Elisabeth jetzt h ö rte ? »was sprach diese F ra u ? W ie ein hoher Baum , den plötzlicher « tü r m seiner Neste und B lä tte r beraubt, stand die H e rrin von Uerty da, jhr«n Reichthum, ihren S tolz, ihre S tellung, Alle« " von einer gcheimnißvollen Macht sich plötzlich entrissen fühlend, b unter ihren Füßen schien zu wanken — Alle«, wa« er Mühe werth w ar zu habe«, entglitt ihren Händen. Großer G o tt! war e» denn möglich? N ein, der Gedanke ^ 1" vollkommen unsinnig! Dieser F ra u , welche J a h r fü r geduldig ihre Befehle befolgt — welche bezahlt worden " r , damit sie ihre Tochter unterrichtete — diese F ra u — „W e r sind S i r ? " fragte sie m it heiserer, erstickter S tim m e. „ I c h bin B e rth , B e ll L lle rb y, Rrchibald'S rechtmäßige 18 gegen 6 S tim m en abgelehnt. D ie Regierung akzeptirte diesen BuSschußbeschluß in dem am Sonnabend abgehaltenen M in is te rrathe m it 6 gegen 3 S tim m en. D as Zurückweichen des Kabincts, welches in dem Aufgeben de« eigenen Budgetprojekt- zu finden, w ird in PariS eifrig besprochen. H at damit auch das Ansehen des Kabinets keineswegs gewonnen, so ist doch vorläufig die M in is te r krisis vermieden, gleichzeitig aber auch der P lan der O p p o rtu nisten gescheitert, Boulanger allein oder durch den gemeinsamen S tu rz de« KabinetS zu beseitigen. D er BudgetauSschuß bewilligte die 86 M illio n e n Extrakredite Boulanger«, welcher die Nothwen digkeit derselben kurz und bestimmt vertheidigte, sowie die 26 M illio n e n Extrakredite de« M arinem inisters Aube. Dieselben sollen durch Emission sechsjähriger Obligationen beschafft «erden. I n der b u l g a r i s c h e n A n g e l e g e n h e i t w ill die Pforte einen ernstlichen Vermittlungsversuch zwischen Rußland und B u lg a rie n unternehmen; sie hat eS sich als nächste Aufgabt gesetzt, die Umgestaltung der gegenwärtigen Regentschaft herbei zuführen, w eil dies russischerscilS als eine Vorbedingung fü r jede weitere Verhandlung g ilt. D ie Zusammensetzung der künftigen Regierung soll unter der Aegidc der Pforte zwischen den bulga rischen Deputirten und Zankow vereinbart werden. Sämmtliche Mächte scheinen geneigt, die führende Rolle der Pforte in dieser Sache anzuerkennen, und was die bulgarische Regentschaft betrifft, so soll in derselben Geneigtheit dazu vorherrschen, einer aus allen Parteien zusammengesetzten KoalitionSregierung die Aufgabe zuzu weisen, durch Maßnahmen im Lande und weitere Verhandlungen betreff« der Auflösung der S obranje die Ausschreibung von Neuwahlen vorzubereiten._________________________________________ erklärte, daß fü r Stöcker und Genossen auch der gemäßigtste L i berale nicht stimmen würde, bekämpft sie jetzt eifrig die auf G rund freundlicher Vereinbarung zwischen dcutschkonservativen, freikonservativen und nationalliberalen Führern und Vertrauensmännern B e rlin « beschlossene Kandidatur des H errn Ccemer. Z u r Charak teristik dieses Vorgehens w ird eS dienen, wenn w ir mittheilen, daß H err Cremer fre iw illig den W ahlkreis, welchem er als V o r sitzender des konservativen WahlvereinS vorsteht, im Interesse eines Zusammengehen« der drei Parteien fü r H errn D r . M iq u ä l offer i r t und sich erboten hat, m it seinen Freunden kräftig fü r die Kandidatur M iq u o l einzutreten. Ohne diese« Entgegenkommen und den E influß CremerS in dem erwähnten, ziemlich auSsicht«vollen Wahlkreise würde es schwerlich gelungen sein, eine gemein schaftliche nationalliberale Kandidatur in B e rlin zu erlangen, und zwar um so weniger, als die bisherigen srlbstständigen national liberalen Kandidaturen in B e rlin nur wenige hundert S tim m en auf sich vereinigten. B e i dieser unbegreiflichen Haltung der national liberalen B e rlin e r Presse (die „B e rlin e r B ö rsen-Z tg." predigt gleichfalls den Vertragsbruch) ist auf einen E rfo lg deS Kom pro misses fü r B e rlin nicht zu rechnen. Wenn die B e rlin e r nationalliberalc Presse ihre Leser unablässig dazu antreibt, die Verein barungen der nationalliberalen Führer zu brechen, dann ist e« schon besser. «S bleibt Jeder fü r sich und thut was er nicht lassen kann. D ie deutsch-freisinnige Presse w ird nicht müde, darauf hin zuweisen, daß H e rr A n t o i n e im Reichstag „m it den Konser vativen und Nationalliberalen in der M ilik ä rfia g e gestimmt hat." W ir stellen denn auch unsererseits fest, daß H err Antoine in der That seinen diesseitigen Freunden dies,» fü r ihn unschädlichen Ge fallen bei der Abstimmung über den Antrag von Stauffenberg ge than hat B e i der Abstimmung über die RegierungS-Borlage würde H err Antoine dagegen auch die Wünsche seiner anderen Freunde, derjenigen in Frankreich, zu berücksichtigen gehabt und „m it den Freisinnigen und dein Z e n tru m " gegen die Konservativen und Nationalliberalen gestimmt haben. I n diesem Falle würden sich nämlich die Wünsche der beiden Gruppen seiner Freunde, der diesseitigen und derjenigen in P a ri» , vollständig gedeckt haben. D a s „ B e r t. T agebl." und die „F re is. Z tg ." haben die Freude mittheilen zu können, daß die im Verlage des H errn Mosse erscheinende „P a ro le ", O rgan dcS Kriegrrbundes, e« als eine „Taktlosigkeit" bezeichne, daß die Veranstalter einer regie rungsfreundlichen Kundgebung in Sachen der M ilitä rv o rla g e die Vorstände und M itg lie d e r einiger K r i e g e r v e r e i n e zur Betheiligung aufgefordert hätten. Nach unserer Ansicht würden nun ebenfalls die ehemaligen Soldaten de« König« von Preußen und Kaiser« von Deutschland die ersten sein, von denen man ein Herz fü r alle-, was die Frage der Stärkung und Aufrechterhal tung unserer W ehrkraft betrifft, erwarten sollt», und wenn die „P a ro le " in einer solchen Voraussetzung eine „Taktlosigkeit" erblickt, dann scheint uns doch in den Grundbegriffen diese- Kriegerbund-OrganeS eine etwa« starke V e rw irru n g zu herrschen. W ir glauben denn auch an der Hand solcher Beobachtungen aussprcchen zu müssen, daß die Verpflanzung de« genannten O rgans in «ine gesündere Lthmosphäre als diejenige der O ffiz in de« „ B e r l. Tagebl." den Leitern unsere« Kriegerbundwesen« allm ählig nicht dringend genug empfohlen werden kann. D e r BudgetauSschuß der Deputirtenkammer hat den abge änderten B u d g e t - E n t w u r f d e » f r a n z ö s i s c h e n F in a n z m i n i s t e r S , nach welchem 383 M illio n e n m ittels in 66 Jahren rückzahlbarer Obligationen e m ittirt werden sollten, m it 5. Plenarsitzung vom 22. Ja n u a r. Eingegangen: Denkschrift betr. Bauausführungen au Wasser straße. A uf der Tagesordnung: Fortsetzung der 1. Berathung deS Gesetzentwurfs betr. die Gewährung einer staatlichen Subvention an die Provinzialhülfskassc' für die Rheinprovinz behufs Hebung des Grundkiedirs. Abg. M o o r e n (C entr.) bedauert, daß ein Konservativer (G ra f Schw erin), der doch sonst immer die Nothlage der Landw irth schaft hervorhebe, den hier vorhandenen Nothstand in Abrede gestellt habe. Dieser Nothstand sei wirklich sehr groß und die besonderen Verhältnisse in einzelnen rheinischen Gebieten erforderten auch eine besondere Abhülfe. UebrigenS sei die Forderung der Vorlage gering im Verhältniß zu dem, was Schlesien gewährt worden. E r beantragt Verweisung der Vorläge an eine 14gltedrige Kommission. Abg. O r. W e h r (freikons.) beklagt sich, daß der Osten im Verhältniß zum W.sten zurückgesetzt worden. I n Westpreußen seien ähnliche Nothstände wie an der E is rl; er bitte den Herrn M in ister für Laudwirthschaft, einmal W.stpceußrn zu bereisen. Jedenfalls bitte er um recht sorgfältige P rüfung der Vorlage. M in iste r D r . L u c i u S erwidert, daß wenn in Westpreußen sich wirklich Nothstände wie in der Eisel feststellen lassen, die Regierung auch die nothwendigen Konsequenzen ziehen und Abhülfe in AuSsicht nehmen werde. D ie Vorlage bezwecke Hebung deS Kredits und zwar speziell des PersonalkrevitS. S ie schließe sich au die vorhandenen Organisationen an. D ie Sparkassen könnten vielfach als Kreditinstitute weiter gehen und, natürlich in vorsichtigen Grenzen, Per sonalkredit gewähren. D ie Provinzialhülfskassc sei die geeignetste F ra u . Ich wurde nach dem Schiffbruch gerettet und nach einer langen Reise an« Land gebracht. N atürlich wandte ich mich zu dem Hause meine« Gatten, doch in derselben Nacht, als ich eS erreichte, hrirathcte er eine andere F ra u — S ie , Elisabeth, die ihn immer begehrt — die ich von ihm geliebt w ähnte! S o schlich ich hinweg und belästigte Euch nicht, bis ich von seinem Tode hörte, wie treulich S ie ihn betrauerten, wie öde I h r Leben und wie lieb Ih n e n seine kleine Tochter sei; da« zog mich, nach langem schweren Kampfe m it m ir, hierher, nicht um S ie unglücklich zu machen, indem ich mich zu erkennen gab, sondern um Archibald'S Kind nahe zu sein, denn ich glaubte meine eigene Tochter todt. Ich bedauerte S ie innig und schloß die kleine Maude in mein Herz wie mein eigene« K ind." „Und doch wollen S ie sie jetzt als namenloS, vaterlos er klären !" zürnte Elisabeth. „D a « ist eine sonderbare Liebe! N ein, S ie sind eine B e trü g e rin ! S ie sind zufällig in den Besitz unserer Familicngeheimnisse gelangt und haben au« diesem ein Netz gewoben, um mich und mein Kind zu vernichten. S ie sind eine Abenteuerin, die aus dem Unglücke der Ellerby Nutze« ziehen w i l l ; — ich habe von solchen Sachen gelesen, Ohne Z w eifel haben S ie auch Mitschuldige. Vielleicht ist dieser M r . JackHarron einer derselben," fügte S ie m it plötzlichem Argwohn hinzu. „Jack H arro» — den w ir damals Kapitän H arron nannten — befindet sich hier? W ohl, rufen S ie ihn, um meine Geschichte zu beglaubigen!" „ O , er hat m ir schon den Tod der ersten M rS . Ellerby beschrieben. E r w ird ein wichtiger Zeuge zu meinen Gunsten s e in : denn wenn S ie m ir diese kühnen Ansprüche inS Gesicht schleudern, werde ich die Sache natürlich dem Gerichte übergeben. D a ist Kapitän Bellize gleich bei der Hand. Haben S ie ihm gesagt, daß S ie seine Schwester w ä re n ?" fragte sie höhnend. „S eine süße, goldhaarige Schwester?" „Ic h habe ihm die W ahrheit noch nicht enthüllt, doch ich glaube, er begann sie heute Abend zu ahnen. E r ist ve rw irrt durch die «ehnlichkeit, die er sieht — die doch m it meiner jetzigen Haarfarbe und der Gewißheit meine« Todes nicht übereinstimmt. Ich war gezwungen, eine Verkleidung anzuwenden, sonst würden S ie mich erkannt haben, doch selbst siebzehn Jahre de« Kummer« und herzbrechender Verzweiflung haben mich nicht so verändert, daß er mich nicht erkennen würde, wenn ich dies ablege." M i t einer schnellen Bewegung streifte sich die Gouvernante die schwarze Perrücke herab, welche sie so verändert hatte. Eine F lu th seiden weichen goldigen Haare« siel auf ihre Schultern herab — so glänzend, so fein und so dicht, daß es fast noch da« ihrer Tochter überbot. Elisabeth blickte sie wie verzaubert an. „R u fe n S ie F lo rio ? " fragte heiter der eintretende Kapitän. D ann sah er die schlanke Gestalt m it dem goldigen Haare und jubelte: „M e in G o t t ! B c rth a !" E r wankte auf sie zu, doch ehe er sie erreichte, verließen ihn seine S inne und er sank in einen Sessel. D ie Erschütterung war selbst fü r seine Kräfte stark. „Können S ie ihn davon überzeugen, daß ich nicht seine Schwester b in ? " fragte B ertha trium phirend. D ann beugte sie sich über ihren B ru d e r, legte seinen Kopf an ihre B ru st und küßte ihn wieder und wieder, bis er langsam zum Bew ußt sein dessen kam, was um ihn vorging. E r blickte sie träumend, wie verloren an, als wäre e« Bcrtha'S Geist, den er sah, — als könnte sie e« nicht selbst sein. Elisabeth stand höhnisch lächelnd daneben. „Ic h vermuthe, daß S ie da« meine gerechte S tra fe nennen", bemerkte sie nach einiger Z eit. „Ic h verletzte da« Gebot: „ D u sollst nicht be gehren rc " ; ich trieb S ie fo rt — ich errang m ir Archibald. — er ward m ir entrissen — und jetzt entdecke ich, daß ich nie seine G attin w ar — daß ich nicht H errin auf Ellerby bin, — daß S ie hier sind, um meine S tellung zu rauben, mich zu vertreibe« — mich und mein Kind. Ach Maude, arme M a u d e !" W ürdevoll antwortete die bisherige Gouvernante: „Glauben S ie , ich wollte ein Haar auf dem Kopfe deS Kindes krüm m en? — S ie wissen, daß ich das nicht w i l l ! Maude ist preußischer Landtag. Abgeordnetenhaus. Stelle fü r die Ziele dieser Vorlage. D e r Wucher trete vornehmlich in den Eiselgegenden in besonder- umfassendem Maße auf. D ie sog. Vichleih« sei ein M ißstand, dem ein Ende gemacht werden müsse. Abg. D r . M e y e r «Brestan (freis.) spricht sich im Wesentlichen gegen die Vorlage au -, ist aber m it Verweisung derselben an die Budgetkommission einverstanden. E r verwahrt die Freisinnigen gegen den L v r w u r f, Freunde de- Wucher- zu sein. Demselben sei durch Gesetze, Zin-taxeu rc. nicht beizukommen, sondern nur durch eine Besse rung der Kreditverhältnisse auf dem Wege der Selbsthülfe, auf dem Wege der genossenschaftlichen O rganisation. N u r frei gebildete Kasten können helfen. D ie Raiffeisenschen Kasten hätten der Theorie zum Trotz gut gewirkt. Herr Knebel beanspruche eine besondere Hülfe fü r den rheinischen Bauer. E r sage: „ M - l n Bauer am schönen Rhein ist der dümmste. W er hat dümmere Bauern? Niem and! Folglich müßt I h r meinen Bauern helfen." (Heiterkeit.) Abg. K n e b e l ( n l.) : E r sei ja gerade für die O rganistrung de- Kreditwesen- eingetreten. E r betrachte diese Vorlage keineswegs a l- eine Wohlthätigkeit-vorlage, er erwarte vielmehr auf G rund derselben eine gesunde O rganisation deS K re d it-. Abg. Ü r. M e y e r - B re -la u (fre is .): D e r vorjährige Antrag Knebel wollte keine gesunde Organisation deS K re d it-, sondern eine Staat-organisation. D ie Borlage w ird einer 21gliedrigen Kommission überwiesen. ES folgt 1. Berathung deS Gesetzentwurfs betr. daS Verfahren und da- Kostenwesen bei der Güterkonsolidation im Reg.-Bezirk Wie-baden. Abgg. W i r t h (sreis.), zur N e d d e n (freikons), B o r k ( n l.) und S p ä h n (C e n tr.) sprechen sich im Wesentlichen zu Gunsten der Vorlage au-, welche schließlich einer 14 gliedrigen Kommission überwiesen w ird. Nächste S itz u n g : M ontag 1 U h r: Etat.___________________ Deutsches Reich. B e rlin , 23. J a n u a r 1887. — Seine M ajestät der Kaiser empfing heute den Reichs kanzler Fürsten BiSmarck. — I m königl. Schlöffe findet morgen da« Krönung«» und OrdenSfest in herkömmlicher Weise statt — Verschiedene B lä tte r berichten, der Kaiser von Rußland werde gelegentlich des munzigsten Geburt-tages unseres Kaisers nach B e rlin kommen. Dies« Nachricht w ird von berufener Seite dementirt. — D ie „P o s t" theilt m it, daß die Veröffentlichung des lauch von uns in voriger N um m er mitgetheilten) W ortlauts der kaiserlichen A ntw o rt auf die Adresse de« Herrenhauses m it A lle r höchster Genehmigung erfolgt ist, nachdem die Richtigkeit desselben von S einer M ajestät dem Kaiser selbst festgestellt worden war. — D a« preußische und da« deutsche Zentralkomitee vom Rothen Kreuz hielten gestern in Gegenwart Ih r e Majestät der Kaiserin Sitzungen ab. D ie Organisation de» preußischen Rothen Kreuze« w ird durch den bevorstehenden Anschluß an den M ilit ä r sanitätSdirnst anerkannt und befestigt, indem fortan neben dem Ritterorden und dessen etwaigen Genossenschaften nur solche Ver«ine zur freiw illigen Sanität-pflege der Armee zugelassen werden sollen, welche der Organisation de» Rothen Kreuze« angehören oder in dieselbe eintreten. Dem Beispiel« Preußen« in der Anschlußsrage werden hoffentlich die anderen Vereine bald folgen. B ayern ist darin längst vorangegangen. I n der Sitzung des deutschen Zentralkomitees bildeten die vorbereitenden Einrichtungen fü r den Mobilmachung»-!«« der freiw illigen Krankenpflege den Hauptgegenstand der Berathung. S e it Jahren haben diese A u f gaben sowohl da« deutsche wie da« preußische Zentralkomitee brschäftigt. E« handelt sich dabei nur immer um Vorbereitungen von langer Hand. — General-Feldmarschall G ra f M oltke hat es abgelehnt, fü r B e rlin zu kandidire». Derselbe kandidirt wieder in seinem alten Wahlkreise Memel-Hehdekrug. — D e r „ReichSanzeiger" pu b lizirt eine kaiserliche V erord nung mittelst welcher da« Gesetz über die Konsular-GerichtSbarkeit fü r die zum Schutzgebiet der Neu-Guinea-Kompagnir gehörigen Salom on«-Inseln vom 1. A p r il diese« Jahres ab in K ra ft gesetzt w ird. — D a« U rtheil im F rankfurter Sozialistenprozeß ist heute gefällt worden. Wegen Theilnahme an einer geheimen V erbi«düng wurden P rinz. Füllgrabe und Trompeter zu sechSmvnatiger, acht andere Angeklagte zu viermonatiger, zwei zu fünfmonatiger, einer zu zweimonatiger und siebzehn zu einmonatiger Gefängniß strafe unter Anrechnung der Untersuchungshaft verurtheilt. V ie r der Angeklagten wurden freigesprochen. — E - wurde bereit« mitgetheilt, daß sich die Nachricht von einem in Aussicht genommenen deutschen PferdeauSfuhrverbot be ! ! ^ ^ stätigt. Jetzt w ird au« Brüssel gemeldet, daß auch die belgische Regierung ein PferdeauSfuhrverbot beschlossen hat, welche« dieser Tage veröffentlicht w ird. Darmstadt, 20. Jan u a r. P rin z Alexander von Battenberg ist nach Ita lie n abgereist. Darüber ob die Reise später nach Aegypten ausgedehnt w ird , verlautet nichts Bestimmte«. W itte « , 20. Ja n u a r. W ie die „West. R e f." hört, ist D r . König von der vereinigten konservativen und antisemitischen P artei in Hessen ein sichere« R,ich«tag«mandat im Wahlkreise KasselMelsungen angetragen worden, auch sollte derselbe al« Kandidat im Wahlkreise Homberg-Ziegenhain aufgestellt werden, doch hat D r . König m it Rücksicht auf seinen ärztlichen B e ru f abgelehnt. E« scheint demnach, al« ob der vorjährige Kasseler Kongreß, über dessen klägliches FiaSco eine gewisse Presse nicht genug faseln konnte, bereit« gute Früchte getragen habe._____________________ Ausland. ! ' London, 20. J a n u a r. Da« Kabinet genehmigte gestern einen von den Kronjuristen ausgearbeiteten E n tw u rf zur Unterdrückung der agrarischen Verschwörungen. D e r E n tw u rf soll nicht nur auf den irischen FeldzugSplan, sondern auch auf die schottischen Bauern, C ro ftrr« und auf anarchistische Umtriebe Anwendung finden. i London, 21. Jan u a r. Stanley ist heute Abend 8 Uhr nach B rin d is i abgereist, um sich von dort nach Zanzibar zu begebe». W ashington, 21. J a n u a r. D ie Repräsentanten-Kammer ge ' nehmigte einen Gesetzentwurf, deren hauptsächlichste Bestimmung dahin geht, daß eine besondere Kommission m it der Regelung und der ^Kontrolle der Eisenbahnoerhältnisse der Vereinigten Staaten beauftragt w ird . — D ie Verlängerung de« Gegenseitigkeit« - Vertrage« zwischen den Vereinigten Staaten und H aw aii ist vom Senate angenommen worden, M it einem Zu» satzartikel, welcher Amerika da« ausschließliche Recht einräumt, in den Hafen P e a rl-R iv e r anf der In s e l O ahu einzulaufen und dort Kohlenlager und Dock« zur Ausbesserung amerikanischer Schiffe anzulegen. D e r A rtikel, welcher übrigen« von der Re > gierung Hawaii« noch nicht genehmigt ist, ermächtigt die Verei nigten Staaten ferner, die Hafeneinfahrt zu verbessern und die hierzu erforderlichen Arbeiten auszuführen. D ie M a jo ritä t der M itg lie d e r de« Senats w ar der Ansicht, daß die politische Kon trolle über H aw aii seitens einer auswärtigen Macht die PasificKüste der Vereinigten Staaten gefährden würde.________________ Srovinzial-Aachrichteu. Podgorz, 23. Jan ua r. (E in Maskenfest) fand gestern Abend im Hotel „Z u m Kronprinzen" statt. D er freundlich geschmückte S a a l bot ein köstliche- buntbewegteS B ild . E tw a hundert prächtige M a-ken, im Ganzen mindesten- dreihundert Besucher, nahmen au dem ! Feste theil. DaS ganze Arrangement war ein vortreffliche-, die Be, wirthung durch Herrn Trenkel eine ausgezeichnete und daß die Fest stimmung eine vollkommene w ar und keinerlei Trübung e rlitt, erhellt au- dem Umstände, daß die Theilnehmer b i- 7 Uhr M o rg e n - aus hielten. ^ Gorzno, 19. Ja n u a r. (U nglück-fall.) Gestern Nachmittag ging die Einwohnerfrau W i-niew -ka au- Abb. Gorzno zur Besor gung ihrer Geschäfte fort und ließ ihren 3 Jahre alten Knaben allein zu Hause. D a - K ind spielte am brennenden O fen, seine Kleider geriethen in B ran d, und da- K ind e rlitt so schwere Wunden, daß eS starb. E lb in g , 22. Jan ua r. (Z u r Frage der Gewerbeau-st-lluug.) , D er Vorstand deS GewerbevereinS versendet soeben Enquetekarten an die Gewerbetreibenden deS S ta d t- und Landkreise- E lb in g, in welchen diese über die Beschickung einer zur Feier deS 650 jährigen Bestehen der S ta d t E lbing A nfang- September zu veranstaltenden, m it der landwirthschaftlichen Distrikt-schau verbundenen Gewerbe-Au-stellung befragt werde». D anzig, 22. Ja n u a r. ( Z u r Wahlbewegung.) W ie berritS erwähnt, geben sich in hiesigen liberalen Kreisen Stim m en fü r da- Septennat kund. I m hiesigen „Jntellig en zbla tt" findet sich nun folgender von 18 angesehenen M itgliedern der liberalen Partei unterzeichneter A u fru f: „D ie unterzeichneten liberalen W ähler de- Danziger S tad tkreise- sind nicht damit einverstanden, daß die HeereSvorlage der ver bündeten Regierungen nur auf drei Jahre bewilligt worden ist. W ir haben früher die Bew illigung auf längere Z eit, welcher auch mehrere M itglieder der jetzigen freisinnigen Partei zustimmten, fü r eine glück liche Lösung der zwischen der Reich-regierung und dem Reichstage ob waltenden Meinungsverschiedenheit gehalten, und sind auch heute der Ansicht, daß die Bew illigung auf sieben Jahre den Borzug verdiene. W ir glauben, daß eS weder fü r den äußeren Frieden, noch für den inneren von V orth eil sei, wenn vor den Augen Europa- alle drei m ir nicht viel weniger theuer als mein eigene- Kind — so und stillte sich an die Seite ihrer M u t t e r ; ihre großen, glänzen theuer, daß in a ll' diesen Wochen, während deren ich wußte, ! den Augen leuchteten, ibre rothen Lippen bebten, — sie schien in daß meine Tochter lebte und sie im Bereiche meiner Berührung, ! diesen wenigen Augenblicken zum Weibe gereift. meiner Liebkosung sah, ich schwieg, und m ir da- Glück versagte, > „ M u tte r " , sagte sie, „lasse un- nicht von ihrer Gnade ab sie zu umarmen, weil ich jenem anderen jungen Mädchen, das ja hängen. Laß' uns fortgehen — weit fo rt an einen anderen O r t ebenfalls Lrchibald's Tochter ist, kein Unheil zufügen wollte. Erst Mlt dem Wenigen, waS u n- von Deinem Vermögen geblieben lst. a l- ich merkte, daß auch S ie e- wissen, daß B ertha mein Kind S o wenig cS ist, können w ir in sehr bescheidener W ise doch da sei, entschloß ich mich, zu redeu. Denn aufrichtig gestanden, von leben, und in einigen Jahren, wenn ich älter bin, kann ich Elisabeth, ich kann Ih n e n nicht trauen. Ich habe keinen Wunsch, Unterricht gebe» oder sticken, oder sonst E tw a - thun. W ir wollen Ihnen oder Ih re m Kinde ein Leid zuzufügen; bleiben S ie , w a- ! nicht-, M u tte r, was uns nicht gehört! W ir verachten eS, sie find, Archibald'- W ittw e, H errin auf Ellerby Wenn m rin j E tw a - zu scheinen, was w ir nicht sind, — auf E llerby zu leben, theurer B ruder m ir da- Wenige, was ich brauche, giebt, v rlange ! wenn w ir kein Recht daran haben. Sage ihnen, M a m a , daß ich nicht- von dem Vermögen der Ellerby Ich weiß, daß F lo rio D u nicht hier bleiben w ills t!" seine Nichte versorgt, — we-halb sollten w ir Maude'S Aussichten i Kapitän Bellize lächelte über den E ife r deS Kinde-, während zerstören oder verringern? Ich bin selbst bereit, fü r im m er M rS . ^ ihm doch Thränen in die Augen traten. Plötzlich sagte er: Kent zu bleiben, Gesellschafterin meiner B ertha — nur im Ge- ! „K leine M aude, S ie find viel zu stolz. Ich bitte S ie , gehen S ie Heimen a l- ihre M u tte r bekannt; oder auch m it meinem Bruder j nicht zu weit, — wenigsten» nicht so weit, daß ich S ie nicht fortgehen nach China, wo r - Ihn e n gleichgültig sein kaun, waS finden kann, wenn ich S ie m ir in einigen Jahren zum Weibchen erbitten komme. Denken S ie d a ra n !" ich b i n --------- " Keine- von den Dreien entdeckte die schlanke Gestalt, die im i „M u tte r , D u wirst doch nicht hier da- Gnadenbrot essen?* Schatten de- Thürvorhange- stand, oder ahnte, daß Maude — i wiederholte sie, ihn keine- Blicke- würdigend. I h r Herz schluwelche die Liebenden sich selbst überlasten hatten — in - Z im m er laut und stürmisch fü r ihn, allein er sollte eS niemals wissen. getreten und dort durch die gereizten W orte, welche ihre M u tte r ^ „ M u tte r , M u tte r, gieb m ir A n tw o rt!" „S e i keine N ä rrin , M aude," w ar die A ntw ort der M u tte r, zu ihrer Gouvernante gesagt, zurückgehalten worden war. Bleich und zitternd stand sie ba, ohne sich zu rü h re n ; sie „ D u belästigst mich. Ich werde entscheiden, was ich thun w ill, hatte A lle - gehört und Alles begriffen. D e r Schlag fiel m it ent wenn m ir erst Z e it zum Denken geblieben ist. Jetzt nicht." S ie riß ihre Hand aus der ihre- Kinde- und eilte hinaus setzlicher K ra ft auf ih r zarte-, Gerechtigkeit liebendes Gefühl. ! S ie w ar ihre- V a te r- echte Tochter, und hatte nicht wenig darauf , in den Garten. Nicht einen Augenblick beabsichtigte sie, da- edelgehalten, Maude Ellerby auf E llerby zu sein. S ie hatte stetmüthige Anerbieten Bertha'S zurückzuweisen, aber sie wollte ge von diesem hohen Standpunkte hera^geblickt, und eS w ar ver- j beten werden und eS so annehmen, als ob sie damit eine Gunst nichtend fü r sie, jetzt zu erfahren, daß ein Fleck auf ihrer Geburt ^ erwiese. Ellerby aufgeben! Sich in die Dunkelheit zurückzu hafte, gleichviel, in wie unschuldiger A rt derselbe darauf gekom- ! ziehen! D a ra n dachte die schöne F ra u , die noch in der B lü te men war. ihre Jahre stand, nicht. S ie wanderte weiter m it glühenden In diesem Augenblicke galt ih r ihre M u tte r Alles, ihre Wangen und m it jagenden Pulsen, b i- sie sich endlich im See Gouvernante — Nichts. S ie sprang au- dem Schatten hervor pavillon wiederfand. Jahre Betrachtungen über die Stärke de- eigenen und Vergleiche « l t den Heeren der Nachbarn angestellt werden, und wenn der Bestand der Armee bei den dreijährigen Wahlen in den Bereich der A gita tion gezogen w ird. Eingedenk der Erfahrungen de- Ja h re - 1866 scheint unS die Heere-stärke kein geeigneter Gegenstand, an welchem der Reich-tag eine Machtprobe gegenüber der Regierung ablegen soll, denn in militärischen Fragen w ird unser Volk der A u to ritä t de- Kaiser-, M oltkrS und B i-m a rc k -, deren umsichtiger Fürsorge w ir den Segen eine- sech-zehnjährige» Frieden- verdanken, immer die gebührende Rück sicht zollen müssen. W ir bedauern e-, daß in einem in der E n t wickelung begriffenen Staate, wie dem nnsrigen, die Fackel der Z w ie tracht bei einer Frage entzündet ist, die für jeden Vaterland-freund hoch über der Partei stehen müßte, und wünschen an- diesem Grunde nicht einen Konflikt, in welchem auf Jahre die K ra ft de- Volke-, die für andere nützlichere Aufgaben dringend gebraucht w ird, sich erschöpfe. W ir befürchten dadurch eine ernstliche Schädigung der liberalen P arte i, fü r welche w ir die Zukunft erhoffen. De-Haib sind w ir, unseren liberalen Grundsätzen getreu bleibend, zu dem Entschlüsse gelangt, bei ! der bevorstehenden Reich-tagSwahl nur einem solchen Kandidaten unsere S tim m e zu geben, der voll und ganz für die Vorlage der Regierung hinsichtlich der Heere-stärke e in tritt. W ir fordern Ge sinnungsgenossen auf, sich u n - anzuschließen, und «erde» uns erlauben, dieselben auf diesem Wege von weiteren Schritten, die m ir zur E r reichung unsere- Zwecke- ergreifen, in Kenntniß zu sitzen. B öh m . Sam uel Cohn. A d o lf Classen. Joh. D öllner. M a x DomanSty. John Gibsone. Archibald Jorck. I. W . K la w itter. Kockmack. Gustav Lickfett. Adolph Rüdiger, von banden, M a jo r a. D . D r . Semon. Heinrich Schönberg. G teinhardt. M a x S teffen-. S p rin g . O lto W anfrie d." — Heute M itta g fand im Restaurant Küster hierselbst eine Versammlung von ca. 109 konservativen W ählern de- Danziger Landkreise- statt. A ls Kandidat fü r die bevorstehende NkichStag-wahl wurde wieder Herr Landrath v. Gramahki, nachdem dieser über die letzte Legislaturperiode berichtet hatte, proklamirt. Neidenburg, 19. Jannar. (D e r vorgestern stattgefundene Vieh-, ! Pserde-, Schweine- und Schafmarkt) war sowohl von Verkäufern, a l- i auch von Käufern nur schwach besucht. Obgleich die Preise fü r alle ^ Thiergattungen nur niedrige waren, entwickelte sich beim M angel a u -- ' wärtiger Aufkäufer doch kein rechter Handel. Aufsehen erregte ein mächtige- Borstenthier, ein wahrer Speckkoloß, welcher für 171 M k. verkauft wurde. Jnsterburg, 20. Ja n u a r. (D e r V I. ostpreußische S aatm arkl) soll am 28. Februar d. I . in den Räumen des Gesellschafl-Hausein Jnsterburg abgehalten werden, und eS soll m it dem Saalm arkt auch in diesem Jahre eine Saatau»stellung verbunden werden. Königsberg, 23. Januar. (Z u r ReichStag-wahl.) Dieselbe Erscheinung wie in Danzig tr it t auch hier zu Tage: viele liberale M äuner, welche bisher die W ahl eines deutsch-freistnuigen Kandidaten unterstützt hatten, tragen nunmehr Bedenken, die- auch hier bei der jetzigen W ahl zu thun, weil da- Verhalten der deutsch-frcistnnigen P artei in der M ilitä rfra g e ihrem patriotischen S in n widerspricht. S o lesen w ir heute i» der „K ö n ig -b . A llg . Z tg ." : „ D ie hiesige deutschsreisinnige Partei hat am Donnerstag ihre Wahlversammlung abgehalten und in derselben Herrn Professor M ö lle r von Neuem als Kandidaten fü r die bevorstehende Reich-tagSwahl aufgestellt. Bei der langjährigen, am hiesigen O rte genügend bekannten politischen T h ä tig keit deS genannten H errn erübrigt e- sich, über die Persönlichkeit des selben auch nur ein W o rt zu sagen; in diesem Augenblicke ist an ihm da- Eine entscheidend: diejenigen Bedingungen, welche man gegen w ärtig an einen nicht nur liberal, sondern auch national gesinnten Vertreter de- Volke- zu stellen berechtigt und verpflichtet ist, erfüllt seine Kandidatur nicht. E r ist m it seinen politischen Anschauungen fest gebunden an die FraktionSblSziplin der deutfchsieisinnigen Partei und gehört zu derjenigen Opposition-mehrheit, die um ihre- P a rte i programm- willen dem Kaiser die Möglichkeit versagt hat, unser junge- Reich militärisch so zu befestigen, wie unsere großen Autoritäten auf diesim Gebiet; e- fü r nothwendig hallen, wie es von ihnen a lnothwendig nachgewiesen ist. Dadurch hat Herr M ö lle r die Fühlung verloren m it allen denjenigen Liberalen, denen die militärische Sicherstellung unsere- Vaterlandes, seine K raft und sein innerer Friede höher st ht, als der Fraktionszwang." Am Schlöffe der weiteren A us führungen diese- Gedanken- w ird Herr Bürgermeister Hoffmann a lKaudldat empfohlen, a l- ein liberaler, aber auch national gesinnter M a n n , der gegen Monopole, aber fü r da- Septennat stimmen w ird. T ils it, 20. Jan ua r. (DaS erwachte Gewissen.) I m F rühjahr v. I . hatte ein Dienstmädchen in dem Vororte Stoldeck ih r zehn Wochen alte- Töchterchen m ittet- S uych ntn vergiftet. D ie Brech nüsse, weiche da- rasch wirkende G ift enthalten, halte sie sich durch den Faktor einer Apotheke angeblich zu verschaffen gewußt. Inzwischen ging die M örd erin anscheinend ruhig ihren täglichen Beschäftigungen nach, bis sich vor Kurzem Spuren von Trübsinn bet ih r zeigten. I h r e Seelenqualen wurden so unerträglich, daß sie Erleichterung darin W a r eS ihr böser Geist, der Jack H arron gerade jetzt dort hin fü h rte ? S ie hatte beschlossen, jede Gemeinschaft m it diesem gefährlichen Menschen abzubrechen — und jetzt! — N un sie die ginze W ahrheit kannte, war sie nicht zu stolz, Jack H arron zu Rathe zu ziehen. — D ie arme M aude, von ihrer M u tte r so schroff zurückge wiesen, war wie vernichtet in eine Ecke de- Gemachs zurückge wichen Z u rrst verstand sie wenig von allem, w a- die bisherige Gouvernante, die G attin ihre- V a te r-, die rechtmäßige H e rrin von Ellerby und Schwester des K a p itä n - Bellize, diesem m it theilte. Allmählich hörte sie jedoch^darauf, und die alte Z ä rtlich keit, fü r ihre Erzieherin, die sie stet- so gut zu behandeln gewußt, erwachte wieder in ih r und verstärkt durch die Bewunderung, zu welcher der Edelmuth der so schwer geprüften F ra u ih r warmes Herz hinriß. M rS . Kent, wie w ir sie vorläufig noch nennen müssen, erzählte dem lauschenden Bruder, der sie dabei zärtlich umfaßt hielt, W a ste vorhin Elisabeth mitgetheilt hatte. N u r mußte sie auf seine theilnehmenden Fragen ausführlicher berichten — von ihrer R e t tung sowohl wie von ihrem Leben, bevor sie als Maude'S G ou vernante hierher nach Ellerby zurückkam. D am als, als Jack H arron m it ih r in da- B o o t sprang, war sie ohnmächtig, doch als der Nachen umschlug und Jener, sie loslassend, auf seine eigene Rettung bedacht war, brachte da- kalte B ad sie einigermaßen zur Besinnung. S ie klammerte sich an einer Spiere und hielt sich krampfhaft daran, a l- dieselbe von den Wogen fortgetrieben ward. S - geschah nicht in der Rich tung, welche da- S ch iff verfolgte, auf dem F lo rio sich befand, doch wurde sie bald von der Mannschaft eine- anderen Fahrzeuges bemerkt und aufgefischt. E in heftige-Fieber umnebelte dann lange ihre S inne und ließ sie nicht gewahren, daß sie nicht den H eim weg verfolgte, sondern den entgegengesetzten K u r-. (Fortsetzung folgt.) suchte, ein reumüthiges Tefiändniß ihrer Schuld abzulegen. S ie be findet sich nun in H a ft. M em e l, 21. Jan ua r. (D ie LachSangelsischerei) in der Ostsee bei Memel ist in letzter Z eit recht ergiebig gewesen. Es sind vom 1. bis zum 19. d. M ts . 435 Stück Lachse gefangen. Pakosch, 20 . Jan ua r. (V erm iß t.) D e r Schlaffer August Buch holz von hier, welcher bisher in der Zuckerfabrik Wierzchoslawice ge arbeitet hat und am 27. November vorigen Jahres zu seiner Fam ilie zurückkehrte, hat am 39. November seine Fam ilie wieder verlassen, um, wie er sagte, in der KaminSkischen Maschinenfabrik in Jnow razlaw Arbeit zu suchen. D o r t ist er auch eingetroffen, hat aber keine A r beit erhalten und ist dann weitergegangen. Von da ab fehlt jede S p u r Aber ihn. D a B . ein sehr nüchterner und fleißiger Mensch war und m it seiner Ehefrau sehr glücklich lebte und ganz friedlichen Abschied genommen hat, w ird vermuthet, daß ihm irgend ein Unglück zugestoßen ist. Der 83jährige B. w ar bekleidet m it einem wollenen und einem leinenen Hemd, grauer Parcheutunterhose, blauer Stoffhose, braunem Jaqnet, dunkelblauer Mütze, wollenem Halstuch und m it Stiefeln. A n baarem Gelde hatte er 1,20 M a rk bei sich. Vielleicht ist eS möglich, daß infolge dieser Zeilen Jemand der trauern den Fam ilie irgend welche Nachrichten über den Vermißten geben kaun. Tremeffe», 21 . Januar. (Todesfall.) E in Arbeiter in Orchowo ist vom Schlage getroffen worden und derselbe stürzte in Folge dessen in ein Faß Schlempe, auS welchem er als Leiche herausgezogen wurde. Lokales. T h o rn , den 2 4 . Jan ua r 1867. — (Zur ReichStagSwahl.) Nachdem zu unserm tiefen Bedauern unser Landtagsabgeordneter H err Meister-Sängerau eS abgelehnt hat, auch ein M andat zum Reichstage anzunehmen, hat Herr KreiSdeputirter W e g n e r - O s t a - z e w o in der letzten Vorstand-sitzung des WahlvereinS der Konservativen und Gemäßigtliberalen unseres Wahlkreise- auf dringende- Ersuchen sich hierzu be reit erklärt. W ie auS dem W ahlaufruf, den w ir morgen hier beilegen, zu "sehen sein w ird , tr itt H err Wegner, a!S unser entschiedener P arteigenofse, vall und ganz fü r die Befestigung unserer W ehrkraft nach ver bekannten Regierungsvorlage ein. D a auch sonst zuversichtlich vorausgesetzt werden kann, daß Herr Wegner im Hinblick auf den großen W irkungskreis in welchem er sich seit Jahren mir vollendeter Sicherheit bewegt, in allen vorhandenen ober noch auftauchenden Pott aschen und sozialen Fragen den eigentlichen Kernpunkt m it Leichtigkeit ermitteln w irb , so werden gleich uns, außer unsern unbckthrten Pott aschen Gegnern, alle übrigen Bewohner unseres Wahlkreise- seine Kandidatur m it ungeteilter Freude begrüßen. Jede ernste M ahnung, die alle deutsch-nationalgesinnten Bewohner an die heilige Pflicht er innert, die sie am Tage der Wahlschlacht und bis dahin zu erfüllen haben, dürfte danach kaum noch hier am Platze sein. — (Zur ReichStagSwahl.) O bw ohl die alte fo rt schrittliche „T h o rn e r Z eitun g" in ihrer vorletzten Nummer eS für gerathen erachtete, den von Seiten der Konservativen angebotenen Kompromiß m it Anerkennung und Genugthuung zu begrüßen, und ihre Parteigenossen zu ermähnen, denselben zu acccptireu, giebt ihr Verhalten in der letzten N r. ihrer Zeitung doch ganz deutlich zu er kennen, daß eS ih r damit kein rechter Ernst gewesen ist. Denn m it keiner S ylb e rügt sie es, daß ihre Parteigenossen einstimmig den angebotenen Kompromiß verwarfen, oder bedauert e- zum Mindesten, daß sie gethan haben. A rt bleibt bei A r t, und Katze bleibt ^aye. Und da- hat auch sein G ute-. Denn besser ist ein offener oeind, als ein versteckter falscher Freund. — AuS dem Bericht " „alten T horn er" über die Generalversammlung deS „deutsch-freisinnigen" WahlvereinS ersehen w i r , daß unsere politischen Gegner uoch immer m it deu alten verrosteten Waffen kämpfen, die in Verdächti gung und falscher Darstellung bestehen. Diese Eigenart der F re i sinnigen w ird tagtäglich an anderer Stelle unseres BlatteS gebührend gkkennzeichnet, so daß w ir hier davon absehen können. — (N o c h e in polnischer R e i c h s t a g s a b g e o r d n e t e r ) , H e rr Kas. v. ChlapowSki, Vertreter deS WahtkreiseS Kröben, hat erklärt, daß er sich zu den jetzigen Neuwahlen nicht als Kandidat ausstellen lasse. — (Personalveränderungen in der Armee.) 6 rh r. v. Entreß FÜrstcneck, M a jo r und etatSmäß. Stabsoffizier deS ^h e ln . Ulan.-RegtS. N r. 7, m it der Führung deS 1. Pomm. U lan.^ k g is N r. 4, unter Stellung k 1a s u ite desselben, beauftragt. Dichter, Kummer, Bachmann, Nachael, P o rt.-F ä h n rich - vom 4. Pomm. ^n f.-R e gt. N r. 2 1 , zu Sek-Lieutenants befördert. W in te r, P o rt.vah nr. vom F uß -A rt.-R e gt. N r. 11, zum außerrtatSmäß. Sek.eut. befördert. Kühler, P r.-L ie u t. vom O stpr. P io n .-B a t. N r. 1, unter Beförderung zum Hauptmann und Kompagniechef, in diS omm. P io n ie r-B a t. N r. 2 versetzt. Thielsch, Hauptmann und scompagnieches vom Pomm. P io n. B a t. N r. 2, in die erste Hauptwanusstelle deS Westsäl. P lo n .-B a t. N r. 7 versitzt. v. Schönscldt, erstlieutenant und Kommandeur deS 1. Pom m . UlarremNegimentS o- 4, m it Pension und der RegimentSuniform der Abschied bewilligt. S if 7 ^ ( G ü t e r - V e r k e h r nach R u ß l a n d . ) D ie sienvahn-Direktion zu Bromberg macht Folgendes bekannt: Im <>errehre nach Rußland haben die russischen Grenzbahnen, m it AuSahme der in G rasiw o anstoßenden russischen Südwestbahn, erklärt, ermittelungS-Adressen zum Zwecke der Zollabfertigung an der Grenze ^er sonst unterwegs, während der Eisenbahnbrförderung, nicht zulassen zu wol l en, indem sie beanspruchen, 2 ' ».c — oranspruwen, in diesen vresen Fällen Hauen die vie Abfertigung selbst durch eigene Zollagenten zu vermitteln. H ierach werden Frachtbriefe m it Vermittelung-.Adressen, die an andere K lo n e n , als an die Zollaaenten der russischen Eisenbahn, Ei gerichtet Gefahr der Versender angenommen werden. Bezüglich B . ,^*lirun gS -V e rkchrS an der Grenze hat die Warschau-Wiener ayn hre Zustimmung zur Beförderung mehrerer Wagenladungen ^ " ^ lt k e l m it einem Frachtbriefe nur unter der Beschränkung » geven, daß sich der Verkehr innerhalb deS Bezirk- der WarschauDemgemäß findet die im Nachtrage V I I I . U M e r" bewegt. aufgenommene Bestimmung bezüglich der Besördev o r? ^ o ? / ^ ^ ^ n a r tik e ln bezw. der StelnkohlentranSpsrte nach Polen Und 5 * ^ Wagen, für den Transitverkehr über GoSnowice Nur s" nur in soweit Anwendung, als diese Vergünstigung P, ^ rc ^sö rd e ru n g von Sendungen nach solchen Stationen b greift, welche nicht über Warschau hinaus gelegen sind. Feftl.i. ( ^ * o v i n z i a l - B e s s e r u n g - a n st a l t.) B ei Anst s» ^ ^ P r o je k t - für den B a u der neuen Provinzial-BcfferungSDer?»r »?" "onitz wurde s. Z . von dem B au eine- dritten großen vorläufig noch Abstand genommen, um erst weitere E rdie Veschäftigung der Korrigenden zu sammeln. W ie Mel»r berichtet, beabsichtigt die P rovinzia l-B e rw altu ng nunAnarttt*" uuchsteu F rühjah r den B a u diese- neuen DetinirhauseS in druar i.? " u^uren. Eine bezügliche Vorlage w ird den am 1. Fe- Landtag beiHäfttgkn ^ " " " t r e t e n d e n westpreußischen westvreußischen Provinziell P — ( De Westpreußische Fis che reive rei n) hält am 5. Februar im LandeShause zu Danzig eine VorstandSfitzung ab. — (Besitzveränderung.) Herr Laue von hier hat daS Etablissement „Schützengarten" iu Kulm von dem bisherigen Besitzer H errn B rtm m er für 24 7 5 0 M k. gekauft. — (D ie A r b e i t e » an d e m W e i c k s e l d a m m ) zwischen hier und Czaruowo sind jetzt vollständig eingestellt und die Arbeiter entlassen worden. D ie Erhöhung des alten Dammes ist bis auf einige Kilometer fertig. — (D er Z er st ör er deS Schaufenster-) im DuSzinSkischen Zigarrenladen hat sich m it dieser Heldenthat nicht begnügt, sondern schlug auch da- Schaufenster im Glogau'schen Klempner laden ein, als er dabei ertappt wurde, von der AuSlage einen Eim er zu stehlen. D e r Zerstörungssüchtige ist ein Arbeiter Namen- Josef DominSki. Derselbe hat im ersteren Falle angegeben, er sei iu sinn loser Trunkenheit in daS Fenster getaumelt; im letzteren Falle aber lag die böswillige Absicht offen zu Tage. D er Schaden beträgt in jedem der beiden Fälle gegen 2 0 0 M a rk . DominSki ist verhaftet und der Königlichen Staatsanwaltschaft übergeben. — (Gefunden) wurde am gestrigen M orgen vor dem GlaciS in der Kulm cr Vorstadt ein schwarzer, noch gut erhaltener, wahrscheinlich vom W ind entführter H u t, sowie tagS zuvor in der Bromberger Vorstadt ein Geldbetrag von 1 M k. 30 P f. und in der Bachstraße vor dem Hause deS Herrn Böttchermeister Laudetzke zwei durch ein Lcderband verbundene Schlüssel. D ie Eigenthümer können sich im Polizei-Sekretariat melden. — (P o l i z e i b e r i ch t.) Verhaftet find 14 Personen, darunter 6 B ettle r. — ( V o n der Wei chsel . ) D e r Uebergang für Fußgänger über daS E is hat auch heute noch nicht wieder gestaltet werden können. — (Erledigte S te lle n für M il it ä ra n w ä r te r .) A ltChristburg, KreiSauSschuß M ehrungen, Chaussee-Aufseher, Gehalt 5 4 0 M k., Kleidergeld 60 M k ., Wohnung-miethe 120 M k , zu Schreibmaterialien 5 M k ., Sum m a 725 M k. G r.-O tte nh age n, M agistrat KönigSberg (P a tro n a t), Glöckner, fixirte Einnahme incl. Wohnung-entschädigung 122 M k. 30 P f., Stolgcbühreu etwa 60 M k ., Laudnutzung ca. 1 Kulm er Morgen Wiese und ca. 1 Morgen Ackerland. Kortau (bet Allenstein, O stpr.), P rovinzial-Jrrenanstalt, Anstalt-schmied, 2 4 0 M k. p ro anno, außerdem Beköstigung I I I . Klaffe und freie Wäsche, im Falle der V e rh e ira tu n g 36 M k. W oh nung-entschädigung. Kortau (bei Allenstein, O stp r.), P rovinzia lJrrenanstalt, Krankenwärter, 24 0 M k. pr o anno, außerdem Beköstigung I I I . Klaffe und freie Wäsche, im Falle der V e rh e ira tu n g 36 M k. Wohnung-entschädlgung. A u f der Strecke von KönigSberg bis Eydtkuhnen Königliche- Eisenbahn - BetriebSamt KönigSberg, 3 Weichensteller, je 67 M k. 50 P f. monatlich. Rastenburg, M a g i strat, Polizeisergeant, 75 0 M k. Telegraphischer Börsen»Bericht. B e rlin , den 24. Januar. >22 1 87 F o n v s : Bewegt. R a ff. B a n k n o t e n .................................... Warschau 8 T a g e ..................................... R u ff. 5 Anleihe von 1877 . . . P oln. Pfandbriefe 5 °/„ . . . P oln. Li qul dati onspf andbri ,se. . . . Westpreuß. Pfandbriefe 3 '/ , V<» . - . Posener Pfandbriefe 4 " / § ......................... Oesterreichische B a n kn o te n ......................... W eizen gelber: A p r il- M a i . . . . . M a i - J u n i .................................................. Loko iu N e w y o r k ...................................... R oggen: loko . . . . . . . . A p r i l - M a i .................................................. M a i- J u n i ..................................... J u n i - J u l i .................................................. R ü b S l: A p r i l - M a i ................................ M a i - J u n t .................................................. S p ir it u s : l o k o .................................................. A p r i l - M a i ................................................. J u n i - J u l i .................................................. J u li- A u g u s t.................................................. D iskont -1 pC t., Lombardzinsfuß 4 V , pC t. 24 1.87. 18 8— 85 18 8 — 20 18 8— 25 1 8 7 — 40 fehlt. fth lt. 5 9 — 20 59 5 5 — 20 5 4 — 90 9 8 — 90 98 1 0 2 — 50 10 2— 20 1 6 0 — 70 1 6 0 — 10 1 6 4 — 50 16 5— 25 166 167I 921, 93 Z 131 131 132 132— 20 132— 25 13 2 — 5 0 133-25 133 4 5 — 80 4 5 — 60 4 6 — 10 4 5 — 90 3 7 — 50 3 7 — 30 3 6 — 40 3 8 — 40 3 9 — 40 3 9 — 50 40 4 0 — 10 resp.kb pCt. Getreide-Bericht der Handelskammer für Kreis Thorn. Thorn. den 22. Januar 1887. Wetter: Thauwetter W e i z e n sehr matt 127 Pfd hell 147 M , 130 Pfd. dito 150 M. R o g g e n 122 Pfd 116 M , 124 Pfd 117/118 M Ge r s t e Futterwaare 95—100 Mk., Brauwaare 122—130 M. E r b s e n Mittel- und Futterwaare 108-113, Kochwaare 125 —140 M. H a f e r 9 8 -1 1 2 Mk L u p i n e n blaue 67—72 Mk Handelsberichte. D a n z i g , 22 Januar. D e t r e i d e b ö r s e . Wetter: sehr stürmisch. Wind: West Weizen Inländischer wie Transirweizen sehr ruhig. Preise für inländi schen behauptet, Transit abgeschwächt Bezahlt wurde für inländischen Hunt 128 9pfd. 155 M . glasig 129pfd. 156 M . hellbunt 126 7psd 156 M , 128vfd 157 M , weiß 131pfd 158 M . 132pfd 159 M , hochbunt 1L2 3pfd. 160 M., Sommer- 128 9 und 131 2pfd 158 M. per Tonne. Für polnischen zum Transit rothbunt stark besetzt 123 4pfd. 143 M , stark bezogen 131psd 145 M . bunt 127pfd. und 127 8pfd 149 M . gutbunt 130pfd 150 M . glasig 126 7psd. 151 M , hochbunt 132pfd. 153. 154 M ., fein hochbunt 128 9pfd. 153 M., weiß besetzt 128 9pfd 155 M per Tonne. Für russischen zum Transit bunt bezogen 125 6pfd. 147 M. per Tonne Termine April-Mai 150 50, 150 « bez. Mai-Juni 151 M Br., 150 50 M G d . JuniJuli 152 M. B r , 15150 « G d, Juli-August 153 M. Br.. 152 50 M. Gd RegnlirungSpreiS 150 Mark Roggen.trotz schwachen Angebots Preise eher etwas billiger. Bezahlt ist für inländischen 125 6pfd bis 130pfd. 1 1 2 « , 12Spfd. 11150 M., für polnischen zum Transit 125psd 93 50 M Alles per 120psd per Tonne. Termine April-Mai inländ. 119 M Br.. 118 50 M Gd., transit 97 50 M Dr., 97 M G d, Juni-Juli inländisch 121 50 M Br.. 121 M G d , transit 99 50 M. B r , 99 M Gd RegulirungSpreis inländ. 112 M ., unterpolnisch 94 M . transit 94 M Gerste nur wenig gehandelt Bezahlt ist inländische kleine 112pfd. 105 M . große hell 115pfd. 122 M., weiß 115pfd 124 M . polnische zum Transit 116psd. 95 M. per Tonne — (Lotterie.) B ei der am 2 2 . d. M . fortgesetzten Ziehung der 4. Klaffe der Königl. Preuß. Klaffen-Lotterie fielen in der V o rm ittagS-Ziehung: 1 G ewinn von 150 0 0 0 M k . auf N r. 52 333. 5 Gewinne von 5 0 0 0 M k. auf N r. 151 34 8 165 122 172 065 174 0 8 0 188 982. 35 Gewinne von 3 0 0 0 M k. aus N r . 12 628 23 41 6 30 829 31 041 34 978 51 645 55 146 67 202 66 4 4 6 69 854 78 724 94 264 96 05 6 102 5 0 4 114 9 5 0 116 891 122 211 S p iritu s loco 86.50 M Gd 123 077 123 159 132 172 141 396 141 58 8 143 136 144 265 145 789 147 0 0 7 150 948 157 278 161 209 163 681 167 964 K ö n i g - b e r g . 22. Januar. ^ S p i r i t u s pro 10,000 Liter pCt 174 4 2 8 176 104 177 4 0 7 186 469 ohne Faß höher Zufuhr 5000 Liter. Loco 38,00 M. 27 Gewinne von 1500 M k. auf N r. 20 98 4 3 8 6 15 591 Meteorologische Be^bächtW 20 83 0 3 0 601 44 6 0 0 57 676 61 40 1 61 85 0 63 762 64 211 T h o rn den 24. Jan ua r. 74 435 78 294 84 4 5 4 85 5 7 7 88 227 89 618 94 654 101 0 7 0 Windrich Be105 692 123 288 127 0 0 4 131 0 1 0 135 4 1 2 139 2 0 0 175 053 Therm. Barometer Bemerkung tung und S t. wölkg. oO. mm 175 08 6. Stärke 31 Gewinne von 5 0 0 M k. auf N r. 12 222 14 716 15 307 4 n z v 2 .8 7 5 8 .5 2bp 23. 23 0 9 2 28 693 33 696 84 4 5 9 36 57 8 39 266 52 658 54 952 — 0 .4 0 7 6 2 .6 68 923 82 0 6 7 85 835 100 08 6 106 0 3 9 114 128 115 543 — 3 .9 0 7 tm 7 6 7 .0 24. 124 9 6 0 133 798 140 5 4 3 147 167 148 0 2 0 156 298 161 081 166 743 167 995 177 49 2 178 581 187 729 188 131. W a s s e r s t a n d der Weichsel bei T h o rn am 24. Ja n u a r 2,3 3 m . — I n der NachmittagS-Ziehung fielen: 1 Gewinn von 75 0 0 0 M k. auf N r. 129 759. (Wer F r e u n d e h a t , d a r f si ch ü b e r N e i d e r 1 G ewinn von 4 0 0 0 0 M k. auf N r. 116 43 3. n i c h t w u n d e r n ) , ist e- doch einmal so im Leben, daß sich da1 G ewinn von 5 0 0 0 M k. auf N r. 112 758. W o rt S c h ille r'„DeS Leben- ungemischte Freude ward keinem 31 Gewinne von 3 0 0 0 M k. auf N r. 1439 1446 31 143 Irdischen zu T h e il" nur zu sehr bewahrheitet. E - darf daher die 37 0 1 6 37 160 38 775 56 241 59 24 4 61 58 7 62 689 64 850 Freunde von Apotheker R . B ra n d t'- Schweizerpillen nicht beunruhigen, 80 0 0 4 81 184 90 159 91 06 7 100 0 4 6 104 344 112 745 wenn zwischen die W orte deS Danke- und der Anerkennung auch hier 121 45 1 124 988 125 6 7 4 126 099 126 241 132 7 5 8 142 177und da einmal ein Unzufriedener seiner Ansicht Lu ft macht. Allen 144 237 148 291 158 764 169 934 170 129 187 0 4 7 . e- Recht zu machen ist nicht möglich und so werden sich zu deu vielen 28 Gewinne von 15 00 M k. auf N r. 910 1648 11 718 Tausenden, welche den Apotheker R . B r a n d t'- Schweizerpillen H ilfe 16 0 6 2 25 869 33 42 4 45 5 5 4 55 0 3 9 70 371 64 322 68 108 und Heilung verdanken, auch Einige gesellen, die m it denselben nicht 96 6 8 0 115 621 117 332 117 657 134 4 5 7 149 852 153 625 zufrieden sind, ohne daß hierdurch nur die geringste Berechtigung ge 155 0 3 0 158 838 158 907 160 712 169 224 173 789 1 8 0 4 6 5 geben wäre, auf den allgemeinen W erth de- M it t e l- Schlüsse zu 182 366 166 271 187 036. ziehen. Erhältlich ö Schachtel 1 M . in den Apotheken.____ 31 Gewinne von 5 0 0 M k. auf N r. 7 6 52 68 3 4 22 198 22 768 28 642 50 602 56 249 64 L57 69 0 0 6 69 161 77 095 A u g S b u r g e r 7 Fl . L o o s e .) D ie oächste Ziehung 77 903 8 1 4 7 7 84 5 0 3 90 87 0 92 216 104 3 5 6 104 369 104 793 findet am 1. Februar statt. Gegen den Cour-verlust von ca. 15 M k . 1 1 0 256 117 2 5 4 123 611 126 974 132 927 141 156 143 391 pro Stück bei der Au-loosuug übernimmt da- vankhau- C a r l 151 37 0 162 4 4 3 166 923 178 777 189 759. N e u b u r g e r , B e rlin , Französisch» Straße 13, die Versicherung Litteratur, Kunst und Wissenschaft. ( D i e l e t z te A r b e i t J o h a n n e - S c h e r r'S .) Im Nachlaß deS jüngst verstorbenen Schriftsteller- JohS. Scherr hat sich ein sehr werthvolleS und interessante- Manuskript gefunden, welchein origineller und fesselnder Darstellung die Geschichte deS Jesuiten orden- erzählt. Scherr weicht in seinem U rtheil wesentlich von der landläufigen M einung über die Jesuiten ab und läßt Allem waS großartig an der In s titu tio n der Kompanie Jesu ist, vollste Gerechtig keit widerfahren. B ei dem Interesse, welche- gerade in unserer Z e it die Jesuiteufrage wieder gewonnen hat, sind die Auslassungen S cherr'jedenfalls lebhafter A n te iln a h m e gewiß. DaS nachgelassene Werk w ird im nächsten Heft der M onatsschrift „V o m Fels zum M e e r" zu erscheinen beginnen, worauf w ir schon heute unsere Leser aufmerk sam mache».__________________________________________________ Mannigfaltiges, (E in neues M i t t e l , um sei nen M i e t h s ziuS zu zahlen^) hat ein junger Amerikaner erfunden. Derselbe läßt einfach in den „Newyork H e rald " folgende Annonce setzen: „Jedem, der an mich 20 P f. einsendet, gebe ich da- M itte l an, auf welche Weise er sich leicht da- Geld fü r seinen MiethszinS beschaffen kann." Natürlich laufen die 20 Pfennigstücke in großer Anzahl ein, der pfiffige Yankee befriedigt davon seinen Hau-Herrn und versendet an seine sämmtlichen Correspondenten einfach ein Z irk u la r m it den W o rte n : „Machen S ie eS wie ic h !"_____________________ fü r eine Präm ie von 50 P f. pro Stück. Unentbehrlich für jeden Gebildeten! Z m Verlage von Alfred Krüger in W e i m a r (früher Leipzig) ist er schienen und durch jede solide Buch handlung oder direkt franko gegen E in sendung des Betrages zu beziehen: Dout8e1i-fr6mä8pl-rLe1i1ieIi68 Missen-HM«». S a m m lu n g gangbarer fremdsprachl. Sentenzen, Phrasen, Sprichw örter rc. in deutsch-alphabetischer Anordnung nach den Hauptbegriffen oder S tichw örtern. Handbuch zur schnellen Auffindung des Wortlautes fremdsprachlicher Lehrsätze, Beweisstellen. Redensarten rc. 17 Bogen kl. 8« auf feinem P apier m it rother Randeinfassung, elegant broschirt. P re is M k. 2 ,8 0 , elegant gebunden M k. 4. ______________ Der Magistrat.______________ Bekanntmachung Bekanntmachung. D ie Lieferung von Fleisch, B ro d und sonstigen Lebensmitteln fü r das städtische Krankenhaus und fü r das städtische Siechenhaus auf der B ro m berger Vorstadt soll auf das J a h r 1. A p r il 1887/88 dem Mindestfordernden übertragen werden. D e r B edarf beträgt: 1. fü r das städtische Krankenhaus etwa 50 Centner R in d -, 5 C tr. K alb-, 3 C tr. H am m el-, 2 C tr. Schweinefleisch, 150 C tr. Roggenbrod, 15 C tr. Weizenbrod; 2. fü r das Siechenhaus voraussichtlich 15 C tr. R in d -, 1 C tr. Schweine fleisch, 60 C tr. Noggenbrod, 3 C tr. Weizenbrod; 3. ferner fü r beide Anstalten voraus sichtlich 3 C tr. inländisches Schweine schmalz, 12 C tr. Arakom-Reis, 14 C tr. Graupe (m ittelstark), I I C tr. Buchweizen-Grütze (m itte lfe in ), 11 C tr. Hafer-Grütze (gesottene), 11 C tr. Gersten - Grütze (m itte l stark), 25 C tr. Weizenmehl, 4 C tr. Reisgries, 125 Kg. (2 B allen) G uatem ala-K affee, 50 Kg. (1 B allen) J a v a - Kaffee (gelb), 10 Sack S a lz , 12 Kisten Haarnudeln und etwa 300 Eim er E is. Anerbietungen auf diese Lieferung sind versiegelt bis zum 5. Februar 1887 Z u r anderweiten Vermiethung des der Stadtgemeinde gehörigen, in der Straße an der M a u e r unter N r. 400 A ltstadt belegenen Thurmgebäudes von sofort auf 3 Ja h re haben w ir einen Licitationsterm in auf Dienstag den 25. Januar 1887 V o rm itta g s I I U h r in unserem B ureau I (R athhaus 1 Treppe) anberaumt, zu welchem M iethsbewerber m it dem Bemerken ein geladen werden, daß die Vermiethungsbedingungen während der Dienst stunden im oben gedachten B ureau ein gesehen werden können. D a s qu. T h u rm gebäude kann als Speicher oder dergl. benutzt werden. T h o rn , den 13. J a n u a r 1887. _______Der Magistrat._______ Zwangsversteigerung. Au A n tra g eines Benefizialerben der F ra u H liu tt llv geb. G l a n z , verw ittw et gewesenen M a u re r I g n a t z F r i t s c h zu Thorn, zoll das zum Nachlasse der Letzteren gehörige, im Grundbuche von A ltstadt Thorn B la tt 174 auf den Namen der separirten I u l i a n n a A m a l i e W o r m geb. Glanz ein getragene, zu Thorn belegene Grundstück am 3. M ärz 1887 V o rm itta g s 10 U h r vo r dem unterzeichneten Gericht — an M itta g s 12 U h r bei der O berin des städtischen Kranken Gerichtsstelle — Terminszimmer N r. 4 hauses unter Beifügung der Proben zwangsweise versteigert werden. D as Grundstück ist m it 920 M a rk einzureichen und zwar m it der A u f schrift „Lieferung von Lebensm itteln." Nutzungswerth zur Gebäudesteuer, zur Auszug Um 121, U hr an dem gedachten Grundsteuer nicht veranlagt. Tage werden die Anerbietungen geöffnet aus der Steuerrolle, beglaubigte A b schrift des Grundbuchblatts, etwaige werden. Den Bietern bleibt überlassen, den Abschätzungen und andere d ar G ru n d ganzen oder nur einen Theil des Be stück betreffende Nachweisungen, sowie darfs anzubieten, insbesondere n ur fü r besondere Kaufbedingungen können in d a r Krankenhaus, oder n u r fü r das der Genchtsschreiberei, A btheilung V , eingesehen werden. Siechenhaus. Thorn den 16. Dezember 1886. D ie Lieferungsbedingungen liegen in unserm Stadtsekretariat zur Einsicht aus. Königliches Amtsgericht. Gegen Erstattung der Kopialien w ird Abschrift davon ertheilt. I n den Offerten muß die E rklärung Dienstag den 25. d. M . und enthalten sein, daß dieselben auf G rund die folgenden Tage von 9 U h r ab der gelesenen und unterzeichneten Be Fortsetzung der Auktion im ;H a u s e dingungen abgegeben worden sind. Kulm er- u. Schuhmacherstr.-Ecke 346^47. T horn, den 13. J a n u a r 1887. HV. *VU«k.vi»». A uktionator. Auktion. _______Der Magistrat._______ Im Ober-Kruge zu Peusau w ird Sonnabend am 29. Januar 1887 das im Revier G u tta u diesjährig ein geschlagene Bauholz zum Verkauf ge stellt werden. D e r Term in beginnt um 1l Uhr Vormittags und w ird in demselben n u r B auholz verkauft. Der Magistrat. beginnt mit dem heutigen Tage. Berkanfsstnnden: ü;!! ß - V L Ä L XIII. Mastvieh-Ausstellung— Berlin M ontag, 7. Februar cr. V o rm itta g s 11 U h r kostenfrei an den Unterzeichneten einzu reichen, zu welcher S tunde die Oeffnung der Angebote in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber erfolgen w ird. Verdingungsanschläge, Bedingungen und die Zeichnung können in meinem B u re a u eingesehen, auch V erdingungs anschläge, welche als Form ulare fü r die Angebote zu dienen haben, gegen Einsendung von 1,50 M a rk fü r das Exem plar bezogen werden. Thorn den 22. J a n u a r 1887. verbunden m it einer Ausstellung von Zucht-Uöcken und -Köern sowie Ausstellung von Maschinen, Gerathen u. Produkten für die Landwirthschaft und das Schlächtergewerbe am >l nnd 12. M a i 1887 auf dem Centtal-Viehhof der S ta d t Berlin. d D ie Anmeldungen muffen bis zum l . A p r il cr. erfolgt sein. P rogram m und A nm elde-Form ulare zu beziehen aus dem B ureau der Mastvieh-Ausstellung, B e rlin X V . , Dorotheenstraße 95j96, K lu b der Landw irthe.__________________ Der Königl. Kreis-Bauinspektor __________ Llopsod.__________ ^stkm gtlker u. k e lrl- Bekanntmachung. k o p lle ille n d e ! Z u r massiven Unterm auerung der Wände des Vieh- und Pferdestallge bäudes und Neueindeckung desselben auf dem Förstergehöste K ä m p e in der Oberförsterei S t r e m b a c z n o sollen die Arbeiten incl. Lieferung der dazu er forderlichen M a te ria lie n , in summ a auf 1770 M a rk veranschlagt, im Wege des öffentlichen Ausgebots verdungen werden. Versiegelte und m it entsprechender Aufschrift versehene Angebote (fü r deren F o rm und I n h a lt der § 3 der B e dingungen fü r die Bewerbung um A r beiten und Lieferungen vom 17. J u l i 1885 maßgebend ist) sind bis zum M ontag, 7. Februar cr. V o rm itta g s I I 's , U hr kostenfrei an den Unterzeichneten einzu reichen, zu welcher S tunde die Oeffnung der Angebote in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber erfolgen w ird. Verdingungsanschläge, Bedingungen und die Zeichnung können in meinem B u re a u eingesehen, auch Verdingungs anschläge, welche als F orm ulare fü r die Angebote zu dienen haben, gegen Einsendung von 1,00 M a rk fü r das Exemplar bezogen werden. Thorn den 22. J a n u a r 1887. Der Königl. Kreis-Bauinspektor _____________ L lo p s v d ._____________ E in erfahrener verheir. XonservativsrVsrein. Herren-Abend 1 Theitnehmer Branrsnsdaä, 1. Ilse. 1885. D ie uns ü b e rm itte lte Brode Ibres S o m v r lL llL - l'd s s '8 bat bei unserm 6bek - R edakteur H e rrn D r. Biscber, rvelolier an einem k a rtn ä cki^e n L e b lk o p lie id e n 1ab o rirt unä an astbm atiscben Anrvancklunssen le iä e t, sebon nacb der ersten Dosis eine derartige v o b ltb u e n d e W irk u n g Asüdt, dass man dieses vo rrü K lio b s N it t e l A6A6N H a ls -, B ru s t- unä Im nAenüdel Aeraderu ^V unäertbee nennen könnte. w ird zu einem bestehenden rentabl. Geschäft m it wenigem Kapital gesucht A dr. m . L . b . postlagernd Thorn.____________________ ^ ... » H ) « sehr gute Zeugnisse und zur Seite stehen, sucht S te llu n g als A d m in i größeren Grundbesitzes. P fa rre r R a k e l. Oenannter Id e e is t s v d t b L d v ll bei H e rrn L . V o ls t s ll^ , L v r iill ^Veissenbur^erstr. 79. B in B acket L lk . 1,20. L ro c b ü re Zratis. A p r il cr. ab weiter «U. 8 « t » l . 8 lkr. LImMimt. Englischen Hühnerhund - L . Z D ie amtliche Ge winnliste der Großen akademische« Jnbiläums-KnnstAusstellungs-Lotterie zu B erlin ist einzusehen in der Exped. der „Thorner Presse ^ L M Z -v 'S L / L in e kleine W ohnung per I . A p ril cr^ zu vermiethen. I LI«»«-K ., Schmiedemeister. Z 4 Z im . u. Zubehöl j '-ZdlkIVS 91 lllb o h lllllls t . von sofort zu verm Näheres hlllüllor, Gerechteste. 93/94. Ott?' /L in e W ohnung, Küche m it Wasser^ leitung u. Ausguß, vom 1. A p ril zu vermiethen._________ D ie als vollkommenste Heizapparate allbekannten fü r Räume bis zu 1000 Kbm ., auch zur gleichzeitigen Heizung mehrerer Z im m er geeignet, sowie die rühmlichst bekannten Löilholdt'schcn Ventilations-Apparate Spezial - Geschäft für Heizung und Ventilation K e rl,» , lio v k s u . ________________ Hoflieferanten S einer M ajestät des Kaisers. FLSroße herrsch. Wohnungen sind in meinem neuerbauten Haust Kulm erstr. 340/41 zu verm. L . S E /t^ ro ß e und kl. W ohnung habe ich an ^ ruhige M iether abzugeben. _______I , I « « I t I r . e - , K ulm er Vorstadt. B llls t c 4 9 von 72. gut m öbl. Z im m er v. 1. Februar ZU — vermiethen. Gerechtestr. 122 1 1 .^ 7 Täglicher Kalender. Bauhölzern und Brettern Januar . . jeder Dimension bin ich willens zu bedeutend herab gesetzten Preisen auszuverkaufen. lulius Xusel A Zim m er nebst Kabinet v. I . Februar^ tz^H^übl. Zimmer z^vermietheN. D a s Lager von von i»> Einen Lehrling L. Ltölllkv, Schneivermeister. sucht 1887. Dampf-Schneidemühle und Kolzhaudlung 4ls verk. S L ^ M L lw k l, B ro m b . Borst. I I . L. 6 . V o m d r v v s k l. Lmi! Vkills L 6omp., 1 Schreiber i^nM naer) melde aelde sich Schülerftraße Lotterie-Kom ptoir. I n der Nacht zum 23. J a n u a r sind m ir 9 Zucht gänse gestohlen worden. W e r m ir den Dieb nachweisen kann, erhält eine Be lohnung von 15 M a rk. L . O o k r lt r , Besitzer in R o g o wk o . Lönholdt'schen eisernen Oefen, Lönholdtlchen transportablen Majolika-Oefen und Lönholdt-Wille'schen Universal-Kamine empfiehlt das N ä h e r e s im Lotterie« Schülerstraße 412. V I. gesucht. Komptoir Knlmerstratze 3li). _______________Culmsee. zu haben bei ein Laufbursche Künstliche Gebisse werden schnell und ________ sorgfältig angefertigt. zu Lehr Kontrakte j Amerikanische AaÜnärzlin, 1 Gefchästswohmiug ist vom 1. vermiethen. E in Commis zum sofortigen A n tr itt fü r ein DamenPutz- und Weißwaaren-Geschäft, sowie vio üämtllistrLtiou. Landwirth (deutsch), dem Empfehlungen zum I . A p ril strator eines Näheres durch Sipiory bei k li V lM e v U .N M tt E 8 1 M M M Bekanntmachung. Bauholz-Verkauf. Mamfactm Waaren and Damen Confettion F e b ru a r. . llrrelieiiit in 22 lieteeiingenö-llkk populsi'kZ ttzMucli in geLUlicjsü L klinkest Tagsstd-Druck und Berlag von L. Do mb r o wS k i in Thorn. M ä rz . . . — 30 — 6 13 20 27 — 6 13 — 31 — 7 14 21 28 — 7 14 25 — 1 8 15 22 — 1 8 15 26 — 2 9 16 23 — 2 9^ 16 27 — 3 10 17 24 — 3 10 17 >Freitag zu Jedermanns Einsicht ausliegen werden. W e r die Liste fü r unrichtig oder unvollständig h ä lt, kann dies innerhalb der vorgenannten 8 Tage bei uns entweder schriftlich anzeigen, oder in unserem B ureau 1 zu P ro to ko ll geben und muß die B ew eism ittel fü r seine Behauptungen, fa lls dieselben nicht auf N otorietät beruhen, beibringen. Nach A b la u f der vorgedachten F rist können Reklamationen nicht mehr berücksichtigt werden. W ahlberechtigt ist jeder Reichsangehörige, welcher das 25. Lebensjahr vollendet hat und in der hiesigen Stadtgemeinde w ohnhaft ist. V on der Berechtigung zum W ählen sind ausgeschlossen: 1. Personen, welche unter Vormundschaft oder Pflegeschaft stehen; 2. Personen, über deren Vermögen Konkurs oder Fallitzustand gerichtlich eröffnet worden ist und zwar während der D auer dieses Konkurs oder F a llit-V e rfa h re n s ; 3. Personen, welche eine Armen-Unterstützung aus öffentlichen oder Ge m einde-M itteln beziehen, oder im letzten der W a h l vorhergegangenen Jahre bezogen haben; 4. Personen, denen in Folge rechtskräftigen Erkenntnisses der Vollgenuß der staatsbürgerlichen Rechte entzogen ist, fü r die Z e it der Entziehung, sofern sie nicht in diese Rechte wieder eingesetzt sind. I s t der Vollgenuß der staatsbürgerlichen Rechte wegen politischer Vergehen oder Verbrechen entzogen, so t r it t die Berechtigung zum W ählen wieder ein, sobald die außerdem erkannte S tra fe vollstreckt oder durch Begnadigung erlassen ist. T h o . r n den 21. J a n u a r 1887. bestehend in Donnerstag vom 24. Januar d. I . ab 8 Tage hindurch bis einschließ lich den 31. Januar d. J s. während der Diensthunden von Morgens 8 Uhr bis M ittags 1 Uhr und von 3 bis 6 Uhr Nachmittags in unserem Bureau 1 (Rathhaus 1 Treppe) ksnibarä Benjamin " W 8 M ittwoch die ( von Dienstag auf den 24. Jan u ar d. I . Ausverkauf des Loncurswaareu-lkagers Montag lietr. Neichstagswahl. Nachdem durch den H errn M in iste r des In n e rn der Tag, an welchem die Auslegung der W ählerlisten zu den durch Kaiserliche Verordnung auf den 21. F ebruar d. I . angeordneten Reichstagsneuwahlen zu beginnen hat Z u r massiven Untermauerung der Wände des Wohnhauses und Neueindeckung desselben auf dem Förstergehöfte zu S t r e m b a c z n o in der Oberförsterei gleichen Namens sollen die Arbeiten incl. Lieferung der dazu erforderlichen M a te ria lie n , in summa auf 2900 M k. veranschlagt, im Wege des öffentlichen Ausgebots verdungen werden. Versiegelte und m it entsprechender Aufschrift versehene Angebote (fü r deren F o rm und I n h a lt der § 3 der B e dingungen fü r die Bewerbung um A r beiten und Lieferungen vom 17. J u l i 1885 maßgebend ist) sind bis zum Sonntag v v k L lllltw L V lN IllK festgesetzt worden ist, bringen w ir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß aufgestellten W ählerlisten der S ta d t Lhorn nebst Vorstädten Der Bekanntmachung. 28 — 4 11 18 25 — 4 11 18 i» 29 —S 19 19 26 S 12 19