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Zitierhinweis
Kowal, Grzegorz: Rezension über: Wojciech Kunicki (Hg.), Od
patriotyzmu do nacjonalizmu. Rok 1813 w Sobótce i jego rola w
świadomości narodowej Niemców, Wroclaw: Oficyna Wydawnicza
ATUT, 2014, in: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und
Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 22 (2014), S. 453,
http://recensio.net/r/ff9ca0f9485e45a3aa2471ac13999375
First published: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und
Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 22 (2014)
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5. Schlesien, Lausitz
453
Der Autor geht in seinen Untersuchungen auf die Universität Breslau ein, in den 20er und
30er Jahren des 20. Jahrhunderts die viertgrößte deutsche Universität. Er stellt fest, dass in
den 20er Jahren vor allem aufgrund von historischen Ereignissen und Grenzverschiebungen die Universität in der schlesischen Hauptstadt in eine ökonomische und wissenschaftliche Krise geriet. Somit versuchte die Universitätsführung dem Abstieg entgegenzuwirken.
Die damals entstandene Bezeichnung als Ostlanduniversität oder als „deutsches Kulturbollwerk im Osten“ war ebenso die Folge wie die Gründung des Instituts für Ostforschung. Eine wichtige Zäsur stellt hier das Jahr der Machtübernahme Hitlers dar. Die Universitätsführung sah darin eine einmalige Chance für den Aufstieg und traf zusätzliche Maßnahmen, um
den Titel der Reichsuniversität tragen zu dürfen. Davon zeugen eingeleitete Verfahren, Doktortitel der ausgewanderten jüdischen sowie das Nazi-Regime vom Ausland aus kritisierenden Wissenschaftler abzuerkennen. Ob sich parallel dazu auch die Humboldt’sche Idee der
Universität im Allgemeinen und der Universität Breslau im Besonderen radikal veränderte,
bleibt als Frage offen. Präferiert wird die These, dass die Anpassung an das Regime der Verschleierung der soliden Lehre und Forschung gedient habe.
Grzegorz Kowal
Wojciech Kunicki (Hg.): Od patriotyzmu do nacjonalizmu. Rok 1813 w Sobótce i jego rola w świadomości narodowej Niemców [Vom Patriotismus zum Nationalismus. Das Jahr 1813 in Zobten und seine Rolle im nationalen Bewusstsein
der Deutschen]. Wrocław: Oficyna Wydawnicza ATUT 2014 (Biblioteka Ślężań­
ska [Zobten-Bibliothek] 5). 267 S., 41 Abb., dt. Zusammenfassung. ISBN 978-837977-005-2.
Das Hauptthema des Buches kreist um die Frage der Bedeutung des Zobtenberges als eines
Erinnerungsortes und somit Teils des kollektiven Gedächtnisses für Preußen und Deutschland. Aus dem Buch geht hervor, dass die Prozesse der politischen und ideologischen Vereinnahmung des Berges mit der verlorenen Schlacht bei Jena und in deren Zusammenhang
mit der Einführung der preußischen Reformen deutlich einsetzten. Es ist die Rede von der
Geburtsstunde des modernen deutschen Patriotismus, der unter anderem auf der antinapoleonischen Bewegung der Jahre 1813 – 1815 aufbaute. Kunicki stellt sogar fest, dass der Zobtenberg im Laufe der Jahre, insbesondere aber nach 1813, zum geographischen Mittelpunkt
des neu erweckten Patriotismus wurde. Dies belegt nicht zuletzt das in Übersetzung zitierte
und analysierte Gedicht von Theodor Körner Lied zur feierlichen Einsegnung des preußischen
Freicorps in der Kirche zu Rogau in Schlesien. Der Zobtenberg als Ort der Bildung des Freicorps, dem sich außer Körner auch Joseph von Eichendorff und Friedrich Ludwig Jahn anschlossen, galt für Breslauer Studenten als Zeichen der Freiheit und Einheit Deutschlands.
Der Bekräftigung der Thesen des Autors dienen viele angeführte Texte, unter anderem auch
von Gustav Freytag, Karl Berger, Adolf Wasner, Carl Daniel Bach, Friedrich Heinrich von
der Hagen, Adelbert von Chamisso und Gerhart Hauptmann.
Grzegorz Kowal
Bernard Linek: Polityka antyniemiecka na Górnym Śląsku w latach 1945 – 1950
[Antideutsche Politik in Oberschlesien in den Jahren 1945 – 1950]. Opole: Instytut
Śląski i Dom Współpracy Polsko-Niemieckiej 2014. 413 S., engl. u. dt. Zusammenfassung. ISBN 978-83-63995-15-7.