Restaurierung des Taufsteins in der St

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Restaurierung des Taufsteins in der St
 Zur Restaurierung des Taufsteins in der St. Hedwigskirche zu Arnsdorf/Milków Zum Gegenstand hat das Projekt ein barockes Tauf‐
becken, das einen mittelalterlichen steinernen Kern in sich birgt, möglicherweise den ursprünglichen Taufstein der Kirche. Dieses Taufbecken befindet sich in der katholischen Pfarrkirche St. Hedwig zu Arns‐
dorf/Miłkόw, das fünf Kilometer nördlich von Krummhübel am „Ausgang der romantischen Lom‐
nitztäler“ im Riesengebirge gelegen ist und heute rund 2.200 zumeist katholische Einwohner birgt. Wann das Dorf zu deutschem Recht ausgesetzt wur‐
de, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Sein Loca‐
tor dürfte Vogt Arnold gewesen sein, der Ende des 13. Jahrhunderts Siedler aus Thüringen und Mittel‐
franken warb und dem Dorf auch den Namen gab: „Arnoldi villa circa Hyrsberc“. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1264. 1289 wird wohl eine Kapelle errichtet, die in den Hussitenkriegen zerstört wird und um 1542 einen Nachfolgebau erfährt, der Saalbau der St.‐Hedwig‐Kirche, die in stark veränder‐
ter Form auch heute noch existiert. Durch Leinen‐ und Schleierproduktion sowie Handel gewinnt das Dorf einen bescheidenen Wohlstand. Um 1552 hielt die Reformation Einzug in Arnsdorf und auch in der Hedwigskirche wurde allmählich die evangelische Predigt eingeführt. Nach Jahren der Unterbrechung ging1677 die evangelische Phase des Gotteshauses zu Ende, während der zahlreiche Um‐ und Anbauten vorgenommen wurden. Während des 30jährigen Krieges wird das Dorf wiederholt durch kaiserliche und schwedische Völker geplündert und verwüstet. Um 1656 erwarb nach mehrfachem Besitzerwechsel Carl Heinrich von Zierotin die durch den Krieg herun‐
tergekommene Herrschaft Arnsdorf und erbaute 1677 das heute noch bestehende Barockschloss, das ebenfalls häufig den Besitzer wechselte und sich schließlich bis 1945 im Besitz der Grafen Matuschka befand. War der frühere bescheidene Wohlstand des Dor‐
fes dem 30jährigen Krieg zum Opfer gefallen, gewann es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts neben Krummhübel Bedeutung und Geltung als einer der beiden wichtigsten Heimatorte der „Laboranten“, der Kräutersammler und Wurzelmänner, deren Heilkräu‐
ter bis ins Zarenreich gehandelt wurden. Erst im 19. Jahrhundert war auch diese Phase beendet, von der noch heute Laboranten‐Epitaphien an der Hed‐
wigskirche künden. Auch die Hedwigskirche nahm in dieser Zeit ihre heutige Gestalt an: War sie in protestantischer Zeit zu einer Predigtkirche mit verlängertem Langhaus aus‐
gebaut worden, erfolgte nun ein neugotischer Umbau (1875), das Langhaus wurde mit einem dreiseitig ge‐
schlossenem Chor mit Strebepfeilern und einer Ka‐
pelle, die eine Patronatsloge im Obergeschoss enthält, ausgestattet. Zu dem geschnitzten Renaissance‐
Gestühl aus dem späten 16. Jahrhundert gesellte sich noch eine bemalte Kassettendecke aus dem Jahr 1653 und an der Außenfassade des Gotteshauses findet man die bereits erwähnten Laboranten‐Epitaphien aus dem 18. Jahrhundert. In diesem Gotteshaus in der Gemeinde Arnsdorf/
Miłkόw befindet sich das zur Restaurierung vorgese‐
hene Taufbecken, es ist wohl das hervorragendste Ausstattungselement der Kirche. Gefertigt wurde die farbig gefasste Holzummantelung des ursprünglichen Taufsteins nach dem dort vorhandenen Syllegon im Jahre 1719. Der Taufstein selbst könnte aus der Grün‐
dungszeit der Kirche, also aus dem Ende des 13. Jahr‐
hunderts (1289) stammen. Dies muss während der Restaurierung überprüft werden. Möglicherweise er‐
gibt sich eine sensationelle Entdeckung. Noch im Jah‐
re 1601 stand der „rohe Stein“ da und war bloß mit einem weißen Tuch bedeckt. Die hölzerne mehrfarbige auch vergoldete Um‐
mantelung besteht aus acht Seitenteilen und besitzt eine pokalförmige Struktur mit einem ebenfalls höl‐
zernen Deckel mit vier an der Wölbung angebrachten Zierelementen, die zugleich als Griffe dienen können. Der Deckel des Taufbeckens trägt ein für barocke Taufbecken charakteristisches Element: Die Darstel‐
lung der Taufe Christi im Jordan durch Johannes den Täufer. Die hölzernen Seitenelemente des Taufbe‐
ckens zeigen abwechselnd Arkanthusmotive und Kar‐
Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 1 tuschen mit Inschriften und Flachreliefs sowie eine weitere Version der Taufe Christi. Eingelassen in die hölzerne Ummantelung und zugleich in den Ur‐
Taufstein befindet sich ein zinnernes Becken mit ebensolchem Deckel, das nach dem Syllegon an‐
no1701 beschafft worden ist. Diese doch sehr eigen‐
willige und auch sehr kunstvolle Gestaltung eines Taufbeckens bzw. eines Taufsteines ist in nieder‐
schlesischen Kirchen sehr selten. Leider ist der Holz‐
bildhauer, der Künstler dieses Werkes nicht bekannt. Seinen kunsthistorischen Wert bezieht das Taufbe‐
cken einerseits aus der kunstvollen polychromierten hölzernen Ummantelung und aus dem Faktum, dass diese Ummantelung wohl den Ur‐Taufstein aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert verbirgt. Die hölzerne Ummantelung bedurfte äußerst drin‐
gend der Restaurierung, da sie nicht nur unter hefti‐
gem Holzwurmbefall litt, sondern auch starke Risse und Abplatzungen aufwies. Einzelne Holzelemente hatten sich teilweise von ihrer Unterkonstruktion ge‐
löst, ihre Farbe blätterte ab bzw. war abgerieben. Gleiches galt für den größeren Teil der Vergoldungen. Da diese Form eines Taufbeckens darüber hinaus in Niederschlesien einzigartig sein dürfte, wurde es ei‐
ner alsbaldigen Restaurierung zugeführt. Am 13.10.2012 war es schließlich geschafft. Zur Weihe erstrahlte das Taufbecken in neuem Glanz und zog viele Mitglieder der Gemeinde zur Feierlichkeit an. Kooperationspartner: Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bonn Pełnomocnik Rządu Federalnego ds. Kultury i Mediów Amt für Denkmalpflege der Woiwodschaft Dolnoslaskie (Niederschlesien), Abteilung Hirsch‐ berg Dolnośląski Wojewódzki Konserwator Zabytków we Wrocławiu, Delegatura w Jeleniej Górze, Jelenia Góra Philipps‐Universität Marburg Uniwersytet w Marburgu Universität Breslau Uniwersytet Wrocławski Kontakt: Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz Philipps‐Universität Marburg / Universität Breslau Bunsenstrasse 3 D‐35032 Marburg Tel.: +49 ‐ (0)6421 ‐ 28‐24040 / ‐23800 E‐Mail: [email protected]‐marburg.de Dreizehn Priester aus den umliegenden Gemein‐
den unter Führung des Prälaten Stanislaw Szupienko aus Liegnitz, der auch die Festpredigt hielt, gaben dem Weiheakt neben Pfarrer Kulesza ein festliches Gepränge. Anhang: [1] Rede anlässlich der Weihe des Taufsteins in deutscher und polnischer Sprache Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 2 Das Taufbecken in der St. Hedwigskirche zu Arnsdorf/Milków Die aus dem Jahr 1719 stammende, polychromierte Holzummante‐
lung verbirgt den Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 3 Das Taufbecken in der St. Hedwigskirche zu Arnsdorf/Milków Das Taufbecken vor der Restaurierung. Abplatzungen, Risse und Holzwurmbefall machten eine schnelle Restaurierung nötig. Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 4 Das Taufbecken in der St. Hedwigskirche zu Arnsdorf/Milków Detailaufnahme der den Deckel zierenden Figuren. Dargestellt wird die Taufe Christi im Jordan durch Johannes den Täufer. Der aus dem späten Mittelalter stammende Taufstein ohne die hölzerne Ummantelung. Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 5 Das Taufbecken in der St. Hedwigskirche zu Arnsdorf/Milków Detailaufnahmen der Schäden. Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 6 Das Taufbecken in der St. Hedwigskirche zu Arnsdorf/Milków Die barocke Holzummantelung aus dem Jahr 1719 nach der Restaurierung am Tag der Weihe am 13. Oktober 2012. Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 7 Das Taufbecken in der St. Hedwigskirche zu Arnsdorf/Milków Die barocke Ummantelung vor und nach der Restaurierung, Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 8 Bilder der Weihe am 13. Oktober 2012 Das Fernsehen war anwesend und interviewte Pfarrer Kulesza zu den Neuerungen in der Elisabethkirche. Initiator und Projektleiter Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz fasst die Geschehnisse um den Tauf‐
stein vor der anwesenden Geistlichkeit und den Besuchern der feierlichen Weihe zusammen. Frau Mag. Anna Jezierska übersetzt die Ausführungen ins Polnische. Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 9 Anhang Rede von Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz im Gottesdienst am 13. Oktober 2012 in der Hedwigskirche anlässlich der Weihe des Taufsteins Herr Pfarrer Kulesza, meine sehr verehrten Damen, meine Herren, auch Frau Magistra Jezierska und ich möchten Sie zur Weihe des Taufbeckens, das nach seiner Restaurierung uns prachtvoll gegenübersteht, herzlich begrüßen. Zugleich habe ich die Aufgabe und auch die Ehre, Sie alle vom Beauftragten der Bundes‐
regierung für Kultur und Medien, Herrn Staatsminis‐
ter Neumann, herzlich zu grüßen. Er stellte die Mittel für diese Restaurierung zur Verfügung. Meine Damen und Herren, an Stelle Ihres ehemaligen holzummantelten steinernen Taufbeckens, sehen Sie nun zwei Taufbeckenteile vor sich stehen: zum einen die farbig gefasste Holzummantelung aus dem Jahre 1719 und zum anderen den Taufstein, der wahr‐
scheinlich aus der Gründungszeit der Kirche, also aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, konkret aus dem Jahr 1289 stammt. Dieses Faktum veranlasst uns, zu‐
nächst einen Blick auf die Geschichte des Dorfes Arnsdorf und seiner Hedwigskirche zu werfen. Arnsdorf, das heutige Miłkόw, ist fünf Kilometer nördlich von Krummhübel/Karpacz am „Ausgang der romantischen Lomnitztäler“ im Riesengebirge gele‐
gen und birgt heute rund 2200 zumeist katholische Einwohner. Wann das Dorf zu deutschem Recht ausgesetzt wur‐
de, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Sein Loca‐
tor dürfte Vogt Arnold gewesen sein, der Ende des 13. Jahrhunderts Siedler aus Thüringen und Mittel‐
franken warb und dem Dorf auch den Namen gab: „Arnoldi villa circa Hyrsberc“. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1264. 1289 wird wohl eine Kapelle errichtet, die in den Hussitenkriegen zerstört wird und um 1542 einen Nachfolgebau erfährt, der Saalbau der St.‐Hedwig‐Kirche, die in stark veränder‐
ter Form auch heute noch existiert. Durch Leinen und Schleierproduktion sowie Handel gewinnt das Dorf einen bescheidenen Wohlstand. Um 1552 hielt die Reformation Einzug in Arnsdorf und auch in der Hed‐
wigskirche wurde allmählich die evangelische Pre‐
digt eingeführt. Nach Jahren der Unterbrechung ging 1677 die evangelische Phase des Gotteshauses zu En‐
de, während der zahlreiche Um‐ und Anbauten vorge‐
nommen wurden. Während des 30jährigen Krieges wird das Dorf wiederholt durch kaiserliche und schwedische Völker geplündert und verwüstet. Um 1656 erwarb nach mehrfachem Besitzerwechsel Carl Heinrich von Zierotin die durch den Krieg herunter‐
gekommene Herrschaft Arnsdorf und erbaute 1677 das heute noch bestehende Barockschloss, das eben‐
falls häufig den Besitzer wechselte und sich schließ‐
lich bis 1945 im Besitz der Grafen Matuschka befand. War der frühere bescheidene Wohlstand des Dorfes dem 30jährigen Krieg zum Opfer gefallen, gewann es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts neben Krummhübel Bedeutung und Geltung als einer der beiden wichtigsten Heimatorte der „Laboranten“, der Kräutersammler und Wurzelmänner, deren Heilkräu‐
ter bis ins Zarenreich gehandelt wurden. Erst im 19. Jahrhundert war auch diese Phase beendet, von der noch heute Laboranten‐Epitaphien an der Hed‐
wigskirche künden. Auch die Hedwigskirche nahm in dieser Zeit ihre heu‐
tige Gestalt an: War sie in protestantischer Zeit zu ei‐
ner Predigtkirche mit verlängertem Langhaus ausge‐
baut worden, erfolgte nun ein neugotischer Umbau (1875), das Langhaus wurde mit einem dreiseitig ge‐
schlossenem Chor mit Strebepfeilern und einer Ka‐
pelle, die eine Patronatsloge im Obergeschoss enthält, ausgestattet. Zu dem geschnitzten Renaissance‐
Gestühl aus dem späten 16. Jahrhundert gesellte sich noch eine bemalte Kassettendecke aus dem Jahr 1653 und an der Außenfassade des Gotteshauses findet man die bereits erwähnten Laboranten‐Epitaphien aus dem 18. Jahrhundert. Meine Damen und Herren, wenden wir unsere Auf‐
merksamkeit nun wieder dem Restaurierungspro‐
jekt, dem Taufstein und seiner Ummantelung zu, dem wohl hervorragendsten Ausstattungselement dieser Kirche, und versuchen auch seine Geschichte zu er‐
gründen. Um dies zu tun, bedarf es keiner Reise in das Staatsarchiv in Hirschberg oder gar in Breslau, auch die dortigen Bibliotheken müssen nicht besucht Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 10 werden. Man wendet sich an die hiesige Pfarrbiblio‐
thek und wird höchst überrascht sein über ihre vor‐
zügliche Ausstattung, die keineswegs selbstverständ‐
lich ist für eine kleine Dorfpfarre in Schlesien. Zu‐
nächst fallen die Kirchenbücher auf, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Darunter befinden sich auch solche evangelischer Provenienz. Aber auch weitere Altdrucke findet man alsbald darunter, auch die Amtsblätter des alten Regierungsbezirks Liegnitz und überraschenderweise auch das „Große und voll‐
ständige Universallexikon aller Wissenschaften und Künste“ (1731‐1754) mit seinen 64 Bänden, von de‐
nen bereits bei ihrer Stiftung im Jahre 1804 einige Bände fehlten. Um diese Bestände haben sich in jüngster Zeit zahlreiche Legenden gebildet, was nicht überrascht, da Arnsdorf/Miłkόw nun mal im Riesen‐
gebirge, der Heimat Rübezahls, liegt. Wir aber greifen nach der mehrbändigen Pfarrchro‐
nik, die im Jahre 1804 begonnen wurde. „Syllegon Chronologicum et Fundamentale Ecclesiae, Parochiae, et Scholae Arnsdrofensis oder …“ nun folgt die deutsche Übersetzung und Amand Bartsch, der damalige Pfarrer von Arnsdorf stellt fest, dass er die‐
sen 1. Teil 1804 „zusammengetragen und bearbeitet“ habe. Bei der Durchsicht dieser Chronik finden wir zwei Hinweise auf den Taufstein, die in toto vorge‐
stellt werden sollen und lesen auf Pagina 80: „Vor dem Beichtstuhl dem Altartisch gegenüber steht der Taufstein, der innwendig von grauem Sandstein, und zirkelförmig ausgehauen, auswendig aber ganz mit weis, gelb, und blau staffirter Bildhauerarbeit aus Holz überkleidet ist. Von Innen über die Höhlung bis auswendig an die Helfte des Taufsteins hängt ein Vierzigfellichtes zierliches weisleinwandtenes Tuch, auf welchem inwendig über der Höhlung der zinner‐
ne Taufkessel mit zwey Handhaben sitzt, voll Tauf‐
wasser, und mit einem zinnernen Deckel überlegt ist. Der äußere obere Deckel des Taufsteins ist ingleichen ganz hölzerne Bildhauerarbeit, auf welchem die weis mit gold staffirten Figuren Johann der Täufer ste‐
hend, und Christus halb knyend die Taufe Christi am Jordan vorstellen. Übrigens ist der Taufstein zum Verschließen und der Schlüssel dazu hängt in der Sacristey.“ „Der rohe sandsteinerne Taufstein muss so alt, als die Kirche selbst sein, nämlich 515. Jahr (das bedeutet, dass er aus dem Jahr 1289, dem Gründungsjahr des Gotteshauses stammt), weil man ihn doch bald als ein wesentliches Stücke brauchte. 1601 stand er noch roh da, und blos mit einem weißen Tuche überhan‐
gen. *1642 wurde ein Kessel von Kupfer in den Tauf‐
stein geschafft. *1645 wurde eine blau zwillichene Decke von 7 Ellen darüber gehangen. *1681 wurde ein hölzerner Deckel über den Taufstein, und damit derselbe zum Verschließen gemacht. *1668 wurde ei‐
ne zinnerne Taufwasserflasche angeschafft, um da‐
durch das Taufwasser im Winter wärmen zu können. *1701 ein zinnerner Taufkessel angeschafft a 8 rtl und dieser ist noch heute. *1712 wieder eine kleine zinnerne Taufwasserflasche. *1719 wurde von dem Bildhauer aus Hirschberg die Verkleidung und die Fi‐
guren auf dem Taufstein gemacht a 8 rtl und diese Verkleidung von dem Mahler aus Schmiedeberg, Paul Porrath staffiert. *1765 das ausgenähte weiße Tuch über den Taufstein angeschafft.“ Detailliert zeichnet Bartsch die Entwicklung des Taufsteines nach und zeigt damit auch auf, welche hohe Bedeutung er im Laufe der Jahrhunderte im Ge‐
meindeleben in Arnsdorf gewann. Erfreulicherweise vergaß Bartsch nicht zu erwähnen, dass ein Bildhau‐
er aus Hirschberg, dessen Namen er nicht erwähnt, 1719 die hölzerne Ummantelung des Steines und die „Figuren“ auf dem Deckel geschaffen hat und vermag auch noch die Kosten dieser Arbeiten anzugeben. Paul Porrath, ein Maler aus Schmiedeberg, fasste das Kunstwerk im gleichen Jahr mehrfarbig. 1902, so hat unsere Restaurierung ergeben, hat der Maler J. Ull‐
rich aus Hirschberg, die hölzerne Ummantelung des Taufsteines aufs Neue polychromiert. Freundlicher Weise hinterließ er an dem Kunstwerk seine Signa‐
tur. Der damals geschaffenen ansehnlichen Farbigkeit wurde durch die intensive Restaurierung Glanz ver‐
liehen. Das Kunstwerk bezaubert uns durch seine hervorragende Einpassung in das Farbenspektrum dieses Gotteshauses. Einige wenige Seiten später, auf Pagina 109 teilt Amand Bartsch mit: Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 11 Anhang Rede von Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz im Gottesdienst am 13. Oktober 2012 in der Hedwigskirche anlässlich der Weihe des Taufsteins in polnischer Sprache (Übersetzung: Anna Jezierska) Drogi Księże Proboszczu, wielce szanowni Państwo! Wraz z panią magister Jezierską chcielibyśmy serdecznie powitać Państwa na poświęceniu chrzcielnicy, która – świeżo odrestaurowana – stoi na wprost nas. Jednocześnie mam zadanie, lecz także zaszczyt, przekazać Państwu serdeczne pozdrowienia od pełnomocnika rządu niemieckiego do spraw kultury i mediów, pana ministra Neumanna. To dzięki niemu udało się pozyskać środki na renowację chrzcielnicy. czasie jej trwania kościół przeszedł liczne przebudowy. Podczas wojny trzydziestoletniej wieś była wielokrotnie plądrowana i pustoszona przez cesarskie i szwedzkie wojska. W 1656 r., po tym, jak wielokrotnie zmieniali się jego właściciele, Carl Heinrich Zierotin nabył podupadłe dobra ziemskie Arnsdorf i wybudował w 1677 r. do dziś stojący pałac barokowy, który również zmieniał swoich właścicieli i ostatecznie stał się własnością hrabiów Matuschków i w ich rękach pozostawał do 1945 r. Drogie Panie, drodzy Panowie, w miejscu Waszej dawnej, drewnianej chrzcielnicy z kamiennym wnętrzem, widzicie teraz przed sobą dwie części chrzcielnicy: z jednej strony barwnie dekorowaną „obudowę” z roku 1719, z drugiej, chrzcielnicę, która prawdopodobnie pochodzi z czasów fundacji kościoła, czyli z końca XIII wieku, konkretnie z 1289 roku. Ten fakt skłania nas, by najpierw poświęcić chwilę na przedstawienie historii wsi Miłków i kościoła św. Jadwigi. Choć wcześniejszy dobrobyt wsi padł ofiarą wojny trzydziestoletniej, to w 2. połowie XVII w. wieś, obok Karpacza, zyskała znaczenie i ważność za sprawą działających tu „laborantów” – zbieraczy ziół i wytwórców ziołowych leków, które znane były aż po tereny carskiej Rosji. Dopiero w XIX w. zakończyła się ich działalność, a świadczą o niej do dziś zachowane epitafia na kościele św. Jadwigi. Arnsdorf, dzisiejszy Miłków, położony jest pięć kilometrów na północ od Karpacza, u końca romantycznej doliny Łomnicy, w Karkonoszach i mieszka tu dziś około 2200 mieszkańców, w większości wyznania katolickiego. Nie da się dziś stwierdzić jednoznacznie, kiedy nastąpiła lokacja wsi na prawie niemieckim. Jej założycielem był być może Vogt Arnold, który pod koniec XIII wieku sprowadził osiedleńców z Turyngii i Środkowej Frankonii i nadał wsi nazwę: „Arnoldi villa circa Hyrsberc”. Pierwsza wzmianka źródłowa pochodzi z 1264 r. W 1289 r. wzniesiono kaplicę, która została zniszczona podczas wojen husyckich i zastąpiona w 1542 r. kolejną budowlą – kościołem salowym św. Jadwigi, który w mocno zmienionej formie istnieje do dziś. Dzięki rozwinięciu tkactwa i płóciennictwa, a także handlu, miejscowość osiągnęła względny dobrobyt. W 1552 r. do Miłkowa wkroczyła reformacja, a wraz z nią stopniowo wprowadzano do kościoła św. Jadwigi nabożeństwa ewangelickie. Ta faza w dziejach kościoła skończyła się w 1677 r. W Także kościół św. Jadwigi zyskał w tamtym czasie swoją dzisiejszą postać: w czasach protestanckich rozbudowano korpus nawowy, zaś w 1875 przeszedł przebudowę w duchu neogotyckim, korpus nawowy został wyposażony w zamknięte trójbocznie oszkarpowane prezbiterium z kaplicą, w której wybudowano lożę kolatorską. Obok rzeźbionych renesansowych stalli z późnego wieku XVI wymienić należy malowany strop kasetonowy z roku 1653, a na zewnętrznej fasadzie świątyni – wspomniane wcześniej epitafia laborantów z XVIII wieku. Moi Państwo, skierujmy teraz naszą uwagę w stronę projektu renowacji chrzcielnicy – jednego z najznakomitszych elementów wyposażenia tego kościoła. Spróbujmy także zgłębić historię tego obiektu. By tego dokonać, nie trzeba koniecznie udawać się do Archiwum Państwowego w Jeleniej Górze, czy we Wrocławiu. Wystarczy odwiedzić tutejszą bibliotekę parafialną, która zaskakuje znakomitym wyposażeniem, co nie jest częstym zjawiskiem w śląskich wiejskich parafiach. W pierwszej kolejności zwracają uwagę księgi kościelne, które sięgają XVI wieku. Między nimi znajdują się Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 12 także te o pochodzeniu ewangelickim. Odnaleźć można tu także stare druki, a także urzędowe dzienniki rejencji legnickiej, oraz, co zaskakuje, „Wielki kompletny leksykon uniwersalny wszystkich nauk i sztuk” (1731‐1754) składający się z 64 tomów, z których już w momencie jego zakupu w roku 1804 brakowało kilku części. Na temat tych zbiorów narosły w ostatnim czasie liczne legendy, co nie dziwi zbytnio, skoro Miłków leży w Karkonoszach, ojczyźnie legendarnego Liczyrzepy. Sięgnijmy jednak do wielotomowej kroniki parafialnej, która rozpoczyna się w 1804 roku. „Syllegon Chronologicum et Fundamentale Ecclesiae, Parochiae, et Scholae Arnsdorfensis oder …” (tu następuje niemieckie tłumaczenie tytułu) i Amand Bartsch, ówczesny proboszcz Miłkowa, stwierdza, że on tę pierwszą część w 1804 r. „zebrał i opracował”. W trakcie przeglądania kroniki odnajdujemy dwie wzmianki dotyczące chrzcielnicy, które w całości powinny zostać tu przytoczone (s. 80): „Przed konfesjonałem, naprzeciw ołtarza, stoi chrzcielnica, której wewnętrzna część wykonana jest z szarego piaskowca, w okrągłym kształcie, na zewnątrz zaś ozdobiona jest drewnianą rzeźbioną dekoracją, malowaną białą, żółtą i błękitną farbą. Do połowy wysokości chrzcielnicy oraz ponad nią znajduje się piękna chusta z białego płótna. W otworze chrzcielnicy znajduje się naczynie z cyny z dwoma uchwytami. Chrzcielnica jest napełniona wodą i zamykana cynową pokrywą. Zewnętrzna, górna pokrywa jest w całości wykonana z drewna, umieszone są na niej rzeźbiarskie, złocone postacie stojącego Jana Chrzciciela i ukazanego obok Chrystusa w przyklęku, obrazujące scenę chrztu Chrystusa w Jordanie. Poza tym chrzcielnica jest zamykana i klucz do niej wisi w zakrystii”. naczynie. W *1645 r. nakryto ją niebieską drelichową tkaniną mierzącą 7 łokci. W *1681 r. przymocowano do chrzcielnicy drewnianą pokrywę, która służyła do jej zamykania. W *1668 r. zakupiono cynową butlę w której podgrzewano wodę służącą do chrztów odbywających się zimą. W *1701 r. za cenę 8 talarów zakupiono cynowe naczynie wypełniające wewnętrzne ściany chrzcielnicy, które do dziś istnieje. W *1712 ponownie zakupiono cynową butlę do podgrzewania wody święconej. W *1719 przez rzeźbiarza z Jeleniej Góry za sumę 8 talarów wykonana została zewnętrzna drewniana obudowa chrzcielnicy, a figury i elementy te ozdobione zostały przez malarza z Kowar, Paula Porratha. W *1765 r. zakupiono białą tkaninę, która teraz przykrywa chrzcielnicę.” Bartsch odtwarza szczegółowo dzieje chrzcielnicy, pokazując tym samym, jak duże znaczenie miała ona przez całe stulecia dla mieszkańców Miłkowa. Na szczęście Bartsch nie zapomina nadmienić o tym, że nieznany z nazwiska rzeźbiarz z Jeleniej Góry wyrzeźbił drewnianą obudowę kamiennej chrzcielnicy oraz figury na pokrywie. Autor zdołał również podać koszty tych prac. Paul Porrath, malarz z Kowar, pomalował chrzcielnicę w tym samym roku. Jak wykazały nasze prace renowacyjne, w 1902 r. malarz J. Ullrich z Jeleniej Góry odmalował na nowo obudowę chrzcielnicy i zostawił na niej swoją sygnaturę. Przeprowadzona właśnie renowacja nadała dawny blask imponującym barwnym polichromiom. To piękne dzieło sztuki wspaniale wpisuje się w całość barwnego wnętrza tej świątyni. Kilka stron dalej, na stronie 109 Amand Bartsch pisze: „Chrzcielnica z surowego piaskowca musi być tak stara jak sam kościół, a więc ma 515 lat (co oznacza, że pochodzi z roku postania kościoła, czyli z 1289) – była przecież niezbędnym elementem wyposażenia nowo powstałego kościoła. W 1601 r. miała ona nadal tylko kamienną formę i była przykryta tylko białym płótnem. W *1642 r. umieszczono w niej miedziane Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz ∙ Restaurierungsprojekte in Schlesien 13 

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