Adam Ciołkosz. Portret polskiego socjalisty | Pol-Int

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Adam Ciołkosz. Portret polskiego socjalisty | Pol-Int
Pol-Int
Andrzej Friszke (2011)
Adam Ciołkosz. Portret polskiego socjalisty
Beitrag vom: 13.05.2014
Empfohlen von Tim Buchen
(Warszawa: Wydawnictwo Krytyki Politycznej), 510 s
ISBN: 836100677X
Geschichte, Soziologie
Polski
Opis
Postać Adama Ciołkosza nie tylko dowodzi, że lewica i socjalizm w Polsce mają piękne karty w swej historii.
Pokazuje też, że przez całe dekady to właśnie socjaliści reprezentowali to wszystko, co w polskiej tradycji
politycznej najlepsze: ideały demokracji, sprawiedliwości społecznej, wolności i praw obywatelskich, pluralizmu i
tolerancji, wreszcie niepodległości.
Książka Andrzeja Friszke o wybitnym działaczu Polskiej Partii Socjalistycznej to nie tylko zapis pasjonującej
biografii politycznej to również opowieść o sukcesach, klęskach i patologiach II Rzeczpospolitej, dylematach
wojennych uchodźców i powojennych emigrantów.
Skazana na zapomnienie w dobie PRL, jego legenda domaga się przypomnienia w czasach, gdy słowo
„socjalizm” kojarzy się głównie z rządami autorytarnej biurokracji, niewydolną gospodarką czy sowiecką
dominacją. Biografia Adama Ciołkosza przywraca zbiorowej pamięci wybitną postać, ale i cały nurt polityczny, w
którym wolność, równość i sprawiedliwość społeczna były nierozerwalnie ze sobą splecione. Przypomina, że
polityk, społecznik czy inteligent, właśnie od zwykłych ludzi czerpać musi „wielki cel życiowy, żagiel i ster dla swej
łodzi”.
Adam Ciołkosz (1901 - 1978) - prawnik i historyk, żołnierz wojny polsko-bolszewickiej i powstaniec śląski. Poseł
na sejm II RP i więzień twierdzy brzeskiej. Wybitny mówca wiecowy i charyzmatyczny lider robotniczych strajków.
Adam Ciołkosz. Portret polskiego socjalisty
Beitrag vom: 23.06.2014
Rezension von M.A. Adam Czartoryski
Redaktionell betreut von Dr. Gero Lietz
Adam Ciołkosz (1901-1978) gehörte zu den wichtigsten polnischen Sozialisten und war ein Vertreter der
jüngeren Generation der Aktivisten und Parteifunktionäre der Polnischen Sozialistischen Partei (PPS). Die Zeit
seiner größten Aktivität fiel in die 1920er und 1930er Jahre in Polen und die 1940er im Exil. Er gehörte einer
jüngeren Generation an als die berühmten polnischen Sozialisten Ignacy Daszyński, Mieczysław Niedziałkowski,
Herman Lieberman oder Norbert Barlicki. In jungen Jahren war Ciołkosz einer der eifrigsten Aktivisten der
Pfadfinderbewegung Polens und seit 1921 der Polnischen Sozialistischen Partei. Außerdem nahm er auch am
Polnisch-Sowjetischen Krieg im Jahre 1920 teil.
Ab 1928 war Ciołkosz Abgeordneter des polnischen Sejms. Bei der Sejm-Wahl 1930 wurde er wiedergewählt
und bekleidete fortan wichtige Funktionen in Partei und Fraktion. Seine oppositionelle Tätigkeit gegen das
Sanacja-Lager von Józef Piłsudski, insbesondere im Rahmen des Mitte-Links-Blocks Centrolew, führte ihn – nach
der Verurteilung im Prozess von Brest im Jahre 1933 – ins Gefängnis. Ab Februar 1940 lebte er im Exil – zuerst in
Paris und dann in London. Mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte er im Ausland, wo er auch die
Exilorganisation der Polnischen Sozialistischen Partei leitete.
Andrzej Friszke, ein führender polnischer Zeitgeschichtler, legt nun eine Ciołkosz-Biographie vor das „Porträt
eines polnischen Sozialisten“. Es ist ein unfertiges Porträt geworden, denn die letzten 28 Jahre des Lebens von
Ciołkosz werden darin nicht beschrieben. Mit dem vorliegenden wendet sich Andrzej Friszke erneut der in Polen
seit 1989 unpopulären Erforschung der polnischen sozialistischen Bewegung zu. Schon in dem knappen
Vorwort heißt es: „Die heute populäre Gleichsetzung der Linken oder des Sozialismus mit dem Kommunismus und
mit seiner praktischen Form (…) ist eine Verfälschung der Geschichte. Schon in ihrem Gründungsjahr 1892 stellte die
Polnische Sozialistische Partei ein Programm zur Wiederherstellung des unabhängigen Polens in einem
demokratischen und sozialistischen Rahmen auf. Über die nächsten Jahre entwickelte sie dieses Programm weiter,
unter anderem auch im Konflikt mit dem dogmatischen Marxismus.“ (S. 5)
Aus dem Buch geht eindeutig hervor, dass Adam Ciołkosz dem Kommunismus fernstand, obwohl er sich über
die Ähnlichkeit der Programme von Sozialisten und Kommunisten im Klaren war.
Verdienst des Buches ist es zweifellos, Leben und Wirken von Adam Ciołkosz auf der Grundlage von
historischen Quellen darzustellen, die bislang völlig unbekannt waren. Dank seiner sehr guten Kontakte zur
Witwe Adams, Lidia Ciołkosz, die sich seit 1940 in England aufhielt, hatte der Autor ungehinderten Zutritt zum
gesamten persönlichen Archiv der Familie Ciołkosz. Diese Sammlung ist heute Teil des Archivbestandes des
Polnischen Instituts und des Sikorski-Museums in London.
Von besonderem Wert ist die eingehende Beschreibung der Jugend von Adam Ciołkosz, vor allem für Leser, die
verstehen wollen, wie der junge Adam Ciołkosz zu seinen politischen Lebensentscheidungen gekommen ist.
Der Weg zur Polnischen Sozialistischen Partei wird anschaulich in seinen in Form und Inhalt sehr persönlich
gehaltenen Briefen vor Augen geführt. Ciołkosz ist nicht über Nacht zu einem Befürworter und Verbreiter von
sozialistischen Ideen geworden. Er wuchs in einem linksgerichteten Milieu auf, in dem die Empathie für
Schwächere, das Ethos der sozialen Arbeit sowie Ehre und Ehrlichkeit die Grundwerte waren. Der Vater von
Adam, der Lehrer war, gehörte zu dem bekanntesten und eifrigsten sozialistischen Aktivisten in Tarnów und im
gesamten Südpolen. Adam Ciołkosz selbst war ein aktiver Organisator der polnischen Pfadfinderbewegung
nach 1918, er bekämpfte den Einfluss von rechts-nationalen Ideen auf die Pfadfinderbewegung, denn er hielt
die Erziehung der Jugendlichen im sozialistischen Geist für sehr humanistisch.
Adam Ciołkosz war ein Kind seiner Zeit und genauso stellt ihn der Autor dar. Seit frühester Jugend war Ciołkosz
der Auffassung, dass die nationale Eigenarten der ethnischen Gruppen in Polen zu respektieren seien. Er war
Anhänger der internationalen Solidarität unter den jungen Menschen, die nicht dazu gezwungen werden
sollten, Kriege zu führen. Ciołkosz war Pazifist.
Andrzej Friszke zeigt die Tätigkeit Ciołkoszs vor dem Hintergrund der Geschichte Polens – der Ereignisse der
Zweiten Polnischen Republik, des Krieges und in den Nachkriegsjahren – wie auch im Vergleich mit der Tätigkeit
der gesamten Polnischen Sozialistischen Partei sowohl im Inland als auch im Exil.
Das Buch legt Zeugnis ab von dem enormen Wissensfundus, über den Friszke verfügt. Obwohl er über nicht
allzu viele Archivmaterialien verfügte, beschreibt er tiefgründig die Teilnahme des Soldaten Ciołkosz an den
Kämpfen der polnisch-ukrainischen Front im Jahre 1918 und später im polnisch-bolschewistischen Krieg. Der
Autor kommt zu dem Schluss, dass sich eben in dieser Zeit Ciołkosz als Sozialist herauszubilden begann. Auch
die langjährige publizistische Tätigkeit Ciołkoszs, die bereits in seiner frühen Jugend begann, findet in der
Biographie ihre Würdigung.
Das Buch von Andrzej Friszke stellt eine positive Ausnahme in der gesamten polnischen Historiographie dar, in
der seit vielen Jahren keine Monographie mehr zur polnischen sozialistischen Bewegung erschienen ist. Als
rühmliche Ausnahme sei das im Jahre 2010 vom polnischen Institut für Nationales Gedenken herausgegebene
Buch „Polska Partia Socjalistyczna. Dlaczego się nie udało?“ (Polnische Sozialistische Partei. Warum wurde nichts
daraus?) erwähnt. Es gibt einen Mangel an neuer Forschung und Wissen über das Wirken dieser Bewegung, der
sowohl die Bewegung als Ganzes als auch einzelne Persönlichkeiten betrifft. Dieses Defizit ist
höchstwahrscheinlich mit einer Gegenreaktion auf die Zeit der Volksrepublik Polen und zugleich mit einer
negativen, nicht immer gerechten Beurteilung der sozialistischen Bewegung als Ganzes zu erklären. Das Fehlen
neuer Analysen zu diesem Thema bewirkt eine Verfestigung des unwahren Bildes von der realen Bedeutung
und den Einflüssen der Polnischen Sozialistischen Partei in einer Zeit, in der sie wowohl im politischen als auch
im sozialen Bereich ein aktiver und wichtiger Faktor war. Diese PPS spielte, insbesondere in Zwischenkriegszeit,
eine sehr wichtige und positive Rolle im Kampf für die Verbesserung der Lebensqualität der gesamten
polnischen Gesellschaft. Die Folgen dieser Tätigkeit sind in der polnischen Gesellschaft bis heute sichtbar,
obgleich die Erinnerung an polnische Sozialisten, darunter auch an Adam Ciołkosz, nur in einer verblassten
Form erhalten ist. Das hier besprochene Porträt des bedeutenden polnischen Sozialisten Adam Ciołkosz ist ein
sehr lobenswerter Beitrag zu einer Forschung, die damit beginnt, die Geschichte der polnischen sozialistischen
Bewegung erneut aufzugreifen.
Zitierweise:
Adam Czartoryski: Rezension zu: Andrzej Friszke: Adam Ciołkosz. Portret polskiego socjalisty, 2011, in:
https://www.pol-int.org/de/node/244#r596.

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