Zentralblatt der Bauverwaltung : Nachrichten d. Reichs
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Zentralblatt der Bauverwaltung : Nachrichten d. Reichs
13 CentraMatt der Bauverwaltung. Herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. XVIII. Jahrgang. Er&DMlflt jeden Somi Berlin, 8. Januar 1898. Nr. 2. — SchrlftiBttmig: W. Wilhelmstr. 89. -- BAuiiftfbtelle and Annahme der Anzeigt*; W. Wilhelms«-. 90. — BezugWQi«; Vierteljährlich 3 Mark. Einschliefslicii Abtragen, Post- oder Strelfbandztisendnng 5,75 Mark; desgl. für das Aastand 4,30 Mark. INHALT: AmlllohMi Bekannt mach HDf. ~ Dienst-Nachrichten. — Gutachten der Königlichen Akademie des Bauwesens, betr. den Anschlnfs von Blitzableitern an Wasser- un<l Gasleitungen. — Gutachten der Königlichen Akademie des Bauwesens, betr. den Entwurf zu einem ftegieningsgebando für Frankfurt a. d. Oder. — HtMurttioftM: Nachrichten aus Scalatora Leben. — Selbstth&tige Läutewerke an onhe«achteu WcgCttbergäageii. — Vermischtes; Wettbeweib um Pläne für eine kutholiscüe Kirche und «in Pfarrhaus in der Liebfraitenpfarre in Dortmnnd. — Aufnahme-Bedingungen für die Technische Hochschule Dresden. — Besuch der Königlichen Technlscbon Hochschule in Hannover. — Besuch der ürofsüerzoglichin Technischen Hochschule in Karlsruhe, — Sicherung: der Bauforderungen- — Nutzlosigkeit der Probebelastungen eiserner Brücken. — Neu* P a t e n t e . Amtliche Mittheilungen. Bekanntmachung. Das von dem Herrn Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten errichtete Stipendium, welches bezweckt, denjenigen in der Richtung des Ingenisurwesens geprüft*« Königliche« RegienrngsBaumeistern, welche bei vorkommender Gelegenheit als MeliorationsBauinspeetoren angestellt oder anderweit mit culturtech machen Aufgaben betraut zu werden wünschen, die Möglichkeit zu gewähren, sich neben ihrer Fachbildung auch noch genügende Kenntmfs der praktischen und theoretischen Grundlagen der eigentlichen Culturtechnik zu erwerben, ist vom 1. April 1898 üb auf ein Jahr zu vergeben. Dem Bewerber steht es frei, den culturteclmischen Lehrgang nach seiner Wahl entweder bei der landwirtschaftlichen Hochschule hierselbst oder der landwirtschaftlichen Akademie in Poppelsdtn-f zurückzulegen. Die Höhe des mit unentgeltlichen Vorlesungen verbundenen Stipendiums beträgt 2500 Mark, deren Zahlung in vierteljährigen Theilbetrügen im voraus erfolgt. Der Empfänger des Stipendiums hat sich zu verpflichten, am Schlüsse des einjährigen Lehrganges sich einer Prüfung aus dem Boreiche der von ihm gehörten Vorlesungen zu unterziehen, lieber den Umfang dieser Vorlesungen bleibt weitere Bestimmung vorbehalten. Geeignete Bewerber haben ihre Meldung unter Beifügung ihrer Zeugnisse, aus denen die bisher erlangte Ausbildung ersichtlich ist, bis zum 10. Februar 1898 an mich einzureichen. Berlin, den 31. December 1897. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Im Auftrage Schultz, Prenfsen. Seine Majestät der König haben Allergnädlgst geruht, den Regierungsrath Niehaus, Mitglied der Königlichen Eisenbahndirection in Essen.a. d. Ruhr, zum Geheimen Regierungsrflth und vortragenden Rath im Ministerium der Öffentlichen Arbeiten zu ernennen, dem Regierung»- und Baurath Haafsengier, Mitglied der Königlichen Kisenbahndirection in Berlin, und dem Eisenbahn-Bau- un'd Betriebsinspector Everlcen, Vorstand der Betriebsinspection 2 in Bremen, die Erlaubnis zur Atmahme \rod Anlegung der ihnen verliehenen fremdländischen Orden zu ertheilen, und zwar ersterem des Kaiserlichen russischen St Annen^Ordens IXf. Klasse, letzterem des Ehrenkreuzes IV, Klasse des Fürstlichen lippischen Haus-Ordens. Der beim Neubau der zu den fiscaliseken Meliorationsanlagen an der Brahe gehörenden Flöfs- und Fluthschleuse bei Mühlhof beschäftigte Regierungs-Baumeister Dieckmann in Mühlhof bei Konitz i. Wostpr., sowie der mit der Beobachtung und Untersuchung der Hocliwasserverhältnisse der Weichsel betraute ßegierungs-Bauincister Kohlenberg in Danzig und der bei dem Bau des Schiffahrtscanais von Dortmund nach den EmshaTen beschäftigte Regierungs-Baumeister Rob. Maschke in Münster i.W. sind zu Wasserbauinspectoren ernannt. Der Professor Kammerer an der Technischen Hochschule in Charlottenburg ist zum Mitglieds des Königlichen Technischen Prüfimgsamtes in Berlin ernannt worden. Der Ingenieur Karl Gaul ist zum Königlichen Assistenten Im Bureau für die Htiuptnivellements und Wasserstandsbeobachtungen bei der Bauabtheilung des Ministeriums der öffentl. Arbeiten ernannt. Der Kreisbau inspector Baurath Wilhelm von den Bercken in Düren ist gestorben. Deutsches Reich. Seine Majestät der Kaiser haben Allergnadigst geruht, die Ernennung des nichtständigen Mitgliedes des Kaiserlichen Patentamtes, Eisenbahndirectors Garbe, auf weitere fünf Jahre zu erstrecken. Der Marine-Schiffbaumeister Kuck ist unter Versetzung von Kiel nach Berlin zur Dienstleistung im Reichs-Marineamt commandirt. Der Marine-Bauführer des Schiffbaufaches We i fs ist zum MarineSchiffbaumeister ernannt worden. Der Marine-Bauführer des Maschinenbaufaches Marquardt ist aus dem Werftdienste geschieden. Württemberg1. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, auf die Stelle des Obennaschinemneisters bei der General direction der Staatseisenbahnen den Maschineninspector tit, Obermasehinenmeister Beyerlen in Efsliagen zu befördern. Sachsen -Weimar, Der Grqfsh. Baurath August Heusingei' in Weimar ist gestorben. Gutachten und Berichte, Anschlufs YOU Blitofoleitern an Wasser- und Gasleitungen. Gutachten der Königlichen Berlin, den 22. April 1897, Der Akademie des Bauwesens ist der Entwurf polizeilicher Bestimmungen, betreffend die Einrichtung von Blttaablciteranlagen, welche der Ober-Präsident der Provinz Sachsen für das platte Land zu erlassen gedenkt, zur Begutachtung unter besonderer Berücksichtigung der Fragen des Anschlusses von Blitzableitern an Wasserund Gasleitungen sowie der periodischen Untersuchung der Blitzableiter vorgelegt worden. Die Akademie hat zunächst diese letzteren Fragen als die allgemeineren und weitergehenden einer Erörterung -unterzogen. Die Anschliefsung der Blitzableiter an vorhandene Gas- und Wasserleitungen hat die betheiligten Kreise in den letzten 10 Jahren lebhaft beschäftigt. "Während die Elektrotechniker diesen Anschlufs bei richtiger Ausführung nicht nur unbedenklich fanden, sondern denselben sogar zur Erhöhung des Blitzschutzes forderten, sträubten sich dagegen diö Gas- und Wasserfachmänner. Bei letzteren war außer dem Verlangen, ihre Besitzrechte unangetastet zu sehen, häufig mangelndes Verständnifs der elektrischen Vorgänge die Veranlassung zum' Widerstände. Nachdem indes durch zwei Veröffent- Akademie des lichungen des Berliner Elektrotechnischen Vereins (Blitzgefahr Nr. 1 und Nr. 2 Berlin I88ß und 1891, Verlag von Springer) sowie durch eine Denkschrift des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieurvereiae (Berlin 1892, Verlag von Wilhelm Ernst u. Sohn) an der Hand eines planvoll gesichteten Materials und eingehender Untersuchungen eine zutreffendere Auffassung der elektrischen Vorgänge beim Blitzschlag auch in jenen Kreisen angebahnt war, sind einzelne gröfsero Städte (z. B. Berlin und Hannover) dazu übergegangen, den Anschlufs an die Leitungsnetze der Gas- und Wasserleitungen unter Beachtung gewisser Vorsichtsmarsregeln zu gestatten. Inzwischen hat »ich nun aber ergeben, dafs die in den gröfseren Städten in immer steigender Ausdehnung erbauten Telephonnetze mit ihren zahlreichen Krdableitungen die Blitzgefahr in diesen Städten nach vorliegenden statistischen Erhebungen wesentlich vermindert haben, sodafs ein zündender Blitzschlag in Berlin z. B. heut zu den Seltenheiten gehört. Immerhin wird man indes auch Jetzt aoeh in gröfeeren Städten einzelne wichtige und besonders exponirte Gebäude durch besondere Blitzableiter zu schützen wünschen. In diesem Falle halten wir es aber für unumgänglich nöthig, die'zu besonderen Erdplatten 14 Centralblatt der Bauverwaltnng. 8. Januar 1898. führenden Blitzleitungen aufsnr mit gröfsenm metallischen Massen des Gebäudes auch mit den Rohrnetzen der Wasser- und Gasleitungen in guto leitende Verbindung zu bringen, Die Erfahrung lehrt, da ('s ein Blitz, welcher die eigentliche Bl ttzleitung trifft, selbst bei gutem Zustande der Erd platten manchmal auf die llausleitungen überspringt: und gerade das Ueberspringen des Blitzes, der auf seinem Wege brennbare Stoffe ündet, giebt leicht, zum von VorSchadenfeuern anlassung. Am sten erscheint uns die direete Verbindung d ev BlitzLibleitung mit der S t r a ('s v u leitimg dev Gas- uJid W aasei'ii n - lagen, weil einerseits die in den oberen Gebiiudetheilen verzweigten Haiisleitungen nicht immer den zur gefahrlosen Fortleitung des Blitzes erforderlichen Querschnitt besitzen, und audevseits die zahlreichen Verbindungsstellen der Rühren hautig uneoHtroJirbiirts Widerstände darbieten. Falls die Verbindung der Blitzableitung mit den Gas- und Wasserleitungen innerhalb der Gebäadti erfolgt, erscheint es einpfehlenswerth, die vorhandenen Gas- und Wassermesser durch eine starke, gut verbundene Metallleitung zu iiberbrücken, doch evblicken wir in dem Fehlen einer solchen Verbindung weniger eine Gefahr für das Haus als vielmehr lediglich eine solche für den Mefsapnarat, dessen subtile Theile durch einen Blitzschlag beschädigt werden könnten. Im übrigen bieten diese Apparate so viel metallischen Querschnitt, dals der Blitz ohne Gefahr hindurchgeleitet werden kunn. Unter allen Umständen "wäre aber 7,u fordern, dafs keinerlei Verbindung mit den Gas- und Wasserröhren, weder innerhalb noch außerhalb des Hauses, ohne Hinzuziehung der technischen Verwaltung d<>r Gas- und Wasserwerke vorgenommen werden darf. kehrende Revisionen auf ihren Zustand zu prüfen. Zahlreiche Blitzfiillej die Schadenfeuer im Gefolge hatten, sind hierauf zurückzuführeu, Unseres Eractiteng sollte jeder, der einen Blitzableiter aiilegt, yeipflichtet werden, denselben durch Sachverständige nicht nur sofort i\adi der iLwsteUuujs, sondern auch wiederholt in bestimmten Zeitabschnitten controliren zu lassen. Bezüglich dur Priifuügen halten wir es für ausreichend, wenn alljährlich eine äuisere Besichtigung durch einen. Sachverständigen nüthigenfülls \mt(jr Zuhülfcnahm« des Fernrohrs, und alle 5 Jahru eine Controle durcli Messung dos Krdhiitungs Widerstandes und des Widerstandes der Luftleitung vorgenommen wird. Aufser zu dun vorste heiul bei \ andolten allgemeinen Fragen hat sich die Akademie auch zu änfsern zu den beabsichtigten MaTsiialunon des Uber-Prasidenten der Provinz Sachsen. Dieselben betreffen Verordnungen, dio auäficMieffilieh für das platte Land in Aussicht genommen sind. Nach den übereinstimmenden, Mittheilungen der Feuerversicherung» - GesellGnmdvifs vom 1, Stockwerk. schaften ist in den ] etzten Jahrzehnt« ;n eine beträchtliche Zunahme der Jilitzgefahr in ganz Deutschland eingetreten. Pie Ursachen dieser auffallenden Erscheinung sind mit Sicherheit nicht festzustellen, am häutigsten wird sie kosmischen Einflüssen zugeschrieben. Da diese .(jiefanrzunaüme nach unseren obigen Ausführungen in erster Linie das platte Land bedroht, so können wir das Vorhaben des Ober - Präsidenten der Provinz Sachsen, durch eine einheitliche FolizeiVerordnung die Anlegung zweckmiil'sig eingerichteter Blitzableiter zu fordern, nur befürworten. Gegen Einzelheiten der geplanten Verordnung haben wh- indes einige Bedenken zu erhoben, Grundrifs vom Erdgewchofs. I, KH wird vorgeschrieben, da,fs BlitzEntwarf zu einem Regierungsgebäuäe für Frankfurt a. d. Oder. ableiter nicht auf die Bezüglich der Controle der Blitzableiter ist rüe Akademie der Strai'se geführt werden dürfen. Einen sachlichen Grund für diese AnAnsicht, dals oine mangelhafte oder durch Corrosioncn. bezw. Beordnung vermögen wir nicht zu erkennen. Maßgebend für den Ort, schädigungen schadhaft gewordene Blitzleitung unter Umständen die wo dio Blitzableitung in die Erde zu führen ist, niufs in erster Linie ßlitzgefahr für ein Gebäude beträchtlich vergrößern kann. Jede < lie Beschaffenheit des Untergrundes sein. Die Erdleitung, welche dem Unterbrechung der Leitung, ja sogar jede erhebliche WiderstandsBlitze den thunlichst geringsten Widerstand beim Uebergang in das vermehrtiug an vorhandenen Verbindungsstellen kann den Blitz zum Erdreich darbieten soll, m«fs in Bodenschichten, enden, welche TJeberspringen auf grölsere Metalknassen oder auf solche Theile des möglichst dag ganze Jahr hindurch feucht bleiben. Allerdings sind Gebäudes, die einen geringeren Widerstand zur Erde darbieten, verOrte zu vermeiden, wo durch Abwässer oder Excremente von Tliieren anlassen. Die Blitzableiter werden nicht immer sachgemäfs hergestellt, und Menschen der Boden mit Stoffen durchsetzt ist, welche pine auch ist es leider nicht allgemein üblich, dieselben durch wiederZerstörung der Erdleitungsplatten bewirken können. Im übrigen Xr. 2. Centralblatt der Bauverwaltung. wild demjenigen Orte der Vorzug zu geben sein, welcher die Verbindung der Auffangestange mit der Erdleitung ermöglicht. Die Umgebung der ]>itung mit einem Schutzgitter bis auf eine Höhe von 2 m vom Erdboden, die "wir fiir zweekmäfsig halten, dürft*; auch auf der Strafse genügend Schutz gegen inuthwilh'ge Beschädigung der Leitung gewähren. 2. Ob vorhandene Wasserleitungen oder eiserne Kührenleitungen omlerer Art mit der Blitzableitung zu verbinden sind, dürfte für das platte Land nicht so "wie bei den Städten ohne weiteres zu bejahen sein, Die grolse Ausdehnung städtischer Rohrnetze, welche dem Blitz eine aufserordentlicho Ausbreitung und damit gefahrlosen Abzug in den Erdboden gestattet, fehlt den Wasser- und Gasleitungen auf dem platten Lande in vielen Fällen. Es könnte «ehr wohl der Fall eintreten, dafs diese Leitungen bei geringer Ausdehnung den Blitz gerade an Stellen leiten, wo der Uebergang zur Erde durch die Luft erfolgt und damit, wie oben hervorgehoben, die Gefahr der Brandstiftung vermehren. Es erscheint uns deshalb nicht empfehlenswert*!, diese Bestimmung in vollster Allgemeinheit aufzunehmen; wir halten es für richtiger, die Frage des Anschlusses in jedem speciellen Falle durch einen Sachverständigen entscheiden zu lassen. — Ciröfsere metallische Bautheüe, wie sie z. It. in Fabrikgebäuden vorkommen, würden allerdiügs in jedem Falle mit der Blitzableitung zu verbinden sein. ;;. Zur Frage der wiederkehrenden Revision empfehlen wir auch für das platte Land die oben angegebenen Fristen. Eine principielle Unterscheidung zwischen kupfernen und eisernen Leitungen können wir nicht befürworten. Die Verwendung von Kupfer ist in zahlreichen Fällen, wie sie gerade auf dem platten Land« vorkommen, der hohen Kosten wegen ausgeschlossen, bietet auch dem Eisen gegenüber keinen Vorthcil, wenn durch sachgemäfse Herstellung und regelmäfsige Revisionen der gute Zustand der eisernen Leitung gewährleistet ist. Königliche Akademie des Hauwesens. KineL Entwurf zu einem RegierungsgeMude fiir Frankfurt a. <L Oder. Gutachten der Kftni^licheu Akademie des Bauwesens. Berlin, den 22. Juli 1897. Programm, insofern nur ein Schsitzraum statt deren zwei vorgesehen Der Vorentwurf zu einem Regierungsgebaude für Frankfurt ist. Doch ist — ganz abgesehen von der Frage, ob wirklich zwei a. d. Oder ist gemä'is dem Erlafs des Herrn Ministers der öffentlichen dergleichen Räume nothwendig sind — so reichlich Platz vorhanden, Arbeiten vom 19. Juni 1897 (IHb f)2Ä8) von der Akademie des Bau- dnfs eiüe zweckmälsiy;« Anordnung leicht zu erreichen sein wird. Die wesens, Abtheilung für Hochbau, in ÄVohnung des Regierungs-Präsidenihrer Sitzimg vom 13. Juli einer einten, welche auf die dryi Geschosse gehenden Prüfung unterzogen worvertheilt ist, wobei die Küche eine den, deren Ergebnify in nachstehenvollkommen isolirte Lage im Erddem Gutachten niedergelegt, ist. geschofs erhalten hat, bedarf in Der bereits in großem. Mafsallen Theilen einer Umarbeitung zu «tabe dargestellte Entwurf entspricht dem Zwecke, in dein Zusammenin allen Punkten dem Bauprogramm hange der Räume sowie durch die und zeigt eine richtige Vertheiluüg Treppen- und Flurverbindungen der einzelnen Bautheile, der Zuden Ansprüchen, welche der Vergänge und Treppen und eine zweckkehr in Bezug auf Repräsentation, mäßige Vertheilung der Räume für behagliches Wohnen und wirthdie einzelnen Vorwaltungen durch schaftliche Verrichtungen erfordert, die verschiedenen Geschosse, wodsifs in möglichst vollkommener Weise er als eine wohl geeignete Grundlage gerecht zu werden. Bei der Lage für die weitere Bearbeitung des Bauder Pferdeställe im hohen Kellerplan» angesehen werden kann. Im geschosse unter Arbeitsraumen einzelnen ist folgendes zu bemerken. werden diese durch die Gerüche zu Die geforderten Räume sind leiden haben. Es ist für den Pferdevollständig und, soweit sich dies stall eine andere Stelle zu wählen, beurtheilen liifst, in ausreichender wo die mit einer solchen Anlage Gröfse vorgesellen. Für die Actenverbundenen Uebelstände möglichst räume sind im Programm keine wenig fühlbar sind. Flächenmafse angegeben, doch sind Die Dächer an den Höfen sind, dafür, aufser einer zwar nicht gesoweit es die Rücksicht auf die forderten, Eiber doch wohl nothgleich mäfeigeErscheinung von aufsen wendigeti besonderen Registratur L;igeplan. her zuläfst, niedriger zu halten, dafür die Kassenverwaltung, in einem mit die Beleuchtung des schmalen der Querbauten unter Theilung der drei Geschosse in Halbgeschosse ÜVlittelhofe.s günstiger werde. Das Hauptportal, die Flurhalle und sechs so grofse Räume geschaffen, dafs sie jedenfalls ausreichend die den PJenar-Sitzungssaal ebarakteri sirende Architektur des Miterscheinen, Der Raum für die Buchhaltereien in dem südlichen telbaues ist stattlicher auszubilden: auch sind in der Flurhalle die Querbau ist so überreich beniesHen, dafs darin mehr als die doppelte Stützen wegzulassen. Im übrigen hält die Akademie die StilZahl der geforderten Arbeitsplätze untergebracht werden kann. Zur fassuug des Gebäudes für angemessens empfiehlt aber, wenn die Erwägung wird empfohlen, ob nicht von diesem Saale, um ihn ruhiger verfügbaren Mittel es irgend gestatten, ;m den von aufsen sichtzu halten, auf der Seite des MittelhOfes ein Corridor abzutrennen baren Fronten auch die in Putzbati angenommenen Flächen mit und dafür in dem anderen Querbau der Corridor zu beseitigen und Sandstein zu verblenden. zu den Actenräumen hinzuzuziehen wäre [vgl. d. Abb.]. Die Anordnung Königliche Akademie des Bauwesens. der Räume für die Kassen Verwaltung entspricht nicht vollständig dem [Alle Rechte vorbehalten.] Nichtamtlicher Theil. Schriftleiter: Otto Sarrazin und Oskar Hofsfeld. Nachrichten aus Schlüters Leben. Von P. WalleV) Am (J. Deceinber v. J. fiel die Hülle von dem in der Vorhalle des Ihm folgten u. a. Friedrich v. Klöden und dessen Schüler Fr. Adler berliner Alten Museums aufgestellten Standbilde Andreas Schlüters, mit Arbeiten, denen sich nachher Dohuie, Ourlitt u. a. anreihten.2) des grofsen Meisters, dessen Name in den meisten Kunsthandbüchern 3 des vorigen Jahrhunderts merkwürdigerweise vergeblich gesucht wird. ) Vgl. Nicolai, Beschreibung von Berlin und Potsdam (im AnErst Friedrich Nicolai, der Freund Leasings, nahm sich warm seiner hang) 178(;: Klöden, Andreas Schlüter 1856 (Verlag von Riegel, jetzt an, und hat— obwohl von Irrthüniern nicht ganz frei— durch seine \V. Ernst u. Sohn); Adler, Schlüters Leben, Festvortrag 1862; ebendesselben Arbeiten über den Ätünzthurm. Zeitschr. f. Bauwesen i8G3, ausführlichen Angaben die Grundlage aller späteren Schriften geschaffen. Centralbl. d. Bauverw. 188<J: Dohme, Schlote zu Berlin (E. Wasmuth, 1874); G u r ü t t , Schlüter (B. Wasmuth, 1891): ferner Walle, Schlüter ') Nach einem im Architekten verein in Berlin gehaltenen Vorin Petersburg 1883 (erweit. Abdr. aus dem Vochtmbl, f, Areh, u, Ing.), trage im Auszuge mitgetheilt 16 Centralblatt der Bauverwaltuiig, Schinkel rechnete Schlüters Werke zu den monumentalsten Schöpfungen u n d erwirkte einen Kronbefehl, wonach z. B. an der Front der ehemaligen ^Alten Post"' nichts ohne Genehmigung des Königs geändert werden durfte, u m auf diese Weise das idte geschichtliehe Bild von Schlote, Kurfürstendcnkmal und Post möglichst lange zu erhalten. Schinkel regte auch an, den Figtirtüischmück der Balustrade des Schlosses im Sinne Schlüters zu ergänzen, wofür ein recht interessantes Blatt .sich noch iin IJofbauamte befindet Friedrich Wilhelm IV. sowohl -wie Kaiser Friedrich als Kronprinz -wandten der Thätigkeit de,« grofsen Künstlers die lebhafteste Theilnahme zu, u n d des Letzteren tünflufe wohl ist es zuzuschreiben, wenn 1874 die Kunstvorwaltung d e m Bildhauer Au gast W r e d o w ein Schi literstand biki für die Vorhalle des Museums in Auftrug gab. Dieser vollendete aber bis zu seinem Tode (1891) n u r ein lebensgroßes Modell, das von seinem Nachfolger K a f f s a e k verworfen wurde, worauf nach dieses Künstlers vorzeitigem Ableben (189=?) Prof. Max W i e s e , der Schöpfer des Sfbinkeldenkmals in Xeiiruppin, die schön« Aufgabe übernahm tmd nach einem ganz neuen Modell nunmehr glücklich vollendete (vgl. Abb. ',',). J)ie Bilduifs-Gestaltung hatte dabei insofern ihre grofsen .Schwierigkeiten, als völlig sichern Anhaltspunkte aus beglaubigten Vorbildern nicht vorlagen und dem Künstler n u r ein sog, Schlüterrelief (Abb. 1) auü dem besitze des Bauraths Gustav Stier (f) und ein angebliches Schlüterporträt in der Sammlung Abb. der Frau Geheimrath Gerber (Berlin) zur Verfügung standen. Das Relief kam an die Familie Stier durch den Bildhauer Bettkober, einen Schüler des Hofbildhaners Tassaert, der mit Bernhard Rode, einem Verwandten des Schlüterschiilers Mode, befreundet war. Bernhard Kode hat offenbar selbst ebenfalls dieses Relief für seinen Sohlüterkopf auf dem Bilde „die Huldigung der Künste" zur Vorlage genommen (1783). I)as Schlüterbildnifs der Frau Geheimrath Gerber gehörte früher der Berliner Familie Harn, in die es aus dem Naclilal's eines angeblich mit einer Tochter Schlüters verehelichten Fabrikanten Printz gekommen wein soll. Mehrere Künstler wollen zwischen dem Relief und dem Porträt eine gewisse Verwandtschaft erkennen. 3 ) 8* Januar 1898- 17 Jahre zählte. Merkwürdigerweise konnten — wie Herr ProvincialConservator Heise bestätigt — weder in den Bürgerlisten von Danzig noch an Kunstwerken, in Chroniken oder sonstwfo die Naineü von Sapovius oder Schlüter festgestellt werden. Demnächst mufs nach Marpergers Angaben, wie auch Nicolai und Bornnann erwähnen, Andreas Schlüter bei Palastbauten im Polnischen thätig und dort auch im architektonischen Sinne wirksam gewesen sein. 4 ) Trotz eifriger Nachforschungen, die vor einiger Zeit Gurlitt anstellte, ist es doch bisher nicht gelungen, irgend einen Bau dort als zweifellos oder sein- wahrscheinlich von Schlüter herrührend nachzuweisen. — Dai's er für den König selbst thätig "war, wie man oft. annimmt, ist nicht sichergestellt; jedenfalls aber hatte er wich bereife eine derartige Stellung errungen, dal's man mit ihm wegen Eintritts in den Dienst des pruiikliebemleu Johann Sobieski verhandelte. Zu bedauern ist e s , dal's wir über diese Warschauer Thütigkeit nichts Genaueres wissen, weil der geniale Künstler dort gerade zu dem grofsen Meister ausreifte, als den er sich in Berlin von vornherein erwiesen hat. Hier können uns n u r noch vergleichende arrliitektonisdie Studien an Ort und Stelle helfen, da die wichtigsten Acten aus jener Zeit vor Jahren .schon in Petersburg ein Raub der Flammen geworden sind und nur ein Theil der Staatsacten, der aber noch geheim gehalten wird, in Berlin sieh befindet, 6 ) Die Gründe, aus denen die Berufung Schlüters nach Berlin erfolgte, sind bis heute noch nicht völlig klargelegt, u n d wir sind, d a die ensten Vorverhandlungen venmithlieh durch einen Beauftragten des Kurfürsten mündlich erfolgten, n u r auf die eigene Eingabe Schlüters an den Kurfürsten wegen seiner Anstellung angewiesen. Man darf nicht vergessen, dal's das heilige römische Reich durch die Reformation einen gewaltigen Stofs erlitten hatte, und dal's die Waffenthaten des Grofsen Kurfürsten wie auch die Aufnahme der Glaubenstlüchtlmge aus Frankreich damals Branden bürg in die Stellung einer Vormacht des Protestantismus gebracht hatte. Das kleine Land, das in allen seinen Pro vinzen zusaminengenominen nicht einmal .so viel Eiuwohner zählte wie das heutige Berlin allein, war durch die Willenskraft seines Herrschers u n d durch dje Mannszuclit seines Heeres ein sehr werth^ oller Bundesgenosse, auf den m a n im Käthe <lei Völker zu hören bald sich gewöhnte. Der el irgeizige K u rfuist) der nicht ohne Eifersucht. auf den (danz des Pariser Hofes Abb. 2. Schlofn in Berlin. 2, Stockwerk. • s<haute, -wollte neben TTebersichtsplan ,über die von Schlüter herrührenden Titeile (schraffirt) Ebenso, wie über die äufsere Erscheinung des Meisters sind wir auch über sein Leben in mancher Hinsicht nur mangelhaft unterrichtet. Seine Taufe ist im Kirchbuch von St. Michael in Hainburg am 22. Mai 1664 eingetragen: sein Pathe war Andreas Krüger, der nach Untersuchungen im Hamburger Stadtarchiv bei der Aufnahme des Vaters Gerhart Schlüter als Bürger iin Jahre zuvor (16H3) als Bürge genannt wird. Schlüter kam, wie inan annehmen darf, in sehr jungen Jahren nach Danzig, da er von den Zeitgenossen als „Danziger" (Gedanensis) bezeichnet wird, obwohl Spuren seines Wirkens dort bisher nicht aufzufinden gewesen sind. Der etwas gewaltsame Versuch, ihm einen eigenen Antheil an der dortigen Johanniscapelle zuzuschreiben, scheitert wohl an dem Umstände, dafs Schlüter — der überdies sich unter Sapovius als B i l d h a u e r ausbildete — bei dem Baubeginn der Capelle (im Jahre lf>78, wie Gurlitt selbst aügiebt) erst 14 Jahre, u n d bei deren Fertigstellung im Jahre 1681 demnach erst 3 ) Ein Abgufo des Reliefs, das sich jetzt dem Vernehmen nach im Wreaow-Museum in Brandenburg befindet, ist im Besitze des Herrn P. Walle', der auch eine gröfsere Aufnahme des in zweiter Linie erwähnten gemalten Bildnisses in Händen hat. l dem „allerchristliehsten' 1 KOnig auch ein evangelisches Reich, dessen Beherrscher ebenfalls die achtblätterige Krone trug. Dazu gehörte eine Machtentfaltung nach aufsen hin, wie sie eines Königs würdig war: darum mutete Berlin eine Akademie erhalten wie Paris, darum sollte auch hier ein Reiterbüd die vornehmste Brücke der Residenz zieren, in der A r t des eben vollendeten Keiterbildes Louis XIV. (1692). Man hatte m i t Schlüter offenbar n u r wegen einer Wirksamkeit 4 ) Vgl. M a r p e r g e r , Leben der berühmtesten Baumeister 1711 (im Anhang): R. Blo r r m a n n , Andreas Schlüter, im Centralblatt der Bauverwaltung ^S Mi S. Ü17. 5 ) Palais Krasniöki u n d Schlols Willanow sind in dem genannten Werke G u r l i t t s , S. 3(i und 47, abgebildet; d a s letztere auch in der Zeitschrift für Bauwesen 18%, Bl. 45, tfr.2. Centralblatt der BauverwaltuDg. als ' Bildhauer verhandelt; über seine architektonische Befähigung war ninn damals in Berlin wohl noch nicht unterrichtet. — Klö-dnn tlieilt die Eingabe Schlüters mit, worauf dies nach1 derselben Quelle bereits veröffentlichte Bestallung von Ki94 erfolgte: ') „Weil Seine Kurfürstliche Durchlaucht gnädigst beliebet, mich {in« Bohlen hierher zu verschreiben, auch zu dero Bildhauer mich bestellen zu lassen in Gnaden entschlossen, als habe unterthänig.st erinnern wollen, dafs es nöthig sein würde, mich deshalb mit einer förmlichen Bestallung gnädigst zu vorsehen, auch mir darin ein gewisses jährliches Gehalt zu verschreiben. Und wie ich mir in L'nterthiinigkeit werde ungelegen sein lassen, mich ganz und gar zu Sr. Kurfürstlichen Durchlaucht Diensten mit. meiner durch Gottes Gnade erlangten Wissenschaft zu widmen, also habe, ich das uriterthänigste Vertriuien, Se. Kurfürst). Dnrehhiuclit werden nicht allein dasjenige (niimiieh 10(>0 Thaler was lliro Künigl. Majestät in Fohlen, dafern ich mich hätte derselben verbind lieh inachen wollen, welches aber aus gewissen Ursachen n icht tl i un können, zu geben mir allergnüriigst versprochen) gleichfalls zum jährlichen (iehalt verordnen, .sondern auch in Ansehung, dal's dieses Orts Alles sehrtheuer und kostbar, noch 200 Thaler gnädigst, hiimitlinn, uud also meinen (.iolialt auf 1200 Thaler setzen. Weil ich auf meiner Ilcriiberreise nicht allein, ziemliche Kosten aufwenden, sondern mich weil, während ich hier bin, aus Meinem Eigenen ein Merkliches zusetzen müssen. als hübe gleichfalls das tintertliänigste Vertrauen, Ew. Kurfürstliche Durchlaucht mein gnädiger Herr we-nlo zur .Ersetzung dieser Kosten eine Ergötzlichkeit mir in Gnaden zufliefsen lassen." 17 jetzt in Königsberg stehenden Bvonccfigur Friedrichs 111.. über deren wunderbare Schicksale Nicolai uns vortrefflich unterrichtet.T) Der Meister hatte das Glück, dafs damals der Giel'ser -tacobi, ein Schüler des Schweizers Balth. Keller in Paris, in den Dienst des Kurfürsten gezogen wurde, sodals er bald au sein Hauptwerk, das Reiterstandbild des Grofsen Kurfürsten, herangehen konnte. In dieselbe Zeit fällt die erste Entwicklung der Akademie der Künste, für welche Schlüter die Innen räumt; einrichtete: bald nachher wurde er auch für den Zeughausbau gewonnen, schuf dort u. a. die prächtigen realistisch durchgeführten Schlui'ssteme mit den wog. k d übernahm dann auf besonderen Befehl auch die Leitung des Schlofßbaues, den er nach einem kürzlich durch Geyer aufgestellten l.'ebersichtspkine (Abb. m2) flls -Schlolsbaudirector" in den Jahren 1009 bis 170)1 von dem ehemaligen Rundthurm im Westen der Schlofsplntzfnmt ab in den drei um den inneren Hof liegenden Flügeln bis zum Beginn des Mit/telportats am Lustgarten architektonisch zum Absclilufs brachte/^ Schlüter hat an den unter ihm ausgeführten Fronten unter schwierigen Verhältnissen eine \ornehme niafsvolle Architektur zu erzielen gewillst, die von der harmonischen Pracht und der edeln Raumwirkung des Innern noch überboten wird. Auf den Inschriften und Medaillen jener Zeit wird übereinstimmend der Xame Schlüters, als des Architekten vom Schlosse genannt, sodufs er es war, der dieser Schöpfung das königliche, heute mich bewunderte Gepräge für immer aufdrückte. Die Ansichten neuerer Kunstschriftsteiler über den EinlUils anderer Künstler auf den Bsm köimt-u an dieser Stelle nicht erneut erörtert werden; es genügt ein Hinweis auf die Untersuchungen, von Dohme und Borriuanu über die von Gurlitt in dieser Hinsicht gemachten etwas gewagten Annahmen.11) Schlüter trat nun in die Dienste des Kurfürsten als Hofbildhauer mit 1200 Thalern GeImlt und der Verpflichtung, au der neu zu errichtenden Akademie von. Bildhauern die Jugend in seiner Kunst zu unterweisen (Sehluls folgt.) und alle Arbeiten in Stein, Marmor . Alabaster. Elfenbein oder 7 ) Vgl. auch Dr. Herrn. .Holz auszuführen. Zu seinen J\hrenberg. Mittheilungon in eisten Arbeiten gehörten nach den Sitzungsberichten der AlterStandbild Schlüters in der Halle, des Alten Museums Abb. thuinsgesellsctjaft in Königsberg Nicolai die allegorischen Gruppen in Berlin. 18!)l>; ferner Abbildungen l>ei zur Verherrlichung des Grofsen Cüurlitt und bei Ad. Bö ttieher, Kuostinventar von Ostpreufsen, Kurfürsten im Marmorsäule des Schlosses in Potsdam, denen sich — Bd. IV, Königsberg. wie nach den dani(ilig«n Verhältnissen anzunehmen — Modelle für 8 ) Vgl. im Ilohenzollernjahrbuch von Paul Seidel ((iiesecke u. ^«Ausschmückung der Langen Brücke und vielleicht auch des durch Devrient, Rerlin und T.eipzig, 1808) die Abhandlung vom Ilofbaurath Neriug entworfenen Rathhausuiigels in der Spfindauer Strafse anGeyer über Schlüters Antlieil an der alten Sehlofscapelle. Dieset schlössen. Die erste Kröl'sere Arbeit war 1G!)7 die Ausführung der Schrift ist auch unsere, Abb. 2 entnommen, ») s. Zeitschr. f. B5u1wese.111880, 1800 u, Centralbl. d. Bsmvorw. 1889. «) Vgl. Centralbl. d. Bauverw. 1894, S. ;.U8. Wegeiibergangcn. Selbstthätige Läutewerke an unbewachten T Nach der Ilabnordnung für die ±s<}b«m!isciibahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892 ist die Bewachung der AVygeübergänge in Schienenluihe und deren Sicherung durch Schranken im allgemeinen nicht nothwendig, kann aber von der Aufsichtsbehörde vorgeschrieben werden (§ 7 [1] und ^1 [2]), 17m die Zahl der zu bewachenden (ebergänge möglichst einzuschränken nnd doch den \ erkehr auf den l'ebergängen in vollkommenerer Weis« zu sichern, als die* durch da« Ertönen des Läutewerkes auf der sich nähernden Locomotive möglich ist — § 21 [4] der Bahnordnung — sind seit langem, Versuche gemacht worden, den Straßenverkehr durch Läutewerke, die am rebergange aufgestellt sind und von dem herankommenden Zuge selbsttimtig in Gang gesetzt werden, rechtzeitig über die Annäherung eines Zuges zu unterrichten und vor dem Getreten der Bahn zu warnen. A^ ^;ün derartige selbstthätige Lautewerke ihrem Zwecke entsprechen sollen, wo müssen sie folgende Forderungen erfüllen: t) Sie müssen regelmäßig und zuverlässig anschlagen, also iiucli unabhängig von Witterungseinflüssen. 2) Sie dürfen nur durch Betriebsmittel, die sieh auf dem Gleis in der Richtung nach dem Tebergange bewegen, in Thätigkfiit gesetzt werden können, nicht auch durch Fahrzeuge, die sieh vom LJeberwege entfernen oder gar durch andere, vielleicht muthwillige Einwirkung. o) Ihre Wirkungsweise mufs unabhängig sein von der Geschwindigkeit des Zuges, «IM> auch von der Zeit, die er zum Durchfahren derjenigen Strecke gebraucht, während deren Befahren da.s Läutewerk nach den getroffenen Einriehtunyen ertönen soll. 8. Januar 1898. Ceutralblatt der Bauverwaltnng. 18 werk« wesentlich ah, denn sie läuteten nach der jeweiligen Auslösung wiüirend einer festbegrenzten Zeit und nahmen nach einer weiteren bestimmten aber läutelosen Laufzeit wieder ihre Ruhestellung ein. Sie läuteten also unter Umständen auch noch nach der Vorbeifahrt des Zuges, auch trat bei ihnen die nicht gewollte Auslösung des Läutewerks beim Ueberfahren des zweiten Läutetasters regelmäfsig dann ein, wenn aus irgend einem Anlals die Zeit» die der Zug zum Zurücklegen der Strecke zwischen den zwei Läutetastern brauchte, grölser war, als die Läutezeit und läutelose Laufzeit zusammen genommen, ein Fall, der nicht selten vorkam und dann regelmäfsig zu grofsen Täuschungen führte. Von den im Gebiete der preufsischen Staatsbahnen bisher erprobten aelbstthätigen Läutewerken erfüllen die drei nachfolgend beschriebenen die oben aufgestellten Forderungen entweder vollkommen oder doch iü solchem Mafse, dafs in ihrer Anwendung eine Erhöhung der Betriebssicherheit zu erblicken ist. Das Läutewerk von Siemens u. Halske, in Abb. 1 seheinatisicli dargestellt, umtatet drei ßadtaster, ein Schaltwerk mit Batterie, das eigentliche Läutewerk und die zugehörigen Leitungen. Als Radtaster kommen dio bekannten Schienend urehbiegungscontacto der genannten Firma zur Anwendung* Die Wirkungsweise des Schaltwerks besteht darin, dafs es der Reihe nach beim Befahren der Schienen contacte ausgelöst wird und sich nach bestimmt begrenzter Drehung wieder festsetzt, wodurch die erforderlichen Bin- und Ausschaltungen der Warnungssignale bewirkt werden. Für jede Strecke zwischen zwei Stationen, auf der ein oder mehrere Mutewerke bethatigt werden sollen, ist nur ein Schaltwerk erforderlich, das an beliebiger Stelle auf der Strecke aufgestellt werden kann, aber am besten auf einer der Stationen Aufstellung findet. Es empfiehlt sich das, abgesehen von der leichteren Aufsicht besonders auch um deswillen, weil bei der genannten Wirkungsweise des Schaltwerks jeder Stellung des Zuges zwischen zwei Radtastern auch jeweilig 4) Die Läutewerke müssen beim Ueberfahren des Ueberganges selbstthätig wieder zur Ruhe gebracht 'Werden, sie müssen also zwar bi<* z.\m\ Eintreffen des Zuges läuten, dürfen aber nicht nuchIsuiten. "Wird die eine oder andere dieser Forderungen nicht erfüllt, so erscheint die durch Aufstellung dos Läutewerkes erhoffte Erhöhung Sctaütweck Abb. 1. tig«* Läutewerk für unbewachte Wegeii bergäuge \on Siemens u, Halske* (L). R.-V. Nr. 71 857.) der Sicherheit in Frage gestellt. Denn jede Unregelmüfsigkeit in seiner Wirkungsweise, sei es. dnfs das Läutewerk nicht anschlägt, obgleich ein Zug herankommt, oder daß* es lautet, ohne dafs ein Zug eintrifft, wivd in d™ am Straßenverkehr Betheiligten Mifstriiuen in die Zuverlässigkeit der Einrichtung erwecken und sie daher leicht veranlassen, auf das Läuten, nicht mehr zu achten. Dies gilt namentlich mich vom Naehlauten, besonders dann, wenn infolge der Gelände- usw. Verhältnisse der Zug nach dem Ueberfahren dos Uebcrganges rasch dem Gesichtskreis entschwindet und auch die, zum LTüberging führenden Wege keine weite Übersicht gestatten, Die älteren selbstthätjgen Läutewerke entsprachen diesen Forderungen zmn Thcil mir in garvz ungenügendem Mafse, und ihre Vn- Zum nvslttn B BahniUurflaoQ. Station. zum Läutewerk von llattemer, Zuverlässigkeit hat manche Kreise zn der Annahme gebracht, selbstthiitige Läutewerke könnten überhaupt nicht in der zu fordernden sicheren Wirkungsweise hergestellt werden und seien daher im allgemeinen nicht zu empfehlen. Diese Annahme kann aber nach vielfachen Erprobungen mit neueren derartigen Anordnungen nicht als richtig anerkannt werden. Bei allen selbsttliätigeii Läutewerken wird von dem fuhrenden Zuge durch Einwirkung auf einen Radtaster-Contaet — Pedal — ein elektrischer Strom geschlossen, der auf ein Schaltwerk wirkt und durch dieses ein am Ueberwoge aufgestelltes Läutewerk zum Ertönen bringt. Bei eingleisigen. Bahnen, die bei unbewachten Wegeübergängen wohl vorzugsweise in Frage kommen, muls sich also in demselben WIeis in einer Entfernung, welche der für nothwendig erachteten Läutezeit von etwa 2 bis 'A Minuten anzupassen ist, beiderseits des Wegeübergangns je ein das Läutewerk auslosender Radtaster — Liintetaster — befinden. Von diesen darf aber jeweilig nur der auf das Läutewerk einwirken, der von dem 'herannahenden Zuge vor Erreichung des Ueberganges überfahren wird, während der in der Zugriclitung hinter dem Uebergang liegende lilutetaster beim Ueberfahren eines vom Ueberwege kommenden Zugos unter keinen Umständen ein Lauten veranlassen darf. Hiernach inuis die Verbindung zwischen den Läutetastern und dem Schalttaster und dessen innete Einrichtung bemessen "werden. Aufserdem niufs zur Erfüllung der Forderung zu 4) am Wegeübergang selbst noch ein Rnhetaster liegen, durch dessen Üeberfaliran das Läutewerk zum Stillstand kommt. Von diesen Grundsätzen wichen die älteren derartigen Läute- Abfo. i). Läutewerk für unbewachte Bahnübergänge von llattemer. eine ganz bestimmte Stellung den Schaltwerks entspricht und man daher vom Stationsdienstzimmor aus dessen Wirksamkeit genau zu überwachen und bei etwaigen UnrogelmäJöigkeiten auch einzuwirkea vermag, wenn «eine verschiedenen Stellungen durch Zeiger gekennzeichnet werden. Das Schaltwerk ist in der Abbildung der gtttfserea Deutlichkeit wegen auseinandergezogen gezeichnet, in Wirklichkeit sind die verschiedenen Contact- und Aötriebräder auf gemeinschaftlicher Achse gelagert. Ein Pol der Batterie ist mit der auf dem Schleif kränze K' schleifenden Feder iS1 und sodann über den AuslöSe-Elektromagnettm E des Werkes auch mit der auf Ä 3 schleifenden Feder S 3 verbunden, der andere an9Erde geschaltet. Jel nach der Stellung des Werkes sind S31 und S über K* und K\ F und F s mit verschiedenen Stiften r\ 3 1 2 *- , r und a , s verbunden. In der Ruhelage, also wenn kein Zug sich in dem Räume zwischen den äufsersten Kadtastern befindet, liegt Fl an s l und F J an r1». 2. Ceutralblatt der Bauverwaltung. sl ist isolirt, r 1 mit den beiden parallel geschalteten Läutetastern L Tt und I«r 3 verbunden. Wird daher einer dieser Taster befahren, so findet auch der zweite Pol der Batterie über 25, 6'2, K\ F\ r\ JJT Erde, E zieht seinen Anker an, das Werk wird durch das Gewicht G angetrieben, die Federn F} und F* springen auf *a und r1, worauf sich das Werk wieder festsetzt. Nunmehr findet die Batterie Schlufs über S1, K\ Fi, sa Läutewerk Erde, das Läutewerk schlügt also an. .F 3 steht aber nun über ra mit dein Ruhetaster ET in Verbindung. Wird daher dieser befahren, so rindet eine abermalige Auslosung statt; F1 springt von s'2 ab und setzt das Läutewerk nufucr Thätigkeit, F* springt auf r\ worauf das Werk sich wieder festsetzt, r3 ist nun wieder mit LTX und LT2 verbünd™, vcrläfst daher der Zug die zwischen diesen Radtastern liegende Strecke, so wird das Werk wiederum ausgelöst, jedoch ohne zu läuten, und nimmt dann nach einem Laufe von etwa zwei Minuten wieder die lluhestelhing ein. TJei Anschlufs mehrerer Warnungssignale an ein und, dasselbe Schaltwerk ist eine etwas abweichende Schaltweise erforderlich. Das Gewicht des Sehaltwerks mnl's etwa nach je 10t) Zügen aufgezogen Die an das Schaltwerk angeschlossenen Warnungssi gnale können beliebiger Bauart sein, nur müssen sie die Eigenschaft haben, dafs sie so lange in Thätigkeit bleiben, wie ein Rattoriustrom ihnen zugeführt wird, es sind daher alle nach dem Grundsatze der Wecker arbeitenden Läutewerke ohne weiteres verwendbar, ferner Läutewerke mit Gewichtsaufzug, die jedoch am besten so eingerichtet werden, dafä sie täglich nur einmal bei der stattfindenden Begehung der Strecke aufgezogen werden müssen. Die Siemensschon SpindelLäutewerke können zu diesem Zwecke mit einer leicht anzubringenden Verzogerungsvorrichtung versehen werden, welche die SchJagfolge zwischen 2 und G Sekunden zu verändern gestattet und dabei die Zeit des Stromverbrauches auf die jedesmal nur den Bruchtheil einer Seeunde verlangende Anziehung des Auslöseankers vermindert. Die hierbei erfolgenden Stromstöfse können ferner zweckmäßig zur Ueberwachung des richtigen Arbeitern des Warnungssignals verwandt werden, sei es durch einen bei jedem Stromstofs ertönenden, im Dienstraurne angebrachten Wecker, oder eine Anschreib-ühr mit bleibenden Zeichen, oder endlich durch Wiederholungssignale zu beiden Seiten des Wegeüberganges, die dem Locomotivführer des kommenden Zuges die Wirksamkeit des Warnuugssignalsanzeigen. Auch das Läutewerk von H a t t e m e r (Abb. 5) ist in seiner ursprünglichen Gestaltung mit zwei Läute- und einem am Ue.berwege stehenden Ruhetaster (LT^ LT-2 MT) ausgerüstet. Die beiden Läutetaster sind aber e i n s e i t i g e , nur beim Befahren iu der Uirhtung nach dein Uebergange hin wirkende. Sie bestehen aus einer 1,20 m langen seitlieh der Fahrschiene geführten Druckschie,ne l) (Abb. 2), die in der Mitte 5 mm über Schieneiioberkante hervorragt und bei % und Zx mit den kurbelartigen Annen zweier Hebel a u»jd o1 mittels Zapfen verbunden ist. Diese Hebel sind um die Kurbelwellen i und il drehbar und werden durch die Feder FF1 in der in Abb. 2 dargestellten Ruhelage gehalten. Beim Befahren in der Richtung A (Abb. 3) hebt sich mit dem unteren Ende des Hebels a auch der a u f « befestigte Stöfser * und trifft den Oontacthainmer h, der infolge dessen nach rechts umschlägt und dadurch den Stromschlufs herstellt (Abb. ü [1]). Beim Weiterfahren nimmt der Taster unter Einwirkung der Federn zunächst die Lage Abb. 3 [2] und dann wieder die Ruhelage an. Beim Befahren in der Fahrrichtung B treten bei demselben Läutetaster nach einander die Stellungen Abb. 4 [1 j und 4 [2] ein, der Contacthammer wird also nicht bewegt und der Strom nicht geschlossen. Bei Eintritt des Stronischlusses geht der Strom von der in der Station aufgestellten Batterie (Abb. 5) über Wf U und Leitung I nach dem am Uebergange über der Glocke angebrachten Schalt- und Läutewerk, und zwar durch die Klemme £, die Elektromagnete M und Ml und den Contact r zum Elektromagneten*» und durch die Klommen L, die Leitung TT und den Läutetaster zur Erde, Dadurch wird der Anker von m angezogen und durch die Federverbindung dieses Ankers mit dem Anker des Elektromagneten m1 der Contact r gelöst und der bei c hergestellt. Bei dieser Schaltung geht der Strom von den Elektromagneten M, Ml über c und den Hebel s unmittelbar zur Erde. Wenn die Magnete M und M1 erregt sind, schwingt der bewegliche Magnet .M1 um die Achse # gegen de» feststehenden M hin, wobei der Hammer H des Läutewerks an die Glocke G schlägt. Dabei verliert, aber der Hebel s seine Stütze bei c und fallt etwas ab, wodurch sich auch der Contact bei c löst und die beiden Magnete stromlos werden. M1 schwingt daher in seine Ruhelage zurück und über diese heraus, wobei der Arm s wieder unterstützt und gehoben wird, sodafs die Magnete M und jfcf1 wieder Strom erhalten und itf1 von M angezogen wird. Durch diu Erneuerung dieses Spiels ertönt das Läutewerk so lange, bis der Ruhetaster befahren wird. In diesem Augenblick geht der Strom aus Leitung 1 durch diö Klemmen #, den Elektromagneten »J, Klem?nen H und don Ruhetaster unmittelbar zur Erde, wodurch m1 seinen Anker anzieht, der Contact bei c aufgehoben und der Anker von ml durch den Anker von m festgehalten wird. Damit ist wieder der ursprüngliche Ruhezustand hergestellt, an dem auch das Befahren des nächsten, nur einseitig in entgegengesetzter Richtung wirkenden Läutetasters nichts ändert. (Schlufs folgt.) Vermischtes, In dem Wettbewerb um Baupläne fiir eine katholische Kirche and ein Pfarrhaus in der Lieufradenpfarre in Dortmund hat das Preisgericht den ersten und zweiten Preis dem Regierungs-Baumeister Meuken in Berlin, den dritten Preis dem Stadtbauinspector Moritz in Köln a.Rh. zuerkannt. Der mit Einlieferungsfrist zum l.December v. J. ablaufende Wettbewerb war unter fünf Kirchenbaumeistern am 1.4. September v. J. ausgeschrieben worden. Verlangt waren Skizzen im Mafsstab 1:200. Dem Preisgericht gehörten als Sachverständige an die Herren Baurath Marx, Königlicher Baurath Spanke und Stadtbauiüspector Kullrich, sämtlich in Dortmund. Anfhafime-Bedingiingen für die Technische Hochschule Dresden* Der § '28 des Statuts vom 3. Februar 1890 hat nachstehende Fassung erhalten: Die Aufnahme als S t u d i r e n d e r ist fiir solche, die ihre Vorbildung im Königreich Sachsen erhalten haben, durch die Beibringung <les Reifezeugnisses eines sächsischen Gymnasiums (Real- oder humanistischen Gymnasiums) öder des Absolutorialprüfungszeugnisses der höheren Gewerbeschule in Chemnitz bedingt. Für diejenigen, welche von einer Mittelschule der übrigen deutschen Bundesstaaten kommen, tritt an Stelle dieser Zeugnisse das Reifezeugnifs eines Gymnasium« (Real- oder humanistischen Gymnasiums) oder einer Lehranstalt, welche den vorgenannten Anstalten gleichwertig ist, Zur Aufnahme •eines im Auslande vorgebildeten Deutschen oder Ausländers als Studirender genügt das Reifezeugnifs einer in dem betreffenden Lande staatlich anerkannten I^hranstalt» welches daselbst zum Hochschulstudium berechtigt oder dem Reifezeugnifs einer der vorstehend bezeichneten deutschen Schulen gleich zu achten ist. üeberdies können als Studirende aufgenommen werden deutsche inactive Offlciere, approbirte Apotheker und solche, -welche ein Diplom einer Technischen Hochschule besitzen. Die vorstehenden Bestimmungen gelten auch für diejenigen, welche von anderen Technischen Hochschulen oder Ton einer Universität auf die Hochschule übergehe«. Für die Aufnahme als Zuhörer yerblejbt es bei den bisherigen Bestimmungen, jedoch können dieselben bei hervorragenden, durch Semestralzeugnisse nachzuweisenden Leistungen mit besonderer Genehmigung des Ministeriums des Cultus und Öffentlichen Unterrichts ausnahmsweise zu den Diplomprüfungen zugelassen werden. Die Königliche Technische Hochschale in Ratitiojcv wird im Winterhalbjahr 1397/98 von 10(i0 Theilnehmern besucht, von denen angehören: Hospitanten der Abtheilutiif I. Für Architektur 103 59 11 173 4 198 11. „ Bauingenieurwesen !]80 14 5 368 TIT. „ Maschineningenieurwesen 308 55 11 2 58 ,,r / Chemie • ' ! 45 iV - » \ Elektrotechnik •135 61 14 210 V. „ allgemeine Wissenschaften, insbesondere jj 49 5JJ für Mathematik u. Naturwissenschaften i| 4 5 1060 Zusammen ji 775 200 Besuch w ä h r e n d d e s Winterhalbjahres 1896/97 1675 180 74! 929 Von der Gesamtzahl (W0O) sind 81H aus dem Königreiche Preufsen: 440 aus der Provinz Hannover, 7 aus Brandenburg, 9 aus Berlin, A4 aus Hessen-Nassau, f> aus Ostpreufsen, 8 aus Pommern, 3 aus Posen, 80 aus der Rheinprovinz, 54 aus Sachsen, 7 aus Schlesien, 21 aus Schleswig-Holstein, 114 aus Westfalen, 8 aus Weetpreufsen; — 166 aus den übrigen deutschen Staaten: 13 aus Anhalt, 3 aus Baden, 4 aus Bayern, 17 aus Braunschweig, 14 aus Bremen, 1 aus dem Elsafs, . 33 aus Hamburg, 1 aus Hessen-Darmstadt, 4 aus Lippe-Detmold, 4 aus Schaumburg-Lippe, 18 aus Mecklenburg-Schwerin, 17 aus Oldenburg, 8 aus Reufs j r L., 11 aus dem Königreich Sachsen, 3 aus SachsenWeimar, 1 aus Sachsen-Meiningen, 2 aus Sachsen-Altenburg, 5 aus Centralblatt der Bauverwaltung. 20 Saehsen-Coburg-Gotha, 1 aus Schwarzburg-Riidolstadt, 1 aus Sch burg-Sondershausen, 2 aus Waldeek, ?> aus AVürttemberg; — 78 aus ftuTserdeutsehen Ländern: ö aus .Bulgarien, 1 aus Dir emark, 1 aus England, 2 aus Italien, 12 aus den Niederlanden, 20 aus Norwegen, 11 aus Oestnireieli, 11 :ms Rußland, 5 aus Schweden, 1 aus der Schweiz, 4 aus Rumänien, f» aus America. Hannover, den 19. December 1#!)7, Der Reetor der Technischen Hochschule. Frank. Die Grofgfi ermögliche Technische Hochschule in Karlsruhe wird im Winterhalbjahre 1897/98 im ganzen von 1035 Tlieilnehmeni (gegen !'79 im Winter 1S96/97) besucht. Diese vertheilen sich auf die einzelnen Abtheilungen wie folgt: Ans anderen deutschen Staaten Aus ATjtlieilunji Baden für Mathematik und allgemein bil- dende Fächer (Allgemeine Abtheilung) . . . . Architektur . . . . Ingenieurwesen . Maschinenwesen . Elektrotechnik , L'hemie Forstwesen . . . . Ans atifser- püischeii Staaten ~_T 3 •£ z/L An« andere» enro- cnropärschen LüaiJciii •X i — ganzen 1 wc 1 — 18 I 1!) ( 2(1) 1 — 133 14 H7 (140) 1 1 123 3 126 (113) | 27!) 14 293 (298) 2 120 5 125 ( !)5) i •) 133 (130) 1 33 34 ( 44) - 827 i 20 382 IG: 111 12 fi 2 827 50 877 (840) 14 1 ir2 j 8 : 7<i 1 4 — (16 ti • Im rz «j • i—* a • 38 — 5 ni i -t 155 27, 4 67 •>•) : 2 — — 7 1 ;>*2 5 24 1 S2 4 U — • 49 — ' — Hörer (Personen reiferen Alters) I 158 (139) Gesamtzahl 1035 (979) Die Sicherung- der Baufordernng-en. Auf Veranlassung des preußischen Staatsministeriums ist ein Ausschuls, bestehend aus Vertretern der betheiligten Ministerien, zur Berathung der Frage zusammengetreten, in welcher Weise den bestehenden Mißständen im Baugewerbe entgegengewirkt und ein Schutz der Bau h and werker gegen Ausbeutung herbeigeführt werden könne. An den Berathungen dieses Ausschüsse« haben auch Vertreter des Reichamts des Innern und des Reichsjusttzamts Theil genommen. Der Ausschuls hat die Entwürfe eines Reiehsgesetzes, betreffend die Sid'ierung der Bauforderungen, und eines preuTsii sehen Aus führ uügsgesetzes ausgearbeitet. Das Stiiatsmiliisterium hat, ohne zunächst .selbst zu den Entwürfen Stellung zu nehmen, beschlossen, dieselben nebst der Begründung zu veröffentlichen. Demgemäß ist, eine amtliche Ausgabe der Entwürfe für die genannten Gesetze nebst Begründung in R. v. Deckers Verlag, Berlin S.W. 19, zum Preise von (»0 Ff. erschienen. Bei Abnahme von 25 bis 4U Abzügen kostet das Stück aCPf., von 50 bis 99 Abzügen 54 Pf., -von 100 bis 19!) Abzügen 50 Pf. und von 200 und mehr Abzügen 4.Ü Pf. ÜH ist erwünscht, dafs die Vertreter der Rechtswissenschaft und der Rechtspflege wie die Vertreter der von den Entwürfen betroffenen wirtschaftlichen Interessen von denselben Kenntnifs nehmen und mit ihren Urtheileu und Vorschlägen zur Verwerthimg für die weitere Beschhifsfas^ung über die Entwürfe hervortreten. lieber die Nutzlosigkeit der Probebelastnngen eiserner Brücken, l'nter dieser Ueberschrift bringt (Um Novemberheft des „Bulletin de la Commission internationale du Congivs des chemins de fer" folgende Mittheilung des Vorstehers dus technischen Bureaus der ägyptischen Eisenbahnen J. !<<ibert^on, J^ie Brücke von Embabeh, die die ägyptischen Eisenbahnen in der Nähe von Kairo über den \ i l erbaut bähen, ist nach ihrer Fertigstellung im Jahre 1892 einor Probebelastung mit fünf Locomotiven unterworfen worden, wobei nichts auffällige« bemerkt wurde. Im Jahre 1800 brach das Stehblech im Obergurt des einen Trägers der beweglichen Brücke dicht neben der Mittelstütze stumpf durch. Die gebrochenen Platten wurden entfernt und durch stärkere ersetzt; dann wurde eine neue Probebelastung vorgenommen und die Brücke für betriebsicher erklärt. Einen Monat darauf trat aber an dem aTideren Trager ein vollkommen gleichartiger Bruch ein. Das acheint mir, so sagt hierzu Robertson, das zu bekräftigen, was ich schon früher (im .Januarheft derselben Zeitschrift) ausgeführt habe, nämlich, dafs die Probebelastungen nicht nur nutzlos, sondern sogar gefahrbringend sind, weil sie ein falsches Sicherheitsg(tfühl erzengen. Aehnliche Urtheile sind von deutschen Fachleuten schon seit langer Zeit vertreten und auch im Centralblatt der BauVerwaltung wiederholt zum Ausdruck gebracht worden. Als Beispiel führen wir Yi-il.ig v o n W i l h e l m E r n s t .v i, H e i ü u , 8. Januar 1898. den im Jahrgange 1883 auf Seite 417 abgedrückten Aufsatz über die Ermittlung der Tragfähigkeit eiserner Brücken an, in dem die Unzulänglichkeit der Probebelastungen wohl zum ersten Mal eingehend nachgewiesen worden ist. Mit Recht legen hiernach die preußischen Vorschriften für die L'eberwachuug und Prüfung der Brücken mit eisernem Ueberbau das Hauptgewicht auf eine sorgfaltige Besichtigung und auf die Beschaffung zuverlässiger rechnerischer Unterlagen. l)afs solche bei älteren Brücken häutig fehlen, ohne dals man die« als einen Mangel empfunden hat, ist wohl der schlagendste Beweis dafür, wie gefährliche Folgen das Vertrauen auf die Probebclastungen haben kann. Neue Patente. Baustein zur Herstellung von Schornsteinen, LUftauggrohreu u. dgl. D. R.-P. Nr. 1)2 735. Theodor Zunibroich in Hagen i. \V. — Die gemauerten Schornsteine, Schächte, Caniile u. dgl. in den "Wänden leiden an mancherlei Uebelständen, die auch durch aufeinander gesetzte und dann ummauerte Rohrstücke, selbst bei Verwendung von eingelegten Binderplatten, nicht ganz beseitigt werden.*) Der neue Baustein soll diesen Abb.1 Abb. 3. Uebelständen abhelfen Abb.5. und zur Aufführung eines dichten, von Verengungen freien und glattwandigen Schachtes dienen. Der aus Cement, Beton u. dgl. hergestellte Stein ist auf'suraiitten durchlocht. Die so entstandene stärkere Wandung dient zur Herstellung des Verbandes im. Mauerwerk, der zweckmäfsig vorgesehene Absatz b dem Maurer als Anhalt zum Versetzen des folgenden Steines, so zwar, dafs die "Wandungen des Rohres stets bündig über einander zu stehen kommen. Abb. 2 stellt einen mit den in Abb. 1 veranschaulichten Steinen hergestellten Canal dar. Die Abb. 3 bis (! zeigen die verschiedensten Querschnittformen, Abb. 7 läfst erkennen, dals auch mehrfach gelochte Steine gefertigt werden. Vorrichtung zum Aufrichten des Htrumabuehiners bei elektrischen Straßenbahnen. D. R.-P. Kr. 9-2 562. Siemens u. Halske in Berlin. — Die den Stromabnehmer in die Höhe drückenden "Winkelhobel a sind an einem im Parallelogramm um Rollen c gei L / b •—1 r i ! -—* \ i ^ ^ \ r 1 * pI \_J führten Drahtzug derart befestigt, dafs vom Vorder- und Hintertheil des Wagens aus mittels einer Zugvorrichtung b das Anheben des Stromabnehmers erfolgen kann, Die Zeichnung giebt eine Ansicht des Wagens von oben. Fahrzeug' mit Htromsammlerbetrieb. D. R.-P. Nr. 02 097. Charles Pollak in Frankfurt a. M. — lTm die todte Last des Triebwagens selbst zu verringern, hatte man schon mehrfach den Versuch gemacht, einen kleinen besonderen Aecutnulatorenwagen an den Personen- anzuhängen. Es boten sich dabei aber wegen der Behinderung des Straßenverkehrs Schwierigkeiten. Hier wird nun dieser Uefoelstand dadurch vermieden, dals-dieser die Sammelbatterie aufnehmende besondere Anhängewagen aa unter die eine Plattform des Personenwagens geschoben wird und so durch letzteren vollständig verdeckt mitläuft. , *) vgl. die Mifctiieilungen über übelriechende Schornsteine in des Jahrgängen 1801, 1M*>2 usw, d. Bl. I-Tu ücii liicblamHjcJicn T h e i l v e r a n t t v o i t l i c l i : ü . S a r r a z i n , B e r l i n . Druck von J. K e r s k e s , Uerlia.
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