wenn ich an Europa denke : Lyrik aus Polen - E
Transkrypt
wenn ich an Europa denke : Lyrik aus Polen - E
...wenn ich an Europa denke : Lyrik aus Polen Autor(en): Maj, Bronisaw / Wasilewski, Marek Konrad / Hartwig, Julia Objekttyp: Article Zeitschrift: Du : die Zeitschrift der Kultur Band (Jahr): 50 (1990) Heft 2: Warschau : der Anfang einer Geschichte PDF erstellt am: 07.03.2017 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-298080 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch wenn ich an europa denke Lyrik aus Polen BRONIStAW MAJ (1953] Und INNY JEZYK wir trampeln auf dir herum Erde JESZCZE Moja czternasta jesien tutaj. trunken von der kartoffelfreiheit Przez ten czas miasto zdazyfo zrzucic zertreten kolory, przybrafo jednostajna barwe die leiber derer die begraben Przecinam na ukos Rynek, na Szpitalnej bruciti. Zamiast powietrza juz zawsze osowiali, pijani od rana robotnicy leniwie burza stara kamienice, jeszcze jest mgJa, we mgle ktos möwi liegen im gras und im laub ihre äugen sind blind do mnie, chyba pò polsku, bo rozrózniam ihre münder stumm przemija, bez patosu To i metafizyki. sfowa, ale nie rozumiem cafosci, cafosc ihre ohren taub ulicy, jest grudzien, wtorek, juz niedfugo sie rozsypuje ; bye moze zreszty jest ihre hände ballen sich nicht zu fausten s'wieta. to jakis inny martwy jezyk. z czasöw Polski, ceglany pyfl wsiaka w Moto ihre mägen sind voller sand und ihre schädel EINE ANDERE SPRACHE löchrig nach den gewehrsalven Das vergeht, ohne Pathos und ohne Metaphysik. Mein vierzehnter Herbst hier. Ich durchquere den Markt, in der Spitalstrasse In dieser Zeit brachte manchmal ragt eine hand oder ein bein heraus und ein dümmliches lachen erschallt reissen apathische, seit dem Morgen betrunkene ihre Farben abblättern zu lassen, das Einheitsgrau NOCH Arbeiter Polens, der Ziegelstaub versickert es die Stadt fertig, des Schmutzes anzunehmen. Statt Luft gibt ein altes Mietshaus ein, eins noch aus der Zeit schmutz, es mit Strassen- Nebel, jemand spricht zu es immer nur mir die Wörter, nur verstehe ich das Ganze nicht, das Weihnacht. Ganze NIE TAK zerfällt; möglicherweise ist Wiek Chrystusowy, wiek des jungen mit dem mädchen des blinden greises im Nebel, wohl polnisch, denn ich unterscheide ist Dezember, Dienstag, bald ist der frau mit dem wägeichen kiedy mysle Europa widzce stare ksiegi w klasztornych rekach katedry i Juki wymys'lne widze tancerki Degasa es i eine andere, eine tote Sprache. 1986 psy na polowaniu kluc/. dzikich gesi mafe domki z czerwonymi dachami kleski. Czy juz wiem, czego chce naprawde? Nie, MAREK KONRAD WASILEWSKI (1968) zielone jak trawa trawy zöfte jak sfoneczniki sloneczniki nie wiem. Czego nie chce? Nie chce umrzec, w kazdym razie A my ruda brodç nad swieca nie chce tak chodzimy pò tobie Ziemio pijani kartoflana wolnoscia i umierac. NICHT SO Zeitalter Christi, Zeitalter der Niederlage. Ob ich schon weiss, was ich wirklich will? Nein, ich weiss es nicht. Was ich nicht will? Ich will nicht sterben, jedenfalls will ich nicht sterben. so wydete czerwone policzki alzackicgo chfopa rozdeptujemy na kohcu Europy o której mysTe ciaJa tych co leza pisze epitafium dia Polski zakopani w trawie i lisciach umaii Pifstidski ich oczy nie widza i zamknal oczy ostatili szlachcic ich usta nie mówia limarla najjasniejsza Rzeczypospolita ich uszy nie sJysza umario wielkie ksiçstwo ich rece nie zaciskaja sie w zoladki maja peine piasku pies'ci i czarne pola wisniowej Ukrainy a w czaszkach majä wuj kontynent pyka fajeczkç rosnie wielka armia u drzwi dziury pò karabinowych kulach czasem wystaje reka lub noga ale nie powiedziafo jeszcze i sfychac gfupkowaty smiech kobiety chfopca z wózkiem z dziewczyna starca 44 sfonce zachodzi dumnie ostatniego sfowa wenn ich Europa denke sehe ich WIR SIND FÜR DICH POLONAISE Kathedralen und erlesene Bogen Wir sind für dich ein Reservat der Geschichte Europa Das Vaterland ist uns tödlich verunglückt ich sehe Degas' Tänzerin mit unseren altmodischen Idealen so viele Jahre lag es eingesperrt und Hunde bei der Jagd mit unserem entstaubten Schatzkästlein und niemand wusste dass es schon lange einen Zug Wildgänse mit den Liedern die wir singen keinen Tee trinkt Weine Häuschen Unser Allerbestes geben alte Folianten in Klosterhänden mit roten Dächern wir keine Wörter gebraucht Gräser grün wie das Gras dem Drachen der Gewalt zum Frass Sonnenblumen gelb wie Sonnenblumen Die jungen Männer und die schönen Mädchen einen roten Bart über einer Kerze die tüchtigsten Köpfe und die und rote runde Backen nicht auf die Strasse geht Als sie einbrachen und mit Säbeln hoffnungsvollsten Talente den Staub zur Seite fegten eines elsässischen Bauern Opfergaben aus Blumen Kreuzen Wörtern staunten sie dass arn Ende Europas an das ich denke Wir die leichtsinnigen Erben des Ernstes kein Zeichen gab wenn ich Europa denke die nicht gesalbten Hoffnungsverkünder so lange die Erben der Vaterlandsrhetorik ohne Atem auskam schreibe ich ein Epitaph für Polen Pilsudski ist tot und der letzte Edelmann hat die Augen geschlossen obwohl sie uns gestern noch etwas zu eng schien nnd die lange Es 1987 lag da weiss wie ein Blatt Papier mit einer Haarsträhne eingeschrieben in die Stirn tot schwarzen Felder der kirschfarbenen Jemand wollte noch rasch Wasser holen Ukraine ANNA JANKO Onkel Kontinent schmaucht ein Pfeifchen die grosse Armee wächst vor der Tür (1957) aber er hielt an wie die anderen POLONEZ stolz geht die Sonne unter aber sie hat noch nicht das letzte es so die uns wie angegossen passt tot ist die erlauchteste Republik das Grossfürstentum ist im Zimmer und blieb erstarrt stehn wie die anderen die nicht mehr wüssten wer sie sind Ojczyzna nam sic zabiJa Wort gesprochen 1987 tyle Iat lezafa w zamknietym pokoju nikt nie wiedzial i ze juz 1986 dawno nie pija herbaty JULIA HARTWIG (1921) JESTESMY DLA CIEBIE Jestesmy dia ciebie rezerwatem historii Europo '¦ naszymi staroswieckimi ideatami 2 naszym odkurzonym skarbczykiem RYSZARD KRYNICKI nie uzywa sJów nie wychodzi na ulice Kiedy sie whmali i (1943) LEIDER Schlechte Gedichte szablami scielili kurz na boki bekehren den Tyrannen nicht. to sie dziwili jak ona mogia tak dingo Das gilt, leider, auch für gute Gedichte. '¦ Piesniami ktöre spiewamy nie dac znaku Wszystko co mamy najlepszego oddajemy na Pozarcie jak umiahi tyle czasu VOM SCHIEDSSPRUCH DER nie oddychac GESCHICHTE sntokowi gwahu i przemocy Mrodych chlopcöw piekne dziewczeta Lezafa tarn biafa jak kartka najlepsze z umysfy najbardziej obiecujace talenty danine kwiatöw krzyzy slow Uns Überlebenden jednym kosmykiem wlosöw wpisanym na czofo Ktos jeszcze chcial pobiec po wode sPadkobiercy ojczystej retoryki ale zatrzymal sic jak inni choc es leichter vom Schiedsspruch der Geschichte und von den Launen des Schicksals zu sprechen. ekkomyslni dziedzice powagi nie wyswieceni krzewiciele nadziei v ktörej miescimy sie jak fällt ulaf wczoraj jeszcze wydawafa sie nam jakby przyciasna i stanai zamarly jak inni ktörzy nie wiedzieli juz kirn 45 sa AUSGEWÄHLT UND AUS DEM POLNISCHEN VON KARL DEDECIUS