Die Entstehung der Grenze auf der Insel Usedom 1945 bis 1951
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Die Entstehung der Grenze auf der Insel Usedom 1945 bis 1951
Volksbund Forum Gefördert aus Mitteln der Stiung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Dieses Projekt wird durch die Europäische Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung unterstützt – Programm INTERREG IV A (Fonds für kleine Projekte der Euroregion Pomerania) Die Reihe Volksbund Forum dient der Dokumentation inhaltlicher Reflexionen zum komplexen emenfeld der europäischen Erinnerungs- und Gedenkkulturen. Volksbund Forum ist Plattform für Denkanstöße zur inhaltlichen Weiterentwicklung der Arbeit der deutschen Kriegsgräberfürsorge und für den fruchtbaren Austausch von Ideen und Erkenntnissen. Bisher erschienen: Band 1: »Darf der Rote Baron wieder Held sein?« Politisch-wissenschaliches Kolloquium in der Jerusalemkirche, Berlin, 16. Oktober 2008; Kassel 2008 Band 2: Rolf Wernstedt: Deutsche Erinnerungskulturen seit 1945 und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.; Kassel 2009 Band 3: Den Frieden gewinnen: Ansprachen zum Volkstrauertag 2009; Kassel 2009 Band 4: Gemeinsam erinnern. Beiträge aus dem Workshop »Gedenkkultur und Zukunsperspektiven im Bereich der universitären Ausbildung«, Wolgograd, 25. Juni 2009; Kassel 2010 Band 5: Vertrauen ist etwas Kostbares. Ansprachen zum Volkstrauertag 2010; Kassel 2011 Band 6: Tätiges Erinnern. Ansprachen zum Volkstrauertag 2011; Kassel 2012 Volksbund Forum Zwischen Usedom und Uznam Die Geschichte der deutsch-polnischen Grenze 1945 – 1951 Ausgewählte Beiträge der Tagung »Zwischen Usedom und Uznam – Geschichte, Gegenwart und Perspektiven einer Grenze« vom 14. bis 16. Oktober 2011 in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm in Kamminke/Insel Usedom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Kassel 2012 Impressum Herausgeber Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Werner-Hilpert-Str. 2 | 34112 Kassel Tel.: 0561-7009-0 | Fax: 0561-7009-221 [email protected] | www.volksbund.de www.volksbund-forum.de Spendenkonto Commerzbank Kassel Konto: 3 222 999 | BLZ: 520 400 21 IBAN: DE23 5204 0021 0322 2999 00 BIC: COBADEFF520 Verantwortlich Rainer Ruff (Generalsekretär) Redaktion Dr. Nils Köhler, Klaus Utpatel Übersetzung Andrzej Łobodziński, Kinga Sikora, Mariusz Siemiątkowski Technische Unterstützung Julia-Lara Lukin, Vanessa Rautenhaus, Henrik Schuran Gestaltung, Satz und Gesamtherstellung Michael Plata, Horst in Holstein Titelbild Silhouette der Inseln Usedom und Wollin (Wolin) mit dem heutigen Grenzverlauf, Bundesadler, polnischer Adler. Die Blickrichtung des Bundesadlers wurde der Intention der Tagung folgend bewusst gespiegelt. Inhalt Nils Köhler 7 Vorwort Andrzej Kotula 11 Einleitung Kazimierz Wóycicki 15 Die Potsdamer Konferenz und ihre Bedeutung Gedanken über einen Erinnerungsort Dirk Schleinert 25 Der Kreis Usedom-Wollin vom Kriegsende bis zum Oktober 1945 Bernd Aischmann 41 Die Entstehung der Grenze auf der Insel Usedom 1945 bis 1951 Józef Pluciński 49 Von Swinemünde nach Świnoujście Die Swinemünder Gesellscha in den Jahren 1945 bis 1951 Nils Köhler 71 Gräber an der Grenze Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm Tagungsprogramm 79 Zwischen Usedom und Uznam Geschichte, Gegenwart und Perspektiven einer Grenze Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 83 Eine Kurzdarstellung 86 Abbildungen Dr. Nils Köhler Vorwort In Kamminke, direkt westlich der Grenze im Süden der Insel Usedom gelegen, können die Folgen der NS-Diktatur und des Krieg heute gleich zweifach nachvollzogen werden: Auf dem Golm ruhen Tausende Opfer eines amerikanischen Bombenangriffs auf die mit Flüchtlingen überfüllte pommersche Hafenstadt Swinemünde. In Sichtweite verläu seit dem Oktober 1945 direkt am Ortsrand die deutsch-polnische Grenze und trennt das Fischerdorf von seinem alten Marktplatz Swinemünde. Beiderseits der Grenze fanden Vertriebene eine neue Heimat – Deutsche und Polen. Von der im Sommer 2010 an der alten Chaussee vom heute polnischen Friedrichsthal (Wydrzany) nach Kamminke wieder errichteten Brücke über den Torfgraben, der die Grenze bildet, ist das Hochkreuz am Aufgang zur Gedenkstätte Golm zu sehen. Von dort wiederum fällt der Blick auf die polnischen Flaggen in der Kleingartenanlage direkt östlich der Grenze. Die Kriegsgräber auf dem Golm und die Grenze sind mithin gemeinsam ein außergewöhnliches Zeugnis der wechselvollen und dramatischen deutsch-polnischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Die Hintergründe der Grenzziehung auf der Insel Usedom standen anders als z. B. für das Umland von Stettin bis vor kurzem nicht im Fokus wissenschalicher Untersuchungen. Doch gerade hier suchen historisch interessierte Menschen Jahr für Jahr während ihres Urlaubs in großer Zahl nach Informationen. Weshalb eigentlich – so wird immer wieder gefragt – verläu die polnische Westgrenze, die so genannte »Oder-Neiße-Linie«, über die Insel Usedom ? War dies im Potsdamer Abkommen so geregelt worden? Wie lange lebten Deutsche in der Stadt? Diese und andere Fragen waren der Anlass für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. gemeinsam mit dem Pommer- 8 Dr. Nils Köhler schen Landesmuseum (Greifswald), der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg und der Stadt Świnoujście (Swinemünde) in Kamminke eine Tagung zum ema Grenze zu organisieren. Vom 14. bis 16. Oktober 2011 referierten und diskutierten in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm des Volksbundes ausgewiesene polnische und deutsche Experten mit Lehrern, Reiseleitern, Studierenden und Zeitzeugen – jene sind wichtige Multiplikatoren der historisch-politischen Bildung auf der Insel Usedom. Der Fokus der Tagung ging weit über die historische Komponente hinaus, thematisierte das schwierige Nebeneinander von DDR und Volksrepublik Polen auf der Insel. Auch gegenwärtige Probleme im deutsch-polnischen Miteinander und Optionen für die Zukun wurden erörtert. Als ein sehr ambitioniertes Projekt voller Symbolik sei hier das gemeinsame deutsch-polnische Bestreben erwähnt, die alte Bahnstrecke von Swinemünde über Ducherow nach Berlin wieder in Betrieb zu nehmen. Damit würden eine weitere bittere Konsequenz des Krieges für die Region beendet und wichtige Zukunsimpulse für die grenzüberschreitende Region Usedom-Wollin gesetzt werden. Gerade zur Grenzrealität zwischen in den 1950er-Jahren und 1989 können viele Fragen noch nicht zufriedenstellend beantwortet werden – auch dies zeigte die Tagung –, sind weitere vertiefende Forschungen nötig, die zum Teil schon begonnen haben. Daher beschränkt sich dieser kleine Tagungsband in der Reihe »Volksbund Forum« auf jene Vorträge, die den Zeitraum von 1945 bis zum Sommer 1951 umfassen, als eine letzte Korrektur am Grenzverlauf auf Usedom vorgenommen wurde. Dieser Zeitraum darf durch die Studien dieses Bandes und die Beiträge, die 2011 im ebenfalls vom Volksbund herausgegebenen Sammelband »Der Golm und die Tragödie auf Swinemünde« veröffentlicht wurden, nunmehr als recht gut erforscht bezeichnet werden. Im Namen des Volksbundes ist allen beteiligten Referenten und Teilnehmern zu danken. Ein besonderer Dank gilt den Kooperationspartnern der gemeinsamen Tagung. Hier möchte ich vor allem Dr. Magdalena Gebala, Kulturreferentin für Pommern und Ost- Vorwort 9 brandenburg, Dr. Uwe Schröder, Direktor des Pommerschen Landesmuseums, und stellvertretend für die Stadt Świnoujście Herrn Stadtpräsident Janusz Żmurkiewicz und Herrn Stadtsekretär Dariusz Wojcieszek für die vorzügliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit danken. Nicht zuletzt haben die beiden Moderatoren, Prof. Jörg Hackmann und Andrzej Kotula zum Erfolg der Tagung beigetragen – ein herzliches Dankeschön! Andrzej Kotula Einleitung »Grenzen sind Narben der Geschichte« – der erste Satz der Präambel der »Europäischen Charta der Grenz- und Grenzüberschreitenden Regionen«1 verdeutlicht die außerordentliche Situation von Grenzgebieten. Grenzregionen sind in der Tat wie Kammerspiele, in denen (manchmal noch heute) die großen historischen Dramen gespielt wurden. Genau hier sammeln sich in ungewöhnlicher Konzentration unterschiedliche Interessen: geistige, kulturelle und religiöse Unterschiede, Ursachen und Folgen von Konflikten, Ängste, Stolz, Triumphe und Demütigungen der benachbarten Nationalstaaten, und manchmal auch dramatische Konflikte von globaler Größe und Umfang – der Kampf der Titanen. Selbst wenn Märchen, Geschichten oder Erzählungen über die Grenzgebiete beschaulich und zufällig wären und das Genre unwichtig – von Tragödien oder Komödien über Sittendramen bis zur Gro- Andrzej Kotula – Geboren 1958 in Szczecin, Journalist und in den 1980er Jahren Stettiner Oppositions-Aktivist (u. a. NZS – Unabhängiger Studentenverband und konspirative Verleger). Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Deutsch-Polnischen Journalistenklubs »Unter Stereo-Typen« (Potsdam/Szczecin), Mitarbeiter des Referats für Internationale Zusammenarbeit der Stadtverwaltung Szczecin. Zahlreiche Veröffentlichungen zu den polnischdeutschen Beziehungen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Hackmann (Universität Szczecin) Moderator der Tagung vom 14.–16.10.2011 in der JBS Golm. 12 Andrzej Kotula teske, dem historischen Epos und der human story – so spiegelt sich doch in ihnen immer eine universale Geschichte wider, die recht häufig mit Paradoxen, Metaphern und Symbolik beladen ist. So ist es z. B. mit dem deutsch-französischen, ilalienisch-slowenischen, finnischrussischen, britisch-irischen, slowakisch-ungarischen und amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet oder mit dem deutsch-dänischen Schleswig … Jedes von ihnen erzählt seine eigene bemerkenswerte Geschichte mit einer universellen Botscha. So ist es auch mit dem deutsch-polnischen Grenzgebiet, sowohl mit dem vor 1939, als auch mit dem nach 1945. So ist es mit der Insel Usedom/Uznam. Diese fasinierende Insel. Dieser Meinung werden wohl all jene Touristen zustimmen, die im Sommer die hiesigen Kurorte und eigene Ferienhäuser besuchen und zugleich die pommerschen Strände, die Sonne, den Wind, die entspannenden Gegenden an der Ostsee oder dem Stettiner Haff genießen. Derjenige allerdings, der die Landkarte sorgfältiger liest, beginnt zu sehen und mehr zu spüren… Nicht nur, dass diese Insel mit den ausgebreiteten Flügeln an einen Schmetterling erinnert, sondern auch, dass auf ihrem einen Ende der Name Peenemünde und auf dem anderen Świnoujście / Swinemünde und neben ihm der Golm zu sehen ist. Allerdings bedeutet sehen nicht immer wissen. Und wissen bedeutet nicht immer: verstehen. O ist es aber so: Damit man überhaupt sehen kann, muss man zuerst einfach wissen. Ein ganz kleiner Raum der Insel wurde zu einem großen Symbol (an ihrem einen Ende entwickelte man mit Ehrgeiz und Stolz Massenvernichtungswaffen – die Wunderwaffe des Tausendjährigen Dritten Reiches – und an ihrem anderen Ende fand eines der letzten Kapitel des tragischen Untergangs seiner 12-jährigen beschämenden Existenz statt). Umso vielsagender, dass die Insel im Jahre 1945 zwischen beiden Enden – den topographischen und den historischen – und im Fall von Świnoujscie und dem Golm zwischen Tod und Gräberfeld von jener »Narbe der Geschichte« durchschnitten wurde; zuerst durch die Demarkationslinie, dann durch die Grenze. Die Vertiefung in die damalige und die spätere Geschichte dieser Grenze und der Insel als deutsch-polnisches Grenzgebiet ist ein ungewöhnliches Einleitung 13 Abenteuer. Und so ein Abenteuer war das deutsch-polnische Seminar »Zwischen Usedom und Uznam – Geschichte, Gegenwart und Perspektiven einer Grenze« / »Między Usedom i Uznam – Historia, przeszłość i perspektywy granicy«. Der Markierungprozess jener Linie, ihre Mikro- und Makrodimension, ihre nationalen und internationalen Kontexte, ihre Propagandaexistenz, das Leben in ihrem Schatten, als sie noch wie eine Wand war (für einige die Wand, die Nachbarn isolierte, für die anderen die Wand, die sie vor ihnen sicherte), die Dramen, die sich auf beiden Seiten und manchmal quer der Grenze abspielten, aber auch der Prozess ihrer Bewältigung als physische und psychologische, politische, geistige, kulturelle und sprachliche Barriere sind die Kapitel jenes faszinierenden Abenteuers, das deutsche und polnische Seminarteilnehmer erlebten. Der Verlauf dieses Treffens war auch ein weiterer Beweis dafür, dass weder die Geschichte, noch das historische Gedächtnis Polen und Deutschen trennen müssen, wenn sie beide nicht nur sehen und wissen wollen, sondern auch verstehen. 1 Die Europäische Charta der Grenz- und Grenzüberschreitenden Regionen ist das wichtigste Programmdokument der Arbeitsgemeinscha Europäischer Grenzregionen (www.aebr.eu). Kazimierz Wóycicki Die Potsdamer Konferenz und ihre Bedeutung Gedanken über einen Erinnerungsort Meine Damen und Herren, mein ema ist die Potsdamer Konferenz, ich hoffe, dass ich Sie nicht enttäusche, wenn ich ziemlich wenig Details über die Konferenz selbst berichte, das ist alles gut bekannt, ich konzentriere mich deshalb eher auf die Potsdamer Konferenz als Erinnerungsort und was sie heute bedeutet, wie wir sie interpretieren können. Das ist ganz bestimmt ein Symbol: Potsdam ’45, Sommer ’45 und diese Konferenz, fast jedes Geschichtsbuch über diese Epoche zeigt einige Fotos von dieser Konferenz, vom Cecilienhof und den großen Politikern Churchill, Stalin und Truman. Das ist schon kondensiert. Aber sofort sollte man sagen, dass es in der polnischen und in der deutschen Wahrnehmung große Unterschiede in der Bedeutung der Konferenz gibt. In der deutschen Wahrnehmung wird das Ende des Krieges, oder besser die Resultate des Krieges werden symbolisiert durch die Potsdamer Konferenz. In der polnischen Wahrnehmung Prof. Dr. Kazimierz Wóycicki – 1949 in Warschau geboren, studierte Philosophie in Lublin. Als Journalist unterhielt er Kontakte zur demokratischen Opposition in der DDR und wurde zur Zeit des Kriegsrechts interniert. 1985/1986 studierte Wóycicki als Stipendiat der Adenauer-Stiung Geschichte in Freiburg. Später arbeitete er u. a. bei der BBC, leitete das Polnische Institut in Düsseldorf und Leipzig, war Direktor des IPN (Institut für Nationales Gedenken) in Szczecin /Stettin. 2007 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Wóycicki lebt in Warschau und lehrt an der dortigen Universität. 16 Prof. Dr. Kazimierz Wóycicki ist das nicht der Fall, natürlich ist Potsdam wichtig, aber es dominiert die Konferenz von Jalta im Februar 1945. Warum ist das so ? In der deutschen Wahrnehmung war Potsdam lange Zeit ein Argument, dass die Grenzfrage offen ist. In manchen Interpretationen wurde auch gesagt, dass wir – wir Deutschen – nicht dabei waren, deswegen herrschte in der deutschen Literatur ein gewisser Skeptizismus gegenüber der Potsdamer Konferenz. Auch die Entscheidungen wurden auf eine bestimmte Weise interpretiert. Die wichtigste Entscheidung war: Eine zukünige Friedenskonferenz sollte über die Grenzen entscheiden, also blieb die Grenzfrage offen, zumindest in der Interpretation. Es entwickelte sich in Deutschland eine sehr komplizierte juristische Interpretation durch bekannte Völkerrechtler wie Dieter Blumenwitz über die Bedeutung von Potsdam. In gewissem Sinne, bilanzierten Juristen, war die in Potsdam in Aussicht gestellte Friedenskonferenz nach dem Modell Versailles ausgedacht, also wie der Erste Weltkrieg mit der Versailler Konferenz beendet worden war, so sollte der Zweite Weltkrieg mit einer Friedenskonferenz beendet werden. Bis in die 1970er Jahre gab es deswegen natürlich ein großes Unbehagen auf der polnischen Seite. Und weiter waren auf der deutschen Seite die Entscheidungen über die Aussiedlungen der Deutschen wichtig, und die Frage, ob und inwieweit die West-Alliierten zugestimmt haben. Die Tragödie der Vertreibung wurde eindeutig mit der Potsdamer Konferenz assoziiert, das ist die deutsche Wahrnehmung. Die polnische Wahrnehmung ist anders – dort steht Jalta im Mittelpunkt. In Jalta trafen die Alliierten die Entscheidung, dass Polen in der sowjetischen Einführungssphäre bleiben sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Polen zwei Öffentlichkeiten: Die offizielle Öffentlichkeit, die der Position der Kommunisten entsprach, und die unabhängige Öffentlichkeit. Auf beiden Seiten hat man Jalta große Bedeutung zugeschrieben, aber in ganz unterschiedlichen Richtungen. Stalin war in der kommunistischen Wahrnehmung der »gute Freund Polens« und er war der, der schon in Jalta begonnen hat, um unsere polnischen, alten und später wieder gewonnenen piastischen Die Potsdamer Konferenz und ihre Bedeutung 17 Gebiete zu kämpfen, gegen die »schlimmen Alliierten«, das war das Bild. Und er hat diese Aufgabe in Potsdam vollendet, gegen den bösen Churchill und andere. In der Wahrnehmung der Opposition, der unabhängigen Öffentlichkeit, war Jalta ganz einfach ein Verrat der Westalliierten. Polen stellte am Ende des Krieges die viertgrößte Armee im Krieg mit dem Dritten Reich, aber anstatt seine Unabhängigkeit wiederzugewinnen, stand Polen nun unter dem Joch der Sowjetunion, dem Joch Stalins. Das wurde als Verrat verstanden. Und Jalta symbolisiert gerade diese – in polnischen Augen zynische – Entscheidung. Also haben wir es mit zwei völlig unterschiedlichen Interpretationen über das, was passierte, zu tun, mit zwei Symbolen. Natürlich konnten sich im Laufe der Zeit polnische und deutsche Historiker in vielen Punkten einigen, aber wenn wir die pure Symbolik und die Erinnerung an diese Symbolik analysieren, dann waren diese sehr unterschiedlich, nicht nur rein rational, sondern auch emotional. In der deutschen Wahrnehmung steht wieder die Vertreibung im Mittelpunkt, das Ereignis ist natürlich nicht nur mit Potsdam verbunden, es ist eine riesige historische Tragödie. Vor allem wenn wir bedenken, dass ein Kulturprozess, die nach Osten vordringende deutschen Kultur, ein Prozess, der mehrere Jahrhunderte dauerte, in zwei, drei Jahren völlig zurückgedreht wurde, dann können wir das Ausmaß dieses Vorganges sehen und verstehen. Das hatte natürlich eine sehr große Wirkung auf die deutsche politische Kultur, auf das Verstehen der Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg und bis heute. Wir sollten erkennen, dass wir hier über verschiedene Aspekte diskutieren. Wenn wir die deutschen Diskurse über diesen Prozess beobachten und analysieren, dann kann man sagen, dass die deutschen Historiker oder Journalisten und Publizisten sich sehr o – oder relativ o – in Details verlieren, wie zum Beispiel die Streiterei über die Zahlen. Waren es zwölf Millionen deutsche Vertriebene oder nur zehn Millionen? Davon vier oder sechs Millionen aus Polen Vertriebene? Und so weiter und so weiter. Dann natürlich die Zahl der Opfer, in der letzten Zeit gab es sogar Vergleiche zwischen dem Holocaust und 18 Prof. Dr. Kazimierz Wóycicki den zwei oder drei Millionen vermutlich ermordeten Deutschen. Ein monumentales Werk über diese Sache sind die zahlreichen Bände der »Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa« von eodor Schieder und Werner Conze. Auch das ist ein Paradox, dass dieser Schieder mit anderen deutschen Historikern wie Werner Conze diesen Aurag erhielt. Vor allem Schieder gehörte zu denjenigen, die die Vertreibung der Polen aus dem Weichselland geplant haben, und er dure sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Analyse und Dokumentation der Vertreibung der Deutschen beschäigen. Das zeigt ein bisschen das Paradoxe der Geschichte und die ganze Verwirrung. Ich habe gesagt, dass die Deutschen sich manchmal in diesen ganzen Details verlieren und deren Interpretation, aber ich sage das nicht kritisch, sondern das ist in gewissem Sinne verständlich, weil es natürlich nicht leicht war, zu verstehen, was passierte. Sechs oder sieben Jahrhunderte sind in drei Jahren sozusagen zurückgedrängt, nicht nur zurückgedrängt, sondern verloren gegangen, das Ausmaß dieses Prozesses ist enorm, hat natürlich die ganze Politik und Kulturlandscha von Zentral- und Mitteleuropa sehr tief verändert und beeinflusst. Überdies müssen wir auch die Liquidation Preußens betonen, auch das ist auch zum Teil eine Konsequenz von Potsdam. Aus polnischer Sicht war dies ein absoluter Erfolg, denn vor dem Zweiten Weltkrieg und lange Zeit danach, sagte man »preusaka«. Wenn man über die Deutschen etwas Schlechtes sagen wollte, war das sozusagen das Schlimmste. Zugleich hatte man ein ganz interessantes politisches Wesen liquidiert. Preußen war im Grunde genommen zum Teil »Multi-Kulti«, am Ende aber auch NationalistischDeutsch. Offiziell hat man Preußen in Potsdam vergessen – wirklich vergessen –, deswegen kam die offizielle Liquidation erst 1947. Zurück zur polnischen Sicht: Die Potsdamer Konferenz, das war das Ende, das echte Ende der Republik und die Verschiebung der Grenze. Man hat das in der polnischen Wahrnehmung wieder als endgültig betrachtet, deswegen wurde jeder Skeptizismus oder jede Interpretation von denjenigen auf der deutschen Seite, die das nicht ganz akzeptieren wollten, in Polen sehr stark abgelehnt. Die Potsdamer Konferenz und ihre Bedeutung 19 Jetzt noch eine Bemerkung über Stalins Gedanken zur Potsdamer Konferenz: Man darf vermuten, dass Stalin damals einen Plan hatte. Er zielte darauf ab, dass mit der Verschiebung der Grenze Deutsche und Polen für ewige Zeiten Feinde werden würden. Der deutsche Revisionismus und die polnischen Ängste, das werde einen derartigen Keil zwischen die Deutschen und die Polen treiben, so das Kalkül Stalins, dass die Sowjets sie mit dieser Situation ständig manipulieren können. Und ehrlich gesagt: Für eine gewisse Zeit hat sich Stalins Erwartung bestätigt. Die Oder-Neiße-Grenze war antideutsch. Und die antideutsche Verteidigung dieser Grenze, das war vielleicht das beste Argument der Kommunisten, dass eine Bevölkerung, die durchaus antikommunistisch eingestellt war, doch auch auf kommunistischer Seite stehen wollte. Die Haltung »besser mit den Sowjets als mit den Deutschen«, das war der Plan. Und – deswegen hat man diese Grenze in Polen ständig als Streitpunkt präsentiert – seit der Schlacht vom Zehden (Cedynia) im Jahr 972, seit dem Ursprung des polnischen Staates sei die Grenze etwas Unruhiges, etwas Konfliktproduzierendes gewesen. Das ist natürlich völlig abwegig. Die deutsch-polnische Grenze war historisch eine der ruhigsten Grenzen Europas. Sie existierte mehrere hundert Jahre bis zur Teilung Polens ohne irgendwelche Konflikte, das ist wichtig zu wissen, wenn wir jetzt über das Symbol der Potsdamer Konferenz sprechen. Wir haben diese ruhige Grenze mit einer langsamen Penetration, sozusagen kulturellen Penetration der Deutschen in Richtung Osten – und ich betone es – einer friedlichen, kulturellen Penetration, nicht wie später in der deutschen nationalistischen Bewegung, besonders in der zweiten Häle des 19. Jahrhunderts. Das Gleichgewicht der ruhigen Grenze ist mit der Teilung Polens verloren gegangen. Plötzlich waren mehr als die Häle der Einwohner des Staates Preußen polnischstämmige Bürger, ganz einfach Polen. Wir kennen die Geschichte von E.T.A. Hoffmann und anderen in Warschau, einem Warschau im preußischen Staat. Auf der anderen Seite wissen wir von sehr vielen polnischen Adligen, späteren Junkern in der preußischen Armee, ein sehr interessanter Prozess, 20 Prof. Dr. Kazimierz Wóycicki für Polen natürlich verbunden mit gewisser Tragik, denn das Gleichgewicht war sozusagen hier zerstört. Das provozierte auch Preußen zum ersten Mal zum Aufbau einer antipolnischen Propaganda. Wenn wir die Erinnerung der Deutschen im 18. Jahrhundert anschauen, wie sie etwa über Warschau sprachen, dann sehen wir, dass das Bild Polens total anders war, als etwa 50 Jahre später, nach der Teilung. Polen in den Augen dieser »Memoiristen« des 18. Jahrhunderts, das sind die Paläste, die Nobelkultur und die Eleganz. Ein halbes Jahrhundert später: Polen, das sind die polnische Wirtscha, die Unfähigkeit des polnischen Reichstages usw., also eine völlige Veränderung der Stereotype. Preußen muss diese Grenzänderungen und die Liquidierung des polnischen Staates rechtfertigen und bemüht sich darum, weil man soviel von Polen geschluckt hat. Und das dauerte das gesamte 19. Jahrhundert. Auf diese Weise – und das ist auch wichtig – wächst Deutschland, und es ist für die Deutschen völlig normal, dass man diese ganzen Gebiete gewonnen hat. Im 19. Jahrhundert gibt es keinerlei Reflektion über die polnische Teilung in eine andere Richtung, als dass die Liquidierung des polnischen Staates akzeptabel war. In der zweiten Häle des westgerichteten, preußischen Diskurses über Polen verschär sich das Bild sogar noch, Polen seien quasi wie Irokesen und man sollte die Kolonisierung der slawischen Gebiete beginnen. Die Polen antworten sehr stark mit antipreußischer, antideutscher Propaganda. Das war die polnische Antwort: die Entscheidung – die polnische Entscheidung – gegen die Deutschen, sogar die Einstellung: »Deutsche sind schrecklicher als Russen, das sind unsere echten Gegner«. Und man versucht daher immer wieder die slawischen Elemente zu suchen, die alten Gebiete zu betonen, allerdings ganz marginal, weil das total unrealistisch war. Diese Geschichte wiederholte sich als Antwort auf deutsche Ansprüche auch in den späten 1930er Jahren. Warum? Nach dem Ersten Weltkrieg, nach der Versailler Konferenz ist die deutsche Politik, die deutsche Öffentlichkeit nicht mit dem Verlust der polnischen Gebiete einverstanden. Die Weimarer Republik – ich sage deutlich nicht das Dritte Reich, sondern schon Die Potsdamer Konferenz und ihre Bedeutung 21 die Weimarer Republik – akzeptiert die Entstehung Polens in den Grenzen von Versailles nicht. Die Ursache für die polnische Reaktion auf die deutsche Außenpolitik in den 1930er Jahren ist wieder im Mittelalter zu suchen. Die Deutschen akzeptieren die neue Grenze nicht, aber im Grunde genommen könnte Polen ebenfalls historisch begründet westwärts verschoben werden. Die Bedeutung dieser polnischen Haltung ist wieder marginal, aber sie existiert als Antwort. Der Hitler-Stalin-Pakt schließlich ist das Ende des Zentraleuropas, wie es nach dem Ersten Weltkrieg entstand. Dieses Zentraleuropa kommt erst nach einem halben Jahrhundert wieder, ist bis dahin über mehr als 50 Jahre völlig liquidiert. Zurück zu unserer Wahrnehmung, wie sie lange Zeit in Deutschland und lange Zeit in Polen vorherrschte. Potsdam ist, ich wiederhole es noch einmal, in Deutschland mit der Vertreibung der Deutschen assoziiert, in Polen mit der Verschiebung der Grenze. In dem Sinne wird Potsdam sehr stark mit dem Hitler-Stalin-Pakt verknüp. Und zusätzlich waren beide Seiten vor 1989 unfähig, die Erinnerungen zu vergleichen und darüber einen vernünigen Dialog ins Leben zu rufen, denn der Hitler-Stalin-Pakt war größtenteils ein Tabu im kommunistischen Polen und im Grunde genommen auch in vielen Punkten unbequem für die deutsche Seite. Deshalb war ein offener Dialog nicht möglich. Wir sehen hier das Umfeld von diesem Erinnerungsort Potsdam. Und wir sehen das, was so wichtig ist für die Assoziation: Dieses Symbol zu analysieren und zu gestalten war tabuisiert auf Grund der politischen Situation während des Kalten Krieges. Jetzt können wir noch eine Minute überlegen, warum Polen soweit nach Westen verschoben wurde. Eine Interpretation, die sehr offensichtlich zu sein scheint, ist, dass Polen als Staat Ostgebiete verliert und deswegen als Ersatz etwas anderes bekommen muss. Ist es aber »unser guter Freund Polens« Stalin, der dieses Geschenk macht ? Diese Erklärung hat einen Punkt, der ziemlich schwach ist, denn Stalin war nicht unbedingt ein guter Freund Polens und dass er Polen etwas Gutes tun wollte, ist kaum wahrscheinlich. Warum also stritt Stalin mit Churchill, mit den Westalliierten, um Polen soweit nach Westen zu ver- 22 Prof. Dr. Kazimierz Wóycicki schieben? Wir müssen darüber spekulieren. Wir haben leider keinen Zugang zu russischen Archiven, um eine verlässliche Antwort zu geben. Aber es gibt eine ziemlich wahrscheinliche Spekulation. Was dachte Stalin damals, nach dem Zweiten Weltkrieg? Die Hauptfrage war: Was weiter? Und die Ambitionen von Stalin waren natürlich: Wer ist der Sieger? Und die Konsequenz daraus war: Wer Deutschland beherrschen kann auf diese oder andere Weise, der kann auch in Europa herrschen. Natürlich musste in Stalins Augen in Deutschland nicht so ein Regime etabliert werden, wie es schon in Polen oder der Tschechoslowakei existierte. Da musste eine Verhandlung her, Deutschland wurde zunächst aufgeteilt. Wir kennen die Korrespondenz zwischen Roosevelt und Stalin in dieser Angelegenheit sehr gut. Stalin hoe bis zum Ende auf eine Einigung Deutschlands, natürlich nach seinen eigenen Regeln. Sicherlich hätte er eine Vereinigung Deutschlands verbinden können mit einer gewissen Art von Neutralität, nicht aber mit der Art des Regimes, der Dominanz wie in den bereits geschluckten Ländern. Was also ist besser? Deutschland größer zu haben oder kleiner? Und ist es daher nicht besser, Polen als schon geschlucktes Land so weit nach Westen zu verschieben? Das war vielleicht die Überlegung, in Zukun ein Deutschland unter sowjetischen Einfluss mit gewissem Neutralitätsstatus, denn das wäre ein Schlüssel gewesen, ganz Europa zu beeinflussen. Ganz stark. Was wir gegessen haben, das haben wir schon gegessen. Also sollte Polen möglichst weit nach Westen verschoben werden. Aber das ist nur eine Spekulation. Ich sage Ihnen, dazu haben wir wenig Literatur, weil die Historiker mit Archiven arbeiten. Sie wagen nicht, zu weit zu spekulieren, wenn die Archive etwas nicht hergeben. Aber wenn wir diese Spekulation machen, dann nicht unbedingt um zu sagen »das war genau so«, obwohl wir es nicht wissen, sondern um festzustellen, dass wir vielleicht über die Hintergründe und Motive dieser Epoche nicht genug geforscht haben. Wir haben noch immer diese offene Frage. Obwohl die Potsdamer Konferenz so im Detail beschrieben ist, dass fast jede Minute Die Potsdamer Konferenz und ihre Bedeutung 23 dort verarbeitet ist, wissen wir dennoch nicht, was vielleicht im Hintergrund lag und was in gewissem Sinne am wichtigsten war. Was sollte die Potsdamer Konferenz für uns heute bedeuten? Wir sitzen hier bereits zusammen, wir wissen, dass die Pläne von Stalin, Polen und Deutsche für ewig in Streit, in Konflikt zu setzen, nicht gelungen sind. Aber trotzdem, das sage ich hier ganz offen: Wenn ich einige deutsche Bücher über Potsdam lese, sogar von Historikern, die absolut nicht unter Verdacht stehen, unfreundlich gegenüber Polen zu sein, bin ich nicht ganz zufrieden. Wir haben immer noch eine Aufgabe vor uns: Gemeinsam darüber zu diskutieren, weil Potsdam immer ein sehr wichtiger Erinnerungsort bleiben wird, ohne Zweifel. Die erste Feststellung ist: Jeder Krieg endet mit einigen zynischen Konferenzen. Und anders kann es nicht sein, das Ende eines Krieges muss immer zynisch bleiben und die Potsdamer Konferenz ist zynisch. Zynisch ist, dass Polen verraten wurde. Zynisch ist, dass man ganz einfach, in gewissem Sinne um einen Waffenstillstand zu erreichen, Millionen Menschen ausgesiedelt hat, Deutsche und Polen und andere. Zynisch ist überhaupt, über die Köpfe der Völker solche Entscheidungen zu treffen. Also ist die Potsdamer Konferenz ganz bestimmt sehr zynisch. Aber wir können einen Fehler machen, wir können verschiedene Arten der Zynismen gegenseitig gegen uns benutzen. Die Deutschen können sagen, zynisch ist, so viele Millionen Deutsche zu vertreiben.Das wird von vielen Deutschen so gesagt – interessanterweise nicht von der deutschen Literatur, weil die Deutschen es manchmal nicht wagen, so deutlich zu formulieren, aber von angelsächsischen Historikern, wie Alfred de Zayas und anderen, die diese Seite des Zynismus betonen. Die Polen können – und das wurde auch in der Volksrepublik Polen gegen den Westen benutzt – sagen, dass es zynisch von den Alliierten ist, ein Land unter dem sowjetischen Joch zu belassen. Auf der polnischen Seite kann man dann auch sagen, dass es zynisch ist, wenn die Deutschen über Vertreibung sprechen und ganz vergessen, dass die Vertreibungen nicht nur der Polen sondern auch der Deutschen aus den baltischen Staaten im Grunde genommen durch den Hitler-Stalin-Pakt begonnen haben. Also sind hier alle Zyniker.Wir aber haben die Wahl: Entweder sehen wir nur den Zynismus der anderen und nicht unseren eigenen, oder aber wir stellen fest, dass das Ende des Krieges zynisch sein muss, und wir beginnen zunächst zu analysieren. Wir können uns vor diesem Zynismus nur durch ein besseres Verständnis der Geschichte und durch die gemeinsame Erinnerung und einen Austausch der Argumente retten. Aber auch dadurch, dass wir verschiedene Arten von Argumenten in Klammern setzen, versuchen die andere Seite zu verstehen, und sicherstellen, dass unsere Erinnerung zukunsblickend ist und nicht nostalgisch. Auf der deutschen Seite ist Potsdam natürlich mit einer gewissen Nostalgie verbunden, die ganze Nostalgie wegen der verlorenen Ostgebiete. Auf der polnischen Seite wiederum herrscht ab und zu ein Siegesgefühl. Trotz allem hat man diese Entscheidung zu treffen. Wenn wir also nicht gemeinsam den Zynismus der Potsdamer Konferenz verstehen, dann können wir vielleicht nie vernünig über diesen Erinnerungsort Potsdam 1945 sprechen. Es geht hierbei nicht um den Bereich der eigenen, detaillierten Fakten, sondern um die Arbeit mit der Erinnerung, nicht allein um die historische Interpretation, sondern darum, wie wir große geschichtliche Symbole, Erinnerungsorte gemeinsam gestalten wollen. Dr. Dirk Schleinert Der Kreis Usedom-Wollin vom Kriegsende bis zum Oktober 1945 Einleitung Die Geschichtsschreibung steht vor einem allgemeinen Problem. Zeiten tiefgreifender gesellschalicher Umbrüche, die für sie am interessantesten sind, sind zugleich in aller Regel am schlechtesten dokumentiert. Das hat eine ganz einfache Ursache. Öffentliche Archive, die die meisten schrilichen Dokumente als Quellen der Geschichtsschreibung aufbewahren, erhalten diese als Hinterlassenscha von Verwaltungen. Und Verwaltungen benötigen für eine reibungslose, man könnte auch sagen ordnungsgemäße, Arbeit stabile und ruhige gesellschaliche Verhältnisse. Sind diese nicht gegeben, leidet der Verwaltungsapparat darunter und entsprechend dürig ist die schriliche Hinterlassenscha aus der betreffenden Zeit. Genau das tri auch für die letzten Wochen und die ersten Wochen nach dem Ende des 2. Weltkrieges zu. Die alte Verwaltung befand sich mit Heranrücken der Front immer mehr im Zustand der Auflösung. Hinzu kamen, inzwischen durch eindeutige Dokumente auch belegt, bewusste und gezielte Vernichtungen von Verwaltungsschrigut. Der Dr. Dirk Schleinert – 1966 in Greifswald geboren, Studium der Geschichte, Skandinavistik und Archivwissenscha in Greifswald, Linköping /Schweden, Potsdam sowie Marburg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur pommerschen Landesgeschichte, seit 2009 Vorstandsmitglied der Historischen Kommission für Pommern. Tätigkeit als Archivar in Greifswald und Schwerin, seit 2002 wissenschalicher Mitarbeiter im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg. 26 Dr. Dirk Schleinert Neuaufbau der Verwaltung erfolgte von unten nach oben, d. h. von der lokalen über die Kreisebene bis zu den Landesverwaltungen, und erstreckte sich allein in Bezug auf den organisatorischen Rahmen über einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten. Bis die Verwaltung wirklich einigermaßen funktionierte, dauerte es noch erheblich länger. Ein weiterer Aspekt darf nicht übersehen werden. Das Deutsche Reich war nach der Kapitulation vollständig von den alliierten Truppen besetzt, die eine eigene Militärverwaltung aufbauten. Im sowjetisch besetzten Teil benötigte die Armeeführung rund zwei Monate, um aus einer eher provisorischen Verwaltung durch die Truppenteile vor Ort eine regelrechte Militärregierung, die SMAD, zu schaffen. Sie war in dem hier zur Rede stehenden Zeitraum ganz klar die übergeordnete Instanz. Die deutsche Zivilverwaltung wurde von ihr eingesetzt, beauragt und kontrolliert. Warum steht dies alles am Anfang des Vortrages? Es ist wichtig, um sich darüber klar zu werden, welche Quellen für die Erforschung dieser Zeit überhaupt zur Verfügung stehen und wo sie zu suchen sind. Meine Ausführungen basieren in erster Linie auf archivalischen Quellen im Landeshauptarchiv Schwerin. Es sind die Akten der Kreisverwaltung Usedom bzw. Usedom-Wollin bis Oktober 1945 und die der Landesverwaltung, ab 1946 Landesregierung, in Schwerin. Die Unterlagen der Kreisverwaltung setzen mit allerersten Schristücken Ende Mai 1945 ein, die der Landesverwaltung ab Mitte Juli. Ergänzend können noch die Parteiarchive von SED bzw. 1945 noch KPD herangezogen werden, die aber auch nicht vor ihrer offiziellen Zulassung Anfang Juni 1945 einsetzen. Ergiebiger, allerdings auch in mehrfacher Hinsicht unendlich schwerer zugänglich, düren die Archive in Russland sein, insbesondere das der SMAD selbst. Ergänzend können Erinnerungen, gedruckt oder ungedruckt, von Zeitzeugen herangezogen werden. Die erneute direkte Befragung düre dagegen heute kaum noch ergiebig sein, da selbst die jetzt 80jährigen damals erst 14 waren und dementsprechend auch nur die persönlichen Erlebnisse von Kindern und Jugendlichen wiedergeben können.1 Der Kreis Usedom-Wollin … 27 Besetzung und Aufbau der Militär- und Zivilverwaltung bis zum Oktober 1945 Die Inseln Usedom und Wollin gehörten zu den letzten von der Roten Armee eroberten Gebieten des Deutschen Reiches. Bereits im Verlauf der Schlacht um Ostpommern erreichten Verbände der 1. Weißrussischen Front Anfang März auch die Dievenow und standen damit unmittelbar gegenüber der Insel Wollin. Der weitere Vormarsch in Richtung Westen wurde jedoch bis Ende April gestoppt. Die deutschen Truppen auf der Insel verteilten sich auf Einheiten der Marine mit Schwerpunkt in und um Swinemünde und des Heeres, die Ende März 1945 unter ein gemeinsames Kommando gestellt wurden. Befehlshaber des Verteidigungsbereiches Swinemünde war Generalmajor, später Generalleutnant John Ansat vom Heer. Zwischenzeitlich war die von Flüchtlingen verstope Stadt Swinemünde am 12. März bei einem amerikanischen Bombenangriff zu großen Teilen zerstört worden. Die Opfer gingen in die Tausende, wobei die genauen Zahlenangaben in der Literatur schwanken. Die eigentlichen Kämpfe um Usedom und Wollin begannen am 30. April mit Angriffen zunächst von Westen über die dortigen Brücken bei Zecherin und Wolgast als auch ab 2. Mai von Osten über Wollin. Die vollständige Einnahme beider Inseln erfolgte am 4. Mai. Der Großteil der deutschen Truppen war von verschiedenen Orten aus über See evakuiert worden, die letzten Schiffe legten ab, als die ersten Sowjetischen Panzer bereits in Sichtweite waren. Die Besatzungstruppen verteilten sich über die Ortschaen der Inseln. In den ersten Tagen und Wochen kam es vielfach zu Gewaltexzessen, die lange und maßgeblich das weithin negative Bild von den Besatzern in der Bevölkerung prägten. Hier sei aus einem Bericht des letzten deutschen Bürgermeisters von Swinemünde, Max Schuhhardt, vom Januar 1946 zitiert: »Da die Rote Armee in Swinemünde bei der Firma Louis Krohn und den Verpflegungsämtern große Mengen an alkoholischen Getränken vorfand, standen die Angehörigen der Roten Armee mehrere Tage im Alkoholrausch. Hinzu kam noch, dass aus Mecklenburg und Vorpommern große Massen polnischer, ukrainischer und russischer Zivilarbeiter strömten, um über die 28 Dr. Dirk Schleinert Swine nach Hinterpommern zu gelangen. Diese erschienen zum größten Teile in langen Wagentrecks und raubten aus Geschäen und Privathäusern sämtliche bewegliche Habe. … In den ersten Nächten brachen größere Brände in der Altstadt aus, welche wahrscheinlich durch betrunkene und plündernde Russen und Ausländer durch Fortwerfen von Zigarettenstummeln verursacht worden sind.« Der kämpfenden Truppe folgten Spezialeinheiten der sowjetischen Geheimdienste auf dem Fuß. Insgesamt gab es vier, teilweise miteinander konkurrierende, geheimdienstlich arbeitende Organisationen. Zunächst den so genannten Schmersch oder Schmersch spionam = russisch für Tod den Spionen, die eigentliche Bezeichnung war GUKR = Glawnoje upralwenije kontraraswedki (Hauptverwaltung Abwehr des Generalstabes), der, getrennt für die Landund die Seestreitkräe, ein rein militärischer Sicherheitsdienst innerhalb der Truppe war. Die eigentliche Geheimpolizei in der UdSSR war das Volkskommissariat für Staatssicherheit, abgekürzt NKGB (Narodny kommissariat gossudarstwennoi besopasnosti), das 1946 in MGB (Ministerstwo gossudarstwen-noi besopasnosti = Ministerium für Staatssicherheit) umbenannt wurde. Der für das besetzte Deutschland und insbesondere für die deutsche Zivilbevölkerung wichtigste Geheimdienst war jedoch das dem berüchtigten Lawrenti Berija unterstehende Volkskommissariat für Inneres, abgekürzt NKWD (Narodny kommissariat wnutrennych del), das 1946 unter der Bezeichnung MWD (Ministerstwo wnutrennych del) ebenfalls in den Rang eines Ministeriums erhoben wurde. Grundlage seiner Tätigkeit in den besetzten Gebieten war der Befehl Nr. 0016 vom 11. Januar 1945. Die darin den NKWD-Einheiten übertragenen Aufgaben waren: Schutz des Hinterlandes, Festnahme aller verdächtigen und feindlichen Elemente sowie Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und des Besatzungsregimes. Die kämpfenden Truppenteile erhielten jetzt sogenannte NKWD-Bevollmächtigte, die für die Durchführung dieser Aufgaben verantwortlich waren. Der Stab der NKWD-Truppen zum Schutz des Hinterlandes der 2. Weißrussischen Front, die im nördlichen Teil Ostdeutschlands operierte, befand sich im Mai und Juni 1945 in Wedelshöhe, einem nördlichen Der Kreis Usedom-Wollin … 29 Vorort von Stettin. Nachgeordnete Truppenteile waren laut eines Befehls dieses Stabes vom 7. Mai 1945 u. a. in Tribsees, Greifenberg in Hinterpommern – im Juni nach Stettin verlegt –, Greifswald und Strasburg stationiert. Der NKWD nahm seinen Aurag von Anfang an sehr ernst, was sich an den zahlreichen Verhaungen am deutlichsten ablesen lässt. Ursprünglich sollten alle Verhaeten in die Sowjetunion deportiert werden, doch angesichts der enormen Zahlen erging bereits am 10. Mai 1945 der Befehl 0046, der die Einrichtung von Gefängnissen und Lagern im besetzten Gebiet anordnete. Wer als Diversant eingestu wurde, musste mit der sofortigen standrechtlichen Erschießung rechnen, wie dies in dem bereits genannten Befehl 0016 ausdrücklich angeordnet worden war. Neben den »normalen« täglichen Einsätzen gab es auch Großaktionen, wie eine ab 10. August 1945 das gesamte Gebiet der SBZ umfassende »tschekistischmilitärische Operation«, wie es im entsprechenden Kampfbefehl des NKWD-Stabes vom 4. August 1945 hieß. Dem Charakter als Geheimdienst entsprechend fand die Tätigkeit des NKWD im Verborgenen statt. In den offiziellen Quellen tauchte er nicht auf, gleichwohl waren seine Existenz und seine Aktivitäten der deutschen Zivilbevölkerung bekannt. Die weitgehend fehlende Dokumentation macht es schwer, seine konkrete Arbeit vor Ort festzustellen und einzuschätzen. Das betri insbesondere auch das Verhältnis zu den »nach außen« sichtbaren Vertretern der Besatzungsmacht, den Kriegskommandanturen. Denn die, wenn man so will, Verwaltung des Alltags, die Wiederingangsetzung des – soweit es ging – normalen Lebens nach der Kapitulation, lag vordergründig in den Händen der Kriegskommandanturen, wie an den von diesen herausgegebenen schrilichen Befehlen unschwer zu erkennen ist. Welchen Anteil aber der NKWD an den Entscheidungen der Kommandanturen hat, geht daraus natürlich nicht hervor. Allgemein wird gesagt, dass in der ersten Phase der Besetzung vorläufige Kriegskommandanturen über all dort entstanden, wo sich Truppenstäbe befanden. Diese Kommandanturen setzten dann deut- 30 Dr. Dirk Schleinert sche Zivilverwaltungen ein, wobei deren Aufbau zeitlich gesehen von unten nach oben erfolgte, d. h. zuerst wurden Gemeinde- und Stadtverwaltungen gebildet, dann Kreisverwaltungen und schließlich in Analogie zur Bildung der sowjetischen Militäradministration Anfang Juli 1945 Länder- und Provinzialverwaltungen. Wie schnell die dann im Juni 1945 im Kreis Usedom-Wollin existierende Struktur mit einer Kreiskommandantur in Swinemünde und zwei Unterkommandanturen in Usedom Stadt und Wollin Stadt errichtet wurde, kann nicht eindeutig gesagt werden. Wahrscheinlich ist sie erst mit Errichtung der SMAD Anfang Juni 1945 in dieser festen Form entstanden. Die Struktur der SMA auf dem Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern bestand aus drei Bezirkskommandanturen in Schwerin, Güstrow und Stettin, später Greifswald, mit zwei nachgeordneten Kommandanturen in Stralsund und Neubrandenburg. Darunter standen die Kreis- oder Rayonkommandanturen und darunter die Ortskommandanturen. Die leitenden Mitarbeiter der deutschen Verwaltung wurden vom zuständigen Kommandanten ernannt, alle übrigen von ihm bestätigt. Dass der NKWD hier maßgeblich an den Entscheidungen beteiligt war, kann vorausgesetzt werden. Eine wichtige Rolle beim Aufbau der deutschen Zivilverwaltung spielten zudem die in der Sowjetunion auf ihren Einsatz vorbereiteten Exilkommunisten, die als so genannte Initiativgruppen tätig wurden. Am 6. Mai 1945 landete eine solche Initiativgruppe unter Leitung Gustav Sobottkas auf dem Stettiner Flugplatz, die im Bereich der 2. Weißrussischen Front, also im nördlichen Abschnitt, agieren sollte. Auf welche Situation sie dabei stießen, berichtete Sobottka am 12. Mai 1945 an den noch in Moskau verbliebenen Wilhelm Pieck: »Die Arbeit wird schwieriger sein, wie wir sie uns vorgestellt haben. In Stettin sind nur etwa 9 bis 10 000 Menschen. In den Dörfern, die ich bis jetzt um Stettin besuchen konnte, sind nur einige Alte von 70 und mehr Jahren. Die Bauernhöfe liegen vollkommen wüst und leer. Schwierigkeiten bereiten auch die Polen – Soldaten und Zivilisten (Polen) verhalten sich weder soldatisch noch zivilisiert.« Der Kreis Usedom-Wollin … 31 Die Personalauswahl vor Ort war schwierig, da vom alten Verwaltungsapparat viele wegen tatsächlicher oder angeblicher Nazibelastung nicht in Frage kamen, die politisch von der Besatzungsmacht als am zuverlässigsten angesehenen Kommunisten dagegen kaum über fachliche Eignungen verfügten. Der Fall des ersten UsedomWolliner Nachkriegslandrates Willy (Wilhelm) Stange ist in seiner konkreten Form sicher singulär, steht aber andererseits, darauf deuten auch neuere Forschungsergebnisse hin, keinesfalls allein und kann als ein Symptom dieser unübersichtlichen, ja chaotischen Zeit der ersten Wochen und Monate nach Kriegsende angesehen werden. Wilhelm Stange wurde im Sommer 1946 zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, nachdem er bereits im September 1945 von seinem Posten abberufen worden war. Das Urteil lautete auf Freiheitsberaubung, Notzucht, schwere Körperverletzung und Raubüberfall in mehreren Fällen. Die Straaten wurden in Gemeinscha mit anderen Mitarbeitern des Landratsamtes und Polizisten durchgeführt. In der Bevölkerung hatten Stange und seine Komplizen rasch die Namen »Räuberhauptmann« und »Räuberbande« bekommen. Stanges Dienstwagen, mit dem viele der Straaten begangen worden waren, hieß dementsprechend »das Räuberauto«. Als der Fall 1948 durch das Auauchen neuer Indizien wieder aufgenommen werden sollte, zeigte sich rasch, dass man seitens der SED nicht mehr sonderlich daran interessiert war. Offensichtlich waren zu viele andere Genossen mehr oder weniger in die Vorfälle verstrickt, so dass die vom Amtsgericht 1948 angeordneten Verhaungen von einigen SED-Ortsgruppen scharf kritisiert wurden. Der SED-Ortsvorstand Zinnowitz sah in dem Vorgehen des ermittelnden Amtsrichters Bostelmann lediglich einen Versuch reaktionärer Kräe, »ein nicht sehr erfreuliches Kapitel der Partei aus dem Jahre 1945 wieder in den Vordergrund zu stellen«, … »um damit eine entsprechende Flüsterpropaganda anzuregen.« Amtsrichter Bostelmann hatte am 22. Oktober 1948 seinen Bericht nach Schwerin eingesandt. Darin ging es um nichts weniger als Entführung und Mord. In ungefähr 15–20 Fällen sollen u. a. überstellte Gefangene von Stange und seinen Helfern zum Golm gebracht und dort erschossen worden sein. Von 10 der Ver- 32 Dr. Dirk Schleinert schwundenen seien auch die Namen bekannt. Es gäbe, so der Amtsrichter, Gruppierungen auf der Insel, die die Aulärung verhindern wollten und immer noch große Furcht unter der Bevölkerung verbreiteten. Innenminister Warnke übergab die Angelegenheit dem Generalstaatsanwalt in Schwerin, der aber auch nur eine rasche Beilegung des Falles vorschlug, da man angeblich keine eindeutigen Beweise habe. Damit war die Angelegenheit erledigt. Nachfolger Stanges als Landrat wurde der aus Stettin stammende Heinrich Kasten, der am 23. bzw. 25. September 1945 die Amtsgeschäe übernahm, aber rasch mit den Offizieren der Besatzungsmacht, insbesondere dem Leiter der Kreiskommandantur, Major Dommaschew, in Konflikte geriet. Diese Auseinandersetzungen führten schließlich im Januar 1946 zu einem Abberufungsgesuch Kastens. Dem wurde zwar letztlich stattgegeben, aber sicher nicht in der vom Antragsteller erwarteten Form. Die von Kasten gegen die Offiziere erhobenen Vorwürfe führten zu einem Sabotagevorwurf seitens der SMA des Landes gegen Kasten, seiner Verhaung und Verurteilung zu 5 ½ Monaten Ha. Für Kasten war danach offensichtlich der Traum vom neuen Deutschland ausgeträumt, er verließ die SBZ Richtung Westen. Unmittelbar nach Abschluss der Potsdamer Konferenz am 2. August 1945 ergingen erste Anweisungen, die die Auswirkungen auf den Kreis Usedom-Wollin betrafen. Am 3. August erfolgte zugleich mit der Mitteilung über die in Potsdam getroffene Grenzziehung ein Fluchtverbot des Landrates für Swinemünde und Wollin. Gleichzeitig traf eine erste polnische Abordnung in Swinemünde ein, die die Stadt übernehmen wollte, aber von der Besatzungsmacht rasch wieder weggeschickt wurde. Die Unruhe unter der Bevölkerung blieb jedoch bestehen, wie Innenminister Hans Warnke bei einem Besuch in Swinemünde am 14. August feststellen musste. Es wurde Ruhe und Besonnenheit angeordnet, v. a. die Verwaltung habe normal weiter zu arbeiten. Oberst Serebriski von der SMA versprach, dass rechtzeitig Befehle von der Kommandantur erlassen und die Bevölkerung von den sowjetischen Truppen vor Übergriffen geschützt werden würde. Die Evakuierung sollte möglichst planmäßig erfolgen. Der Kreis Usedom-Wollin … 33 Die entscheidenden Verhandlungen zwischen der Sowjetunion und Polen über den genauen Grenzverlauf im sogenannten Stettiner Zipfel zwischen Swinemünde und Greifenhagen fanden in der Nacht vom 20. zum 21. September 1945 in Greifswald statt. Die Unterzeichnung des Grenzabkommens erfolgte noch am 21. September in Schwerin. Am 27. September informierte die Kreiskommandantur den Landrat über die Räumung von Swinemünde und der Insel Wollin bis spätestens zum 4. Oktober. Nun ging es um eine rasche und effektive Evakuierung, denn neben der Bevölkerung sollten auch möglichst alle materiellen Werte fortgescha werden. Nach Berichten der Bürgermeister befanden sich auf der Insel Wollin u. a. noch rund 2000 Rinder, 800 Pferde, 1200 Schweine und eine große Menge Geflügel. Bei der Durchführung der Evakuierung wurden dem Landrat später vom ehemaligen Swinemünder Bürgermeister Schuhart und dessen Polizeileiter Knorr schwere Versäumnisse vorgeworfen. Allerdings machen die von den beiden zu Beginn des Jahres 1946 im Zusammenhang mit der Absetzung Kastens abgefassten Berichte doch einen sehr parteilichen Eindruck. Den beiden alten Swinemünder Antifaschisten, wie sie immer wieder betonten, hatte es offensichtlich nicht gepasst, dass ihnen nach der Absetzung des Landrates Stange ein Fremder vor die Nase gesetzt worden war, statt dass man einen von ihnen genommen hätte. Möglicherweise machten sie sich auch Hoffnungen, nach der Absetzung Kastens in bessere Positionen zu gelangen. Kasten selbst rechtfertigte die Schwierigkeiten bei der Evakuierung mit ständigen Eingriffen der Besatzungsmacht, die mal fast alle Transportkapazitäten für sich beanspruchte, dann wieder die Evakuierung der Zivilbevölkerung von Swinemünde verbot. Wie unberechenbar das Handeln der Besatzungsoffiziere sein konnte, verdeutlicht auch die Suche nach neuen Standorten für Kreiskommandantur und Landratsamt. Auf der Besprechung am 14. August war für beides Bansin ausgewählt worden. Wenige Tage vor der Evakuierung teilte die Kommandantur mit, dass man nicht nach Bansin, sondern nach Ahlbeck verlegen würde. Die Verlegung des Landratsamtes nach Ahlbeck war allerdings zunächst nicht möglich, da ein Gebäude mit Ofenheizung gefunden werden musste. 34 Dr. Dirk Schleinert Trotz aller Schwierigkeiten war der Umzug des Landratsamtes nach Bansin am 3. Oktober beendet. Die nahtlos anschließenden und teilweise schon zeitgleich mit der Evakuierung des Landratsamtes begonnenen Maßnahmen zur Durchsetzung der Bodenreform kommen im folgenden dritten Abschnitt zur Sprache. Wegen der bereits nach Ahlbeck verlegten Kreiskommandantur war von vornherein klar, daß Bansin nur vorübergehend Sitz des Landratsamtes bleiben würde. Die Verlegung nach Ahlbeck erfolgte nur wenige Tage nach der am 15. März 1946 erfolgten Ablösung Heinrich Kastens als Landrat durch Erich Farbowski. Am 23. März 1946 wies Innenminister Hans Warnke alle Fachabteilungen des Landratsamtes an, die sofortige Verlegung nach Ahlbeck in die Wege zu leiten. Da der Restkreis Usedom nach Verlust der östlichen Nachbarinsel mit im Spätsommer 1945 immerhin noch 20 000 Einwohnern und der Kreisstadt mit rund 7000 Einwohnern eigentlich zu klein war um fortzubestehen, gab es bereits wenige Wochen nach der Räumung einen Versuch zur Zusammenlegung mit dem Kreis Greifswald. Am 26. Oktober 1945 schrieb Hans Warnke an den Chef der Sowjetischen Militäradministration in Schwerin, Generaloberst Fedjuninski: »Durch die neue Grenzfestlegung westlich Swinemünde ist der Kreis umsoviel verkleinert, daß es praktisch ist, den Rest des Kreises Usedom-Wollin dem Kreise Greifswald anzugliedern. Diese Eingliederung würde ich nur dann vornehmen, wenn die gleiche Einteilung auch bei der Besatzungstruppe erfolgt. Also wenn der Kreiskommandant von Greifswald zu gleicher Zeit auch Kreiskommandant des Gebietes von Usedom wird, wird der Landrat von Greifswald auch Landrat der Insel Usedom.« Eine Antwort auf dieses Schreiben ist in den Akten nicht enthalten, und die faktische Entwicklung zeigte auch, dass dieser Vorschlag offensichtlich auf taube Ohren bei der SMA stieß. Wirtschaftliche Entwicklung und Bodenreform Zu den frühesten erhaltenen Dokumenten der deutschen Verwaltungsstellen zählen neben Bevölkerungsstatistiken Angaben zur wirtschalichen Entwicklung des Kreises. Am 26. Juli 1945 schickte der Der Kreis Usedom-Wollin … 35 Landrat einen Bericht nach Schwerin, in dem er eine umfassende Analyse mit Angaben zur gegenwärtigen Situation vornahm, aber auch Vorschläge zur künigen wirtschalichen Entwicklung machte. Für den Bereich der Insel Wollin war vorgesehen, den Hafen auszubauen, v. a. mit Kohlen- und Ölbunkerstation. Außerdem sollte eine Fischkonservenfabrik errichtet werden. Unklar bleibt bei diesem Vorschlag, welcher Ort konkret als Standort vorgesehen war. Möglich wäre die Stadt Wollin selbst, wahrscheinlicher ist aber, dass die auf der Insel Wollin gelegenen Stadtteile von Swinemünde gemeint waren. Die noch in beträchtlichem Umfang vorhandenen Werksanlagen in Peenemünde sollten zu einer Fabrik für landwirtschaliche Geräte und Maschinen ausgebaut werden. Als außerordentlich schwierig wurde damals die Versorgung der Inseln mit Kohle eingeschätzt. Hauptursache dafür war die Übergabe Stettins an Polen, da die Kohlelieferungen bisher über den Stettiner Hafen aus Oberschlesien bezogen worden waren. Etwas günstiger stellte sich die Versorgungslage der Bevölkerung mit Lebensmitteln dar. In einem Bericht vom 11. September 1945 skizzierte Landrat Stange die Situation: »Die Ernährungslage im Kreise Usedom-Wollin ist im großen und ganzen gesehen nicht schlecht«, begann er seine Ausführungen. Schwierigkeiten hätte v. a. die Versorgung mit Milch und Butter gemacht. Dafür machte er teils Versagen von Bürgermeistern bei der Organisation der Ablieferungen verantwortlich, teils sei aber auch die Beschlagnahme sämtlicher großer Güter durch die Besatzungstruppen und der damit einhergehende Verlust fast aller großen milcherzeugenden Betriebe Schuld an der Situation. Die Getreideernte bereitete anfangs große Schwierigkeiten, insbesondere die Organisation der Erfassung und Lagerung, da Swinemünde stark zerstört war. Eine Dezentralisierung der Erfassung auf fünf Bezirke – Zinnowitz, Usedom, Swinemünde, Misdroy und Wollin, später noch Rankwitz als sechster – konnte hier Abhilfe schaffen. Aber auch dabei machten sich wie überall die häufig nicht oder nur schwer vorhersehbaren Eingriffe und Maßnahmen der Besatzungsmacht bemerkbar. Besonders schwierig stellte sich die Situation in der Kreisstadt dar. Bürgermeister Schuhart sah sich des- 36 Dr. Dirk Schleinert halb am 12. September zu einem direkten Brief an den Landespräsidenten Höcker veranlasst, in dem er die Situation schilderte. Wirtschalicher Aufbau sei nicht möglich, da die Besatzungstruppen immer noch Demontagen vornehmen würden. Zurzeit sei man gerade dabei, die letzte größere Tischlerei und die einzige noch funktionsfähige Druckerei abzubauen. Gleiches würde demnächst mit dem Sägewerk geschehen. Durch die Grenzkreislage sei die Ernährungslage katastrophal geworden, da die bisherigen Liefergebiete in Hinterpommern und Stettin ausgefallen wären. Seit Anfang September gäbe es in der Stadt weder Kartoffeln noch Brot. Lohnzahlungen seitens der Stadt, um das Wirtschasleben in Gang zu bringen, würden wegen der geringen Menge an vorhandenen Zahlungsmitteln scheitern. Hier seien weitere Zuschüsse aus Schwerin notwendig. Nach Erhebungen des Bauamtes sei nur noch 25 % des Wohnraumes vorhanden. Von den vorhandenen Wohnungen seien aber auch zahlreiche beschädigt. Schwierigkeiten sah der Bürgermeister desweiteren bei dem von der sowjetischen Marine beabsichtigten Wiederaufbau des Hafens, der Hebung der versenkten Schiffe und der Minenräumung. Die dafür notwendigen Arbeitskräe, die auf mehrere tausend beziffert wurden, könnten keinesfalls bei der derzeitigen Lage von der Stadt versorgt und bezahlt werden. Auch andere Projekte der ersten Zeit scheiterten, v. a. wegen der von der Zivilverwaltung nicht vorhersehbaren Maßnahmen der Besatzungsmacht. Dazu zählte in erster Linie der Ausbau der Produktionsanlagen in Peenemünde zur einer Maschinenfabrik. In einem Bericht vom 17. August 1945 wurden detaillierte Angaben zur möglichen zivilen Nachnutzung gemacht. Hauptinitiatoren waren der aus Kamminke stammende Bauunternehmer Fischbein und der Wirtschasführer des Landrates, zugleich kaufmännischer Direktor der Peene-Werke, Nimmwegen. Vorgesehen war, wie bereits erwähnt, die Errichtung eines Werkes für Landmaschinen, ebenso sollte das ehemalige Rüstungswerk in der Mellenthiner Heide einer zivilen Nutzung zugeführt werden. Wie betont wurde, hätten die Russen nur geringes Interesse an den Anlagen in Peenemünde, Ückeritz und in Göben auf Wollin. Doch sollten sie sich täuschen, denn die Der Kreis Usedom-Wollin … 37 Demontagen, die bereits liefen und mit denen im August rund 1000 Arbeiter beschäigt waren, gingen weiter und nahmen Ausmaße an, die nicht nur die Produktionsaufnahme im geplanten Umfang verhinderten, sondern auch den weiteren Betrieb des für das östliche Vorpommern so wichtigen Elektrizitätswerkes ernstha gefährdeten. Im November 1945 begann die zweite Demontagewelle in Peenemünde, die bis 1948 dauerte und mit der Sprengung der dann noch vorhandenen Anlagen endete, soweit sie nicht noch vom sowjetischen Militär benutzt wurden. Seit 1948 befand sich in PeenemündeWest ein sowjetisches Jagdfliegergeschwader. Die Hafenanlagen wurden erst ab 1951 von der in Aufbau befindlichen Seepolizei der DDR, dem Vorläufer der Volksmarine, genutzt. Mit dem Erlass der Verordnung über die Durchführung der Bodenreform vom 5. September 1945 begann die umfassende Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse in der SBZ. Vorangegangen waren bereits von der Besatzungsmacht selbst vorgenommene Beschlagnahmungen und Enteignungen, über die wir aber nur unzureichend informiert sind. Enteignet werden sollten alle landwirtschalichen Betriebe mit 100 Hektar und mehr sowie die Betriebe von aktiven Nationalsozialisten. Die Insel Usedom war anders als das gegenüber liegende Festland nicht so stark vom Großgrundbesitz geprägt, so dass hier an Großbetrieben, die unter die 100-Hektarregelung fielen, nur 20 vorhanden waren. Hinzu kamen noch insgesamt 27 Betriebe unter 100 Hektar, die wegen der nationalsozialistischen Vergangenheit ihrer Besitzer enteignet wurden. Die Durchführung der Bodenreform vor Ort oblag eigens zu bildenden Gemeindebodenkommissionen, denen auf Kreisebene eine vom Landrat zu führende Kreisbodenkommission vorstand, die die Enteignungsbeschlüsse und Aueilungspläne der Gemeindebodenkommissionen zu bestätigen bzw. zu genehmigen hatte. Schwierigkeiten gab es allerdings bei der Durchführung der Enteignungen und Aueilungen. Bis zur Einsetzung des neuen Landrates Kasten am 23. September war offensichtlich noch nichts geschehen. Durch die von diesem sofort angeordnete Entlassung von insgesamt 19 nationalsozialistisch belasteten Mitarbeitern des Land- 38 Dr. Dirk Schleinert ratsamtes wurde dies in seiner Funktionsfähigkeit natürlich zusätzlich beeinträchtigt. Hinzu kam die ab dem 28. September laufende Verlegung des Landratsamtes nach Bansin. Major Dommaschew von der Kreiskommandantur, der anscheinend von Anfang an ein gespanntes Verhältnis zum neuen Landrat hatte, verlangte am 1. Oktober die Aueilung aller zu enteignenden Güter über und unter 100 Hektar bis zum 7. Oktober. Dieser Termin war allerdings nicht einzuhalten und es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit der Kreiskommandantur, bei denen dem Landrat Versagen und Unfähigkeit vorgeworfen wurde. Die Aueilung der meisten Güter war bis zum 13. Oktober abgeschlossen, wobei sich der Landrat in seinem Bericht an die Landesbodenkommission in Schwerin nicht des Hinweises enthalten konnte, »dass der Herr Major durch die Instruktionen, die er den Mitarbeitern des Landratsamtes erteilte, zwei Tage die Angelegenheit verzögerte. Durch seinen Aufenthalt in den Räumen des Landratsamtes wurde die gesamte Tätigkeit, trotz des dauernden Antreibens, welches zum Teil berechtigt war, gelähmt.« Übrig war noch das Heeresgut Peenemünde, das weiterhin von der Besatzungsmacht beschlagnahmt war. Die zwiespältige Situation, in der sich die deutschen Verwaltungsstellen in dieser Zeit befanden, zeigte sich auch hier wieder. Einerseits forderte Major Dommaschew die unverzügliche Aueilung auch dieses Gutes, trotz der Hinweise, dass es für die Versorgung der in Peenemünde beschäigten Arbeiter unentbehrlich sei. Andererseits wurde den deutschen Stellen der Zugang zum Gut vom sowjetischen Militär verwehrt. Landrat Kasten sah sich daher am 16. Oktober veranlasst, eine Beschwerde über Major Dommaschew nach Schwerin zu schicken. Mit einem längeren Zitat aus diesem Brief möchte ich meinen Vortrag beschließen, denn es charakterisiert ganz gut die Lage kurz nach der Räumung von Swinemünde und der Insel Wollin, sowie insbesondere das Verhältnis zwischen der sowjetischen Militär- und der deutschen Zivilverwaltung in der Sowjetischen Besatzungszone in dieser Zeit. »Da ich dem stellvertretenden Kriegskommandanten, Herrn Major Dommaschew, scheinbar nicht sympathisch bin, ich nehme an, dass dies mit der Stange´schen Affäre zusammenhängt, werden Der Kreis Usedom-Wollin … 39 mir von dem Herrn Major Schwierigkeiten über Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Am 15.10.1945 abends um 21.45 Uhr ließ mich Herr Major Dommaschew aus meiner Wohnung holen und verlangte von mir Auskun über das am Sonntag, den 14. d. Mts., aufgeteilte. Ich bemerkte, dass die Aueilung der Güter mit Ausnahme des Gutes Peenemünde am Sonnabend, den 13. d. Mts., restlos durchgeführt war. Da dem Herrn Major jedoch die Aufstellung des Gutes fehlte, bezüchtigte (sic!) er mich in gemeinster Weise der Faulheit, Nachlässigkeit usw., usw. Ich erklärte darauin dem Major, dass ihm ein Zählfehler unterlaufe wäre und konnte dieses auch anhand der Unterlagen beweisen. Trotzdem gebärdete sich der Major weiter in ganz ungeziemender Weise. Zum Schluss verlangte er von mir Zahlen über das Gut Peenemünde, welches bisher nicht aufgeteilt werden konnte, weil … 1. keinerlei Pläne bescha waren; 2. als wir die Pläne bescha hatten, uns die Rote Armee den Zutritt zum Gutshof verweigerte, weil dort Kriegsanlagen gebaut werden sollen. Der Herr Major verlangte von mir, noch in der Nacht dorthin zu fahren, welches ich nur als glatten Wahnsinn bezeichnen kann. Zum Schluss wurde ich gezwungen, Fantasiezahlen aufzusetzen und musste ich dieses sogar unterschreiben. Als Zeugen benenne ich den Polizeichef Herrn Schmeiss, den stellvertretenden Polizeichef Herrn Wente und Herrn Jup Bukermann. Wie ich aus den Ausführungen meiner Mitarbeiter und auch des stellvertretenden Herrn Landrats hörte, hat sich Herr Major Dommaschew früher nie um das Landratsamt gekümmert, er scheint jetzt aber seine Freude daran zu haben, die Angestellten und auch mich durcheinander zu bringen. Außerdem vertritt der Herr Major in verwaltungstechnischer Hinsicht derartige Ansichten, die sich in einem deutschen Verwaltungsapparat nicht durchführen lassen. Von mir selbst kann ich nur sagen, dass ich täglich mindesten (sic!) 12–14 Stunden im Dienst bin, um einigermaßen wieder dass (sic!) aufzubauen und herzustellen, das in den 5 Monaten versäumt wurde. Allerdings war es mir nicht möglich, in 3 Wochen mit nur 50% des Personals das zu schaffen, was mein Vorgänger in den 5 Monaten mit voller Personalbesetzung nicht gescha hat.« 1 Weiterführendes und Quellenbelege finden sich in dem Beitrag des Autors »Der Kreis Usedom-Wollin von Mai bis Oktober 1945 und sein erster Nachkriegslandrat, in: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Hrsg.): Der Golm und die Tragödie von Swinemünde. Kriegsgräber als Wegweiser zwischen Vergangenheit und Zukun, Kamminke 2011, S. 291–306. Bernd Aischmann Die Entstehung der Grenze auf der Insel Usedom 1945 bis 1951 Von der Demarkationslinie zur Staatsgrenze Erstmalig wurde eine Teilung der Insel Usedom indirekt in der geheimen Vereinbarung zwischen der Sowjetregierung und dem Polnischen Komitee zur Nationalen Befreiung (PKWN) vom 27. Juli 1944 erwähnt: Dort hieß es in Artikel 4: »Die Regierung der UdSSR erkennt ebenfalls an, dass die Grenze zwischen Deutschland und Polen entlang einer Linie westlich von Swinemünde zum Oderfluss, Stettin auf polnischer Seite belassend, weiter die Oder herauf bis zur Einmündung der Neiße und von dort die Neiße entlang bis zur tschechoslowakischen Grenze verlaufen soll. Die sowjetische Regierung verpflichtet sich, bei der Ziehung der Staatsgrenze zwischen Polen und Deutschland die Forderung nach dem Verlauf der Grenze entsprechend oben gewählter Linie zu unterstützen«. Bernd Aischmann – 1941 in Allenstein/ Ostpreußen geboren, kam 1945 nach Mecklenburg. Metallflugzeugbauer und Diplomjournalist, arbeitete von 1964 bis 1991 beim Hörfunk der DDR in Schwerin und Berlin. 1991–1994 stellv. Sprecher der Landesregierung Brandenburg und Mitglied der deutschpolnischen Regierungskommission für grenznahe Zusammenarbeit. Seit 1994 als freier Journalist tätig, 2008 Autor des Bandes »Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Stettin ausgenommen« zur Entstehung der deutsch-polnischen Grenze in Vorpommern 1945–1951, aktuell Mitarbeit an deutsch-polnischen regionalen Geschichtsprojekten, lebt in Crivitz-Basthorst bei Schwerin. 42 Bernd Aischmann Während der Konferenz von Jalta vom 4. bis 11. Februar 1945 brachte der sowjetische Außenminister Molotow eine polnische Ostgrenze ins Spiel, die bei der an Polen zu fallenden Industrie- und Hafenstadt Stettin begann, und dann die Oder und die westliche Neiße entlangführte. Die Insel Usedom und Swinemünde blieben in den Gesprächen von Jalta unerwähnt. Anders auf der Berliner Konferenz der sogenannten »Großen Drei« in Potsdam vom 17. Juli bis 2. August 1945: Hier bekräigten die Regierungschefs der USA, der UdSSR und Großbritanniens einerseits ihre bereits in Jalta formulierte Auffassung, »dass die endgültige Festlegung der Westgrenze Polens bis zu der Friedenskonferenz [mit Deutschland, B.A.] zurückgestellt werden« sollte. Gleichzeitig stimmten sie aber »darin überein, dass bis zur endgültigen Festlegung der Westgrenze Polens die früher deutschen Gebiete östlich der Linie, die von der Ostsee unmittelbar westlich von Swinemünde und von dort die Oder entlang bis zur tschechoslowakischen Grenze verläu […] unter die Verwaltung des polnischen Staates« kommen sollten und nicht mehr als Teil der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland anzusehen waren. Am 6. Oktober 1945 überließ die sowjetische Regierung Swinemünde Polen, wie im September 1944 mit dem PKWN vereinbart, von den USA und Großbritannien in Potsdam sanktioniert und in einer speziellen sowjetisch-polnischen Vereinbarung vom 21. September 1945 in Schwerin präzisiert. Damit zerfiel Usedom in einen polnisch verwalteten Teil und einen Teil unter deutscher Verwaltung innerhalb der sowjetischen Besatzungszone. Die Herausbildung der von den Führern der drei Hauptverbündeten im Krieg gegen Hitlerdeutschland auf ihrem letzten gemeinsamen Treffen abgesprochenen temporären Demarkation zwischen Deutschland und Polen zu einer Grenze im politischen Sinne, also zu einer Trennlinie zwischen Staatsgebieten, vollzog sich auf der Insel in drei Etappen. Der erste Zeitabschnitt begann mit dem 6. Oktober 1945 und reichte bis zum Ende des Jahres 1947. Der zweite setzte danach ein und dauerte bis zum 6. Juli 1950. Ihm folgte eine dritte, einjährige Phase, an deren Ende die Grenze ihre heutige Gestalt angenommen hatte. Die Entstehung der Grenze auf der Insel Usedom … 43 Etappe 1: Oktober 1945 bis Dezember 1947 – Polnischer Westausdehnungs- und deutscher Ostgrenzenpoker Die polnische Führung rechnete sich in diesem Zeitraum reale Chancen aus, auf der in Potsdam in Aussicht genommenen Friedenskonferenz mit Deutschland das ihr von den »Großen Drei« treuhänderisch zur zeitweiligen Verwaltung anvertraute Gebiet rechts von Oder und Neiße nicht nur endgültig zu sichern, sondern über beide Flüsse weiter nach Westen zu auszudehnen. Ansprüche auf das gesamte linke Oderufer sowie die Inseln Rügen und Usedom begründete sie mit wirtschalichen und militärstrategischen Notwendigkeiten. In ihrer Ausgabe vom 4. September 1946 schrieb die Zeitung »Kurier Szczecinski«, in Polen sei ein sogenannter Brain-Trust (trust mózgów) – also eine Art Denkfabrik am Werke, diese polnischen Westgrenzenforderungen »mit unwiderlegbaren Argumenten zu motivieren. Die Grenzen seien in dem Sinne zu korrigieren, dass Polen a) das linke Ufer der Oder, b) ein umfängliches Hinterland für Stettin bis zum Fluss Peene, c) die ganze Insel Usedom zugewiesen werden«. Verschiedene Machbarkeitsvarianten wurden ausführlich geheim und öffentlich erörtert. Sie reichten von »A« wie »günstigste« über »B« gleich »grundsätzlich« bis »C« – »ungünstig«. Die vom »Kurier Szczecinski« Anfang September 1946 genannte gehörte zweifellos zur Kategorie »A«. Einen Denkansatz aus der Schublade B, den polnischen Anteil an der Insel Usedom zu vergrößern, übermittelte die Regionaldirektion für Raumplanung Stettin dem polnisch-westpommerschen Wojewoden am 13. Juli 1947. Die Institution schlug vor: »Für die Schaffung normaler Lebensbedingungen der polnischen Bevölkerung auf der Insel Usedom müsste die Grenze so korrigiert werden, dass sie von der Selliner Bootsstelle durch das Moor und den Wald zum Schollsee führt, weiter den kürzesten Weg zwischen o. g. See zum kleinen Krebssee und dann am Waldrand zum Gothensee und schließlich zum Kachliner See, und von dort zwischen den Ortschaen Besin und Sorke [gemeint sind Bossin und Görke, B. A.] auf polnischer Seite und Dargen auf deutscher Seite das Ufer des Stettiner Haffs erreicht. 44 Bernd Aischmann Bei einem solchen Grenzverlauf würde … 1. die Stadt Swinemünde a) wirtschalich unabhängig von der deutschen Verwaltung (Wasserwerk, Energieversorgung) werden. 2. der polnische Teil der Insel Usedom ein natürliches und direktes Hinterland für die landwirtschaliche Produktion bekommen. 3. der Tourismus normale Entwicklungsmöglichkeiten erhalten, sofern er nicht oder nur in kleinem Maße mit den Forderungen der Armee und der Kriegsmarine (Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin) kollidiere. 4. Swinemünde eine Basis der Hochseefischerei werden. 5. Swinemünde durchlässig für den Hochsee-Passagier-Verkehr sowie ein Hafen für die Küstenfischerei und ein Schutzhafen sein. 6. Swinemünde sich weiter baulich ausdehnen können. 7. Swinemünde nicht mehr eine Stadt mit einem ständigen Budget-Defizit sein; Touristik, Fischerei, Hafen und seine Dienstleistungen. 8. Die Grenze leichter schützbar und natürlicher werden.« Auf deutscher Seite waren mangels zonenübergreifender Verwaltungs- und politischer Institutionen keinerlei Vorbereitungen auf die Friedenskonferenz möglich. Westlich der innerdeutschen Demarkationslinie verlangten vor allem Parteien und Vertriebenenvertreter permanent, bei den bevorstehenden Verhandlungen Grenzverschiebungen nach Osten zu erörtern und damit den Flüchtlingen, Vertriebenen und Umsiedlern Rückkehrmöglichkeiten in die polnisch verwalteten deutschen Gebiete jenseits von Oder und Neiße zu eröffnen. Östlich der Elbe hatten solche Forderungen lediglich zeitlich begrenzten, konjunkturellen Charakter. Die SED-Führung publizierte vor den Wahlen zu den Gemeindevertretungen, den Kreis- und Landtagswahlen im September und Oktober 1946 mit Blick auf den 20- bis 30-prozentigen Wähleranteil Deutscher von jenseits der Demarkationslinie Postulate, in denen sie versprach, im Zusammenhang mit der Friedenskonferenz »günstigere« deutsche Grenzen zu Polen durchzusetzen. Dies war ein bewusster Wahlbetrug. Denn den Die Entstehung der Grenze auf der Insel Usedom … 45 SED-Oberen fehlte jedweder politische Einfluss auf die Besatzungsmächte. Allgemein wurde die Friedenskonferenz für 1947 bzw. 1948 erwartet. Allerdings scheiterten die vorbereitenden Beratungen der Außenminister der USA, der UdSSR, Großbritanniens und Frankreichs sowohl im März /April 1947 in Moskau und als auch dann endgültig im Dezember 1947 in London. Für die Trennlinie zwischen Deutschland und Polen bedeutete dies: Das Potsdamer Provisorium, ergänzt um die Vereinbarungen von Schwerin am 21. September 1945, verstetigte sich zu einem nicht veränderbaren Dauerzustand. Etappe 2: Januar 1948 bis Juli 1950 – Die Demarkationslinie wird zur Staatsgrenze Der ergebnislose Abbruch der Londoner Außenministerkonferenz war dem beginnenden Kalten Krieg zwischen den westlichen AntiHitler-Alliierten und ihrem sowjetischen Bündnispartner geschuldet. Er machte eine Friedenskonferenz mit Deutschland zur unerreichbaren Utopie. Offizielle Diskussionen in Polen und der Sowjetischen Besatzungszone um Grenzverschiebungen nach Westen bzw. Osten ebbten schnell ab. Auf Usedom sah sich die polnische Seite mit einer besonderen Situation an der Demarkationslinie konfrontiert. Ihre aus politischen Gründen demonstrativ zur Schau getragenen Souveränitätsansprüche an Oder und Neiße wurden hier von der Roten Armee stark eingeschränkt. Formal und verbal respektierten die Sowjets zwar die polnische Grenzhoheit. Im Prinzip schufen sie sich jedoch ihr eigenes Grenzregime, um die Basis der Roten Flotte in Swinemünde materiell und personell aus der sowjetischen Zone zu versorgen. Russische Soldaten und ihre deutschen Hilfskräe, sofern sie im Dienst und in sowjetischer Begleitung waren, duren an den beiden Übergängen Ahlbeck und Garz nicht kontrolliert werden. Privat begründete Einund Ausreisen deutscher Bürger in den bzw. aus dem polnisch verwalteten Teil Usedoms wurden von den polnischen Grenztruppen stark erschwert. Massiv behindert war zum Beispiel auch die Kommunikation zwischen den Leitungen der SED und des Gewerk- 46 Bernd Aischmann schasverbandes FDGB auf der deutschen Seite der Insel zu ihren bei den sowjetischen Einrichtungen in Swinemünde beschäigten Mitgliedern. Mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober 1949 und deren völkerrechtlicher Anerkennung durch die Republik Polen standen sich unmittelbar an Oder und Neiße zwei eingeschränkt souveräne Staaten des sowjetischen Machtbereichs auf gleicher Augenhöhe gegenüber. Die fiebrige Situation um die Demarkationslinie auf Usedom wurde sehr schnell Gegenstand diplomatischer Aktivitäten des DDR-Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten. Am 21. Januar 1950 brachte es »die Frage der deutschen Bevölkerung in Swinoujscie (Swinemünde) bei der polnischen Militärmission [in Berlin, B. A.] zur Sprache […], die eine wohlwollende Überprüfung dieser Angelegenheit« zusagte. Dennoch traten die versprochenen Erleichterungen »für den Grenzverkehr dieser Personen mit der Deutschen Demokratischen Republik« nicht ein. Das änderte sich erst mit dem, wie das SED-Zentralorgan »Neues Deutschland« titelte, »historischen Staatsakt von Zgorzelec« vom 6. Juli 1950. Die Regierungen der DDR und Polens erhoben die Demarkationslinie westlich von Swinemünde bis zur Tschechoslowakei verbal in den Rang einer sogenannten »festgelegten« und »bestehenden« Grenze. Diese kryptischen Epitheta sollten dokumentieren, dass sie lediglich das »die Grenze an Oder und Neiße festlegende Potsdamer Abkommen« vollzogen. Tatsächlich aber setzten sich Warschau und Ost-Berlin im Einklang mit Moskau über die Vereinbarungen von Potsdam hinweg, indem sie in Görlitz /Zgorzelec erklärten, diese Linie bilde »die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen« und werde detailliert markiert. Etappe 3: Juni 1950 bis Juni 1951 – Die Herausbildung der Grenze auf Usedom zu ihrer heutigen Gestalt Im September 1950 nahm die in Görlitz /Zgorzelec avisierte Grenzmarkierungskommission »mit dem Sitz in Warszawa« ihre Arbeit auf. Nach zum Teil zähen Verhandlungen schloss sie ihre Arbeit im Dezember des gleichen Jahres ab. In dem undatierten »Bericht über Die Entstehung der Grenze auf der Insel Usedom … 47 die vollzogene Unterzeichnung des Aktes betr. die Markierung der Staatsgrenze zwischen DEUTSCHLAND und POLEN« heißt es unter Punkt 1, die polnische Seite habe u. a. ein grundsätzliches Abweichen des Grenzlinienverlaufs in einer spitzen Nase westlich Swinemünde beantragt, »damit das am Wolgaster See (Insel Usedom) gelegene Wasserwerk, das der Wasserversorgung für die Bevölkerung von Swinemünde dient, als polnisches Territorium mit erfaßt wird. Das Wasserwerk ist zur Zeit durch eine sowjetische Dienststelle belegt. Es handelt sich um staatliches Waldgebiet in einer Größe von 150 ha«. Lakonisch schließt die Usedomer Passage des Reports: »Die Grenze wurde entsprechend diesem Antrag – wie aus der anliegenden Skizze ersichtlich ist – markiert« . Am 11. Juni 1951 trat ein DDR-Grenzoffizier in Anwesenheit eines sowjetischen Inspekteurs das Wasserwerk am Wolgastsee förmlich an den – wie er sich im Übergabeprotokoll selbst nannte – »Leiter der Kommunalbehörden von der Gauleitung Stettin« ab. Nicht sowjetische, amerikanische, britische und französische Politiker besiegelten, wie in Potsdam 1945 vorgesehen, mit ihrer Unterschri den endgültigen Verlauf der Grenze auf Usedom, sondern der polnische »Gaubeamte« Felix Kazmierczak, der deutsche Volkspolizist Horst Weirandt und der Vertreter der Sowjetischen Kontrollkommission in Berlin, Gennadi Filippow. Was 1950/51 ein eindeutiger Bruch des Potsdamer Abkommens war, erhielt in den folgenden Jahren seine völkerrechtliche Absolution bis hin zur unwiderruflichen Garantie der Oder-Neiße-Linie im deutsch-polnischen Grenzvertrag vom 14. November 1990. Dieses nachdrückliche Bekenntnis zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen war die wohl wichtigste Voraussetzung dafür, dass die Grenze Usedom heute in physischem Sinne nicht mehr trennt. Schlussbemerkung Über die Entstehung der Grenze auf Usedom findet sich umfängliches Material in deutschen und polnischen Archiven. Es ist ebenso wie die zeitgenössischen regionalen polnisch-westpommerschen Zeitungen zum ema bisher kaum erschlossen. Regelmäßig haben sich in dieser Zeit Blätter, die in den Berliner Westsektoren erschienen, und der Nordwestdeutsche Rundfunk Hamburg mit der Grenzsituation auf der Insel befasst. Für die Printmedien in Mecklenburg-Vorpommern war die Usedomer Demarkationslinie 1946 im Zusammenhang mit Presse- und Rundfunkmeldungen aus den westalliierten Besatzungszonen zu polnischen Ansprüchen auf das gesamte Territorium Usedom sowie vor den Wahlen zu den Gemeindevertretungen, den Kreistagen und dem Landtag im Herbst 1946 nur kurzzeitig ein ema. Nach 1990 sind profunde polnische Dokumentensammlungen zum ema mit interessanten und unbekannten Informationen erschienen. Leider liegen sie bisher nicht in deutscher Sprache vor. Generell fehlen dokumentierte Lebenserinnerungen über diese Zeit. Wie hat es sich aus Sicht der betroffenen Menschen beiderseits der Demarkationslinie und der Grenze gelebt? Wie durchlässig oder undurchlässig waren diese, wie gesichert und befestigt ? Inwiefern unterschieden sie sich von der innerdeutschen Demarkationslinie? Diese und viele andere Fragen sind noch zu beantworten. Dr. Józef Pluciński Von Swinemünde nach Świnoujście Die Swinemünder Gesellschaft in den Jahren 1945 bis 19511 In den Jahren 1945 bis 1951 erfolgte in Swinemünde ein fast vollständiger Bevölkerungsaustausch. Nach den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz wurde dieses Gebiet der polnischen Staatsverwaltung unterworfen. Selbstverständlich dauerte dieser »Austausch«, der sich unter den schwierigen Bedingungen der Nachkriegszeit vollzog und zusätzlich durch die Anwesenheit des russischen Flottenstützpunktes verkompliziert wurde, entsprechend lange. Diese Zäsur in der Stadtgeschichte begann mit der Ankun der polnischen Regierungsbevollmächtigten im Oktober 1945 und endete mit der Ausreise der letzten Gruppe von Deutschen aus Swinemünde 1951. Der Prozess lief unter besonderen Bedingungen ab, unter denen die Ankömmlinge leben mussten. Sie änderten ihrerseits die bestehende Wirklichkeit und passten sie ihren Bedürfnissen und Ambitionen an. Diese Phase versuche ich, soweit es der Umfang des Beitrages erlaubt, darzustellen. Dr. Józef Pluciński – geb. 1940 in Wilejka, Historiker. Von 1974 bis 2004 war er Direktor des Museums für Hochseefischerei in Świnoujście (Swinemünde). In der oberen Etage des Museums eröffnete er im Jahre 1991 eine Ausstellung zur deutschen Geschichte der Stadt. Er initiierte auch das Anbringen einer Gedenktafel für eodor Fontane sowie die Schaffung eines Areals mit deutschen Grabsteinen auf dem Neuen Friedhof. Pluciński publizierte zahlreiche Aufsätze und Bücher zur Geschichte Swinemündes. 50 Dr. Józef Pluciński Stadtübernahme durch die polnische Verwaltung Pathetisch gesagt ist das polnische Kapitel der Swinemünder Geschichte durch ein Ereignis eröffnet worden, das ein polnischer Regierungsbevollmächtigter im Kreis Usedom-Wollin in einem Schristück vom 8. Oktober 1945 an den Regierungsbevollmächtigten im Bezirk Westpommern Leonard Borkowicz beschreibt. Mit gestochener Handschri teilte Władysław Matula mit: »[…] Hiermit möchte ich Sie höflich informieren, dass ich am 6. Oktober 1945 wieder nach Swinemünde gefahren bin. Nach Gesprächen mit dem Kriegskommandanten und angereisten Delegierten aus dem Stab von Marschall Żukow wurde mir der Kreis Uznam-Wołyń übergeben. Jedoch dürfen wir außerhalb von Swinemünde keine Gebäude übernehmen, bis wir eine detaillierte Landkarte bekommen. Die Übergabe des genannten Kreises erfolgte am 6. Tag des laufenden Monats um 17 Uhr […]«.2 Dem Leser fällt in dem zitierten Abschnitt die Bezeichnung »Kreis Uznam-Wołyń« auf. Sicherlich war das eine Widerspiegelung unserer sentimentalen Bindungen an das im Krieg verlorene Gebiet Wołyń (Wolhynien). Es kann hinzugefügt werden, dass die damals in Swinemünde angekommene Gruppe 22 Personen und zusätzlich über ein Dutzend Milizionäre zählte. Das Ereignis, von dem Matula berichtete, leitete die Schaffung der polnischen Verwaltungsstruktur ein, die ein unentbehrlicher Faktor zur Besiedlung dieses Gebiets durch die polnische Bevölkerung war. Zuvor hatten die polnischen Siedler kein Interesse für dieses Gebiet gezeigt, weil es in der sowjetischen Besatzungszone lag. Soweit sich Polen in der unmittelbaren Nachkriegszeit auf der Insel Wollin ansiedelten, waren es die zuvor in Landwirtscha, Industrie und Gewerbebetrieben angestellten Zwangsarbeiter. Nach über 50 Jahren ist es praktisch unmöglich, ihre genaue Anzahl festzustellen. Sie stellten ein instabiles, fließendes Element dar. Laut Quellenmaterial aus einem späteren Zeitraum wird ihre Anzahl auf einige Dutzend geschätzt. In Swinemünde hielten sich zunächst nur wenige auf. Das lässt sich leicht nachvollziehen, weil die Zugehörigkeit dieses Gebietes noch nicht endgültig Von Swinemünde nach Świnoujście 51 bestimmt war, und weder die dicht gedrängten, den Polen abgeneigten deutschen Bewohner, noch die Willkür der russischen Eroberer zur Besiedlung ermutigten. Die Ankun von Vertretern der polnischen Verwaltungs- und Siedlungsbehörden verursachte keinen merklichen Zustrom polnischer Siedler. Verkehrsschwierigkeiten und fehlende Verbindungen zum Rest des Bezirks erschwerten den Zugang sehr. Zusätzlich abschreckend wirkten auch die Lebensbedingungen, die in Swinemünde ungleich schwieriger als in anderen Städten waren. Sowohl die Stadt als auch die Nachbardörfer auf der Insel Wollin besaßen keine Lebensmittelvorräte und kein Brennmaterial mehr, ein besonderes Problem im späten Herbst. Bis Ende 1945 überschritt die Anzahl der polnischen Bewohner nach damaligen Schätzungen die 500 nicht.3 Es gab anfangs einen weiteren Grund dafür, dass eine Besiedlung der Stadt wenig attraktiv war: die begrenzte Anzahl der nutzbaren Wohnungen und Arbeitsplätze. Nach ersten Schätzungen über den Zustand der Stadt und des Kreises hatten Industriebetriebe, Werkstätten und gemeinnützige Gebäude in Folge der Zerstörung und Verwüstung 30 bis 40 Prozent an Wert verloren. Das war das Ergebnis der hemmungslosen Demontage, die die sowjetische Armee für ihre Kriegsbeute ausführte. Eröffnungsbilanz An dieser Stelle muss man eine Antwort geben auf eine für das ema wesentliche Frage: Wie sah eigentlich die Stadt aus zu der Zeit, als die Polen sie übernahmen? Die Stadtfläche auf beiden Seiten der Swine betrug damals insgesamt 41 Quadratkilometer. Auf der Ostseite bestand sie aus den Stadtvierteln Warszów (Ostswine) und Chorzelin (Osternothafen). Auf der Westseite lag die Stadt innerhalb der heutigen Grenzen abgesehen von den Änderungen für den so genannten Flaschenhals, der Swinemünde erst 1951 angeschlossen wurde, weil sich dort das Wasserwerk für die Stadt befand. Laut der Volkszählung vom Mai 1939 lebten in der Stadt vor dem Zweiten Weltkrieg über 26000 Bewohner. Es ist sehr schwer zu schät- 52 Dr. Józef Pluciński zen, wie viele Deutsche im Oktober 1945 in der Stadt wohnten. Die erste Meldung des Regierungsbevollmächtigten schätzte die Gruppe der Bewohner auf ca. 10 000 Personen. Auch, wie viel Mann die russische Garnison zählte, lässt sich nur schätzen; vermutlich ungefähr 3000 bis 4000 Köpfe. Den Zustand der kommunalen Infrastruktur schätzte die erwähnte Meldung des polnischen Regierungsbevollmächtigten als gut ein. Wasserwerk und Kanalisation funktionierten, Strom konnte praktisch ungehindert geliefert werden. Auch das Gaswerk hatte überdauert, obwohl die Gebäude teilweise zerstört waren und eine Renovierung erforderten. Die Fährverbindung über die Swine war ebenfalls in Betrieb. Die Angaben zum Straßen- und Gebäudezustand sind widersprüchlich. Es gab Berichte von denjenigen, die den Luangriff am 12. März 1945 überlebten, dass Swinemünde in Schutt und Asche versank, ein Feuermeer und Trümmer voller Leichen darstellte. Weniger emotional waren die Meldungen der Polizei- und Militärbehörden, die in den Tagen unmittelbar nach dem Bombenangriff erstellt wurden. Sie berichteten von vier großen, 10 mittleren und 40 kleinen Bränden und schweren Gebäudeschäden.4 Zweifellos konnten die Zerstörungen der Häuser in den Bereichen, wo heute neue Gebäude stehen, nach dem Luangriff schockieren. Nach der vorhandenen fotografischen Dokumentation jedoch, die ein paar Jahre nach dem Krieg erstellt wurde, standen neben zerstörten Gebäuden auch unbeschädigte, bewohnte Häuser. Es wäre auch nicht korrekt, dem Bombenangriff die Zerstörungen von Gebäuden am Kleinen Markt /Adolf-Hitler-Platz (Plac Wolności), am Großen Markt/Skagerrakplatz (Plac Słowiański) und in der Umgebung des alten Rathauses zuzuschreiben. Diese Gebäude überdauerten den Krieg und wurden genutzt. Der im September 1945 in Swinemünde angekommene Stadtpräsident von Stettin Piotr Zaremba schrieb über Swinemünde: »Zum ersten Mal bin ich in Swinemünde, das im Krieg wenig erlitten hatte, obwohl es erst am 5. Mai 1945 eingenommen wurde.« Ein ähnliches Bild schält sich aus Berichten von vielen polnischen Siedlern sowie Deutschen, die hier in der Nachkriegszeit wohnten, heraus. Sie gaben bekannt, dass die Stadt an vielen Stellen Von Swinemünde nach Świnoujście 53 Spuren der Kriegszerstörungen hatte, aber auffälliger waren die Folgen von Verwüstung und Vernachlässigung. Angesichts fehlender Renovierungsmöglichkeiten wurden viele Gebäude als durch den Krieg zerstört betrachtet und zum Abriss freigegeben. In den 1950er Jahren wuchs auf diese Weise der Anteil der im Krieg zerstörten Bebauung in Statistiken der Behörden auf 57 Prozent. Fast alle Propagandapublikationen und sogar populärwissenschaliche Artikel übernahmen diese Zahl kritiklos.5 Davon, dass die Prozentschätzungen von der Zerstörung in der Stadt keine realen Grundlagen hatten, zeugt die 1951 festgelegte Ziegelgewinnung aus Gebäudeabrissen in Wollin und Swinemünde. Wollin ist ein viel kleineres Städtchen als Swinemünde, aber man plante, aus dessen Trümmern 15 Millionen Ziegel zu gewinnen, hingegen aus Swinemünde nur fünf Millionen Stück. Grundlage war die Tatsache, dass es in Swinemünde wesentlich weniger Trümmer gab, als in dem mehrfach kleineren Wollin, das im Frühjahr 1945 heige Kämpfe erlebt hatte.6 Bedeutend für die polnische Eröffnungsbilanz war der fehlende Zugang zu dem repräsentativen Kurviertel, das von dem Personal des sowjetischen Stützpunktes und dessen Familien besetzt war. Das machte es für Swinemünde unmöglich, seine alte Bedeutung als Kur-, Ferien- und Touristenort wieder zu erlangen. Die 1946 durch die die Kurorganisation »Uzdrowiska Polskie« unternommenen Versuche, einige Gebäude und einen Badekomplex auf dem Strand zu erwerben, wurden von den Russen verhindert. Die von einer polnischen Firma genutzten Holzgebäude wurden durch »unbekannte Täter« verbrannt. Bald trennte man das ganze Kurviertel von dem Rest der Stadt mit einem Holzzaun ab, an dem Wächter patrouillierten. Die Ostsee und der Strand waren einige Jahre für polnische Bewohner nicht zugänglich. Alle Bestrebungen, die Kurfunktion und die touristische Bedeutung wiederherzustellen, wurden 1948 durch strenge im Grenzgebiet geltende Regeln vollständig vereitelt. 54 Dr. Józef Pluciński Von der Lebensmittelkarte zum »Kampf um den Handel« Trotz dieser nicht einfachen Ausgangslage konnte die polnische Verwaltung gewisse Ergebnisse erzielen. Bis Ende 1945 besiedelten den Bezirk 600 Familien, davon einige Dutzend die Stadt Swinemünde. Die Werkstätten, Geschäe und Gaststätten, die sich renovieren und nutzen ließen, wurden inventarisiert und abgesichert. Man erteilte auch Konzessionen für ihren Betrieb. Es gelang jedoch nicht, Gewerbe, Industrie und normale Handelsketten angesichts des niedrigen Siedlerzustroms in Gang zu bringen. Es gab praktisch keinen gewöhnlichen Geld- und Warenumsatz. Die polnische Währung war noch nicht im Umlauf und das einzige von den Russen akzeptierte Zahlungsmittel blieb fast bis Ende 1946 die Deutsche Reichsmark. Dominierend war also ein Zahlungsverkehr ohne Geld, der auf direktem Austausch der Konsumgüter beruhte. Besonders großer Nachfrage erfreuten sich Speck, Fleischprodukte, Fische, Zucker und Spirituosen. Für Lebensmittel verkaue man Radiogeräte, Fotoapparate, Kostbarkeiten jeder Art, bessere Kleidung sowie Wohnungsausstattung. Der totale Zusammenbruch der Landwirtscha auf der ganzen Insel Wollin, die »Lebensmittelspeicher« für Swinemünde war, verursachte einen katastrophalen wirtschalichen Zustand im Jahre 1946. Pflanzliche und tierische Erzeugnisse befriedigten die Bedürfnisse nur zu 10 bis 15 Prozent, was in der Praxis Hungersnot bedeutete. Am empfindlichsten war der Mangel an Fleisch, Fett, Zucker, Brot und Milchprodukten.7 Der Winter 1945/46 war für die polnische Besiedlung besonders ungünstig. Wie in ganz Polen erhielt man auch hier die amtlich zugeteilten Ernährungsrationen mit Lebensmittelkarten. Das Problem lag aber darin, dass der Warentransport große Probleme mit sich brachte. Wegen der zerstörten Brücke über die Dziwna (Dievenow) wurden alle Lieferungen äußerst erschwert. In den Wintermonaten kam es zu Wochen ganz ohne Lieferungen. Swinemünde war für längere Zeit wegen der zugefrorenen Swine und der andauernden Vereisung des Stettiner Haffs von Stettin abgeschnitten. Die Verpflegung gelang – wenn überhaupt – bei gesperrter Fährverbindung über die unsichere Eisschicht hinüber auf die linke Seite des Stromes. Darüber Von Swinemünde nach Świnoujście 55 hinaus konnte die Bevölkerung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Post nur sporadisch versorgt werden. In der Stadt herrschte Hungersnot, und der Schwarzhandel blühte. Das zog zunehmende Diebstähle und Raubüberfälle nach sich, die sowohl Russen als auch Polen begingen. Zum Opfer fielen ihnen gleichermaßen Polen und Deutsche. Die ziemlich kleine Milizgarnison war aufgrund von fehlenden technischen Mitteln nicht in der Lage, dieser Erscheinung wirksam entgegenzutreten. Und, was noch schlimmer ist, die Erpressungen, Diebereien und Raubzüge wurden o von nominalen Gesetzeshütern verübt. Vor allem waren davon die in der Stadt verbliebenen Deutschen betroffen, aber auch die polnischen Siedler. Nach zwei Jahren wurde einer der Kommandeure der lokalen Miliz für Diebstähle, Raubüberfälle und eine ganze Reihe anderen Straaten zu einigen Jahren Gefängnis verurteilt. Schwache Organe der Sicherheit und Ordnung verbunden mit den äußerst schweren Lebensbedingungen der durchschnittlichen Bürger wirkten wie ein Magnet auf Typen, die auf schnellen und einfachen Profit aus waren. Nach Jahren schrieb einer der damaligen Siedler in seinen Erinnerungen: »In die Stadt strömten Ankömmlinge aus dem ganzen Land. Meistens waren es junge, unternehmungslustige Leute, die vor allem auf sofortigen Gewinn zielten. Sie brachten Schnaps und Speck mit und tauschten dies gegen Schmuck, Radiogeräte, Nähmaschinen und ähnliche Sachen. Der Ausdruck »Wilder Westen« bekam hier eine neue Bedeutung. Einen großen Einfluss hatte darauf die damalige nationale Spezifik: die Deutschen, russische Matrosen und die Polen. Kein Wunder, dass manche Swinemünde »Mexiko«, »Kanada« oder sogar »goldhaltiges Eldorado« nannten[…]«.8 Ebenso deutlich beschrieb das im Februar 1946 ein einheimischer politischer Aktivist: »Es gibt hier verschiedene Elemente, keine Industrie, eher Handel. Fast alle handeln: Russen, Polen und einige Juden.«9 In den nächsten Jahren änderten sich gleichzeitig mit dem Fortschritt in der Normalisierung des Alltags auch die Probleme und Gefahren. Es dominierten wirtschaliche Rechtsverletzungen und 56 Dr. Józef Pluciński Schmuggelei. Die Stadt war 1947 für solche Delikte tatsächlich ein Paradies. Geschäe und Restaurants entwickelten sich ungeheuer schnell (250 Geschäe und 35 Restaurants). Über den nicht gut überwachten und dank u. a. der Russen löchrigen Grenzstreifen flossen Tonnen von Fleisch, Speck, Wurstwaren, Kaffee und ähnliches nach Deutschland. Von dort aus schmuggelte man Textilien, unterschiedliche Geräte, Maschinen und Werkzeuge, Rasierklingen, Nadeln, Zigaretten sowie Fremdwährung. Aus damaligen Rapporten folgt, dass durch Swinemünde fast 70 Prozent aller illegalen Waren geschmuggelt wurden, die man im Bezirk registrierte.10 Diese Situation dauerte jedoch nicht lange an. Ende 1947 begann man im Rahmen des so genannten »Kampfes um den Handel« den privaten Handel immer mehr einzuschränken – zugunsten der Vergesellschaung. Infolge dieser Tätigkeit blieben Ende 1948 insgesamt noch 64 Geschäe, Gaststätten, kleine Kioske, Haustürverkaufsstellen und Fischer in der Stadt. Fast der ganze Handel und die Gastronomie, die Lebensmittelverarbeitung sowie Bäckereien, Metzgereien und Getränkeabfüllbetriebe wurden vergesellschaet. Dieser Prozess umfasste auch Apotheken, Drogerien und Gewerbebetriebe. Sogar Einmannunternehmen wie Frisöre, Schneider oder Schumacher waren gezwungen, sich in Genossenschaen zu vereinigen. Als Erpressungsmittel benutzte man eine hohe einmalige Steuer oder Geldstrafen, die die Finanzorgane bei geringsten Anlässen auferlegten.11 Hat Swinemünde es gescha, in den ersten fünf Jahren nach dem Krieg seine frühere wirtschaliche Position wiederzuerlangen? Eindeutig nicht. Praktisch keines der einstigen Gewerbe schae nach Kriegszerstörungen und Verwüstungen der Nachkriegszeit den Neubeginn. Aus den bereits erwähnten Gründen gab es auch keine Chance, der Stadt die Rolle eines Seebades und Kurortes zurückzugeben. Jede Form des touristischen Lebens war abgestorben. Auch die 1946 eröffnete internationale Fährlinie von Swinemünde nach Trelleborg brachte keinen Wirtschasaufschwung und nach einigen Jahren wurde sie angesichts des »Kalten Krieges« wieder eingestellt. Wegen dieser Bedingungen schien die mit der Inbetriebnahme des Von Swinemünde nach Świnoujście 57 Stettiner Hafens verbundene Meereswirtscha eine große Entwicklungschance für Swinemünde zu bedeuten. Es war unmöglich, im Stettiner Hafen Schiffe von größerer Tonnage zu bedienen, weil die Tiefe der Fahrrinne auf dem Stettiner Haff begrenzt war. Nach dem Krieg betrug sie acht Meter und war nur für Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 6000 bis 7000 Bruttoregistertonnen (BRT) ausgelegt. Um die Abfertigung größerer Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 10.000 BRT und mehr zu sichern, wurde in Swinemünde zwischen 1948 und 1950 ein 160 Meter langer Kai erbaut und mit zwei Kränen ausgerüstet. Er diente als Bunker- und Umschlagbasis für Schiffe, die mit voller Ladung nicht in den Stettiner Hafen einlaufen duren. Dazu war es erforderlich, einen Teil des Stadtbollwerks von den Russen zu erwerben, was am 10. Oktober 1946 erfolgte. Unvergleichbar wichtiger für die künige Entwicklung von Swinemünde war eine Fischereibasis, deren Bau 1948 begann und die als Aktivierungsfaktor der lokalen Wirtscha gedacht war. Die Investition wurde in einem sehr schwierigen Gebiet realisiert, was viele Probleme verursachte. Es fehlten Fachleute, Arbeiter, Ausrüstung und Baumaterialien. Alles musste mit der Bahn aus dem Hinterland angeliefert werden. Trotz zahlreicher Planungs- und Baufehler wurde die erste Stufe am 22. Juli 1951 vollendet. In die Basis lief an diesem Tag das erste Schiff mit einer Fischladung zur Bearbeitung. Vor diesem Hintergrund sah die Situation der Küstenfischerei miserabel aus. Nach ersten Erfolgen der Nachkriegszeit erfolgte in den Jahren 1948/49 eine plötzliche Regression. Infolge von strengen Regeln im Grenzgebiet wurde vielen Fischern der Fischereischein und die Erlaubnis für die Fischbearbeitung entzogen. Es galt auch ein Verbot des individuellen Fischhandels.12 Anzeichen einer Normalisierung des Lebens Trotz besiedlungshemmender Faktoren ließen sich langsam in der Stadt Anzeichen des organisierten sozialen Lebens beobachten. Relativ schnell und reibungslos entstand ein polnischer Verwaltungsapparat. Schon am Ende des Jahres 1945 existierte hier eine Dienststelle mit vollem Personal des polnischen Regierungsbeauragten. Die 58 Dr. Józef Pluciński Stadtverwaltung führte ein Bürgermeister, der die deutsche Sprache sehr gut beherrschte. Das war sehr wichtig, weil er in allen kommunalen Betrieben mit deutschen Angestellten und Arbeitern zu tun hatte. Schon am Ende des Jahres 1945 funktionierte das polnische Standesamt. Anfang des Jahres 1946 wurde dort die erste Ehe geschlossen, zwischen einem polnischen Bäcker, einem ehemaligen Zwangsarbeiter, und einer Tschechin, die während des Krieges in Ahlbeck arbeitete. Ein im Dezember 1945 in Linienbetrieb genommenes Schiff brachte regelmäßig Siedler, Lebensmittel und Materialien aus Stettin, die für den Handels- und Wirtschasaufschwung notwendig waren. Damit begann endlich der Zustrom der polnischen Siedler in die Stadt. Schon die erste Volkszählung vom Februar 1946 wies die Zahl 1 748 Personen aus, und Ende Dezember desselben Jahres waren schon 2 245 polnische Bewohner in Swinemünde registriert. In diesen Landkreis schickte man Umsiedler aus dem Hinterland und aus den durch die Sowjetunion übernommenen Gebieten sowie polnische Familien, die nach der Zwangsverschleppung aus Sibirien und Kasachstan zurückkehrten. Auch Propagandaaktionen, die zur Ansiedlung an Oder und Ostsee ermutigten, hatten Erfolg. Diese Lebensentscheidung wagten hauptsächlich junge, energische Leute. Für viele bedeutete dies eine Chance für ein besseres Leben. Tatsächlich machten sich Verbesserungen bald bemerkbar, als erste Geschäe eröffneten, ebenso wie die Post, Restaurants und ein Krankenhaus. Ein wahrscheinlich unterschätzter, aber für hier lebende Polen bedeutender Faktor war die Anwesenheit des polnischen Kriegsmarine-Stützpunktes. Die ersten Militäreinheiten wurden im April 1946 platziert. Dies verbesserte das Sicherheitsgefühl der Polen. Einen positiven Einfluss hatte auch die nunmehr strenge Disziplinierung der Matrosen und Soldaten durch die russischen Befehlshaber. Zum Abbau des Vorläufigkeitsgefühls der »aus dem Koffer lebenden« polnischen Bevölkerung in Swinemünde trug der Besuch der Vertreter der damals höchsten polnischen staatlichen Behörden am 16. April 1946 bei. Staatspräsident Bolesław Bierut, Premierminister Edward Osóbka-Morawski und der Oberbefehlshaber der pol- Von Swinemünde nach Świnoujście 59 nischen Streitkräe Michał Rola-Żymierski besuchten die Stadt. Das war eine politische Demonstration, deren Ziel es war, zu unterstreichen, dass Swinemünde nunmehr integraler Bestandteil Polens war. Schon in der frühen Zeit der polnischen Ansiedlung ließ sich in der Stadt eine Tätigkeit der politischen Parteien feststellen, die genauso handelten wie im ganzen Land. Die eigenartige vorläufige Struktur erschuf zwei linke Parteien: Die Polnische Arbeiterpartei (PPR) und die Polnische Sozialistische Partei (PPS), die – wenigstens offiziell – kooperierten. In der Tat traten sie miteinander in Konkurrenz um neue Mitglieder und die Führungsfunktionen in den lokalen Verwaltungs- und Wirtschasorganen. Sogar eine gewisse Einflussverteilung ließ sich beobachten: Die PPR stützte ihre Entwicklung auf die Miliz, den geheimen Sicherheitsdienst und die Armee. Die PPS hatte größeren Einfluss unter Beamten, Lehrern, Kaufleuten und Handwerkern. Andere Parteien hatten hier erheblich kleinere Einflüsse. Mit dem Zustrom der Ansiedler entwickelten sich gesellschaliche Organisationen. Am einflussreichsten war ein Militärsiedlerverband, der 1946 schon 650 Mitglieder im Kreis vereinigte, davon ca. 300 in Swinemünde. 1948 überschritt die Mitgliederanzahl 900 Personen. Die Stärke dieser Organisation folgte daraus, dass man aus Rücksicht auf das Grenzgebiet ursprünglich geplant hatte, den Kreis und die Stadt ausschließlich den Militärsiedlern zur Verfügung zu stellen. Diese Organisation spielte eine wichtige Rolle bei der Normalisierung des Lebens in der Stadt. Ihre Mitglieder bildeten die freiwillige Feuerwehr, erste Sportvereine und Mannschaen. Mit der Unifizierung – der Gleichstellung – der so genannten »wiedergewonnenen Gebiete« mit dem Rest des Landes wurde Mitte 1946 das Amt des Regierungsbevollmächtigten liquidiert und nach dem Vorbild des Hinterlandes an dessen Stelle das Amt des Landrats eingerichtet. Die nächste Stufe der Unifizierung und, wie man propagierte, der Demokratisierung des Lebens in diesen Gebieten war die Berufung des Rates der Stadt und des Rates des Kreises. Damals waren diese nicht durch die Bevölkerung gewählt, sondern durch Parteien und gesellschaliche Organisationen bestimmt. Über 60 Dr. Józef Pluciński die deutliche Mehrheit in dem auf diese Weise berufenen Rat verfügten die linken Parteien PPR und PPS. Auf Kreisebene wurde der Rat im August 1946 berufen und in der Stadt im Herbst desselben Jahres.13 Die Normalisierung des Lebens wurde durch die Entwicklung des Schulwesens beschleunigt. Die erste polnische Schule in Swinemünde wurde am 9. November 1945 eröffnet und zählte damals vier Schüler. Ihre Anzahl wuchs mit dem Zustrom der polnischen Bevölkerung. Im Herbst des folgenden Jahres nahm die erste Oberschule den Betrieb auf. Und weil es wegen des durch den Krieg verursachten Bildungsrückstandes sehr notwendig war, entstanden daneben auch eine Oberschule und ein Gymnasium für Erwachsene. Die Schulen litten unter dem Mangel an Lehrern, auch Schulbücher, Lehrmaterialien und sogar Hee oder Kreide waren kaum vorhanden. Die Schulgebäude befanden sich in einem erbärmlichen Zustand. Zur schnellen Eröffnung taugten nur die Schule in der Piastowska-Straße (Neue Straße / Jasmundstraße) und die einstige Fontaneschule in der Narutowicza-Straße (Roonstraße). Das große Gebäude der heutigen Oberschule in der Niedziałkowskiego-Straße (Steinbrückstraße) war beim Bombenangriff beschädigt worden und stand noch ein paar Jahre leer. Ein großes Ereignis im Leben der Stadt war das erste polnische Abitur im Juli 1947 – ein Symbol der Stabilisierung und gleichzeitig ein Beweis für die Dynamik der Gesellscha und der polnischen Behörden. Bis zum Ende der in diesem Text besprochenen Periode wurden in der Stadt Schulen organisiert, die völlig an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst waren.14 Obwohl der alltägliche Lebensunterhalt eine vorrangige Bedeutung hatte, keimten auch verschiedene Arten des Kulturlebens auf. Völlig verständlich war, dass die Menschen, die in den Kriegsjahren von polnischen Büchern, künstlerischen Worten und Musik abgeschnitten waren, Sehnsucht nach etwas mehr als dem täglichen Brot empfanden. Mit großer Zuneigung begrüßte man alle, o spontanen, kulturellen Initiativen, auch jene, die nicht von höchstem Niveau waren. Schon in den Wintermonaten 1946 organisierte man spontan Abende des polnischen Liedes in Restaurants oder in der Beamtenkantine, bei denen man Spenden für die künige Bibliothek und Von Swinemünde nach Świnoujście 61 Lehrbücher sammelte. Es entstand auch ein gemischter Chor – halb kirchlich und halb säkular. Außerdem fand auch die erste öffentliche Geldsammlung für die Einrichtung des Kulturhauses in Swinemünde statt. Sehr schnell entstanden in der Stadt zwei Gemeinschasräume, wo man Zeitungen und Zeitschrien las und Radiosendungen hörte. Eine der wichtigsten kulturellen Initiativen war die Gründung der polnischen Bibliothek. Diese Idee keimte schon Anfang 1946 auf und wurde mit Erfolg realisiert. Polnische Bücher waren in diesem einst deutschen Gebiet nicht erhältlich, es fanden sich auch nur wenige im Gepäck der Ankömmlinge. Sie waren daher ein rares Gut. In den nächsten Jahren wurden sie in größerer Menge aus dem zentralen Polen zugeschickt. Im Rahmen dieser Aktion schenkten in den Jahren 1947 bis 1948 auch Verlage und gesellschaliche Organisationen zahlreichen Exemplare. Finanzielle und organisatorische Entscheidungen ermöglichten es 1948, die Stadtbibliothek endlich ins Leben zu rufen. Sie begann ihre Tätigkeit mit einer Sammlung von 860 polnischen Büchern. Aufgrund einer Verständigung mit der Militärkommandantur des russischen Stützpunktes konnten Polen einmal pro Woche Filme ansehen, die im »Dom Fłota« (dem ehemaligen Hotel »Preußenhof« neben dem alten Rathaus) vorgeführt wurden. Obwohl die Qualität der Filmstreifen und der Apparatur diese Filmvorstellungen zu einem sehr armseligen Spektakel machte, erfreuten sie sich ständig großer Nachfrage. Fast bis Ende des Jahres 1946 bezahlte man den Eintritt in dieses improvisierte Kino in deutscher Währung. Das polnische Kino »Bałtyk« wurde Ende 1948 im einstigen Lokal »Scala« am Słowiański-Plac (Großen Markt / Skagerrak-Platz) eröffnet. Die Bänke waren von den Flüchtlingen verheizt worden, die sich in den letzten Wochen des Krieges dort aufgehalten hatten. Deshalb stellte man dort die in der Lutherkirche abmontierten Bänke auf. 15 Ein für die polnische Gesellscha sehr wichtiges Element des Lebens war die Möglichkeit, ihre religiösen Rituale zu praktizieren. Als im Herbst 1945 die polnische Verwaltungsgruppe ankam, gab es in der Stadt keinen polnischen Geistlichen. In der Seelsorge unter Katholiken, damals meistens Deutsche, waren die Pfarrer Paul Ada- 62 Dr. Józef Pluciński mus und Kurt Reuter tätig. Den polnischen Behörden gegenüber blieben die beiden Geistlichen völlig loyal. Pfarrer Adamus stammte aus Schlesien und beherrschte die polnische Sprache, was ihm die seelsorgerische Tätigkeit ermöglichte. Relativ schnell gewann er das Vertrauen und die Achtung der noch nicht zahlreichen polnischen Ansiedler. Als 1946 in Swinemünde erste polnische Pfarrer ankamen, wurden die beiden deutschen Geistlichen gemäß der Entscheidung der polnischen Verwaltung nach Deutschland ausgesiedelt. Vor ihrer Aussiedlung übergaben sie die volle Dokumentation des katholischen Pfarrbezirks dem polnischen Pfarrer. Die immer stärkere Linke verkündete offiziell, dass sie aus taktischen Gründen die Religionsfreiheit ermögliche. Danach übergab die Verwaltung des Wolliner Kreises neun Kirchengebäude an die katholische Kirche. Während der Nachkriegsjahre existierte in Swinemünde eine katholische Pfarrei »Stella Maris«. Die protestantische Christuskirche wurde nach Genehmigung der polnischen Behörden und des Pfarrers von einem protestantischen Pastor verwaltet. Dort fanden Gottesdienste für die immer noch ziemlich große deutsche Bevölkerung statt. So blieb es fast bis Ende 1950, als die meisten deutschen Bewohner Swinemünde verließen. Danach ist die Christuskirche durch den katholischen Pfarrbezirk übernommen und als Nebenkirche genutzt worden. Die Friedhöfe gingen in die Zuständigkeit der polnischen Kommunalbehörden über. Erste Beerdigungen polnischer Bürger fanden noch auf dem alten Friedhof an der Ulica Chopina (Friedenstraße) statt, aber schon ab 1947 wurde dieser Friedhof nicht mehr genutzt. Seitdem werden Bestattungen auf dem Friedhof an der Ulica Karsiborska (Kaseburger Chaussee) vorgenommen.16 Die Aussiedlung der deutschen Bevölkerung 1946 bis 1952 Der Zustrom der polnischen Ansiedler war mit der seit 1946 verstärkten Aktion der Aussiedlung von Deutschen verbunden. Auf diese Weise gewann man Wohnungen, die für Ankömmlinge fertig zum Bewohnen waren, aber auch Gewerbebetriebe und Geschäe. Das hat die Anzahl der Polen in Verhältnis zu den deutschen Bewoh- Von Swinemünde nach Świnoujście 63 nern diametral verändert. Zu Anfang des Jahres schätzte man die Anzahl der deutschen Bewohner in der Stadt auf 6000 ein, also viel mehr als Polen. Infolge der Aussiedlung war schon im Dezember die deutsche Gruppe von gleicher Größe wie die 2 245 zählende polnische Volksgruppe. In den nächsten zwei Jahren nahm die Zahl der Deutschen weiter ab, bis Ende 1948 noch ca. 1600 Deutsche – Zivilarbeiter mit ihren Familien, die in dem russischen Stützpunkt angestellt waren – in Swinemünde lebten. Hier sollen einige Daten über das Ausmaß und die technische Seite der Aussiedlung hinzugefügt werden. Die erste Aussiedlungsaktion wurde zur Monatswende Januar / Februar 1946 durchgeführt. Es handelte sich um eine improvisierte Unternehmung von lokaler Reichweite, deren Ziel es war, Bauernhöfe und Häuser für Ankömmlinge frei zu machen, die im Frühling eintreffen sollten. 744 Personen wurden damals ausgesiedelt, wovon ca. 30 aus Swinemünde, der Rest aus Ortschaen auf der Insel Wollin stammten. Weitere Aussiedlungen führte ein Repatriierungsamt durch. Der Sammelpunkt befand sich auf der Ostseite der Swine in Baracken, die einst den Zwangsarbeitern dienten. Von dort aus wurden die Aussiedler nach Recław (Hagen bei Wollin) transportiert, wo sie umstiegen und nach Stettin abfuhren. Von Juni 1946 bis Oktober 1948 wurden aus dem Wolliner Kreis insgesamt 12 370 Personen deutscher Nationalität ausgesiedelt.17 Als die Aussiedlung fortschritt, wurde die Situation der beim Stützpunkt der sowjetischen baltischen Flotte angestellten und wohnenden Deutschen problematisch. Die Anzahl dieser Gruppe blieb seit 1948 praktisch unverändert. Grund dafür war ein außergewöhnlicher Rechtsstatus der Deutschen, die von Russen als Spezialisten bezeichnet wurden. Formal lebten sie in einer polnischen Stadt, aber sie waren nicht verpflichtet, sich bei den polnischen Behörden zu melden, und weil sie in einem exterritorialen Militärstützpunkt der UdSSR angestellt waren, legitimierten sie sich mit Geleitbriefen. Im August 1948 wohnten nur noch einige Dutzend Deutsche im Kreisgebiet außerhalb von Swinemünde. Hier hingegen waren, nach Schätzungen der polnischen Behörde, noch 1799 Deutsche ansässig, 64 Dr. Józef Pluciński darunter 1 622 Personen, die mit dem russischen Stützpunkt verbunden waren. Die übrigen Personen waren Behinderte, Kinder und ältere Leute, die zur Aussiedlung nicht fähig waren. Damals wohnten in der Stadt rund 5000 Polen, und die große deutsche Kolonie stand vor einem ernsten Problem. Die zerstörte, verarmte und isolierte Stadt musste ihnen Wohnungen, Wasser, Strom und teilweise auch die Inanspruchnahme der polnischen Verpflegung sichern. Die meisten bewohnten die Westseite der Stadt, aber eine große Gruppe arbeitete und lebte in einer Siedlung in der Nähe des Leuchtturms, im Gebiet des dortigen russischen Stützpunktes. In den nächsten Jahren hat sich die Anzahl der deutschen Arbeiterfamilien im russischen Stützpunkt verringert. Meistens reisten sie, ohne dass die polnische Seite und die polnische Grenzpolizei davon erfuhren, mit russischen Transportern über den Grenzübergang in Garz oder mit Schiffen vom russischen Teil des Kais ab. Erst 1951 erfolgte dann die offizielle Aussiedlung von fast allen verbliebenen deutschen Bewohnern aus Swinemünde in die DDR.18 Das Verhältnis zwischen Deutschen, Polen und Russen Um das Leben der ganzen Bevölkerung, die die Stadt in den ersten fünf Jahren nach dem Krieg bewohnte, zu verdeutlichen, ist es notwendig, die Verhältnisse zwischen den drei Hauptgruppen der Gesellscha zu besprechen. Verständlich ist, dass sie damals nicht einheitlich waren. Ihre Vielschichtigkeit schält sich aus den Erinnerungen der deutschen und polnischen Bewohner heraus. Nachdem die Rote Armee in die Stadt einrückte, verschlimmerte sich die sowieso schwierige Lage der Deutschen fast von Tag zu Tag. Sie bezahlten für die Niederträchtigkeiten, die das faschistische Deutschland während des Krieges begangen hatte. Auch Swinemünde war ein Ort, wo russische Soldaten Raub, Plünderung, Erniedrigung und Gewalt ausübten. Einige Wochen mussten vergehen, bis die sowjetische Kommandantur diesen Ausschreitungen Einhalt gebot, und die Deutschen sich etwas sicherer fühlen konnten. Den neuen Herrschern und Arbeitgebern, die die Russen für die Deutschen wurden, traten sie mit Gehorsamkeit und Disziplin ent- Von Swinemünde nach Świnoujście 65 gegen. Es wäre jedoch unangemessen, von ihnen freundliche Gefühle gegenüber den triumphierenden »Befreiern« zu erwarten. Die Entstehung der deutschen Gemeindeselbstverwaltung und im Laufe der Zeit die Entwicklung des gesellschalichen Lebens (Wissenscha, Arbeit, Gewerkschaen, Unterhaltung) gaben dem deutsch-russischen Verhältnis langsam einen Schein der Normalität. Stark beteiligten sich Vertreter der deutschen Linken, die unter russischer Schirmherrscha in Gemeindeselbstverwaltung regierten, wobei sie stets die Rolle der sowjetischen Armee als »Befreierin vom faschistischen Joch« unterstrichen. Niederträchtigkeiten, die Deutsche von den russischen Soldaten erlitten, begründete man mit Verbrechen, die Faschisten dem russischen Volk angetan hatten. Mit der Zeit kam es zu einer gewissen Annäherung der beiden nationalen Gruppen – sowohl offiziell als auch privat. Im russischen Soldatenklub (»Dom Fłota«) und im ehemaligen Kino »Urania« in der Ulica Kołłątaja (Maaßnerstraße) fanden sogar gemeinsame künstlerische Abende und Tanzveranstaltungen statt. Nach 50 Jahren erinnerte sich ein deutsches Ehepaar an die damalige Zeit sogar: »Wir waren dann glücklich…« Hier betrachten wir nun die Rolle, die die Polen in diesem nationalen Dreieck gespielt haben. Im Mittelpunkt soll dabei das deutschpolnische Verhältnis stehen, das nicht eindeutig war und sich im Laufe der Zeit veränderte.19 Die tragischen Vorfälle des Krieges hatten verursacht, dass sich der aus erlittenem Leid resultierende Hass mancher Polen gegenüber den einstigen deutschen Besatzern auf die zivilen deutschen Bewohner Swinemündes ausdehnte. Vor allem diese Abneigung war ursächlich für Versuche, die Deutschen, besonders beim ersten Kontakt, zu unterdrücken oder zu erniedrigen. Diese Abneigung verwandelte sich in der Regel in Gleichgültigkeit, im Laufe der Zeit auch in Mitleid und manchmal sogar in gegenseitige Sympathie zwischen den von grausamen Katastrophen getroffenen Menschen. Das Stereotyp eines Polen, der unschuldige Deutsche ausraubte, entstand durch damals zuziehende Plünderer, also einfache Kriminelle. Sie beriefen sich auf heldenhae Geschichten oder ihre Märtyrervergangenheit und 66 Dr. Józef Pluciński begingen Raubüberfälle gegen die deutsche und manchmal auch die polnische Bevölkerung. Es geschah auch, dass russische Soldaten die Deutschen vor solchen Überfällen schützten. Besonders o setzten sich die Russen für jene Deutschen ein, die durch die offiziellen polnischen Behörden zur Aussiedlung vorgesehen waren. Diese Interventionen bezogen sich nicht nur auf die in dem russischen Stützpunkt beschäigten Deutschen, sondern auch auf andere, deren Aussiedlung so verhindert wurde. Die Ansiedlungsbehörden berichteten sogar von Fällen, in denen Russen die zur Abreise bereit stehenden deutschen Bürger vom Sammelpunkt mit Gewalt abholten. Solche Ereignisse wurden als Begünstigung der Deutschen betrachtet und provozierten äußerst negative Reaktionen der Polen.20 Offizielle Proteste, die von hiesigen Behörden beim Oberkommando der Roten Armee eingelegt wurden, blieben in der Regel unbeantwortet. Wirksamer waren Interventionen bei den lokalen russischen Sicherheitsorganen NKWD oder GRU. Das war nicht ohne Berechtigung. Die beschriebenen Ereignisse erweckten Assoziationen zum Molotow-Ribbentrop-Pakt von 1939, vor allem bei Ansiedlern aus den Ostgebieten, die bereits Deportationen und sowjetische Lager hinter sich hatten. Das Verhalten der Russen brachte ihnen zuweilen auch im Alltag feindliche Reaktionen ein. O ließ man die russischen Zivilisten und Uniformierten in polnischen Geschäen bei der Bedienung aus und verspottete sie, während ihre Kinder von polnischen Altersgenossen isoliert und »Iwan« geschimp wurden. Solches Benehmen führte wiederum zu Ausschreitungen russischer Soldaten gegenüber polnischen Bürgern. Einen starken Widerhall fand die Ermordung eines polnischen Kleinhändlers, der seine Frau vor der Vergewaltigung von betrunkenen sowjetischen Matrosen schützen wollte. Vom Verhalten der Russen handelte sogar ein offizieller Appell der Stadtverwaltung an das Kommando des russischen Stützpunktes, dass die Soldaten auören sollten, auf Laternen zu schießen und zu randalieren. Von Swinemünde nach Świnoujście 67 Verlauf und Ergebnis der polnischen Ansiedlung 1945 bis 1952 – Versuch einer Zusammenfassung Die Besiedlung der Stadt Swinemünde durch die polnische Bevölkerung erfolgte praktisch bis Ende des Jahres 1948. Dieser Prozess verlief in den ersten Monaten nicht dynamisch. Erst mit dem Frühling 1946 wurde der Zustrom von polnischen Ansiedlern in die Stadt und in den Kreis etwas lebhaer. Lebten im Februar 1946 erst 1748 polnische Bürger in der Stadt, so waren es Ende Dezember desselben Jahres bereits 2245 Einwohner polnischer Nationalität. Der größte Zuwachs erfolgte 1947, als hier fast 2.000 neuen Ansiedler ankamen. 1948 hatte sich die Migration deutlich stabilisiert. Obwohl die Bevölkerungsdichte nur 20 Prozent des Standes von 1939 erreichte, war die Aufnahmekapazität der Stadt nach damaligen Kriterien praktisch aufgebraucht. Die Verwaltungsvorschrien, die die Ansiedlung im Grenzgebiet einschränkten, hatten eine hemmende Wirkung. Die erste Phase der Ansiedlung nach dem Krieg wurde laut offiziellen Statistiken mit 4 992 Personen abgeschlossen, die hier im Dezember 1948 wohnten. In den nächsten zwei Jahren wuchs diese Zahl geringfügig und erreichte 5 441 Personen und damit fast 21 Prozent des Standes von 1939. Dieser Zuwachs kann damit verbunden werden, dass in der Stadt Arbeiter ankamen, die für den Bau des Fischereikombinats angestellt wurden. Natürlich würde sich dieses Verhältnis bei Einrechnung der nicht genau zu beziffernden Anzahl von Deutschen und Russen zwar ändern, aber nicht bedeutend.21 Woher aber kamen die Ansiedler und wer waren sie? Was für eine Gesellscha haben sie gebildet? Ein wesentliches Merkmal war die Vielfältigkeit ihrer territorialen Abstammung. Fast 40 Prozent stammten aus den östlichen Gebieten des ehemaligen Polen. Sie waren u. a. Rückwanderer, die sowjetische Deportationen und Lager hinter sich hatten, Umsiedler aus den der UdSSR angeschlossenen Gebieten sowie Soldaten der in Russland formierten polnischen Armee, die als Militärsiedler in die Stadt kamen. Unter den Ansiedlern waren auch ehemalige Zwangsarbeiter, die Sklavenarbeit in der deutschen Landwirtscha, in Industriebetrieben oder in Arbeitslagern in Pommern geleistet hatten. Es kam vor, dass sie die Werkstät- 68 Dr. Józef Pluciński ten oder Bauernhöfe übernahmen, bei denen sie zuvor eingestellt waren. Eine zahlenmäßig starke Gruppe stellten auch die jungen Neusiedler dar, die freiwillig aus den übervölkerten Südostgebieten kamen. Junge, verzweifelte Menschen sahen hier eine Chance für die Zukun. Relativ zahlreich war die Gruppe der Warschauer, die ohne Chance auf Arbeitsplatz und Wohnung in der zerstörten Hauptstadt in diesem Gebiet einen neuen Lebensstart versuchten. Einige hatten auch Jahre entweder in der Polnischen Heimatarmee (AK) oder in anderen von den kommunistischen Behörden als »feindlicher Untergrund« bezeichneten konspirativen Formationen hinter sich. Sie flüchteten vor drohenden Repressionen hierher. Schließlich bestand dieses Mosaik auch aus Personen, die auf der Suche nach schnellem, nicht unbedingt ehrlichem Gewinn waren. Manche von ihnen blieben, ihrem ursprünglichen Vorhaben zuwider, hier und verschmolzen mit der Bevölkerung. Wie in vielen anderen Ortschaen der so genannten »wiedergewonnenen Gebiete« suchten auch hier diejenigen ein sicheres Asyl, die sich der Verantwortung für ihre Kriegsvergangenheit entzogen. Unter dieser Anklage wurden in Swinemünde u. a. ehemalige Kapos 22, Gestapo-Mitarbeiter und einige andere, die die »Deutsche Volksliste«23 unterschrieben hatten, verurteilt. Als 1948 auf dem rechten Swineufer der Bau der Fischereibasis begann, rekrutierte man für die Arbeiten hunderte junge Leute aus dem ganzen Land. Manche blieben hier für immer, ließen sich nieder und gründeten Familien. Viele von ihnen übernahm das neu entstandene Fischereikombinat als Arbeiter. Eine positive Auswirkung jener Mischung war, dass die Bewohner verschiedene Sitten und Kulturgewohnheiten aus ihren Heimatgebieten mitbrachten. In den nächsten Jahren entstand im Integrationsprozess eine Gesellscha, die unterschiedliche Bräuche akzeptierte und tolerant war. In demographischer Hinsicht war es ein positives Merkmal, dass die Swinemünder Bevölkerung der Nachkriegszeit biologisch jung war. Die größte Gruppe, fast 70 Prozent der Population, stellten Personen im Alter von 18 bis 55 Jahren, wobei Männer ein wenig überwogen. Das bedeutete, dass die Mehrheit der Bevölkerung im Produktivalter war. Bereits 1948 wurde das durch zahlreiche Ehe- Von Swinemünde nach Świnoujście 69 schließungen und einen Geburtenüberschuss bestätigt, der 46,1 pro 1 000 Bewohner betrug. Das war eine gute Prognose für die Zukun.24 1 Die hier abgedruckte Text ist keine direkte Übersetzung des auf Polnisch gehaltenen Vortrages des Autors. Es handelt sich um den sehr ähnlichen Beitrag, der zuerst veröffentlicht wurde in: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Hrsg.): Der Golm und die Tragödie von Swinemünde. Kriegsgräber als Wegweiser zwischen Vergangenheit und Zukun, Kamminke 2011, S. 353–372. 2 Vgl. Archiwum Państwowe Szczecin – Staatsarchiv Stettin (APS), UWS, Band 165. Berichte des Regierungsbevollmächtigten der Republik Polen aus dem Kreis Uznam-Wolin. 3 Vgl. ebd. Bericht für den 6.–17.10.1945. 4 Vgl. Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg, RL 2 II/840, Meldung des Luwaffenführungsstabes vom 14.3.1945, zitiert nach Helmut Schnatz: Der Luangriff auf Swinemünde. Dokumentation einer Tragödie, München 2004, S. 76. 5 Vgl. Jerzy Podralski: Gospodarka komunalna i mieszkaniowa w powiecie wolińskim w latach 1945–1970, in: Z dziejów Ziemi Wolińskiej, Szczecin 1973, S. 368. 6 Vgl. ebd., S. 377. 7 Vgl. Zdzisław Chmielewski: Handel i zaopatrzenie ludności powiatu wolińskiego w latach 1945–1970, in: Z dziejów (wie Anm. 5), S. 340–343. 8 Józef Orlicki: Partie polityczne w powiecie Wolin w latach 1945–48. Przegląd Zachodniopomorski 1969, S. 25–26 9 Ebd. 10 Vgl. Józef Orlicki: Powiat Wolin w latach 1945–48, in: Przegląd Zachodniopomorski 1970, S. 2. 11 Vgl. Chmielewski: Handel (wie Anm. 7), S. 345. 12 Vgl. Józef Szczodry: Gospodarka morska regionu wolińskiego, in: Z dziejów (wie Anm. 5), S. 269. 13 Vgl. Mieczysław Wójcik: Administracja i życie społeczno – polityczne w latach 1945–48, in: Z dziejów (wie Anm. 5), S. 234–237. 14 Vgl. Paweł Falkowski: Szkolnictwo i oświata w powiecie wolińskim w latach 1945– 70, in: Z dziejów (wie Anm. 5), S. 417–419. 15 Vgl. Kazimierz Kozłowski: Awans kulturalny Świnoujścia, Warszawa 1983, S. 27–32. 16 Vgl. Józef Pluciński: Kościoły, cmentarze, pomniki Świnoujścia, Świnoujście 2009, S. 22–24, 83–89 17 Vgl. Kazimierz Kozłowski: Rozwój powiatu wolińskiego 1945– 72 (Próba syntezy), in: Przegląd Zachodniopomorski 1977, Nr. 4, S. 75– 76. 18 Vgl. Andrzej Wroński: Wysiedlenie ludności niemieckiej ze Świnoujścia i byłego powiatu, in: Nowy Wyspiarz 2002, Nr. 31, 32. 19 Vgl. Günter Hähle: Swinemünde – Świnoujście. Stadt zwischen den Machtblöcken 1945 bis 2000, Solingen 2001, S. 24–32. Vgl. auch: Łodzią na ślub przez granicę. Wspomnienia Horsta i Rosemarie Tegge, in: Wyspiarz 1995, S. 6. 20 Vgl. APS, O. Międzyzdroje, Starostwo Powiatowe Wolińskie, sygn. 47. 21 Kazimierz Kozłowski: Zagospodarowanie powiatu wolińskiego 1945–48, Szczecin 1977. 22 Kapo war die Bezeichnung eines Funktionshälings in einem KZ in der NSZeit. Ein Kapo wurde zu einem Mitarbeiter der Lagerleitung und beaufsichtigte andere Hälinge. Der Ausdruck Kapo stammt aus dem Italienischen (il capo – das Haupt, der Chef ). 23 Die »Deutsche Volksliste« teilte die Bevölkerung in den von Deutschland im Zweiten Weltkrieg annektierten Teilen Polens nach rassistischen Kriterien in Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Rechten. Wer in die »Deutsche Volksliste« aufgenommen wurde, erhielt die deutsche Staatsbürgerscha. 24 Vgl. Magdalena Mazurkiewicz: Przemiany demograficzne powiatu wolińskiego w latach 1948–70, in: Z dziejów(wie Anm. 5), S. 222–226. Dr. Nils Köhler Gräber an der Grenze Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm Eigentlich ist der Golm ein Swinemünder Friedhof, eine Grenze trennt also seit 1945 die Gräber von ihrer Geschichte. Diese soll hier in kurzer Form wiedergegeben werden. Die Schilderungen in diesem Beitrag fassen die wichtigsten Fakten über die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm zusammen. Sie basieren auf mehreren Beiträgen in dem 2011 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. herausgegebenen Sammelband »Der Golm und die Tragödie von Swinemünde«. Dort sind alle Quellen nachzuvollziehen. Der Golm, in einem Naturschutzgebiet direkt an der Grenze zu Polen gelegen, ist mit seinen 69 Metern die höchste Erhebung auf der Insel Usedom. In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der einstige bronzezeitliche Burgwall durch die Gründung der preußischen Hafenstadt Swinemünde zu einem beliebten Ausflugsziel. Vor allem Einheimische trafen sich in »Onkel oms Hütte« auf dem Golm, an dessen Fuß sich seit 1876 ein Bahnhaltepunkt befand. Dr. Nils Köhler – 1971 in Springe am Deister geboren, Historiker, seit 2004 Leiter der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Kamminke. 72 Dr. Nils Köhler Ein Friedhof entsteht auf dem Golm Die furchtbaren Ereignisse des 2. Weltkrieges hinterließen in dieser idyllischen Landscha ihre Spuren. Der kleine »Ehrenfriedhof« und mehrere kleinere Erweiterungsflächen auf dem »Neuen Friedhof« an der Kaseburger Chaussee in Swinemünde waren im Sommer 1944 zu klein geworden, um dort die immer größere Zahl von Beisetzungen von Soldaten vorzunehmen, die in den Lazaretten der Stadt starben. Die Wahl für einen neuen großen Soldatenfriedhof fiel auf den Südhang des Golms, des rund 500 Meter südwestlich der Stadtgrenze gelegenen Hausberges der Swinemünder. Im Spätsommer 1944 begannen auf den vor allem mit Buchen bestandenen sandigen und trockenen, mithin für einen Friedhof gut geeigneten Hangflächen die vorbereitenden Rodungsarbeiten. Seitens der Standortverwaltung machte man sich auch Gedanken hinsichtlich einer würdigen Einweihung des »Neuen Ehrenfriedhofs Swinemünde«. In der Marinestadt Swinemünde schien die repräsentative Beisetzung einer fast kompletten U-Boot-Besatzung besonders geeignet. Im August war vor Swinemünde das am 4. Februar 1944 gesunkene Boot »U 854« gehoben worden. Da die Arbeiten auf dem Golm noch keine Beisetzungen erlaubten, fand auf dem Friedhof an der Kaseburger Chaussee am 2. September 1944 in Anwesenheit zahlreicher Angehöriger nur eine provisorische Beisetzung statt. Wenige Wochen später, im Oktober 1944 erfolgte dann die von der Marine feierlich begangene Umbettung der Besatzung auf den Golm. Die Reihengrabanlage der U-Boot-Besatzung auf dem Golm prägte bis in die Gegenwart den Namen dieses ersten – kleineren – Soldatenfeldes auf dem Golm: »Marinefeld«. Dieser Begriff ist, dies ergibt die Auswertung der Gräberlisten, irreführend. Auf diesem Feld befinden sich unter den 136 Männern, die dort im Oktober 1944 beigesetzt wurden, nur 38 Marineangehörige. Als dieses »Feld I« damit voll belegt war, wurden die Beisetzungen der Soldaten vermutlich schon ab dem 18. Oktober 1944, ebenfalls ohne Unterscheidung nach den verschiedenen Waffengattungen, auf dem benachbarten und später im Volksmund »Soldatenfeld« genannten, offiziell aber korrekt als »Feld II« bezeich- Gräber an der Grenze 73 neten, Areal fortgeführt. Während bis zum 23. Februar 1945 in Abständen weniger Tage Beisetzungen in o nicht allzu großer Zahl stattfanden, änderte sich diese Praxis danach. Nur drei große Beisetzungen gab es noch bis zum Ende der Aufzeichnung der offiziellen Gräberliste am 13. April 1945. Am 9. März, einem Freitag, beerdigte man 106 Soldaten, danach gab es erst wieder am 30. März, wieder einem Freitag, eine Trauerfeier, als man sage und schreibe 530 Mann beisetzte. Die nächste und letzte überlieferte große Zeremonie fand zwei Wochen später, am Freitag, den 13. April 1945, statt, als 189 Soldaten ihr Grab fanden. Auf dem Feld II wurden – dies ergibt die Auswertung der nach intensiven Recherchen des Volksbundes und der Deutschen Dienststelle in Berlin im Jahr 2009 vollständig rekonstruierten Gräberlisten für die beiden Soldatenfelder – bis zum 13. April 1945 insgesamt 1350 Angehörige der Wehrmacht, einige Mannschasdienstgrade der Waffen-SS und Volkssturmmänner beigesetzt. Zusammen mit den Toten von Feld I ergibt dies 1486 Einzelgräber auf den beiden »Soldatenfeldern«. Noch bis in die letzten Stunden des Zweiten Weltkrieges auf Usedom, also bis Anfang Mai, fanden weitere Beisetzungen von gefallenen Soldaten auf dem Golm statt. 56 weitere Namen sind nach dem Abbrechen der Liste des Gräberoffiziers in Swinemünde am 13. April noch registriert worden, diese Auflistung düre unvollständig sein. Wo exakt sich diese Gräber auf der Anlage befinden, konnte noch nicht ermittelt werden. Zeitzeugen berichten, dass die sowjetischen Behörden im Mai 1945 weitere geborgene deutsche Kriegstote auf dem Golm beisetzen ließen. Der Bombenangriff auf Swinemünde am 12. März 1945 Anfang März 1945 war Swinemünde mit Flüchtlingen und Soldaten überfüllt. Am östlichen Swineufer warteten kilometerlange Trecks auf die Überfahrt. Im Hafen lagen etliche voll besetzte Flüchtlingsschiffe aus Hinterpommern, West- und Ostpreußen. Auf dem Bahnhof standen überfüllte Lazarett- und Flüchtlingszüge zur Abfahrt bereit, als 661 amerikanische Bomber am Mittag des 12. März die Stadt mit ungeheurer Bombenlast in ein brennendes Inferno verwandelten. Der Angriff galt dem Hafen, der auch von der deutschen 74 Dr. Nils Köhler Kriegsmarine intensiv genutzt wurde. Der Tod tausender Zivilisten, darunter auch Zwangsarbeiter aus Polen und anderen Ländern, wurde von den Angreifern allerdings in Kauf genommen. Den Überlebenden bot sich ein grauenvolles Bild. Es blieb kaum Zeit für die Registrierung der Toten. Die Front war nahe und weitere Flüchtlinge strömten in die stark zerstörte Stadt. Angesichts der unverändert beengten Situation auf den beiden großen städtischen Friedhöfen und des Drucks, die Leichen rasch abtransportieren zu müssen, fiel die Wahl des zentralen Beisetzungsortes auf den Golm. Dort waren bereits größere Flächen südlich der beiden existierenden Soldatenfelder abgeholzt worden. So begannen unmittelbar Aushubarbeiten für Massengräber im zentralen Bereich des Südhangs des Golms (Feld IV), ferner entstand eine kleinere Fläche für die Beisetzung von identifizierten Swinemündern und Flüchtlingen in Einzelgräbern (Feld III). Zentraler Sammelplatz für die Bombenopfer waren die Grünflächen an den Tennisplätzen im westlichen Kurpark, von dort transportierten vor allem Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter auf Lastwagen und Pferdefuhrwerken die toten Menschen auf den Golm. 441 identifizierte Bombenopfer, vor allem Swinemünder, aber auch Flüchtlinge, setzte man auf Feld III in gekennzeichneten Einzelgräbern bei. Eine bis heute unbekannte Zahl von Opfern fand ihre letzte Ruhe in den Gruben der Massengräber. Unter den Namen der Bombenopfer auf dem Golm finden sich auch solche von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern aus Polen, Frankreich und den Niederlanden. Manches Opfer verblieb in Bombentrichtern und auf den Friedhöfen der Stadt. Für die vielen Toten der Flüchtlingstrecks, die am Ostufer der Swine auf die Überfahrt warteten, legte man Massengräber östlich des Flusses an, die heute nicht mehr existieren oder noch nicht genau lokalisiert werden konnten. Neben den zahlreichen nicht zu bergenden Personen unter den Trümmern seien schließlich noch die mindestens 570 Toten in der gesunkenen »Andros« genannt, von denen die meisten erst nach der Bergung des Schiffes im November 1948 in einem Massengrab im südlichen Bereich des Friedhofs an der Kaseburger Chaussee beigesetzt wurden. Das Grab Gräber an der Grenze 75 war schon 1958 eingeebnet und ist heute mit privaten Grabstellen überbettet. Neuere Forschungen ergaben, dass dem Luschlag zwischen 6 000 und 14 000 Menschen zum Opfer fielen, überwiegend Zivilisten. Die genaue Zahl der Opfer, von denen der größte Teil seine letzte Ruhestätte auf dem Golm fand, ist nicht zu rekonstruieren. Von dieser Größenordnung gingen übrigens auch die Überlebenden des Bombenangriffs beiderseits der innerdeutschen Grenze bis Mitte der 1960er Jahre aus. Erst danach tauchte erstmals die später immer wieder kolportierte Zahl 23000 auf. Diese Schätzung örtlicher Aktivisten bezog sich anfangs auf die Gesamtzahl der Kriegstoten auf den Inseln Usedom und Wollin. In das Gedenken auf dem Golm sollten all jene mit einbezogen werden. Doch im Laufe der 1970er Jahre verengte sich die Deutung der Zahl zunächst auf die Opfer des 12. März 1945 in Swinemünde, dann auf die Zahl der auf dem Golm ruhenden Menschen. Der Golm nach Kriegsende Nur einzelne Angehörige kümmerten sich in den ersten Nachkriegsjahren um die Gräber, da viele Überlebende als Flüchtlinge weiter nach Westen gezogen waren. Seit 1950 bemühten sich Vertreter der evangelischen Kirche um den in der Zwischenzeit stark verwilderten Friedhof und rangen mit regionalen staatlichen Stellen der DDR um eine angemessene Form des Gedenkens auf dem Golm und um eine würdige Gestaltung der Anlage. Die 1952/53 von dem Bansiner Bildhauer Rudolf Leptien angefertigte Skulptur »Die Frierende« dure nicht aufgestellt werden, weil die künstlerische Aussage nicht der Linie der Partei entsprach. Erst 1984 fand die Plastik des schon 1953 nach Westberlin geflohenen Künstlers durch eine spontane private Initiative ihren Platz auf dem Golm. »Unbekannte Täter«, so die offizielle Verlautbarung, sägten im Frühjahr 1954 ein kurz zuvor auf kirchliche Initiative installiertes 13 Meter hohes Holzkreuz ab und zerstörten es. Ende der 1960er Jahre ließ der Rat des Kreises Wolgast die gesamte Kriegsgräberstätte mit den vier Gräberfeldern als weiträu- 76 Dr. Nils Köhler mige Rasenfläche ohne christliche Symbolik einheitlich neu gestalten. Personen, deren Angehörige auf dem Golm lagen, wurden schrilich über die Maßnahmen informiert. Dies blieb nicht ohne Widerstand auf Seiten der Betroffenen. Am 7. Juni 1969 intervenierte beispielsweise ein Diplomingenieur aus Schmalkalden, er gehe fest davon aus, dass die Vereinbarung, die zu einem vorherigen Zeitpunkt mit dem Rat der Gemeinde getroffen wurde, eingehalten werde und die Gräberreihe, in der sich auch das Grab seines Bruders befand, im Rahmen eines Gesamtplanes erhalten bliebe. Schreiben wie dieses waren ebenso vergeblich wie die Vorschläge des Demminer Superintendenten der evangelischen Kirche Dr. Herbert Achterberg. Zwischenzeitlich auf Betreiben Achterbergs aufgestellte Granitkreuze und Namensteine ließ man im Sommer 1969 beseitigen, die verbliebenen gepflegten und gekennzeichneten Einzelgräber einebnen und die Abgrenzungen zwischen den vier Friedhöfen entfernen. Für die Stelle, an der einst das Kreuz gestanden hatte, gestaltete der Rostocker Künstler Wolfgang Eckardt im staatlichen Aurag einen zweigeteilten Rundbau aus Beton als zentralen Punkt der Anlage und »Mahnmal gegen Krieg und Faschismus«. Der 1973 fertig gestellte Bau setzt bewusst einen Kontrast in der lieblichen Landscha und will ausdrücken, dass alle Kriegstoten – Soldaten und Zivilisten – hier auf dem Golm vereint sind. Das Denkmal mit dem mühsamen Aufstieg über zwölf Betonstufen, die für die Jahre der NS-Herrscha stehen, blieb unvollendet. Ein auf der Innenseite geplantes Relief kam nicht zur Ausführung. Die Worte Johannes R. Bechers »Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint« fordern uns auf, Gewalt und Kriege zu verhindern. Neue Perspektiven für den Golm seit 1990 Die am 12. März 1992 von einigen Kamminkern und dem Zirchower Pastorenehepaar Simon gegründete Interessengemeinscha Gedenkstätte Golm e.V. kümmerte sich nach der politischen Wende um den Fortbestand der Gedenkstätte und setzte frühere Gestaltungsideen anlässlich des 50. Jahrestages der Zerstörung Swinemündes um. Am Gräber an der Grenze 77 Wegeaufgang weist nun ein fünf Meter hohes Holzkreuz auf die Gedenkstätte hin und mahnt in Sichtweite der polnischen Grenze zur Versöhnung über Gräber und Grenzen hinweg. Symbolkreuzgruppen aus Granit und Holz und Namenstafeln mit inzwischen über 2000 Namen erinnern an die Genannten, aber ebenso an die vielen unbekannten Kriegstoten, die hier, in Gräbern und Massengräbern in der Umgebung und unter den Trümmern der Stadt Swinemünde ruhen. Am 1. März 2000 ist die größte Kriegsgräberstätte des Landes Mecklenburg-Vorpommern in die Trägerscha des Volksbundes übergegangen, der damit die Pflege und Erhaltung dieses Friedhofes übernommen hat. Im 2001 errichteten Informationsgebäude, das von März bis November geöffnet ist, informiert eine Dauerausstellung die Besucher. Jährlich führt der Volksbund am 12. März und am Volkstrauertag Gedenkstunden auf dem Golm durch. Am 12. März 2005 eröffnete der Volksbund die nur 400 Meter entfernte Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm in Kamminke, die auch der 2006 aufgelösten Interessengemeinscha ein zentrales Anliegen war, und nun deren Aufgaben weiterführt. Sie steht vor allem für Schulprojekte und internationale Jugendbegegnungen offen. Auch Vereine und Institutionen wie Kirchen, die Bundeswehr oder Universitäten nutzen die Begegnungsstätte für Seminare im Rahmen der Jugend- und Erwachsenenbildung. Führungen über den Golm für Besuchergruppen werden nach Voranmeldung angeboten. Der Volksbund sammelt Materialien zur Geschichte der Kriegsgräberstätte. Auch Angehörige werden betreut und werden als Zeitzeugen in die pädagogische Arbeit eingebunden. Im April 2007 entstand im Süden der Insel Usedom an der B110 ein erster Grenzübergang für nicht-motorisierte Ausflügler. Seit Weihnachten 2007 rollt der Verkehr dort ungehindert. Seit dem Frühjahr 2008 zunächst provisorisch, ab Juli 2010 nun durch eine neue dauerhae Holzbrücke über den Toranal ist der Golm auch für Besucher aus Swinemünde einfach zu erreichen. Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und der Stiung Gedenken und Frieden war es dem Volksbund möglich, zum Volkstrauertag 2010 den umfangreichen Sammelband »Der Golm und die Tragödie von Swinemünde. Kriegsgräber als Wegweiser zwischen Vergangenheit und Zukun« herauszugeben, der den aktuellen Forschungsstand zum Golm abbildet. Renommierte deutsche und polnische Historiker konnten gewonnen werden, gemeinsam mit Heimatforschern und Experten aus der Region all jene Fragestellungen zu beleuchten, die die Besucher der Kriegsgräber auf dem Golm beschäigen. Tagungsprogramm Zwischen Usedom und Uznam Geschichte, Gegenwart und Perspektiven einer Grenze Moderation: Andrzej Kotula (Vorstand des deutsch-polnischen Journalistenclubs, Szczecin) und Prof. Dr. Jörg Hackmann (Historiker, Universität Szczecin) Vorträge: jeweils 45 Minuten, anschl. Diskussion Freitag, 14. Oktober 2011 15.00 Uhr – Begrüßung, Eröffnung der Tagung Dr. Uwe Schröder, Historiker und Direktor des Pommerschen Landesmuseums und Dr. Nils Köhler, Historiker und Leiter der JBS Golm 15.30 Uhr – Vortrag Die Oder-Neiße-Grenze in den Planungen der Alliierten bis zum Potsdamer Abkommen Prof. Kazimierz Wóycicki, Universität Warschau 17.00 Uhr – Vortrag Der Kreis Usedom-Wollin von der Kriegsendphase bis zu seiner Auflösung im Oktober 1945 Dr. Dirk Schleinert, Landeshauptarchiv Magdeburg 19.30 Uhr – Öffentlicher Abendvortrag Die Entstehung der Grenze auf der Insel Usedom 1945 bis 1951 Bernd Aischmann, Journalist, Crivitz-Basthorst 80 Tagungsprogramm Samstag, 15. Oktober 2011 9.00 Uhr – Vortrag Von Swinemünde nach Świnoujście Die Swinemünder Gesellscha in den Jahren 1945 bis 1951 Dr. Józef Pluciński, Historiker, Świnoujście 11.00 Uhr – Spaziergang Gräber an der Grenze Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm Führung: Dr. Nils Köhler, Kamminke 14.00 Uhr – Vortrag Verhältnis DDR – Volksrepublik Polen mit Auswirkungen auf die Grenzregion Dr. Tomasz Ślepowroński, Universität Szczecin 15.45 Uhr – Vortrag Alltagsleben auf Uznam und Wolin in der Zeit der Volksrepublik Polen Britta Wuttke, Autorin, Berlin 17.00 Uhr – Vortrag Aktuelle persönliche Erfahrungen mit der Grenze im polnischen Teil der Insel Michał Barkas, Journalist, Świnoujście 19.30 Uhr – Film Border Speaking: Von der Adria bis zur Ostsee Entlang der ehemaligen innereuropäischen Grenze 2009, 69 min, dt. Fassung mit pl. UT, Regie: Nicolas Pannetier & Simon Brunel Zwischen Usedom und Uznam 81 Sonntag, 16. Oktober 2011 9.00 Uhr – Morgenspaziergang Grenzrealitäten im Süden der Insel Usedom zwischen 1951 und der Gegenwart Gerhard Adler, Korswandt/Świecko, »Zeitzeuge« der Bundespolizei 11.00 Uhr – Podiumsdiskussion Gegenwart und Zukunft und Visionen der Grenzregion Usedom-Wollin / Uznam-Wolin Teilnehmer: Dariusz Wojcieszek (Stadtsekretär Świnoujście), Matthias Lietz (Bundestagsabgeordneter), Dr. Günther Jikeli (Kreistagsabgeordneter, Aktionsbündnis Karniner Brücke) Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Eine Kurzdarstellung Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Aurag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen, er unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge und fördert die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten. Heute hat der Volksbund etwa 500 000 aktive Förderer sowie über eine Million Gelegenheitsspender und Interessenten. Mit ihren Beiträgen und Spenden sowie den Erträgen aus der Haus- und Straßensammlung, die einmal im Jahr stattfindet, finanziert der Volksbund zu fast 80 Prozent seine Arbeit. Den Rest decken öffentliche Mittel des Bundes und der Länder. Gegründet wurde die gemeinnützige Organisation am 16. Dezember 1919 – aus der Not heraus. Die noch junge Reichsregierung war weder politisch noch wirtschalich in der Lage, sich um die Gräber der Gefallenen zu kümmern. Dieser Aufgabe widmete sich fortan der Volksbund, der sich als eine vom ganzen Volk getragene Bürgerinitiative verstand. Bis Anfang der dreißiger Jahre baute der Volksbund zahlreiche Kriegsgräberstätten aus. Ab 1933 unterwarf sich die Führung des Volksbundes aus eigenem Antrieb der Gleichschaltungspolitik der NS-Regierung. Die Errichtung von Soldatenfriedhöfen des Zweiten Weltkrieges übernahm der Gräberdienst der Wehrmacht. Erst 1946 konnte der Volksbund seine humanitäre Tätigkeit wieder aufnehmen. In kurzer Zeit gelang es, über 400 Kriegsgräberstätten in Deutschland anzulegen. 1954 beauragte die Bundesregierung den Volksbund mit der Aufgabe, die deutschen Soldatengräber im 84 Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Ausland zu suchen, zu sichern und zu pflegen. Im Rahmen von bilateralen Vereinbarungen erfüllt der Volksbund seine Aufgabe in Europa und Nordafrika. In seiner Obhut befinden sich heute 824 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten mit etwa 2,4 Millionen Kriegstoten. Mehr als 9000 ehrenamtliche und 582 hauptamtliche Mitarbeiter/innen erfüllen heute die vielfältigen Aufgaben der Organisation. Nach der politischen Wende in Osteuropa nahm der Volksbund seine Arbeit auch in den Staaten des einstigen Ostblocks auf, wo im Zweiten Weltkrieg etwa drei Millionen deutsche Soldaten ums Leben kamen, d. h. mehr als doppelt so viele, wie auf den Kriegsgräberstätten im Westen ruhen. Diese Aufgabe stellt den Volksbund vor immense Schwierigkeiten: Viele der über hunderttausend Grablagen sind nur schwer auffindbar, zerstört, überbaut oder geplündert. Trotzdem richtete der Volksbund während der letzten Jahre über 300 Friedhöfe des Zweiten Weltkrieges und 190 Anlagen aus dem Ersten Weltkrieg in Ost-, Mittel- und Südosteuropa wieder her oder legte sie neu an. Dazu zählen 54 zentrale Sammelfriedhöfe. Etwa 673000 Kriegstote wurden umgebettet. Zur langfristigen Sicherung seiner Arbeit hat der Volksbund 2001 die Stiung »Gedenken und Frieden« gegründet. Mit der Anlage und Erhaltung der Friedhöfe bewahrt der Volksbund das Gedenken an die Kriegstoten. Die riesigen Gräberfelder erinnern die Lebenden an die Vergangenheit und konfrontieren sie mit den Folgen von Krieg und Gewalt. Zu diesem Zweck vermittelt der Volksbund unter anderem Fahrten zu den Kriegsgräbern, veranstaltet nationale und internationale Jugendlager zur Pflege von Soldatenfriedhöfen und informiert in Schulen und Schulfreizeiten. Das Leitwort lautet »Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden«. Außerdem hat er in der Nähe von vier Friedhöfen in Belgien, in den Niederlanden, in Frankreich und auf der Insel Usedom Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten errichtet, wo Schul- und Jugendgruppen ideale Rahmenbedingungen für friedenspädagogische Projekte vorfinden. Bundeswehrsoldaten und Reservisten unterstützten den Volksbund durch Arbeitseinsätze auf in- und ausländischen Kriegsgräber- Eine Kurzdarstellung 85 stätten, bei der Organisation der Workcamps, bei Gedenkveranstaltungen sowie der Haus- und Straßensammlung. Der Volkstrauertag, der jedes Jahr im November vom Volksbund bundesweit ausgerichtet und unter großer Anteilnahme der wichtigen politischen und gesellschalichen Institutionen und der Bevölkerung begangen wird, ist ein Tag des Gedenkens und der Mahnung zum Frieden. Schirmherr des Volksbundes ist der Bundespräsident. Abbildungen Eine Planzeichnung zum zukünigen Grenzverlauf (Ausschnitt) aus der Spätphase der Verhandlungen zwischen der DDR und Polen. Zusätzlich eingefügt als gestrichelte Linie ist in dieser Wiedergabe die von 1945 bis Juni 1951 praktizierte Demarkationslinie. (Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Bestand MfAAA-10040, Blatt 112; graphische Bearbeitung: Klaus Utpatel) Abbildungen 87 Briefmarke der Post der DDR, ausgegeben im April 1951 und gültig bis Januar 1953. Gezeigt werden Wilhelm Pieck (DDR) und Bolesław Bierut (VR Polen) als Repräsentanten des Görlitzer Abkommens von 1950. Dessen Ergebnis hieß nach damaliger Sprachregelung die »Oder-Neiße-Friedensgrenze«. Die Briefmarke gibt jedoch ein falsches Bild der Realität. Es wird nicht der tatsächliche, von der Oder – zum Nachteil der DDR – abweichende Grenzverlauf dargelegt: Das Vorland Stettins längs einer Linie von Neuwarp (am Stettiner Haff ) über Rosow (nahe der West-Oder) war bereits seit September 1945 von Deutschland abgetrennt – im Widerspruch zum Potsdamer Protokoll. Und dass die Insel Usedom geteilt wurde, inzwischen sogar mit neuen Zugeständnissen von DDR-Seite, wird nicht gezeigt. (Sammlung Utpatel) 88 Abbildungen Diese laienhae Skizze aus dem Jahr 1953 hat zwar etliche Fehler, aber: Soweit es das Gebiet der Chaussee zwischen Swinemünde und Ahlbeck betri, gibt sie eine im Prinzip richtige Darstellung der 1951 erfolgten Westverschiebung der Grenze. Über den Bereich »Wasserwerk« hatte der Zeichner der Zeitschri der Vertriebenen aus dem Kreis Usedom-Wollin »Heimatglocken in der Fremde« (Lütjenburg /Ostholstein, Ausgabe 36) offensichtlich keine Kenntnis. Genauere Informationen konnten sich nur langsam verbreiten. (Sammlung Utpatel) Ilustracje 87 Szkic amatorski z 1953 roku zawiera kilka błędόw, ale jeżeli chodzi o obszar drogi pomiędzy Ahlbeckiem a Świnoujściem, to szkic oddaje w zasadzie prawidłowy obraz dokonanego przesunięcia granicy na zachόd w 1951r. Jeżeli chodzi o obszar, gdzie znajdują się »wodociągi«, to kreślarz czasopisma »Heimatglocken in der Fremde« (Lütjenburg /Ostholstein, Ausgabe 36) nie posiadał na ten temat najwyraźniej żadnej wiedzy. Szczegόłowe informacje rozpowszechniały się bardzo powoli. (fot. Archiwum K. Utpatel) 86 V Ilustracje Znaczek pocztowy NRD, wprowadzony do obiegu w latach od kwietnia 1951 do stycznia 1953, przedstawia reprezentantόw Układu Zgorzeleckiego z 1950 r. Wilhelma Piecka (NRD) i Bolesława Bieruta (PRL), ktόrego rezultatem było ustalenie granicy zwanej »Pokojową granicą na Odrze i Nysie«. Znaczek przedstawia jednak fałszywy obraz rzeczywistości na niekorzyść NRD, a linia granicy od Odry przedstawiona jest rozbieżnie. Już od września 1945 r. linia graniczna oddzielająca Niemcy przebiegała od Nowego Warpna (nad Zalewem Szczecińskim) do Rosow (w pobliżu Odry Zachodniej), tym samym była w sprzeczności z protokołem poczdamskim, a sam fakt, że w międzyczasie wraz z nawet nowymi ustępstwami ze strony NRD, wyspa Uznam była już podzielona, to znaczek tego faktu nie uwzględniał. (fot. Archiwum K. Utpatel) m 85 Ilustracje Fragment mapy wytyczenia przyszłej granicy pomiędzy Polską a NRD w końcowej fazie porozumień. Oprόcz tego naniesiono na mapie przerywaną linię demarkacyjną uznawaną w latach od 1945 do czerwca 1951r. (Archiwum Polityczne Ministerstwa Spraw Zagranicznych, zbiόr MfAA-A-10040, str. 112; opracowanie graficzne: Klaus Utpatel) Grobami Wojennymi 83 Żołnierze Bundeswehry i rezerwiści wpierają Związek poprzez pracę na krajowych i zagranicznych cmentarzach wojennych, przy organizacji obozów młodzieżowych i uroczystościach upamiętniających, jak też przy zbiórkach domowych i ulicznych. Dzień Pamięci Narodowej, który corocznie w listopadzie organizowany jest przez Związek przy szerokim udziale najważniejszych instytucji politycznych, społecznych, jak również i społeczeństwa, jest dniem pamięci i nawoływania do Pokoju. Patronat nad Niemieckim Związkiem Ludowym Opieki nad Grobami Wojennymi sprawuje Prezydent Niemiec. 82 Niemiecki Związek Ludowy Opieki nad cił Związkowi odnalezienie, zabezpieczenie i pielęgnację grobów żołnierzy niemieckich poza granicami kraju. W ramach bilateralnych porozumień Związek spełnia swoje zadania w Europie i Afryce Północnej. Pod jego opieką znajdują się obecnie 824 cmentarze wojenne w 45 państwach, na których pochowano ok. 2,4 milionów poległych żołnierzy. Liczne zadania organizacji realizuje ponad 9 000 pracowników honorowych oraz 582 pracowników etatowych. Po przełomie politycznym w Europie Wschodniej Związek mógł rozpocząć swoją działalność również w państwach dawnego Bloku Wschodniego, gdzie w czasie II wojny światowej poległo ok. 3 milionów żołnierzy niemieckich, tj. dwa razy więcej niż pochowanych na cmentarzach wojennych na Zachodzie. Realizacja tego zadania stawia przed Związkiem ogromne trudności: wiele z setek tysięcy mogił bardzo trudno odnaleźć, są zniszczone, zabudowane bądź splądrowane. Mimo tego udało się w ostatnich latach odbudować lub zbudować ponad 300 cmentarzy z II wojny światowej oraz 190 cmentarzy z I wojny światowej w Europie Wschodniej, Środkowej i Południowej. Do tego zalicza są 54 centralne cmentarze zbiorowe. Ekshumowano ok. 673 000 szczątków żołnierzy niemieckich. W celu długoterminowego zabezpieczenia swojej działalności w 2001r. Związek założył Fundację »Pamięć i Pokój«. Zakładając i utrzymując te cmentarze Związek pragnie zachować pamięć o ofiarach wojny. Ogromne kwatery i cmentarze wojenne przypominają żyjącym o przeszłości i konfrontują ich ze skutkami wojen i przemocy. W tym celu Związek organizuje m. in. wyjazdy na cmentarze wojenne, krajowe i międzynarodowe obozy młodzieżowe mające za zadanie opiekę nad cmentarzami wojennymi i prowadzi działalność informacyjną w szkołach i ośrodkach młodzieżowych. Hasłem przewodnim tego działania jest »Pojednanie ponad Grobami – Praca dla Pokoju«. Poza tym Związek utworzył przy 4 cmentarzach Młodzieżowe Ośrodki Spotkań, gdzie grupy młodzieży znajdują idealne warunki do pedagogicznych projektów pracy dla Pokoju. Niemiecki Związek Ludowy Opieki nad Grobami Wojennymi Niemiecki Związek Ludowy Opieki nad Grobami Wojennymi jest organizacją humanitarną. Działając na zlecenie rządu federalnego Związek ten poświęca się zadaniom mającym na celu odnajdowanie niemieckich grobów wojennych za granicą, jak i ich utrzymanie oraz pielęgnację. W tym zakresie opiekuje się rodzinami ofiar wojennych, jest doradcą zarówno dla firm państwowych, jak i prywatnych, wspiera współpracę międzynarodową na płaszczyźnie opieki nad grobami wojennymi i organizuje spotkania młodych ludzi na cmentarzach wojennych. Związek zrzesza dzisiaj 500 000 aktywnych członków i ofiarodawców jak też ponad milion ofiarodawców okazjonalnych i przyjaciół pracy Związku. Ok. 80% działalności Związku finansowane jest ze składek i darów, jak i dochodów pochodzących z kwest ulicznych, które odbywają się co roku. Resztę pokrywają publiczne środki federalne oraz krajów związkowych. Ta organizacja użyteczności publicznej została założona 16 grudnia 1919- z zaistniałej potrzeby. Ówczesny młody rząd państwowy nie był w stanie ze względów politycznych ani gospodarczych troszczyć się o groby poległych żołnierzy. Sprawie tej poświęcił się od tego momentu Związek, traktowany jako inicjatywa obywatelska realizowana przez cały naród. Do początku lat trzydziestych udało się mu zbudować wiele cmentarzy wojennych. Od roku 1933 kierownictwo Związku z własnej inicjatywy przyjęło narodowosocjalistyczną ideologię rządu Niemiec. Budowę cmentarzy dla żołnierzy poległych w czasie II wojny światowej przejęło Biuro Wehrmachtu ds. Opieki nad Grobami. Dopiero w roku 1946 Związek mógł wznowić swoją działalność humanitarną. W krótkim czasie udało się zbudować w Niemczech ponad 400 cmentarzy wojennych. W roku 1954 Rząd Federalny zle- Między Usedom i Uznam 79 Niedziela, 16 październik 2011 9.00 Godz. – Poranny spacer Rzeczywistość przygraniczna na południu wyspy Uznam od 1951r. do teraźniejszości Gerhard Adler, Korswandt /Świecko, »świadek« policji federalnej 11.00 Godz. – Dyskusja na podium Przeszłość, przyszłość i wizje regionu przygranicznego Usedom-Wollin / Uznam-Wolin Uczestnicy: Dariusz Wojcieszek (Sekretarz Miasta Świnoujście), Matthias Lietz (poseł Bundestagu), dr Günther Jikeli (poseł Rady Powiatu, Koalicja na rzecz mostu Karnin) 78 Program Sobota, 15 październik 2011 9.00 Godz. – Wykład Od Swinemünde do Świnoujścia społeczność Świnoujścia w latach 1945–1951 dr Józef Pluciński, historyk, Świnoujście 11.00 Godz. – Poranny spacer Groby przy granicy Cmentarz Wojenny i Miejsce Pamięci Golm prowadzenie: dr Nils Köhler, Kamminke 14.00 Godz. – Wykład Stosunki NRD – Polska Rzeczpospolita Ludowa i ich następstwa w regionie przygranicznym dr Tomasz Ślepowroński, Uniwersytet Szczecin 15.45 Godz. – Wykład Codzienność na Uznamie i Wolinie w czasie Polskiej Rzeczpospolitej Ludowej Britta Wuttke, autorka, Berlin 17.00 Godz. – Wykład Aktualne osobiste doświadczenia z granicą na terenie polskiej części wyspy Michał Barkas, dziennikarz, Świnoujście 19.30 Godz. – Film Border Speaking: od Adriatyku aż do Morza Bałtyckiego wzdłuż byłej wewnątrzeuropejskiej granicy 2009, 69 min, niem. wersja z pol. tłumaczeniem, reżyseria: Nicolas Pannetier & Simon Brunel Program Między Usedom i Uznam Historia, przeszłość i perspektywy granicy Prowadzenie: Andrzej Kotula (Zarząd Niemiecko-Polskiego Klubu Dziennikarzy, Szczecin) i prof. dr Jörg Hackmann (Historyk, Uniwersytet Szczeciński) Wykłady: każdy po 45 minut, następnie dyskusja Piątek, 14 październik 2011 15.00 Godz. – powitanie, otwarcie konferencji dr Uwe Schröder, Pomorskie Muzeum Krajowe i dr Nils Köhler, historyk i dyrektor JBS Golm 15.30 Godz. – Wykład Granica Odra-Nysa w planach aliantόw aż do Układu Poczdamskiego prof. Kazimierz Wóycicki, Uniwersytet Warszawski 17.00 Godz. – Wykład Powiat Uznam-Wolin od fazy końcowej wojny aż do jego rozwiązania w październiku 1945 dr Dirk Schleinert, Główne Archiwum Krajowe Magdeburg 19.30 Godz. – Publiczny wykład wieczorny Powstanie granicy na wyspie Uznam 1945 do 1951 Bernd Aischmann, dziennikarz, Crivitz-Basthorst pierw prowizorycznie, a od lipca 2010 r. dzięki na stałe zamontowanemu na kanale torfowym mostku z drewna, cmentarz Golm jest łatwiej dostępny również dla gości ze Świnoujścia. Przy wsparciu Krajowej Centrali ds. Edukacji Politycznej w Meklenburgii-Pomorzu Przednim, a także Fundacji Pamięć i Pokój udało się Ludowemu Związkowi wydać w 2010 r. obszerny zbiór: »Golm i tragedia Świnoujścia. Cmentarze wojenne jako drogowskazy między przeszłością a przyszłością.«, który przedstawia aktualny stan badań dotyczący Golm. W książce renomowani niemieccy i polscy historycy wspólnie z ekspertami z regionu wyjaśniali zagadnienia, które od dawna zaprzątają myśli zwiedzających cmentarz wojenny na Golmie. Groby przy granicy 75 Pamięci Golm. Z okazji 50-tej rocznicy zniszczenia Świnoujścia towarzystwu udało się zrealizować wcześniejsze projekty zagospodarowania cmentarza. Przy wejściu na miejsce pamięci stoi 5-metrowy drewniany krzyż, który wzywa do pojednania nad grobami i granicą widoczną z wejścia na cmentarz. Symboliczne grupy krzyży z granitu i drewna, a także tablice z nazwiskami ponad 2000 osób przypominają o znanych i nieznanych ofiarach wojny wydobytych z gruzów miasta Świnoujścia i okolic, które spoczywają tutaj w pojedyńczych grobach i mogiłach zbiorowych. 1 marca 2000 r. ten największy cmentarz wojenny w Meklenburgii-Pomorzu Przednim został przekazany pod opiekę Niemieckiego Związku Ludowego Opieki nad Grobami Wojennymi. Tym samym na Związku spoczywa odpowiedzialność za jego utrzymanie i pielęgnajcę. W wybudowanym w 2001 r. pawilonie informacyjnym, otwartym dla zwiedzających od marca do listopada, znajduje się wystawa poświęcona historii cmentarza. Co roku, w dniu 12 marca i w Dniu Żałoby Narodowej, Ludowy Związek organizuje dwie wielkie uroczystości na Golmie. 12 marca 2005 r. Ludowy Związek otworzył w Kamminke Ośrodek Kształceń i Spotkań Młodzieży Golm. W tym samym roku Towarzystwo Opieki Miejsca Pamięci Golm zakończyło swoją działalność, a powstanie ośrodka w Kamminke było jednym z głównych celów towarzystwa. Ośrodek po rozwiązaniu towarzystwa przejął jego obowiązki. Przeprowadzane są tu projekty szkolne i międzynarodowe spotkania młodzieży. Stowarzyszenia i instytucje takie jak Kościół, Bundeswera czy uniwersytety organizują w ośrodku seminaria w ramach edukacji młodzieży i osób dorosłych. Po wcześniejszym zgłoszeniu, grupom goszczącym oferowane jest zwiedzanie cmentarza. Ludowy Związek gromadzi materiały dotyczące historii cmentarza wojennego. Rodziny pochowanych na cmentarzu osób otoczone są opieką, biorą także udział w zajęciach pedagogicznych jako świadkowie tamtych czasów. W kwietniu 2007 r. na południu wyspy Uznam przy drodze krajowej B110 powstało pierwsze przejście graniczne dla niezmotoryzowanych wycieczkowiczów. Od Świąt Bożego Narodzenia 2007 r. ruch przygraniczny przebiega bez zakłóceń. Od wiosny 2008 r. naj- 74 dr Nils Köhler Kościół na cmentarzu 13 metrowy drewniany krzyż. Pod koniec lat 60-tych Rada okręgu Wolgast nakazała na nowo zaprojektować całkowitą powierzchnię cmentarza wojennego z jego czterema sektorami, tak aby miała ona jednolity wygląd, pozbawiony chrześcijańskich symboli i pokryty trawą. Osoby, których krewni spoczywali na Golmie zostali pisemnie powiadomieni o tym przedsięwzięciu. Nie obyło się bez protestu osób bezpośrednio tym dotkniętych. Przykładem tego była interwencja dyplomowanego inżyniera z Schmalkalden z dnia 7 czerwca 1969 r., który zakładał, że zawarta wcześniej przez niego umowa z Radą Gminy zostanie dotrzymana i rząd grobów, na którym znajdował się grób jego brata, w ramach planu całkowitego zagospodarowania zostanie zachowany. Wysyłanie pism takie jak to były daremne, tak samo jak propozycje superintendenta kościoła ewangelickiego z Demmin dr Herberta Achterberga. W międzyczasie postawione na cmentarzu z inicjatywy Achterberga granitowe krzyże i pozostałe zadbane i oznakowane nagrobki latem 1969 r. zrównano z ziemią, a ogrodzenie pomiędzy sektorami usunięte. Na miejscu, gdzie kiedyś stał 13 metrowy krzyż, postawiono betonową 2częściową rotundę, jako centralny punkt objektu, będący jednocześnie »Pomnikiem przeciw wojnie i faszyzmowi«. Rotunda na państwowe zlecenie została wykonana przez artystę z Rostocku Wolfganga Eckardta. Ta w 1973 r. wykonana budowla świadomie kontrastuje z krajobrazem i jest wyrazem opinii, że wszystkie ofiary wojny – żołnierze i cywile – tutaj na Golmie są zjednoczeni. Pomnik i wejście do pomnika składające się z 12-stu betonowych schodów symbolizujących lata panowania narodowego socjalizmu nie został ukończony. Zaplanowana na jedną z wewnętrznych ścian rotundy płaskorzeźba nie została tam umieszczona. Słowa Johannesa R. Bechera »Oby już nigdy żadna matka nie opłakiwała swego syna« wzywają nas do refleksji nad wojną i przemocą. Nowe perspektywy dla Golm od 1990 r. Po przemianach politycznych o zachowanie cmentarza troszczyło się założone 12 marca 1992 r. przez małżeństwo pastorów Simon z Zirchow i kilku mieszkańców Kamminke Towarzystwo Opieki Miejsca Groby przy granicy 73 dopiero po wydobyciu wraku w listopadzie 1948 r. Mogiła ta w roku 1958 została zrównana z ziemią, a obecnie na tym miejscu znajdują się prywatne kwatery z grobami. Najnowsze badania wykazują, że nawet od 6 000 do 14 000 ludzi mogło paść ofiarą nalotu bombowego, była to przeważnie ludność cywilna. Dokładną liczbę ofiar, z których większa część znalazła miejsce spoczynku na Golmie, nie da sie oszacować. Do połowy lat 60-tych z takim założeniem liczby ofiar wychodzili także żyjący świadkowie nalotu bombowego po obu stronach granicy między dwoma państwami niemieckimi (RFN i NRD). Dopiero potem pojawiła się wciąż rozpowszechniana liczba 23000 ofiar. Te oszacowania miejscowych aktywistów odnosiły się początkowo do ogólnej liczby ofiar wojny z wysp Uznam i Wolin. Przy upamiętnianiu na Golmie miały być uwzględnione wszystkie ofiary wojny z obydwu wysp. Jednak z biegiem lat 70-tych znaczenie tej liczby zawężyło się najpierw do wszystkich ofiar z dnia 12 marca 1945 roku w Świnoujściu, później do liczby ludzi faktycznie spoczywających na Golmie. Golm po zakończeniu wojny W pierwszych latach po zakończeniu wojny tylko nieliczni krewni troszczyli się o groby, ponieważ znaczna część osób, które przeżyły, jako uchodźcy udawali się na zachód. Od roku 1950 opiekę nad w międzyczasie zaniedbanym cmentarzem objęli przedstawiciele kościoła ewangelickiego, którzy jednocześnie toczyli spory z państwowymi regionalnymi organami NRD o odpowiednią formę pamięci zmarłych na Golmie i o nadanie temu miejscu godnego charakteru. Rzeźba »Marznąca« wykonana w latach 1952 /53 przez rzeźbiarza z Bansin Rudolfa Leptiena nie mogła od razu zostać umieszczona na cmentarzu, ponieważ jej artystyczna wymowa nie była zgodna z interesem partii. Dopiero w 1984 r. dzięki spontanicznej dokonanej przez osoby prywatne inicjatywie, rzeźba znalazła się na przeznaczonym jej miejscu na Golmie. Artysta w 1953 r. uciekł do Berlina Zachodniego. Na początku 1954 roku, według oficjalnego obwieszczenia »nieznani sprawcy« ścięli i zniszczyli niedawno co umieszczony przez 72 dr Nils Köhler W wyniku bombardowania śmierć poniosły tysiące cywilόw, w tym przymusowi robotnicy z Polski i innych krajόw. Tym, ktόrym udało się przeżyć, ukazał się przerażający obraz miasta. Nie było czasu na zarejestrowanie ofiar. Front znajdował się już blisko, a do mocno zniszczonego miasta napływali kolejni uchodźcy. Wobec już dość napiętej sytuacji wynikającej z faktu, że obydwa cmentarze miejskie były przepełnione, a zwłoki musiały być szybko wywiezione z miasta, wybόr głównego miejsca pochówku padł na Golm. Tam, na południe od już istniejących dwόch sektorόw I i II, wycięto wcześniej drzewa i przygotowano teren na dalsze pochόwki. Zaraz po tym zaczęto przygotowywać masowe groby w środkowej części cmentarza Golm (sektor IV), a w jego pobliżu na nieco mniejszym obszarze pochowano w pojedyńczych grobach zidentyfikowanych mieszkańcόw Świnoujścia i uchodźcόw (sektor III). Centralnym miejscem zbiórki ofiar nalotu były tereny przy kortach tenisowych w zachodniej części parku zdrojowego, stąd byli wywożeni głównie przez jeńców wojennych i przymusowych robotników na ciężarówkach i zaprzęgach konnych na cmentarz Golm. 441 zidentyfikowanych ofiar nalotu bombowego, przede wszystkim mieszkańcy Świnoujścia, ale także uchodźcy, zostali pochowani w oznakowanych pojedyńczych grobach w sektorze III. Bliżej nieokreślona do dnia dzisiejszego liczba ofiar znalazła swoje ostatnie miejsce spoczynku w dołach mogił zbiorowych. Wśród ofiar spoczywających na Golmie znaleźć można także nazwiska jeńców wojennych i przymusowych robotników z Polski, Francji i Holandii. Wiele ofiar na zawsze zostało pochowanych w lejach po bombach i na cmentarzach w mieście. Dla wielu zmarłych uchodźców, którzy w czasie nalotu czekali na przeprawę przy wschodnim brzegu Świny, utworzono na wschód od rzeki mogiły zbiorowe, które dziś już nie egzystują lub nie można ich dokładnie zlokalizować. Do wielu pogrzebanych i nieodnalezionych w ruinach ofiar dodać należy jeszcze przynajmniej 570 zmarłych z zatoniętego statku »Andros«. Większość z nich mogła zostać pochowana w mogile zbiorowej w południowej części cmentarza przy ulicy Karsiborskiej, Groby przy granicy 71 pogrzeby, ktόre kończą oficjalną listę grobόw cmentarza Golm. I tak 9 marca w piątek pochowano 109 żołnierzy, następnie 30 marca rόwnież w piątek miała miejsce uroczystość pogrzebowa, gdzie podaje się, że pochowano 530 osόb. Następna i ostatnia wielka tradycyjna ceremonia pogrzebowa odbyła się dwa tygodnie pόźniej, w piątek 13 kwietna 1945 r., w ktόrej 189 żołnierzy odnalazło swoje ostatnie miejsce spoczynku. W sektorze II do 13 kwietnia 1945 zostało pochowanych razem 1 350 żołnierzy, wśród których byli m.in. członkowie Wehrmachtu, Volkssturmu, Waffen-SS. Dane te wynikają z intensywnych poszukiwań z 2009 r. przez Ludowy Związek i Niemiecki Urząd w Berlinie odpowiedzialny za zawiadamianie najbliższych krewnych poległych żołnierzy dawnego Wehrmachtu, ktόrzy szczegółowo zrekonstuowali listy grobόw z sektorόw I i II. Znajduje się tam 1486 pojedyńczych grobόw. Aż do ostatnich godzin II wojny światowej na wyspie Uznam, a więc do początku maja 1945 r. na Golmie odbywały się pochόwki poległych żołnierzy. Po tym jak oficer odpowiedzialny za prowadzenie list grobów w Świnoujściu zakończył spis, 13 kwietnia zostało zarejestrowanych jeszcze 56 kolejnych nazwisk, co może oznaczać, że spis ten przypuszczalnie jest niekompletny. Do dziś nie można ustalić, gdzie dokładnie znajdują się ich groby. Według relacji świadków, jeszcze w maju 1945 r. władze sowjeckie nakazały pochowanie później odnalezione ciała niemieckich ofiar wojny na Golmie. Nalot bombowy na Świnoujście 12 marca 1945 r. Na początku marca 1945 r. Świnoujście było przepełnione uchodźcami i żołnierzami. Przy wschodnim brzegu Świny czekały na przeprawę kilometrowe kolumny uchodźcόw. W basenie portu cumowały liczne statki przepełnione cywilami z Pomorza Tylnego, z Zachodnich i Wchodnich Prus. Na dworcu kolejowym czekały gotowe do odjazdu przepełnione pociągi z uchodźcami, gdy dnia 12 marca 661 amerykańskich bombowcόw zrzuciło na miasto ogromny balast bombowy i zamieniło go w płonące piekło. Atak objął port, ktόry był intensywnie wykorzystywany przez niemiecką Kriegsmarine. 70 dr Nils Köhler »Ehrenfriedhof« i teren przeznaczony do jego powiększenia na Nowym Cmentarzu przy ul. Karsiborskiej zapełnił się na tyle, że dalsze pochówki żołnierzy, którzy umierali w szpitalach wojskowych w mieście, nie były możliwe. Wybόr na powstanie nowego i zarazem większego cmentarza wojskowego padł na południową część Golmu, miejskiego wzgόrza Świnoujścian, znajdującego się 500 m na południowy zachόd od granicy miasta. Piaszczyste i suche zbocza wzgórza, porosłe bukami doskonale nadawały się na miejsce pochówku, ktόre pόźnym latem 1944 r. były karczowane i przygotowywane pod cmentarz. Według myśli władz lokalnych na Golmie chciano godnie i uroczyście otworzyć nowy cmentarz tzw. »Der Neue Ehrenfriedhof Swinemünde«. W mieście marynarki wojennej Swinemünde (dalej Świnoujście) doszło do pośredniego pochόwku prawie całej załogi okrętu podwodnego »U 854«. W sierpniu nieopodal Świonujścia wydobyto okręt, który został zatopiony 4 lutego 1944. Z powodu niedokończonych prac na cmentarzu Golm nie można było jeszcze nikogo tam chować, dlatego 2 września 1944 r. w obecności licznie zgromadzonych krewnych złożono marynarzy do tymczasowych prowizorycznych grobów przy dzisiejszej ul. Karsiborskiej. Kilka tygodni pόźniej, w październiku 1944 r. nastąpiło uroczyste przeniesienie załogi »U 854« z Kaseburgerchausse na Golm. Na Golmie rzędy grobów w/w załogi okrętu noszą do dziś nazwę pierwszego, mniejszego sektora żołnierskiego – »sektora marynarki wojennej« (zwanym dalej sektor I). Z analizy listy grobόw wynika, że nazwa ta może wprowadzić w błąd, gdyż na tym sektorze wśrόd 136 pochowanych w październiku 1944 r. żołnierzy, tylko 38 osόb było marynarzami. Gdy sektor I był już zapełniony to prawdopodobnie od 18 października 1944 r. kontynuowano chowanie żołnierzy na sąsiednim sektorze bez szczegόlnej uwagi na przynależność do formacji. W potocznym języku teren ten nazwano »sektorem żołnierskim«, a oficjalnie i zarazem określanym poprawnie »sektorem II«. Do 23 lutego 1945 r. pogrzeby odbywały się co kilka dni, a liczba chowanych ofiar nie była zbyt duża, jednak później sytuacja uległa zmianie. Do 13 kwietnia 1945 r. miały miejsca jeszcze 3 wielkie dr Nils Köhler Groby przy granicy Groby wojenne i miejsce pamięci Golm Golm jest właściwie cmentarzem świnoujskim, tylko granica powstała w 1945 r. dzieli te groby od swojej historii. W niniejszej publikacji postarano się w krόtkiej formie odtworzyć historię. Wszystkie opisy w przedstawionych artykułach zawierają najważniejsze fakty o grobach wojennych i miejscu pamięci. Artykuły opierają się natomiast na zbiorze wydanym przez Niemiecki Związek Ludowy Opieki nad Grobami Wojennymi w 2011 r.: »Golm i tragedia Świnoujścia«. W wymienionym zbiorze znajdują się wszystkie istotne źrόdła. Golm położony na terenie objętym ochroną przyrody, bezpośrednio przy granicy z Polską, jest najwyższym wzniesieniem na wyspie Uznam o wysokości 69 m. W okresie bronzu znajdował się tam częstokόł, a w połowie XVIII w. dzięki nowopowstałemu pruskiemu miastu, Golm stał się jednym z najpopularniejszych miejsc odwiedzanych przez turystόw. Przede wszystkim tutejsi mieszkańcy spotykali się w »Chacie Wuja Toma« na Golmie, u ktόrego stόp od roku 1876 znajdowała się stacja kolejowa. Na Golmie powstaje cmentarz Okropne wydarzenia z II wojny światowej pozostawiły w tym idyllicznym krajobrazie swoje ślady. Latem 1944 r. mały cmentarz tzw. dr Nils Köhler – ur. w 1971 r. w Springe nad Deister, historyk, od 2004 r. dyrektor Ośrodka Kształceń i Spotkań Młodzieży Golm w Kamminke, należącego do Niemieckiego Związku Ludowego Opieki nad Grobami Wojennymi. 68 dr Józef Pluciński ściowo grupę, stanowili młodzi osadnicy przybyli dobrowolnie z przeludnionych terenów krakowskiego, kieleckiego czy rzeszowskiego, którzy tu widzieli dla siebie szansę na przyszłość. Pewna liczba osób miała za sobą lata życia w konspiracji w szeregach Armii Krajowej lub innych formacjach, uznanych przez powojenne władze komunistyczne za wrogie podziemie. Uciekali tu przed grożącymi im represjami. No i wreszcie tę mozaikę tworzyli też ludzie, którzy przybyli tu w poszukiwaniu łatwego, niekoniecznie uczciwego zarobku. Niektórzy z nich, wbrew pierwotnym planom pozostali tu i wtopili się w społeczeństwo. Podobnie jak w wielu innych miejscowościach tzw. Ziem Odzyskanych również tu, bezpieczny azyl usiłowały znaleźć osoby unikające odpowiedzialności za wojenną przeszłość. Pod tymi zarzutami aresztowano w Świnoujściu m.in. obozowego kapo, współpracownika Gestapo, oraz kilka osób, które podpisały volkslistę. Gdy od roku 1948 na wschodnim brzegu Świny, rozpoczęła się budowa wielkiej bazy rybackiej, prace prowadzone wykonywały setki młodych ludzi rekrutowanych na terenie całego kraju. Część z nich pozostała tu na stałe, osiedliła się, założyła rodziny. Wielu podjęło pracę w nowopowstałym kombinacie rybackim. Pozytywnym efektem owej mieszanki było i to, że mieszkańcy ze swych rodzinnych stron przynieśli różne obyczaje i nawyki kulturowe. W kolejnych latach w procesie integracji powstała tu społeczność ludzi przyjmujących różne zachowania i obyczaje, tolerancyjnych wobec siebie. 10. Na wschodnim brzegu Świny rósł kombinat rybacki, przyszłość Świnoujścia, 1949 Dodatnią ze względów demograficznych cechą powojennej społeczności Świnoujścia, była jej biologiczna młodość. Największą część, bo niemal 70 % populacji, stanowiły osoby w przedziale wiekowym między 18 a 55 rokiem życia, przy pewnej przewadze mężczyzn. Oznaczało to, że zdecydowana większość mieszkańców była w wieku aktywności produkcyjnej i życiowej. Już w 1948 roku potwierdzone to zostało znaczną liczbą zawartych związków małżeńskich i silnym przyrostem naturalnym, wynoszącym 46,1 na 1000 mieszkańców. To stanowiło dobrą prognozę na przyszłość. Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 67 Efekty polskiego osadnictwa, próba podsumowania Zaludnienie miasta Świnoujścia przez ludność polską nastąpiło właściwie do końca 1948 r. Proces ten przez kilka miesięcy był bardzo mało ożywiony. Dopiero z nastaniem wiosny 1946 r., rozpoczął się napływ polskich osadników do miasta i na teren powiatu. Już pierwszy spis ludności z lutego 1946 r. wykazał liczbę 1748, a w końcu grudnia tegoż roku, już 2 245 polskich mieszkańców Świnoujścia. Największy napływ polskich osadników nastąpił w 1947r., kiedy to przybyło tu niemal 2 000 nowych osadników. W roku 1948 r. nastąpiła wyraźna stabilizacja ruchów migracyjnych. Mimo, że miasto osiągnęło zaledwie 20 % stanu zaludnienia z 1939 r., jego chłonność osadnicza, według ówczesnych kryteriów w zasadzie została wyczerpana. Hamująco na dalszy rozwój osadnictwa, szczególnie w Świnoujściu, zadziałały przepisy administracyjne ograniczające osiedlenie się w strefie nadgranicznej. Pierwszy etap, powojennego osadnictwa w mieście zamknął się według oficjalnych statystyk liczbą 4 992 osób zamieszkujących w grudniu 1948 roku. W ciągu kolejnych dwóch lat, liczba ta zwiększyła się już nieznacznie, dochodząc do 5 441 osób, co stanowiło niespełna 21 % zamieszkujących w 1939 roku. Ten przyrost można wiązać z przybyciem do miasta, na budowę kombinatu rybackiego kilkuset robotników firm zatrudnionych na tej budowie. Oczywiście dodanie bliżej nieznanej liczby Rosjan i Niemców stosunek ten zmieniłoby, ale nie wydaje się, że zbyt radykalnie. Skąd przybyli ci osadnicy i kim byli? Jaką stworzyli społeczność? Istotną jego cechą była niezmierna różnorodność pochodzenia terytorialnego. Blisko 40 % pochodziła ze wschodnich rejonów dawnej Rzeczpospolitej. Byli to m.in. reemigranci, mający za sobą sowieckie deportacje i obozy, przesiedleńcy z terenów przyłączonych do ZSRR i wreszcie żołnierze armii polskiej formowanej w Rosji, którzy osiedlili się tu jako osadnicy wojskowi. Wśród osadników znajdowali się też dawni robotnicy przymusowi, pracujący niewolniczo w niemieckich gospodarstwach rolnych, zakładach przemysłowych czy obozach pracy na Pomorzu. Bywało, że obejmowali oni warsztaty pracy lub gospodarstwa, w których uprzednio byli zatrudniani. Znaczną ilo- 66 dr Józef Pluciński lanej ze Świnoujścia (APM-je St.P.W. sygn 47, sprawozdanie starosty powiatowego , 02.1947). Śledząc późniejsze losy »autochtonów« stwierdzić można, że zdecydowana większość członków ich rodzin w późniejszych latach odwołując się do niemieckiego pochodzenia wyjechała do RFN. Tzw. »repolonizacja« odnosiła się także do zacierania śladów »niemczyzny«, a więc napisów niemieckich, pomników, szyldów. Zgodnie z tym już jesienią 1945 roku Polacy usuwali z budynków i sklepów dawne szyldy i napisy. Przy okazji zlikwidowano tablice pamiątkowe i pomniki w części »polskiej« miasta. Już w jednym z pierwszych sprawozdań meldował o tym Pełnomocnik Rządu: »Na terenie całego Obwodu przystąpiono do usuwania nazw i napisów niemieckich i zastępowania ich nomenklaturą polską«. Uporządkowano również kwestię niemieckich nazw ulic, które funkcjonowały w Świnoujściu jeszcze do końca 1945 r. W pierwszym rzędzie zmianie uległy głównie ulice po zachodniej stronie miasta. Nadano im nazwy polskich królów (Piastowska, Łokietka, Krzywoustego, Chrobrego) oraz plemion słowiańskich (Pomorska, Łużycka, Lutycka ). Jedna z głównych ulic otrzymała nazwę Grunwaldzka, dla upamiętnienia zwycięskiej bitwy w 1410 roku. Inicjatorem tych zmian był Stanisław Kuglin szef Urzędu Informacji i Propagandy oraz burmistrz Świnoujścia Ignacy Molik. Nazwy ulic na wschodniej stronie zostały spolonizowane dopiero w 1946 roku odpowiednią uchwałą Rady Narodowej (A. Wroński – Nazwy ulic w Świnoujściu). Do połowy 1946 r. funkcjonowała też nazwa Wołyń czy Świnioujście. Nazwy nadawał kto chciał i jakie chciał: osadnicy, urzędnicy, poczta wreszcie kolej. Zdarzało się, że funkcjonowały jednocześnie dwie różne nazwy. Walkę wydano również wszelkim drukom i formularzom niemieckim, które były wykorzystywane przez administrację ze względu na brak papieru. Mimo nakazów pisanie na odwrocie niemieckiej korespondencji występowało jeszcze w 1948 roku. Ciekawostką zachowaną w aktach b. Urzędu Ziemińskiego w Świnoujściu są pisma pisane na odwrocie druków niemieckojęzycznych rozkazów radzieckiej komendantury wojennej z 1945 r. Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 65 dawców posiadających fachowe przygotowanie w poszukiwanych specjalnościach, dość tolerancyjnie traktowano kryterium pochodzenia. Grupą chronioną przed transportem do Niemiec byli np. lekarze niemieccy m.in. dr Alfred Trost z rodziną, dr Ernest Fechner, o pozostawienie którego i nadanie mu obywatelstwa polskiego zabiegała Ubezpieczalnia Społeczna. Tak samo traktowano też pielęgniarki, położne i średni personel medyczny. Bez większych zabiegów polską przynależność państwową uzyskało kilku rybaków wraz z rodzinami (Schulz, Serowy, Krause, Zühlke) oraz wykwalifikowani pracownicy Stoczni Rybackiej. Bez problemów obywatelstwo polskie otrzymał w Międzyzdrojach żyjący tam jeszcze przed wojną artysta malarz Erich von Zetwitz. Jako Eryk Cetwic, członek Związku Polskich Artystów Plastyków, był jednym z bardziej uznanych marynistów. Stępiła się też bardzo klasowa i narodowa czujność w przypadku nadania polskiej przynależności państwowej sędziwej pani Werze Poncet-Prebendowskiej, damie dworu cesarzowej Augusty. Do końca swych dni zamieszkiwała ona w Świnoujściu (St. Pow. Wol. sygn. 70, wykaz autochtonów na terenie powiatu 31.07.1947). Decyzje powiatowej Komisji Weryfikacyjnej nie zawsze były akceptowane przez władze nadrzędne. Jakie były wyniki owej weryfikacji? W 1949 roku liczba osób, którym przyznano polską przynależność państwową, wyniosła w powiecie około 200 osób z czego w Świnoujściu zamieszkiwało 74 osoby. Ze stron władz czynione były starania, by osoby te faktycznie stały się składową częścią polskiego społeczeństwa. Dzieci objęte zostały obowiązkiem chodzenia do szkoły, a dorośli zobowiązani zostali do używania języka polskiego nawet w domach. Do nadzorowania przestrzegania tego pozostającego tylko »na papierze« zalecenia, angażowano tak sąsiadów jak i milicjantów. Starano się też o powołanie oficjalnego przedstawicielstwa »autochtonów«. W styczniu 1947 roku powstał w powiecie Związek Autochtonów liczący wówczas 125 osób. Prezesem był Tadeusz Ćwikliński ze Świnoujścia, zastępcą Maria Berwanger, skarbnikiem ksiądz Jaworski z Międzyzdrojów. Związek wydelegował dwóch delegatów do składu Miejskiej i Powiatowej Rady Narodowej. W PRN radnym był Józef Rogoziński były właściciel firmy budow- 64 dr Józef Pluciński rował z urzędu ówczesny Starostwa Powiatowy. W jej skład wchodzili przedstawiciel Urzędu Bezpieczeństwa, Milicji Obywatelskiej, partii PPR i PPS, inspektor szkolny, proboszcz miejscowej parafii i kierownik referatu społeczno –politycznego starostwa. Komisja zbierała się doraźnie, zwykle co miesiąc dla rozpatrywania wpływających wniosków i odwołań od decyzji o wysiedleniu (SPW sygn.70. Protokoły Pow.K.Weryfik). Owa weryfikacja nie była prostym przedsięwzięciem. Osoby zasługujące według władz na przyznanie obywatelstwa polskiego żyły przez lata w państwie niemieckim. Choć często wyróżniali się obyczajami, wiarą, brzmieniem nazwiska, w zdecydowanej większości byli lojalnymi obywatelami niemieckimi i chociaż odżegnywały się od sympatii dla narodowego socjalizmu to nie zawsze było to zgodne z prawdą. Składane wnioski motywowane były bardzo różnie. Najczęściej podkreślano względy patriotyczne, ale de facto dominowały motywy ekonomiczne, chęć utrzymania dawnego stanu posiadania. Prawo przewidywało bowiem uznanie własności osób, którym przyznano obywatelstwo polskie (np. rodzina Folkman, Berwanger, Schulz). Pewna, znaczna zresztą część podań, składana była przez Niemki, które pozostawały w związkach z Polakami i posiadały z nimi wspólne dzieci. Napotkałem nawet dopisaną na wniosku deklarację polskiego partnera, przyrzekającego zawarcie związku małżeńskiego po uzyskaniu obywatelstwa polskiego przez składającą wniosek (SPW sygn.69). Z reguły wnioski te były rozpatrywane pozytywnie. Zdarzały się też wnioski od Niemców piszących wprost, że chcą swoją przyszłość wiązać z terenem, z którego pochodzą i uważają się za »pomorskich autochtonów«. Kilkakrotnie komisja rozpatrywała też sprawę dzieci niemieckich, które utraciły w czasie wojny rodziców lub opiekunów i przygarnięte zostały przez polskie rodziny. Dzieci te najczęściej pozostawały u swoich polskich opiekunów; uzyskiwały polskie imiona i nazwiska. Naturalną koleją rzeczy uczęszczały do polskich szkół i »wtopiły się« w polską społeczność. Do dzisiaj żyje jeszcze w Świnoujściu lekarz mający za sobą takie pochodzenie (SPWsygn.68. Prot. KWer. I. 1948). W opiniach wystawianych przez Komisję Weryfikacyjną dość często przejawiał się swoisty pragmatyzm. W przypadku wniosko- Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 63 zakończonych odebraniem z transportu osób, a nawet całych rodzin czy grup niemieckich. Takie faworyzowanie Niemców przez Rosjan, wywoływały bardzo negatywne reakcje Polaków. Nie pozostawało to bez uzasadnienia szczególnie u osadników pochodzących ze wschodnich rejonów, którzy mieli już za sobą deportacje i sowieckie obozy. Działania Rosjan owocowały ich nieprzyjaznymi reakcjami. Rosyjscy cywile, ale też umundurowani, często nie byli obsługiwani w polskich sklepach, wykpiwani, a rosyjskie dzieci przez swych polskich rówieśników były izolowane, nazywane »Kacapami« itd. Takie zachowania pozostawały też w związku z ekscesami żołnierzy rosyjskich w stosunku do polskich mieszkańców. Szerokim echem odbiło się w 1946 r. zamordowanie polskiego sklepikarza, broniącego żony przed zgwałceniem przez pijanych marynarzy. O zachowaniach Rosjan mówiła nawet oficjalna uchwała – apel rady miasta do dowództwa rosyjskiej bazy, o powstrzymanie żołnierzy przed strzelaniem do lamp ulicznych i wszczynaniem burd. Problem repolonizacji i tzw. autochtonów Państwo polskie, przejmując ziemie zachodnie i północne, głosiło tezę, streszczającą się sloganem: »Myśmy tu nie przyszli myśmy tu wrócili’. Konsekwencją była bardzo intensywna ich polonizacja nosząca nazwę »repolonizacji". Jednym z ważniejszych elementów tej polityki – wręcz jej filarem, było wysiedlenie Niemców o którym już pisałem. Zgodnie z tą doktryną dążono też do odzyskania dla Polski, spośród zamieszkałych tu obywateli państwa niemieckiego osób, określanych mianem »autochtonów«. Na tym terenie o autochtonach mowy raczej być nie mogło, zatem określenie to rozciągnięto na osoby mogące udokumentować polskie pochodzenie. Mogły one pozostać i poddać się repolonizacji, t.j. nauczyć się języka polskiego a dzieci wysłać do polskich szkół. Władze powiatu oceniały ich liczbę na około 200 – 300 osób, jak się wydaje mocno zawyżoną. Wśród obywateli niemieckich, którzy pozostali na terenie miasta i powiatu, tylko znikoma część mogła tego dokonać. Oceny osób ubiegających się o przyznanie przynależności do narodu polskiego dokonywała Komisja Weryfikacyjna powołana w czerwcu 1946 r. Jej pracami kie- 62 dr Józef Pluciński jakich miejscowi Niemcy doznali od rosyjskich żołnierzy, uzasadniali zbrodniami dokonanymi na narodzie rosyjskim przez faszystów. W miarę upływu czasu, dochodziło do swoistego zbliżenia niemiecko – sowieckiego, tak oficjalnego, jak też na stopie towarzyskiej czy prywatnej. 9. Podoficer z bazy Bałtyckiej Floty w towarzystwie niemieckich pracownic, 1949 r. W rosyjskim Domu Marynarza (Dom Fłota), jak też w dawnym kinie »Urania« przy ulicy Kołłątaja, odbywały się nawet wspólne wieczory artystyczne czy potańcówki. O tym okresie, w jednym ze wspomnień pary niemieckiej, snutych po 50 latach, odnalazłem nawet stwierdzenie: »Byliśmy wtedy szczęśliwi…« I tu dochodzimy do miejsca i roli Polaków w tym narodowym trójkącie, szczególnie do tego, co z kolei zachodziło między Polakami a Niemcami. Były to również relacje niejednoznaczne, zmieniające się w czasie i odnoszące się nie do wszystkich przedstawicieli obu narodowości. Tragiczne zaszłości wojny sprawiły, że żal i nienawiść części Polaków do niemieckich okupantów, bardzo często rozciągały się później na cywilnych mieszkańców miasta, które zasiedlali. Była to jednak, przede wszystkim niechęć, próby podporządkowania czy poniżenia Niemców, szczególnie przy pierwszych kontaktach. Z reguły, ta niechęć zmieniała się w obojętność, z czasem we współczucie a nieraz nawet w obustronną sympatię, między ludźmi dotkniętymi straszliwym wojennym kataklizmem. Stereotyp Polaka, który grabił niewinnych Niemców, ukształtował się, za sprawą ciągnących wówczas do Świnoujścia żądnych łatwego zarobku »szabrowników«, czy pospolitych bandytów. Dopuszczali się oni grabieży na ludności niemieckiej, a zdarzało się, że także na polskiej. Bywało i tak, że przed ich napadami, Niemców bronili żołnierze rosyjscy. Dość często Rosjanie występowali też w obronie Niemców, wysiedlanych przez oficjalne władze polskie. Interwencje te dotyczyły nieraz nie tylko Niemców zatrudnionych w bazie, ale też innych, nie objętych oficjalnym wyłączeniem z wysiedlenia. Władze osiedleńcze meldowały nawet o przypadkach siłowej interwencji Rosjan, już w punktach etapowych, Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 61 tryczną oraz częściowe korzystanie z polskiej aprowizacji. Większość Niemców zamieszkiwała w zachodniej części miasta, ale spora też grupa była zatrudniona i mieszkała w dawnej Ost-Swine na terenie tamtejszej części bazy rosyjskiej. W kolejnych latach, stan liczebny niemieckich pracowników i ich rodzin w rosyjskiej bazie także zmniejszył się. Wyjazdy Niemców, najczęściej bez wiedzy polskiej strony i jej władz granicznych, odbywały się początkowo rosyjskimi środkami lokomocji, przez przejście graniczne Garz, lub też statkami z nabrzeży zajmowanych przez Rosjan. W1951 r. nastąpiło oficjalne przesiedlenie ze Świnoujścia do NRD niemal wszystkich byłych jego mieszkańców. Polacy – Niemcy – Rosjanie wzajemne relacje Dla zobrazowania życia całej społeczności zamieszkującej miasto w pierwszym powojennym pięcioleciu, koniecznym jest omówienie relacji, jakie zachodziły między trzema głównymi grupami ludności: Niemcami, Polakami i Rosjanami. Jest zrozumiałym, że w omawianym okresie nie były one jednakowe. Ich złożoność wyłania się ze wspomnień zamieszkujących tu Niemców, jak i Polaków. Po wejściu do miasta zwycięskich oddziałów Armii Czerwonej i tak niełatwe położenie Niemców, drastycznie pogorszyło się. Płacili oni za niegodziwości, jakich sprawcami w czasie wojny były Niemcy faszystowskie. Także Świnoujście było miejscem rabunków, plądrowania, poniżania i gwałtów, bezkarnie dokonywanych przez żołnierzy rosyjskich. Upłynąć musiały tygodnie, zanim ekscesy te zostały przez sowiecką komendanturę zahamowane i Niemcy czuć się mogli nieco bezpieczniej. Trudno jednak było oczekiwać z ich strony gorących czy nawet przyjaznych uczuć wobec triumfujących »wyzwolicieli«. Powstanie i działalność samorządu niemieckiego, a z czasem rozwój różnych formy życia społecznego (nauka, praca, związki zawodowe, rozrywka), nadawały zwolna relacjom niemiecko – rosyjskim, pozory normalności. Odbyło się to z udziałem przedstawicieli niemieckiej lewicy, sprawujących pod protektoratem rosyjskim władzę w samorządzie. Podkreślali oni przede wszystkim rolę radzieckiej armii, jako »wyzwolicielki spod faszystowskiego jarzma« a niegodziwości, 60 dr Józef Pluciński liczono 2 245. W ciągu następnych dwóch lat ilość Niemców uległa dalszemu zmniejszeniu, ale jeszcze w końcu 1948 roku wynosiła około 1600 osób, zatrudnionych jako pracownicy cywilni w rosyjskiej bazie oraz członów ich rodzin. Tu krótka informacja o rozmiarach i technicznej stronie wysiedlenia Niemców. Pierwszą akcję wysiedlenia podjęto na przełomie stycznia i lutego 1946 r. Było to przedsięwzięcie improwizowane, o zasięgu lokalnym. Wysiedlono wówczas 744 osoby, z czego ze Świnoujścia około 30, pozostali pochodzili z miejscowości na wyspie Wolin. Kolejne wysiedlenia prowadził już Państwowy Urząd Repatriacyjny. Punkt zborny znajdował się na wschodniej stronie, w barakach służących niegdyś robotnikom przymusowym. Stamtąd wysiedleńcy transportowani byli do Recławia, gdzie następował załadunek do wagonów i odjazd do Szczecina. W okresie od czerwca 1946 r. do października 1948 r. z byłego powiatu wolińskiego wyjechało łącznie 12 370 osób narodowości niemieckiej. 8. Wysiedlani Niemcy udający się do punktu etapowego, 1947 r. W miarę postępów akcji osiedleńczej, do rangi problemu urastała sprawa Niemców zatrudnionych i zamieszkujących w świnoujskiej bazie Floty Bałtyckiej. Ich liczebność od początków 1948 r. praktycznie nie zmniejszała się. Powodem tego był wyjątkowy status Niemców, określanych przez Rosjan mianem »specjalistów«. Zamieszkiwali oni wprawdzie w formalnie polskim mieście, ale nie podlegali obowiązkowi meldowania się, a z racji tego, że zatrudnieni byli w bazie wojskowej ZSRR, nie byli wysiedlani. O skali problemu świadczyć może fakt, że gdy w sierpniu 1948 roku, na terenie pozostałej części ówczesnego powiatu notowano już tylko kilkudziesięciu Niemców, to w Świnoujściu, według szacunków polskich władz, zamieszkiwało ich jeszcze 1799 z czego 1622 było związanych z bazą rosyjską. Pozostali, to osoby kalekie, dzieci i starcy niezdolni do wysiedlenia. Dla 5 000 Polaków zamieszkujących wtedy miasto, kolonia niemiecka, stanowiła poważny problem. Zniszczone, zubożałe i odizolowane miasto, musiało im zapewnić mieszkania, wodę, energię elek- Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 59 7 a. Polska cukiernia przy Placu Wolności, jeden z przejawów normalizacji życia. Jedną z form życia społecznego, niezwykle ważną dla społeczeństwa polskiego, była możliwość uprawiania praktyk religijnych. Gdy jesienią 1945 r. przybyła tu polska ekipa administracyjna, w mieście nie było żadnego polskiego duchownego. Pracę duszpasterską wśród katolików, wówczas w zdecydowanej większości Niemców, prowadzili proboszcz ksiądz Paul Adamus, oraz wikariusz Kurt Reuter. Wobec przedstawicieli władz polskich obaj duchowni zachowywali pełną lojalność. Gdy wiosną 1946 roku, przybyli do Świnoujścia pierwsi polscy księża, obaj wymienieni duchowni, decyzją władz administracyjnych, zostali wysiedleni do Niemiec. Przed wysiedleniem lojalnie przekazali oni polskiemu proboszczowi pełną dokumentację parafii katolickiej. Umacniająca wówczas swą władzę lewica, oficjalnie głosiła i ze względów taktycznych, realizowała swobodę kultu religijnego. Zgodnie z tym, administracja powiatu wolińskiego przekazała w 1946 roku parafii katolickiej 9 kościołów na terenie powiatu. Przez kilka powojennych lat, w Świnoujściu funkcjonowała jedna parafia katolicka »Stella Maris«. Świątynią protestancką pod wezwaniem Chrystusa Króla, za zgodą władz polskich i proboszcza polskiego, administrował pastor protestanckiego kościoła i tam odbywały się nabożeństwa dla sporej jeszcze społeczności niemieckiej. Trwało to niemal do 1951 r., do wyjazdu większości zamieszkujących w Świnoujściu Niemców. Wysiedlenie ludności niemieckiej 1946 – 1951 Napływ polskich osadników pozostawał w związku z nasiloną od połowy 1946 r. akcją wysiedlania Niemców. W ten sposób uzyskiwano niezbędną ilość mieszkań, gotowych do obsadzenia ich napływającymi osadnikami, jak również lokale rzemieślnicze i sklepowe. Zmieniło to ewidentnie proporcje liczebności między polskimi, a niemieckimi mieszkańcami. W początkach tego roku, liczba Niemców w Świnoujściu szacowana była na ponad 6000 osób, a więc znacznie więcej niż Polaków. W wyniku akcji wysiedlenia Niemców, już w grudniu tegoż roku ich liczba zrównała się z Polakami, których 58 dr Józef Pluciński szością w nich dysponowały partie lewicy PPR i PPS. Normalizację życia społecznego przyśpieszył rozwój szkolnictwa. Pierwsza polska szkoła w Świnoujściu otwarta została 9 listopada 1945 r., wówczas dla czworga uczniów. Wraz z napływem ludności polskiej, ich liczba rosła. We wrześniu następnego roku, otwarto pierwszą szkołę średnią. Obok niej powstała także bardzo wtedy potrzebna, ze względu na wojenne opóźnienia, Gimnazjum i Liceum dla Dorosłych. Szkołom brakowało nauczycieli, podręczników, pomocy naukowych a nawet prozaicznych zeszytów czy kredy. Budynki szkolne po wojennych zniszczeniach i dewastacjach, były w opłakanym stanie. Do szybkiego uruchomienia nadawała się jedynie szkoła na Piastowskiej i dawne żeńskie liceum Fontaneschule. Duży budynek obecnego Liceum na ul. Niedziałkowskiego, uszkodzony w czasie nalotu, stał przez kilka jeszcze lat opustoszały. Wielkim wydarzeniem w życiu miasta, stała się pierwsza polska matura w lipcu 1947 roku. Do końca omawianego okresu została w mieście zorganizowana sieć szkolna, dostosowana w pełni do potrzeb mieszkańców. 7. Grupa maturzystów Liceum Ogólnokształcącego, 1956 r. Mimo, że codzienne sprawy bytowe, miały priorytetowe znaczenie, rodziły się też różne formy życia kulturalnego. Jedną z poważniejszych inicjatyw kulturalnych, było powołanie polskiej biblioteki. Jest zrozumiałym, że polskich książek na tym terenie nie było. Nie było ich też w bagażach przybywających tu osadników. Zwolna nadsyłano je z terenów polski centralnej jako dary od wydawnictw i organizacji społecznych. Z początkiem 1948 r. zorganizowano Bibliotekę Miejską z zasobem 860 polskich książek. Na podstawie porozumienia z komendą wojskowej bazy radzieckiej, raz w tygodniu w »Domu Fłota«, mieszczącym się w dawnym hotelu »Preussenhof«, mogli Polacy oglądać wyświetlane tam filmy. Mimo, że kopie i aparatura czyniły te seanse bardzo kiepskim spektaklem, cieszyły się one niezmiennie dużym powodzeniem. Niemal do końca 1946 r., za wstęp do tego improwizowanego kina, należało płacić walutą niemiecka. Polskie kino noszące nazwę »Bałtyk«, zostało uruchomione w końcu 1948 r. przy Placu Słowiańskim. Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 57 5. Plakat zachęcający do osiedlenia się nad Odrą i Bałtykiem, 1946 r. Działała poczta, pierwsze sklepy, restauracje, szpital. Czynnikiem być może niedocenianym, ale posiadającym bardzo duże znaczenie dla mieszkających tu Polaków, było rozlokowanie w kwietniu 1946 pierwszych jednostek, a następnie sporego polskiego garnizonu Marynarki Wojennej. Poprawiło to poczucie bezpieczeństwa Polaków. Pozytywnie oddziaływały też prowadzone przez dowództwo rosyjskiej bazy, działania dyscyplinujące marynarzy i żołnierzy. Do zmniejszenia nastrojów tymczasowości i poprawienia samopoczucia »żyjącej na walizkach« polskiej społeczności, przyczyniła się wizyta w Świnoujściu, 16 kwietnia 1946 r., przedstawicieli najwyższych ówczesnych polskich władz. Była to demonstracja polityczna, mająca na celu podkreślenie integralności Świnoujścia z Polską. 6. Wizyta przedstawicieli najwyższych władz państwowych w Świnoujściu, kwiecień 1946 r. Już we wczesnym okresie polskiego osadnictwa, swoje struktury tymczasowe, stworzyły dwie partie lewicowe Polska Partia Robotnicza (PPR) i Polska Partia Socjalistyczna (PPS), działające przynajmniej oficjalnie, jako współpracujące. Zarysował się nawet swoisty podział wpływów: PPR swój rozwój oparła na pracownikach milicji, służby bezpieczeństwa i wojsku. PPS posiadała większe wpływy w środowisku urzędników, nauczycieli, kupców i rzemieślników. Inne partie posiadały tu znacznie mniejsze wpływy. Wraz z napływem osadników, rozwijały się organizacje społeczne. Najpoważniejszą był Związek Osadników Wojskowych. Powstała ochotnicza straż pożarna, pierwsze organizacje i związki sportowe. W związku z unifikacją tzw. Ziem Odzyskanych z pozostałymi terenami kraju, w połowie 1946 r. likwidacji uległ urząd Pełnomocnika Rządu i wzorem centralnej Polski, powołano w to miejsce urząd Starosty Powiatowego. Kolejnym etapem unifikacji i jak głoszono, demokratyzacji życia na tych terenach, było powoływanie organów przedstawicielskich – rad narodowych. Na szczeblu powiatu powołano ją w sierpniu 1946 roku, w mieście jesienią tegoż roku. Więk- 56 dr Józef Pluciński Bez porównania ważniejszą dla przyszłego rozwoju Świnoujścia, była rozpoczęta w 1948 roku budowa bazy rybackiej, pomyślanej jako czynnik aktywizacji gospodarczej tego rejonu. Inwestycja realizowana na bardzo trudnym terenie, stwarzała wiele problemów. Brakowało fachowców, ludzi do pracy, sprzętu i materiałów budowlanych. Wszystko to należało dowozić koleją z głębi kraju. Mimo rozlicznych błędów planistycznych i budowlanych, pierwszy jej etap zakończono 22 lipca 1951 r. Do bazy wpłynął wtedy pierwszy statek z ładunkiem ryb do dalszego przetworzenia. Na tym tle, sytuacja rybołówstwa przybrzeżnego wyglądała fatalnie. Po pierwszych powojennych sukcesach, w latach 1948–49 nastąpił gwałtowny regres. Na skutek wprowadzenia rygorów granicznych, wielu rybakom odebrano karty rybackie oraz zezwolenia na prowadzenie przetwórstwa rybnego. Wprowadzono też zakaz indywidualnego handlu rybami. Likwidacji uległa też mała stocznia rybacka po przejęciu przez polską marynarkę wojenną. Oznaki normalizacji życia społecznego Mimo czynników hamujących osadnictwo, zwolna widoczne stawały się w mieście symptomy zorganizowanego życia społecznego. Stosunkowo szybko i sprawnie powstał polski aparat administracyjny. Już w końcu 1945 r. funkcjonował polski urząd stanu cywilnego. Wraz z uruchomieniem komunikacji wodnej, z nastaniem wiosny 1946 r. statek »Piast«, w miarę regularnie dowoził ze Szczecina osadników, żywność i materiały niezbędne dla ożywienia handlu, rozruchu gospodarki. Zapoczątkowało to wreszcie napływ do miasta polskich osadników. Już pierwszy spis ludności z lutego 1946 r. wykazał liczbę 1 748 osób, a w końcu grudnia tegoż roku już 2 245 polskich mieszkańców Świnoujścia. Na teren powiatu i miasta kierowano strumień przesiedleńców z głębi kraju i z terenów przejętych przez ZSRR, oraz rodziny polskie powracające z deportacji na Syberii i Kazachstanie. Skutkować też zaczęła akcja propagandowa, zachęcająca do osiedlenia się nad Odrą i Bałtykiem. Na ten życiowy krok, decydowali się głównie młodzi, energiczni ludzie. Dla wielu, była to bowiem szansa na nowe łatwiejsze życie. A ono już było widoczne. Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 55 70 % przemytu, jaki notowano na terenie ówczesnego województwa. Sytuacja taka nie trwała jednak zbyt długo. Już w 1948 roku w ramach tzw. »bitwy o handel«, przystąpiono do redukowania sektora prywatnego, na rzecz uspołecznionego. W końcu 1948 roku w wyniku tych działań, pozostały w mieście łącznie 64 lokale handlowe i gastronomiczne, wliczając w to małe kioski, handel obnośny i rybaków. Uspółdzielczono niemal cały handel detaliczny, jak również gastronomię, przetwórstwo spożywcze, a więc piekarnie i rzeźnie, apteki . Nawet właściciele jednoosobowych zakładów fryzjerskich, krawieckich czy szewskich, zmuszani byli do zrzeszania się w spółdzielniach. Narzędziem nacisku były jednorazowe wysokie podatki, lub kary nakładane pod byle pretekstem przez organy finansowe. Czy w okresie pierwszego, powojennego pięciolecia, zdołało Świnoujście odzyskać tę rolę gospodarczą, jaką uprzednio pełniło? Zdecydowanie nie. Nie udało się podnieść z wojennych zniszczeń i dewastacji, praktycznie żadnych istniejących tu dawniej zakładów. Z przyczyn, o których pisałem, nie było też szansy na przywrócenie miastu roli kąpieliska i uzdrowiska, całkowicie zanikły wszelkie formy turystyki, tak krajowej jak i zagranicznej. Zapoczątkowana już w 1946 roku międzynarodowa żegluga promowa na linii Trelleborg – Świnoujście, nie stała się czynnikiem ożywienia gospodarczego miasta i w kilka lat potem w okresie tzw. »zimnej wojny«, została zlikwidowana. W tych warunkach, szansą rozwojową mogła stać się gospodarka morska, związana z rozruchem portu szczecińskiego. Wobec ograniczonej głębokości toru wodnego na Zalewie Szczecińskim nie był możliwym wzrost tonażu statków obsługiwanych przez port szczeciński. By zapewnić obsługę większych statków o nośności 10 tyś. i więcej DWT, w latach 1948 – 1950 zbudowano w Świnoujściu nabrzeże przeładunkowe o długości 160 m i wyposażono je w dwa dźwigi. Pełniły one funkcję bazy bunkrowej i odlichtunku dla statkόw, które z pełnym ładunkiem nie mogły wejść do szczecińskiego portu. Oczywiście wymagało to uzyskania od Rosjan części Nabrzeża Władysława IV, co nastąpiło 11 października 1946 r. 54 dr Józef Pluciński cach zimowych, zdarzały się tygodnie bez dostaw. Zamarznięcie Świny i długotrwałe zalodzenie Zalewu Szczecińskiego, na dłuższy czas odcięło Świnoujście od Szczecina także przez wodę. Przydziały aprowizacyjne, jeśli nawet dojechały, przy nieczynnej przeprawie promowej dostarczano na lewy brzeg miasta przenosząc je po niepewnym lodzie przez zmarzniętą Świnę. Tylko sporadycznie zatem docierała żywność, leki, poczta. W mieście zapanował głód i rozpanoszyła się spekulacja, kradzieże i rozboje. Dokonywali ich tak Rosjanie jak i Polacy. Niewielki garnizon polskiej milicji przy braku środków technicznych i umiejętności, nie był w stanie temu zapobiec. Co gorzej, wymuszenia, rabunki i złodziejstwa na dużą nawet skalę, dokonywane były też przez stróżów prawa: funkcjonariuszy Urzędu Bezpieczeństwa, milicjantów i żołnierzy WOP. Dotykały one przede wszystkim pozostających w mieście Niemców, ale także polskich osadników. W dwa lata później, jeden z szefów miejscowej milicji, skazany został na karę kilkuletniego więzienia za kradzież, rabunki i szereg innych przestępstw. 4. Grupa milicjantów świnoujskich, 1946 r. Słabość organów bezpieczeństwa i porządku były magnesem przyciągającym wówczas amatorów łatwego, a szybkiego zarobku. Tak po latach pisał we swych wspomnieniach jeden z ówczesnych osadników: »Zaczęli napływać do miasta przybysze z całego kraju. Byli to przeważnie młodzi, przedsiębiorczy ludzie, liczący przede wszystkim na doraźne korzyści. Przywozili oni ze sobą najczęściej bimber i słoninę, które wymieniali tu na biżuterię, radioaparaty, maszyny do szycia itp. rzeczy. (…) Sformułowanie »dziki zachód« nabrało tu swoistego posmaku. Wpływała na to ówczesna specyfika narodowa: Niemcy, marynarze rosyjscy i Polacy. Nic więc dziwnego, że niektórzy nazywali Świnoujście »Meksykiem«, »Kanadą«, a nawet »złotodajnym Eldorado (…)«. Szybko rozwinęła się sieć sklepów i restauracji (250 sklepów, 35 restauracji). Przez granicę niezbyt pilnie strzeżoną i dzięki m.in. Rosjanom »dziurawą«, w obie strony płynęła kontrabanda. Z ówczesnych raportów wynikało, że przez Świnoujście przechodziło niemal Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 53 kilka lat były niedostępne dla polskich mieszkańców. Ostateczny kres próbom przywrócenia funkcji uzdrowiskowych i turystycznych, położyły wprowadzone w 1948 roku drastyczne rygory obowiązujące w strefie przygranicznej. Od kartek żywnościowych po »bitwę o handel« Mimo niełatwej sytuacji wyjściowej, administracja polska zdołała osiągnąć pewne pozytywne rezultaty. Do końca grudnia 1945 r. teren powiatu zasiedliło około 600 rodzin z czego kilkadziesiąt w Świnoujściu. Zinwentaryzowane i zabezpieczone zostały nadające się do użytku lub do wyremontowania warsztaty, sklepy, lokale gastronomiczne. Zaczęto też wydawać koncesje na ich prowadzenie. Nie udało się jednak wobec małego napływu osadników uruchomić na większą skalę rzemiosła, przemysłu jak i normalnej sieci handlowej. Na dobrą sprawę normalny obrót towarowo – pieniężny nie istniał. W obiegu nie było jeszcze polskiej waluty, a środkiem płatniczym tolerowanym przez Rosjan niemal do końca 1946 r., pozostawała niemiecka marka. Dominował tu zatem obrót bezpieniężny polegający na bezpośredniej wymianie artykułów konsumpcyjnych. Szczególnym popytem cieszyła się słonina, wyroby mięsne, ryby, cukier, spirytualia. Za żywność nabywano odbiorniki radiowe, fotograficzne, wszelakie precjoza, lepszą odzież, wyposażenie mieszkań. Całkowita zapaść, jaką niemal przez cały rok przechodziło rolnictwo na całej wyspie Wolin, będącej zapleczem spożywczym miasta sprawiała, że jego stan gospodarczy niemal przez cały 1946 r. pozostawał katastrofalny. Dawał się odczuć dotkliwy brak mięsa, tłuszczów, cukru, chleba, artykułów nabiałowych. 3. Kartka aprowizacyjna obowiązująca na Pomorzu Zachodnim, 1946 r. Dla polskiego osadnictwa wyjątkowo trudną była pierwsza zima przełomu 1945 /46 rok. Jak w całej Polsce, obwiązywały tu przydziały żywności na tzw. kartki, których realizacja sprawiała wyjątkowo duże kłopoty. Z powodu zniszczonego, jedynego mostu kolejowego na Dziwnie, wszelkie dostawy były niezwykle utrudnione a w miesią- 52 dr Józef Pluciński remontu. Funkcjonowała też przeprawa promowa. Sprzeczne natomiast są informacje o stanie ulic i budynków. Po nalocie 12 marca 1945 r., niewątpliwie mogły szokować zniszczenia domów, zwały gruzów, pożary i ludzkie zwłoki na ulicach. Mimo prowadzonych jeszcze działań wojennych zostały one w dużej mierze uporządkowane. Jak to wynika z istniejącej dokumentacji fotograficznej, wykonanej kilka lat po wojnie, obok zniszczonych domów, stały nadal całe ciągi zamieszkałych budynków na ulicach Grunwaldzkiej, Konstytucji 3 Maja, Wybrzeżu Władysława IV, najbardziej dotkniętych nalotem. Bez żadnych śladów zniszczeń pozostawały zamieszkałe budynki wokół placów w centrum miasta. Przybyły do miasta we wrześniu 1945 r., Prezydent Szczecina Piotr Zaremba, tak pisał o Świnoujściu: »Poraz pierwszy znalazłem się w Świnoujściu, które mało ucierpiało od wojny, chociaż zdobyte zostało dopiero 5 maja 1945 r.« Podobny obraz miasta wyłaniał się z relacji wielu polskich osadników, jak też Niemców zamieszkujących tu w pierwszym powojennym okresie. Według nich, miasto nosiło w wielu miejscach ślady wojennych zniszczeń, ale znacznie więcej widać było dewastacji i zaniedbań w opuszczonych budynkach. Wobec braku możliwości ich wyremontowania, zaliczone zostały do zniszczeń wojennych i jako takie, zakwalifikowane do rozbiórki. W ten sposób, w statystykach władz z okresu po 1950 r., zniszczenia wojenne zabudowy miejskiej urosły do 57 %. Tę liczbę podchwyciły bezkrytycznie niemal wszystkie publikacje o charakterze propagandowym a nawet popularno – naukowym. 2. Zabudowa Wybrzeża Władysława IV, 1953 r. Istotnym dla polskiego bilansu otwarcia, było odcięcie miasta od dzielnicy nadmorskiej, w całości zajętej przez personel bazy radzieckiej i ich rodziny. Uniemożliwiało to uruchomienie tradycyjnej dla Świnoujścia działalności kuracyjno letniskowej i turystycznej. Podjęte przez »Uzdrowiska Polskie« w 1946 r. próby uzyskania kilku budynków oraz kompleksu kąpieliskowego na plaży, zostały skutecznie zablokowane przez Rosjan. Wkrótce cała dzielnica nadmorska odgrodzona została od pozostałej części miasta drewnianym płotem, strzeżonym przez wartowników, a wybrzeże morskie i plaża przez Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 51 O małej atrakcyjności osiedleńczej miasta poza przytoczonymi powyżej czynnikami, decydowała w początkowym okresie także ograniczona ilość nadających się do objęcia mieszkań oraz warsztatów pracy. Jak wynika z pierwszych szacunków odnoszących się do stanu powiatu i miasta, zniszczenia i dewastacje zakładów przemysłowych, warsztatów, budynków użyteczności publicznej, spowodowały zmniejszenie ich wartości szacunkowej rzędu 30–40 %. Było to efektem wojennej dewastacji i zniszczeń, ale w większym stopniu nieskrępowanego niczym demontażu i wywózki ich wyposażenia i zapasów materiałów przez Armie Radziecką jako zdobyczy wojennej. Bilans otwarcia W tym miejscu należałoby odpowiedzieć na istotne dla tematu pytanie: jakim było miasto, w okresie przejmowania go przez Polaków? Obszar miasta zajmował wówczas 41 km² po obu stronach Świny. W jego skład, po stronie wschodniej, wchodziła dzielnica Warszów (Ostswine) i osiedle Chorzelin (Osternothafen). Po stronie zachodniej, miasto mieściło się w dzisiejszych granicach, z wyjątkiem terytorium tzw. Flaschenhals, które w związku z tym, że znajdowało się tam stacja pomp ujęcia wody dla miasta, dopiero w 1951 roku zostało przyłączone do Świnoujścia. 1. Orientacyjny plan miasta uwzględniający przyłączony teren stacji pomp Przed wojną miasto zamieszkiwało, jak wynika ze spisu powszechnego przeprowadzonego w maju 1939 r. ponad 26 000 stałych mieszkańców. W październiku 1945 r. liczba zamieszkujących miasto Niemców, jest bardzo trudna do oszacowania. Pierwszy meldunek polskiego Pełnomocnika Rządu szacował ją na około 10 tysięcy osób. Jak liczebny był garnizon rosyjski i ilu było rosyjskich cywilów, trudno jest nawet orientacyjnie ocenić. Przypuszczalnie około 3–4 tysięcy osób. Wspomniane meldunki polskiego Pełnomocnika Rządu oceniały stan urządzeń komunalnych, jako dobry. Funkcjonowały wodociągi, kanalizacja, bez istotniejszych przeszkód, dostarczana była energia elektryczna. Ocalała również gazownia miejska tyle, że wymagała 50 dr Józef Pluciński Rządu RP na Obwód Uznam – Wolin, z dnia 8 października 1945 r., do Pełnomocnika Rządu RP na Okręg Pomorza Zachodniego, ppłk Leonarda Borkowicza. »(…) Niniejszym uprzejmie zawiadamiam, że w dniu 6 X 1945, powtórnie wyjechałem do Świnoujścia i po przeprowadzeniu rozmów z komendantem wojennym oraz przybyłymi delegatami ze sztabu marszałka Żukowa, przekazano mi obwód Uznam – Wołyń, z tym jednak, że poza miastem Świnoujściem, do czasu dopóki nie otrzymają szczegółowej mapy, nie wolno nam zajmować żadnych obiektów. Przekazanie wspomnianego powiatu nastąpiło w dniu 6 bm. o godzinie 17 po południu. (…)« Gwoli informacji dodać można, że przybyła wówczas do Świnoujścia ekipa liczyła 22 osoby oraz kilkunastu milicjantów, stanowiących ich ochronę. Opisane zdarzenia zapoczątkowały budowę polskiej struktury administracyjnej, co było warunkiem zasiedlenie tego terytorium przez ludność polską. Wcześniej, ta część radzieckiej strefy okupacyjnej, nie była przedmiotem zainteresowania polskich osadników. Pierwszą, liczącą się grupą Polaków, która w powojennym okresie osiedlała się głównie na wyspie Wolin, byli robotnicy przymusowi, zatrudnieni w rolnictwie, przemyśle i zakładach rzemieślniczych. Ich wiarygodna liczba, jest trudna do ustalenia. Przekazy źródłowe z późniejszego okresu, szacowały ich liczbę na kilkadziesiąt. W Świnoujściu zatrzymali się tylko nieliczni. Łatwo to zrozumieć, ponieważ przynależność tych trenów nie była znana, a ani zwarte skupisko niechętnych Polakom niemieckich mieszkańców, ani też samowola rosyjskich zdobywców, nie zachęcały do osiedlenia się. Przybycie do miasta przedstawicieli polskich władz administracyjnych i osiedleńczych nie spowodowało raptownego napływu polskich osadników. Trudności komunikacyjne i faktyczny brak łączności z pozostałą częścią województwa, proces ten utrudniały, przeciągały w czasie. Odstraszały też warunki życia w Świnoujściu. Tak miasto jak i ościenne wsie na wyspie Wolin, ogołocone były z wszelkich zapasów żywności i opału, a była to przecież już późna jesień. Do końca 1945 roku, jak wynika z ówczesnych szacunków, liczba Polaków w przejętym mieście nie przekroczyła 500 osób. dr Józef Pluciński Społeczeństwo Świnoujścia 1945– 1951 Uwagi wstępne Zgodnie z postanowieniem mocarstw biorących udział w Konferencji Poczdamskiej, wyspa Wolin i miasto Świnoujście poddane zostały administracji państwa polskiego. W konsekwencji, w latach 1945–51 nastąpiła prawie całkowita wymiana zamieszkującej tu ludności niemieckiej na polską. Tę »wymianę« dokonywaną w trudnych powojennych warunkach, dodatkowo komplikowała obecność w Świnoujściu rosyjskiej bazy marynarki wojennej, co odpowiednio ją wydłużyło. Wyjściową cezurę chronologiczną tego procesu otwiera przybycie grupy Pełnomocnika Rządu RP w październiku 1945 r., a zamyka zaś wyjazd ostatniej zorganizowanej grupy Niemców ze Świnoujścia w 1951 r. Na tyle, na ile pozwala na to objętość artykułu starałem się przedstawić uwarunkowania towarzyszące temu procesowi. Utworzenie polskiej administracji Patetycznie mówiąc, polską kartę w dziejach Świnoujścia, otworzyło wydarzenie, które tak zostało przedstawione w piśmie Pełnomocnika Dr. Józef Pluciński – ur. w 1940 r. w Wilejce, historyk. Od 1974 r. do 2004 r. był dyrektorem Muzeum Rybołówstwa Morskiego w Świnoujściu. W 1991 r. na ostatnim piętrze muzeum otworzył wystawę na temat niemieckiej historii miasta. Był także inicjatorem umieszczenia w mieście tablicy pamiątkowej pisarza eodora Fontane, jak również stworzenia lapidarium z niemieckimi nagrobkami na Cmentarzu Komunalnym. Pluciński opublikował szereg esejów i książek dotyczących historii Świnoujścia. kacyjnej i granicy? Jak bardzo szczelne one były, w jaki sposób zabezpieczone i umocnione? W jakim stopniu różnią się one od wewnątrzniemieckiej linii demarkacyjnej ? Na odpowiedź czekają te i wiele innych pytań.12 1 »Dokumenty i materiały do historii stosunków polsko-radzieckich«, tom VIII, W-wa 1974, s. 157. W oryginalnym polskim tekście użyto niemieckiej nazwy »Swinemünde«, nie »Świnoujście«. 2 »Mitteilung über die Berliner Konferenz der drei Mächte« (»Zawiadomienie o konferencji berlińskiej trzech mocarstw«), wyd. »Tägliche Rundschau« 1945, s. 28–29. 3 »Niemcy i sprawa naszych granic« (»Deutschland und unsere Grenzangelegenheiten«) w »Kurierze Szczecińskim«, 04.09.1946. 4 por.: »Polska-Niemcy Wschodnie 1945–1990« tom I 1945–1949 (»PolenOstdeutschland 1945–1990«, Teil I, 1945–1949), Warszawa 2006, str. 249. 5 patrz Archiwum Polityczne Urzędu Spraw Zagranicznych, zasób MfAA A10068, arkusz 287. 6 por.: »Neues Deutschland«(»Nowe Niemcy«), 8 lipiec 1950, str. 3. 7 ibidem. 8 ibidem. 9 ibidem. 10 Archiwum Polityczne Urzędu Spraw Zagranicznych, zasób MfAA A-15166, arkusz 35. 11 zarówno w Archiwum Politycznym Urzędu Spraw Zagranicznych w Berlinie, jak również w Archiwum Państwowym w Szczecinie i w Głównym Archiwum Landu w Schwerinie. 12 Autor rozszerza niektóre aspekty w swoim wykładzie: »Die Grenzziehung auf Usedom 1945–1951 – Hat Polen Usedom besetzt?«, w: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Hrsg.): Der Golm und die Tragödie von Swinemünde. Kriegsgräber als Wegweiser zwischen Vergangenheit und Zukun, Kamminke 2011, S. 307–332. Powstanie granicy na wyspie Uznam w latach 1945 – 1951 47 formalny wodociągi nad jeziorem Wolgastsee na rzecz – jak sam napisał w protokole przekazania – »kierownika urzędu komunalnego przy urzędzie powiatowym w Szczecinie«. To nie radzieccy, amerykańscy, brytyjscy i francuscy politycy ostatecznie zapieczętowali swoimi podpisami, jak to było przewidziane w Poczdamie w 1945 roku przebieg granicy na Uznamie, lecz polski reprezentant urzędu powiatowego Felix Kazimierczak, niemiecki policjant ludowy Horst Weirandt i przedstawiciel radzieckiej komisji kontrolnej w Berlinie, Gennadi Filipow. To co w 1950 /51 roku było jednoznacznym złamaniem układu poczdamskiego, otrzymało w następnych latach absolutorium prawa międzynarodowego i nieodwołalną gwarancję zachowania granicy na Odrze i Nysie zawartą w umowie granicznej z 14 listopada 1990 roku. To dobitne oświadczenie na rzecz pojednania Niemiec i Polski stanowi przecież najważniejszy warunek tego, że granica na Uznamie nie dzieli już w sensie fizycznym. Uwaga końcowa O powstaniu granic na wyspie Uznam dysponujemy obszernym materiałem w archiwach niemieckich i polskich.11 Zarówno te źródła, jak i ówczesne, regionalne, polskie gazety z Pomorza Zachodniego zostały przebadane tylko w nieznacznym stopniu. Temat dotyczący granicy na wyspie regularnie podejmowały w tamtym czasie gazety z Berlina Zachodniego, radio Nordwestdeutsche Rundfunk z Hamburga. W 1946 roku na łamy drukowanych mediów z MeklemburgiiPomorza Przedniego na krótko trafiła w związku z doniesieniami prasowymi i radiowymi z alianckiej strefy okupacyjnej odnośnie polskich roszczeń o przyznanie całego terytorium wyspy Uznam i przed wyborami gminnymi, powiatowymi i do Landtagu jesienią 1946 roku kwestia uznamskiej linii demarkacyjnej. Po roku 1990 ukazały się rozległe zbiory polskiej dokumentacji na ten temat zawierające interesujące i nieznane informacje. Niestety nie są one jeszcze dostępne w języku niemieckim. Ogólnie rzecz biorąc brakuje o tamtym czasie wspomnień z życia wziętych. Jak żyło się wówczas ludziom po obu stronach linii demar- 46 Bernd Aischmann na przychylne rozpatrzenie tej sprawy«. Pomimo tego nie przyczyniło się to do ułatwień »w ruchu granicznym tych osób do Niemieckiej Republiki Demokratycznej« 5. Zmieniło się to dopiero po podpisaniu 6 lipca 1950 roku dokumentu określonego przez organ centralny partii SED »Neues Deutschland« mianem »historycznego układu zgorzeleckiego«. Rządy NRD i Polski ustaliły przebieg linii demarkacyjnej na zachód od Świnoujścia aż do Czechosłowacji określając ją werbalnie jako »wyznaczoną« i »istniejącą« granicę.6 Te zaszyfrowane epitety miały dokumentować to, że »granica na Odrze i Nysie ustalona poprzez traktat poczdamski« 7 będzie egzekwowana. W rzeczywistości Warszawa i Berlin Wschodni nie zważali na postanowienia poczdamskie oświadczając w Görlitz / Zgorzelcu, że ta linia stanowić miała »granicę państwa pomiędzy Niemcami i Polską« 8 i miała zostać szczegółowo oznaczona. Etap 3: od czerwca 1950 do czerwca 1951 – Ustalenie dzisiejszego przebiegu granicy na Uznamie We wrześniu 1950 roku pracę podjęła zapowiedziana w Görlitz / Zgorzelcu komisja ds. wyznaczania granic »z siedzibą w Warszawie«.9 W grudniu tego samego roku zakończyła ona swoją pracę po uporczywych pertraktacjach, które po części nie należały do łatwych. W niedatowanym »Sprawozdaniu o dokonaniu złożenia podpisów pod aktem odnośnie zaznaczenia granicy pomiędzy NIEMCAMI i POLSKĄ« zawarto w pierwszym punkcie, że strona polska złożyła wniosek m.in. o zasadnicze odstępstwo od przebiegu granicy w cyplu położonym na zachód od Świnoujścia, »aby położone nad jeziorem Wolgastsee (wyspa Uznam) wodociągi, które służą zaopatrzeniu w wodę dla Świnoujścia, przyłączono do terytorium Polski«. Obecnie wodociągi znajdują się we władaniu Rosjan. Chodzi tu o zalesiony teren będący własnością państwa o powierzchni 150 ha«. Zakończenie akapitu poświęconego wyspie Uznam ma lakoniczny charakter: »Granica została zaznaczona zgodnie z wnioskiem – tak jak widać na załączonym szkicu«.10 11 czerwca 1951 roku w obecności radzieckiego inspektora wodociągów NRD-owski oficer straży granicznej odstąpił w sposób Powstanie granicy na wyspie Uznam w latach 1945 – 1951 45 Etap 2: od stycznia 1948 roku do lipca 1950 roku – linia demarkacyjna staje się granicą państwową Przyczyną przerwania konferencji londyńskiej ministrów spraw zagranicznych przed podjęciem jakichkolwiek postanowień była rozpoczynająca się zimna wojna pomiędzy koalicją antyhitlerowską i jednym z państw partnerskich – Związkiem Radzieckim. Za sprawą tego ostatniego wizje prezentowane na konferencji pokojowej z Niemcami były nierealną utopią. W Polsce i w radzieckiej strefie okupacyjnej szybko osłabła intensywność oficjalnych dyskusji na temat przesunięcia granic na zachód lub wschód. Na wyspie Uznam polska strona miała do czynienia ze szczególną sytuacją na linii demarkacyjnej. Polskie żądania suwerennościowe, które z powodów politycznych demonstracyjnie przedstawiono nad Odrą i Nysą, zostały tu znacznie ograniczone przez Armię Czerwoną. Formalnie i werbalnie Rosjanie respektowali wprawdzie polską suwerenność graniczną. W zasadzie stworzyli jednak własne rządy na granicy, żeby móc zaopatrywać materialnie i personalnie stacjonującą w Świnoujściu własną flotę. Rosyjscy żołnierze i ich niemieccy pomocnicy, o ile byli na służbie i w towarzystwie Rosjan, mogli przekraczać granicę w Ahlbecku i Garz bez kontroli. Motywowane względami prywatnymi wjazdy i wyjazdy niemieckich obywateli do, bądź z polskiej części wyspy Uznam natrafiały ze strony polskich pograniczników na duże trudności. Bardzo utrudniona była na przykład komunikacja pomiędzy kierownictwem partii SED i związków zawodowych FDGB po niemieckiej stronie wyspy Uznam z członkami tych organizacji zatrudnionymi przez placówki rosyjskie w Świnoujściu. Wraz z utworzeniem 7 października 1949 roku Niemieckiej Republiki Demokratycznej i uznaniem jej zgodnie z prawem międzynarodowym przez Rzeczpospolitą Polskę, bezpośrednio nad Odrą i Nysą znalazły się dwa częściowo suwerenne państwa podlegające wpływom Związku Radzieckiego i posiadające równe prawa. Gorączkowa sytuacja związana z linią demarkacyjną na wyspie Uznam bardzo szybko stała się przedmiotem starań dyplomatycznych ministerstwa spraw zagranicznych NRD. 21 stycznia 1950 roku podjęto »kwestię niemieckiej ludności w Świnoujściu w Polskiej Misji Wojskowej [w Berlinie, B. A.] […], która wyraziła zgodę 44 Bernd Aischmann 3/ Ruch turystyczny może mieć warunki normalne rozwoju, gdy nie będzie, lub w małym stopniu kolidować będzie z potrzebami wojska i marynarki wojennej (Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin). 4/ Świnoujście może stać się bazą rybołówstwa dalekomorskiego. 5/ Świnoujście może przepuszczać tranzyt pasażerskiego ruchu dalekomorskiego oraz być portem żeglugi przybrzeżnej oraz portem schroniskiem. 6/ Może dalej się rozbudowywać. 7/ Nie będzie miastem o stałym budżecie deficytowym; turystyka, rybołówstwo, port i jego usługi. 8/ Granica będzie łatwiejsza do strzeżenia i raczej naturalna.« 4 Po niemieckiej stronie nie było możliwe przygotowanie na konferencję pokojową z powodu braku instytucji administracyjnych i politycznych działających w obu strefach okupacyjnych. Na zachód od wewnątrzniemieckiej linii demarkacyjnej przede wszystkim partie i związki wypędzonych domagały się nieustannie przed zbliżającymi się rozmowami przesunięcia granic na wschód, żeby uchodźcy, wypędzeni i przesiedleńcy mieli możliwość powrotu do należących do Polski ziem po drugiej stronie Odry i Nysy. Na wschód od Elby te żądania miały ograniczony, koniunkturalny charakter. Kierownictwo partii SED opublikowało przed wyborami na szczeblu gminy, powiatu i landu we wrześniu i październiku 1946 roku ze względu na 20- do 30-procentowy udział w wyborach Niemców z drugiej strony Odry postulaty, w których obiecywano przeforsowanie korzystniejszego« przebiegu granic niemieckich w związku z »konferencją pokojową. To było świadome oszustwo przedwyborcze, ponieważ przywódcy SED nie mieli żadnego politycznego wpływu na siły okupacyjne. Konferencji pokojowej spodziewano się w 1947 bądź w 1948 roku. Jednak narady przygotowane przez ministrów spraw zagranicznych USA, ZSRR, Wielkiej Brytanii i Francji w marcu / kwietniu 1947 roku w Moskwie i ostateczne rozmowy w grudniu w Londynie nie doszły do skutku. Dla linii dzielącej Niemcy i Polskę oznaczało to, że prowizorka z Poczdamu uzupełniona postanowieniami ze Schwerinu z 21 września 1945 roku przeistoczyła się w coś stałego. Powstanie granicy na wyspie Uznam w latach 1945 – 1951 43 powierzeniem Polsce ziem na prawo od Odry i Nysy przez »Wielką Trójkę« nie tylko ziszczą się na stałe, lecz również pojawi się możliwość dalszego przesunięcia granic na zachód. Żądania przyznania całego lewego brzegu Odry, jak również wysp Rugia i Uznam tłumaczono względami gospodarczymi i wojskowymi. 4 września 1946 roku w Kurierze Szczecińskim opublikowano tak zwany Brain-Trust (trust mózgów), rodzaj fabryki pomysłów, która zaczęła działać na rzecz spełnienia polskich roszczeń związanych z zachodnią granicą, które »motywowane [były] niezbitymi argumentami. Granice te muszą być skorygowane w sensie przydzielenia Polsce: a) lewego brzegu Odry, b) rozszerzonego zaplecza Szczecina aż do rzeki Piany, c) całej wyspy Uznam« 3. Oficjalnie i potajemnie rozpatrywane były różne studia wykonalności. Powstawały różne warianty od »A«, jak »korzystne« poprzez »B« jak »podstawowe« aż do »C« – »niekorzystne«. Wariant zaproponowany w Kurierze Szczecińskim na początku września 1946 roku należał bez wątpienia do kategorii »A«. Jeden z wariantów z propozycji »B«, który polegał na powiększeniu polskiej części wyspy Uznam, przekazała 13 lipca 1947 roku Regionalna Dyrekcja Zagospodarowania Przestrzennego ze Szczecina wojewodzie zachodniopomorskiemu. Ta instytucja zaproponowała: »Dla stworzenia normalnych warunków bytowania dla ludności polskiej na wyspie Uznam koniecznym byłoby skorygowanie linii granicznej w ten sposób by przechodziła od Selliner Bootstelle poprzez bagna i las do jeziora Scholl, dalej krótszą drogą między wyżej wymienionym jeziorem do jeziora Kl[ein] Krebs, a następnie brzegiem lasu do jeziora Gothen i wreszcie głębokim strumieniem do jeziora Kachlinier, skąd między miejscowościami Besin i Sorke po polskiej stronie i Dargen po niemieckiej dochodzi do brzegu Zatoki Szczecińskiej. Przy takim przeprowadzeniu granicznej linii … 1/ Miasto Świnoujście; a) uniezależnia się ekonomicznie od administracji niemieckiej (wodociągi, energia) 2/ Polska część wyspy Uznam otrzymuje naturalne i bezpośrednie zaplecze produkcji rolnej. 42 Bernd Aischmann nicy wschodniej, która ciągnęła się od przyznanego Polsce miasta przemysłowo-portowego Szczecin i dalej przebiegała po Odrze i zachodniej Nysie. Wyspa Uznam i Świnoujście nie były omawiane w czasie rozmów w Jałcie. Inaczej było na konferencji berlińskiej, tak zwanej »Wielkiej Trójki« w Poczdamie, która odbyła się od 17 lipca do 2 sierpnia 1945 roku. Tu szefowie rządów USA, ZSRR i Wielkiej Brytanii potwierdzili wersję sformułowaną w Jałcie, »że ostateczne ustalenie zachodniej granicy Polski będzie odroczone do konferencji pokojowej [z Niemcami, B. A.]. Jednocześnie jednak zgodzili się, że »do ostatecznego ustalenia zachodniej granicy Polski dawne niemieckie ziemie położone na wschód od linii, która biegnie od Morza Bałtyckiego bezpośrednio na zachód od Świnoujścia i dalej wzdłuż Odry do granicy czechosłowackiej […] będą pod rządami państwa polskiego« i nie będą więcej uznawane za część radzieckiej strefy okupacyjnej w Niemczech 2. 6 października 1945 roku radziecki rząd przekazał Świnoujście Polsce zgodnie z ustaleniami powziętymi z PKWN z września 1944 roku, które zostały usankcjonowane z USA i Wielką Brytanią w Poczdamie i sprecyzowane 21 września 1945 roku w Schwerinie w specjalnym radziecko-polskim porozumieniu. W wyniku tego Uznam rozpadł się na część polską i niemiecką w ramach radzieckiej strefy okupacyjnej. Tymczasowa linia demarkacyjna pomiędzy Niemcami i Polską, która powstała za sprawą decyzji podjętych przez przywódców trzech mocarstw walczących z hitlerowskimi Niemcami, stała się na wyspie w trzech etapach granicą w sensie politycznym, czyli linią dzielącą dwa państwa. Pierwszy etap rozpoczął się 6 października 1945 roku i trwał do końca 1947 roku. Potem rozpoczął się drugi etap, który trwał do 6 lipca 1950 roku, a po nim nastąpiła trzecia, roczna faza, pod koniec której granica nabrała dzisiejszego kształtu. Etap 1: od października 1945 do grudnia 1947 – rozszerzenie Polski na zachód i niemiecki poker na granicy wschodniej Władze polskie liczyły w tym czasie na realne szanse, że perspektywy z pokojowej konferencji z Niemcami związane z tymczasowym Bernd Aischmann Powstanie granicy na wyspie Uznam w latach 1945 – 1951 Od linii demarkacyjnej do granicy państwowej Pierwsza wzmianka o podziale wyspy Uznam znalazła się w tajnym porozumieniu pomiędzy Związkiem Radzieckim i Polskim Komitetem Wyzwolenia Narodowego (PKWN) z 27 lipca 1944 roku. W artykule czwartym czytamy: »Rząd ZSRR uznał również, że granica między Polską, a Niemcami winna być ustalona wzdłuż linii na zachód od Swinemünde do rzeki Odry pozostawiając miasto Szczecin po stronie polskiej, dalej w górę rzeki Odry do ujścia Nysy, a stąd rzeką Nysą do czechosłowackiej granicy. Rząd radziecki przyjmuje na siebie zobowiązanie przy ustaleniu granicy państwowej między Polską a Niemcami popierać żądanie ustalenia granicy według wymienionej linii.« 1 Podczas konferencji w Jałcie od 4 do 11 lutego 1945 roku radziecki minister spraw zagranicznych Mołotow poruszył kwestię polskiej graBernd Aischmann – Urodzony w Olsztynie, w 1945 r. przybył do Mecklenburgii. Konstruktor samolotόw metalowych i dyplomowany dziennikarz, pracował od 1964 r. do 1991 r. w rozgłośni radiowej NRD w Schwerinie i Berlinie. 1991–1994 zastępca rzecznika Rządu Krajowego Brandenburgii i członek Komisji Rządowej ds. Współpracy Przygranicznej. Od 1994 r. niezależny dziennikarz, 2008 r. autor tomu »Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Stettin ausgenommen« dotyczącego powstania granicy niemiecko-polskiej na Pomorzu Przednim 1945–1951, aktualnie współpraca przy niemieckopolskich regionalnych projektach historycznych, mieszka w Crivitz-Basthorst pod Schwerinem. Powiat uznamsko-woliński … 39 1. nie zostały stworzone żadne plany; 2. po tym jak stworzyliśmy plany, Armia Czerwona zabroniła nam wstępu na omawiany teren, ponieważ miała tam zostać zbudowana infrastruktura wojskowa. Pan Major żądał ode mnie, żebym pojechał tam z nim tej nocy, co mogę określić mianem całkowitego szaleństwa. Na koniec zmuszono mnie do podania zmyślonych danych liczbowych i podpisania ich. Jako świadka wymieniam szefa policji Pana Schmeissa, zastępcę szefa policji Pana Wente i Pana Jupa Bukermanna. Z tego, co słyszałem od swoich pracowników i zastępcy, Pan Major Dommaschew nigdy wcześniej nie troszczył się o starostwo, obecnie wydawało się, że sprawia mu uciechę, przeszkadzanie urzędnikom, jak również mi. Ponadto Pan Major wyznaje w kwestiach urzędniczych takie poglądy, których realizacja nie jest możliwa przez niemiecki aparat administracyjny. Nadmieniam, że sam spędzam na służbie co najmniej (!) 12 –14 godzin, żeby w miarę możliwości nadrobić i wykonać to, co zostało zaniedbane przez ostatnich 5 miesięcy. Jednak nie byłem w stanie w trzy tygodnie z okrojonym do połowy personelem stworzyć tego, czego mój poprzednik nie zdołał zrobić w 5 miesięcy mając do dyspozycji pełny personel.« 1 Szersze informacje i dane źródłowe znajdują się w wykładzie autora: »Der Kreis Usedom-Wollin von Mai bis Oktober 1945 und sein erster Nachkriegslandrat«, w: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Hrsg.): Der Golm und die Tragödie von Swinemünde. Kriegsgräber als Wegweiser zwischen Vergangenheit und Zukun, Kamminke 2011, S. 291–306. 38 dr Dirk Schleinert czym starosta nie omieszkał w swoim sprawozdaniu do Krajowej Komisji Rolnej w Schwerinie nadmienić, »że pan major przyczynił się poprzez swoje instrukcje udzielone pracownikom starostwa do dwudniowego opóźnienia sprawy. Poprzez jego obecność w pomieszczeniach starostwa, cała praca urzędu, pomimo ciągłego ponaglania, które było częściowo usprawiedliwione, była sparaliżowana.« Pozostało jeszcze mienie wojskowe w Peenemünde, które nadal znajdowało się w konfiskacie sił okupacyjnych. Sprzeczna sytuacja, w której znajdowały się wówczas niemieckie urzędy, również tutaj znalazła ponownie oddźwięk. Z jednej strony major Dommaschew żądał niezwłocznego podziału tego mienia, pomimo wskazówek, że jest to niezbędne dla zaopatrzenia pracowników zatrudnionych w Peenemünde. Z drugiej strony radzieckie wojsko zabraniało dostępu do tego miejsca niemieckim urzędom. Starosta Kasten poczuł się 16 października do obowiązku wysłania skargi na majora Dommaschewa do Schwerinu. Chciałbym zakończyć mój wykład dłuższym cytatem z tego listu, ponieważ dobrze oddaje on sytuację, jaka panowała po opuszczeniu Świnoujścia i wyspy Wolin, a przede wszystkim stosunku pomiędzy Radziecką Administracją Wojskową i administracją niemiecką w radzieckiej strefie okupacyjnej w tamtym czasie. »Ponieważ zastępca komendanta wojskowego, Pan Major Dommaschew najwyraźniej nie darzy mnie sympatią, co jak podejrzewam ma związek z aferą Pana Stange, ciągle spotykają mnie trudności z jego strony. Dnia 15.10.1945 wieczorem o godz. 21.45 musiałem za sprawą Pana Majora Dommaschewa opuścić własne mieszkanie, żeby udzielić mu informacji odnośnie podziału dokonanego w niedzielę, 14-tego bm. Nadmieniam, że podział dóbr z wyjątkiem tych w Peenemünde, przeprowadzony został całkowicie w niedzielę, 13-tego bm. Ponieważ Panu Majorowi brakowało opracowania dotyczącego tego mienia, podejrzewał mnie (!) w najbardziej podły sposób o lenistwo, niedbalstwo itd., itd. Pomimo to zachowałem się w obliczu Majora w sposób całkowicie poprawny. Na końcu wymagał ode mnie liczb dotyczących mienia w Peenemünde, które nie mogło jeszcze zostać podzielone, ponieważ … Powiat uznamsko-woliński … 37 portowa była wykorzystywana przez tworzącą się wówczas policję wodną NRD, która była prekursorem Ludowej Marynarki Wojennej. Wraz z wydaniem 5 września 1945 roku zarządzenia o przeprowadzeniu reformy rolnej rozpoczęły się szeroko zakrojone przekształcenia stosunków własnościowych w radzieckiej strefie okupacyjnej. Poprzedziły ją poczynione już przez władze okupacyjne konfiskaty i wywłaszczenia, o których jednak nie mamy zadowalającej ilości informacji. Wywłaszczone miały zostać wszystkie gospodarstwa rolne o powierzchni 100 hektarów i więcej, jak również zakłady aktywnie działających narodowych socjalistów. Na wyspie Uznam nie było w odróżnieniu od leżącego w pobliżu lądu stałego aż tak wielu dużych gospodarstw, tak więc tylko 20 gospodarstw podlegało wywłaszczeniu ze względu na wielkość. Do tego doszło jeszcze łącznie 27 gospodarstw o powierzchni poniżej 100 hektarów, które zostały wywłaszczone ze względu na narodowo socjalistyczną przeszłość ich właścicieli. Przeprowadzeniem reformy rolnej zajmowały się gminne komisje rolne, które podlegały na płaszczyźnie powiatu powiatowej komisji rolnej zarządzanej przez starostwo. Jej zadaniem było zatwierdzanie postanowień o wywłaszczeniu i planów podziału wydawanych przez gminne komisje rolne. Pojawiały się jednak trudności podczas przeprowadzania wywłaszczeń i podziałów. Do momentu zatwierdzenia nowego starosty Kastena 23 września najwyraźniej nic w tym kierunku nie poczyniono. Po natychmiastowym zwolnieniu przez niego 19 pracowników starostwa związanych z ruchem narodowo-socjalistycznym, oczywiście dodatkowo znacznie ograniczony został zakres działania tego urzędu. Do tego doszło jeszcze trwające od 28 września przeniesienie starostwa do Bansin. Major Dommaschew z komendantury powiatowej, którego stosunki ze starostą od początku nie należały do najlepszych, zażądał 1 października podziału wszystkich wywłaszczonych dóbr o powierzchni większej i mniejszej niż 100 hektarów do 7 października. Tego terminu nie dało się jednak zachować i doszło do poważnych kłótni, które doprowadziły do postawienia staroście zarzutów o niedopełnieniu obowiązków i nieudolności. Podział większości dóbr został zakończony 13 października, przy 36 dr Dirk Schleinert Wypłaty pensji przez miasto w celu ożywienia gospodarki, nie odniosłyby skutku ze względu na małą ilość dostępnych środków płatniczych. Niezbędne tu były dalsze dopłaty ze Schwerinu. Zgodnie z analizami urzędu budowlanego dysponowano zaledwie 25 % lokali mieszkalnych. Wiele z dostępnych mieszkań było uszkodzonych. Ponadto burmistrz widział trudności w planowanej przez radziecką marynarkę odbudowie portu, podniesieniu zatopionych statków i oczyszczeniu z min. Potrzebna do tego siła robocza, którą oszacowano na wiele tysięcy, nie mogła być w obecnej sytuacji zaopatrywana i opłacana przez miasto. Również inne projekty we wczesnych latach spełzły na niczym, przede wszystkim z powodu niemożliwości przewidzenia przez władzę cywilną działań podejmowanych przez siły okupacyjne. Zaliczała się do tego przede wszystkim rozbudowa infrastruktury produkcyjnej w Peenemünde w celu rozpoczęcia produkcji maszyn. W sprawozdaniu z dnia 14 sierpnia 1945 roku zawarto szczegółowe informacje na temat możliwości wykorzystania jej w celach cywilnych. Głównymi inicjatorami byli pochodzący z Kamminke przedsiębiorca budowlany Fischbein i naczelnik referatu gospodarczego przy starostwie, a jednocześnie dyrektor handlowy stoczni Peene-Werke, Nimmwegen. Planowano utworzenie wspomnianej już fabryki maszyn rolnych. Również byłe zakłady zbrojeniowe w Mellenthiner Heide miały zostać przeznaczone do użytku cywilnego. Podkreślano, że Rosjanie nie są specjalnie zainteresowani infrastrukturą w Peenemünde, Ückeritz i w Göben na wyspie Wolin. Jednak było to złudne, ponieważ trwający demontaż, przy którym zatrudnionych było 1000 pracowników posuwał się naprzód i przybrał taką skalę, że przeszkodziło to nie tylko w podjęciu produkcji w planowanym zakresie, ale również zagrażało dalszemu funkcjonowaniu tak ważnej elektrowni dla wschodniego Pomorza Przedniego. W listopadzie 1945 roku rozpoczęto kolejną falę rozbiórek, która trwała do 1948 roku i zakończona została wysadzeniem w powietrze pozostałej infrastruktury, o ile nie była ona jeszcze wykorzystywana przez rosyjskie wojsko. Od 1948 roku w dzielnicy Peenemünde-West stacjonował radziecki pułk myśliwców. Od 1951 roku infrastruktura Powiat uznamsko-woliński … 35 miały zostać przekształcone w fabrykę urządzeń i maszyn rolniczych. Do szczególnie trudnych zadań zaliczono zaopatrzenie wysp w węgiel. Główną tego przyczyną było włącznie Szczecina do Polski, a dotychczasowe transporty węgla z Górnego Śląska odbywały się właśnie przez port w Szczecinie. Nieco korzystniej przedstawiała się kwestia zaopatrzenia ludności w środki spożywcze. W jednym ze sprawozdań z 11 września 1945 roku starosta Stange szkicuje taką sytuację: »Kwestia zaopatrzenia w żywność w powiecie uznamsko-wolińskim nie wygląda wcale aż tak źle«, tak rozpoczął swoje wywody. Trudności związane są przede wszystkim z zaopatrzeniem w mleko i masło. Częściowo obwiniał za to niedopełnienie przez burmistrzów obowiązków organizacyjnych związanych z dostawami. Częściowo odpowiedzialne były za to konfiskaty wszelkich dóbr przez siły okupacyjne i związana z tym strata prawie wszystkich dużych zakładów przetwórstwa mlecznego. Żniwa sprawiały na początku duże trudności, przede wszystkim organizacja przyjęcia i magazynowania, ponieważ Świnoujście było w dużej mierze zniszczone. Decentralizacja miejsc przyjęcia zaopatrzenia rozkładała się na pięć okręgów – Zinnowitz, Uznam, Świnoujście, Międzyzdroje i Wolin, później jeszcze Rankwitz jako szósty – mógł być bardzo przydatny w tej kwestii. Ale również w tej dziedzinie, tak jak we wszystkich pozostałych we znaki dawały się często ciężko przewidywalne bądź zupełnie niespodziewane działania i środki podejmowane przez siły okupacyjne. Szczególnie źle przedstawiała się sytuacja w mieście powiatowym. Burmistrz Schuhart napisał w tej sprawie 12 września list do premiera landu Wilhelma Höckera, w którym przedstawił tę sytuację. Odbudowa gospodarcza nie była możliwa, ponieważ siły okupacyjne natychmiast przystąpiłyby do demontażu. Obecnie zajmowano się właśnie odbudową ostatniego dużego zakładu stolarskiego i jedynej pracującej jeszcze drukarni. To samo stałoby się z tartakiem. Położenie miasta na granicy powiatu sprawiało, że sytuacja zaopatrzenia w żywność stała się katastrofalna, ponieważ dotychczasowe obszary zaopatrzeniowe na Pomorzu Tylnym i w Szczecinie nie były dostępne. Od początku września w mieście nie było ani ziemniaków, ani chleba. 34 dr Dirk Schleinert 1946 roku minister spraw wewnętrznych Hans Warnke zarządził wszystkim referentom starostwa natychmiastowe przeniesienie do Ahlbecku. Pozostała część powiatu uznamskiego po utracie sąsiadującej na wschodzie wyspy zamieszkanej nadal jeszcze przez 20 000 mieszkańców i miasta powiatowego liczącego 7 000 mieszkańców, była właściwie za mała do dalszego funkcjonowania w tej formie. Dlatego już kilka tygodni po przeniesieniu podjęto próbę połączenia z powiatem greifswaldzkim. 26 października Hans Warnke napisał do szefa Radzieckiej Administracji Wojskowej w Schwerinie, generała broni Fedjuninskiego: »Przez ustalenie granicy na zachód od Świnoujścia powiat został pomniejszony właśnie o tą część, dlatego z praktycznego punktu widzenia warto połączyć pozostałą część powiatu uznamsko-wolińskiego z powiatem greifswaldzkim. To włączenie zarządzę tylko wtedy, jeśli taka sama operacja zostanie podjęta przez wojska okupacyjne. A więc jeśli komendant greifswaldzki stanie się jednocześnie komendantem powiatowym wyspy Uznam, wtedy starosta greifswaldzki będzie starostą uznamskim.« Akta nie zawierają odpowiedzi na to pismo, a faktyczny rozwój sytuacji pokazał, że ta propozycja nie została zaakceptowana przez Radziecką Administrację Wojskową. Rozwój gospodarczy i reforma rolna Do najwcześniejszych dokumentów niemieckiej administracji wliczają się poza statystykami ludności dane o rozwoju gospodarczym powiatu. 26 lipca 1946 roku starosta wysłał do Schwerinu sprawozdanie, w którym zawarł szczegółową analizę z danymi o aktualnej sytuacji, jak również propozycje dotyczące przyszłego rozwoju gospodarczego. Na wyspie Wolin planowana była budowa portu, przede wszystkim z magazynem węgla i ropy. Ponadto miała powstać fabryka konserw rybnych. Niejasną kwestią w tej propozycji, pozostaje wybór konkretnej miejscowości na te inwestycje. W grę wchodziło miasto Wolin, bardziej prawdopodobne jest jednak, że miano na myśli leżące na wyspie Wolin dzielnice Świnoujścia. Zabudowania warsztatowe, które pozostały jeszcze w dużej mierze w Peenemünde, Powiat uznamsko-woliński … 33 noujścia i wyspy Wolin najpóźniej do 4 października. Od tego momentu trzeba było przeprowadzić szybką i efektowną ewakuację, ponieważ oprócz ludności należało zabrać wszystkie dobra materialne. Według sprawozdań burmistrza na wyspie Wolin było jeszcze m.in. około 2 000 sztuk bydła, 800 koni, 1200 świń i duże ilości drobiu. Podczas przeprowadzania ewakuacji były burmistrz Świnoujścia Schuhart i jego komendant policji Knorr zarzucili później staroście dopuszczenie się poważnych uchybień. Jednak na początku 1946 roku w związku z usunięciem z urzędu pana Kastensa ich sprawozdania miały bardzo stronniczy charakter. Tym dwóm świnoujskim antyfaszystom, co zawsze mieli w zwyczaju podkreślać, najwyraźniej nie pasowało to, że po usunięciu pana Stange ze stanowiska starosty, mieli do czynienia z kimś nieznajomym, zamiast mianowania któregoś z nich na to stanowisko. Bardzo możliwe, że mieli nadzieję na otrzymanie lepszych stanowisk po odwołaniu Kastena. Sam Kasten tłumaczył trudności podczas ewakuacji ciągłymi interwencjami władzy okupacyjnej, która żądała dla siebie zawartości prawie każdego transportu, a następnie zabraniała ewakuacji ludności cywilnej ze Świnoujścia. Jak bardzo nieobliczalne mogły być działania oficerów sił okupacyjnych, uwidacznia poszukiwanie nowych siedzib dla komendantury powiatowej i starostwa. Podczas ustaleń podjętych 14 sierpnia miały one zostać zlokalizowane w Bansin. Kilka dni przed ewakuacją komendantura poinformowała o zmianie tej lokalizacji komendantury z Bansin na Ahlbeck. Przeniesienie starostwa do Ahlbecku nie było jednak od razu możliwe ze względu na brak ogrzewanego budynku. Pomimo wszystkich trudności przeniesienie starostwa do Bansin skończono 3 października. Czynności związane z przeprowadzeniem reformy rolnej, które częściowo pokrywają się z ewakuacją starostwa, zostaną omówione razem w następnym trzecim rozdziale. Z powodu przeniesienia komendantury do Ahlbecku już od samego początku było jasne, że Bansin będzie tylko tymczasową siedzibą starostwa. Przeniesienie jej do Ahlbecku miało miejsce kilka dni po odwołaniu ze stanowiska 15 marca 1946 roku Heinricha Kastensa i powołaniu na jego miejsce Ericha Farbowskiego. 23 marca 32 dr Dirk Schleinert której nie było żadnych jednoznacznych dowodów. To był koniec postępowania. Następcą pana Stange’a na stanowisku starosty został pochodzący ze Szczecina Heinrich Kasten, który przejął obowiązki urzędowe 23 lub 25 września 1945 roku, jednak szybko popadł w konflikt szczególnie z kierownikiem komendantury powiatowej, majorem Dommaschewem. Te nieporozumienia doprowadziły w końcu w styczniu 1946 roku do złożenia przez Kastena wniosku o odwołanie. Odwołanie zostało wreszcie zatwierdzone, ale z pewnością nie w formie, jakiej życzył sobie wnioskodawca. Zarzuty podane przez Kastena w stosunku do oficerów, doprowadziły do postawienia mu przez Radziecką Administrację Wojskową kraju związkowego zarzutu sabotażu, co skutkowało aresztowaniem i skazaniem na 5½ miesiąca aresztu. Dla Kastena skończył się wtedy najprawdopodobniej sen o nowych Niemczech, opuścił radziecką strefę okupacyjną i udał się na zachód. Bezpośrednio po zakończeniu konferencji poczdamskiej 2 sierpnia 1945 roku wydano pierwsze zarządzenia dotyczące powiatu uznamsko-wolińskiego. 3 sierpnia wraz z zawiadomieniem o ustalonym w Poczdamie poprowadzeniu granic starostwo ogłosiło zakaz ucieczki dla Świnoujścia i Wolina. Jednocześnie do Świnoujścia przyjechała pierwsza polska delegacja, która chciała przejąć miasto, ale szybko została odesłana przez władze okupacyjne. Zgodnie z tym, co w swojej książce napisał minister spraw wewnętrznych Hans Warnke po wizycie w Świnoujściu 14 sierpnia, wśród ludności panował niepokój. Nakazano zachowanie spokoju i rozwagi, priorytetem miała być normalnie funkcjonująca administracja. Pułkownik Serebriski z Radzieckiej Administracji Wojskowej obiecał, że zawczasu wydane zostaną rozkazy i radzieckie wojsko ochroni ludność przed napadami. Ewakuacja miała odbywać się w sposób możliwie zaplanowany. Decydujące negocjacje pomiędzy Związkiem Radzieckim i Polską o dokładnym przebiegu granic w tzw. »cyplu szczecińskim« między Świnoujściem i Gryfinem odbyły się w nocy z 20 na 21 września 1945 roku w Greifswaldzie. Podpisanie traktatów granicznych odbyło się 21 września w Schwerinie. 27 września komendantura powiatowa poinformowała starostę o konieczności opuszczenia Świ- Powiat uznamsko-woliński … 31 Stange jest w swojej konkretnej formie z pewnością zdarzeniem pojedyńczym, ale z drugiej strony, o czym dowodzą nowsze wyniki badań, nie był to jedyny taki przypadek i może on posłużyć jako symptom tego zagmatwanego, chaotycznego czasu w pierwszych tygodniach i miesiącach po zakończeniu wojny. Wilhelm Stange został w lecie 1946 roku skazany na 15 lat ciężkiego więzienia, po tym jak już we wrześniu 1945 roku został odwołany ze swego stanowiska. Wyrok zapadł w oparciu o następujące przestępstwa: pozbawienie wolności, gwałt, ciężkie obrażenia cielesne i napad rabunkowy w wielu przypadkach. Te czyny karalne popełnione zostały razem z innymi pracownikami starostwa i policji. Wśród ludności pana Stange okrzyknięto mianem »herszta rabusiów«, a jego wspólników »bandą zbójów«. Samochód pana Stange, który posłużył jako narzędzie do popełnienia wielu czynów nazywano zgodnie z powyższym »zbójeckim wozem«. Kiedy w 1948 roku po pojawieniu się nowych dowodów pośrednich sprawa miała trafić ponownie na wokandę, szybko okazało się, że Socjalistyczna Partia Jedności Niemiec nie była już tym szczególnie zainteresowana. Najprawdopodobniej w tę sprawę wmieszani byli mniej lub bardziej inni towarzysze partyjni, dlatego aresztowania zlecone przez sąd powiatowy w 1948 roku spotkały się z ostrą krytyką miejscowych działaczy partii socjalistycznej. Zarząd Socjalistycznej Partii Jedności Niemiec w Zinnowiz widział w staraniach sędziego prowadzącego, pana Bostelmanna wyłącznie próbę ze strony sił reakcyjnych, aby »wysunąć na pierwszy plan ten niepochlebny rozdział w historii partii z roku 1945«, … »aby pobudzić szeptaną propagandę.« Sędzia powiatowy Bostelmann wysłał 22 października 1948 roku swoje sprawozdanie do Schwerinu. Chodziło w nim o porwanie i mord. W przypadku 15–20 aresztowanych przekazanych w ręce pana Stange i jego pomocników, byli oni zabierani na Golm i tam rozstrzeliwani. Nazwiska 10 zaginionych są znane. Sędzia powiatowy twierdził, że na wyspie były jeszcze ugrupowania, które nie chciały, żeby to wyszło na jaw i siały wśród ludności ogromny lęk. Minister spraw wewnętrznych Warnke przekazał tę sprawę do prokuratury generalnej w Schwerin, ta jednak również zaproponowała umorzenie sprawy, w 30 dr Dirk Schleinert stworzyć struktury funkcjonujące już w czerwcu 1945 roku w powiecie uznamsko-wolińskim wraz z komendanturą w Świnoujściu i dwiema podkomendanturami w miastach Uznam i Wolin. Najprawdopodobniej w tej stałej formie powstały dopiero wraz z utworzeniem Radzieckiej Administracji Wojskowej w czerwcu 1945 roku. Struktura SMAD na obszarze landu Meklemburgia-Pomorze Przednie składała się z komendantur powiatowych w Schwerinie, Güstrow i Szczecinie, później w Greifswaldzie, razem z dwiema komendanturami niższego szczebla w Stralsundzie i Neubrandenburgu. Pod nimi znajdowały się komendantury powiatowe i rejonowe, a jeszcze niżej komendantury poszczególnych miejscowości. Kandydaci na stanowiska kierownicze niemieckiej administracji powoływani byli przez odpowiedniego komendanta, a wszyscy pozostali przez niego zatwierdzani. Można założyć, że NKWD miało zasadniczy wpływ na podejmowane decyzje. Ważną rolę przy tworzeniu niemieckiej administracji cywilnej odgrywali ponadto przygotowani do tego celu w Związku Radzieckim komuniści na emigrację, którzy działali jako tzw. grupy inicjacyjne. 6 maja 1945 roku taka właśnie grupa inicjacyjna pod dowództwem Gustava Sobottki wylądowała na szczecińskim lotnisku i miała działać na obszarze zajętym przez 2 Front Białoruski, czyli na północy. O tym, na co natknęli się wówczas relacjonuje 12 maja 1945 roku Sobottka przebywającemu jeszcze w Moskwie Wilhelmowi Pieckowi: »Praca będzie trudniejsza, niż sobie wyobrażaliśmy. W Szczecinie jest około 9 do 10 tysięcy ludzi. We wsiach w pobliżu Szczecina, które miałem okazję zobaczyć do tej pory pozostali tylko starzy w wieku 70 lat i więcej. Gospodarstwa są całkowicie zaniedbane i puste. Problemów przysparzają również Polacy – żołnierze i cywile (Polacy), którzy nie zachowują się ani po wojskowemu ani w sposób cywilizowany.« Wybór kadry na miejscu był trudny, ponieważ osoby pracujące w dawnej administracji nie wchodziły w grę z powodu faktycznej bądź domniemanej przynależności do partii nazistowskiej, z kolei komuniści uznawani za władzę okupacyjną za najbardziej godnych zaufania, nie posiadali kwalifikacji w tym kierunku. Przypadek pierwszego starosty powiatu uznamsko-wolińskiego, Willy’ego (Wilhelm) Powiat uznamsko-woliński … 29 NKWD od samego początku podeszła do swoich zadań bardzo poważnie, o czym świadczą liczne aresztowania. Początkowo wszyscy aresztowani mieli zostać deportowani do Związku Radzieckiego, lecz w obliczu olbrzymich liczb już 10 maja 1945 roku wydano rozkaz 0046 założenia więzień i obozów na terenie okupowanym. Osoby zakwalifikowane jako dywersanci były natychmiast rozstrzeliwane na mocy wyroku wojskowego sądu polowego, co zostało wyraźnie określone w już wspomnianym rozkazie 0016. Obok »normalnych« codziennych zadań były jeszcze akcje na większą skalę, jak np. rozpoczęta 10 sierpnia 1945 roku operacja obejmująca całą radziecką strefę okupacyjną, którą określono mianem »wojskowej operacji Czeki« w odpowiednim rozkazie walki sztabu NKWD z dnia 4 sierpnia 1945 roku. Zgodnie z charakterem tajnych służb działania NKWD nie były jawne. W oficjalnych źródłach nie było o nich wzmianki, działania te i ich egzystencja były jednak dobrze znane ludności cywilnej. Duże braki w dokumentacji utrudniają, stwierdzenie i oszacowanie konkretnej pracy NKWD na miejscu. Odnosi się to przede wszystkim do przedstawicieli władzy okupacyjnej widocznymi »na zewnątrz«, czyli komendanturami wojskowymi. Ponieważ właśnie one, nazywane również administracją dnia codziennego, były odpowiedzialne – o ile było to możliwe – za normalne funkcjonowanie życia po kapitulacji. To leżało przede wszystkim w gestii komendantur wojennych, co łatwo można odczytać z wydawanych przez nie pisemnych rozkazów. Oczywiście nie wynika z nich, jaką rolę na wydawane przez te komendantury decyzje miało NKWD. Ogólnie mówiąc, w pierwszej fazie okupacji komendantury wojenne powstawały zawsze tam, gdzie znajdowały się sztaby wojskowe. Te komendantury wdrażały później niemiecką administrację cywilną, przy czym z perspektywy czasu ich powstawanie odbywało się oddolnie, tzn. na początku powołana została administracja gminna i miejska, później powiatowa, a następnie, analogicznie do powstawania Radzieckiej Administracji Wojskowej, na początku lipca 1945 roku powstała administracja krajów związkowych i prowincji. Nie można jednoznacznie stwierdzić, jak szybko udało się 28 dr Dirk Schleinert i domów prywatnych cały dobytek ruchomy. … Przez pierwsze noce na starym mieście dochodziło do dużych pożarów spowodowanych najprawdopodobniej przez pijanych i plądrujących Rosjan i obcokrajowców, którzy rzucali niedopałki papierosów.« Za walczącymi grupami podążały radzieckie jednostki specjalne. W sumie były to cztery częściowo konkurujące ze sobą organizacje, które działały jako tajne służby. Ponadto istniał jeszcze tak zwany Smiersz = po rosyjsku: »śmierć szpiegom«, właściwa nazwa to GUKR = Gławnoje uprawlenije kontrrazwiedki (Główny Zarząd Kontrwywiadu), który funkcjonował oddzielnie dla sił lądowych i morskich i był typowo wojskową służbą bezpieczeństwa wewnątrz jednostki. Funkcję tajnej policji w ZSRR pełnił Ludowy Komisariat Bezpieczeństwa Państwowego, w skrócie NKGB (Narodny kommissariat gossudarstwennoi besopasnosti), który w 1946 roku przemianowany został na MGB. Dla okupowanych Niemiec, a w szczególności dla niemieckiej ludności cywilnej najważniejszą służbą bezpieczeństwa dowodzoną przez cieszącego się złą opinią Ławrientija Berię był Ludowy Komisariat Spraw Wewnętrznych, w skrócie NKWD (Narodnyj komissariat wnutriennich dieł), który od 1946 roku przemianowany został na MWD (Ministierstwo wnutriennych dieł) i podniesiony jednocześnie do rangi ministerstwa. Podstawą funkcjonowania tego organu był rozkaz nr 0016 z 11 stycznia 1945 roku, według którego zadaniami powierzonymi NKWD były: ochrona tyłów, aresztowanie wszystkich podejrzanych i wrogich elementów, jak również zachowanie porządku publicznego i władzy okupacyjnej. Walczącym jednostkom przydzieleni zostali od tego czasu tak zwani pełnomocnicy NKWD, którzy odpowiedzialni byli za przeprowadzanie tych zadań. Sztab jednostek NKWD działających na tyłach 2 Frontu Białoruskiego, który operował w północnej części Niemiec Wschodnich, mieścił się w maju i czerwcu 1945 roku w północnej dzielnicy Szczecina, Odolany. Jednostki podlegające temu sztabowi stacjonowały zgodnie z rozkazem z dnia 7 maja 1945 roku między innymi w Tribsees i w Gryficach na Pomorzu Tylnym – w czerwcu zostały przeniesione do Szczecina –, w Greifswaldzie i Strasburgu. Powiat uznamsko-woliński … 27 Okupacja i powstawanie administracji wojskowej i cywilnej do października 1945 roku Wyspa Uznam i Wolin należały do ostatnich obszarów w Trzeciej Rzeszy zdobytych przez Armię Czerwoną. Już w czasie operacji wschodniopomorskiej oddziały pierwszego Frontu Białoruskiego dotarły na początku marca do Dziwnowa i zajęły pozycje bezpośrednio przed wyspą Wolin. Dalszy marsz na zachód został jednak przerwany do połowy kwietnia. Siły niemieckie na wyspie dzieliły się na jednostki marynarki wojennej stacjonujące przede wszystkim w Świnoujściu i jednostki wojsk lądowych, które od marca 1945 roku podlegały temu samemu dowództwu. Funkcję dowodzącego w obwodzie obronnym Świnoujście pełnił generał brygady, późniejszy generał dywizji John Ansat vom Heer. W międzyczasie 12 marca Świnoujście zakorkowane napływem uchodźców zostało zbombardowane i w przeważającej części zniszczone przez siły amerykańskie. Śmierć poniosło wówczas tysiące ludzi. W literaturze znajdziemy duże rozbieżności, jeśli chodzi o dokładną liczbę ofiar. Faktyczne walki o Uznam i Wolin zaczęły się 30 kwietnia od ataku z zachodu poprzez mosty w okolicy miejscowości Zecherin i Wolgast, jak również od 2 maja ze wschodu przez wyspę Wolin. Całkowite zajęcie obu wysp nastąpiło 4 maja. Większość sił niemieckich została ewakuowana drogą morską z różnych miejscowości. Ostatnie statki odbiły wtedy, kiedy sowieckie czołgi były w zasięgu wzroku. Siły okupacyjne rozmieszczono w poszczególnych miejscowościach na wyspach. W pierwszych dniach i tygodniach dochodziło do wielu aktów przemocy, które na długo i miarodajnie kształtowały wśród ludności negatywny obraz okupantów. W jednej z relacji ostatniego niemieckiego burmistrza Świnoujścia, Maxa Schuhhardta ze stycznia 1946 roku czytamy: »Ponieważ Armia Czerwona znalazła w Świnoujściu w firmie Louis Krohn i w urzędach zaopatrzeniowych duże ilości napojów alkoholowych, żołnierze tej armii przez wiele dni byli pod wpływem alkoholu. Ponadto cała masa polskich, ukraińskich i rosyjskich pracowników cywilnych starała się przedostać z Meklemburgii i Pomorza Przedniego, przez Świnę do Pomorza Tylnego. Podróżowali oni przeważnie dużymi zaprzęgami i kradli ze sklepów 26 dr Dirk Schleinert czyzny lokalnej poprzez powiatową, aż po płaszczyznę landu. Same sprawy organizacyjne trwały ponad dwa miesiące. Do momentu właściwego funkcjonowania administracji trwało to jeszcze znacznie dłużej. Nie można przeoczyć jeszcze jednego aspektu. Trzecia Rzesza była po kapitulacji całkowicie pod panowaniem aliantów, którzy zorganizowali administrację wojskową. W części zajętej przez Rosjan dowództwo wojskowe potrzebowało dwóch miesięcy, żeby stworzyć prowizoryczną administrację w oparciu o siły zbrojne wysłane na miejsce, za sprawą których powstał prawdziwy rząd wojskowy, nazywany Radziecką Administracją Wojskową w Niemczech (SMAD). W omawianym tu okresie historii była to bez wątpienia instancja nadrzędna. Niemiecka administracja cywilna była przez nią powoływana, upoważniana i kontrolowana. Dlaczego to wszystko znajduje się na początku wykładu? Jest to ważne, żeby zrozumieć, jakie źródła w ogóle mamy do dyspozycji badając tamten czas i gdzie możemy ich szukać. Mój wykład bazuje przede wszystkim na źródłach archiwalnych z głównego archiwum landu w Schwerinie. Są to akta administracji powiatu uznamskiego bądź uznamsko-wolińskiego do października 1945 roku, jak również akta administracji landu, od 1946 roku akta rządu landu w Schwerinie. Dokumenty utworzone przez administrację powiatową zaczynają powstawać od końca maja 1945 roku, a te utworzone przez administrację landu od połowy lipca. W ramach uzupełnienia można odwołać się jeszcze do archiwów Socjalistycznej Partii Jedności Niemiec (SPJN) bądź w 1945 jeszcze do archiwów Komunistycznej Partii Niemiec, które sięgają czerwca 1945 roku, czyli okresu czasu przed ich oficjalną rejestracją. Bardziej obszerne, ale pod wieloma względami niezmiernie trudno dostępne są archiwa rosyjskie, w szczególności Radzieckiej Administracji Wojskowej w Niemczech (SMAD). W ramach uzupełnienia można odnieść się również do pisemnych i niepisemnych relacji świadków czasu. Ponowne, bezpośrednie rozmowy nie przyniosą dzisiaj już pożądanych efektów, ponieważ nawet obecni 80-latkowie byli wówczas w wieku 14 lat i mogą przekazać tylko osobiste przeżycia z dzieciństwa i lat młodości.1 dr Dirk Schleinert Powiat uznamsko-woliński od zakończenia wojny do października 1945 roku Wprowadzenie Historiografia stoi przed pewnym ogólnym problemem. Czasy ważnych przełomów społecznych, które są dla Państwa najbardziej interesujące, bywają jednocześnie z reguły najgorzej udokumentowane. Przyczyna tego jest bardzo prosta. Archiwa publiczne, które gromadzą większość dokumentów pisanych, otrzymują je w spadku po administracji. A urzędy potrzebują do bezproblemowego funkcjonowania i właściwego wykonywania swojej pracy, stabilnych i spokojnych stosunków społecznych. Jeśli ich nie ma, cierpi na tym aparat administracyjny, a spuścizna dokumentów pisanych jest odpowiednio skromna. Właśnie to odnosi się do ostatnich i pierwszych tygodni po zakończeniu II wojny światowej. Stara administracja znajdowała się w stadium rozpadu wraz ze zbliżaniem się frontu. Ponadto dochodzi jeszcze, co jednoznacznie potwierdzają dokumenty, do świadomego i celowego niszczenia zgromadzonych źródeł pisanych. Tworzenie nowej administracji odbywało się oddolnie, tzn. od płasz- dr Dirk Schleinert – Urodzony w 1966 w Greifswaldzie, studiował historię, skandynawistykę i archiwistykę w Greifswaldzie, Linköping/Szwecja, Poczdamie i Marburgu. Liczne publikacje na temat pomorskiej historii regionu, od roku 2009 członek zarządu Komisji Historycznej ds. Pomorza. Archiwista w Greifswaldzie i Schwerinie, od roku 2002 pracownik naukowy w Krajowym Głównym Archiwum Sachsen-Anhalt w Magdeburgu. o odniesieniu zwycięstwa. Pomimo tego wszystkiego należy podjąć decyzję. Jeśli więc nie zrozumiemy wspólnie cynizmu konferencji poczdamskiej, wtedy być może nigdy nie będziemy mogli rzeczowo porozmawiać o tym miejscu pamięci, jakim jest Poczdam 45. Nie chodzi tu o zakres własnych szczegółowych faktów, tylko o pracę na rzecz pamięci, a nie tylko rzecz interpretacji historycznej, chodzi tu o to, jak chcemy wspólnie kreować ważne symbole historyczne, miejsca pamięci. Konferencja poczdamska i jej znaczenie 23 stanie bardzo ważnym miejscem pamięci, bez wątpienia. Pierwsze twierdzenie brzmi: każda wojna kończy się kilkoma cynicznymi konferencjami. I inaczej być nie może, koniec wojny musi być zawsze cyniczny i konferencja w Poczdamie jest cyniczna. Cyniczne jest to, że Polska została zdradzona. Cyniczne jest to, że po to, żeby osiągnąć zawieszenie broni, przesiedlono miliony ludzi, Niemców, Polaków i innych. Cyniczne jest w ogóle podejmowanie takich decyzji nad głowami narodów. Tak więc konferencja poczdamska jest z pewnością bardzo cyniczna. Ale możemy popełnić następujący błąd, możemy różne rodzaje cynizmu obrócić przeciwko samym sobie. Niemcy mogą powiedzieć, że cyniczne jest wypędzenie tylu milionów Niemców. Tak mówi wielu Niemców – ciekawe, że nie znajdziemy tego w niemieckiej literaturze, bo Niemcy czasami nie mają odwagi tak wyraźnie tego sformułować, ale anglosaski historyk Alfred de Zayas i wielu innych owszem, oni podkreślają tę stronę cynizmu. Polacy mogą – i to też było wykorzystywane w Polskiej Republice Ludowej przeciwko Zachodowi – powiedzieć, że cynizmem ze strony aliantów jest pozostawienie kraju w radzieckim jarzmie. Po polskiej stronie można również powiedzieć, że cyniczne jest to, kiedy Niemcy mówią o wypędzeniu i całkowicie zapominają, że wypędzenie nie tylko Polaków, lecz również Niemców z krajów bałtyckich w gruncie rzeczy zapoczątkowane zostało paktem Ribbentrop – Mołotow. Czy więc wszyscy tu są cynikami? Mamy wybór: albo będziemy dostrzegali wyłącznie cynizm innych, a własnego nie, lub stwierdzimy, że koniec wojny musi być cyniczny, a dopiero potem zaczniemy analizować. Przed tym cynizmem możemy się uchronić tylko poprzez lepsze zrozumienie historii i wspólną pamięć oraz wymianę argumentów. Ale również przez to, że różne rodzaje argumentów odstawimy na bok, postaramy się zrozumieć drugą stronę i upewnimy się, że nasza pamięć skierowana jest na przyszłość i nie jest nacechowana nostalgicznie. Po niemieckiej stronie Poczdam jest oczywiście związany z pewnym rodzajem nostalgii, tej całej nostalgii wynikającej z utraty ziem wschodnich. Po polskiej stronie panuje tu i ówdzie przekonanie 22 Kazimierz Wóycicki Oczywiście w oczach Stalina w Niemczech nie było konieczności ustanawiania takiej władzy, jaka funkcjonowała już w Polsce i w Czechosłowacji. Trzeba było negocjować, Niemcy zostały najpierw podzielone. Bardzo dobrze znamy korespondencję pomiędzy Roosveltem i Stalinem w tej kwestii. Stalin do końca wierzył w zjednoczenie Niemiec, oczywiście według własnych reguł. Z pewnością mógłby to zjednoczenie Niemiec połączyć z pewnym rodzajem neutralności, jednak nie na zasadzie reżimu i dominacji, jak to miało miejsce w już wchłoniętych państwach. Co więc jest lepsze? Mieć Niemcy większe, czy mniejsze? I czy w tej sytuacji nie lepiej było wysunąć Polskę, jako kraj wchłonięty, tak daleko na zachód? Możliwe, że było kwestią do rozważenia, żeby w przyszłości Niemcy pozostały w strefie wpływów radzieckich i posiadały pewien status państwa neutralnego, to byłby klucz do tego, aby wpłynąć na całą Europę. Bardzo mocno. To, co zostało zjedzone, to już zostało zjedzone. Więc Polska musiała zostać przesunięta możliwie daleko na zachód. Ale to jest tylko spekulacja. Powiem Państwu, że na ten temat mamy niewiele literatury, ponieważ historycy pracują na podstawie archiwów. Nie mają odwagi na zbyt daleko posunięte spekulacje, jeśli nie wynika to z archiwów. Ale jeśli pokusimy się o te spekulacje, to niekoniecznie po to, żeby powiedzieć »to było dokładnie tak«, chociaż tego nie wiemy, lecz żeby dać do zrozumienia, że być może nie zbadaliśmy wystarczająco dokładnie tła i motywów tej epoki. Ciągle pozostaje nam ta otwarta kwestia. Pomimo, iż konferencja poczdamska opisana jest tak szczegółowo, że prawie każdą minutę znajdziemy w opracowaniach, pomimo to nie wiemy, co stanowiło kulisy i było w pewnym sensie najważniejsze. Jakie znaczenie powinna dla nas mieć konferencja poczdamska? Siedzimy tu właśnie razem, wiemy, że plany Stalina, żeby Polaków i Niemców skłócić na zawsze, nie ziściły się. Ale pomimo to, powiem to tu bardzo otwarcie: kiedy czytam niektóre niemieckie książki o Poczdamie, nawet tych historyków, którzy absolutnie nie są podejrzewani o pisanie tekstów nieprzyjaznych Polakom, nie jestem całkiem zadowolony. Ciągle mamy jeszcze pewne zadanie przed nami: wspólnie o tym dyskutować, ponieważ Poczdam zawsze pozo- Konferencja poczdamska i jej znaczenie 21 Pakt Ribbentrop-Mołotow jest ostatecznie końcem Europy Centralnej, która powstała po I wojnie światowej. Ta Europa Centralna pojawia się na mapach dopiero po pół wieku, a do tego czasu znika na ponad 50 lat. Wróćmy do naszego postrzegania, które wiele lat panowało w Niemczech i w Polsce. Poczdam jest, powtórzę to raz jeszcze, w Niemczech kojarzony z wypędzeniem Niemców, w Polsce z przesunięciem granicy. W tym sensie Poczdam bardzo ściśle łączy się z Paktem Ribbentrop-Mołotow. A dodatkowo przed rokiem 1989 obie strony nie były w stanie porównać swoich wspomnień i zapoczątkować na ten temat rozsądny dialog, ponieważ pakt Ribbentrop-Mołotow był w dużej mierze tematem tabu w komunistycznej Polsce i w gruncie rzeczy w wielu punktach niewygodny dla niemieckiej strony. Dlatego otwarty dialog nie był możliwy. Widzimy tu otoczkę tego miejsca pamięci, jakim jest Poczdam. Widzimy również to, co jest ważne dla skojarzeń: analizowanie i kreowanie tego symbolu było podczas zimnej wojny tematem tabu ze względu na sytuację polityczną. Teraz możemy przez kilka minut zastanowić się, dlaczego Polska została tak daleko przesunięta na zachód. Interpretacją, która wydaje się być bardzo prawdopodobna, jest utrata przez Polskę ziem na wschodzie i dlatego potrzebna była rekompensata w innym miejscu. Czy jest to jednak prezent od »naszego dobrego przyjaciela Polski« Stalina? To wyjaśnienie ma pewien punkt, który jest dosyć słaby, a mianowicie Stalin nie był koniecznie dobrym przyjacielem Polski i mało prawdopodobne jest to, że chciał pomóc Polsce. Dlaczego więc Stalin kłócił się z Churchillem, z aliantami zachodnimi o to, żeby przesunąć Polskę tak daleko na Zachód? Musimy o tym spekulować. Niestety nie mamy dostępu do archiwów rosyjskich, aby udzielić na to wiarygodnej odpowiedzi. Ale jest pewna całkiem prawdopodobna spekulacja. O czym wtedy po II wojnie światowej myślał Stalin? Głównym pytaniem było: co dalej? A ambicje Stalina skupiały się wokół kwestii: kto jest zwycięzcą? Konsekwencją tego było: kto jest w stanie zawładnąć Niemcami w ten, czy inny sposób, ten może również rządzić w Europie. 20 Kazimierz Wóycicki kultura i elegancja. Pół wieku później: Polska to synonim niegospodarności, nieudolność polskiego sejmu itd., czyli całkowita zmiana stereotypów. Prusy muszą usprawiedliwić tę zmianę granicy i likwidację polskiego państwa i starają się to wprowadzić w życie, ponieważ wchłonęły dużą część Polski. Ta sytuacja trwa przez cały XVIII wiek. W ten sposób – i to jest też ważne – Niemcy rozrastają się i dla mieszkańców tego kraju jest to całkowicie normalne, że zyskano te wszystkie obszary. W XIX wieku nie dochodzą do głosu refleksje o rozbiorze Polski, wręcz przeciwnie, likwidacja polskiego państwa była całkowicie akceptowalna. W drugiej połowie nastawionej na zachód, pruskiej dyskusji o Polsce, ten obraz ulega nawet zaostrzeniu, Polacy uważani byli za kogoś w rodzaju irokezów i należało przeprowadzić kolonizację polskich ziem. Polacy odpowiedzieli bardzo mocną propagandą antypruską i antyniemiecką. To była polska odpowiedź: decyzja – polska decyzja – przeciw Niemcom, do głosu dochodzi nawet przekonanie: »Niemcy są straszniejsi niż Rosjanie, to są nasi prawdziwi wrogowie«. Dlatego zaczęto coraz bardziej doszukiwać się elementów słowiańskich, akcentować przynależność dawnych ziem. Działo się to na uboczu, ponieważ było to całkowicie nierealne. Ta historia powtórzyła się jako odpowiedź na niemieckie żądania w późnych latach 30-tych XX wieku. Dlaczego? Po I wojnie światowej, po konferencji wersalskiej niemiecka polityka, niemiecka opinia publiczna nie pogodziła się z utratą polskich ziem. Republika Weimarska – powiem to wyraźnie, nie Trzecia Rzesza, lecz Republika Weimarska – nie akceptuje powstania Polski w granicach określonych w Wersalu. Przyczyny polskiej reakcji na niemiecką politykę zagraniczną w latach 30-tych należy doszukiwać się ponownie w średniowieczu. Niemcy nie akceptują nowej granicy, ale w gruncie rzeczy z historycznego punktu widzenia Polska mogłaby znajdować się jeszcze bardziej na zachód. Znaczenie tej polskiej postawy ponownie jest kwestią marginalną, uważana jest ona za odpowiedź. Konferencja poczdamska i jej znaczenie 19 nizm i polskie obawy miały według Stalina służyć jako klin między Polakami i Niemcami, co dawało Związkowi Radzieckiemu ciągłą możliwość manipulowania tą sytuacją. Prawdę mówiąc, te oczekiwania Stalina potwierdziły się na kilka lat. Granica na Odrze i Nysie była antyniemiecka. Obrona tej antyniemieckiej granicy była być może najlepszym argumentem komunistów, żeby przekonać antykomunistyczną część społeczeństwa do przejścia na stronę komunistów. Panowało przekonanie »lepiej z Rosjanami niż z Niemcami«. Dlatego od czasów bitwy pod Cedynią w 972 roku ta granica była prezentowana w Polsce jako powód ciągłych kłótni, od początku państwa polskiego była ona czymś niespokojnym i rodzącym konflikty. Jest to oczywiście całkowicie niedorzeczne. Polsko-niemiecka granica była z historycznego punktu widzenia jednym z najbardziej spokojnych regionów Europy. Funkcjonowała bez jakichkolwiek konfliktów przez wiele stuleci, aż do rozbioru Polski, to trzeba wiedzieć, jeśli chcemy porozmawiać teraz o symbolu, jakim była konferencja poczdamska. Mamy tę spokojną granicę wystawioną na powolną penetrację, można powiedzieć na penetrację kulturową Niemców w kierunku wschodnim – podkreślam – jest to pokojowa penetracja kulturowa, nie tak, jak to miało miejsce później, kiedy panował nacjonalizm w Niemczech, szczególnie w drugiej połowie XIX wieku. Równowaga tej spokojnej granicy została zburzona wraz z rozbiorem Polski. Nagle połowę mieszkańców Prus stanowili obywatele polskiego pochodzenia, po prostu Polacy. Znamy historię E.T.A. Hoffmanna i innych w Warszawie, Warszawie, która należała do państwa pruskiego. Z drugiej strony wiemy o wielu polskich szlachcicach, późniejszych junkrach w armii pruskiej, jest to bardzo interesujący proces, który związany jest dla Polaków z pewną tragiką, ponieważ zburzona została tu równowaga. To, po raz pierwszy sprowokowało Prusy do stworzenia antypolskiej propagandy. Kiedy przyjrzymy się wspomnieniom Niemców z XVIII wieku, jak oni mówili o Warszawie, to zobaczymy, że obraz Polski był całkowicie inny, niż około 50 lat później, po rozbiorze. Polska w oczach tych »świadków historii« XVIII wieku, to pałace, wysoka 18 Kazimierz Wóycicki autorstwa eodora Schiedera i Wernera Conze. Paradoksem jest również to, że pan Schieder wraz z innymi niemieckimi historykami otrzymał takie zlecenie. Schieder należał właśnie do osób, które zajmowały się planowaniem wygnania Polaków z kraju nad Wisłą, a po II wojnie światowej mógł zająć się analizą i dokumentacją wypędzenia Niemców. To ilustruje trochę paradoksalność historii i jej cały nieład. Powiedziałem, że Niemcy czasami gubią się w tych wszystkich szczegółach i w ich interpretacji. Nie mówię tego w duchu krytyki, lecz w duchu zrozumienia w pewnym sensie, ponieważ nie było oczywiście łatwo zrozumieć, co się stało. Sześć lub siedem stuleci zostało cofniętych w ciągu trzech lat, nie tylko cofniętych, lecz również zatraconych. Skala tych procesów jest ogromna. Miały one oczywiście duży wpływ na całą politykę i krajobraz kulturowy Europy Centralnej i Środkowej i na zmiany dokonujące się w tym rejonie. Ponadto musimy zaakcentować upadek Prus, co też jest częściowo konsekwencją Poczdamu. Z polskiego punktu widzenia był to całkowity sukces, ponieważ przed II wojną światową i wiele lat po niej Niemców określano mianem »prusacy«, jeśli chciano wyrazić się w niepochlebny sposób. Można powiedzieć, że to było najgorsze określenie. Jednocześnie zlikwidowany wtedy został bardzo ciekawy twór polityczny. W Prusach panowała bowiem w dużej mierze wielokulturowość, a pod koniec do głosu doszły też nacjonalistyczne poglądy niemieckie. Oficjalnie zapomniano o Prusach – naprawdę zapomniano –, dlatego do oficjalnej likwidacji doszło dopiero w 1947 roku. Wróćmy z powrotem do polskiej perspektywy: konferencja poczdamska to był koniec, prawdziwy koniec Republiki i przesunięcie granic. W Polsce odbierano to jako coś definitywnego, dlatego każda krytyka i interpretacje przeciwników tej sytuacji po stronie niemieckiej, natrafiały w Polsce na silny sprzeciw. Jeszcze tylko krótka uwaga na temat zamiarów Stalina w związku z konferencją poczdamską: przypuszcza się, że Stalin miał w owym czasie pewien plan. Zależało mu na tym, żeby po przesunięciu granic Polacy i Niemcy na zawsze pozostali wrogami. Niemiecki rewizjo- Konferencja poczdamska i jej znaczenie 17 woli złego Churchilla i innych. Opozycja, czyli niezależna opinia publiczna uznała Jałtę za zdradę ze strony aliantów zachodnich. Polska pod koniec wojny z Trzecią Rzeszą dysponowała czwartą pod względem liczebności armią, lecz zamiast odzyskania niepodległości w udziale przypadło jej jarzmo Związku Radzieckiego i Stalina. Postrzegano to jako zdradę. Jałta symbolizuje właśnie – w oczach Polaków – tę cyniczną decyzję. Tak więc mamy tu do czynienia z dwiema całkowicie różnymi interpretacjami tego, co się stało, są to dwa różne symbole. Oczywiście w miarę upływu czasu polscy i niemieccy historycy znaleźli w wielu punktach wspólny język, ale jeśli analizuje się symbolikę i wspomnienia o tej symbolice, wtedy okazuje się, że są one bardzo różne, nie tylko w sferze czysto racjonalnej, lecz również emocjonalnej. W postrzeganiu historii przez stronę niemiecką punktem centralnym jest wypędzenie. To wydarzenie nie jest oczywiście związane tylko z Poczdamem, jest to ogromna, historyczna tragedia. Przede wszystkim jeśli weźmiemy pod uwagę to, że proces przenikania kultury niemieckiej na wschód trwał wiele stuleci i w ciągu dwóch, trzech lat miał zostać całkowicie odwrócony, to wtedy możemy dostrzec i zrozumieć skalę tego zjawiska. To miało oczywiście olbrzymi wpływ na niemiecką kulturę polityczną i na postrzeganie historii po II wojnie światowej, aż do dzisiaj. Powinniśmy zrozumieć, że dyskutujemy tu dzisiaj o różnych aspektach. Jeśli przyjrzymy się i przeanalizujemy niemieckie dyskusje na temat tego procesu, wtedy dochodzimy do wniosku, że niemieccy historycy lub dziennikarze i publicyści bardzo często – lub dosyć często – gubią się w szczegółach, takich jak np. kłótnie o liczby. Czy było dwanaście milionów niemieckich wypędzonych, czy tylko dziesięć milionów? Czy z tego z Polski było cztery, czy sześć milionów wypędzonych? I tak dalej, i tak dalej. Do tego dochodzi jeszcze liczba ofiar. W ostatnim czasie pojawiły się nawet porównania pomiędzy holokaustem, a dwoma, trzema milionami zamordowanych Niemców. Monumentalnym dziełem o tych czasach są liczne tomy »Dokumentacji wypędzenia Niemców z Europy Środkowo-Wschodniej« 16 Kazimierz Wóycicki Poczdam jest ważny, ale dominującą rolę miała konferencja w Jałcie w lutym 1945 roku. Dlaczego tak jest? Dla Niemców Poczdam był przez długi czas argumentem, że kwestia granic jest otwarta. W niektórych interpretacjach była nawet mowa o tym, że my – my Niemcy – nie byliśmy na niej obecni, dlatego w niemieckiej literaturze panował pewien sceptycyzm w stosunku do konferencji poczdamskiej. Jej postanowienia były również interpretowane w pewien określony sposób. Najważniejszym postanowieniem było to, że zadaniem następnej konferencji pokojowej będą decyzje odnośnie granic, tak więc kwestia granic pozostała otwarta, przynajmniej według tych interpretacji. W Niemczech rozwinęła się za sprawą specjalisty prawa międzynarodowego Dietera Blumenwitza bardzo skomplikowana, prawna interpretacja konferencji poczdamskiej. Prawnicy bilansowali, że w pewnym sensie w Poczdamie zapowiedziana została konferencja pokojowa według modelu wersalskiego. Tak samo, jak I wojnę światową zakończyła konferencja wersalska, tak II wojnę światową miała zakończyć konferencja pokojowa. Dlatego aż do lat 1970-tych po polskiej stronie panowało oczywiście duże niezadowolenie. Ponadto po niemieckiej stronie ważną kwestią były decyzje o wysiedleniu Niemców i pytanie, w jakim stopniu alianci zachodni zgodzili się na to. Tragedia wypędzenia jest jednoznacznie łączona z konferencją poczdamską, tak wygląda niemieckie postrzeganie tego zagadnienia. Polska ocena tej kwestii jest inna – w centrum jest konferencja w Jałcie. To w Jałcie alianci podjęli decyzję o pozostawieniu Polski w radzieckiej strefie wpływów. Po II wojnie światowej w Polsce funkcjonowały dwie opinie publiczne: oficjalna opinia publiczna, która wyznawała poglądy komunistów i niezależna opinia publiczna. Po obu stronach przypisywano Jałcie duże znaczenie, ale w zupełnie innych kwestiach. Stalin uznawany był przez komunistyczną opinię publiczną za »dobrego przyjaciela Polski«. Postrzegano go jako kogoś, kto już w Jałcie rozpoczął walkę ze »złymi aliantami« o dawne polskie, piastowskie ziemie, które potem zostały odzyskane. Taki obraz funkcjonował. Udało mu się dopiąć swego w Poczdamie wbrew Kazimierz Wóycicki Konferencja poczdamska i jej znaczenie Rozważania nad miejscem pamięci Szanowni Państwo, moim tematem będzie konferencja poczdamska, mam nadzieję, że nie zawiodę Państwa tym, iż nie będę wdawał się w szczegóły, bowiem temat jest dobrze znany. Skoncentruję się raczej na konferencji poczdamskiej jako na miejscu pamięci, na jej dzisiejszym znaczeniu i możliwości jej interpretacji. To jest z całą pewnością symbol: Poczdam ’45, lato ’45 i ta konferencja. Prawie każda książka historyczna z ówczesnej epoki zawiera zdjęcia z tej konferencji ukazujące pałac Cecilienhof i wielkich polityków Churchilla, Stalina i Trumana. To skondensowany obraz. Ale od razu należy dodać, że w Polsce i w Niemczech zupełnie inaczej postrzegano jej znaczenie. W postrzeganiu niemieckim konferencja poczdamska symbolizuje koniec wojny, albo raczej jej rezultaty. W postrzeganiu polskim jej znaczenie jest inne, oczywiście Kazimierz Wóycicki – Urodzony w Warszawie w 1949 r., studiował filozofię na uniwersytecie w Lublinie. Jako dziennikarz utrzymywał kontakty z opozycja demokratyczną NRD, internowany w stanie wojennym. 1985/1986 studiował historię we Freiburgu jako stypendysta Fundacji Adenauera. Później pracował m. in. w BBC, kierował Polskim Instytutem w Düsseldorfie i Lipsku, był dyrektorem IPN-u w Szczecinie. W 2007 r. otrzymał Federalny Krzyż Zasługi. Obecnie mieszka w Warszawie i wykłada na tamtejszym uniwersytecie. Wprowadzenie 13 Proces wytyczania owej linii, jej wymiar w skali mikro i makro, ale także narodowe i międzynarodowe konteksty, jej żywot propagandowy, życie w jej cieniu, gdy była jeszcze ścianą, dla jednych izolującą sąsiadów, dla innych – zabezpieczającą ich przed nimi, dramaty, jakie rozgrywały się po obu jej stronach, a czasami w poprzek niej, ale także proces jej przezwyciężania, jako bariery fizycznej i psychologicznej, politycznej, mentalnej, kulturowej, językowej – to rozdziały owej fascynującej przygody, jaką przeżyli niemieccy i polscy uczestnicy seminarium. Przebieg tego spotkania był też kolejnym dowodem, że ani historia, ani historyczna pamięć nie muszą dzielić Polaków i Niemców, jeśli jedni i drudzy chcą nie tylko widzieć i wiedzieć, ale również rozumieć. 1 Europejska Karta Regionów Granicznych i Transgranicznych jest najważniejszym dokumentem programowym Stowarzyszenia Europejskich Regionów Granicznych (www.aebr.eu). 12 Andrzej Kotula Tak jest z pograniczem na przykład niemiecko-francuskim, włosko-słoweńskim, fińsko-rosyjskim, brytyjsko-irlandzkim, słowackowęgierskim, amerykańsko-meksykańskim czy z niemiecko-duńskim Schleswigiem … Każde z nich opowiada własną, niezwykłą historię z uniwersalnym przesłaniem. Tak jest również z pograniczami niemiecko-polskimi. Zarówno tym sprzed 1939 roku, jak tym po 1945 roku. I tak jest z wyspą Usedom / Uznam. To fascynująca wyspa. Z tą opinią zapewne zgodzą się turyści, którzy odwiedzają latem tutejsze kurorty lub w swoich weekendowych domkach cieszą się pomorskimi plażami, słońcem, wiatrem i relaksującymi przestrzeniami Bałtyku lub Zalewu Szczecińskiego. Jednak, kto uważniej czyta choćby mapę, zaczyna dostrzegać i przeczuwać więcej … Nie tylko to, że wyspa swoim kształtem przypomina motyla z rozpostartymi skrzydłami, ale również to, że na jednym jej krańcu widnieje nazwa Peenemünde, a na drugim Świnoujście/Swinemünde i tuż obok – Golm. Jednak widzieć, to nie zawsze znaczy: wiedzieć. A wiedzieć, to jeszcze nie zawsze znaczy: rozumieć. Jakże często, żeby w ogóle widzieć, trzeba najpierw po prostu wiedzieć. Niewielka przestrzeń wyspy (gdzie na jednym jej krańcu – w ambicji i pysze – rodziła się broń masowej zagłady, Wunderwaffe Tysiącletniej III Rzeszy, a na drugim jej końcu rozegrał się jeden z ostatnich tragicznych rozdziałów upadku jej 12-letniej haniebnej egzystencji) stała się wielkim symbolem. Tym wymowniejszym, że pomiędzy tymi krańcami – topograficznymi i historycznymi, a w przypadku Świnoujścia i Golm – pomiędzy śmiercią i cmentarzyskiem – w 1945 roku wyspę przecięła owa »blizna historii« – najpierw linia demarkacyjna, a potem granica. Zagłębianie się w ówczesną i późniejszą historię tej granicy, a także wyspy już jako polsko-niemieckiego pogranicza, to niezwykła przygoda. I taką przygodą było polsko-niemieckie seminarium »Zwischen Usedom und Uznam – Geschichte, Gegenwart und Perspektiven einer Grenze / »Między Usedom i Uznam – Historia, przeszłość i perspektywy granicy«. Andrzej Kotula Wprowadzenie »Granice są bliznami historii« – to pierwsze zdanie preambuły »Europejskiej Karty Regionów Granicznych i Transgranicznych«1 uświadamia niezwykłość pograniczy. Regiony graniczne są bowiem jak kameralna scena, na której rozgrywały się (a czasami nadal toczą) wielkie dramaty historyczne. To tu bowiem skupiają się w niezwykłym stężeniu różnice interesów, odmienności mentalne, kulturowe i religijne, przyczyny i skutki sporów, lęki, pycha, triumfy i upokorzenia sąsiadujących ze sobą państw narodowych, a niejednokrotnie również – dramatyczne konflikty o globalnych rozmiarach i zasięgu – zmagania tytanów. Jakkolwiek kameralne lub incydentalne byłyby opowieści, historie lub historyjki, o pograniczach, jakikolwiek byłby ich gatunek – od tragedii przez dramaty obyczajowe po komedie bądź groteskę czy od historycznej epopei po human story – zawsze odbija się w nich jakaś historia uniwersalna, nierzadko pełna paradoksów, metafor i symboliki. Andrzej Kotula – ur. w 1958 r. w Szczecinie, dziennikarz, a w latach 80-tych szczeciński aktywista opozycyjny (m. in. NZS – Niezależne Zrzeszenie Studentów oraz wydawców konspiracyjnych). Współzałożyciel i członek zarządu Polsko-Niemieckiego Klubu Dziennikarzy »Między StereoTypami« (Potsdam /Szczecin), współpracownik Referatu ds. Międzynarodowej Współpracy Urząd Miasta Szczecin. Liczne publikacje na temat stosunków polsko-niemieckich. Wspólnie z prof. dr Jörgiem Hackmannem (Uniwersytet Szczeciński) współprowadzący konferencji w OKiSM Golm w dniach 14. –16.10.2011 r. Przedmowa 9 tragedia Świnoujścia«, w/w okres określić teraz można jako dobrze zbadany. W imieniu Ludowego Związku dziękuję wszystkim obecnym referentom i uczestnikom. Szczególne podziękowania składam kooperacyjnym partnerom naszej wspólnej konferencji. Za znakomitą i pełną zaufania współpracę, chciałbym tutaj podziękować przede wszystkim Referentce ds. Kultury dla Pomorza i Wschodniej Brandenburgii dr Magdalenie Gebala, Dyrektorowi Pomorskiego Muzeum Krajowego dr Uwe Schröderowi, a także Prezydentowi Miasta Świnoujście Januszowi Żmurkiewiczowi i Sekretarzowi Miasta Dariuszowi Wojcieszkowi. Również osoby prowadzące prof. Jörg Hackmann i Andrzej Kotula przyczynili się do sukcesu konferencji – im także serdeczne podziękowania! 8 Dr. Nils Köhler ustalone na Konferencji w Poczdamie? Jak długo Niemcy mieszkali w mieście? Te i inne pytania były powodem do zorganizowania w Kamminke konferencji dotyczącej tematu granicy, zorganizowanej przez Niemiecki Związek Ludowy Opieki nad Grobami Wojennymi wspólnie z Pomorskim Muzeum Krajowym (Greifswald), Referentką ds. Kultury dla Pomorza i Wschodniej Brandenburgii, a także z miastem Świnoujście. W Ośrodku Kształceń i Spotkań Młodzieży Golm należącym do Ludowego Związku w dniach od 14 do 16 października 2011 r. referowali i dyskutowali uznani polscy i niemieccy eksperci. Na konferencji obecni byli także nauczyciele, przewodnicy podróży, studenci i świadkowie czasów, którzy są ważnymi multiplikatorami historyczno-politycznej edukacji na wyspie Uznam. Temat konferencji daleko wykraczał poza historyczne komponenty, tematyzował również trudne współistnienie na wyspie państw PRL i NRD. Także współczesne problemy w stosunkach polsko-niemieckich i opcje wspólnej przyszłości poddane zostały dyskusji. Na konferencji wspomniano również o bardzo ambitnym i symbolicznym projekcie, mianowicie o polsko-niemieckich staraniach ponownego uruchomienia starego odcinka kolejowego od Świnoujścia przez Ducherow do Berlina. Tym samym zakończyłoby to kolejną gorzką konsekwencję wojny w regionie i jednocześnie dałoby ważny impuls na przyszłość dla transgranicznego regionu Usedom/Uznam-Wolin. Podczas konferencji okazało się także, że na wiele pytań dotyczących właśnie rzeczywistości przygranicznej od lat 50-tych do roku 1989, nie można jeszcze znaleźć zadowalających odpowiedzi i konieczne są dalsze szersze badania, które częściowo już rozpoczęto. W związku z tym, ta mała publikacja dotycząca konferencji, wydana w serii »Volksbund Forum«, ogranicza się do wykładów obejmujących okres od roku 1945 do lata 1951 r., kiedy to dokonano ostatniej korekty przebiegu granicy na wyspie Uznam. Dzięki badaniom zawartym w tej publikacji i artykułom opublikowanym w wydanym również przez Ludowy Związek w 2011 r. tomie »Golm i dr Nils Köhler Przedmowa W wiosce Kamminke, położonej na wyspie Uznam bezpośrednio przy granicy z Polską, następstwa narodowo-socjalistycznej dyktatury i wojny mogą być w dwojaki sposόb rozumiane: w zasięgu wzroku na Golm spoczywają tysiące ofiar amerykańskiego nalotu bombowego na przepełnione uchodźcami pomorskie miasto portowe Swinemünde (obecnie Świnoujście). Niedaleko, bezpośrednio na skraju miejscowości od października 1945 r. przebiega polsko-niemiecka granica, która oddziela wioskę rybacką Kamminke od jego dawnego rynku Swinemünde. Po obu stronach granicy wypędzeni Polacy i Niemcy znaleźli swoją nową ojczyznę. Z mostku na kanale torfowym (obecnie granica), ponownie zamontowanym latem 2010 r. przy starej drodze wiodącej z dzisiejszej polskiej części miasta Wydrzany (dawniej Friedrichsthal) do Kamminke, widać drewniany krzyż stojący przy wejściu do miejsca pamięci Golm. Z kolei z tego wejścia, bezpośrednio na wschód od granicy, zobaczyć można polskie flagi umieszczone na ogródkach działkowych. Groby wojenne na Golm i granica tworzą razem nietypowe świadectwo pełnej przemian i dramatycznej polsko-niemieckiej historii XX wieku. Przyczyny takiego wytyczenia granicy na wyspie Uznam nie znajdowały się do tej pory w centrum uwagi i nie podlegały szerszym badaniom naukowym. Mimo to, właśnie tutaj co roku wiele osób interesujących się historią, także wczasowiczów, szuka na ten temat informacji. Dlaczego polska granica zachodnia, tak zwana »Linia Odra – Nysa« przebiega bezpośrednio przez wyspę Uznam? Czy zostało to Spis treści Nils Köhler 7 Przedmowa Andrzej Kotula 11 Wprowadzenie Kazimierz Wóycicki 15 Konferencja poczdamska i jej znaczenie Rozważania nad miejscem pamięci Dirk Schleinert 25 Powiat uznamsko-woliński od zakończenia wojny do października 1945 roku Bernd Aischmann 41 Powstanie granicy na wyspie Uznam w latach 1945 bis 1951 Józef Pluciński 49 Społeczeństwo Świnoujścia 1945 – 1951 Nils Köhler 69 Groby przy granicy Groby wojenne i miejsce pamięci Golm Program 77 Konferencja Między Usedom i Uznam Historia, przeszłość i perspektywy granicy 81 Niemiecki Związek Ludowy Opieki nad Grobami Wojennymi 85 Ilustracje Impressum Wydawca Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. 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Volksbund Forum Między Usedom i Uznam Historia granicy polsko-niemieckiej 1945 – 1951 Wybrane artykuły z konferencji »Między Usedom i Uznam – Historia, przeszłość i perspektywy granicy« w dniach 14 –16 października 2011 w Ośrodku Kształceń i Spotkań Młodzieży Golm (OKiSM) w Kamminke / wyspa Uznam Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Kassel 2012 Volksbund Forum Wsparcie finansowe ze środków Fundacji Współpracy Polsko-Niemieckiej Projekt jest dofinansowany przez Unię Europejską ze środków Europejskiego Funduszu Rozwoju Regionalnego oraz budżetu państwa (Fundusz Małych Projektów INTERREG IV A Euroregionu Pomerania)